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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 6
Date: 23.06.1898
Physical description: 6
Donnerstag, dm 23. Juni 1898. Neue Tiroler Stimmen Seite 3 Nr. 140 jut einer ziemlichen Steigung bis ungefähr zur halben Aattelhöhe oberhalb der neuen Poststraße und dann in j,je letztere einmündet bis zur Norbertshöhe, dann die mischen dieser und der südlich davon gelegenen Wald- partie bis zum Kalkofen zu überwachen. Etwas nach 12 Uhr rückte Platzer in voller Rüstung aus; bei den circa 200 Schritte oberhalb der Finanzwachkaserne an der Straße zu gelegenen Zollamtsgebäude erkundigte

er sich nach dem Zollamtsleiter Stolz, den er wegen eines Briefes befragen wollte. Von da ging er in das ober halb des Zollamtsgebäudes gelegene KundlerwirthShaus. vo er eine Flasche Bier trank. Kurz vor 1 Uhr setzte Platzer seinen Patrouillengang über die alte Straße fort, um nicht mehr zurückzukehren. Als derselbe um 7 Uhr Abends noch nicht eingerückt war, ging die Köchin Sprenger zum Kandlerwirth, um nachzusehen, ob er sich vielleicht dort aufhalte, da dies aber nicht der Fall, machte sie sich doch Gedanken

, weil sie wußte, daß Platzer im Dienste äußerst pünktlich zu sein pflegte. Am an deren Tage, als Platzer um 7 Uhr Früh noch nicht zurückgekehrt war, theilte sie ihre Besorgniß dem Ober ausseher Fink mit und ersuchte denselben, doch nach Nauders zu gehen, um sich näher zu erkundigen. Fir k meinte, daß Platzer sich nach Nauders begeben haben dürste, und er höchstens ausgelacht werden könnte, wenn er ihn aufsuchen würde. Sprenger ließ sich jedoch nicht beruhigen und stellte dem Fink vor, daß Platzer

ohne Erlaubniß nie nach Nauders gegangen wäre, und daß er jedenfalls zu einem solchen Gange nicht die volle Ausrüstung mitgenommen haben würde. Fink entfernte sich dann ohne etwas zu erwidern, und erst gegen halb 10 Uhr, als er sich in das Zollamtsgebäude begab, um die Post abzuholen, theilte er dem Finanzwach - Respizienten Cäsar Susan mit, daß Platzer noch nicht eingerückt sei. Da die Post noch nicht nachgekommen war, meinte Susan, daß Platzer vielleicht mit der Post komme. Die Frau Amtsleiter Stolz

, der Susan den Abgang Platzers mitgetheilt hatte, begab sich nach 10 Uhr in die Finanzwachkaserne und erkundigte sich bei der Köchin, ob noch Niemand fort sei, den Platzer zu suchen, worauf ihr diese weinend sagte, sie habe schon in der Frühe gebeten, man möge suchen gehen, aber bis jetzt sei noch Niemand fort. Frau Stolz ließ dann den Oberaufseher Fink und den Aufseher Röck rufen und frug sie, warum sie nicht den Platzer suchen gehen, worauf Fink entgegnete, Platzer sei wahrscheinlich bei seiner Braut

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 24.06.1898
Physical description: 4
daß Platzer von einem Finanzwachmanne verleitet wor den sei aus Dienstesrücksichten, etwa weil in der Nähe des unten im Thale fließenden Inn Schmuggler seien oder dergleichen von seiner Route abzugehen, daß ebenso ein Finanzwachmann, und zwar ein Untergeordneter ihn zur Mordstelle begleitete und den verhängnißvollen Schuß aus nächster Nähe gegen ihn abgefeuert habe. Von den nun in Betracht kommenden Finanzwachmännern kommen nur die Posten in Martinsbruck und Nauders in Be tracht. Auf letzterem

Posten waren alle Wachmänner am kritischen Tage zwischen 1 und 3 Uhr Nachmittags in der Kaserne und beim Posten in Martinsbruck war der Aufseher Hermann Rock den ganzen Nachmittag theils im Zollamte, in welch letzterem auch die beiden dort be- diensteten Wachmänner sich aufhielten, theils in der Kaserne. Nur der einzige Oberaufseher Karl Fink be fand sich zur kritischen Zeit in der Nähe des Thatortes in Dienst und konnte vermöge der ihm vorgeschriebenen Route mit Platzer zusammentreffen

damit begründete, daß Oberaufseher Platzer über die Grenze kommen und ihn inspiziren könnte, weshalb er trachten müsse, auf den ihm vorgeschriebenen Punkt zu gelangen. Der Umstand nun. daß Fink weder zum oberen noch zum Losschrofen gekommen ist, sondern sich unterhalb derselben aufgehalten hat, läßt die Annahme rechtfertigen, daß Fink einen bestimmten Zweck verfolgt habe, nämlich mit Platzer zusammenzutreffen, denselben unter der Vorspiegelung vom Vorhandensein von Schmugglern beim Jnnufer, dorthin zu führen

; allein die Hoffnung gab er nicht auf, wie mehrere Briefe beweisen, die er an die Mutter der Köchin schrieb. Platzer mißbilligte dieses Verhältniß und hat dies auch unumwunden geäußert. Am 25. Jän. erhielt Fink eine Reisekarte, nach welcher er zur Finanzabthei lung Nauders versetzt wurde. Diese Versetzung machte ihn unwillig, weil er dadurch von Brigitta Sprenger entfernt würde, und er äußerte sich ganz unverhohlen da hin, oaß Platzer diese Versetzung veranlaßt habe. weil er ihm nichts vergönne

. Diese Versetzung und der Um stand, daß Platzer Anfangs Februar zu heiraten beab sichtigte, kamen ihm sehr ungelegen, denn durch erstere wurde er von seiner Lieben getrennt, und durch letzteren wurde die Köchin überflüssig, da dann die Frau Platzer die Bewirthschaftung ausführen würde und die Sprenger wäre dann gezwungen, sich anderswo einen Dienst zu suchen, wo sie noch mehr den Liebeswerbungen des Fink ferne gewesen wäre. Platzer sollte also durch die bevorstehende Heirat glücklich werden, und Fink dagegen

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Tiroler Stimmen
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Page 5 of 6
Date: 25.06.1898
Physical description: 6
des Maier jetzt nicht mehr möglich ist, allein ein Bild auS dem Vorleben des Angeklagten sind diese Vorkommnisse immerhin. Gegen alle diese in der An klage enthaltenen und ihm am ersten Verhandlungstage vorgehaltenen Verdachtsmomente erklärt sich Fink nicht schul dig zu sein, und behauptet, er hätte auch keine Ursache ge habt, den Platzer zu todten. Auf dem Gerichtstische sind die Mütze des Getödteten, Blouse, Mantel und Gewehr des Angeklagten, ferner unter Glas, entsprechend präparict, der Schädel

des Platzer, sowie die einzelnen in demselben gefundenen Knochensplitter und das Projektil sammt den zwei kreisrunden Patronenblättchen aus Pappe. Die Ge schwornen haben genau gezeichnete Planskizzen der Gegend von Martinsbruck, von Nauders und der Mordstelle vor sich nebst einer photographischen Aufnahme der letzteren. Der Angeklagte weiß in dem mit ihm seitens des Vorsitzenden und auch des Staatsanwaltes angestellten Kreuzverhöre sich ziemlich gewandt herauszuwinden und seine Nichtschuld

gesendet, worin er mittheilt, er habe mit dem Finanzwackgewehre Schieß versuche an einem Ochsenkopf gemacht, und sämmtliche Kugeln feien durchgegangen; einen 4 cm dicken Knochen habe die Kugel durchschlagen. Dieser Zeuge wird telegra phisch zur Vernehmung auf den nächsten Tag berufen. Zollamtsverwalter Heinrich Stolz stellt dem Angeklagten wie mehrere seiner Vorgesetzten ein gutes Zeugniß aus, schildert den Platzer als einen verschlossenen Menschen und gibt weiters an, daß ihm die Fußspur

, die vom Thatorte hinaufführte, so klein erschien, daß sie eher die eines Kindes als eines Mannes schien. Fmanzwachkom- missär Alois Haag gibt an, unter Bestätigung aller seiner früheren Angaben, daß Finanzwach-Patronen, d. i. ära rische Wörndl-Patronen auch in der dortigen Bevölkerung anzutreffen sind. Kaufmann Jung in Nauders deponirt, daß Platzer auf Fink nicht gut zu sprechen, daß Platzer sehr schwer von seinem vorgeschriebenen Patrouillenwege abzulenken war und cs ihm daher ein Räthsel erscheine

, daß Platzer in die Au zum Inn hinuntergerathen sei. Der Zeuge Rocker konstatirt, daß Fink, als ihm die Mit theilung gemacht worden, wo Platzer g funden worden sei, gesagt habe, „so hat er sich selbst erschossen," was hingegen Fink in Abrede stellt Zeuge Josef Noggler gibt an, daß Fink, als ihm in seiner Gegenwart und in Gegenwart des Röck mit getheilt wurde, Platzer sei am Fischstand todt aufgefunden worden, gesagt habe, „der hat sich selbst erschossen", welche Aeußerung Fink in Abrede stellt, gethan

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 24.06.1898
Physical description: 4
! Meter unterhalb der Kreuzung der neuen mit der alten Straße, bei 8M Meter oberhalb des Kcmdler- wirthshauses einmündete, dürfte vom Thäter herrühren. Oberhalb der alten. Straße war diese Spur nicht mehr zu sehen. Durch die Fußspuren ist somit konstatirt, daß Simon Platzer sich von der Serpentine, beim Einräumer- hausL weg in Gesellschaft seines Mörders befand, und daß. letzterer nach vollbrachter That durch den dicht be- waldsten Bergabhang auf die alte Straße gekommen war.. Auch der Zeitpunkt

, weil selbe früher ein. LiebesverWtniß mit: Platzer hatte, das oersslbe aber gelöst und- er nun im Begriffe stand, schon Anfangs Februar mit einer anderen, mit Alotsia Wlih von- Nauders die Ehe Anzugehen. Deshalb nahm man an, daß ein Bruder der Maria Moritz einen Racheakt an Platzer verübt: habe. Es sind nämlich im Nachlaße des Platzers Briefe gefunden worden, und darunter einer der M. Moritz vom 15. Jänner ds. Js., in welchem ach diese wegen der bevorstehenden Heirat Platzers in bedenklichen Ausdrücken

äußerte und von ihm verlangte, daß er sich vorher mit ihr ahsinde. Am. 30. Jänner wurden die Gebrüder Moritz verhaftet und. zum größten Verhängnisse für dieselben swollte es der Zufall, daß die Schuhe des Gottfried Moritz m die kleineren Fußspuren bei der Mordstelle paßten. Die Untersuchung ergab je doch bald, daß sich M. Moritz bereits am 18. Jänner mit Simon Platzer gegen Bezahlung eines Abfindungs betrages von 20 fl. ausgeglichen hatte, und die, Brüder Moritz sich zur kritischen Zeit in einor ganz

^ anderen Gegend, ja sogar der Mordstelle entgegengesetz^n Stelle im Walde befanden, weshalb auch die Untersuchung gegen sie eingestellt wurde; umso. mehr aber bestärkte sich der Verdacht gegen Karl Fink, nachdem am 6. Febr. ds. Js. konstatirt werden konnte, daß Platzer durch eine Finanz- wachkugel um's Leben gekommen war. Dieser Umstand und die Fußspuren deuteten auf einen Finanzwachmann als Thäter hin. Es wird von allen sachverständ-.gen Zeugen bestätiget, daß Simon Platzer, welcher im D-enste sehr genau

war, nie ohne wichtige Ursache von seiner vorgeschriebenen Dienstroute abgewichen und über den steilen Hang zur Mordstelle gegangen wäre; nur Dienstes'- rücksichten und die von verläßlicher Seite erhaltenen Mu- theilungen dürsten ihn veranlaßt haben, eine Abweichung von seiner Route zu machen. , Durch die Fußspuren ist auch konstatirt, daß die Person, welche die kleineren Füße hatte, stets hinter oder neben Platzer ging, was darauf hindeutet, daß diese Person ein Untergeordneter Platzers sein dürste

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 29.12.1891
Physical description: 4
habe, worauf er in Haft genommen wurde. * (Ein frecher Raubanfall), bei welchem es offen bar auf einen Viehhändler abgesehen war, wurde am Abende des Thomasmarkttages in ziemlicher Nähe der Stadt Bozen verübt. Am genannten Abende verließ, wie die „Boz. Ztg." mittheilt, der Vorarbeiter im Frachtemagasin Johann Platzer gegen 7 1 /* Uhr seinen Dienstplah, um sich in seine in St. Jakob gelegene Wohnung zu begeben, als er unweit des Bozner Hofes einen Menschen an einen Baum angelehnt bemerkte, der ihm zuerst

langsam dann immer schneller nachfolgte, ihm beim sog. steinernen Bogen vorging, dann wieder stehen blieb und ihn erwartete, was dem Platzer ver dächtig vorkam. Beim 11. Pappelbaum der gegen den Weitschießstand sich hinabziehenden Allee angelangt, er hielt Platzer plötzlich von dem ihm wie er rasch nach gehenden Individuum mit einem wuchtigen Prügel einen starken Schlag aus das Hinterhaupt, so daß er augen blicklich zu Boden fiel. Nun begann zwischen den am Boden liegenden und sich mit aller Kraft

wehrenden Platzer und seinem Angreifer, der fU; anschickte, weitere Hiebe gegen sein Opfer zu führen, ein heftiges Ringen, in dessen Verlaufe es dem Platzer gelang, seinem Gegner tiefe Bißwunden in den Ballen der linken Hand zu versetzen, so daß das Blut herabrann und dadurch jeden falls auch die Kleider des Räubers besonders am Aermel beschmutzt worden sein mußten. Auf die Aufforderung, sein Geld herauszugeben, erwiderte Platzer, daß er kein solches besitze, und erst nachdem sich der Angreifer

durch genaue Durchsuchung der Säcke überzeugt hatte, daß Platzer wirklich nicht einen Kreuzer bei sich habe, ließ er von ihm ab, und lief eilends gegen die Stadt zurück. Platzer schleppte sich mit großer Mühe zum Weitschieß stand, wo ihm die erste Hilfe zutheil wurde, und dürfte einige Zeit zu seiner Wiederherstellung brauchen. Vom Thäter hat man bis jetzt keine Spur, doch muß der selbe an den erlittenen Bißwunden und seinen blutigen Kleidern kenntlich sein. Es ist fast zweifellos, daß der Räuber

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Tiroler Stimmen
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Page 4 of 6
Date: 15.11.1909
Physical description: 6
, weil er der Anführer der Wipptaler Landsturmgruppe war. Dieser Mann heißt Martin Platzer, geboren am 15."Oktober 1776 als Sohn des Georg Platzer, Schmied im Mühlbachl. Dieser Platzer hatte als kaiserlich-österreichischer Soldat an den Kriegen in den Jahren 1796 bis 1801 teilgenommen. Im Jahre 1801 verheiratete er sich mit Maria Kostach, der Tochter des Josef Knostach, eines edlen Charakters, der sich be sonders für die Gemeinde und das Vaterland hervorge tan hat. Knostach hat viel gewirkt zum Wohle

der Mit menschen und seine Gesundheit und sein Geld geopfert. Besonders am Herzen gelegen war ihm die Pflege der Verwundeten. Sein Schwiegersohn Martin Platzer hat sich besonders hervorgetan bei der Vorbereitung zur Er hebung Tirols. In eifriger Weise hat er die Vorberei tungen organisiert, aber auch bei der Schlacht am Berg Jsel am 29. Mai hat er sich ausgezeichnet, wo er mit den verschiedenen Latldsturmkompagnien aus dem Wipp tal im Zentrum stand. Die Haltung Martin Platzers war gewiß bedeutend und in hohem

Maße Ursache, daß die Schlacht so gut ausgegangen ist. Trotz wiederholter Anstürme der Gegnxr wurde durch die Tapferkeit der Wipptaler Truppen und der damit Verbündeten der Feind zurückgeschlagen. Auch bei den Kämpfen im August war Platzer hervorraaend tätig. In späterer Zeit hat man von Platzer nicht mehr viel vernommen, weil er sich bei den Kriegsstrapazen ein Lungenleiden zugezogen hatte, dem er auch erlegen ist Es ist lobenswert und gut, daß die Gemeinde Matrei einem Wipptaler, der sich so her

die Gedenktafel enthüllt, die folgendes meldet: In diesem Hause lebte der Wirt zur Gans Martin Platzer Hauptmann der Matreier Laudsturmkompagnie im Jahre 1809. Geboren am 15. Oktober 1776, gestorben am 1. Juli 1812. Nachdem die Volkshyme verklungen war, zog man zu der dritten zu enthüllenden Gedenktafel, zur Erinne rungstafel für die Mutter Andreas Hofers. Kooperator Kolb hielt für den erkrankten Abgeordneten Professor Mayr die Gedenkrede: „Der für Tirol so traurige 20. Februar 1810 war angebrochen

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Page 6 of 6
Date: 25.06.1898
Physical description: 6
Auch dieser Zeuge bestätigt, daß Finazwachpatronen auch in den Besitz von Privaten, auf die von Röck angegebene Weise, kommen. Dieser Zeuge gibt auch weiters an, daß Fink, wenn er rechtzeitig in der Kaserne von seinem Dienstgange eingerückt ist, kaum den Mord an Platzer begangen haben könne, denn, sagt der Zeuge, vor halb 1 Uhr konnte er mit Platzer nicht zusammentreffen und in einer und einer Viertel-Stunde könne er den erforderlichen Weg nicht zurücklegen, wenigstens glaube

lasten, und da sind die Kugeln durch den Kopf durch und noch 14—15 cm in den Holzblock, woran der Kops gehangen, eingedrungen. Einen weiteren Schuß habe er auf die Backenknochen abgeben lassen, wobei das Ge schoß ebenfalls durch den einen Knochen durchgegangen und im anderen stecken geblieben sei. Die Schüsse wurden aus eine Distanz von 5—10 cm abgegeben. Nachdem Zeuge die Schußöffnung am Schädel des Platzer und an besten Mütze besichtigt, gibt er seine Anschauung dahin ab, daß der tödtliche Schuß

auf Platzer in einer Entfernung von höchstens einem halben Meter abgefeuert worden sein muß. Hinsichtlich der im Halswirbel des Platzer vorge- gefundenen Kartonblättchen und der Finanzwachpatronen bestätiget Zeuge, daß diese Patronen und deren Zugehör auch Private zu kaufen bekommen und bezeichnet diesbe züglich u. A. auch eine ihm bekannte Firma in Bozen. Verschiedene Schießwaffen nach Wörndlesystem, die am Gerichtstische liegen, mit denen Versuche gemacht werden, ob die Patrone hineingeht

oder nicht, bestätigen, daß diese Patronen nicht blos in den Wörndle-Karabiner und in das Wömdle-Gewehr, sondern auch in den Armeerevolver hineingehen und man die Patronen auch abfeuern könne. Zeuge ist nicht der Anficht, daß Platzer nach den bei seinem Halswirbel vorgefundenen Blei stücken zu urtheilen, vrn einer Finanzwachpatrone ge- tödtet worden fei, erst über erhaltene Aufklärung seitens des Profestors Dr. Jpsen, der darthut, daß die Kugel bei ihrem Eintritte in den Schädel des Platzer an der Schädelwand

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 6
Date: 23.07.1910
Physical description: 6
ich es für meine Pflicht, die Unterstützungs werber nicht länger mit der ungewissen Aussicht auf eine Obmännersitzung hinzuhalten und bitte Euch, beifolgenden Vorschlag zu prüfen und nach dem Ihr Euer Gutachten beigefügt habet, an den nächsten Obmann zu senden. Ehenbichler soll es an Rabanser und dieser an Platzer senden. Mit Läufer spreche ich persönlich. Sofort, wenn die Rundfrage zurück ist, werde ich Moll anweifen, das Geld aus zuzahlen. Für die an . . . und . . . bereits auf meinen Auftrag hin erfolgte

Unterstützung erbitte ich mir nachträglich Eure Genehmigung. Ich denke mir den Vorgang so: Jeder Obmann schreibt in den einzelnen der neun Fälle, falls er mit der von mir vorgeschlagenen Summe einver standen ist, einfach hin: Einverstanden, Unterschrift. Wo eilte Erhöhung oder Reduzierung ge wünscht wird, bitte ich das auch mtfe genauer Zahl angabe zu vermerken. Mit herzlichem Gruß Euer ergebener. H. Griffe mann. An die Kollegen Ebenbichler, Rabanser und Platzer. Herr Kollega Platzer hat die Akten erhalten

, ging er fürsorg lich aus dem Wege. Inzwischen erhielt er von Herrn Stich die Kunde, daß Platzer nicht mehr Obmann sei. Darüber beunruhigt, schrieb er am 10. Juni an Platzer: „Um dem Herrn Nikolossi nicht Anlaß zur Beschwerde zu bieten, man umgehe den katho lischen Verein, ersuche ich Dich, ihm das ganze Material zur Einsicht und Begutachtung zu senden. Er soll es wieder Dir retournieren und Du sendest es mir dann mit tunlichster Beschleunigung zu rück." etwa nicht, weil ich als Obmann das selbe

V e r f ü g u n g s r e ch t habe, wie Herr Grisse mann, sondern, um mir keinen Anlaß zur Be schwerde zu bieten, darf Herr Platzer mir das Ma terial unterbreiten, es von mir aber wieder zurück verlangen, denn ich bin der Gnade nicht würdig, es direkt Herrn Grissemann vorzulegen. Es kostet mich Mühe, aber ich will diese Beleidigung stillschweigend hmnehmen. Hingegen muß ich eine andere, die sich in demselben Briese findet, mit aller Ruhe zurück- weisen. Herr Grissemann schreibt betreffs der ver zögerten Erledigung der Gesuche wie folgt

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Page 1 of 8
Date: 19.11.1898
Physical description: 8
und finsterer Miene zu. Weil er nichts mit sich gebracht hatte, überließ ihm der Kurat ein Bett und einige Lebensmittel. Er selbst blieb aber nicht mehr im Widdum, gieng aber auch nicht, wie es ihm aufgetragen worden, aus dem Landgerichte, sondern in das nahe Kuens, wo er in halber Verborgenheit lebte. Der königl. Landrichter wußte es wohl, sah aber seinem Gevattersmann durch die Finger. Planggers Kooperator Simon Platzer speiste nun beim Schullehrer und behielt im Widdum nur seine Wohnung. Die Pfarrbücher

nahm er zu sich, ohne sie jedoch zu ver sperren. Nach etlichen Tagen wollte Sandbichler als Seelsorger auftreten. Da erklärte ihm Platzer, wofern er amtiere, müsse er sogleich auf Befehl seiner geistlichen Obern Riffian verlassen; denn mit einem Eingedrungenen dürfe er nicht arbeiten. Darüber ward Sandbichler so wohl über den Kooperator als auch dessen Vetter Mathias Platzer, einem Studenten ungehalten, so zwar, daß er bei der Behörde Klage zu führen beschloß. Weil es aber bekannt wurde

, daß der königl. Landrichter mit Hofstetten wegen der letzten Vorgänge nicht mehr in Eintracht lebe, wandte sich Sandbichler an das Militärkommando nach Meran. Auf Verordnung der königl. Spezivlkommission vom 13. September kam nun ein k. b. Major in Be gleitung von zwei Husaren nach Riffian und stellte den Kooperator Platzer zur Rede, schlechte Behandlung des neuen Seelsorgers ihm vorwerfend. Dieser blieb ihm die Antwort nicht schuldig. Es lag in der Natur der Sache, daß der k. b. Major keinen Frieden stiften

konnte. Sand bichler fuhr fort zu klagen. Da erhielt Platzer den Auf trag, von Riffian sich zu entfernen. Als er eben im Be griffe war, Riffian zu verlassen, erhielt er Nachricht, daß Militär gegen Kuens und Riffian heranrücke. Sich selbst und seinen Vetter vergessend, lief er (21. Sept.) sogleich keuchend zu seinem Kuraten nach Kuens: „Auf, rief er, Sie sind verloren, es kommen Soldaten. Sie zu holen." Plangger, welcher keine Hoffnung hatte, länger verborgen bleiben zu können, floh noch Abends

nach Partschins, von hier in Begleitung des dort aushelfenden Frühmesiers von Martell, Sebastian Raffeiner, bis zur Latschander, wo das Landgericht Fürstenburg anfieng. Von hier begab er sich nach Graun, wo er sich einstweilen niederließ. Allein Simon Platzer erfuhr gar bald, wem das Militär gelte. Er und sein Vetter wurden von demselben in Riffian, Vernuer und Meran bis zum 23. wie ein wil-

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Page 7 of 8
Date: 21.12.1861
Physical description: 8
haarklein erklärte, hörte er mit gesenktem Haupte und finsterer Miene zu. Weil er nichts mit sich gebracht hatte, überließ ihm der Kurat ein Bett und einige Lebensmittel; er selbst blieb aber nicht mehr im Widum, ging aber auch nicht, wie es ihm aufgetragen worden war, sogleich aus dem Landgerichte, sondern in das nahe Kuens, wo er in halber Verborgenheit lebte. Der k. Landrichter wußte es wohl, sah ihm aber, da er sein Gevattersmann war, durch die Finger. Planggers Kooperator, Simon Platzer, speiste

nun beim Schullehrer und be hielt im Widum blos seine Wohnung. Die Pfarrbücher nahm er zu sich, ohne sie jedoch zu verschließen. Nach etlichen Tagen wollte Sandbüchler als Bevollmächtigter auftreten. Da erklärte ihm Platzer, woferne er amtiere, müsse er sogleich auf Befehl seiner geistlichen Obrigkeit Riffian verlassen; denn mit Eingedrungenen dürfte er nicht arbeiten. Darüber ward Sandbüchler sowohl über den Kooperator als auch dessen Vetter Mathias Platzer, einen Studenten, welcher ihm Speise

und Trank brachte, so ungehalten, daß er bei der Behörde Klage zu führen beschloß. Weil man aber erfuhr, daß der k. Landrichter W. mit Hofstetten nicht mehr in Eintracht lebe, so wendete sich Sandbüchler an das Militärkommando zu Meran. Auf Verordnung der k. Spezialkommission vom 13. Sept. kam nun ein k. b. Major in Begleitung von zwei Husaren nach Riffian und stellte den Kooperator Platzer zur Rede, indem er ihm schlechte Behandlung des neuer: Seelsorgers vorwarf. Dieser blieb ihm aber keine Antrvort

des Port aushelfenden FrühmefferS von Martell, Sebastian Rafeiner, bis zur Latschander, wo das neue Landgericht Fürstenburg anfing. Von hier begab er sich nach Graun, wo er sich einstweilen niederließ. — Allein Simon Platzer erfuhr gar bald, wem das Militär gelte. Er selbst und sein Vetter wurden von demselberr in Riffian, Verauer und Meran bis zum 23. Sept. wie ein Wild gehetzt, und zwar vorzüglich darum, weil ma t er fahren hatte, daß er den Erpofltus Schiser zu Vernauer nach Passeir gesandt

habe, um das Volk gegen die neuen k. Seelsorger aufzu dringen und Unruhe zu erregen. Ihre Kühnheit rettete sie jedoch bis Rabland und von hier nach Martell. Auch bis in dieses Thales Schluchten wurden sie vom Militär verfolgt. Sie ent gingen ihm aber als Bauern verkleidet durch die unwegsamsten Gebirge und kamen nach St. Maria im bündtner'schen Münster thal, von wo sich Simon Platzer nach Cur begab, woselbst er im Seminar seine endliche Sicherheit fand.*) Kein besseres Schicksal hatte der Erpositus zu Vernauer

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Page 3 of 4
Date: 12.03.1890
Physical description: 4
, wird gemeldet: In der Kohlengrube Morfa bei Llanaich (Wales) hat sich eine furchtbare Explosion er eignet. Mehrere hundert Bergleute wurden ver schüttet; man befürchtet, daß eine große Anzahl der selben todt ist. Aus dem Schwurgerichtssaale. Innsbruck, 11. März. Heute hat sich die 30 Jahre alte ledige Steinmetz tochter und Kellnerin Barbara Platzer aus Kramsach, zuständig nach Göstan, wegen des Verbrechens des Dieb stahls vor den Geschwornen zu verantworten. Ihr De likt ist folgendes: Am 19. August 1889

machte sie mit ihrem Anbeter, dem 68 Jahre alten preußischen Ritt meister a. D., Fritz v. Pachelbl-Gchag, der schon seit Jahren im Gasthause zur Glashütte in Kramsach seinen Sommeraufenthalt genommen und mit der hübschen Steinmehtochter Barbara Platzer in näheren Beziehungen stand, einen Ausflug und übernachtete in der Bahn restauration in Hopfgarten in einem Schlafzimmer. Am Morgen des 20. August v. Js. bemerkte v. Pachelbl den Abgang seiner Brieftasche, die nach seiner Angabe nebst verschiedenen

Schriften auch 4 Noten & 1000 fl., eine solche zu 100 fl., dann 3350 Mark (1943 fl.) und 50 fl., zusammen 6093 fl. enthalten hat. Diese Brief tasche sammt dem Inhalte dem genannten Rittmeister in der erwähnten Nacht gestohlen zu haben, ist Barbara Platzer beschuldigt. Von dem Beschädigten sofort zur Rede gestellt, stellte sie in Abrede, die Brieftasche, deren Existenz ihr nicht einmal bekannt sei, genommen zu haben, v. Pachelbl unterließ eine Anzeige und begab sich nach Vöslau. Verschiedene Geldauslagen

, die die Platzer in der Folge machte, veranlaßten die Behörde, bei ihr eine Hausdurchsuchung vorzunehmen, wobei die Brieftasche des preußischen Rittmeisters und von dem Geldinhalte derselben noch ein Betrag von 236 fl. 43 kr. vorgefunden wurde. Sie behauptete Anfangs, die Brief tasche mit einer 1000 fl. Note und 1.^00 Mark vom Riltmcister als Geschenk bekommen zu h.aben. Allein die Untersuchung ergab weiters, daß sie durch den hiesi gen Kassendiener K. E., mit dem sie nach dem Weg gange des Rittmeisters

mehrere Ausflüge gemacht, bei 3950 fl. in die hiesige Sparkasse eingelegt und außer diesem Spurkassebuche noch 4 Wcrthpapiere per 452 fl. 71 kr. und an Bargeld 477 fl. 29 kr. bei ihm deponirt hatte. Weiters ergab die Untersuchung, daß sie Hypo thekarschulden und andere Schulden ihrer Eltern im Be trage von 887 fl. beglich und auch bedeutende Einkäufe machte, von denen ein Betrag von 87 fl. 30 kr. gericht lich festgestellt werden konnte. Bei dieser Sachlage schritt die Platzer zum Geständnisse

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Page 3 of 4
Date: 04.02.1898
Physical description: 4
sich keinerlei unehrenhafter Handlungen schuldig gemacht hat, __ sondern nach wie vor bei ihm im Dienste steht und daß daher auch unsere spätere Notiz, als ob Kanitscheider sich selbst gestellt hätte, jeder Grund lage entbehrt. * (Meuchelmord.) Am 28. Jänner wurde der k. k. Finanzwach-Oberaufseher und Abtheilungsleiter Simon Platzer in Martinsbruck im sogen. Fischstand zwischen Nauders und Martinsbruck von einem bisher unbekannten Individuum, wahrscheinlich einem Schmuggler, meuchlerisch erschossen

. Der Schuß traf den Unglücklichen am Hinter kopf, knapp oberhalb der Mützenschnurr. Die Kugel trat bei dxr linken Schläfe aus. Der Oberaufseher hatte den Mantel und das Gewehr noch auf der Achsel, war also wahrscheinlich vom Mörder heimtückisch überfallen worden. Ob ein Racheakt oder ein Raubmord vorliegt, ist noch nicht bestimmt. Einen Raubmord glaubt man annehmen zu dürfen, weil Platzer vor kurzem bei der Sparkasse einen größeren Betrag behoben hatte, von dem man noch nichts aufgefunden hat. 4 Personen

wurden wegen des Verdachtes der That oder der Mitwissenschast verhaftet. Platzer wollte demnächst heiraten. Am Sonntag sollte er zum ersten Mal verkündet werden. „I. N." * (Ein Tiroler Kardinal.) Römischen Blättern zu folge wird ini nächsten Konsistorium auch der Dekan der Uditore der heiligen Rota, Monsignore di Monte!, den Purpur erhalten. Monsignore di Monte! stammt aus Roveredo. * (Ein saljburgischks Jubiläum.) Am 20. April 1898 ist der l 100jährige Jahrestag der Erhebung Salzburgs zur Metropole

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