durchgeschlagen haben. Dieser Zeuge wrrd auf den nächsten Tag telegraphisch vor geladen. Der Zollamtsverwalter Heinrich Stolz deponirt, daß Fink ganz ruhig war, als er ihm den Abgang Platzers meldete. Dieser Zeuge schilderte den Platzer als einen verschlossenen Mann, der sich niemanden mit theilte und vielleicht noch am Leben sein würde, wenn er nicht so falsch gewesen wäre. Dem Fink stellt er wie die meisten Vorgesetzten ein gutes Zeugniß aus. Betreffs der von der Fundstelle der Leiche wegführenden kleineren
Fußspur, deponirt der Zeuge, daß ihm dieselbe so klein schien, daß er sie gar nicht für die eines Mannes, sondern eher für die eines Kindes gehalten habe. Finanzwach-Kommiffär Haag bestätiget die bereits bekannten Thatsachen, gibt aber auch an, daß solche ärarische Wörndlpatronen auch in der dortigen Gegend beim Publikum Vorkommen. Kaufmann Alois Jung in Nauders gibt an, daß Fink nicht gut auf Platzer zu sprechen sei, daß Platzer, wenn er im Dienste war. sehr schwer von seinem vorgeschriebenen
Dienstgange ab zulenken gewesen sei, weshalb es ihm ein Räthsel ist, wie Platzer in die Au hinunterkam. Bemerkenswerth ist vielleicht auch die Aussage des Zeugen Josef Noggler, dieser war dabei, als Fink von Röck die Mittheilung gemacht wurde, daß Platzer todt gefunden worden sei. Er behauptet, daß damals Fmk sofort gesagt hahe: „So er hat sich selbst erschossen." Fink stellte dies in Abrede. Am dritten Verhandlungstage wurde als erster Zeuge der in Martinsbruck stationirte Finanzwachauf seher Hermann
Röck vernommen. Derselbe sagt, daß Platzer einmal während des Mittagessens in Anwesen heit des Fink gesagt habe, er habe 95 fl. von der Sparkasse behoben. Betreffend das Gewehrputzen seitens des Fink sagte Zeuge, daß Fink einige Zeit vor dem Tooe Platzers das Gewehr geputzt habe, später habe er nichts mehr davon gesehen. Bezüglich der Stiefel gab Zeuge an, er glaube nicht, daß Fink seine, des Zeugen Stiefel am 28. Jänner angehabt habe, denn sonst müßte er den Abgang derselben bemerkt
haben. Die Möglichkeit, daß Fink des Zeugen Stiefel am 28. Jänner angehabt habe, kann er nicht unbedingt ausschließen, er glaubt es aber nicht. Zeuge gab weiter an, daß man aus dem Auffinden der Karton blättchen nicht unbedingt auf eine Finanzwachpatrone schließen könne, da solche auch die Armeerevolver haben, auch das Vorhandensein v n Finanzwachpatronen in der Bevölkerung bestätigt Röck, da es vorkommt, daß ein Finanzwachmann eine Patrone verliere. Zeuge gab weiter zu, mit Platzer zwei Jahre beisammen