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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 23.06.1898
Physical description: 8
Straße knapp vor der Brücke befindet sich die Kaserne l der Finanzwachabtheilung Martinsbruck. Bis zum i 28. Jänner d. I. waren dortselbst der Oberaufseher Simon Platzer als AbtheilungSleiter. der Oberauf seher Carl Fink und der Aufseher Hermann Röck stationirt, welchen die Köchin Brigitta Sprenger die Wirthfchaft besorgte. Am 28. Jänner hatte Carl Fink laut Dienstbefehl ln südöstlicher Richtung die Grenze vom oberen Schrofen bi- zum Losschrofen in der Zeit von 8 Uhr Früh bis 3 Uhr Nachmittags

zu begehen, während sich Simon Platzer den Dienst von 12 Uhr Mittags bis 7 Uhr Abends vorschrieb, und zwar hatte er die alte Straße, welche von Martinsbruck bis ungefähr zur halben Sattelhöhe oberhalb der neuen Poststraße führt und dann in die letztere einmündet, bis zur Norbertshöhe, dann die Strecke zwischen dieser und der südlich davon gelegenen Waldpartie bis zum Kalkosen zu überwachen. Etwas nach 12 Uhr rückte Platzer in voller Rü inng aus, erkundigte sich in dem 200 Schritte ober der Finanzwachkase

ne gelegenen Zollamtsgebäude nach dem Zollamtsleiter Stolz, trank dann im nahen Kandlerwirthshaus eine Flasche Bier und setzte kurz vor 1 Uhr seinen Patrouilleugang über die alte Straße fort, um nicht mehr zurückzukehren. Als er um 7 Uhr Abends noch nicht eingerückt war, ging die Köchin zum Kandlerwirth, wo sie ihn aber nicht traf. Als Platzer auch am anderen Tage um 7 Uhr Früh noch nicht zurückgekehrt war, theille sie ihre Besorgniß dem Oberaufseher Fink mit und ersuchte denselben, doch nach Nauders

zu gehen, uw sich nach Platzer zu erkundigen. Fink meinte, Platzer sei gewiß dort, aber er selbst würde höchstens ausgelacht werden, wenn er ihn aufsuchte. Die Sprenger ließ sich jedoch nicht beruhigen und sagte, wenn Platzer nach Nauders gehen wollte, hätte er nicht die volle Ausrüstung mitgenommen. Fink entfernte sich dann, ohne etwas zu erwidern, aber erst gegen halb 10 Uhr, als er sich in'S Zollamtsgebäude begab, um die Post abzuholen, theilte derselbe dem Finanzwach Respicienien Susan

mit, daß Platzer noch nicht eingerückt sei. Gegen 10 Uhr ging die Frau Zollamtsleiterin Stolz in die Finanzwachkaserne und frug Fink und Röck. warum sie denn Platzer nicht suchen gehen, woraus Fink entgegnete, Platzer sei wahrscheinlich bei seiner Braut in Nauders, übrigens gehe er (Fink) nach be endetem Mittagessen zum Commissär nach Nauders. Erst gegen 12 Uhr fand sich Fink beim Finanzwach, commisiär Alois Haag in Nauders ein und meldete, daß Platzer feit dem Vorabende abgängig fei. Haag war sehr ungehalten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 25.06.1898
Physical description: 6
Dr. Her mann Pesendorfer beantragt, Herrn Orerndorfer tele graphisch vorzuladen und die Sachverständigen zu be auftragen, ein Werndlgewehr, einen Armeerevolver und einen Buldoggrevolver mitzubringen. Ter Gerichts hof beschließt in diesem Sinne. Z'uge Heinrich Stolz, Zollamtsleiter in Martins- druck, sagt aus, er habe bei btr Meldung vom Ab- gange Platzens dem Fink scharf in's Gesicht geschaut, aber nicht gemerkt, daß diesen etwa sein Gewissen be- drücke. Platzer sei eia falscher, verschlossener Mensch

gewesen. Fink habe noch gar keine Aussicht gehabt, Abtheilungsleiter zu werden. Z uge Postenfübrer Al b ertoni erzählt, er babe den Koffer Fmks unter sucht, weil dem Platzer 95 fl. fehlten und man glcubte, der Fink könne sie haben, jedoch nichts gefunden. Zeuge Robert Tschiggfrei, Tischlermeister und Unterschützenmrister in Nauders sagt aus, Platzer sei beliebt gewesen. Es wäre möglich daß Schmuggler feine Mörder waren. Zmge Alois Jung sagt, er glaube, daß Fink und Platzer nicht gut aufeinander zu sprechen

waren; wie Platzer auf den Fichstand hinunter gekommen, sei ihm ein Rärh'el. Zeuge Alois Neuner, Finanzwachoberaufseher in Nauders, sagt, es werde nicht immer eingetragen, wenn ein Finanz wachmann um J / 4 Stunde frühere vom Dienst ein rücke. Zeuge Josef N og gler sagt, Fink habe, als Aufseher Röck und er ihm mittheilten, daß Platzer gefnnden wurde, gesagt: „Dann hat er sich selbst er schossen." Zmge leugnet, daß ihn Fink gefragt habe, ob Platzer tobt oder lebendig gefunden wurde. Zeuge Alois Müller, Buchbinder

in NauderS,sagt aus, Fink habe zu ihm gesagt, es könne sein, daß Putzer einen Selbstmord begangen hat, denn er habe einen unangenehmen Brief erhalten. Fink gibt das zu. Der Kandlerwirth Angela Turi sagt, Platzer sei am 28 Jänner zwilchen 12—1 Uhr mittags bei tbm pe- Im Strom der Seit. Roman von Maria Zernhard. 4” (Nachdruck verboten.) Das war entschieden zuviel, — aber ja, hübsch war sie, man mußte es zugeben, und sie kleidete sich auch gut, wenn schon oft in zu schwere Stoffe, — das paßte nicht recht

Binders gepaßt. Heute Vormittags 9 Uhr wurde die Verhandlung fortgesetzt. Z-uge Hermann Röck, Finanzwachaufseher in MartinSbruck, sagt auS, Fink sei zugegen gewesen, als Platzer beim Essen erzählte, er habe von der Lparcasse 95 fl. behoben. Fink putzte sein Gewehr einige Tage vor dem Morde; später sah Zeuge ihn nie mehr Gewehr putzen. Welche Stiefel Fink am 28. Januar trug, wisse er nicht, glaube aber kaum, daß Firk seine (Räcks) Stiefel angezogen habe, denn das hätte Zmge fast bemerken müssen. Fink

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 19.11.1878
Physical description: 4
mehrere Hauptverhandlungen statt. 1. Arzberger Peter, led. Bauerssohn und Landesschütze aus Brandenberg, 27 I. alt, Platzer Franz, led. Maurer aus Kramsach, 20 I. alt, u. Wimmoser Sylvester, led. Bauers sohn und K.J.-Reservist aus Bradenberg, 23 I. alt, waren am Schutzengelsonntag den 28. Juli beim Ascherwirt in Brandenberg. Bei ihnen saßen Josef Arzberger, Vater des Angeklagten, Michael Gschwendncr aus Breitenbach und Jakob Marksteiner aus Bran denberg. Dann kam noch Friedrich Hafer aus dem genannten

Dorf zu ihnen und zwar, um den Arzberger „Kräuterhäusler" zu schimpfen und den Platzer dadurch zu beleidigen, daß er ihm vorwarf, er erfülle seine Pflichten als außerehelicher Vater nicht. Der Störenfried wurde fortgeschafft, kam aber wieder. Nun sagte Platzer: „wart a bißl, wir werden dich schon kalt machen." Dem Marksteiner gefiel die Geschichte nicht, weshalb er nach Hause aufbrach und den Wimmoser mitnehmen wollte. Dieser zog jedoch vor, bei Arzberger und Platzer zu bleiben. Es war finstere

Nacht. Marksteiner hatte dann, auf dem Heimweg begriffen, den Peter Arzberger und den Platzer bei der Kellerthür des Wirthauses stehen und bald darauf die beiden Arzberger (Vater und Sohn), Platzer, Hafer und Gschwendncr auf dem zur Kirche führenden Vorplatz sich aufhalten sehen und auch gehört, wie da der Vater Arzbergers unter den Streitenden Frieden stiften wollte. Am folgenden Morgen vernahm Markfteiner, daß Gschwendncr in jener Nacht um 1 y a Uhr verwundet ins Meßnerhaus, d. i. das jenige

und da von Platzer Schläge mit einer Weinflasche auf den Kopf und zuletzt — wahrscheinlich durch die Hand Peter Arzbergers — einen kräftigen Stich ins Genick bekommen habe, endlich daß er gleich nachher Platzer und Wimmoser beisammen, den Peter Arzberger aber nur früher beim erwähnten Schulhaus deutlich gesehen habe. Der fragliche wuchtige Stich rührte nach der Meinung von Sachverständigen von einem Besteckmesser her. Ein solches hatte Arzberger an jenem Abend besessen; es ist aber ein anderes Messer au Ort

und Stelle gefunden worden. Gschwendner, der 53 Tage lang arbeitsunfähig war, verlangt an Schmerzensgeld, Kurkosten und Schadenersatz einen Betrag von 200 fl. Der Angeklagte Platzer gesteht wenigstens, an Gschwendner Hand angelegt zu haben, während Wimmoser und Arzberger (letzterer auf freche Weise) leugnen. Sie werden schuldig erklärt wegen Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung. Arzberger erhielt 13 Monat doppelt verschärften Kerker zugemessen, Platzer 4 Monat und Wimmosec 3 Monat

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 30.12.1891
Physical description: 8
Raulmvfall), bei welchem es offenbar auf einen Viehhändler abgesehen war, wurde am Abende des Thomasmarkttages in der Nähe von Bozen verübt. Am genannten Abend verließ, wie die „Boz. Ztg." mittheilt, der Vorarbeiter im Bozener Fracht magazin Johann Platzer gegen halb acht Uhr seinen Dienstplatz, um sich in seine in St. Jakob gelegene Wohnung zu begeben, als er unweit des Bozener Hofes einen Menschen an einen Baum angelehnt be merkte, der ihm zuerst langsam, dann immer schneller nachfolgte, ihm beim

sogenannten steinernen Bogen vorging, dann wieder stehen blieb und ihn erwartete, was dem Platzer verdächtig vorkam. Beim elften Pappelbaum der gegen den Weitschießstand sich hin abziehenden Allee angelangt, erhielt Platzer plötzlich von dem ihm wieder rasch nachgehenden Individuum mit einem wuchtigen Prügel einen starken Schlag auf das Hinterhaupt, so daß er augenblicklich zu Boden siel. Nun begann zwischen dem am Boden liegenden und sich mit aller Kmft wehrenden Platzer und seinem Angreifer

, der sich anschickte, weitere Hiebe gegen sein Opfer zu führen, ein weiteres Ringen, in dessen Ver laufe es dem Platzer gelang, seinem Gegner tiefe Biß wunden in den Ballen der linken Hand zu versetzen, so daß das Blut herabrann und dadurch jedenfalls auch die Kleider des Räubers besonders am Aermel beschmutzt worden sein mußten. Auf die Aufforderung sein Geld herauszugeben, erwiderte Platzer, daß er kein solches besitze und erst nachdem sich der Angreifer durch genaue Durchsuchung der Säcke überzeugt

hatte, daß Platzer wirklich nicht einen Kreuzer bei sich habe, ließ er von ihm ab, und lies eilends gegen die Stadt zurück. Platzer schleppte sich mit großer Mühe zum Weitschießstand, wo ihm die erste Hilfe zutheil wurde; er dürfte einige Zeit zu seiner Wiederherstellung brau chen. Vom Thäter hat man bis jetzt keine Spur, doch muß derselbe an den erlittenen Bißwunden und seinen blutigen Kleidern kenntlich sein. Es ist fast zweifellos, daß der Räuber den Unrichtigen getroffen und es auf einen Viehhändler

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 7 of 8
Date: 07.06.1904
Physical description: 8
: Auf der Anklagebank sitzen der 20- Bauernsohn Lorenz Pitzin ger aus bei Bruneck und der 22jährige Knecht Franz Amort, ebenfalls ans Pfalzen. Beide sind übelbeleumundete, gewalttätige Burschen; erste- rer wird des Totschlages, letzterer der Mitschuld daran bezichtigt. Der Tatbestand ist kurzgefaßt nder: Am Charsamstag gegen 8 Uhr abends tranken die zwei Genannten gemeinsam mit den Knechten Johann Platzer und Johann Costa einen Liter Schnaps und trieben sich dann halbberauscht in Pfalzen und Umgebung umher, wobei

sie ver schiedentlich zu „Fensterlu" versuchten, aber nir gends Beachtung fanden. Waren doch diese Bur schen als eine nichtsnutzige, zu allem fähige Rotte bekannt. Nun forderte Pitzin ger, der wildeste unter den vier Gesellen, seine Kameraden zum Rang- geln auf und warf zwei von ihnen mühelos zu Boden, als aber Platzer an die Reihe kam, ent stand ein heftiger Kampf, der zu keiner Entschei dung führen wollte. Hierüber geriet Pitzinger in Wut und schrie, er werde sein Messer verwenden, wenn Platzer

nicht bald nachgebe. Der daneben stehende Amort rief nun dazwischen: „Ja, ja, stich ihn nieder, den Teufel!" worauf Pitzinger das Messer zog und seinem Gegner einen Stich' in den linken Oberarm versetzte? Wütend riß nun Platzer aus einem nahen Zaun eine Latte heraus und schlug damit auf Pitzinger und Amort los und als die morsche Latte brach, kämpfte Amort mit seinen Fäusten weiter, indem er sagte, er fürchte sich vor einem dummen Messer nicht. Al lein Pitzinger stieß seine Waffe zweimal in die Brust

des Platzer, sodaß derselbe sich stöhnend ab wendete, worauf der Mörder rief: „Aha, jetzt lj, d-u Teufelshund, weil du zwei Stich im Banzen hast". Inzwischen hatte Amort einen Aein aufgehoben und dem Platzer nachgehend, stieß er die Worte aus: „Jetzt schlag ich ihn noch ganz ab." Als nun Platzer am Rande eines Gra bens zusammenbrach, warfen ihn die Beiden in den Graben hinein und sagten: „Du sollst ganz hin sein und in die Hölle kommen!" Darauf ent fernte sich die Gesellschaft. Später kehrten jedock Costa

und Amort auf den Tatort zurück und er kannten, daß Platzer bereits gestorben war. Einer der Messerstiche hatte sein Herz verletzt. — Der Hauptangeklagte Pitzinger, der übrigens aüchmeh rerer Diebstähle beschuldigt wird, war schon vor dem Untersuchungsrichter in allen Punkten ge ständig, entschuldigte sich jedoch durch Trunken heit. Aus seinen Reden während der Tat scheint indessen hervorzugehen, daß er mit Bewußtsein handelte. Amort leugnet, daß er den Pitzinger zu der Bluttat an gespornt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 12.03.1890
Physical description: 6
verurtheilt den Mathias Huber zu 5*/, Jahren schweren, verschärften Kerkers und Abgabe in eine Zwangsarbeitsanstalt nach erstandener Strafe. Die Verhandlung schließt um 7*/, Uhr Abends. Innsbruck, 11. März. Heute Vormittags fand unter dem Vorsitze des k. k. LandeSgerichtsrathes v. Mor und unter Vertretung der öffentlichen Anklage durch den k. k. Staatsanwalt Dr. P egg er die Verhandlung wider Barbara Platzer statt. Als Vertheidiger fungirte Dr. Witsch. Die Ge- schwornenbank bestand aus folgenden Herren

, Procuraführer, TelfS. Den Gegenstand der" Anklage bildet ein Diebstahl. Barbara Platzer, gebürtig von Kramsach, zust. noch Göflan, 30 Jahre alt, ledig, früher Kellnerin, letzthin zu Hause in Kramsach, ist des Verbrechens des Diebstahls angeklagt. Der Sachverhalt ist folgender: Fritz von Pa velbl- G hag, preußischer Rittmeister a. D., hält sich seit mehr-ren Jahren im Sommer im Gasthause zum „GlaS- hause" in Kramfach auf, und scheint schon im Jahre 1888 zur Steinmetztochter Barbara Platzer

, welche nicht den besten Ruf genießt, in nähere Beziehungen getreten zu sein, welche auch im Sommer 1889 fortgesetzt wurden. Von Kramsach aus machte derselbe wiederholt Ausflüge mit der Platzer. Am 19. August fuhren beide nach Hopfgarten, wo sie in einem Schlafzimmer der Bahnhof restauration übernachteten Am folgenden Morgen ver mißte Fritz v Pachelbl feine Brieftasche, welche nebst ©driften und Visitkarten na h seiner Angabe wenigstens 4 Tausender, 1 Hunderter, 3350 Mark (— 1943 fl.) und 50 fl , zusammen also 6093

fl. enthielt. Der Rittmeister stellte seine Begleiterin zur Rede, diese wollte aber von der Brieftasche nichts wissen F v. Packelbl erstattete aus begreiflichen Gründen keine Anzeige, sondern verließ Kramsach und begab sich nach VöSlau. Die notorisch arme Steinmetztochter Barbara Platzer hat sich iudeß rurch verschiedene Auslagen und insbe sondere durch auffallenden Geldbesitz selbst verrathea, so daß bei ihr eine Hausdurchsuchung vorgeromm n wurde, welche nebst der Brieftasche des Bestohlenen

auch einen Baarbetrag von 236 fl 43 kr. zu Tage förderte. Die Platzer wollte zuerst glauben machen, sie hätte die Brief tasche mit einer 1000 fl.-Note und 1200 Mark von P geschenkt erhalten. Später gestand sie aber, io der kritischen Nacht dem Rittmeister die Brieftasche gestohlen zu haben, in der sich jedoch nach ihrer Angabe um ca 4—600 fl mehr befanden, als der B.stohlene angibt. Mit dem gestohlenen Gelds hatte die Angeklagte (ohne Rücksicht auf kleinere Beträge) folgende Verfü gungen getroffen. Bald

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 23.06.1898
Physical description: 8
«r. 140 Seite 4 tP*o<etr ISaaMcrft vernnlaßt, weil er ihm nichts gönne. Auch der Um stand, daß Platzer anfangs Februar heiraten wollte, kam ihm ungelegen, denn dadurch wurde d-e Köchin überflüssig und noch mehr den Liebe-Werbungen des Fink entrückt. Rache für die Versetzung und die Hoff nung, wenn Platzer nicht mehr wäre, nicht nach NauderS zu müssen, sondern Abteilungsleiter in Martinsbruck zu werde«, mögen demnach die Motive deS Morde- sein. Fink leugnete nun überhaupt, ver liebt

in die Sprenger gewesen zu sein, bis man ihm feine Briefe an deren Mutter vorhielt, die voll von LiebeSbetheuerungen für jene sind; da gestand er, und dieses Geständniß kommt, wie die Anklage sagt, nach dem früheren Leugnen völlig dem Geständniffe der Mordthat selbst gleich. Ein weiterer Umstand, der dafür spricht, daß Fink der Mörder deS Platzer sei, ist der Widerspruch, in den er sich hinsichtlich seines Gewehres ver- wickelt, indem er einmal behauptet, er habe den Ge wehrlauf am 25. Jänner geputzt, nachdem

nach gerichtsärztlichem Gutachten gleichfalls von Menschenblut her und sind frischen Datums. Fink sagte anfangs, er könne sich diese nicht erklären, er wiffe bestimmt, daß er niemals Blut am Mantel oder dessen Futter abgewischt habe; am nächsten Tage aber sagte er, einmal habe er das doch gethan. Die An klage aber erklärt diese Blutflecken dadurch, daß Fink den Kopf des getödteten Platzer in die Höhe gehoben hat, um sich von der Wirkung seines Schuster zu überzeugen, sich dabei mit Blut beschmutzte und das selbe

am Mantelfutter abwischte. Daß Platzer auf die Seite und in die Höhe gehoben wurde, dafür sprechen verschiedene Blutspuren im Schnee, die vermöge ihrer Localisation nicht vom Ermordeten beim Hinstürzen, sondern erst später durch Aufheben des Kopfes des selben hervorgebracht worden sein können. Eine solche Manipulation zur Zeit der Auffindung der Leiche hätte keine Blutspnren zurücklasten können, da die Leiche damals schon gefroren war. Daß Fink einen Selbstmord PlatzerS glauben machen wollte, geht daraus

, sowie eine Anzahl von Photo graphien des ThatschauplatzeS und seiner Umgebung vorgelegt. Fink, über die Ursache befragt, warum er am 28. Januar seine Abweichungen vom vorgeschrtebenen Dienste und die vorgenommene Controlle an den beiden Janett nicht eingetragen habe, antwortet achselzuckend: „DaS passirt halt; ganz vorschriftsmäßig macht keiner den Dienst." Auf seinem damaligen Dienstgange habe er mit Platzer nur in dem Falle Zusammentreffen können, wenn dieser sich etwas länger beim Kandier- wirthe

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 12.03.1890
Physical description: 6
fl. 71 kr. und Bargeld pr 477 fl. 29 kr , zusammen 4880 fl Ferner hat die Platzer verschiedene (auch auf dem elterlichen Anwesen haftende) Schulden bezahlt, so dem Armenfonds Cassier in Brixlegg 64 fl 32 kr, dem Fondsverwalter W. in Rattenberg 91 fl, der Witwe S in Rattenberg 89 fl 25 kr., dem H, Fondsverwalter in Brandenberg 178 fl 50 kr, dem R., Vertreter der Wahldinteressentschaft 200 fl, dem S , Verwalter der Steinbruch-Cassa in Kramsach 206 fl und dem Kauf mann £>., ebenda 58 fl 60 kr. Die bezahlten Schulden

machen 887 fl 67 kr. Außerdem hat die Barbara Platzer auch einige Ein kaufe mit dem gestohlenen Gelbe gemacht, wovon solche um 87 fl 30 kr nachgewiesen sind. Das Depositum bei E, die bezahlten Schn den und gemachten Einkäufe und das Resultat der Hausdurch- suchung ergeben sonach 6191 fl. 40 kr. Zurückerhalten hat Fritz v. Pachelbl außer dem De positum bei E und dem gefundenen Baargelde durch C-ssion einiger gezahlter Schuldposten im Ganzen 5723 fl 86 kr Die Platzer muß bei der heutigen Verhandlung

vor, ob die Platzer des Diebstahls in her genannten Summe schul dig sei. Staatsanwalt Dr. Pegger bekräftigt die Anklage, indem er insbesondere den Hinweis, daß die Angeklagte sich „beschenkt" erachtete, entkräftet. Sie hat den Besitz der Brieftasche sofort nach der That geleugnet, konnte sie also an ein Geschenk glauben? v. Pachelbl hat all sein Geld zurückverlangt, selbst die Cession der von der Platzer gezahlten Schulden gefordert, kann da von einem Schenkenwollen der gedachten Summe die Rede sein? Bertheidiger

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 14.06.1882
Physical description: 4
(Obmann Hr. Anton Halbeis) sprechen den An geklagten nach kurzer Berathung einstimmig des Gewohnheitsdiebstals schul dig, und der Gerichtshof verurthei t denselben zur schweren Kerkerstrafe in der Dauer von 6 Jahren und zur Stellung unter Polizeiaufsicht nach verbüßter «strafe. Um ll 1 /» Uhr begann die Verhandlung gegen den des Gewohnheits diebstals angeklagten 44 Jahre alten verehelichten Taglöhner Josef Platzer vulgo Tischlersepp aus Zell a. Z. Am 30. Mai d. I. Nachmittags kam der heutige

Angeklagte in ein Schanklokal seiner Gemeinde, trank dort drei Achtet Branntwein und sagte der Kellnerin, daß er nun zum Uhr macher Jakob Pinzger gehen werde. Er kam auch zu diesem und hielt sich dort nahezu eine Stunde auf. Während dieser Zeit gelang eS ihm, unbemerkt eine an der Wand hängende Sackuhr im Wert von 3 fl. zu entwenden. Auf erfolgte Anzeige begab sich die Gendarmerie noch am gleichen Tage zu Platzer, der nach kurzem Leugnen den Diebstal eingestand, auch die Uhr wurde vorgefunden

. Vor dem Untersuchungsrichter jedoch be hauptete der Angeklagte, an jenem Tage betrunken gewesen zu sein un!> nicht zu wissen, wie er in den Besitz der Uhr gekommen sei, und auch heute bleibt Platzer bei dieser Behauptung. Im Leumundözeugniß heißt es, der selbe sei dem Branntweintrunke stark ergeben und nur im trunkenen Zu stand eigenthumsgefährlich. Da er bereits wieder einige Monate in der Gemeinde arbeite, so könne die Vorstehung nicht sagen, daß Platzer ein stabiler Dieb sei. Diesem LeumundSzeugniß

wird vom Vorsitzenden ein solches aus dem Jahre 1865 entgegengehalten, in welchem der Angeklagte als Tagdieb und Trinker bezeichnet wird, geneigt zu jedem Diebstal uni» Betrug, gegen jede Strafe gleichgültig und keine Besserung versprechend. Da Platzer seit dem Jahre 1865 eilf Abstrafungen und darunter 10 wegen Dicbstals erlitt und immer wieder rückfällig wurde, seine letzte Strafe gegen Mitte April d. I. verbüßt hatte und, ohne in irgend einer Noth lage zu sein, am 30. Mai schon wieder stal, so bezeichnet

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 28.06.1898
Physical description: 8
Geldtäschchen Nachforschungen gemacht werden, welches Platzer beseffen hat, sowie nach der Patronenhülse, welche zum Schusie verwendet wurde. Um diese Er hebungen pflegen zu können, beantrage ich die Ver handlung zu vertagen. Vertheidiger Dr. Hermann Pesendorfer: Es ist ganz und gar überflüssig, die Verhandlung zu ver tagen, welche die ganze Wiederholung der Hauptver- Handlung zur Folge hätte. Es wird auch durch die neuerlichen Erbebungen nicht mehr herauskommen als bis jetzt herausgekommen

, welche sich im Besitze einer Uhr befanden. Die nach 2 */ 4 Uhr gehörten Schüsse können überhaupt nicht mehr in Betracht kommen, da der Thäter schon nach Abgabe des Schusses «m 2V 4 Uhr, wenn es ein Finanzwachmann gewesen wäre, nicht mehr rechtzeitig in die Kaserne hätte kommen können. Dabei muß man noch ins Auge fassen, was die Staatsanwaltschaft dem Thäter noch Alles zumuthet; er soll den Kopf, den Körper des Platzer gehoben und dessen Wunde untersucht haben; er muß hiebei den Mantel und das Gewehr abgelegt

ausgeschlossen ist, daß der von den einzigen maßgebenden Zeugen Crescenz und Anton Dielitz gehörte Schuß jeuer Schuß gewesen ist, durch welchen Platzer getödtet wurde; denn der Gen darmerie-Wachtmeister Albertini, welcher bei den an- gestellten Schicßversuchen om selben Punkte postirt war, auf welchem sich zur Zeit des wahrgenomnnnen Schusses die beiden Dielitz befanden, hat keinen der drei an der Mordstelle abgegebenen, Schüsse g-höct, welcher Umstand nur den einzigen Schluß znläßt

, daß der von den vorerwähnten Zeugen gehörte Schuß unmöglich jener gewesen ist, welchem Platzer zum Opfer fiel; vor 2 Uhr aber habe keiner der Zeugen einen Schuß gehört und auch der schweizerische Grenz wächter Tester, welcher sich auf Schweizer Seite befand und jeden Schuß hätte hören müssen, erklärt auf dar Bestimmteste, bis 2 Uhr keinen Schuß gehört zu haben. Hiedurch allein fei unwiderleglich der Beweis erbracht, daß Fink der Thäter nicht sein könne, da ein oll- fälliger späterer Schuß, wie die Anklage

Staatsanwalt da behauptet, das glaube ich nicht." Der Thäter kann ja dem Platzer auch aufgepaßt haben oder ihm nachgeschlichen fein. Die Spuren erweisen ja nicht, daß die Beiden gleich zeitig gegangen sein müssen. Alle beantragten Er hebungen find ganz und gar überflüsiig und ich ver- wahre mich im Interesse des Angeklagten gegen jede weitere Verschleppung. Der Gerichtshof zieht sich nun zur Berathung zurück und erklärt dem Anträge des Staatsanwaltes mit Ausnahme einiger Punkte Folge zu geben

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 20.10.1881
Physical description: 4
unter stützen werden. Gerichtsverhandlungen. Innsbruck 19. Oktober. 1. Am 21. August Nachmittags ertappte der Wachmann Fidel Bilgeri in Hall den Ferdinand Platzer bei einem Obst diebstal im Surer'schen Garten. Er arretierte denselben, brachte ihn aber nur mit Mühe bis in die Schmiedgasse. Dort kam der Bruder des Verhafteten, der 35 Jahre alte Taglöhner Josef Platzer daher und suchte den Verhafteten frei zu machen, was ihm jedoch nicht gelungen wäre, wenn er nicht ganz unerwartet in der Person des 35 Jahre

alten Daniel Berg her aus Roveredo Hülfe erhalten hätte. Dieser hatte schon seit längerer Zeit einen Haß gegen den Wachmann, benützte die sich ihm bietende Gelegenheit, versetzte dem Wachmann mit der Faust und einem Stecken mehrere Schläge und schalt ihn überdies einen Gauner, Vagabunden und schlechten Kerl. Mittlerweile hatten sich gegen 100 Personen angesammelt; dem verhafteten Platzer gelang es, in feine nahe Wohnung zu kommen, dagegen wurde Bergher von der herbeigekommenen Gendarmerie

festgenommen. Heute behauptet derselbe, er habe sich nur des Arretierten ange nommen, weil dieser von Bilgeri roh behandelt worden sei; ge schlagen habe er den Wachmann erst, als derselbe den Säbel ziehen wollte. Platzer behauptet, nicht gewußt zu haben, daß e» sich um eine Arretierung seines Bruders gehandelt habe, er habe geglaubt, der Wachmann bringe denielben, da er betrunken sei, nach Hause. Diesen Behauptungen widersprechen aber sechs heute unter ihrem Eide vernommene Zeugen. Der Gerichtshof

unter dem Vorsitz des LandeSgerichtSrathS Dr. BlaaS verur- theilt den Bergher zu 6 Monaten schweren Kerkers, de« Josef Platzer zu 14 Tagen Arrests. 2. Der 24 Jahre alte Bauernsohn Eduard Feistenauer aus Münster brachte in der Nacht auf den 9. April dS. Js. dem ChrysostomuS Ntedrist gelegentlich eines RaufhandelS vor dem KirchenwirtShaufe in Münster mit einem im Griff fest stehenden Mrffet vier an und für sich leichte Stichwunden am Rücken bei. von denen sich zwei unter dem linken Schuiterblatt- winkel befanden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 09.06.1879
Physical description: 4
mit dem Salz getrieben worden", danach Aussage der Zeugen ganze Massen brauchbaren Salzes in den Inn geworfen, dort von den Bewohnern aufgesangen und sogar an Bäcker verkauft worden sei, die Nichtschuld der Witwe Platzer ableiten, da dieselbe deshalb ganz wol vermuthen konnte, das von ihr verführte Salz stamme daher und sei kein gestolenes. Nach kurzen Repliken und Dupliken folgte das Resum6 des Präsidenten. Dasselbe währte bis gegen 4 Uhr. Darauf zogen sich die Geschwornen in ihr Berathungs- zimmer zurück

) zu 16 Mon., Magerle Theres (472.64) zu 15 Mon., Arnold Josef (26.88) zu 2 Mon., Norz Joh. (986.43) zu 2*/, I., Hummel Joses (521.60) zu 16 Mon., Grubhofer Andrä (1969.68) zu 5 Jahren, Wagner Maria geb. Steixner (201.60) zu 8 Monaten, Platzer Ferdinand (335.84) zu 13 Monaten, Platzer Josef (472.20) zu 2 Jahren, Platzer Johann (146.72) zu 9 Monaten, Steinlechner Maria (627.20) zu 2 V, I., Steinlechner Theres (60.84) zu 6 Wochen, Lechner Anna geb. Gruber (141.48) zu 1 I., Grubhofer Joh. „Wenger

* zu 13 M., Abfalter Joh. (23 fl.) zu 6 Wochen, Zimmermann Franz (6.72) zu 6 Wochen, Arnold Joh. (79.03) zu 5 Mon., Pflanzner Thom. (144.70) zu 10 Mon., Grubhofer Johann (62.72) zu 3 M., Hoppichler Joh. (102) zu 4 Mon., Schmid Maria, Witwe Platzer (über 25 fl.) zu 1 Mon., Schmid Anna (28 fl.) zu 14 Tagen und zwar die Meisten schweren und ver schärften, nur die mit kleineren Beträgen einfachen Kerk rö und Ersatzleistung in der Höhe der bezeichneten Summen an das Aerar. Daraus sprach der Präsident den Geschwornen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 02.08.1890
Physical description: 6
25. Juli wird noch Fol- gendes gemeldet, was glaubwürdige Augenzeugen, unter diesen der Herr Bürgermeister und der Herr Notar Dr. Platzer, übereinstimmend erzählen: Die am 24. Juli unter der Leitung des Herrn BezirkShauptmaonS Dr. Hermann abgehaltene Wahl verlief ungestört. Nach dieser begaben sich die besiegten sloveoischen Clericaleu, die Pfarrer Einspieler und Kolleritsch (dieser auS Thörl), sowie Kaufmann Kerschitz (ein Hauptagitator in Arnoldsteiu) an der Spitze, kurz nach 3 Uhr in- Gast haus

ein Streit, und mau sah, wie die Slovenen mit Fäusten und Stühlen auf die vier Deutsch- und Fortschrittsfreundlichen lo-hieben und „einer mit einem großen schwarzen Hut", wie Schoier anssagte, stieß diesem ein Messer tief in die Brust Da erschienen Gendarmen. Die beiden Pfarrer stiegen rasch über den Garteuzaun auf die Straße und gingen nach Hause. Der tövtlich Verwundete ging mit dem Aufgebote seiner letzten Kräfte noch in den Gasthof- garten des Bürgermeisters Grum und fiel dort zusammen. Dr. Platzer

leistete ihm ärztliche Hilfe, konnte sein Leben aber leider nicht mehr retten oder nur um eine Stunde verlängern. Inzwischen ist der Thäter leicht entflohen. Der Bezirksarzt Dr. Dreschnigg und Dr. Platzer seccir- ten am 25. Juli die Leiche Schoiers und constatirteu eine weitklaffende, tief in die Lunge reichende, absolut tövtliche Stichwunde. — Schoier stand im vierzigsten Lebensjahre und war ein arbeitsamer, ehrenwerther und friedsamer Mann, der als Kleinbauer und Säger feine zahlreiche Familie

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 25.08.1881
Physical description: 4
etwas matter klingt als die \ wirkliche Musik. Die gesungenen Worte waren ganz deutlich zu j verstehen. Gerichtsverhandlungen. Innsbruck. 24. August. ; 1. Der 18 Jahre alte Franz Schön Herr, Tischler in ; der Werkstätte des Bergwerks in Zell a. Z., unbescholten und j noch nie abgestraft, ist, entgegen dem ihm bekannten Verbot, am \ 22. Mai d. I. mit dem Bergarbeiter Joses Schöffer und mit Friedlich Platzer in das Bergwerk und durch den sogenannten Frauenschacht aus der kurze Zeit vorher errichteten

Eisenbahn j auf einem Rollwagen, dem sogenannten Hund, ausgefahren. Schönherr hatte das Bremsen des Hundes übernommen, unter- j ließ aber dasselbe anfangs, und als sie mit blitzartiger Schuellig- keil der Stollenmündung entgegensuhren, war er nicht mehr im j Stande, deu Rollwagen mit der Bremse aufzuhalten und sprang ! ab. Der „Hund" fuhr mit Schösser und Platzer zur Stollen mündung hinaus, prallte mit furchtbarer Kraft an der Absperr- , Vorrichtung an und stürzte mit seinen Jnsaffcn in den Abgrund

. Schöffer trug in Folge des Sturzes eine schwere Verletzung im Gesichte davon, Platzer dagegen blieb in Folge eines Genickbruchs fast augenblicklich todt. Der Angeklagte, der heute unter Thränen ein offenes Geständniß ablegt, wird vom Gerichtshof unter dem Vorsitz des Landesgerichtsraths v. Gasteiger wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens zu 3 Monaten strengen Arrests verurtheilt. 2. August Pittner, 30 Jahre alt, Zeug- und Hammer schmied aus Maria Lanzendorf bet Schwechat, schon mehrmals

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