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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 25.06.1898
Physical description: 10
der Anklage schuldig und der Gerichtshof verurtheilte die Träger zu 3^ Jahren schweren Kerkers. Der Meuchelmord vei Martmsöruck. Am 22. Juni vorm, begann die auf vier Tage anberaumte Hauptverhandlung gegen den Finanzwachoberaufseher Karl Fink, 32 Jahre alt, aus Wenns bei Imst, ledig, zuletzt in Martinsbruck stationirt. Die Anklageschrift legt dem Karl Fink zur Last, derselbe habe am 28. Jänner 1898 in der Au nächst Martinsbruck den Simon Platzer meuchlings ermordert. Dieser Anklage liegt nachstehendes

zu Grunde: Bei Martinsbruck bildet der Inn die Grenze zwischen Oester reich und der Schweiz, und an der Straße knapp vor der Brücke befindet sich die Kaserne der Finanzwach abtheilung Martinsbruck. Bis zum 28. Jänner d. I. waren dortselbst der Oberaufseher Simon Platzer als Abtheilungsleiter, der Oberaufseher Karl Fink und der Aufseher Hermann Röck stationirt, welchen die Köchin Brigitta Sprenger die Wirtschaft besorgte. Am 28* Jänner hatte Karl Fink die Grenze in der Zeit von 8 Uhr früh bis 3 Uhr

nachmittags zu begehen, während sich Simon Platzer den Dienst von 12 Uhr mittags bis 7 Uhr abends vorschrieb. Etwas nach 12 Uhr rückte Platzer in voller Rüstung aus, um nicht mehr zurückzukehren. Als er um 7 Uhr abends noch nicht eingerückt war, ging die Köchin zum Kandlerwirth, wo sie ihn aber nicht traf. Als Platzer am anderen Tage um 7 Uhr früh noch nicht zurückgekehrt war, theilte sie ihre Besorgniß dem Oberaufseher Fink mit. Fink meinte, Platzer sei gewiß in Nauders, aber er selber würde höchstens

ausgelacht werden, wenn er ihn aufsuchte. Erst gegen 12 Uhr fand sich Fink beim Finanzwachkommissär Alois Haag in Nauders ein und meldete, daß Platzer seit dem Vorabende abgängig sei. Haag war ungehalten darüber, daß eine solche Meldung so spät erstattet wurde, und gegen 1 Uhr mittags begaben sich Finanzwachleute und Zivilpersonen aus Nauders auf die Suche. Auf dem bewaldeten Berg abhang nördlich von Martinsbruck, traf man »auf Spuren und diesen folgend auf einer spärlich bewaldeten Stelle „Kohlplatz

" die Leiche des Simon Platzer. Dieselbe lag auf ebenem Boden auf dem Bauche, mit dem Kopfe etwas nach links geneigt und bis zur Hälfte im Schnee eingedrückt. Das Gewehr hatte Platzer ge schultert. Die Kleider zeigten nicht die geringste Spur einer Gewaltanwendung oder Gegenwehr. Hinten an der Mütze war ein Loch mit blutig verklebten Rändern zu sehen. Rings um den Kopf der Leiche im Schnee waren Blutspuren. Aus der Körperlage und dieser Wunde am Hinterhaupte war anzunehmen, daß der Tod sofort eingetreten

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 27.02.1930
Physical description: 6
werden wird, so daß die Vorlage kaumnochindieser Session dem Plenum des Nationalrates zugehen wird. Bon den Sozialdemokraten wird eine Reihe von Ab an der nngsanträgen gestellt werden. Das Komplott zur kntlasttmg Halsmanns. Der Angeklagte Platzer zu achtzehn Monaten schweren Kerkers verurteilt. Innsbruck, 26. Februar. Der der Borschnbleistnng im Prozeßverfahren gegen Philipp Hals mann, der fälschen Zeugenaussage und des Betruges angeklagte Südtiroler Obsthändler Franz Platzer — die Anklageschrift haben wir im Morgen blatt

gebracht — blickt ans eine längere Reihe von Vor strafen zurück, die er znm grötztenteile in Südtirol erhalten und abgebützi hat. Befragt, ob er sich schuldig bekenne und ob die Angaben der Anklageschrift richtig seien, erwiderte Platzer, der im Bintschger Dialekt spricht: Des Betruges und der falschen Zengenanssage ja, aber nicht der Vorschnblcistung. Fälsch melden mutzte ich mich, weil ich keine anderen Papiere hatte. Der Vorsitzende erklärte nun dem Angeklagten, warum er sich einer Vorschubleistung

schuldig gemacht und fragte ihn, warum er den Brief an den Gendarmerie- p osten in Mayrhofen geschrieben habe. Platzer erzählte weitschweifig über seine Flucht aus Südtirol und über seine sich daran anschließenden Fahrten in Oesterreich. Deutschland und in der Schweiz. In St. Margrethen sei er mit den unbekannten Herren zusammengetrossen, die ihn bewogen hätten, für Halsmann einzutreten. In Erregung schrie Platzer: Hätte ich gewußt, daß Ihr (die Richter) den Hals mann für schuldig hält, hätte

ich dem Pack nicht geglaubt. Die haben mir gesagt, Halsmann sei schuld los. Wenn ich es so gemacht hätte, wie die mich angelernt haben, so wären Halsmann und ich heute frei. Vors.: Das ist höchst unglaubwürdig. Platzer: Zu einem Meineid wollte ich mich nicht herbeilassen. Vors.: Zu einer falschen Zeugenaussage aber wohl, obwohl Sie ausdrücklich über die Rechtsfolgen belehrt worden sind. Platzer berichtete nun weiter über die Zusammenkunft in St. Margrethen und meinte: Wenn ich die 8000 Schilling gleich

ansbezahlt bekom men hätte, so wäre ich „abgeflogen" nnd hätte mich in nichts eingelassen. Bors.: Ist Ihnen schon damals gesagt worden, es handle sich um den Halsmann? Platzer: Die Herren haben gesagt, es handle sich um einen ihrer Kollegen, der schuldlos eines schweren Verbrechens beschuldigt worden ist. Erst nach dem Lokälaugenschein wurde mir in Mayrhofen gesagt, meine Dienste betreffen den Fäll Halsmann, über den ich bisher nichts wußte. Vors.: Was hätten Sie über den blutbefleckten Wilderer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 16
Date: 19.10.1929
Physical description: 16
Schwurgerichtssaal wurde es lebendig, als der Staatsanwalt sich erhob und laut begann: „Es gehen Gerüchte herum in Innsbruck . . Laut diesen Gerüchten verfolge die Staatsanwaltschaft außer Halsmann noch einen zweiten Mann wegen des Mor des an Dr. Halsmann (Bewegung). Das ist unwahr. Richtig ist, daß ein gewisser Franz Platzer wegen des Verbrechens der falschen Zeugenaussage verfolgt wird und hier in Haft sitzt. Dieser hat in einem romantischen Brief das Gericht grob irregeführt. Anfangs Oktober erhielt

der Gendar merieposten in Mayrhofen ein Schreiben des Franz Platzer, worin dieser mitteilte, er habe am 11. September 1928 (einen Tag nach der Ermordung HalSmanns) unweit von Lan nersbach im Duxertal einen unbekannten Wilderer getrof fen. Dieser trug ein blutiges Hemd und erzählte, daß er von Jägern verfolgt wurde. Er bat Platzer ihm „deckst" einige Kleidungsstücke zu borgen. Platzer tat dies und führte ihn über das Joch nach Südtirol. Für diesen sehr beschwerlichen Dienst versprach der Wilderer

eine Belohnung von 200 8. Als man über der Grenze war, wollte der Geführte nichts mehr von der Belohnung, wissen. (20 8 hatte er ihm vorher schon gegeben.) Erst durch Drohungen bewirkte Platzer, daß ihm der Wilderer eine Schweizer Fünzig-Franken-Note gab. Platzer borgte dem nassen und blutigen Flüchtling Mantel. Schuhe und Socken. Später trafen die zwei nochmals zu sammen, aber der Wilderer, der sich als Joses Gruber be° zeichnete, gab ihm weder die restlichen 90 8 noch das Ge borgte zurück. Die Gendarmerie

in Mayrhofen möge also den Gruber veranlassen, daß er das Geborgte zurückerstatte. Dieser Brief wurde von Platzer in Wien, wo er im Landesgericht inhaftiert war, geschrieben. Die Staatsan waltschaft Jnnbrucks ließ den Briefschreiber in das hiesige Landesgericht überstellen und leitete sofort die Untersuchung über alle Angaben ein. Hier erklärte Platzer noch, wie er mit dem Unbekannten über das Pfitscherjoch nach Sand in Täufers geflüchtet sei. Diese Angaben sind in zeitlicher, wie auch geographischer

nach Innsbruck gesen det werden, in der die Verteidiger Halsmanns ankündigten, rn einigen Tagen werden sie den Namen des Mörders im Gerichtssaal betanngeben. Platzer hätte sich aber erst an fangs Oktober in Wien zur Absendung des Brieses ent schließen können. Staatsanwalt Dr. Hohenleitner bemerkte noch, daß er nicht behaupten will, der verbrecherische Anschlag auf die endliche Wahrheitsfindung in diesem Prozeß se von der Ver teidigung ausgegangen; immerhin ist es möglich, daß auch die Verteidiger irregeführt

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 07.07.1923
Physical description: 4
. Ein Nachspiel zur „Teermalerei" in Rinn. Es ist wohl vielen Lesern des „Haller Lo kal-Anzeiger" aus unserem seinerzeitigen Berichte bekannt,, baß im August 1922, also vor einem Jahre, dem bekannten Gastwirt Rudolf Platzer in Rinn sein schönes Haus vollständig mit Teer besudelt wurde. Diese Malerei geschah so gründ lich, daß die Wiederherstellung fast 7 Millionen Kosten verursachte. Diese niederträchtige Tat war zweifellos aus teuflischer Bosheit geschehen. Als Platzer am 15. August aufwachte, sah

er zu seinem Schrecken die Fassade seines Hauses schwarz von oben bis unten. Anläßlich der An zeige bei der Gendarmerie wird ja bekanntlich immer gefragt (und es ist ein Fehler in unserem Strafgesetz, daß die Geheimhaltung des Anzeigers nicht vorgesorgt ist), wen der Geschädigte im Verdacht habe. Auf diese Frage teilte nun Platzer mit, wen er in Verdacht habe. Nach Aussage des Gendarmen hat Platzer den Schwaighofer, den Moser und den jetzigen Bürgermeister Leichner als die mutmaßlichen Täter angegeben, jedoch

nicht als die sicheren Täter. Am nächsten Tage untersuchte Platzer die Fuß-Spuren um das Haus herum. Als Andrä Leichner sich am gleichen Tage in die Stadt begab, verfolgte Platzer seine Tritt spuren und glaubte, daß sie dieselben seien, wie bei seinem Hause. Die Gendarmerie stellte jedoch fest, daß die Spuren mit denen Leichners nicht identisch seien, sondern mit denen des Schwaig hofer. Die Gendarmerie nahm auch eine Haus durchsuchung bei Leichner vor und fand dort einen Teerkeffel, einen Teerpiusel

, teerbeschmutzte Hosen usw. Wegen des dadurch verstärkten Verdachtes wurde Leichner 3 Tage in Untersuchungshaft be halten. dann aber auf freien Fuß gesetzt, weil die Beweise nicht hinreichend waren, um ihn als Täter anzuklagen. Leichner klagte nun den Gastwirt und Alt bürgermeister Rudolf Platzer wegen Ehrenbeleidi gung, weil er ihn verdächtigt habe. Während der Einvernahme platzten die beiden Gegner oft an einander. Nach den Plaidoyers der beiden Ver teidiger sprach der Richter den Gastwirt Rudolf Platzer

frei. Der Richter hat hiebei angenommen, daß nicht festgestellt sei. daß der Rudolf Platzer den Leichner als sicheren Täter bezeichnet habe. Erst als die Hausdurchsuchung bei Leichner ergab, daß ein ziemlich frisch aussehender Teerkeffel, schmutzige Hosen und Teerpinsel vorhanden waren, gestattete sich der Geschädigte den Leichner als mutmaß lichen Täter anzugeben. Zu dieser Mutmaßung war nach Ansicht des Richters Rudolf Platzer vollauf berechtigt, wenn sich die Mutmaßung nach durchgeführter

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 19.10.1929
Physical description: 8
, sämtliche ln Innsbruck. Diener Vörv: Dien, t Nibelungengasse 4 (Schillerhof). Fernruf v 22 - 4 - 29 . / Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Telle sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. _ Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Oesterreichtfche Anzeigen-Gefellschaft A.G. Wien. L, Brandstätte 8. Fernruf V SSLSL. Nr. 242. Innsbruck. Samstag, den 19. Oktober 1929. 17. Zahrg. Sensationelle Bestechungsaffäre im Halsmann-Prozetz. Der verhaftete Franz Platzer erklärt, um 8800 Schilling

: Dankenswerterweise habe ich durch einen Presse vertreter erfahren, daß Gerüchte im Umlauf sind, daß die Innsbrucker Staatsanwaltschaft im Geheimen einen ge wissen Franz Platzer, der sich in Innsbruck in Haft befindet, als möglichen Mörder Halsmanns verfolgt. Diese Darstellung ist vollkommen unrichtig. Richtig ist nur, daß gegen Franz Platzer ein Ver fahren wegen Verbrechens der falschen Zeugen aussage in Verbindung mit dem Prozeß gegen Phi lipp Halsmann eingeleitet worden ist. Dieser Platzer hat anfangs Oktober

an den Genöarmerie- posten in Mayrhofen einen Brief gerichtet, in dem er mitteilt, er habe am 11. September v. I., also am Tage nach der Ermordung des Zahnarztes Halsmann, im Tnxertal in der Nähe von Lanersbach, einen unbekann ten Wilderer getroffen, der ein blutiges Hemd trug. Dieser Mann habe erzählt, er werde verfolgt und habe Platzer gebeten, ihm einige Kleidungsstücke zn leihen, da er ganz nasse Schuhe trug nnd das Hemd wechseln wollte? dies habe Platzer getan und über Er suchen des Fremden

diesen auch über die Grenze nach Italien gebracht, wofür ihm eine Belohnung von einigen hundert Schilling versprochen worden sei. Da nun Platzer bis zum Zeitpunkt der Absendung des Briefes weder seine Kleider (ein Paar Socken, ein Hemd und einen Mantel) zurückerhalten habe, noch in den Be sitz der ihm versprochenen Belohnung gelangt sei, bitte er die Gendarmerie, ihm dabei behilflich zu sein. Der Brief war von Platzer in W i e n, wo er damals in Haft war, geschrieben worden. Die Staatsanwaltschaft ließ Platzer

dem Innsbrucker Landesgericht überstellen und leitete eine Untersuchung über seine Angaben ein. Platzer hatte in Innsbruck seine Mittei lungen noch dahin präzisiert, er habe den Fremden am ersten Tage nach Hintertux geführt, wo sie in einem Stadel übernachteten. Am nächsten Tag seien sie nach anderthalbstünöigem Marsch schon so hoch am Berg ge wesen, daß sie einen freien Blick nach Dornauberg und nach Breitlahner hatten. Sie seien dann unter der Ge frornen Wand und über das Pfit sch er joch gegangen und schon

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 18
Date: 02.07.1898
Physical description: 18
durchgeschlagen haben. Dieser Zeuge wrrd auf den nächsten Tag telegraphisch vor geladen. Der Zollamtsverwalter Heinrich Stolz deponirt, daß Fink ganz ruhig war, als er ihm den Abgang Platzers meldete. Dieser Zeuge schilderte den Platzer als einen verschlossenen Mann, der sich niemanden mit theilte und vielleicht noch am Leben sein würde, wenn er nicht so falsch gewesen wäre. Dem Fink stellt er wie die meisten Vorgesetzten ein gutes Zeugniß aus. Betreffs der von der Fundstelle der Leiche wegführenden kleineren

Fußspur, deponirt der Zeuge, daß ihm dieselbe so klein schien, daß er sie gar nicht für die eines Mannes, sondern eher für die eines Kindes gehalten habe. Finanzwach-Kommiffär Haag bestätiget die bereits bekannten Thatsachen, gibt aber auch an, daß solche ärarische Wörndlpatronen auch in der dortigen Gegend beim Publikum Vorkommen. Kaufmann Alois Jung in Nauders gibt an, daß Fink nicht gut auf Platzer zu sprechen sei, daß Platzer, wenn er im Dienste war. sehr schwer von seinem vorgeschriebenen

Dienstgange ab zulenken gewesen sei, weshalb es ihm ein Räthsel ist, wie Platzer in die Au hinunterkam. Bemerkenswerth ist vielleicht auch die Aussage des Zeugen Josef Noggler, dieser war dabei, als Fink von Röck die Mittheilung gemacht wurde, daß Platzer todt gefunden worden sei. Er behauptet, daß damals Fmk sofort gesagt hahe: „So er hat sich selbst erschossen." Fink stellte dies in Abrede. Am dritten Verhandlungstage wurde als erster Zeuge der in Martinsbruck stationirte Finanzwachauf seher Hermann

Röck vernommen. Derselbe sagt, daß Platzer einmal während des Mittagessens in Anwesen heit des Fink gesagt habe, er habe 95 fl. von der Sparkasse behoben. Betreffend das Gewehrputzen seitens des Fink sagte Zeuge, daß Fink einige Zeit vor dem Tooe Platzers das Gewehr geputzt habe, später habe er nichts mehr davon gesehen. Bezüglich der Stiefel gab Zeuge an, er glaube nicht, daß Fink seine, des Zeugen Stiefel am 28. Jänner angehabt habe, denn sonst müßte er den Abgang derselben bemerkt

haben. Die Möglichkeit, daß Fink des Zeugen Stiefel am 28. Jänner angehabt habe, kann er nicht unbedingt ausschließen, er glaubt es aber nicht. Zeuge gab weiter an, daß man aus dem Auffinden der Karton blättchen nicht unbedingt auf eine Finanzwachpatrone schließen könne, da solche auch die Armeerevolver haben, auch das Vorhandensein v n Finanzwachpatronen in der Bevölkerung bestätigt Röck, da es vorkommt, daß ein Finanzwachmann eine Patrone verliere. Zeuge gab weiter zu, mit Platzer zwei Jahre beisammen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 8 of 16
Date: 11.06.1904
Physical description: 16
saßen der 20-jährige Bauernsohn Lorenz Pitzinger aus Pfalzen bei Bruneck und der 22-jährige Knecht Franz Amort ebenfalls aus Pfalzen. Beide sind übel beleumun dete, gewalttätige Burschen: elfterer wird des Totschlags, letzterer der Mitschuld daran bezichtigt. Der Tatbestand ist kurzgefaßt folgender: Am Karsamstag gegen 8 Uhr abends tranken die zwei Genannten gemeinsam mit den Knechten Johann Platzer und Johann Costa einen Liter Schnaps und trieben sich halb berauscht in Pfalzen und Umgebung umher

, wobei sie verschie dentlich zu „fensterln" versuchten, aber nirgends Beachtung fanden, waren doch diese Burschen als eine nichtsnutzige, zu allem fähige Rotte bekannt. Nun forderte Pitzinger, der wildeste unter den 4 Gesellen, seine Kameraden zum Ranggeln auf und warf zwei von ihnen mühelos zu Boden; als aber Platzer an die Reihe kam, entstand ein heftiger Kampf, der zu keiner Entscheidung führen wollte. Hierüber geriet Pitzinger in Wut und schrie, er werde sein Messer verwenden, wenn Platzer

nicht nachgebe. Der daneben stehende Amort rief nun dazwi schen: „Ja. ja, stich ihn nieder, den Teufel!", worauf Pitzinger das Meffer zog und seinem Gegner einen Stich in den Ober arm versetzte. Wütend rieß nun Platzer an einem nahen Zaune eine Latte heraus und schlug damit auf Pitzinger und Amort los, und als die morsche Latte brach, kämpfte Platzer mit seinen Fäusten weiter, indem er sagte, er fürchte sich vor einem dummen Messer nicht. Allein Pitzinger stieß seine Waffe zweimal in die Brust des Platzer

, so daß derselbe sich stöhnend abwendete, worauf der Mörder rief: „Aha, jetzt gehst Du, Teufelshund, weil Du zwei Stiche im Banzen hast". Inzwi schen hatte Amort einen Stein aufgehoben und den Platzer nachg-hend, stieß er die Worte aus: „Jetzt schlag ich ihn noch ganz ab." Als nun Platzer am Rande eines Grabens zu sammenbrach, warfen ihn die beiden in den Graben hinein und sagten: „Du sollst ganz hin sein und in die Hölle kommen!" Darauf entfernte sich die Gesellschaft. Später kehrten jedoch Costa und Amort auf den Tatort

zurück und erkannten, daß Platzer bereits gestorben war. Einer der Messerstiche hatte das Herz verletzt. — Der Hauptangeklagte Pitzinger, der übrigens auch mehrerer Diebstähle beschuldigt wird, war schon vor dem Untersuchungsrichter in allen Punkten geständigt, ent schuldigte sich jedoch durch Trunkenheit. AuS seinen Reden während der Tat scheint indessen hervorzugehen, daß er mit Bewußtsein handelte. Amort leugnete, daß er den Pitzinger zu der Bluttat angespornt habe, wird aber durch Zeugen

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 27.02.1930
Physical description: 6
Vors.: Das soll ich Ihnen glauben? So dumm ist der Platzer nicht. Mir kommt vor, daß Sie lügen, wenn Sie den Mund aufmachen. Platzer: Ich kann doch nicht sagen, zu was ich alles angestiftet worden bin. Vors.: Warum denn nicht? Platzer beginnt auf die Juden herumzuschiurpfen; der Vorsitzende verweist ihn zur Ordnung und beginnt mit der Aktenverlesung. Aus der Verlesung ging u. a. Ker- vor, daß Platzer während seines Aufenthaltes in M a y r- hofen einen Pullover und einen Eispickel gekauft

und hiebet mit einer 100-8-Note gezahlt habe. Auch sonst habe Platzer wie ein Mann gelebt, der mit dem Gelbe nicht zn sparen brauche; er habe für andere gezahlt und sogar Sekt getrunken. Desgleichen wurde bekannt, daß Platzer sich in phanta siereichen Erzählungen verschiedenerorts als von den Faschisten verfolgter Südtiroler Flüchtling vorgestellt und Unterstützungen und Darlehen erschwin delt habe. Er gab sich bald als Kaufmann, bald als ver triebener deutscher Schloßbesitzer von Rametz, immer

aber als Südtiroler Patriot aus, alles zu dem Zwecke, da und dort eine Unterstützung zu erhalten. Vielfach ist ihm das auch gelungen. Aus den Vorakten wurde auch sonst manches ungünstige Faktum über den „zweifelhaf ten Charakter" (so wird er in der Leumundsnote gekenn zeichnet) Platzers bekannt. In seinem Plaidoyer gab Staatsanwalt Dr. Hohen- lei tn er eine kurze Vorgeschichte des Halsmann-Pro zesses. Platzer habe offensichtlich die Absicht gehabt, in den Prozeß zugunsten Halsmanns einzugreifen; es war ihm darum

zu tun gewesen, die Fäden zu verwirren und die wirkliche Aufklärung des Falles zu erschweren. Da bei habe er aber wesentliches übersehen, so daß das Ge richt bald die Unrichtigkeit seiner Aussagen erkannte; schließlich habe er auch ein volles Geständnis ab gelegt. Ob Platzer tatsächlich angestiftet worden sei, sei nicht ganz geklärt. Es haben sich vielmehr Anhaltspunkte dafür ergeben, daß in diesen vom Gerichte überprüften Aus sagen Platzers einiges richtig sei. Mildernd sei also gegenüber den vielen

Belastungs momenten, daß eine Verleitung vorzuliegen scheine. Das Plaidoyer des Verteidigers blieb aus, da Platzer den ihm angebotenen ex-oüo-Verteidiger abge lehnt hatte. Das Urteil. Platzer wurde in vollem Umfang der Anklage schuldig erkannt und zu achtzehn Monaten schweren Kerkers verurteilt. Auch wurde die Landesverwei sung ausgesprochen. Erschwerend waren die vielen Vor strafen und die offenkundige Absicht, ein schweres Ver brechen zu verdunkeln. Platzer erklärte, die Strafe sei ihm zu hoch

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 21.11.1931
Physical description: 6
Vetriigereien eines falschen Doktors. Der aus dem Halsmann-Prozeh bekannte Franz Platzer wieder vor den Innsbrucker Schöffen. Innsbruck, 20. November. Vor dem Schöffengerichte unter dem Vorsitz des Oberlan desgerichtsrates Dr. Pichler stand heute der 27jährige Händler Franz Platzer aus Glurns in Südtirol. Franz Platzer ist bekannt, daß er vor zwei Jahren während des Halsmann-Prozesses gegen Entlohnung als falscher Kronzeuge zugunsten des angeklagten Studenten Halsmann aufgetreten

war. Dieser Betrug trug Platzer beim Landes gerichte Innsbruck eine schwere Strafe in der Dauer von 14 Monaten Kerker ein. Auch wurde er des Landes verwiesen. Diesmal stand er vor dem Gerichte unter der Anklage, mehrere Personen um nicht unerhebliche Beträge geschädigt zu haben. Des weiteren war er wegen Falsch meldung und unerlaubter Rückkehr nach Oesterreich angeklagt. Die von Staatsanwalt Dr. Grünnewald vertretene Anklage führt u. a. aus: Platzer kehrte gegen Ende August 1931 nach Oesterreich zurück und kam

am 26. August nach Leutasch zur Bäuerin Paula Rödlach. Er erzählte, er habe aus Südtirol wegen eines Buches, das er geschrieben habe, flüchten müssen; er gab sich als Dr. Alfons Mumelter aus; er beabsichtige, seine Verwandten in der Schweiz aufzusuchen, die ihm auch den Verkauf seines Gutes in Südtirol vermitteln würden. Mit seinen Erzählungen imponierte er der dort bediensteten Luise Winkler, die sich über sein Ersuchen bereit erklärte, ihm für die Reise nach der Schweiz Geld vorzustrecken. Platzer ver

sprach, binnen acht Tagen das Doppelte des geliehenen Geldes zurückzuzahlen. Auf diese Versprechungen hin und weil Franz Platzer auch durchblicken ließ, Luise Winkler könne eine Frau Doktor werden, lieh sie ihm 250 8. Am 29. reiste Platzer von Leutasch weg und ließ in der Folgezeit nichts mehr von sich hören. Er begab sich nach der Schweiz, wo er das auf die vorliegende Art herausgelockte Geld restlos für sich verbrauchte. Am 17. September 1931 kam er nach Parthenen und nahm Wohnung beim

eine A n st e l l u n g in seinem Unter nehmen zu verschaffen. Ferdinand Pohl zeigte sich auch ge neigt, sogleich mit dem Beschuldigten sich wegen der Anstellung nach Davos zu begeben. Vor ihrer Abreise aber borgte sich Platzer von Ferdinand Pohl 30 8 aus, weil er angeblich nur einen 100-Franken-Schein besitze und dieser nicht gewechselt werden könne. Mit dem ausgeliehenen Gelde bezahlte er die bei Ferdinand Fitz aufgeschlagene Logier- und Zechschuld. Der Rosa Pohl kamen aber nachher Bedenken, sie ver- anlaßte Fitz, den beiden einen Mann

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Alpenländer-Bote
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Page 11 of 16
Date: 15.10.1916
Physical description: 16
- getreideverkehrsanstalt ist verpflichtet, die Maiskolben zu übernehmen und der Futtermittelzentrale zu über- 'veifen. Dis Festsetzung des Usbernahmspreises für Maiskolben wird in den nächsten Tagen erfolgen. Aus dem Gsrichtsfasls. Salzburg. Auf der Anklagebank des Landssgerichtes faßen der Hastwirtssohn Kar! Platzer und der Lehrling Julius Wiesinger, um sich wegen Verbrechen des Diebstahles zu .verantworten. Am 21. Mai begab sich Platzer in Gesell schaft des Wiestnger zum Kloster Nonnberg, um dort Diebstähle zu verüben. Platzer

überkletterte dis Mauer, begab sich in die Kapslls und stahl dort zwei Vasen, zwei Meffingleuchter, zwei Ampeln und eine Heiligen statue. Wiesinger machte dabei den Aufpasser und saß iuf Wü Mauer mit einer Steinschleuder, während Plat- er zwei faustgroße Steine bei sich hatte, die er einer Üwa daherkommenden Nonne zugeworfen hätte. Außerdem stahl Platzer zum Nachteils der Höllbrauerei ein Kupferrohr im Werte von 100 Kronen, sowie Kup fergeschirr im Werte von 40 Kronen. Die gestohlenen Kupsergegensrände

verkaufte Piatzer beim Kupfer schmied Schmidt und besuchte von dem Erlös dessel ben fleißig das Kino. Zum Nachteils des Ernst Müller entwendete Platzer einen Ballen Papier im Werte von 100 Kronen und verkaufte dasselbe dern Fischhändler Hüb! um 88 Kronen. Im April blieb Platzer bei der Wirtspächterin Genoveva Etzl über Nacht und stahl dort Decken, Polster und Tuchent. Während der Angeklagte vollständig seine Diebstähle eingesteht, leugnet Wiesin ger hartnäckig, bei den Diebstählen am Nonnberg

den Aufpasser gemacht zu haben, gibt jedoch zu, mit Plat zer am Nonnberg gegangen zu sein. Wiesinger wird ledoch vor; den» Mitangeklagten Platzer sehr be lastet. Platzer, der wegen Diebstahl schon vorbestraft ist, war schon in der Schule ein Tunichtgut. Aus der Schule entwachse«, las er schlecht« Lektüre und besuchte M Vorliebe Kino und Theater, ruobei er seinen Ju gendfreunden noch Sitzplätze zahlte. Nach durchgeführ- ter Verhandlung wurde Platzer zu 6 Monaten schweren Kerker, Wiesinger zu zwei Monaten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 06.11.1936
Physical description: 8
und an der Ausgabe der gefälschten Münzen, hat sowohl Platzer als auch die Mbinger bestritten. Ein Beweis >der Mittäter- schast der Albinger konnte auch nicht erbracht werben. Josef Platzer wurde vom Gerichtshöfe des Verbrechens der Münzverfälschung schuldig erkannt und zu einer 'schwe ren Kerkerstrafe in der Dauer von fünf Jahren, «verschärft durch einen Fasttag vierteljährig, verurteilt. Unfall durch Nichtahblenden. Aus «Hatlevdorf wird be richtet: Am 2. November, ungefähr um 21.30 Uhr, fuhr ein Personenauto

F e l d k i r ch. 5. November. Vor dem Landes- als! 'Schös-- seMrichte in Feldkirch muhte sicham 3. November der am 19. Februar 1«897 in Tülfes bei «Innsbruck geborene und dorthin zuständige Joses Platzer, Kutscher in Bregenz, wegen AtünzverscUschung verantworten. Es wurde ihm Zur Last ge legt, 'daß er im Frühjahr 1935 in «Bregenz Reichsmark und Schweizer Franken aus geringschätzigem Metalle geschlagen hgbe. Der dreimal 'wegen Verbrechens des Diebstahles «vor bestrafte Josef Platzer und Therese Mbinger. die in der Schweiz

mit Ansichtskarten hausierten, wurden am 22. De zember 1935 von der schweizerischen Polizei in Rheineck ^gegriffen, weil Platzer in einer dortigen Gastwirtschast eine Anzahl falscher 10-, 20- und 50-RaPpenstücke gegen ein Fün'ffrankenstück eingewechsM hatte. Die Erhebungen er gaben, .daß Platzer um dieselbe Zeit auch in anderen. Gast statten in Rheineck mit «falscher Münze «bezahlt «hatte. 'Da Platzer vorläufig eine Münzverfälschung in «Ab rede stellte, setzte sich die -schweizerische Polizei mit der Gen

, daß sich! Platzer mit Münzverfälschungen «beschäftige. Unter «dem Drucke dieser Belastungsmomente legte Plat zer vor der Gendarmerie «Bregenz ein Geständnis ab, in wel chem er angab, daß er ohne Wissen und Beihilfe dritter Per sonen im Frühjahre 1935 in seiner Wohnung in 'Bregenz begonnen habe, schweizerische und 'deutsche Münzsorten nach,- zuahmen. «Er gäb auch zu, «daß 'die «bei der Hausdurchsuchung gefundenen iStücke etwa ein Drittel 'der von ihm im ganzen hergestellten Menge 'darstellten. Viele «davon

habe er «wieder eingeschm0tzen. Weiters gab Platzer zu, daß er nachgeahmte Münzen absetzte, so «beim Jahrmärkte in Lindau im Jahre 1935 solche im Betrage von mehreren Reichsmark. Ebenso geistand er, daß er in Rorschach in einem 'Automatengeschäfte 1-Fran- ken- und 50MaPPen°Stücke eingewovsen 'hübe und auch sonst in der «Schweiz versuchte, «seine Fälschungen an den Mann zn «bringen, womit er gewöhnlich Erfolg hatte. Bon der schweizerischen Münzstätte in Bern und von ter preußischen Staatsmünze in Berlin wurden die Fäl ligen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 27.02.1930
Physical description: 8
oder lämzere Zeit ins Gefängnis. Die? geschah, während Betty von ihren Freunden, also auch von jenen Anarchisten. Wschied nahm Okme der Fa- ' Nus dem GeriMsAk!. Zer Man«, der PhilW Hvlsma»« entlasten sollte. Gegenleistung: 8600 8. Wie wir seinerzeit meldeten, erhielt der Gendarmerie- Posten Mayrhofen rn der ersten Oktoberwoche des letzten Jahres auS dem Wiener Landesgericht einen Brief, worin der Schreiber, der :m Landesgericht inhaftierte Franz Platzer, mitteilte, er haibe anfangs September 1928 ans

Südtirol flüchten müssen, auf dem Wege über das Tuxer- joch sei ihm in der Nahe von Mayrhofen ein unbekannter Mann, der sich Josef Gruber nannte, begegnet, habe sich als ein von einem Jäger verfolgter Wilderer bezeichnet ^und Platzer gebeten, ihm den Weg über die Grenze nach Tüd- tirol zu zeigen. Der angebliche Gruber sei am rechten Arm mit Blut bespritzt und im Besitze eines Mschrau'bgewehres gewesen, das gleichfalls blutig war. Platzer erttärte in dem Schreiben, daß er Gruber über das Pfitscherjoch

führte und Gruber ihm eine Belohnung von 200 8 versprach. Er habe dem flüchtenden Wilderer einen Mantel und Socken geliehen. Von Gruber habe er von 50 Schweizer Franken, die dieser im Besitze hatte, einen Teil erhalten. Platzer er suchte nun in dem Brief die Gendarmerie. Gruber. da sich dieser zeitweise im Zttlertale aufhalte, auszuforschen, da mit Platzer sein Geld und die geliehenen Kleidungsstücke wieder bekomme. - Die Gendarmerie übersandte den Brief der Inns brucker Staatsanwaltschaft

, da man annahm, der Brief wolle nichts anderes, als den Mord an dem alten Halsmann als die Tat eines unbekannten Mörders. der eben dieser angebliche Wilderer Gruber sei, hinstellen. Franz Platzer gab — er hatte inzwischen einen zweiten ähn lichen Brief an die Gendarmerie in Mayrhofen geschrieben — vor dem Untersuchungsrichter eine Schilderung seiner angeblichen Erlebniste auf der Flucht von Südtirol ins Zillertal, die im wesentlichen das in den Briefen Gesagte bestätigten. Platzer wurde schließlich

ins Zillertal überstellt, wobei seine Anaaben an Ort und Stelle überprüft wurden. Dabei ergab sich, daß diese Angaben unmöglich stimmen konnten. Am 16. Oktober gestand nun Platzer, daß seine Anaaben in den Briefen und vor dem Untersuchungsrichter falsch waren. Er habe dies alles erfunden, und zwar des halb. wett ihn zwei unbekannte Herren dazu veranlaßt f)äU ten. Die ganze Aktion sollte dazu dienen. Philipp von dem Verdachte des Mordes an seinem Vater zu entlasten. Diese beiden Fremden

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 05.11.1936
Physical description: 6
sich am 3. November der am 19. Februar 1897 in Tulses bei Innsbruck ge borene und dorthin zuständige Josef Platzer, Kutscher in Bregenz, wegen des Verbrechens der Münzverfälschung verantworten. Es wurde ihm zur Last gelegt, daß er im Frühjahr 1935 in Bregenz Reichsmark und Schweizer sanken aus geringschätzigem Metalle geschlagen habe. Der dreimal wegen des Verbrechens des Dieb stahles vorbestrafte Josef Platzer und Therese A l b i n g e r, die in der Schweiz mit Ansichts karten hausierten, wurden am 22. Dezember

1935 von der schweizerischen Polizei in Rheineck aufgegrisfen, weil Platzer in einer dortigen Gastwirtschaft eine Anzahl falscher 10-, 20- und 50-Rappen-Stücke gegen ein Fünffrankenstück ein gewechselt hatte. Die Erhebungen ergaben, daß Platzer um dieselbe Zeit auch in anderen Gast stätten in Rheineck mit falscher Münze bezahlt hatte. Da Platzer vorläufig eine Münzverfälschung in Abrede stellte, setzte sich die schweizerische Polizei mit der Gendarmerie in Bregenz in Ver bindung Diese nahm

in der Wohnung Platzers in Bregenz eine Hausdurchsuchung vor, die vor allem eine Reihe gefälschter Münzsorten, und zwar 11 falsche 2-Mark-Stücke, 139 falsche 50- Pfennig-Stücke, 20 falsche 2-Franken-Stücke, 24 falsche I-Franken-Stücke, 32 falsche 50-Rappen- Stüche und 11 falsche 20-Rappen-Stücke zutage förderte. Außerdem fand man eine große An zahl von Instrumenten sowie handschriftliche Aufzeichnungen und anderes mehr, Das alles bestärkte den Verdacht, daß sich Platzer mit MUnzverfälschungen beschäftige

. Unter dem Drucke dieser Belastungsmomente legte Platzer vor der Gendarmerie Bregenz ein Geständnis ab, in welchem er angab, daß er ohne Wissen und Beihilfe dritter Personen im Früh jahre 1935 in seiner Wohnung in Bregenz be gonnen habe, schweizerische und deutsche Münz sorten nachzuahmen. Er gab auch zu, daß die bei der Hausdurchsuchung gefundenen Stücke etwa ein Drittel der von ihm im ganzen herge- stellten Menge darstellten. Viele davon habe er wieder eingeschmolzen. Weiters gab Platzer

. Nach seiner Auslieferung aus der Schweiz nach Oesterreich widerrief Platzer vor dem Un tersuchungsrichter beim Landesgerichte Feldkirch sein Geständnis und behauptete nunmehr, er habe keine Fälschungen vorgenommen, sondern habe diese falschen Geldstücke in der Umgebung von Lindau gefunden; er habe sein früheres Ge- kenden Eindruck machte, vom Stuhl erheben, aber die Hände des hinter ihm postierten Beamten drückten ihn wieder nieder. Das Augenzwinkern des Sitzenden ver riet große Nervosität, die sich etwas legte

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 06.12.1933
Physical description: 6
eines Rechts anwaltes gelang es ihr, einen Betrag von 3500 8 zurückzuerhalten, so daß sie immerhin noch um 500 8 geschädigt ist. Schwer hineingelegt wurden dagegen wieder die Brüder Platzer in Gnadenwald. Die beiden Platzer waren im Besitz von zwei Sparkassebücher der Sparkasse Hall, und zwar eines mit einer Einlage von 8117.27 8 und das andere mit einer solchen von 3255 8. Im Herbst 1932 hatten die Brüder Platzer das Geld bei der Spar kasse in Hall gekündigt, aber nicht behoben. Als sie im Februar 1933

das Geld beheben wollten, machte ihnen Hornsteiner weis, daß die Kündigungsfrist überschritten sei und daß sie zur Behebung der gan zen Spareinlage abermals kündigen müßten. Nebenbei bemerkte er, wenn sie das Geld dringend benötigten, werde er ihnen das Geld auszahlen, sobald eines einlause, da die Kasse derzeit etwas knapp sei. Zu diesem Zwecke müßten sie ihm aber das Sparkassebuch über geben. Im Vertrauen auf die Angaben des Kassiers übergab Johann Platzer diesem das eine Sparbuch zur Behebung

von 6000 8. Horn steiner versprach, das abgehobene Geld dem Einleger durch den Gnadenwalder Boten zu übersenden. In der Folgezeit hat jedoch Hornsteiner, wie aus dem Sparbuch hervorgeht, fortlaufend für sich Abhebungen vorgenommen, die schließlich die Höhe von 7090 8 er reichten. Als nun Johann Platzer wieder einmal bei der Sparkasie erschien und Geld beheben wollte, erklärte der Beschuldigte, daß man sicy bei der Sparkasse darüber aufhalte, daß immer aus'dem gleichen Buch Beträge abgehoben

würden, Platzer möge ihm daher auch noch Sachverständigen wäre eine derartige Bombe, in eine Men schensammlung geschleudert, geeignet, Menschen bis zur Un kenntlichkeit zu zerreißen und Hunderte zu verletzen. Nach dem Ergebnis der Erhebungen hat der als Mineur sachkundige Angeklagte Mager die Anweisung zur Herstel lung der Bomben gegeben, Bunke und Höll besorgten die Zu schneidung, Mager die Füllung mit dem Sprengstoff. Dieser wurde aus einem Sprengmittellager in Littenweiler gestohlen. Nach dem Plan der drei

. Aus diesem behob Horn- steiner am 1. Juni 1933 3000 8 und drei Wochen darauf 250 8, so daß seine Gesamtbehebungen 10.340 8 betrugen. Hiervon hat er je doch an die Brüder Platzer lediglich 4500 8 abqeführt, so daß^diese um 5840 8 geschädigt sind. Geschädigt wurde ferner der Kaufmann Hermann Pollak, der dem Beschuldigten ein Darlehen von 700 8, rückzahlbar in 14 Tagen gegen lOprozentige Verzinsung, gewährte. Mit Mühe und Not konnte Pollak lange Zeit nach Ablauf der Frist 60 8 Rückzahlung erreichen, den Rest

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 05.11.1936
Physical description: 6
- als Schöffengericht in Feldkirch mußte fich gestern der 1897 in T u l s e s bei Innsbruck geborene Iofef Platzer, Kui- scher in Bregenz, wegen Verbrechens der Münzverfälschung verant worten. Dem Angeklagten wurde zur Last gelegt, daß er im Früh jahr 1935 in Bregenz Reichsmark und S ch w eiz e r F r a nk e n aus geringschätzigem Metall geschlagen habe. wirkt rasch und sicher bei rheumatischen und gichtischen Beschwerden aller Art sowie Er kältungskrankheiten. Togal löst die schädlichen Bestandteile im Blut

und geht daher direkt zur Wurzel des Übels. Togal wirkt selbst in veralteten Fällen. Machen Sie noch heute einen Versuch! In allen Apotheken. — Preis S 2.40. Der dreimal wegen des Verbrechens des Diebstahles vorbestrafte Platzer aus Bregenz und seine Lebensgefährtin Therese Alb in g e r, die in der Schweiz mit Ansichtskarten hausierten, wurden am 22. De zember 1936 von der schweizerischen Polizei in R h e i n e ck, Kanton St. Gallen, aufgegrifsen, weil Platzer in einer dortigen Gastwirtschaft

eine Anzahl falscher 10-, 20- und 50-Rappen-Stücke gegen ein Fünf- frankenstück eingewechselt hatte. Die Erhebungen ergaben, daß Platzer um dieselbe Zeit auch in anderen Gaststätten in Rheineck mit falscher Münze gezahlt hatte. Da Platzer eine Münzverfälschung zuerst in Abrede stellte, setzte sich die schweizerische Polizei mit der Gendarmerie in Bregenz in Verbindung. Diese nahm in der Wohnung Platzers in Bregenz eins Hausdurchsuchung vor, die vor allem eins Reihe gefälschter Münz sorten, und zwar elf

falsche 2-Mark-Stücke, 139 falsche 50-Pfennig- Stticke, 20 falsche 2-Franken-Stücke, 24 falsche I-Franken-Stücke, 82 falsche 60-Rappenstücke und elf falsche 20-Rappen-Stücke zutage förderte. Außerdem fand man eine große Anzahl von Instrumenten sowie handschriftliche Aufzeichnungen, aus denen hervorging, daß sich Platzer mit Münzversälschungen beschäftigte. Unter dem Drucke dieser Belastungsmomente legte Platzer vor der Gendarmerie Bregenz ein umfangreiches Geständnis ab, in dem er angab

, daß er ohne Wissen und Beihilfe dritter Personen im Früh jahr 1935 in seiner Wohnung in Bregenz begonnen habe, schweize rische und deutsche Münzsorten nachzüahmen. Er gab auch zu, daß die bei der Hausdurchsuchung gefundenen Stücke etwa ein Drittel der von ihm im ganzen hergesteüten Menge darstellten. Viele davon habe er wieder eingeschmolzen. Weiter gab Platzer auch zu, daß er bei mehreren Gelegenheiten nachgeahmte Münzen absetzte, so beim Jahrmarkt in Lindau im Jahre 1935. Ebenso gestand

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Tiroler Post
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Page 10 of 20
Date: 10.06.1904
Physical description: 20
beschäftigte am 6. Juni den Bo- zener Schwurgerichtshos. Auf der Anklagebank saßen der 20jährige Bauernsohn Lorenz Pitzinger aus Pfalzen bei Bruneck und der 22jährige Knecht Franz Amort, ebenfalls aus Pfalzen. Beide sind übelbe leumundete, gewalttätige Burschen; ersterer wird des Totschlages, letzterer der Mitschuld daran bezichtigt. Der Tatbestand ist kurzgefaßt folgender: Am Kar- samstag gegen 8 Uhr abends tranken die zwei Ge nannten gemeinsam mit den Knechten Johann Platzer und Johann Costa einen Liter

Schnaps und trieben sich dann halbberauscht in Pfalzen und Umgebung umher, wobei sie verschiedentlich zu „sensterln" ver suchten, aber nirgends Beachtung fanden. Waren doch diese Burschen als eine nichtsnutzige, zu allem fähige Rotte bekannt. Nun forderte Pitzinger, der wildeste unter den vier Gesellen, seine Kameraden zum Ranggeln aus und warf zwei von ihnen mühelos zu Boden, als aber Platzer an die Reihe kam, ent stand ein heftiger Kämpft der zu keiner Entscheidung führen wollte. Hierüber geriet

Pitzinger in Wut und schrie, er werde sein Messer verwenden, wenn Platzer nicht bald nachgebe Der daneben stehende Amort ries nun dazwischen: „Ja, ja, stich ihn nieder, den Teufel!" worauf Pitzinger das Messer zog und seinem Gegner einen Stich in den linken Oberarm versetzte. Wütend riß nun Platzer aus einem nahen Zaun eine Latte heraus und schlug damit auf Pit zinger und Amort los und als die morsche Latte brach, kämpfte Amort mit seinen Fäusten weiter, indem er sagte, er fürchte sich vor einem dummen

Messer nicht. Allein Pitzinger stieß seine Waffe zweimal in die Brust des Platzer, so daß derselbe sich stöhnend abwendete, worauf der Mörder rief: „Aha, jetzt gehst, du Teufelshund, weil du zwei Stich im Banzen hast". Inzwischen hatte Amort einen Stein aufgehoben und, dem Platzer nachgehend, stieß er die Worte aus: „Jetzt schlag ich ihn noch ganz ab." Als nun Platzer am Rande eines Grabens zusammenbrach, warfen ihn die beiden in den Graben hinein und sagten: „Du sollst ganz hin sein und in die Hölle

kommen!" Darauf entfernte sich die Ge sellschaft. Später kehrten jedoch Costa und Amort auf den Tatort zurück und erkannten, daß Platzer bereits gestorben war. Einer der Messerstiche hatte sein Herz verletzt. — Der Hauptangeklagte Pitzinger, der übrigens auch mehrerer Diebstähle beschuldigt wird, war schon vor dem Untersuchungsrichter in allen Punkten geständig, entschuldigte sich jedoch durch Trunkenheit. Aus seinen Reden während der Tat scheint indessen hervorzugehen, daß er mit Bewußtsein handelte

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 01.01.1892
Physical description: 8
Raubanfall, bei welchem es offenbar auf einen Viehhändler abgesehen war, wurde am Abende des Thomasmarktes in der Nähe der Stadt Bozen verübt. Am genannten Abend verließ der Vorarbeiter im Frachtenmagazin Johann Platzer gegen halb 8 Uhr seinen Dienstplatz, um sich in seine in St. Jakob gelegene Wohnung zu begeben, als er unweit des Bozner Hofes einen Menschen an einem Baum angelehnt bemerte, der ihm zuerst langsam, dann immer schneller nachfolgte, ihm beim sogenannten Bogen vorging, dann wieder stehen

blieb und ihn erwartete, was dem Platzer verdächtig vorkam. Plötz lich erhielt Platzer von dem ihm rasch nachgehenden Individuum mit einem wuchtigen Prügel einen starken Schlag auf das Hinterhaupt, so daß er augenblicklich zu Boden fiel. Nun begann zwischen Platzer und seinem Angreifer ein heftiges Ringen, in dessem Verlaufe es dem ersteren gelang, seinem Gegner tiefe Bißwunden in den Ballen der linken Hand zu versetzen, so daß das Blut herabrann. Auf die Aufforderung, sein Geld herauszugeben

, erwiderte Platzer, daß er kein solches besitze und erst, nachdem sich der Angreifer durch genaue Durchsuchung der Säcke überzeugt hatte, daß Platzer wirklich keinen Kreuzer bei sich habe, ließ er von ihm ab und lief eilends gegen die Stadt zurück. Platzer schleppte sich mit großer Mühe zum Weitschießstand, wo ihm die erste Hilfe zutheil wurde. Vom Thäter hat man bis jetzt keine Spur. Es ist fast zweifellos, daß der Räuber den Unrichtigen getroffen und es auf einen Viehhändler abgesehen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 12 of 12
Date: 17.03.1939
Physical description: 12
-Länderkamps Deutsch land gegen Italien am 26. März in Florenz wird der Bei- gir Lucien Baert tätig sein, d"r seinerzeit das Länderspiel Deutschland—Jugoslawien am 27. Februar in Berlin lei ten sollte, aber absagen mußte. Peter Platzers Sprung auf die Bühne Einer der besten Fußball-Torwächter auf dem Kon tinent ist der Wiener Peter Platzer, der reich an inter nationalen Ehren und Erfolgen, jetzt auch wieder in der deutschen Nationalmannschast gegen Italien in Florenz spielen wird. Im P^batleben ist Peter

Platzer in Wien einige Jahre Kaffeehausbesitzer gewesen, doch ist dieser Beruf von Platzer selbst immer nur als vorübergehend angesehen worden. Seit langem schon zieht es den Peter zur Bühne, und so hat cr auch schon mehrere Jahre eifrig Schauspieler-Unterricht genommen. Nunmehr hat Platzer sein Kaffeehaus endgültig ausgegeben, um seine Pläne zu verwirklichen. Dieser Wiener Torwart hat auch aus dem Fußballfeld eine kleine Neigung zum Posieren, die ihm vielleicht am der Bühne von Vorteil

sein kann. Wenn Peter Platzer jetzt den entscheidenden Sprung getan hat. so werden die Bretter, die die Wett bedeuten, kein unge wohnter Boden mehr für ihn sein. Vor Zehntausenden von Zuschaurn zu spielen, ist Peter Platzer gewohnt, jo daß er eigentlich kein Lampenfieber zu kennen braucht, da er im Theater immer weniger Zuschauer haben wird als auf dem Fußballplatz. Ob Platzer allerdings auch als Künstler so großen Ruhm erntet wie äls Fußballspieler, darüber läßt sich heute kaum etwas sagen

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 19.12.1931
Physical description: 6
Paulik, der bei seinem nächtlichen Rundgang um das Gehöfte die bei ihm bedienstete Magd Therese P l a tz e r in der Nähe des Brunnens, in ihrem Blute liegend, röchelndauf- gefunden hatte. Vom Futterloch des Stalles glaubte er einen Strick herunterhängen zu sehen. Sein erster Gedanke war, daß Platzer von irgend jemanden umgebracht worden sei. Bei näherem Nachsehen ergab sich, daß der vermeintliche Strick das K a b e l für den 3-?8-Siemens-Schuckert-Motor war und daß der Steckkontakt einige Zentimeter

entfernt von den Füßen der Magd lag. Der Bauer schlug nun Lärm, hieß den Knecht Josef Waser mit den Worten: „Die Resl hat jemand gestochen!" aufstehen. Schwere Verbrennungen. Die Untersuchung der Therese Platzer ergab, daß sie an der rechten Halsseite, am rechten Unterarm und am rechten Unter schenkel Verletzungen und Verbrennungen aufwies, die alle gleichartig waren. Schon bei diesem ersten Augenschein konnte festgestellt werden, daß die Verbrennungswunden zweifellos

mit dem S t e ck e r des herabhängenden Kabels gesetzt wurden. Ein teuflischer Mordplan. Nach dem Gutachten des Sachverständigen handelt es sich um einen wohlüberlegten Mordanschlag. Therese Platzer muß schon beim ersten leisen Aufsetzen des Steckers auf den Hals sofort bewußtlos zusammengebrochen sein. Dann drückte der Täter mit voller Kraft gegen den Hals, dann gegen den Unterarm und gegen den rechten Unterschenkel. Strafgesetzlich beleuchtet ist die Art der Verletzungen lebensgefährlich. Die Verletzungen sind mit einer dau ernden

Verunstaltung verbunden. Daß Platzer mit dem Leben davonkam, ist nach Ansicht des Sachverständigen viel leicht darauf zurückzuführen, daß bei Schwangeren eine ge ringere Empfindlichkeit gegen Elektrizität besteht. Therese Platzer konnte keine Auskunft geben, da sie das Bewußtsein an alle diese Vorgänge vollständig verloren hat. Der junge Knecht mit dem weilen Herzen. Der Verdacht lenkte sich gleich auf den 2Ojährigen Knecht Anton Hochrainer, von dem die Magd in andere Umstände gekommen war. Hochrainer

war als ländlicher Don Juan bekannt; er hatte neben Therese Platzer auch noch mit ver schiedenen anderen Mädchen Verhältnisse. Er leugnete natür lich das Verbrechen, mußte aber zugeben, daß er um halb 9 Uhr abends beim Kammerfenster der Platzer gewesen war. Sie war schon gelegen und er hat sie jedenfalls verlockt, noch in den Stall hinaus zu kommen. Er schlich ihr dann nach und brachte in der Nähe des Brunnens den vom Futterloch herab hängenden Stecker heimtückisch mit ihrem Halse in Berührung. Nach der Tat

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 06.06.1904
Physical description: 8
Nr. 126 »Bozner Zeitung' sSudtiroler Tagblatt) Montag, den L. Juni 1694. mischte sich auch Amort, der bisher mit Costa un beteiligt Zur Seite gestanden war. in die Sache ein und rief bem Pitzinger zu: „Nimm das Messer und stich ihn nieder, t>en Teufel!' Dieser Aufforderung entsprechend, setzte Pitzinger seinem Gegner das Messer auf -die Brust und sagte: „Willst du es ha» dem?' Platzer wich auf die Drohung hin zwar et was zurück, faßte aber gleich wieder Mut und stellte sich dem Pitzinger

entgegen, erhielt aber von Nesem sofort einen Stich in den Arm. Jetzt zog Matzer sich abermals zurück, holte eine Zaunlatte und schlug auf Pitzinger, der beim Futterhause in kauettlder Stellung auf feinen Gegner gewartet hätte, ein. AIs nun der Angriff Platzers mit der Latte erfolgte, stach Pitzinger mit den, Messer gegqn ihn los. Auch Amort soll in dem Augenblicke, als Platzer mit der Latte auf Pitzinger einHieb, mit einem Stein gegen Platzer losgegangen fein, ob er jedoch auf diesen auch losschlug

, ließ sich nicht nachiveisen. Dagegen muß Amort zugeben, mit einem Stein bewaffnet gewesen zu sein. Als hierauf Platzer. durch die Messerstich! Pitzingers zu Tode getroffen, die Hände auf die schwerverletzte Brust gepreßt, von dannen wankte, rief ihm der Täter »wch zu: ..Du Teufels Haller-Hur, jetzt gehst, weil du zwei Stiche im Banzen hast, glaubst, vor dir bin ich schiach!', eine Äußerung, welche beweist, daß Pitzinger sich dessen, was er angerichtet hatte, vollkommen bewußt war. Ainrort

aber, auf dessen Autrieb hin Pitzmger vom Messer Gebrauch ge mischt hatte, begleitete den Abgang Platzers mit den Worten: ..Jetzt gich' ich ihm nach, dem Teufel iuid schlag ihn ganz ab. mit dem Stein geb' ich ihm noch etliche zu dek Ohren, daß er frisch hin ist!' Costa, Amort uirnd Pitzinger folgten dem Platzer ein Stück weit nach gegen den Bischelehof zu, kamen ober gleich wieder zurück und nun tat Pitzinger noch die Äußerung: „Hin ist er schon mor gen, das weiß ich gewiß!' Nach den, Angaben des Matthias Wol

-fsgriuber. der ebenfalls Tatzöuge war, foll sich der Vorgang allerdings in etwas anderer, aber nicht wesentlich verschiedener Weise zugetragen haben. Ms nänilich Pitzmger beim Rangeln denPlatzer nicht zu besiegen vermochte und infolgedessen zornig wurde, soll Platzer einen Stein aufgehoben und ausgerufen haben: „Ich schlag dich nieder mit dem Stein!' Nun habe Pit zinger das Messer gezogen unld ihm mit den Wor- ten gedroht, sr steche ihn ab. Dann aber soll Pit- zinger den Platzer aufgefordert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 08.02.1901
Physical description: 4
Certificate aus der päpstlichen Kanzlei entlockte er den Gemeindemitgliedern und zahlreichen Pilgern Rosenkränze, Kreuze und an dere Gegenstände aus Edelmetall, um dieselben angeblich gegen eine Gebühr von 1 Lire per Stück zu weihen. Er verschleuderte die Werchsachen und verjubelte das Geld in Gesellschaft liederlicher Weiber. Gerichtlich festqestellter christlichjoctaler Wahlschwindel. Gen. Nicol. Platzer in Pradl würbe von dem Gemeindevorsteher A. T o l l i n g e r dort we gen Ehrenbeleidigung geklagt

. Ersterer hatte ihn am 3. December deshalb einen Schwindler ge nannt, weil er für 18. November eine öffent liche Gemeinderathssitzung ausgeschrieben hatte, ' in welcher der Voranschlag für 1901 zur Verihand. lung hätte kommen sollen, dieselbe aber nicht ab hielt, sondern dafür am 24. November eine ge heime Sitzung, deren Resultat der Gemeinde vorsteher erst nach der angeblichen Ehrenbeleidi gung durch Platzer am 3. December, nämlich am 5. December veröffentlichte. Am gleichen Tage hatte Gen. Platzer

im 22. Lebensjahre stand und schließlich eine große Zahl Wahlberechtigter, die schon bis 30 Jahre in Pradl seßhaft und heimathsbecechtigt sind, weder in der allgemeinen noch in der Arndge- meindenwählerliste eingetragen waren. Bei der am 31. December durchgeführten Ver handlung wurde Nicolaus Platzer in beiden Fäl len der Uebertretung gegen die Sicherheit der Ehre nach § 488 St.-G. schuldig erkannt und zu drei Tagen Arrest und Tragung der Kosten des Straf verfahrens und Strafvollzuges verurtheilt

. In dieser Verhandlung wurde der Wahrheitsbeweis als nicht erbracht angenommen, weil der Gemein devorsteher Tollingcr wie dessen Secretär die Jn- correcthciten in der Wählerliste übersehen haben, und^ könne dieselben umsoweniger ein Vorwurf treffen, als ja Platzer, der in Pradl eine politische Rolle spiele und dem an der Kenntniß doch viel hätte liegen müssen, dies auch nicht wußte. Bezüglich der Gemcindeausschußsitzung wurde geltend gemacht, daß die Veröffentlichung der verschobenen Sitzung lediglich vergessen

A u s s ch u ß b e s ch l u fi sch w i n d l e r hineingezerrt worden wäre. Es ist ganz klar, daß letztere Aeußerung nicht gefallen sein kann, weil das Wort Ausschußbeschlußjchwind- ler erstens mit der Sache gar nichts zu thun hatte, zweitens ganz gegen den Sprachgebrauch ist und drittens eine so ungeheuere Länge besitzt, daß man schon aus diesem Grunde nicht annehmen kann. Gen. Platzer hätte Ausschußbeschluß schwindler gesagt. Immerhin wird Gemeindevor steher Tollinger auch bezüglich dieses Delictes mit dem Urtheil kaum

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