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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 4 of 14
Date: 05.01.1886
Physical description: 14
aus ihn los, daß dieser einen Beinbruch erlitt Der rohe Patron wurde Tags darauf verhaftet und an das Gericht nach Meran eingeliefert. - - (Todtschlag.) Am Neujahrstage gegen Abend hatte in Vilpian beim Winklerwirth eine Anzahl Gäste eifrig dem Weinglase zngesprochen und war nach und nach tüchtig ins Disputiren und Streiten hineingekommen. Um dem Skan dal ein Ende zu machen und Handgreiflichkeiten hintanzuhalten, nahm der Wlrth einen der Haupt schreier . den Schneider Josef Platzer aus den Berghütten

bei Gargazon, beim Kragen nnd warf ihn zur Thüre hinaus. Ob nun dem Platzer bei diesem Hinauswurf etwas Pafsirte, oder ob er sonst eine Krankheit bereits in sich trug, ist noch nicht festgestellt; constatirt ist je doch, daß er um zu seinem Häuschen, das nur eine kurze Strecke von Vilpian entfernt ist, zu gelangen, drei Stunden brauchte und am anderen Morgen starb. Gegenwärtig werden von Seite der Behörde Erhebungen über diesen Fall ge pflogen und ist bereits von Bozen aus eine ge richtliche Commission

in der Sache thätig ge wesen. — Bon anderer Seite wird uns das Vorgehen des Wirthes Julius Schwarz in Vi^ pian etwas weniger harmlos dargestellt. Mit dem „HinauSwurf' sollen andere Thätlichkeiten verbunden gewesen sein, die dem Schneider Platzer die tödtliche Verletzung zufügten. Platzer schleppte sich mühsam in seine Wohnung und die ersten Worte, vie er dort an seine Frau richtete, ließen erkennen, daß er selbst sich keinem Zweifel über die Folgen dieses WirthLhanSbe- suches hingebe. Heute habe er genug

, meinte er und setzte hinzu: „Mit mir ist es auS.' Doch weigerte er sich, den Namen Desjenigen zu nennen, der ihm so übel mitgespielt, da seine Frau erklärte, die Anzeige machen zu wolle». Als ein nicht uninteressantes Detail aus den Ereignissen dieses LeidenSabends im Platzer'- schen Hause ist noch Folgendes zu erwähnen: Gegen II Uhr wurde zu den Eltern Platzer'S nach Gargazon geschickt, da ihr Sohn im Ster ben liege. Gleichzeitig wurden diese ersucht den Geistlichen mitzubringen, damit Platzer

nicht ohne die letzten Tröstungen der Religion aus dem Leben scheide. Die Mutter Platzer'S er suchte nuil den Curaten von Gargazon, dem Schwerverwundeten die letzte Wegzehrung zu geben. Der Curat aber — so berichtet unser Gewährsmann — habe unter Ausflüchten, daß eS ja wohl noch nickt so schlimm um den Kran ken stehen werde. daS Mitkommen abgelehnt. So waren die Eltern Platzers gezwungen, die Hilfe des Seelsorgers in Vilpian in Anspruch zu nehmen, die ihnen denn auch gewährt wurde. Doch konnte Platzer

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 12.01.1886
Physical description: 16
war auf der Un glücksstätte anwesend. (Zum Todschlag in Vilpian.) Wir erhalten folgende Zuschrift: „Auf Grund des Z 19 des Pr.-G. ersuche ich Sie um Auf nahme folgender Berichtigung: In Nr. 5 der Meraner Zeitung vom 5. Jänner l. I. ist unter Rubrik „Locales' und der Ueberschrift „Todtschlag' eine Notiz enthalten, in welcher mir der Vorwurf gemacht wird, daß ich, von der Mutter des „schwerverwundeten' Schneiders Joses Platzer gebeten, demselben „die letzte Weg zehrung zu geben,' mich dessen unter Ausflüchten

, „daß es ja wohl nicht so schlimm um denKranken stehen werde, geweigert habe.' ES ist unwahr, daß ich von der Mutter des Schneiders Platzer gebeten wurde, ihm „die Wegzehrung' zu geben; es ist unwahr, daß ich dies ablehnte. Die Mut- ter kam zu mir und sagte, daß ihr Sohn von Vilpian gekommen sei, sich erbrochen habe und nun im Bette liege, ohne Jemandem eine Acht zu geben und sprach die Vermuthung auS, daß die ses Unwohlsein vom Weingenuße herrühre. Ich ersuchte sie. sich dessen zu vergewissern und im Falle

war, 2. daß Curat Guein sich nicht zu dem Kranken begab, und 3. daß der Curat von Vilpian zu Platzer geholt oder wie sich Herr Curat Guem ausdrückt, „mitgenom! men' wurde. Herr Curat Guem. erklärt nun, es sei „unwahr,- daß ihn die Mutter Platzerz ersucht habe, diesem „die letzte Wegzehrung' zu ertheilen und es sei unwahr, daß er dies abge lehnt. Letzteres haben wir aber gar nicht be hauptet, denn in der beredeten Notiz heißt es nur, daß er daS Mitkommen abgelehnt. Es frägt sich also nur, was hat die Mutter

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