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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 25.09.1900
Descrizione fisica: 6
. Annoncen sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. Mit 52 NlitrrhMilgs-Beilagcn, 52 humoristischen Beilagen und 24 Modeteilagen. Ar. 219 N-«, Dienstag, 23. Septemöer 1NW. sch- ftl--««», Ia^rg. Aas ZriiWhm der CWliUoMei^ Bei der deutschen Gemeinbürgschaft, das weiß man seit langem, machen die besten Ge schäfte die Christlichsozialen. Sie lassen sich dadurch, daß sie mit den übrigen deutschen Parteien sozusagen verbündet sind, in ihren Geschäften mit der Regierung

und mit den Klerikalen durchaus nicht stören, fallen gele gentlich den Deutschen zum Ergötzen der Jung tschechen in den Rücken und können doch die „deutschen Männer' spielen, weil ihre Führer in den Klubmännerkonferenzen mitberathen und mitbeschließen. Jetzt versuchen sie, die „Ge meinbürgschaft' zu Wahlgeschästen auszunützen. Sie entdecken plötzlich wieder ihr deutsches Herz und schwärmen sür das Zusammenhalten der Deutschen im Wahlkampfe, weil sie sich die Mandate der Schoiswohl, Kleinbauer und Neunteufel, die arg

gefährdet sind, und zwar gefährdet von der Deutschen Volkspartei, sicherstellen lassen möchten. Die ganze Konferenz war ja eine Lächer lichkeit. Auch ohne alle Konferenzen werden in gemischtsprachigen Wahlkreisen die deutschen Wähler gegen die jungtschechischen geschlossen Front machen, und thun sie es nicht von selbst, so nützen alle Beschlüsse nichts. Auf die deutschen Wahlkreise kann sich die Ge- meinbürgschast nicht beziehen, denn was die Wähler hier trennt, sind nicht nationale, son dern politische

Gegensätze. Der Versuch der Christlichsozialen, eine Mandatsversicherung zu gewinnen, läuft also auf den baren Schwindel heraus. Uebrigens ist er natürlich vergeblich. Die Wählerschaften der betreffenden Wahl kreise werden sich an derartige „Beschlüsse' nicht kehren. Gibt es doch in Oesterreich kaum noch einen regelrechten Wahlkampf, sondern einen Guerillakrieg, der sich in jedem Wahl kreis unter anderen Formen vollzieht. Gleichwohl ist es unbegreiflich und ent ehrend sür die übrigen deutschen Parteien

, Geßmann,Bielohlawek, Prochazka: deutsche Männer — kann es eine komischere Vermummung geben? Diese Herren können außer der deutschen keine andere Sprache, insofern sind sie Deutsche. Das ist aber auch alles. Und trotzdem reichen wir die Hand Leuten, die allem, was die deutsche Kultur ausmacht, feindlich und fremd gegenüberstehen! Was bedeutet ihre Herrschast in Wien, als die Forderung des Nltramontanismus, des Römlingthums, dieses ärgsten Feindes deut scher und jeder Gesittung und die Heran züchtung

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 16.09.1895
Descrizione fisica: 4
Wenn wir uns die Zeit vor 5t> Jahren vergegenwär tigen liegt ojnvärtS von der heuligcn Reichsgrenzc ein Ver. breitungSgcbicl der deutschen Sprache vor uns, das bis an die Grenzen Asiens und bis tief in die Balkan-Halbinsel hinein sich erstreckte. In den gebildeten Kreisen Rußlands war das Deutsche die Umgangssprache, weit mehr als Französisch und auch mehr als die damals noch gering geschätzte Landessprache, und der Hof, an dem das Deutschthum in den deutschen Fürstentöchtern eine ieste Stütze

fand, ging mit gutem Bei- spiel voran. In Armee und Verwaltung waren die einfluß reichsten Stellen in den Händen von Deutschen, glänzende Namen der deutschen Gclchrtenwelt zierten die Lehrstühle der Universität Dorpat und überall öffnete sich deutschem Ge- Aerbefleiß und deutscher Unternehmungslust ein weites Feld. Und heute? Die deutsche Universität ist russifizirt, der Frei brief der Ostseeprovinzeii von rücksichtsloser Hand zerrissen, überall wird das Deutschthum verfolgt unv

sich um Unterthanen des russischen Nachbars, mit denen nach Blieben umzuspringen, ihn Nie mand hindern kann. Einen ähnlchen RückgangdeS DeutschthumS sehenwirin Ungarn. Auch dort ist das Deutschthum seil den vierziger Jahren aus allen Stellungen im Staate verdrängt. Wo sind die deutsche» Städte hingeratheu, die einst durch das Ungarlar.d zerstreut waren. Das alte Ofen hat den Neigen eröffnet, als es an die Eutnationalisirung ging, man hat ihm einen magyarischen Namen gegeben und seinen deutschen Bewohnern

die Mutter sprache verboten, hat sie iu der Stadtverlrelung mundtodl gc macht, alle Bildungsstätten vom Theater bis zur Schule ihnen gesperrt und sie in das Lager des MagyarenthumS getrieben. Und wie die Geschäftsleute und wie die Studierten, die vor wärts kommen wollten, ihre ehrlichen deutschen Namen abzu legen begannen und über Nacht die behördliche Namcn- änderungSmaschine durch Gewährung magyarischer Namen Tausende von Deutschen in Vollblut-Magyaren venvandel'.e, so verschwanden auch die alten

deutschen Städtenamen von dci Landkarte und magyarische Sprachungeheuer traten an ihre Stelle. Aus Neusohl wurde ein Beszterczcbanya, aus Stuhl Weißenburg ein SzekeSfchervar u. s. w. Die Namen Alten- bürg, Erlau, Fünfkirchen, Gran, Eroßwardein, Oedenburg mit einer fast rein deutschen Bevölkerung von 27.VM Seelen, Preßburg, Raab und viele andere sind beseitigt worden, wie man ein Firmenschild neu anstreicht. Dem wackeren deutschen BolkSstamm in Siebenbürgen, der den Deutschen im übrigen Ungarn

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 28.11.1896
Descrizione fisica: 4
'' ' ^ .H ' '' ^ ^ ^ ''.', 'H ' Ä)> ', .7.^ '^cr. ^7Ü. .Dozn>.r Zeitung tiroler Tagblair)' Samstag» 23 Novemb.r 1896. Jem Zubel-Perein. 5'- j !Ä i.I! , -p'. ^ ! -'^ ' > 6. Dem heutigen Konzerte, welches der Bozner Männer- gesangverein im Bürgersaale veranstaltet, wohnt eine erhöhte Bedeutung ii'ne, denn es bildet den JubiläumSabend einer Körperschaft, die man. wenn von dn, vornehmen Vereinen der deutschen Sängerschaft die Rede ist, an einer der ersten Stellen zu nennen pflegt. Und mit Recht

! Denn in fortge» setztem ernstem Streben hat der Bozner Männer-Gesang verein eine Thätigkeit zu entfalten gewußt, welche ebenso reich an bedeutsamen künstlerischen Erfolgen wie an befruchtender Einwirkung aus da» musikalische Leben unserer Stadt, ja des ganzen Südtirol war. Unser Minner-Gesangverein hat vor zwanzig Jahren de« deutschen Liede an den Marke» der Etsch die erste Heim stitte geboten und aus seinem Beispiele sind seither nach und nach zahlreiche Vereinigungen im Lande entstanden

, in welchen der deutsche Sang so treu gepflegt, die deutsche Sitte so wachsam behütet wird. Es spricht für den hohen Werth der Männer-Gesangvereine, daß sie in einer Zeit, wo anscheinend für alles Ideale so wenig Raum nnd Verständnis vorhanden ist, zu etwa» Liebgewonnenem, zu einem unbestrittenen dürsnisse geworden sind und vom naiionalen Standpunkte aus eine durchgreifende, von mancher Seite noch viel zu wenig anerkannte Thätigkeit zu entwickeln verstehen. Die deutschen Gesangvereine im worden und im Süden

der Ostmark stellen der nationalen Bewegung Lenitruppen von erprobter Verläßlichkeit bei, nnd durch den großen Ein fluß, welchen sie in ihrer vielgestalteteii Zusammensetzung aus das soziale Leben, namentlich der kleineren Orte, auszuüben vermögen, sind sie mit ihrer ebenso unzweifelhaften, wie uner schütterlichen deutschen Gesinnung nationale Hochburgen ersten Ranges geworden. Konnte e« Wunder nehmen, daß in einer Gegend, wo man auf Schritt und Tritt vom Hauche einer großartigen Natur, vom Odem

der Romantik und der Poe'Ze umweht wird, da» freie Lied sich Bahn brechen mußte und sich deutsche Sänger zu innigem Bunde zusammengesellten? Konnte es Wunder nehmen, daß in der Stadt, die so gerne nach einem der edelsten deutschen Sänger, „dein Helden de» Gesanges unter den Helden der Geschichle' benani t wird, die Zauber krast der Lieder Aller Herzen entflammte, und konnte eS Wunder nehmen, daß an der so oft bedrohten Sprachgrenze der deutsche Sänger Irene Wacht bezog zum Schutze deut scher Sitte

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Pagina 1 di 8
Data: 21.11.1900
Descrizione fisica: 8
des alten Preußen hasses vor, welcher von jeher in Habsburger Landen zu Hause war. Der Gegensatz zwischen Nord und Süd bei den Deutschen, an dem die Einigkeit dieses gewaltigen Kulturvolkes schon so oft in die Brüche gegangen ist, hat seit jeher seine verderblichste Nahrung in der Eisersucht mächtiger deutscher Fürstengeschlech ter gefunden. Der zwischen dem Prinzipe kultureller Be freiung und ultramontaner Niederhaltung des Volksgeistes vorhandene Zwiespalt blieb fort bestehen. Der deutsche Süden

ist durch den Einfluß der Päpste und diesen befreundeter deutscher Fürstenhöfe im Laufe vieler Jahr hunderte genügend verwelscht worden, um noch heute Boden genug sür Umtriebe zu bieten, die den Zweck haben, das ausblühende neue Deutsche Reich durch innere Fehden wie der zu zerstören. Seit den Stürmen der großen Reforma tion war das Papstthum, da es einen Theil des gewaltigen Deutschvolkes seiner Macht entzogen sah, eifrig bemüht, die Deutschen in zwei sinnfremde Lager zu spalten, denen außer der Muttersprache

jedes gemeinsame Band ge nommen werden sollte. Die nationalen Ein- heitsbestrehungen der Deutschen und deren Enderfolg, die Wiederherstellung des Deut schen Reiches unter einem protestantischen Kaisergeschlechte, waren natürlich nicht nach dem Geschmacke der römischen Kurie. Das Papstthum hatte dadurch ein vorläufiges Hin dernis seiner gegen den Protestantismus ge richteten Pläne gesunden. Die Züchtung des Protestantenhasses unter den katholisch verblie benen Deutschen begegnete nunmehr größeren

Schwierigkeiten, besonders in Folge der Jesu itenausweisung aus dem neuen Deutschen Reiche. Da man nicht ohne Grund all diese Einschränkungen des päpstlichen Einflusses aus reichsdeutschem Boden dem Uebergange der deutschen Kaiserkrone an das protestantische preußische Königshaus zuschrieb, wurde selbst verständlich der Vatikan der Hauptsitz des Preußenhasses, und diesen Haß bei allen nichtpreußischen deutschen Stämmen zu schüren, dessen Hauptaufgabe. Man verlegte die Wahlstatt des Kampfes *) Auszug

aus einem in der „Deutschen Zeitschrift' erschienenen Aussatze. schlauerweise von dem unzeitgemäß geworde nen dogmatischen Felde aus das rein policische und nationale Feld. Wir sehen heute die Papstkirche mit ihrem streitbaren Klerus in die politisch-nationalen Kämpfe Europas als führendes Element eingreifen, wobei sie sich von dem Grundsätze leiten läßt, jenes natio nale Element zu fördern, welches den katho lischen Standpunkt gegen ein romgegnerisches Volk oder Staatsivesen als Kampfmittel be- nützt

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Pagina 1 di 8
Data: 28.12.1910
Descrizione fisica: 8
- Bureau» in «l»n. »n,«Ign» <wd w, »ml hinein zu bezahle». Moimltnvl, wrrorn alit »urackgesand«. Nr. ÄNF Biütlerftr. 1k Mittwoch, den Ä8 Dezember tStv. ,>ernw«chilelie: Nr. S« Jahrg. AMche Ortsmmni« WMiwl. Die «M. N. N.' enthalten aus berufener Feder einen Aufsatz über Welschkirol, welchen wir des allgemeinen Interesses halber folgen lassen: Die Welschtirolischen Blätter der Unerlosten (der Jtalia Jrreöenta) sindgegenwärtig in gro- ^ßer AufregunU t«Lier> iaß in der deutschen Pres se und überhaupt

im deutschen Schrifttum der ' brauch der deutschenNamen für die deutschen. Ort schaften in Welschtirol immer allgemeiner wird, und daß selbst für ehemals ganz oder teAweise deutsche nun aber seit längerer oder kürzerer Zeit mehr oder weniger sprachlich verwelschte Orte und Gegenden die alten deutschen Bezeichnungen auch im deutschen Schrifttum wieder aufleben, nachdem diese bisher nur im Volksmunde und in der deut schen Nachbarschaft lebendig geblieben waren. Ge gen die Landes- und Reichsregierung

bearbeitete, abweichend Pom früheren Gebrauch der ausschließlich italienischen Bezeichnungen, für deut sche und gemischtsprachige Ortschaften n eben den italienischen auch den deutschen Namen gesetzt ha be, bei deutschen Orten sogar an erster Stelle. Der «Alto Adige', das Trienter Blatt der Ra dikal-Nationalen, verweist (in Nr. 247) diesen „Mißbrauchen' gegenüber auf die gesetzlichen Be stimmungen^ wonach bloß dem Ministerium des Innern „das Recht der Umänderung der Ort schaft^ Markt- und Städtenamen

Reiseverkehr in den ladinischen und öeson- ders in den deutschen Gegenden Welschtirols, über haupt durch die sich mehr und mehr verdichtenden Beziehungen zwischen diesen lange Zeit fast ver gessenen Deutschen und der deutschen Stammlan den dringt die Kunde von deren Dasein und von ihren Verhältnissen in immer weitere Kreise. Selbstverständlich findet diese Kunde auch ein Echo im deutschen Schrifttum . Dazu kommt die für manche vielleicht über raschende Tatsache, . daß in Gegenden und Ort schaften, WÄche

man als völlig verwelscht betrachtet hat, plötzlich und laut den Ruf nach deutschen Schu> len und der Rückkehr zur deutschen Umgangsspra che erhoben und gleichzeitig, in den verschiedensten Formeln, das Bekenntnis laut wird: „Tirolesi noi siam, ma non Jtaliani' („Tiroler sind wir, aber keine Italiener'). Infolgedessen erscheint die gleich falls lange genug der Welt vorgetäuschte Fiktion voil der „Jtalianität' Welschtirols (des „Trenti- no') weiterhin auch nicht mehr haltbar, weil durch diese Vorgänge aufs

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Pagina 1 di 4
Data: 03.01.1887
Descrizione fisica: 4
«c«n für »I« So»»«« Zetrung «»hm«» «ntg»g«n»»»Annenc-Hstttau« »o« Haas»nft«t», »«-»>«?. Äus. Msss«.M. Vpp«I»»,<v7C.ivaut>« «-Csniv.M.D»»«», H.ScVol«». .'>. Dannederg. «udw>g Ga«». A. H»rn»l mid Msrm-Zlcrn. In »«n Hauplfta»r«n D,»ls<v- land»? Haaitnftiti» » vcq>«r, N.Mosse u. G. S ivaub«»ss. und Z4landw. Veitazm „Äckonom' Montag den 3. Jänner 1887 Der Zpsammenyang der Deutschen. Der Aufruf der deutsch -böhmischen Abgeord neten -„Au das deutsche Volk in Böhmen' ist in Böhin'en selbst von den Deutschen

mit einem Auf- lauchzen des GefWes der Erlösung, begrüßt wor den. Gleich im ersten Satze des Aufrufes steht der Hauptinhalt der nimmer vertilgbaren For derung der Deutschen Böhmens: Aushebung der Sprachenverordmmgen und Sicherung des deut schen Sprachgebietes durch nationale Abgrenzung der Sprengel für die Justiz- und politische Ver waltung. Die Deutschen wollen -sich nicht auf Grund eines von ihuen niemals anerkannten „böhmischen Staatsrechtes' anders behandeln lassen, als alle übrigen Deutschen im Reiche

und auf die Reichshauptstadt. Die freudigen Empfin dungen, welche der Auszug der Deutschen aus dem.Wmischen Landtage im Lande Böhmen weckte^ müssen daher in allen deutschen Gauen Oesterreichs hinab bis zur Adria und in die letzten Ausläufer der Alpen verwandte Ge fühle wecken. Die Deutschen in Böhmen haben abermals, wie schon so oft für das gesummte deutsche Volk Oesterreichs gehandelt und einen Anstoß gegeben, die Stellung der Deutschen im Reiche vom Grund aus zu erörtern und — von Grund ans zu bessern

. Und es kann anders gar nicht sein! Oder wäre dann wirklich der tschechische Staat schon so weit aufgebaut und durch Walle von dem übrigen Oesterreich ^abgeschnitten, paß die Deutschen in Böhmen nur etwa mit einem Freibriefe von den Tschechen ausgerüstet mit ihren Brüdern außer halb der Löwen - starrenden Grenzen verkehren könnten? Läge etwa Prag hinter Tiflis oder sonst wo, so daß wir übrige deutsche Oesterreicher in unser beliebtes „Was geht das uns an?' ver fallen dürften? Leben wir in den Zeiten des Mittelalters

, in denen selbst die gewaltigen Raub züge der Hussiten nur etwa in die nnmittelbar bedrohten Gegenden sich zum Widerstande auf rafften, der auch regelmäßig über den Haufell gerannt wurde? Wäre dem so, was hätten dann alle schönen Redensarten von dem innigen Zu sammenhange. von der strengen Solidarität der Deutschen Oesterreichs für Sinn, gehabt? Wäre dies der Fall, dann wäre wieder einmal eine Düne aufgeflogen und die Deutsch-Böhmen blieben sich selbst überlassen um sie zu vertheidigen, oder sinkend

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Pagina 3 di 8
Data: 15.11.1862
Descrizione fisica: 8
zu geben, was ihre Sangeslust so steigerte, daß sie fort und fort mit Anderen um die Wette sangen, bis sie endlich berauscht das Gleichgewicht verloren, und sich nicht mehr auf den Sprossen im Vogelhäuschen zu hallen vermochten. Neueste Nachrichte». Berlin, tt. November. Die heutige Spener'sche Ztg. schreibt: Der Ausschuß deS deutschen HanvelStageS wurde am verflossenen Samsttag von dem Minister Jtzenplitz und Deldrücke empfangen. Der Minister sprach entschieden die Ueberzeugung auS, daS Preußen

des großdeutschen Vereines und die Art seiner Organisirung zu sprechen, aber nach dem Antrage des Herrn Berichter- statters und nach dem Ausspruche des Herr» Präsidenten kommt das Statut jetzt nicht in Frage, es wird dessen Berathung bis zur Gründung des Vereines selbst verlegt. Ueber die Gründung des Vereines jetzt zu sprechen, über die Nothwendigkeit des Bestehens eines deutschen Reform- Vereins mich zu verbreiten, dazu bietet sich wahrlich kein Anlaß. Sind wir nicht Alle hieher gekommen im Namen des gleichen

deutschen NeformgedankenS (Ja, ja!), und wollen Sie bloß bei den Resolutionen, die Sie gestern beschlossen haben, thatlos stehen bleiben? (Nein, nein!) Ich glaube nicht, m. H.! Ich traue diesen Resolutionen zwar die größte Wirksamkeit zu. Wirksamkeit kür uns. Wirksam keit für das deutsche Volk, aber diese Wirkungen würden sich abschwächen, würden sich verlieren, wenn nicht immer« fort nene Impulse stets dieselbe neue Erregung hervorrufen würden. (Sehr wahr.) M. H. ! Die Bildung eines Vereins

und die Wirksamkeit deslelben ist. wie mir scheint, (soweit eö auf Privatkräfte ankommt), nichts Anderes als das Bestreben. das. was die gestrige Resolution in die Sprache der Theorie gefaßt, in die lebendigere, eindringen dere. wirksamere Sprache der Praxis zu übersetzen. M. H.. großdeutsche Gesinnungen gibt es überall herum in den deutschen Landen, in tausend und aber tausend Herzen, ja. in Millionen Herzen sitzt der großdeutsche Gedanke fest, aber leider wird er nur zu stille, zu verschlossen bewahrt

(Sehr wahr.) Er soll heraustreten in das öffentliche Leben, soll sich zeigen und dem Volke das Bild des großen Deutsch land« einmal vorführen. (Bravo.) Erst der deutsche Re formverein. den zu begründen wir im Begriffe stehen, wird, soweit es auf uns ankommt, die deutschen Reformgedanken verkörpern und vor dem Volke in leibhaften Gestalten hin, treten lassen; erst die Aktion dieses Vereines wird die Thätigkeit deS großdeutschen Prinzipes sein. Prinzipien wirken

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Pagina 2 di 8
Data: 22.09.1908
Descrizione fisica: 8
auf die Dschechisierung des -deut schen Landes Niederösterreich hin. Aus dem deutschen Böhmerwald- gebiele. In 20 Städten des deutschen Böhmer waldgebietes sanken Sonntag Protestversammlun- gen gegen die jüngsten deutschfeindlichen Exzessc der Tschechen in Wergreichenstein und Schüttenho- fen statt. In den Versammlungen war insbeson dere das bäuerliche Kontingent äußerst zahlreich vertreten. Die Stimmung in allen Versammlun gen war eine überaus ernste. An der 'Protestve?- sammlung in Prachatitz waren sämtliche Bürger

meister und zahlreiche andere Delegierte ausSüd- böhmen, insgesamt 400 Personen erschienen. In der Versammlung wurde in einer Resolution ener gisch die Entfernung sämtlicher tschechischen Staatsbeamten und tschechischen Richter aus den deutschen Böhmerwaldstädten und Ersatz derselben durch deutsche gefordert. — Eine für -Sonntag in Eisenstein einberufene Protestversammlung wurde von der Bezirkshauptmannschaft verboten. — Un ter Teilnahme der gesamten deutschen Einwohner schaft sowie zahlreicher

Deputationen aus den deu^chböhmischeii Gemeinden fand Sonntag nach mittags in Bergreichenstein das Leichenbegängnis des Gastwirtes Haas statt, der seinen, bei dem TschcchenübersaL erlittenen Verletzungen erlegen ist. Ten Sarg schmückten überaus zahlreiche Krän ze, darunter vom Deutschen Böhmerwaldbund, von der Gemeindevertretung von Bergreichenstein usw. Ein mißlungener tschechischer Ein bruch in Rottenschachen. Konintag. den 30. August d. I. unternahm eine AnzaM Tschechen aus Gmünd unter Führung

suchte. Wie groß war aber das, Erstaunen und der Grrmm der Tschechen, als die Hetzre5e nicht nur keinen Anklang- fand, sondern von Den Bauernib'urschen sogar mit der Absingung deut scher Lieder beantwortet wurde. Wuterfüllt über die erlittene Niederlage begannen! nunmehr die Gmünder Tschechen über die Deutschen, die sie früher mit Rücksichtnahme auf die Gesinnung der Bevölkerung mehr unbeachtet ließen, zu schimpfen und-einer der Hetzer riß die deutschen' Zeitungen von den Wänden und suchte dafür

.tschechische — die Herren Hatten einen großen Stoß mitgebracht — einzuführen. Ein Mitglied der Gemeindever- tretung machte jedoch diesem Treiben Einhalt mit dem wackeren Bemerken, daß sich die Rottenscha cher Bevölkerung, die mit der deutschen Schule zufrieden und auf die Kenntnis der deutschen Sprache angewiesen sei. jede Einmengung von tschechischer Seite verbieten werde. Voll grimmer Wut traten hierauf die Tschechen ihren schmach vollen Rückzuz an und konnten es sich hiebe! nicht versagen

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Pagina 2 di 4
Data: 25.05.1897
Descrizione fisica: 4
9K-. 118 „Bozner Zeitung' sSüdtiroler Tagblatt). Dienstag, den 25. Mai 1897 lueger md Kadtki. Dem Grafen Badeni, welcher durch den entschlosse nen und rücksichtslosen Widerstand der Deutschen in eine fatale Lage gekommen ist, ist Dr. Lueger letzten Donnerstag mit einer Hilfsaktion beigesprüngen. Wir haben damals berichtet, daß in einer jählings einberufe ner Sitzung des Wiener Gemeinderathes eine Adresse an die Krone zur Beschlußfassung vorgelegt wurde, in wel cher der Gemeinderath

um ein Sprachengesetz bittet. Diese Adresse soll in diesen Tagen seitens einer Abord nung des Gemeinderathes dem Kaiser überreicht werden. Den Standpunkt der Deutschen gegenüber dieser neuesten Aktion Dr. Lueger's. kennzeichnet scharf und richtig das „Grazer Tagblatt.' Dasselbe sagt: „Allerdings, auch der Parteitag der Deutschen Volks partei in Reichenberg hat beschlossen, eine große Volks abordnung an den Kaiser zu entsenden und ihm all das bittere Leid seines deutschen Volkes in Oesterreich vorzu tragen

. Nichts aber lag jenem Beschlusse ferner, nichts werden die deutschen Abgesandten, wenn sie in der Hof burg empfangen werden, weniger erbitten, als ein Ein greifen der Krone in die Prärogative der Volksvertretung: Beschwerde und Anklage der Volksdcputation richten sich ausschließlich gegen die Regierung; Gras Badeni ist der Angeklagte. Die Adresse des Wiener Gemeinderathes richtet sich gegen das freie Parlament; dem Zustande der Obstruk tion soll ein Ende gemacht, die Deutschen sollen ihrer Verzweiflungswaffe

„Deutschnationalen' des Wiener Gemeinde rathes sagen, welche diese Aktion Lueger's, die in der That nichts anderes darstellt, als den Versuch, dem Mi nisterpräsidenten gegen die Deutschen zu Hilfe zu kommen, mit ihren Stimmen unterstützt haben? Die Deutsche Volkspartei wird gut thun, jenen ihrer Mitglieder, welche Wiener Gemeinderäthe sind, einen Kursus über Parla mentarismus geben zu lassen. Nur dürste denselben nicht der Abg. Steinwender, der Erfinder der „fallweisen Ob struktion' ertheilen. Ausland. Die Lage

. Vielleicht benützt die englische Politik die Wirren im Orient, um der Türkei am äußer sten Ende einen Zipfel abzuschneiden, ein Unternehmen, das zwar Eatrüstung bei den übrigen Kolonialmächten, aber auch kaum mehr hervorrufen dürfte. Die Mril» dir DeMHeo. In der Höhe von neun Gruppen sind die Deutschen in den neuen Reichsrathe eingezogen, Gruppen, welche sich zum Theile im Wahlkampfe auf das erbittertste befehdeten. Trostloser denn je mochte der wesentlich Na tionalgesinnte die unheilbar scheinende

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Pagina 1 di 8
Data: 13.04.1899
Descrizione fisica: 8
^ «bernehmenauchdi» ilnuoocen-Bureau» in Wien. Inserat« stov i» vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer» den nicht zurückge sendet. 'l k 'i -! Mit sz Mstrirtm Zlnterhaltungsöcilagen. ,! . Ar. 84 »-.z«,. Donnerstag, den 13. April 189S. 5A. Jahrg. Die KlichsieMtil und die ««timale In einer in Dresden stattgefundenen Ver sammlung des nationalliberalen deutschen Reichsvereines sprach kürzlich der Reichstags abgeordnete Dr. Lehr, ein gründlicher Ken ner der österreichischen Verhältnisse über das Thema

: .Welche Pflichten erwachsen uns Deutschen im Reiche aus der nationalen Be wegung in Oesterreich?' Wir können es uns nicht versagen, des allgemeinen politischen Interesses halber einzelne Stellen dieser Rede wiederzugeben: „Seit dem Jahre 18KK, wo das staats rechtliche Band zwischen Oesterreich und den übrigen Staaten völlig gelöst wurde, hat der Kampf der anderen Nationalitäten gegen das deutsche Element, der in Oesterreich niemals geruht hat, einen ganz ungeheuren Aufschwung genommen und zu unserer Zeit

einen Höhe punkt erreicht, daß er endlich die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Leider gibt es aber auch noch heute sehr Viele, welche diesen heißen Kamps lediglich als österreichische Angelegenheit betrachten. Für diese Lässigkeit führen sie zwei Entschul- digungsgründe ins Feld. Sie halten zunächst mit der Errichtung des Deutschen Reiches die mirthschastliche Aufgabe des deutschen Volkes für erschöpft und geben sich in Folge dessen voller Beruhigung hin. Andererseits begeistern

sich die Deutschen jederzeit für fremde Natio nalitäten. Ich erinnere nur an die Polen- sreundschast! . . . Das treibende Moment für die jetzige Völkerentwicklung wird in den nächsten Jah ren noch in höherem Maße als wie bisher das Prinzip der Nationalitäten sein. Frank reich und England haben sich seit Jahrhun derten zu einem geschlossenen Nationalitäten staate geeinigt. Italien hat dies in den letz» ten Jahrzehnten gethan. Nur wir Deutsche sind mitten in der Entwicklung stehen geblie ben. Während Frankreich

keine Zukunft hat und darum nicht zu fürchten ist, weil seine Bevölkerung sich nicht mehr auS sich selbst heraus vermehrt, haben wir umso ernster mit dem uns gegenüberstehenden stetig im Wachsen begriffenen Slaven- und Angelsachsenthum zu rechnen. Es ist gewiß, daß wir am Ende des Jahrhunderts uns in einer bedenklichen Minderheit gegenüber diesen beiden Volks rassen befinden werden. Daraus resultirt für alle Deutschen die unabweisbare Pflicht, sich eng zusammenzuschließen und mit allen Kräf ten dafür

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Pagina 1 di 8
Data: 21.11.1885
Descrizione fisica: 8
den Beitritt von katholischen deutschen Geistlichen zum deutschen Schulverein. Diese Thatsache ist gewiß nur geeignet, bei jedem guten Deutschen ein Gefühl der Befriedigung zu wecken, da es ja eine der wichtigsten Aufgaben der allmälig auch unter den Deutschen Oesterreichs erwachenden nationalen Bewegung ist, alle Stände und Bevölkerungsschichten für die nationalen In teressen ihres Volksstammes zu erwärmen und zur Pflege derselben heranzuziehen. — Jeder Freund des Vaterlandes muß es auch mit Beruhigung

wahrnehmen, wenn in gemischtsprachigen Ländern die Haltung des Clerus dazu beiträgt, die Gefahr zu beseitigen, daß die Deutschen durch das natio nale Verhalten ihrer Priesterschaft in einen Wider streit zwischen ihren nationalen und ihren con- fessionellen Anschauungen und Pflichten gedrängt werden. Die sociale und die nationale Frage gibt in Oesterreich wahrlich genug zu schaffen, um es den maßgebenden Kreisen nahezulegen, nicht auch noch eine konfessionelle Streitfrage zu entrollen

. Und diese wird förmlich heraufbeschworen, wenn sich in deutschkatholischen Gebieten der Clerus in einen nationalen Gegensatz zu der Bevölkerung stellt. Zunächst traten Anzeichen des Widerstreites in den von einer mächtigen nationalen Bewegung er füllten deutschen Gegenden Böhmens und Schlesiens hervor, in welchen die Slavisirnng des katholischen Priesterstandes dem Gedanken des Uebertritts zum -Altkatholicismus oder Protestantismus immer weitere Verbreitung verschafft. Findet aber dieser Gedanke einmal in größeren

Bevölkerungsschichten Eingang, so wird er nicht auf die angeführten Länder beschränkt bleiben, sondern mit den immer mehr um sich greifenden nationalen Ideen auch in den rein deutschen Ländern Verbreitung finden. Dieser Gefahr wird der Beitritt einzelner katho lischer Priester in Nordböhmen zum deutschen Schul verein allerdings um so weniger Einhalt bieten, als ja der überwiegende Theil des katholischen Clerus und auffallenderweise gerade in rein deut schen Ländern sich durch politische Momente be stimmen läßt

, den nationalen Regungen der Be völkerung feindselig gegenüber zu treten. Wir vermögen daher der erwähnten Thatsache keines wegs eine tiefergehende Bedeutung beizulegen. — Immerhin ist es aber nicht gleichgiltig, wenn aus derselben gefolgert werden kann, daß die kirchlichen Oberen der Pfarrgeistlichkeit in deutschen Kirchen sprengeln Böhmens keine Hindernisse in den Weg legen, mit ihrem Volke für dessen nationale An gelegenheiten warm einzutreten und standhaft zu diesem zu stehen und wackeren Vorbildern

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Pagina 2 di 6
Data: 10.10.1895
Descrizione fisica: 6
ist die Vereinigte Linke? Sie ist die Rechts nachfolgen» jener großen, ursprünglich alle Deutschen um fassenden Partei, deren Anschauungen sich mil den Anschauun gen des gefammten deutschen BürgerthumS deckten und welche die Trägerin der von den Machtinhabern der fünfziger Jahre verfolgten Ideen eines deutschen, modernen, parlamentarisch regierten Staates war. In dem Kampfe mit den reaktionären Bestrebungen blieb diese Partei damals siegreich und an sie war dann die Aufgabe herangetreten, die damit errungene

der Negie- ruugSgeschäfte übernimmt, das in seiner Zusammensetzung für die größte Partei der Deutschen eine eklatante Bestätigung ihrer Einflußlosigkeit bedeutet. Wir wollen heute über dieses Kabinet nicht sprechen — möge es sonst sein wie es wolle, eines ist es sicher; es ist vor allem der lebendige Beweis da für, daß die Deutschen Oesterreichs unter der Führung der Herbst und Plener das Vertrauen in ihre Eignung zur Füh rung der StaatSgeschäfte eingebüßt haben. Und was hat die Linke darauf zu sagen

— nichts, als daß sie an ihren hun dertmal verlassenen Prinzip! .'ii festhalten wolle, daß sie die Thaten deS KabineteS abwarten wolle und daß sie „etwas in Sozialpolitik' machen werde. Darf dicö die Antwort einer Partei sein in einem Momente, wv die Wählerschaft auf das Stichwort lauscht? Ist dies die ganze Weisheit der „Führer' der Deutschen in Oesterreich? Und trabt damit ihre Mähre zum Stalle? Wahrlich diese Weisheit ist nicht größer als jene, welche wir von nationaler Seite jüngst vernommen

haben und welche sich in dem geistvollen Worte „Aufräumen' er schöpfte. Womit aufgeräumt werden soll, wurde freilich nicht näher bezeichnet. Es genügt offenbar in dieser Zeit, wenn nur „aufgeräumt' wird. Und solche Impotenz macht sich gegenüber einer Lage, welche das ganze politische Nervensystem der Demschen in Spannung versetzen müßte, breit. Als die Siebziger und Sechzigerjahre den Deutschen Oesterreichs nationale Verluste brachten, konnten diese sich, wenn sie es auch nicht durften, Verstoßen und verlasse!!. Roman von Emile

Einzelheit auszulasten,-denn t>ie Thatsachen warm ihr im Gedächtnis, als hätten dieselben sich gestern zugetragen, erzählte Genevieve noch damit trösten, daß die Stellung der Deutschen doch trotz alledem noch eine alle anderen überragende sei — denn die Künste Taafse's und Dunajewski's erschöpften sich ja darin, diese Stellung zu untergraben. Man durfte damals das Wort Duna jewski's, daß er auch gegen die Deutschen zu regieren sich getraue, kühn und gewagt finde». Aber die Vertretung der Deutschen

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Pagina 2 di 4
Data: 20.07.1897
Descrizione fisica: 4
sind wir aber immerhin bemüssigt, die politische Unterlage der Entschließung zu untersuchen. Thun wir das, so werden wir vor jeder überschwenglichen Genug thuung uns genügend gewarnt fühlen und nicht der Ge fahr ausgesetzt sein, einemtaktischen Schachzuge —aufzu sitzen. Seit Wochen und Monaten geht das ganze Be streben der Regierung und der Offiziösen dahin, die Alpendeutschen Don den Sudetendeutschen abzusprengen, erstere zu einer milderen Tonart zu bewegen. Es hieße nur den deutschen Charakter der allgemei nen

Deutschen abermals beleidigend unterschätzen, wenn man etwa die Hoffnung nährte, daß mit der Beseitigung des Slavisierungs-Gymasiums in CM die Deutschen der Alpenländer — oder auch nur Untersteiermarks — oder auch nur Cillis — für die stillschweigende Duldung des an unseren Volksgenossen im Norden begangenen schwer sten Unrechtes, das auch uns bedroht und schädigt, ge wonnen hätte. Da kennt der Graf aus Galizien die wackeren Cillier schlecht! Ihr und der übrigen Deutschen Eidschwur für die deutsche

Gemeinbürgschast, neu und unlösbar gefestigt, durch die blutigen Vorgänge von Eger, ist durch keine Gunstbezeigung, die hier überdies nur die Tilgung einer Rechtsverletzung darstellt, zu erschüttern oder zu brechen. Gewiß die Errichtung dieses slovenischen Gymna siums war eine schwere Herausforderung der Deutschen, eine Morgengabe an die mit der Regierung verheirateten eroberungslüsternen Südslaven. Der Sturm, den der Abbruch am nationalen Besitzstande der Deutschen Her vorries, kam aus unseren Herzen

, wo zu tiefst die na tionale Ehre nistet. Aber — schon seit einiger Zeit konn ten wir uns einer beruhigten Auffassung über die schäd liche Wirkung des slavischen Kuckuckseies in der deutschen Stadt hingeben. Es trat nämlich ein, was die Deutschen voraussagten : Es war wohl möglich, das slovenische Gymnasium in CM zu errichten, nicht aber diese Gewalt schöpfung des slovenischen Uebermuthes und Größen wahnsinnes lebensfähig zu erhalten. Weil für das slove nische Gymnasium in der That keine kulturellen Bedürf

es — soll für die Schüler des aufgehobenen slovenischen Gymnasiums durch die Errichtung slooenischer Paralell- klassen am deutschen Gymnasium gesorgt werden. Wir wünschen, daß dieses „Provisorium' nur recht kurzlebig sei. denn sonst wäre die Aufhebung des selbstständigen slovenischen Gymnasiums geradezu ein — Danaergeschenk für die Deutschen Cillis, deren Mittelschüler durch das Bleigewicht der zurückgebliebenen und in der slovenischen Anstalt nicht konkurrenzfähig ausgebildeten slovenischen Mittelschüler

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Pagina 1 di 8
Data: 03.02.1903
Descrizione fisica: 8
hat und auch die österreichische Negierung, nicht minder aber die Deutschen Oesterreichs zum Nachdenken veranlassen sollte. Im verflossenen Säkulum — so schreibt er — war Deutschland teils Amboß, teils Hammer; hätte damals, als Napoleon I. Deutschland zertrümmerte, ein einiges, konsolidiertes Slaventum existiert und sich mit dem französischen Imperator verbündet, so könnte Deutschland die jetzige achtunggebietende Rolle gewiß nicht spielen. Aber es Hai sich seitdem aus einem Amboß in einen starken Hammer verwandelt

. Von diesen Rivalen hat Deutschland zu» nächst nicht allzuviel zu fürchten. Nur eine einzige Weltmacht, das Slaventum, kann dem vordringenden Deutschtum noch Wider» stand leisten. In diesem Jahrhundert wird es mit dieser Weltmacht abrechnen müssen und diese Ab rechnung wird den Mittelpunkt der geschichtlichen Entwicklung der Zukunft bilden. Zwar können auch die nordamerikanischen Vereinigten Staaten den Deutschen noch den Weg verlegen, aber vorerst haben sie auf ihrer Erdhälfte noch genug zu tun. Bevor

aber ist nicht möglich. Die einzige Macht, die in der alten Welt den Deutschen noch im Wege steht, sind die slavischen Völker. Noch ist der Kampf zwischen Teutonen und Slaven nur ein lokaler, aber im 2tX Jahrhundert kann er ein Weltkampf»werden. Vielleicht wird er dem Jahrhundert seinen Stempel aufdrücken. Die Notwendigkeit dieses Kampfes kann kaum noch ge leugnet werden und es ist keine Hoffnung vorhan den, einen moäus viveock zu finden. Die Slaven verlegen den sieghaft vorwärtsschreitenden Deutschen

den Weg nach dem Süden, nach Kleinasien, Persien und Indien, den sich die Deutschen um der Märkte und der Kolonisation willen hartnäckig vorgezeichnet haben. Aber um dorthin zu gelangen, müssen ste durch das slavisch-ungarische Donau-Reich und durch die rein slavische Balkanhalbinsel. Im Osten ist ihnen der Weg durch Russen und Polen versperrt, vom Westen kann keine Rede sein. Deutschland droht zwischen seinen engen Grenzen zu ersticken; seine dichte Bevölkerung muß auswan dern und es ist die Gefahr vorhanden

, daß feine Emigranten ihre Nationalität einbüßewund anderen Völkern einen Zuwachs an Macht bringen. Das sich schnell vermehrende Slaventum hat dagegen einen großen Ländervorrat, könnte Deutschland leicht über den Kopf wachsen und es zu einem kleinen Volt Herabdrücken. Daraus läßt sich das hartnäckige Drän gen nach deutschen Ansiedelungen im Süden erklären und das Streben, die Deutschen im Auslande als treue Söhne ihrer Heimat zu erhalten-, was auch bei der neuesten deutschen Kolonisation in Rußland

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Pagina 1 di 6
Data: 11.01.1865
Descrizione fisica: 6
. Zur künstigen Stellung von Schleswig Holstem. Es befällt uns ein wahres Bangen vor dem künf tigen Schicksale der Elbeherzogthümer. fassen wir die bezüglichen Erbausprüche ganz bei Seite und fassen wir lediglich die Gestaltung der künftigen Verhältnisse Schleswig-Holsteins zum deutschen Bunde ins Auge. Die Karte von Europa dürfte wohl wenige Länder aufzuweisen vermögen, deren Zusammengehörigkeit so tief in der Natur gegründet ist, als wie diese beiden Herzogthümer. Ihre geographische Lage, ihre Stellung

wieder zusammen kamen. Im Jahre 1815 wurde Holstein in den deutschen Bund aufgenommen und dieses war gewissermaßen auch wieder eine Trennung der beiden Herzogthümer; denn dadurch, daß Schleswig außerhalb des deutschen Bun des blieb, wurde es, von seinen deutschen Brüdern politisch abgeschnitten, recht eigentlich zu einer däni schen Provinz und den beiden Herzogthilmern eine ver schiedene politische Stellung angewiesen. Es liegt in der Natur der Dinge, daß jeder Regent seinen ver schiedenen Landesthcilen

und sich in die innern Angelegenheiten des. außerhalb des deutschen Bundes stehenden Schlr^ßs mischen können? Erst nachdem man versichert gewesen wäre, daß da das dänische Ele ment zu einiger Kräftigung gelangt sei, hätte man seine Blicke auf Holstein richten können nnd Schles wig hätte dazu zur natürlichen Brücke gedient. So aber handelte die dänische Regierung im höchsten Grade unklug, wollte in kurzer Zeit ernten, was erst im Ver lauf einer ansehnlichen Reihe von Iahren zn erlangen gewesen wäre und überstürzte

sich vollends. Die Her zogthümer wurde» mit dänischen Beamten überschwemmt, die Kirchspiele mit dänischen Pastoren besetzt, die deut schen Lehrbücher ans den Schule» verbannt und da gegen von dänischen Schulmeistern die dänische Sprache eingeführt, knrz der deutschen Sprache ward überall der Krieg erklärt. Die dänische Verfassung, welcher gegenüber kein deutscher Bundesstaat sich einer libera lereit ersrent, vermochte nicht die aufs höchste erbitter ten Gemüther zu besänftigen, da sie sahen, daß die Axt

herabzufallen. -Nachdem bereits Frie drich VII. das dänische Joch den Schleswig-Holstei- nern beinahe unerträglich gemacht nnd seine feierlich angelobten Versprechungen und Verträge gebrochen hatte, trat noch ein anderer Umstand hinzu, der nid- lich den deutschen Bund anfrüttelle, nemlich der im November ohne Leibeserben erfolgte Tod Fried richs VII. Es fnecedkrte ihm zwar anf Grund des Londoner Protokolls v. Mai und des däni schen Thronfolgegesetzes v. ÜI.Jnli !><,:> König Chri stian IX., allein

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Pagina 2 di 7
Data: 25.08.1914
Descrizione fisica: 7
nicht wi- ÄsrsMen. widrigenfalls es zu Blutvergießen kom men werde, ferner, dak der Prinz zu Wie§ ent fernt werde. Die Behörden haben inne Frist vin '48 Stunden zur Beantwortung verlangt. Viele Familien reisen ad. Japan erklärt Dentschlan den Krieg Tokio. 23. August, nachts. Iapan hak an' Deutschland den Krieg, erklärt. Paris. 23. Aua. Der „Neuyor? Herald' er- fahrk von Peking, daß die Japaner die deutschen Rössuln in Mulden und dem für die Mandschurei aufgefordert haben, sofort abzureisen, widrigen- falls

sie verhaftet werden würden. Viele Japa ner sind in Cinau angekommen, um sich der de»l- Aschen Dahn in der Provinz Schenkung zu bewach- kigen, sobald die Feindseligkeiten eröffnet sein «erden. Das Vorrücken der Deutschen. Verlin, 24. August. sk.-B.) lieber die De- Deutung der letzten großen deutschen Siege auf i»em westlichen Lriegsschauplatze rneldm öie in das Hauptquartier entsandten Berichterstatter der gro- tzen Tageszeitungen: Auch den Truppen des deut schen Lronprinzen standen mehrese französische

Armeekorps gegenüber. Di? nördlich und südlich von Longwy durchgeführte Vormarsch und An- griff der Deutschen war so ungestüm, daß der Ruckzug der Franzosen stellenweise in regellose Auchk ausartete. Die weit vorgeschickte Saoalle- rie-Division fand die Rückzugsstraye ubersät mit forkgeworfenen Gewehren, anderen Waffen, ZNu- vikon und Tourmfiern. Die Siege des bayerischen und des deutschen Kronprinzen und die Offensive 5er deutschen Truppen zerrütten das franzosche Heer. Es ist zu berücksichtigen

, daß das Vorge- !heu der deutschen Infanterie teilweise im wald reiche« Gelände nicht durch Artilleriefeuer vorbe reitet werden konrikel Die Zeitungen geben auch die Meldunzen der einzelnen Heerführer wieder, Ue in ihrer Knappheit die ungeheure Veschei-, denheit derselben kennzeichnen. Ein Heerführer rüelLele z. V. seinen Sieg in folgender Weise: «Die befohlene Linie ist erreicht.' — Die „Voss. Zeitung' bemerkt hiezu: Das liegt in diesen we «igen Worten. Welche Besck)eidenhcit, welches Pflichtgesü^ genao

so, als ob der Beseht aas dem Exerzierplätze ausgeführt Morden wäre. > Eine^ KMltttWdr^ Kaiser-. U KU U .K- B'e r l i n L 2^' Aug. (K:-W ^Wolffbureau. Kaiser Wilhelm hat folgende KabinÄsordre erlas sen: Die Mobilmachung und Versendung der Hec- re an die >T?enzen 'Äes^Reiches ist beendet. Mit MspMoser^ Sicherheit ui^v Schnelligkeit haben die deutschen Eisenbahnen die gewaltigen Trans ports ewegungen Ausgeführt. ^Dankend? gÄdenke ich >der Männer, Äe seit 7v/71^nr^allsr^Stille ^gear beitet -unÄ «die Verkehrsmittel

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Pagina 1 di 6
Data: 10.07.1901
Descrizione fisica: 6
der Volkszählung entgcngebracht hat. Die Bevölkerung Frankreichs stellt sich darnach auf ungefähr 38,600.000 Anwohner und bleibt mithin hinter der Bevölkerung des Deutschen Reiches, die nach der letzten Volks zählung 56.345,014 Einwohner beträgt, um rund 17,745.000 zurück. Die Bevölkerung Frankreichs beträgt somit nur wenig mehr als zwei Diittel der Bevölkerung des Deutschen -Reiches. Während die Bevölkerung des Deutschen Reiches ebenso wie die aller anderen Großmächte, abgesehen von Frank reich

, sich in starker Zunahme befindet, kann man in Frankreich kaum noch von einer Vermehrung der Bevölkerung sprechen. Seit der letzten Volkszählung von 1896 beträgt die Zunahme der Bevölkerung Frankreichs 330.000, d. h. die jährliche Zunahme belauft sich auf 66.000. Was das besagen will, Wird klar, wenn man bedenkt, daß der jährliche Zuwachs der. Bevölkerung des Deutschen Reiches m dem gleichen Zeitraume über 800.000 betrug. In der That ist in Frankreich kaum noch eine Zunahme der Bevölkerung festzustellen

stattgefunden hat. Streicht man das Anwachsen der Bevölkerung von Paris, so bleibt für Frankreich nichts übrig. Die Stagnation, die in der Bevölkerungszunahme Frankreichs eingetreten ist, wird klar, wenn man die Bevölkerungsbeweg ung im vergangenen Jahrhunderte verfolgt und sie mit der des Deutschen Reiches vergleicht. Vor einem Jahrhunderte, im Jahre 1801, zählte Deutschland, das heißt das Gebier des heutigen Deutschen Reiches, ungefähr 25 Millionen^ Frankreich dagegen nahezu 27 Millionen Einwohner

. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts stieg die Bevölkerung Frank reichs noch verhältnißmäßig stark, nämlich bis zu Z4L01.938 im Jahre 1851. Seitdem verlangsamte sich die Zunahme immer mehr. Seit dem Jahre 1NL beträgt die Zunahme der Bevölkerung Frankreichs nur 2>/z Millionen, während die Be völkerung des Deutschen Reiches in dem gleichen Zeitraume um mehr als 15 Millionen zugeno men hat. ^ Das Exempel, das sich hieraus ergibt. W z? einfach, als daß man es in Frankreich übersehen könnte. Zur Zeit

des Krieges 1870/1871 kam Frankreich dem heutigen Deutschen Reiche an Bc- völkerungszahl nahezu gleich, heute'beträgt derVor- fprung des Deutschen Reiches 17»/« Millionen. Wenn das Deutsche Reich Frankreich schon damals, «m militärischen Kräften überlegen war, so stellt sich die Position des Deutschen Reiches gegenüber Frank reich im Vergleich zu damals, in Ziffern ausgedrückt, um rund 30 Prozent günstiger. Und dieses Ver hältnis verschiebt sich, da die Bevölkerungsnahme des Deutschen Reiches

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Pagina 3 di 8
Data: 30.12.1870
Descrizione fisica: 8
von Hunderttausenien. (Tr.Ztg.) Tagesgeschichte. ; München, 27. Dezember. (Die Bersailler Verträge. Ein origineller Trost. Die öster reichischen Eisenbahnwagen.) Der Antrag des Abgeordneten Dr. Jörg als Referenten des Fünf- zehner Ausschusses über die deutschen Versassungsver- träge lautet: „Es sei an die Kammer der Abgeord neten der Antrag zu bringen, dieselbe wolle den vor gelegten Bündnißverträgen zwischen Bayern und dem Norddeutschen Bunde die Zustimmung versagen; die Kammer wolle aber, an Se. Maj den König

die Bitte stellAllerhöchst Anordnung treffen zu wollen, daß die Verhandlungen mit der Regierung deS Nord deutschen Bundes von Neuem aufzunehmen seien zu dem Zwecke, damit auf Grund der inneren Ausbildung des AllianzoertrageS und der Ausdehnung jener ver- sassungsmäßigen Verbindung, welche durch den Zoll vereins vertrag bereits besteht, auf andere Angelegm- heilen von gemeinsamem Interesse ein weiterer Bund mit dem engeren des künftigen deutschen Reiches ab geschlossen werde.' — Die Münchener „Neuesten

durch die ultramontane Bos heit das neue Reich deutscher Nation nicht schon mit dem 1. Januar 187 l zu zählen beginnen, aber wir werden den Ultramontanismus wie w Italien im alten Jahr, so in Bayern im neuen in Schimpf und Schande würdelos darniedersinken sehen.' — Die be-. kanntlich ans drei Abgeordneten der Fortschrittspartei bestehende Minorität des Fünfzehner-AuSfchnsseS zur Berathung der deutschen VerfassungSverträge gedenkt dem Gutachten des Referenten Jörg ein von Mar- ^uard Barch verfaßtes Gutachten

allen denen^ «elche in Furcht sind vor den unvermeidlichen! Lasten, die der Eintritt in den deutschen Bund für den'An fang auferlegen werde, folgenden oxiginellen Trost: -Er erzählt, ein Bauer habe zu seinem sterbenden Sohne gesägt; .HannS, wenn Du in die HM' kommst, so leid' hatt auch, was die Andern leiden, / daßes Nicht heißt, j im allein seist wehleidig und könntest nichts aushalten.' So sollten auch wir yhilosophiren, meint Herr Sepp: „müssen'« die Preußen aushalten, so jragen wir'S

» mit den süd- deutschen Staaten, welche hier in Versailles mit Baiern, Baden und Hessen, in Berlin mit Württem berg unterzeichnet worden sind, haben durch die letzte« Verhandlungen in Berlin, bei welchen diese sämmt lichen Staaten gegenseitig >l»re Zustimmung ausge sprochen haben, ihren Abschluß soweit erhalten, daß sie den süddeutschen Landtagen vorgelegt werden können. Nicht allein die Rücksicht auf den Prager Frieden, in welchem Preußen und Oesterreich-Ungarn sich über ihre Auffassung von der damals

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Pagina 5 di 8
Data: 04.07.1911
Descrizione fisica: 8
auch Protest eingelegt, allein der Agent des französi schen Geldkonsortiums der Altradikalen, Naville, der in dieser Sache hinter der Direktion des Na Die Kitsche Mi» i» M«M>. Telegramme der »Bozner Zeitung.' Wien, 3. Juli. Der Minister des Aeußern hat die amtliche Mitteilung von der Entsendung eines deutschen Äanooenbootes nach Marokko einfach zur Kenntnis genommen. Zu einer Aeußerung über den deutschen Schritt bestand keine Veranlassung. Selbstverständlich werden die Vorgänge aufmerksam verfolgt

, aber in erster Linie ist Oesterreich-Ungarn» Aufmerksamkeit wohl durch die Reibungen zwischen Montenegro und der Türkei mehr als erwünscht in Anspruch genommen. Paris, 3. Juli. Einem Telegramm aus Tanger zufolge soll sich die Zahl der in Agadir gelandeten deutschen Truppen auf 5lZV Mann be laufen. Pari», 3. Juli. Ueber das Vorgehen Deutsch lands in Marokko wird von hiesiger zuständiger Seite noch mitgeteilt, daß man seit, längerer Zeit in eingeweihten Kreisen darüber informiert gewesen sei, daß Deutschland

noch eine Gelegenheit abwarte, um wegen des französischen Vorgehens in Marokko Kompensationen z.l erlangen. Das jetzige Vorgehen Deutschlands sei noch eine Fortsetzung des deutschen Verhaltens vom vergangenen Februar. Dabei handle es sich nicht um den Bau von Eisenbahnen: und Herr v.Schöll unterhielt sich über die Angelegenheit mit dem damaligen Minister des Aeußern Pichon. Deutschland hat seine Forderungen in den letzten Wochen erneuert und die Unterredungen zwischen dem deutschen Staatssekretär v. Kiderlen

Regierung möge ein Kriegsschiff nach Agadir entsenden, um die Ruhe zu sichern, welche, wie aus dem Wortlaut der deutschen Note hervorgeht, gefährdet sein soll. Wir glauben aber mitteilen zu können, daß die französische Regierung augenblicklich nicht geneigt ist, einem solchen Verlangen Folge zu geben, da ein derartiger Schritt die Lage noch verschlimmern würde. Paris, 3. Juli. Die französische Regierung wird vorläufig mit sich und den ihr befreundeten Regierungen zu Rate gehen, bevor

sie auf die deutsche Note antwortet. Was die Stellungsnahme Frankeichs zu der Entsendung eines deutschen Kriegsschiffes nach Marokko betrifft, so liegt eine formelle Verpflichtung, auf die deutsche Notifikation zu antworten, überhaupt nicht vor. Frankreich wird sich über die zu erteilende Antwort auch eist nach einem Meinungsaustausch mit den Regierungen von Rußland und England schlüssig machen. Der französische Botschafter Cambon befindet sich noch in Paris und hatte gestern Besprechungen mit de« Minister

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Pagina 1 di 12
Data: 12.11.1904
Descrizione fisica: 12
zu haben, um nicht klar und deutlich zu sehen, ?aß hinter den Kulissen etwas» vorbereitet wird, was bald den Ministerpräsidenten, Üer „nur im Einver nehmen mit den Deutschen' vorgehen, „unter gar kernen Umständen einseitige nationale Zugestand nisse machen' wollte, im hellsten Lichte erscheinen lassen wird. Körbe? hat sich aber bereits im Som wer von den Deutschen weggesetzt und um sich zu halten, scheut er es nicht, mit den Tschechen in ein Verhältnis zu kommen, das es ihnen ermöglicht, ihm eine Stütze

zu sein. Für die deutschen Füh rer ist jetzt die Zeit deri schwersten Verantwortlich keit gekommen, ihre Entschließungen können auf Jahre hinaus dem deutschen! Volke nützlich oder schädlich werden. Im deutschen Bürgertum lebt allerdings ein guter Kern, der hat sich jetzt wie der in den letzten Tagen gezeigt, würdig und ernst hat er seiner Gesinnung in allen deutschen Städten Ausdruck gegeben. Ganz von selbst, ohne vorr irgend einer. Seite beeinflußt zu sem. haben die deutschen Stadtze ihre Stimme erhöben. In die sem

Bürgertum, liegt «uch die Kraft des Deutsch tums in Oesterreich, über diesen Schutzwall wird Herr v/ Körber nicht hinwegschreiten können. . Er soll nur Hersuchen, mit den Tschechen oder anderen Gegnern des deutschen Volkes, zum Scha> >den.des Deutschtums in Oesterreich eine neue Po litik zu inaugurieren, wie ein Mann wird sich das gesunde deutsche Bürgertum in Oesterreich Lkge- gen erheben. Auf den Spitzen der Bajonette läßt ich auf die Dauer keine Politik aufbauen. Die augenblickliche Ordnung

kann man vielleicht mit MiliLärgewalt wieder? herstellen, die GesunMng aber nur durch eine Politik, die vom Volke auch geteilt werden kann. Das, was jetzt von Herrn v. Körber in kurzer Zeit den Deutschen geboten wurde, hat den Becher chon zum überfließen gebrvcht. weitere offene oder auch versteckte Maßnahmen könnten leicht einen Sturm heraufbeschwören, der Herrn v. Kör ben. wenn er auch noch so auf das Vertrauen der Krone pochen würde, leicht wegfegen kömite. Wie tief bereits der Deutschenhaß bei den Tchechen

sich eingenistet hat. zeigt das Vorgehen! Dr. Baxas, der für die Italiener Stellung nimmt, obwohl er doch weiß, daß 1Sl> italienischen Studenten 3t> deutsche Studenten mit Revolvern angegriffen und ein italienischer Soldat einen deutschen Maler ein fach niedergestochen hat, und wie weit sich Herr v. Körber von den Deutschen entfernt hat. zeigt seine Teilnahmslosigkeit geAeitüber dem übergroße» Schmerze, den die Stadt Innsbruck erfahren mußte. Es ist möglich, daß wio noch zu schwarz sehen, aber die Anzeichen

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Pagina 2 di 4
Data: 02.09.1895
Descrizione fisica: 4
Der Tag von Sedan, besten 25. Wiederkehr in allen Gauen des großen deutschen Reiches und überall wo Deutsche wohnen, gefeiert wird, erweis: die Richtigkeit der , vo» allen einsichtigen Heerführern schon längst verkündeten Lehre. Was die deutschen Heere geleistet haben, um diese Tage. vorzubc- reiten, und möglich zu machen, wird von der Kriegsgeschichte als ewig denkwürdig verzeichnet werden, Es war zum min desten ebenso wichtig und Folgen schwer, als die glänzendsten Waffenthaten

von 240.000 Mann mußte in wenigen Tagen die Front vollständig verändern, die Richtung nach Norden nehmen, das Heer Mac MahonS einschließen oder über die belgische Grenze drängen. Keine Stunde durfte versäumt, nicht der geringste Fehler begangen werden, nicht die kleinste Störung durfte eintreten — sonst geriethen die deutschen Heere in die schwierigste Lage. In den Tagen zwischen dem. 24. und 30. August wurden die Bewegun gen vorgenommen, welche die Bewunderung der ganzen Welt erregten. Und daö

den an dasselbe gestellten Anforderungen auch gewachsen war. Die Deutschen haben ein Recht, den Tag von Sedan mit Jubel zu feiern, er stellte nicht nur der Trefflichkeit der deutsch!»! Heeresleitung, sondern auch der Tüchtigkeit und Bravheit des deutscheü Volkes das beste, das schönste, das rühmlichste Zeugnis aus. Flammende Freudenfeuer auf den steinernen Niesen- scheiteln des bayrischen Hochgebirges im Süden, donnernde Salven aus den ehernen Schlünden der Geschütze in den nor dischen Meereshaien, Jubelfeste

an den rebenbewachsenen Ufern des Rheins und an den östlichen Grenzen des geeinten Reiches werden den heutigen Tag als einen Nationiil-Fest tag kennzeichnen. Aber auch wir Deutsche in Oesterreich haben ein gutes Recht mit unseren deutschen Brüdern jenseits der schwarz-gelben Grenzpfähle uns des Tages von Sedan zu freuen und wenn heute ein gewaltiger berauschender Stürm der Begeisterung die weiten Gaue Deutschlands durchbraust, so wird derselbe auch bei den Deutschen in Oesterreich freudigen Wiederhall finde

», welche an dem leuchtenden Beispiele der so ruhmvollen Kämpfe dieser glorreichen Zeit Muth, Kraft und Ausdauerfchöpfcn mögen zur energischen Abwehr ihrer nationalen Gegner: Slaven nod Klerikale. Politische Uebersicht. Oesterreich. Die voni Abgeordneten Hans Delbrück redigirten „Preußi schen Jahrbücher' in Berlin enthalten über die Lage in Oester reich einen auch im Sonderabdruck erschienenen Artikel, der die Haltung der Klerikalen gegenüber den deutschen B o lksbestrebungeu mit folgenden treffenden Worten kenn zeichnet

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