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Physical description: 156 S. : Ill.. - 2., unveränd. Aufl.

Subject heading: g.Latsch <Südtirol> ; s.Heimatkunde g.Latsch <Südtirol> ; z.Geschichte

ohne sich an Gewalttätigkeiten verschiedener Art zu erinnern, die hier vorgefallen sind und von denen er erzählen gehört hat. So fiel z. B. uns selbst in der Latschander gewiß jedesmal, so oft wir sie passierten, der vor vielen Jahren verstorbene Benefiziat Simon Platzer von Morter, Kaplan der Sabotzky’schen Stiftung in Innsbruck ein, welcher dereinst die Latschander passierend, nur dem Umstande sein Leben oder wenigstens seine Uhr und Bar schaft zu verdanken hatte, daß er eine Pistole bei sich trug. Spät abends

von Kastelbell Latsch zuwandemd bemerkte er, daß ein Strolch ihm folge und als er an eine gewisse Stelle kam, sprang plötzlich vor ihm ein anderer auf die Mitte der Straße, so, daß Platzer mit einemmale sich von den zwei Gaunern in die Mitte genommen sah. Platzer ging jedoch ruhig und festen Schrittes seinen Weg, als er aber dem Wegelagerer auf 10 Schritte nahe kam, zog er seinen Schutz engel, die Pistole, aus der Tasche und rief dem Strolche die Worte zu: „Aus dem Weg oder ich schieß dich nieder

!“ Der Strolch wählte das erstere und so kam Platzer wohlbehal ten heim. Die Unsicherheit der Latschander ist sicher so alt als diese selbst, wenigstens wissen davon schon die ältesten uns erhaltenen Kriminalakten zu sprechen. Im Jahre 1518, als Viktor von Montani Gerichtsherr von Montani war. hatte sich in Latsch eine förmliche Mörder- und Räuberbande gebildet, die in dieser Gegend, namentlich in der Latschan der und bei der Plimabrücke ihr Unwesen trieb, bis sie von

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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher

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[1971]

Aus der Chronik von Latsch und seinen umgebenden Pfarrgemeinden

Page 127 of 184

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Subject heading: g.Latsch <Südtirol> ; s.Heimatkunde g.Latsch <Südtirol> ; z.Geschichte

war das Bild des St. Martin zu Pferd, ein Kreuz, eine Gans, alles aus Holz, und ein Glöckchen verschwunden. Diese Stücke fand man am Vorberge in obengenannter Felsenhöhle. Man trug sie wieder nach Göflan zurück, fand sie aber am fol genden Tage wieder in der gleichen Höhle am Vorberg. Georg Platzer, ein alter blinder Mann, Besitzer des zum Vorberge gehörigen schönen und großen Platzhofes, hörte von dieser wunderbaren Erscheinung, ließ obige Gegenstände nach Platz tragen, versperrte

sie in einem Schrein und legte den Schlüs sel nachts unter sein Haupt; er hörte nachts eine Stimme, daß die Gegenstände wieder in der Höhle wären und fand, als er eben morgens den Schrein aufsperrte, alles verschwun den. Durch dieses wunderbare Ereignis aufgeregt, faßte Platzer den Entschluß, an der Stelle eine Kirche zu erbauen, machte die erste Stiftung, eiferte auch die Nachbarn an und so wurde anfangs des 16. Jahrhunderts die Kirche erbaut. Die benachbarten Bewohner von Trumsberg versprachen, zum Bau

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[1971]

Aus der Chronik von Latsch und seinen umgebenden Pfarrgemeinden

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Grabsteines, der nun an die Ostseite des Friedhofes an die Mauer versetzt wurde, Wolf gang von Schegk zu Nieder - Montani. In den übrigen Grüften des Mittelschiffes dürften nur die Pfarrherren zu suchen sein. Ebenda haben nämlich sämtliche Pfarrer ihre Ruhestätte, welche bis 1776 gestor ben sind. Matthias Josef Platzer war der letzte, der in dieser Kirche begraben wurde. Alle vorerwähnten Grüfte sind durchschnittlich gut drei Meter lang, nahezu gleich breit und bei zwei Meter tief. Pfarrwidum

“ zu sehen. Dieses Häuschen wurde unter Peter Heid vergrößert und durch Anstückung der Ka pelle und des Speisesaales vom Pfarrer Josef Platzer aber mals erweitert. So verblieb dieser Widum, obgleich von der Pfarrkirche weit entlegen und vom Wasser des Raminig- baches wiederholt belästiget, bis zum Jahre 1840, zu welcher Zeit der Widum und das dazugehörige Ökonomiegebäude baufällig war und repariert werden mußte. Unerwartet bo ten die zwei Schwestern Elisabeth und Kreszenz von Pla- wen dem Pfarrer

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[1971]

Aus der Chronik von Latsch und seinen umgebenden Pfarrgemeinden

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Platzer von Morter 1747—1762 Matthias Platzer, des vorigen Neffe, 1764—1776 Anton Ulrich Platter aus Mals, der letzte von Chur, 1777—1815 Joannes Thialer, unter Brixen 1817—1824 (hat noch den Tri- bek getragen) Joannes Gamper, unter Trient a caesare von Latsch 1824— 1838 Jakob Großsteiner von Meran 1838—1855 Josef Bliem von Burgeis 1855—15. 10. 1892, f 27. 8. 1894 Jakob Schönafinger 18. 12. 1892—1897 Martin Turnier 1897—22. 10. 1902 Josef Astfäller seit 26. 10. 1902. Die Kirche zu Unserfrau

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[1971]

Aus der Chronik von Latsch und seinen umgebenden Pfarrgemeinden

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. — Nach dem Visi tationsprotokolle 1658 wurde das erste Orgelwerk auf Ko sten der Gemeinde aufzustellen erlaubt, da die Kirche „ein schönes Gotteshaus“ sei. In den Jahren 1744 bis 1749, wo unter den Pfarrern Paul Lanpacher und Josef Platzer der Geist der Mode herrschte, kam auch über die schöne Pfarr kirche der Gräuel der Verwüstung. Man entfernte die goti schen Altäre und stellte dafür vier von Gips im geschmack losesten Zopf hinein; die drei Fenster in der Apsis wurden vom Maßwerk befreit, die zwei

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[1971]

Aus der Chronik von Latsch und seinen umgebenden Pfarrgemeinden

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Weiler Platz befindet sich eine gut gebaute und gewölbte Kapelle zum hl. Sebastian, geweiht 1605 vom Bischof Johan nes zu Chur. Ihr Stifter und Verleiher war Thomas Platzer, der Be sitzer des Hofes, welcher sich die Verpflichtung auferlegte, in diesem Kirchlein monatlich eine Messe für jedesmalige 24 Kreuzer lesen zu lassen. Die Einkünfte bestanden in 6 Star Roggen und 12 Kreuzer. Beleuchtung und Mesnerdienst be sorgte der Besitzer, er gab auch jährlich als Almosen ein Rind und 4 Star Getreide

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[1971]

Aus der Chronik von Latsch und seinen umgebenden Pfarrgemeinden

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mit gestiftetem Amt und Predigt. Die Verpflegung des Priesters und Organisten von Latsch wird von der Kirche St. Martin bestritten. Schon länger her war die Kirche nicht mehr groß genug, die Volksmenge zu fassen, daher wurde diese vielbesuchte Wallfahrtskirche unter dem Expositus Josef Platter (Platzer?), aus Marteil gebürtig, ungefähr 1830 erweitert. Um die Zeit 1850 ward auch ein eigenes Haus für Schule und Lehrer erbaut und einige Jahre darnach der Widum vergrößert. In derselben Zeit wurde

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[1971]

Aus der Chronik von Latsch und seinen umgebenden Pfarrgemeinden

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und Reinlichkeit beson ders aus. 1595—1624 2. Melchior Fischer 1625—1631 3. Michael Goldrainer 1632—1636 4. Stephan Platzer 1637—1646 5. Blasius Pollin 1647—1669 6. Leonhard Wiedenplatzer 1670—1672 7. Stephan Putz 1672—79 8. Wilhelm Plaß 1679—89 9. Dominikus Plaß 1690—1710 (unter ihm wurde eine Ver mögenssteuer getrieben) 10. Hans Fleischmann junior 1710—15 11. Hieronimus Plaß 1715—42 12. Anton Plaß 1742—64 (betitelt Dorfmeister, der Gemeinde kassier heißt hier Dorfmair) 13. Rupertus Plaß 1765

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[1971]

Aus der Chronik von Latsch und seinen umgebenden Pfarrgemeinden

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Matthias Ronalter 1730, der nach einigen Jahren erblindete und folgende Frühmeß Verwalter hatte: 1. Christian Alber, 2. Josef Lambacher, 3. Ignaz Reisinger, der auch nachher Frühmesser wurde und 1766 starb. Peter Paul Mair 1766 Matthias Platzer 1779 Johann Butz 1795 Georg Götsch 1./10. 1800 bis 28./10. 1811 Johann Gamper, 3 U Jahr Provisor 7./3. 1812 bis 7./9. 1812 Josef Hillebrand 7./9. 1812 bis 9./2. 1813 als Provisor und bis 26./8. 1814 Benefiziat Alois Kuppelwieser 1814 Karl Haller 1824

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[1971]

Aus der Chronik von Latsch und seinen umgebenden Pfarrgemeinden

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Ferdinandus Leimpörer Johannes Ott 1572 Hans Anesis 1579—1592 (Generalvikar von Chur, wohnhaft zu Schluders?) Jeremias Anders (Andres) t 5. 3. 1630 Thomas Aicher 1706 Jakob Lachartinger 1706 Simon Maschler 1707—1717 Paulus Lanpacher Johannes Thurner 1717 (später in Schlanders, dann in Part- schins) Josef Platzer 1728—1747 (später Pfarrer in Latsch) Hieronimus Mathui (später in Schnals) Josef Wächter (später in Glurns) Josef Lanpacher 1750—21. 2. 1784 (begraben im Spitalfried hof Latsch) Ignaz

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[1971]

Aus der Chronik von Latsch und seinen umgebenden Pfarrgemeinden

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