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Volksbote
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Page 6 of 20
Date: 31.10.1991
Physical description: 20
Seite 6 Donnerstag, 31. Oktober 1991 Das Lokalgeschehen im yplksbotGIl Untersuchunsen sehen mit 14 Expertensruppen weiter / Unterstellungen in Medien Der Eismann trotzt dem Schimmelpilz Der Homo tirolensis vom Hauslab joch ist von keinem gefährlichen Schimmelpilz befallen. Deshalb wird bereits die nächste Phase der wissen schaftlichen Arbeit eingeleitet. Pro fessor Werner Platzer, Vorsitzender der Expertenkommission, stellt be reits die Expertengruppen zusammen und koordiniert die Reihenfolge

der Untersuchungen. Vorrang hat jetzt die Altersbestimmung der Gletscher leiche. „Der Leiche geht es sehr gut“, versi cherte Werner Platzer. Das Besuchs verbot in der anatomischen Universi tätsklinik in Innsbruck bleibt aller dings aufrecht. In den letzten Wochen haben die Wissenschaftler um den circa 4000 Jahre alten Homo tirolen sis vom Hauslabjoch an zwei Fronten gekämpft. Zum einen ging man mit Einfrieren erfolgreich gegen den Schimmelpilzbefall vor, zum anderen gegen unqualifizierte Äußerungen in den Medien

. Kein gefährlicher Pilz Für Platzer blieb ein sehr wesentli ches Problem bestehen: Was ge schieht, wenn wir den Fund für die Untersuchungen wieder auf Normal temperatur bringen? Deshalb ver suchte man den aufgetretenen Pilz zu züchten, um dann eine genaue Analy se vornehmen zu können. Das Ergebnis dieser Untersuchung war positiv. „Es handelt sich um einen sehr harmlosen Pilz“, sagt Platzer. Dennoch muß er diese Erfolgsmel dung ins richtige Licht rücken. Der Pilz könne immer wieder auftreten. Um jedes Risiko

zu vermeiden, soll sich ein Spezialzentrum in Holland mit dem Pilzproblem des Homo tiro lensis beschäftigen. Platzer mußte sich in den letzten Tagen auch gegen Angriffe der Öf fentlichkeit und einiger Medien zur Wehr setzen. Unqualifizierte Äuße rungen gegen das Innsbrucker Wis senschaftlerteam, das sich in der er sten Phase mit dem Homo tirolensis auseinandergesetzt hatte, seien an geblich nicht kompetent gewesen. Vor allem die Anschuldigungen in der ORF-Sendung „Inlands-Report“ wer den als „ungeheuerlich

“ eingestuft. Die Kommission konnte bisher keine Stellung dazu nehmen, da Platzer bis jetzt eine Einsichtnahme in das Roh material des Beitrages verweigert wurde. Fehlerhafte Versuche Die Angriffe konzentrieren sich zum größten Teil auf die Bergung der Leiche am Gletscher. Platzer bestätig te, daß die ursprüngliche Fundsitua tion beim Eintreffen der Innsbrucker Wissenschaftler nicht mehr gegeben gewesen sei. „Es ist richtig, daß zuvor mindestens zwei untaugliche Ber gungsversuche gemacht wurden, ehe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 27.02.1930
Physical description: 8
oder lämzere Zeit ins Gefängnis. Die? geschah, während Betty von ihren Freunden, also auch von jenen Anarchisten. Wschied nahm Okme der Fa- ' Nus dem GeriMsAk!. Zer Man«, der PhilW Hvlsma»« entlasten sollte. Gegenleistung: 8600 8. Wie wir seinerzeit meldeten, erhielt der Gendarmerie- Posten Mayrhofen rn der ersten Oktoberwoche des letzten Jahres auS dem Wiener Landesgericht einen Brief, worin der Schreiber, der :m Landesgericht inhaftierte Franz Platzer, mitteilte, er haibe anfangs September 1928 ans

Südtirol flüchten müssen, auf dem Wege über das Tuxer- joch sei ihm in der Nahe von Mayrhofen ein unbekannter Mann, der sich Josef Gruber nannte, begegnet, habe sich als ein von einem Jäger verfolgter Wilderer bezeichnet ^und Platzer gebeten, ihm den Weg über die Grenze nach Tüd- tirol zu zeigen. Der angebliche Gruber sei am rechten Arm mit Blut bespritzt und im Besitze eines Mschrau'bgewehres gewesen, das gleichfalls blutig war. Platzer erttärte in dem Schreiben, daß er Gruber über das Pfitscherjoch

führte und Gruber ihm eine Belohnung von 200 8 versprach. Er habe dem flüchtenden Wilderer einen Mantel und Socken geliehen. Von Gruber habe er von 50 Schweizer Franken, die dieser im Besitze hatte, einen Teil erhalten. Platzer er suchte nun in dem Brief die Gendarmerie. Gruber. da sich dieser zeitweise im Zttlertale aufhalte, auszuforschen, da mit Platzer sein Geld und die geliehenen Kleidungsstücke wieder bekomme. - Die Gendarmerie übersandte den Brief der Inns brucker Staatsanwaltschaft

, da man annahm, der Brief wolle nichts anderes, als den Mord an dem alten Halsmann als die Tat eines unbekannten Mörders. der eben dieser angebliche Wilderer Gruber sei, hinstellen. Franz Platzer gab — er hatte inzwischen einen zweiten ähn lichen Brief an die Gendarmerie in Mayrhofen geschrieben — vor dem Untersuchungsrichter eine Schilderung seiner angeblichen Erlebniste auf der Flucht von Südtirol ins Zillertal, die im wesentlichen das in den Briefen Gesagte bestätigten. Platzer wurde schließlich

ins Zillertal überstellt, wobei seine Anaaben an Ort und Stelle überprüft wurden. Dabei ergab sich, daß diese Angaben unmöglich stimmen konnten. Am 16. Oktober gestand nun Platzer, daß seine Anaaben in den Briefen und vor dem Untersuchungsrichter falsch waren. Er habe dies alles erfunden, und zwar des halb. wett ihn zwei unbekannte Herren dazu veranlaßt f)äU ten. Die ganze Aktion sollte dazu dienen. Philipp von dem Verdachte des Mordes an seinem Vater zu entlasten. Diese beiden Fremden

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 6 of 12
Date: 26.02.1930
Physical description: 12
Seite S. Nr. 47. Mittwoch, Seit 28. Februar issa. .Innsbrucker Nachrichten* Ein Komplott zur Entlastung Halsmanns? Der Fall Platzer vor dem Innsbrucker Schöffengericht. Innsbruck, 26. Februar. Heute begann vor einem Schöffenfenate unter dem Vorsitze des OLGR, Dr. K ö l l e n s p e r g e r die Verhandlung gegen den 28- jährigem Kaufmann Franz Platzer (gebürtig aus Daoos und zu ständig nach Stiifs in Süütirol). Er ist angeklagt „im Oktober 1629 durch an den Gendormerieposten in Mayrhofen

tember 1929 fand vor dem Schwurgerichte in Innsbruck die Hauptvevhandlung gegen Philipp Halsmonn wegen Verbrechens des Mordes statt. Am 8. Oktober 1929 erhielt der Gendarmerie- p osten Mayrhofen einen von Franz Platzer, der sich damals wegen eines Ausiieferungsoerfahrens beim Landesgerichte in Wien in Haft befand, geschriebenen Brief vom 2. Oktober 1929 folgenden Inhaltes: ^Der Schreiber des Briefes Hobe anfangs September 1928 aus Südtirol flüchten müssen. Auf dem Wege über das Tuxer- joch

im Zillertal fei ihm in der Nähe von Mayrhofen ein unbe kannter Mann, der sich Josef ©ruber nannte, begegnet. Gruber habe ihn gebeten, ihm den Weg über die Grenze nach Siwtirol zu zeigen, er werde als Wilderer von einem Jäger verfolgt. Der Mann fei am rechten Arm mit Blut bespritzt ge wesen. habe ein Abschraubgewehr besessen, das ebenfalls blutig war. und sei an den Füßen bis zu den Knien herauf ganz naß gewesen. Platzer führte in dem Briefe weiter an, daß er den ©ruber über das Pfitscherjoch

nach B r u n e ck geführt habe, wofür ihm Gruber eine Belohnung von 299 8 versprochen habe. Auch habe er dem ©ruber einen Mantel und Socken geliehen ©ruber habe ihm von 59 Schweizer Franken, die er im Besitze hatte, einen Seill im Werte von 64 bis 65 8 gegeben. Platzer ersuchte fchlietzilch den ©enbormerieposten Mayrhofen, den angeblichen Josef ©ruber, der sich zeitweise im Zillertal aufhalte, auszufor- sthen und zur Zahlung des Restbetrages und zur Rückstellung der geliehenen Kleidungsstücke zu verhalten. Der Genda

rm erie Posten Mayrhosen teilte den Brief der Staats anwaltschaft mit. Es war aus der Darstellung des Platzer ru diesem Briefe unschwer zu entnehmen, daß darin ein versteckter Hinweis auf die Strafsache gegen Philipp Halsmann enthalten war. Denn in der Hauptvevhandlung gegen Philipp Holsmann war die Verteidigung darauf aufgebaut, daß ein u n - bekannter Dritter den Mord begangen habe. Es wurde insbesondere vorgebracht, der Mörder des Zahnarztes Morduch Halsmann hätte über und über mit Blut bespritzt

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Volksbote
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Page 5 of 20
Date: 10.10.1991
Physical description: 20
ein Österreicher bleiben wolle... Der Tiroler Sicherheitsdirek tor Adolf Platzgummer beschloß nach der Erklärung Neubauers, die vier Alpingendarmen abzuziehen, die bis her für die Bewachung der Fundstelle zuständig waren. Ihre Aufgabe wird nun von Carabinieri übernommen. Prof. Werner Platzer verordnet „ Besuchsverbot“ Schimmelpilz befällt „Ötzi“ Durnwalder lest Rechtsstandpunkt des Landes dar / Beigaben sind jetzt in Mainz Eismann doch ins Schloß Tirol? Das Land erhebt offiziell Anspruch aijf den Besitz

Rö misch-Germanischen Zentralmu seums konserviert und im Verlauf der nächsten drei Jahre analysiert wer den. Römisch-Germanischen Zentralmu seums restauriert werden. Im kommenden Jahr wollen die Wissenschaftler des Innsbrucker Uni- Instituts den gesamten Innenraum der Felsvertiefung genau untersu chen. Der Streit um die Besitzrechte des Bronzezeitmenschen vom Hauslab joch könnte sich als der berühmte Streit um das Fell des Bären, der noch nicht erlegt ist, entpuppen. Univ.- Prof. Werner Platzer

, Vorsitzender der vom österreichischen Bundesmi nisterium für Wissenschaft ins Leben gerufenen Kommission, hält es für denkbar, daß der „Urtiroler“ über haupt nicht ausgestellt werden kann. In einem „Dolomiten“-Gespräch nimmt Platzer zu den Gerüchten Stel lung, die letzthin für Aufsehen ge sorgt haben. „Ein Kasperltheater“ ur teilt der anerkannte Fachmann, der im Augenblick nur eins will, nämlich sichergehen, daß die Mumie „über lebt“. Was geschieht jetzt damit und was geschieht mit den Gegenständen

, die bei dem Toten gefunden wurden? Diesen zwei Fragen räumt Platzer, Vorstand des Institutes für Anatomie an der Universitätsklinik, momentan den Vorrang ein: „Grundsätzlich muß festgehalten werden, daß es sich bei diesem Fund — wissenschaftlich ge sehen — um ein Ensemble handelt, das seinen Wert durch seine Zusam mengehörigkeit besitzt.“ Innsbruck fühle sich wissenschaft lich verpflichtet, die Sicherung des Materials vorzunehmen. „Wir müssen diese Materie der Menschheit erhal ten, Eifersüchteleien, Neid

und Wich tigtuereien sind hintanzuhalten. In erster Linie zählen wissenschaftliche Erkenntnisse.“ Aus diesem Grund dürfe man nicht emotional empfinden oder kleinhäuslerisch denken. „Wir brauchen nicht jetzt darüber zu disku tieren, wem etwas oder was gehört. Wir sind sozusagen nach einem ewi gen Recht verpflichtet, den Fund so, gut wie möglich zu erhalten“, präzi siert Platzer. Und damit hat das Innsbrucker Ex pertenteam derzeit mehr als genug zu tun, denn das Hauptproblem ist der Schimmelbefall

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 05.11.1936
Physical description: 6
sich am 3. November der am 19. Februar 1897 in Tulses bei Innsbruck ge borene und dorthin zuständige Josef Platzer, Kutscher in Bregenz, wegen des Verbrechens der Münzverfälschung verantworten. Es wurde ihm zur Last gelegt, daß er im Frühjahr 1935 in Bregenz Reichsmark und Schweizer sanken aus geringschätzigem Metalle geschlagen habe. Der dreimal wegen des Verbrechens des Dieb stahles vorbestrafte Josef Platzer und Therese A l b i n g e r, die in der Schweiz mit Ansichts karten hausierten, wurden am 22. Dezember

1935 von der schweizerischen Polizei in Rheineck aufgegrisfen, weil Platzer in einer dortigen Gastwirtschaft eine Anzahl falscher 10-, 20- und 50-Rappen-Stücke gegen ein Fünffrankenstück ein gewechselt hatte. Die Erhebungen ergaben, daß Platzer um dieselbe Zeit auch in anderen Gast stätten in Rheineck mit falscher Münze bezahlt hatte. Da Platzer vorläufig eine Münzverfälschung in Abrede stellte, setzte sich die schweizerische Polizei mit der Gendarmerie in Bregenz in Ver bindung Diese nahm

in der Wohnung Platzers in Bregenz eine Hausdurchsuchung vor, die vor allem eine Reihe gefälschter Münzsorten, und zwar 11 falsche 2-Mark-Stücke, 139 falsche 50- Pfennig-Stücke, 20 falsche 2-Franken-Stücke, 24 falsche I-Franken-Stücke, 32 falsche 50-Rappen- Stüche und 11 falsche 20-Rappen-Stücke zutage förderte. Außerdem fand man eine große An zahl von Instrumenten sowie handschriftliche Aufzeichnungen und anderes mehr, Das alles bestärkte den Verdacht, daß sich Platzer mit MUnzverfälschungen beschäftige

. Unter dem Drucke dieser Belastungsmomente legte Platzer vor der Gendarmerie Bregenz ein Geständnis ab, in welchem er angab, daß er ohne Wissen und Beihilfe dritter Personen im Früh jahre 1935 in seiner Wohnung in Bregenz be gonnen habe, schweizerische und deutsche Münz sorten nachzuahmen. Er gab auch zu, daß die bei der Hausdurchsuchung gefundenen Stücke etwa ein Drittel der von ihm im ganzen herge- stellten Menge darstellten. Viele davon habe er wieder eingeschmolzen. Weiters gab Platzer

. Nach seiner Auslieferung aus der Schweiz nach Oesterreich widerrief Platzer vor dem Un tersuchungsrichter beim Landesgerichte Feldkirch sein Geständnis und behauptete nunmehr, er habe keine Fälschungen vorgenommen, sondern habe diese falschen Geldstücke in der Umgebung von Lindau gefunden; er habe sein früheres Ge- kenden Eindruck machte, vom Stuhl erheben, aber die Hände des hinter ihm postierten Beamten drückten ihn wieder nieder. Das Augenzwinkern des Sitzenden ver riet große Nervosität, die sich etwas legte

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 06.12.1933
Physical description: 6
eines Rechts anwaltes gelang es ihr, einen Betrag von 3500 8 zurückzuerhalten, so daß sie immerhin noch um 500 8 geschädigt ist. Schwer hineingelegt wurden dagegen wieder die Brüder Platzer in Gnadenwald. Die beiden Platzer waren im Besitz von zwei Sparkassebücher der Sparkasse Hall, und zwar eines mit einer Einlage von 8117.27 8 und das andere mit einer solchen von 3255 8. Im Herbst 1932 hatten die Brüder Platzer das Geld bei der Spar kasse in Hall gekündigt, aber nicht behoben. Als sie im Februar 1933

das Geld beheben wollten, machte ihnen Hornsteiner weis, daß die Kündigungsfrist überschritten sei und daß sie zur Behebung der gan zen Spareinlage abermals kündigen müßten. Nebenbei bemerkte er, wenn sie das Geld dringend benötigten, werde er ihnen das Geld auszahlen, sobald eines einlause, da die Kasse derzeit etwas knapp sei. Zu diesem Zwecke müßten sie ihm aber das Sparkassebuch über geben. Im Vertrauen auf die Angaben des Kassiers übergab Johann Platzer diesem das eine Sparbuch zur Behebung

von 6000 8. Horn steiner versprach, das abgehobene Geld dem Einleger durch den Gnadenwalder Boten zu übersenden. In der Folgezeit hat jedoch Hornsteiner, wie aus dem Sparbuch hervorgeht, fortlaufend für sich Abhebungen vorgenommen, die schließlich die Höhe von 7090 8 er reichten. Als nun Johann Platzer wieder einmal bei der Sparkasie erschien und Geld beheben wollte, erklärte der Beschuldigte, daß man sicy bei der Sparkasse darüber aufhalte, daß immer aus'dem gleichen Buch Beträge abgehoben

würden, Platzer möge ihm daher auch noch Sachverständigen wäre eine derartige Bombe, in eine Men schensammlung geschleudert, geeignet, Menschen bis zur Un kenntlichkeit zu zerreißen und Hunderte zu verletzen. Nach dem Ergebnis der Erhebungen hat der als Mineur sachkundige Angeklagte Mager die Anweisung zur Herstel lung der Bomben gegeben, Bunke und Höll besorgten die Zu schneidung, Mager die Füllung mit dem Sprengstoff. Dieser wurde aus einem Sprengmittellager in Littenweiler gestohlen. Nach dem Plan der drei

. Aus diesem behob Horn- steiner am 1. Juni 1933 3000 8 und drei Wochen darauf 250 8, so daß seine Gesamtbehebungen 10.340 8 betrugen. Hiervon hat er je doch an die Brüder Platzer lediglich 4500 8 abqeführt, so daß^diese um 5840 8 geschädigt sind. Geschädigt wurde ferner der Kaufmann Hermann Pollak, der dem Beschuldigten ein Darlehen von 700 8, rückzahlbar in 14 Tagen gegen lOprozentige Verzinsung, gewährte. Mit Mühe und Not konnte Pollak lange Zeit nach Ablauf der Frist 60 8 Rückzahlung erreichen, den Rest

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 05.11.1936
Physical description: 6
- als Schöffengericht in Feldkirch mußte fich gestern der 1897 in T u l s e s bei Innsbruck geborene Iofef Platzer, Kui- scher in Bregenz, wegen Verbrechens der Münzverfälschung verant worten. Dem Angeklagten wurde zur Last gelegt, daß er im Früh jahr 1935 in Bregenz Reichsmark und S ch w eiz e r F r a nk e n aus geringschätzigem Metall geschlagen habe. wirkt rasch und sicher bei rheumatischen und gichtischen Beschwerden aller Art sowie Er kältungskrankheiten. Togal löst die schädlichen Bestandteile im Blut

und geht daher direkt zur Wurzel des Übels. Togal wirkt selbst in veralteten Fällen. Machen Sie noch heute einen Versuch! In allen Apotheken. — Preis S 2.40. Der dreimal wegen des Verbrechens des Diebstahles vorbestrafte Platzer aus Bregenz und seine Lebensgefährtin Therese Alb in g e r, die in der Schweiz mit Ansichtskarten hausierten, wurden am 22. De zember 1936 von der schweizerischen Polizei in R h e i n e ck, Kanton St. Gallen, aufgegrifsen, weil Platzer in einer dortigen Gastwirtschaft

eine Anzahl falscher 10-, 20- und 50-Rappen-Stücke gegen ein Fünf- frankenstück eingewechselt hatte. Die Erhebungen ergaben, daß Platzer um dieselbe Zeit auch in anderen Gaststätten in Rheineck mit falscher Münze gezahlt hatte. Da Platzer eine Münzverfälschung zuerst in Abrede stellte, setzte sich die schweizerische Polizei mit der Gendarmerie in Bregenz in Verbindung. Diese nahm in der Wohnung Platzers in Bregenz eins Hausdurchsuchung vor, die vor allem eins Reihe gefälschter Münz sorten, und zwar elf

falsche 2-Mark-Stücke, 139 falsche 50-Pfennig- Stticke, 20 falsche 2-Franken-Stücke, 24 falsche I-Franken-Stücke, 82 falsche 60-Rappenstücke und elf falsche 20-Rappen-Stücke zutage förderte. Außerdem fand man eine große Anzahl von Instrumenten sowie handschriftliche Aufzeichnungen, aus denen hervorging, daß sich Platzer mit Münzversälschungen beschäftigte. Unter dem Drucke dieser Belastungsmomente legte Platzer vor der Gendarmerie Bregenz ein umfangreiches Geständnis ab, in dem er angab

, daß er ohne Wissen und Beihilfe dritter Personen im Früh jahr 1935 in seiner Wohnung in Bregenz begonnen habe, schweize rische und deutsche Münzsorten nachzüahmen. Er gab auch zu, daß die bei der Hausdurchsuchung gefundenen Stücke etwa ein Drittel der von ihm im ganzen hergesteüten Menge darstellten. Viele davon habe er wieder eingeschmolzen. Weiter gab Platzer auch zu, daß er bei mehreren Gelegenheiten nachgeahmte Münzen absetzte, so beim Jahrmarkt in Lindau im Jahre 1935. Ebenso gestand

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 11.05.1995
Physical description: 12
zeitigen wird, darüber soll am heutigen Samstag bei einer Vorstandssitzung beraten werden. wm Otzi kann nicht ausgestellt werden Professor Platzer: Die Mumie muß im Eis bleiben / Transport wäre kein Problem Schlechte Nachrichten für all jene Südtiroler, die sich schon gefreut haben, die Gletschermumie namens Ötzi in absehbarer Zeit im ehemaligen Banca-d'lta- lia-Gebäude in Bozen be suchen zu können. Pro fessor Werner Platzer, Vorstand des Anatomi schen Institutes der Lan desuniversität in Inns bruck

, macht den Aus stellungsplänen des histo rischen Fundes jetzt einen Strich durch die Rech nung. Der Ötzi müsse nämlich auch weiterhin im Eis aufbewahrt bleiben. Die Besucher würden so mit so gut wie nichts von der Mumie sehen. Minus sechs Grad Cel sius und 98 Prozent Luft feuchtigkeit. Von diesen frostigen Bedingungen für „Ötzr werden keine Ab striche gemacht. Professor Werner Platzer verweist auf den Vertrag zwischen der Leopold-Franzens-Universität und dem Land Südtirol. ,)ln diesem wurde

- Untersuchungen vorzunehmen, peratur und Kernfeuchtigkeit halt, Der Kühlraum ist streng gesichert. auc ^ we P n er in einem Kühlwagen Ein Mitarbeiter von Professor Platzer transportiert wird", bestätigt Platzer, läuft zu jeder Tages-und Nachtzeit Nicht gelöst ist eine aktuelle mit einem Piepsgerät herum, das Meinungsverschiedenheit. Geht es sofort jede Veränderung mitteilt. Bei nach der Meinung der „Ötzi"-Aus- kleinsten Schwankungen von Tem- steiler in Bozen, dann wird der peratur oder Luftfeuchtigkeit

ist, von einem vorsätzlichen Zurückhalten kann keine Rede sein. „Die Verantwor tung ist sehr groß", verweist Platzer auf den Aufwand. Nicht daß man diese nicht gerne übernommen hät te, aber eben eine Verantwortung, ohne die auch Prof. Platzer wieder ruhiger schlafen wird können. Was. erwartet also den Besucher des „Ötzi"-Museums? Wird man der wissenschaftlichen Verpflich tung gerecht, dann sehen sie ab- gedunlcelt einen von Eis umge benen schemenhaften Ötzi. „Der Mann muß in Eis liegen", geht Platzer von seiner Forderung

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 3 of 16
Date: 08.01.1998
Physical description: 16
zu stellen“, sagt der Vorstand des Institutes für Anatomie, Univ.Prof. Dr. Wer ner Platzer ruhig. „Ich stehe für Respekt und Würde eines jeden Menschen ein und finde daher Sensationsgier im Zusammen hang mit Toten nicht unbedingt moralisch“, meint Platzer. An der Innsbrucker Universität und im Kreis der Ötzi-Forseher scheinen plötzlich pietätvolle Zei ten angebrochen zu sein. Denn mit der Überstellung des Ötzi tauchen plötzlich auch ethische Fragen auf. Univ.-Prof Dr. Konrad Spindler vom Institut

für Ur- und Frühge schichte der Universität Inns bruck verurteilte erst kürzlich die geplante Überstellung nach Bozen und dessen Ausstellung im Ar chäologischen Museum als ethisch bedenklich und reine „Sensations hascherei“. Der Anatomieprofes sor Werner Platzer, der den Cor pus des Eismannes auch in Bozen wissenschaftlich betreuen wird, schlägt zwar in dieselbe Kerbe, gibt sich aber etwas zurückhal tenden „Das ist meine persönli che Meinung und keine wissen schaftliche.“ Platzers Zurückhal- Die Kampfgruppe

. Mann vom Hauslab- gung sind eine Fluge, die sich der Eigentümer zu stellen hat, der schlußendlich auch das Recht hat, das zu tun, was er für richtig hält“, erklärt Platzer. Was er da bei vergißt: Das Innsbrucker Universitätsinstitut hat die Rech joch, du kannst dich nicht weh ren, aber du bist nicht verlassen und vergessen. Du bist schon genug geschändet, vor der neu en Freveltat wollen wir dich be wahren, oder herausholen. Was sie mit dir Vorhaben, ist ein Hohn auf Anstand,. Glauben, Recht

dich als Mann vom Hauslabjoch an der geplanten Stelle Banca d’Italia auszulie- fem, weiterlaufen, sieht sich die Kampfgruppe verpflichtet dem ganzen Vorhaben ein Ende zu setzen. Die Kampfgruppe EIN TIROL te längst vergeben und auch saf tig daran verdient. (Siehe eige nen Bericht auf der nebenstehen den Seite). Auch die vergangene Woche von Konrad Spindler losgetretene Polemik, in Bozen würde man den Ötzi nicht fachgerecht kon servieren können, schwächt Werner Platzer ab. „Die Räum lichkeiten in Bozen

der Konservierung“, erklärt Platzer, „und damit ist es uns ge lungen, aus diesen Erkenntnis sen neue Methoden auf diesem Gebiet zu entwickeln“. Platzer denkt schon an die konkrete Si tuation in Bozen. „Derzeit haben wir alle Vorbereitungen für ei nen bedenkenlosen Transport nach Bozen abgeschlossen“, sagt der Uniprofessor. In Nordtirol keineswegs als La(>- palie versteht man den Drohbrief von „Ein Tirol“, den Professor Konrad Spindler erhalten hat und in dem die Terrorgruppe drastische Maßnahmen androht, falls

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 11 of 16
Date: 04.05.2004
Physical description: 16
“. Mit der Bewer bergruppe auf Tour ist auch Ka- Natums: Mit fremden Geldern spekuliert? In der Raika Natums soll ein Mitarbeiter mit Geldern von Rentner-Konten spekuliert haben. Um Ostern soll alles aufgeflogen sein, wonach ihm die Bank nahe legte, freiwillig zu kündigen. Bankdirektor Michael Platzer windet sich in Dementis. Von Christine Losso Zuerst war es ein Gerücht, das sich in Windeseile in ganz Na tums ausbreitet, als der Mitar beitern dann die Bank verließ, wurde es quasi zur Gewissheit

Und doch nicht Denn der Direk tor der Raiffeisenkasse Natums, Michael Platzer bestätigte ges tern gegenüber der Tageszeitung den Fakt weder, noch dementier te er ihn. Platzer, auf die für eine Bank allemal peinliche Angele genheit angesprochene Geschich te, wusste zwar, „dass es das Gerücht im Dorf gibt doch stimmt es so nicht“. Tatsache sei, dass ein Mitarbeiter (dessen Name der Tageszeitung bekannt ist), der mehr als 20 Jahre in der Bank tätig war, „einen formal rechtlichen Fehler begangen und daraus die Konsequenzen

gezo gen hat“. Kurz vor Ostern sei der als sehr gewissenhaft fleißige und allzeit bereite Mitarbeiter dann freiwillig aus der Bank aus geschieden und damit basta. Platzen „Ich kann Ihnen versi chern, dass durch diesen Fehler weder der Bank noch den Kunden ein Schaden entstanden ist“ Was genau passiert sei, unterliege dem Bankgeheimnis, er, Platzer könne darüber nicht reden. Doch sollte je mand von den Rentnern oder auch anderen Kunden Sorge tragen, sein Geld sei auf der Raika Natums nicht mehr

sicher; so entbehre dies jeder Grundlage. Jedes Bankinsti tut sei erstens versichert und zwei tens stehe die Raika Natums „für BaoUIraktor Michael Platzen Die Bank steht für alles gerade, es ist alles in Ordnung alles gerade“. Für die Bank und für Platzer sei es mehr als wichtig, den Leuten jetzt zu erklären, dass alles in Ordnung und „nichts passiert“ ist. Wie es aussieht, hat die Bank gerade noch recht zeitig alles ins rechte Lot rücken können, besagter Mitarbeiter soll verschie denen Angaben

zufolge Geld von einigen Konten für private Grundstück käufe missbraucht haben und eine Weile soll diese Transaktion auch gut gegangen sein. Solange, bis eines Tüges das Geld eines Kontos kurzfristig nicht mehr verfügbar gewesen sein soll, wonach die Sache „auf geflogen“ sei. „Bitte schreiben Sie, dass wir als Bank alles in Ordnung gebracht haben und die Kunden absolutes Vertrauen zu uns haben können“, wiederholt i Platzer zuqi Abschluss. Walter Maistar, Karin Vlahöfar, Luisa Joob, Halmuth Sinn

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Tiroler Post
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Page 10 of 20
Date: 10.06.1904
Physical description: 20
beschäftigte am 6. Juni den Bo- zener Schwurgerichtshos. Auf der Anklagebank saßen der 20jährige Bauernsohn Lorenz Pitzinger aus Pfalzen bei Bruneck und der 22jährige Knecht Franz Amort, ebenfalls aus Pfalzen. Beide sind übelbe leumundete, gewalttätige Burschen; ersterer wird des Totschlages, letzterer der Mitschuld daran bezichtigt. Der Tatbestand ist kurzgefaßt folgender: Am Kar- samstag gegen 8 Uhr abends tranken die zwei Ge nannten gemeinsam mit den Knechten Johann Platzer und Johann Costa einen Liter

Schnaps und trieben sich dann halbberauscht in Pfalzen und Umgebung umher, wobei sie verschiedentlich zu „sensterln" ver suchten, aber nirgends Beachtung fanden. Waren doch diese Burschen als eine nichtsnutzige, zu allem fähige Rotte bekannt. Nun forderte Pitzinger, der wildeste unter den vier Gesellen, seine Kameraden zum Ranggeln aus und warf zwei von ihnen mühelos zu Boden, als aber Platzer an die Reihe kam, ent stand ein heftiger Kämpft der zu keiner Entscheidung führen wollte. Hierüber geriet

Pitzinger in Wut und schrie, er werde sein Messer verwenden, wenn Platzer nicht bald nachgebe Der daneben stehende Amort ries nun dazwischen: „Ja, ja, stich ihn nieder, den Teufel!" worauf Pitzinger das Messer zog und seinem Gegner einen Stich in den linken Oberarm versetzte. Wütend riß nun Platzer aus einem nahen Zaun eine Latte heraus und schlug damit auf Pit zinger und Amort los und als die morsche Latte brach, kämpfte Amort mit seinen Fäusten weiter, indem er sagte, er fürchte sich vor einem dummen

Messer nicht. Allein Pitzinger stieß seine Waffe zweimal in die Brust des Platzer, so daß derselbe sich stöhnend abwendete, worauf der Mörder rief: „Aha, jetzt gehst, du Teufelshund, weil du zwei Stich im Banzen hast". Inzwischen hatte Amort einen Stein aufgehoben und, dem Platzer nachgehend, stieß er die Worte aus: „Jetzt schlag ich ihn noch ganz ab." Als nun Platzer am Rande eines Grabens zusammenbrach, warfen ihn die beiden in den Graben hinein und sagten: „Du sollst ganz hin sein und in die Hölle

kommen!" Darauf entfernte sich die Ge sellschaft. Später kehrten jedoch Costa und Amort auf den Tatort zurück und erkannten, daß Platzer bereits gestorben war. Einer der Messerstiche hatte sein Herz verletzt. — Der Hauptangeklagte Pitzinger, der übrigens auch mehrerer Diebstähle beschuldigt wird, war schon vor dem Untersuchungsrichter in allen Punkten geständig, entschuldigte sich jedoch durch Trunkenheit. Aus seinen Reden während der Tat scheint indessen hervorzugehen, daß er mit Bewußtsein handelte

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Volksbote
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Date: 23.09.1993
Physical description: 16
, genau am Sonn tag vor zwei Jahren, am 19. Sep tember 1991, gefunden. Die Gletscherleiche wird wohl noch einige Zeit in Innsbruck blei ben, wenn sie nicht gar für immer in der Tiefkühlkammer der Anato mie verschwunden ist. Prof. Wer ner Platzer geht jedenfalls davon aus, daß der Vertrag zwischen der Universität und dem Besitzer des „Eismannes", dem Land Südtirol, vorerst einmal verlängert wird, da die wissenschaftlichen Untersu chungen noch nicht beendet sind und mindestens noch einige Jahre dauern

beteiligten Wissen schafter am Sonntag abend beim Europäischen Forum Alpbach. Ent gegen anderslautenden Meldun gen habe „Ötzi" sehr wohl einen Penis, sagte Wolfgang Platzer vom Institut für Anatomie der Uni Inns bruck. Dieser sei aber durch den Eintrocknungsprozeß des Körpers einer extremen Schrumpfung aus gesetzt gewesen. „Der Penis konnte gefunden werden, allerdings ist er völlig plattgedrückt, und lediglich die Harnröhre wölbt sich geringfügig vor", so Platzer. Der Eintrock nungsprozeß, dem der Körper

des Eismannes ausgesetzt war, habe sich besonders auf die Weichteile, also auch auf die äußeren Genita lien ausgewirkt. Bisher nicht ge funden werden konnten aller dings die Keimdrüsen, berichtete Platzer. Es sei aber möglich, daß diese so stark eingetrocknet sind, daß sie erst mit feineren Untersu chungsmethoden nachzuweisen sind. Horst Seidler vom Institut für Humanbiologie der Uni Wien wi dersprach einem weiteren Argu ment der Fälschungstheorie, die an „Ötzi" fehlende Fettwachsbil dung. Gletscherleichen

Fettwachs umbildung festgestellt werden. Bei der Obduktion des Tieres habe sich aber sehr wohl im Abdominal bereich solches Fettwachs ge funden. Für Seidler stellen diese beiden Mumien nun den Beweis dar, daß es bei Eisleichen zu verschiedenen Mumifizierungsarten kommen kann. Die am „Ötzi" vermißte Fett wachstumbildung könnte, ähnlich wie bei der Katze, durchaus auch im Körperinneren Vorkommen. Dies sei aber derzeit noch nicht feststellbar, da die Leiche natürlich nicht obduziert werde. Wolfgang Platzer

unter ausge zeichneten Bedingungen aufbe wahrt werde, zeige auch ihr kon stantes Gewicht von 13,3 Kilo gramm. Dies sei ein Hinweis, daß kein Feuchtigkeitsverlust vorhan den ist, so Platzer. Das Gewicht des „Ötzi" gibt den Forschern üb rigens noch einige Rätsel auf. Nach einer international anerkannten Formel bestehe ein Mann zwi schen 18 und 40 Jahren aus etwa 61 Prozent Wasser. „Ötzis" Gesamt gewicht müßte demnach hochge rechnet 34,1 Kilogramm betragen haben, so Platzer. Bisher könne man allerdings

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Innsbrucker Nachrichten
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Date: 19.10.1929
Physical description: 20
Ein Tag der Konflikte im Halsmann-VroZch. Die Verteidiger drohen mit der Niederlegung des Amtes. - Disziplinierung Dr. Mechlers Die Schuldfragen. Innsbruck, 19. Oktober. Di,e gestrige Nachmittagsverhandlung gegen Philipp Halsmann war vornehmlich der Aufklärung des Falles Platzer gewidmet. Nach der Eröffnung der Verhand lung verlas der Vorsitzende die wichtigsten Stellen aus dem Akt, der gegen Franz Platzer beim Innsbrucker Lan desgericht geführt wird. Daraus ging folgendes hervor: Der Brief

Pläsiers, den dieser im Jugutsitenspital des Landesgerichtes Wien i geschrieben hatte, war vom 2. Oktober l. I. datiert und wurde am 8. Oktober l. I. in Mayrhofen dem Gen- darmerieposten zugestellt. In diesem Schreiben gab Platzer an, er habe anfangs September einen Wilder e r, der sich Josef Grub er nannte, bei Lanersbach begegnet. Der Mann habe ein ganz blutiges Hemd getragen und seine Füße seien bis über die Knie ganz durchnäßt ge wesen. Der Mann habe ihn gebeten, er solle ihn über die italienische

Grenze bringen, weil er verfolgt werde. Aus Erbarmen habe Platzer dies auch getan und dem Mann noch ein Paar Socken, ein Hemd und einen Mantel ge liehen, nachdem der angebliche Gruber dafür eine Be lohnung von 209 8 in Aussicht gestellt habe. In einer eintägigen Wanderung hätte Platzer mit dem Frem den Sand im Tauferertal erreicht und sei mit ihm nach Brun eck weiter gewandert. Dort habe ihm der Fremde aber nur 20 8 und eine blutbefleckte Note von 59 Schweizer Franken, für die Platzer 63 8 erhal ten

habe, übergeben. Im August l. I. habe er den Mann in Jenbach getroffen, aber kein Geld und auch nicht die Kleider von ihm erhalten können,' deshalb bitte er die Gendarmen, ihm zu seinem Geld und zu seinen Sachen zu verhelfen, nachdem er erfahren habe, daß der angebliche Gruber in der Nähe von Mayrhofen einen Holz handel betreibe. Platzer wurde nach dem Eintreffen des Briefes nach Innsbruck überstellt und wurde hier am 11. Oktober l. I. unter Jeu genpflicht über seine Angaben vernommen, die er vollinhaltlich

war. Aus der Auslieferungshaft in Wien habe er dann den Brief geschrieben. Ueber das Zusammentreffen mit Josef Gruber gab Platzer eine auf die kleinsten Details eingehende genaue Schilderung. — Aus der Verlesung ging hervor, daß Platzer dem ersten Brief am 6. Oktober einen zweiten, ebenfalls an den Genöarmerieposten Mayrhofen, folgen ließ, in dem er die Anfrage stellte, ob die Gendarmerie den Gruber fchon ermittelt habe. — Beim ersten Verhör in Innsbruck sagte Platzer, er könne sich nicht mehr erinnern, an welchem Tage

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