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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 04.01.1923
Umfang: 8
den Eindruck der Einsamkeit. Nichts erinnerte an den losen Burschen, der immer ren nen mußte: aber drinnen in seinen zusammenge- -kniffcnen Augen glühte etwas Aufsässiges. Pelle saß da und grübelte, was es eigentlich mit ihm fein könne. Er hatte diesen verblaßten Ausdruck, als habe er die Haut gewechselt; aber zu den Hei ligen gehörte er, nach seinen Reden zu urteilen, nicht. Pustertaler ein Glied des rechten Zeigefingers ab gebisien hatte, worauf er ihm das Glied vorspuckte. Volkswirtschaft. Das Fiasko

zweifellos gegeben — nur . . ." Herr ?loenoI stockte. Die Fortsetzung seiner Meinung dürfte aller Wahr- scheinlichkert lauten ». . . . nur trauen die ans ,,Peter, wie ist das eigentlich? Gehörst du zu den Unsrigen?" ftagte er plötzlich. Ein scharfes Lächeln glitt über Peters Gesicht. »Zu den Unsrigen? Das klingt ja gerade so, als wenn sie fragen: Kennst du Jesus? — Bist du Missionar geworden?" »So kannst du es gern nennen," antwortete Pelle offen — »wenn du denn in die Organisation ein- treten willst

. Da vermissen wir dich!" »Ich werde wohl nicht vermißt, ich glaub', kein Mensch wird vermißt, wenn er nur seine Arbeit verrichtet. Nun habe ich die ganze Geschichte aus- probiert, die Kirche und die Sekten, und niemand hat Verwendung für einen Menschen. Sie wollen einen Zuhörer mehr haben und einen, den sie mit zählen können. Das ist überall dasselbe." Er saß da und sah versonnen vor sich hin. Plötzlich machte er eine Bewegung mit der Hand, al? wolle er etwa? verscheuchen. »Ich glaub''an nichts mehr. Pelle

! Es gibt nichts, was wert ist, daß man daran glaubt." »Glaubst du denn auch nicht an die Erhebung der Armen? Du hast es nicht versucht, dich der Be wegung anzuschließen?" sracste Pelle. »Was sollt' ich da woll? Sie wollen ja doch nur mehr esien — und das bißchen Nahrung, was ich nötig Hab', das finde ich woll. Können sie mich aber dahin bringen, daß ich fühle, ich bin ein Mensch, nicht nur eine Maschine, die ein bißchen mehr Schmiere nötig hat — ich will ebenso gern ein magerer Hund sein wie ein fetter

." „Das werden sie schon können," erwiderte Pelle überzeugend. „Wenn wir nur Zusammenhalten, müssen sie den einzelnen auch respektieren und auf seine Forderungen hören. Der arme Mann soll auch sein Wort mit dazu geben." Peter machte eine ungeduldige Veivegung. „Was nützt es mir, wenn ich Leute durch Prügel dazu ländischen Kapitalisten der Seipel'schen Sanierung -Oesterreichs ebenso wenig .wie die inländischen? Ein ösiereichischer Großindustrieller äußerte sich über diese Sanierung wie folgt: „Das Ergebnis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 22.03.1923
Umfang: 8
von über 400 Millionen Kronen. Wenn der Bund 15 Prozent der Kosten übernimmt, so trägt das Land 30 Prozent. Die Austeilung der übrigen Kosten zwischen Dornbirn und Ebnit er folg nach einem besonderen Schlüssel und wird einem diesbezüglichen Vertrag zugestimmt. Stadt- rat Gen. D i e nt rügt, daß das Land nicht auch schon bisher einen Teil der .Kosten libernommen hat. — Tie Badeaiigelegenheit wurde wieder ein mal besprochen — Resultat: Dornbirn bleibt vor ^ Pelle der Eroberer. Roman von Martin Andersen Nexö

. Und dann die Arbeit! Für einen Mann gab es immer Arbeit, zu der er seine Zuflucht nehmen konnte, wenn das Glück nicht standhielt. Pelle klemmte sich allen Ernstes dahinter: der Beamte, der die Schuhmacherei der Anstalt unter sich hatte, hatte Freude an ihm. er richtete viel mehr aus, als verlangt wurde. In seiner freien Zeit las er fleißig, er stürzte sich mit Eifer in den Gefangenen- Unterricht und lernte namentlich Geschichte und Sprachen: der Eefängnisprediger und die Lehrer nahmen

Luft nahm Pelle sehr mit. sehr gegen seinen Willen saß er da und schlief ein. den Rücken gegen den Erd wall gelehnt. Die Sehnsucht, an das Ende des Weges zu gelangen, ließ ihn träumen, daß er wei ter wanderte und seinen Einzug in die Stadt hielt; er konnte sie nickst wiedererkennen, so verändert war alles. Die Leute gingen in ihren guten Klei dern spazieren, sie wollten in den Wald oder sie wollten einen Vortrag hören. „Wer arbeitet denn?" fragte cr einen Mann, dem er begegnete. „Arbeiten!" rief

der Mann verwundert aus. „Das tun doch die Maschinen! Wir haben jeder drei Stunden Tageswache dabei, aber das wird bald ans zwei herabgesetzt, denn die Maschinen werden klüger und klüger. Es ist herrlich zu le ben und zu wisten, daß es keinen anderen Sklaven gibt als die toten Maschinen, und das haben wir einem Mann zu verdanken, der Pelle heißt." „Das bin i ch ja!" rief Pelle aus und lachte ver gnügt. „Du? bist du verrückt? Du bist ja ein junger Mann, und dies da ist schon vi^le Jahre her

und der normalen Arbeitszeit, die Arbeits losenunterstützung gewährt werden. ..Setzen Sie sich, bitte", sagte sie höflich. „Mein Mann wird gleich kommen." „Mer das bin ich doch!" ries er. dem Wernen nahe. Sie aber starrte ihn kalt und fremd an und ging nach der Tür. „Ich bin ja Pelle", sagte er und streckte flehend die Hand nach ihr aus. „Kennst du mich denn nicht mehr?" Mer Ellen öffnete den Mund, um zu schreien, und im selben Augenblick stand der Mann orohend in der Tür. Hinter ihm guckten LaffeArederik

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 23.08.1922
Umfang: 8
die Arbeiter, organisationen und Vereine von Hall und Umgebung ein, unser zehnjähriges Wiegenfest mit zahlreichem Besuch zu beehren. 881 Pelle der Eroberer. Roman von Marlin Andersen Dexö. Es war geradezu unmanierlich, wie er wuchs und ver schliß — ganz unmöglich, ihn ordentlich in Kleidern zu halten! Er steckte seine Glieder lang aus jedem Kleidungs- stück heraus, das er anbekam, und vertrug sie ebenso schnell, wie Lasse sie nur anschaffen konnte. Fortwährend mußte Neues für ihn angefchafft

und Aufforderungen an einen toten Mann, sich bis zu der und der Zeit einzu stellen und der Teufel und feine Großmutter. Das Ganze wurde nur hinausgeschoben, damit die Handhaber des Gesetzes sich -recht dick idabei Esten konnten. Den Aufenthalt auf Steinhof hatte er gründlich satt; jeden Tag mußte Pelle dieselben Klagen mit anhLren: Es is 'ne saure Arbeit von frühmorgens, wo man aufsteht bis man sich abends wieder' hinlegt — tagaus, tagein, das ganze Jahr hindurch, als wenn man in Sklaverei

auch selbst nicht zu Herrn v. Kahr, sondern warte mit der Uebermittlung des Wunsches nach einer offiziellen Erklärung über das Agrement des Herrn Dorp Pelle antwortete nicht darauf; er war nicht so stark in der Begründung, aber er wußte, was er wollte. „Wenn ich nu eines Nachts von hier ausriß. denn denk' ich, kämst du mir nachgetroddelt" Pelle schwieg noch immer, „Ich glaub' wirklich, ich tu es — denn dies is nich' zum aushalten. Nu mußt du schon wieder neue Schulhosen haben, wo soll das Herkommen

?" „Ja, tu es man — denn tust du, was du sagst!" „Ja, du kannst es wohl auf die leichte Achsel nehmen/ sagte Lasse mißmutig, »du hast die Zeit und die Jahr« vor dir! Aber ich werd' alt, und ich Hab' keinen Menschen, der sich um mich kümmert." «Helf' ich dir denn nich' bei allem?" sagte Pelle v.or. wurfsvoll. „Ja — ja, freilich, du tust dein Bestes, um es mir zr erleichtern, das muh man dir lassen. Aber siehst du, de sind gewisse Sachen, die du nich' — da is etwas —" Lasst stockte. Was konnte es nützen, zu .dem Jungen

von dem Verlangen eines Mannes zu reden. „Du sollst nich' so halftarvig sein, das sollst du wirklich nich'!" Lasse strich bittend über den Arm des Jungen. Aber Pelle war halsstarrig. Er hatte schon genug gelit. ten unter den Sticheleien der Kameraden in.der Schul« und hatte verschiedene Prügeleien aussechten müssen, sei! es ruchbar wurde, daß Lasse Madam Olsen ihr Schatz war. Wollten sie nun gar vor aller Augen Zusammen leben, so war es nicht zum Aushalten. Pelle war nicht bange vor einer Prügelei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 10.01.1923
Umfang: 8
Stellung zu nehmen, hat die Reichskommission der Kranken kassen die Kassen für Samstag und Sonntag den 1381 Pelle der Eroberer. Roman von Martin Andersen Nero. Die Söhne hörten andachtsvoll zu. Sie warte ten immer daraus, etwas zu sagen, bis der Vater mit seinem Kopfnicken zu erkennen gab, daß er jetzt fertig war. Der Jüngere, Frederik. der in der Maurerlehre war, sagte nicht einmal du zum Va ter; er redete ihn in der dritten Person an. und sein beständiges „Vater, Vater" klang in Pelles Ohren

sonderbar. Während sie noch redeten, öffnete Frau Stolpe die Tür zu einem noch hübscheren Zimmer und bat sie, hineinzukommen und Kaffee zu trinken. Die Wohnstube hatte schon einen gewaltig vornehmen Eindruck auf Pelle gemacht, mit ihren eichenge strichenen Eßstubenmöbcln und dem Roßhaar- sosa. Aber hier war ein rotes Plüschmobiliar, ein achteckiger Tisch aus Nußbaumholz, mit ein gelegtem schwarzen Rand und gedrehtem Holzfuß, und einer Etagere voller Nippsachen aus Porzel lan; meistens kleine, drollige

sich neben Pelle. „Aus ihm ist das Ganze aufgebaut." Er stand da und verfiel in Sinnen vor dem Bilde und war lange stunun: er atmete schwer und bewegte den Kops hin und her. „Ein stolzer Mann war er nun doch", fuhr er aus einmal fort — „ihm war immer eine Schar Frauenzimmer auf den Fersen. Aber wenn er sprach, hielten sie sich hübsch beiseite, denn dann ging Feuer von ihm aus, .verstehen Sie? Dann hieß es: Vor mit den Männern! Und selbst den ärgsten Schlafmützen juckten die Ohren." „Der ist jetzt wohl

tot?" fragte Pelle interessiert. Stolpe antwortete nicht. „Bitte schön", sagte er kurz — „wollen wir nun Kaffee trinken?^ Otto blinzelte Pelle zu, hier war offenbar etwas, woran nicht gerührt werden durfte. Stolpe saß da und starrte in seine Taste hinein, aber plötzlich erhob er den Kops. „Es gibt Dinge, auf die man sich nicht versteht", rief er ernsthaft aus. „Mer das ist sicher, ohne den Großmeister da hätten ich und eine ganze Menge anderer jetzt viel leicht nicht als gute Familienväter

für uns alle. Denn er konnte uns auf den Pricken sagen, wo uns der Schuh drückte, obwohl er gar nicht von unseren Leuten war. Seit der Zeit hat man nicht nötig gehabt, nach den besten Leuten zu forschen, denn die wären in der Bewegung zu finden! Wenn sie auch nicht viele zählten — die besten wa ren aus alle Fälle immer mit dabei." „Aber nun kommt ja Wind in die Segel", sagte Pelle. „Ja, nun rumort es überall! Aber woher ist das gekommen? Von unZDalten Veteranen, weiß Gott! Und von dem da!" Stolpe sing

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 16.02.1923
Umfang: 8
war. Die Kleine fing an zu weinen. „Du erschreckst sie ja mit deiner Freude," sagte Pelle und lachte selbst über das ganze Gesicht. „Wer was inm — dann tverden wir wohl mit seinen Leuten verkehren müssen?" sagte Ellen plötz lich, während sie den Tisch deckte. „Wenn ich mich nur dazu eigne. Und der Junge soll in die Bür gerschule gehen." Ms Pelle gegessen hatte, wollte er sich an eine Flickarbeit setzen. „Nein." sagte Ellen bestimmt und nahm ihm die Arbeit weg — „das ist letzt keine Arbeit mehr

für dich!" „Aber es muß doch fertig werden," sagte Pelle, „wir können doch keine halbfertige Arbeit ab liefern." „Das will ich schon fertig machen. zieh du jetzt nur deine guten Kleider an. du siehst ja aus wie ein —" „Wie ein Arbeitsmann, nicht wahr?" sagte Pelle lachend. Pelle kleidete sich um und ging nach der „Arche", um Lasse die Neuigkeit mitznteilen. Später wollte er dann die anderen bei Ellens Eltern treffen. Lasse war zu Haufe und saß da und verzehrte sein Abendbrot. Er hatte sich ein Spiegelei im Ofen

damit beabsichtigt sein, habe ick) so in meinem stillen Sinn zu mir gesagt, vielleicht is das die Gottesgabe — die ihn vorwärtsbringen soll! sind nu sckseini es ja wirk lich, als wenn sie ihren Nutzen schaffen soll." „Hier bei dir ist es,nicht gemütlich. Vater!" sagte Pelle. „Wer nun nehme rch dich bald von hler fort, du magst wollen oder nicht. Wenn wir jetzt ein wenig von unseren Schulden vom Winter her von der Hand geschafft haben, dann ziehen wir in eine Dreizimmerwohnung, und dann bekommst du die eine Stube

zu deiner Verfügung; aber dann darfst du nicht mehr auf Arbeit gehen, darauf mußt du dich gefaßt machen." „Ja. ja, ich habe nichts dagegen, bei euch zu wohnen, wenn es erst soweit is, daß ich den andern nich' das Brot vom Munde wegnehmc. Ach nein. Pelle, es wird mir nich' schwer werden, mich von der Arbeit zurückzuziehen; ich Hab' mich abmaracht, seit ich Hab' kriechen können; fast siebzig Jahre habe ich mich um mein tägliclM Brot abgcmüht — und nu bin ich müde! So Hab' denn vielen Dank für deine güte Gesinnung

. Ich will die Zeit schon mit den Kindern hinbringcn. Schick dir mir man Bescheid, tvenn du willst!" Die Neuigkeit war in der „Arche" schon be kannt, und sie kamen heran und wünschten ihm Glück, als er ging. „Nu läufft du hier nicht mehr herum und plauderst mit uns. wenn dri erst in deine neue Tätigkeit gekommen bist," sagten sie. ..das «zeht ja nicht an! Aber vergiß uns darum doch nicht ganz, weil mir arme Vögel sind." „Ach nee.'Pelle hat so viele Hungerzeiten mit uns , Armen durchgemacht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 28.05.1923
Umfang: 8
im Tarisgebiet II auf K 1500.—; im Tarisgebiet III auf K 2400.—. Die Fahrpreise ohne Einheimischen-Legitimation wer m ’ Pelle der Eroberer. Roman von Martin Andersen Rexö. -Genossen!" rief er warm — „vielleicht werden wir hier das Neue nicht erleben, aber durch uns soll es einstmals zur Wirklichkeit werden. .Die Vor sehung hat bei uns haltgemacht und hat uns aus ersehen, dafür zu kämpfen — ist das nicht eure Ehre! Seht, wir kommen ja vom Grunde des Gan zen, — : ganz nackend; das Alte haftet

uns nicht an den Kleidern, denn -wir haben teine — wir können uns in das Neue kleiden! — Den alten Gott m.t seinen Tausenden von Pfosten als Schutz gegen die Ungerechtigkeit kennen wir nicht; die Moral des Krieges Hab wir niemals gespürt — wir, die wir immer feine Opfer waren. Wir glauben an das Gute, weil wir wissen, daß es ohne den Sieg dos Guten keine Zukunft gibt. Unser Sinn ist licht uno kann das Licht aufnehmen, wir wollen unser klei nes Land emporheben und zeigen, daß es eine Mis sion auf Erden

hat. Wir, die wir selber klein sino, wollen zeigen, wie sich die Kleinen aufrecht halten und sich geltend machen durch das Prinzip der Güte. Wir wollen niemand etwas Böses, darum ist das Gute auf unserer «Seite. Nichts kann uns auf die Tauer Niederhalten! — Und jetzt geht nach Hause — eure Frauen und Kinder sitzen vielleicht da und sind m Sorge um euch!" Sie standen einen Augenblick schwerfällig da. »ls lauschten sie noch. Dann zerstreute sich die Menschenmenge in aller Stille. Als Pelle vom Wagen sprang, kam Morten

hu: und reichte ihm dre Hand. „Du bist stark, Pelle!" sagte er ruhig. „Woher kommst da denn?" fragte Pelle froh | überrascht. „Ich bin heute nachmittag mit dem Dampfer ge kommen -und ging gleich ins Geschäft Brnn '-e- > den betragen: für das Tarifgebiet I K 2000.—; für Tarifgebiet II K 2200.—; für Tarifgebiet III bleibt der Fahrpreis auf K 3000.—. Sommerfahrplan der österreichischen Bundes bahnen ab 1. Juni. Mit 1. Juni 1923 tritt auf den österreichischen Bundesbahnen ein neuer Fahrplan in Kraft.' Tie

mit harter Hand begegnet," sagte Pelle ernsthaft. „Gut, daß es dir gelang, sie umzustimmen. Ich habe inr Süden diese Kundgebungen gesehen, wo Polizei und Soldaten elende Arbeitslose nicder- reiteu — das ist ein trauriges Schauspiel." Sie gingen über die Felder nach der „Morgen dämmerung" hinaus. „Daß du wieder heimgekehrt bist!" sagte Pelle nochmals kindlich. „Du hast ja nicht ein Wort davon geschrieben!" „Es war auch meine Absicht, noch ein paar.Mo nate sortzubteiben; aber dann, eines Tages, sah

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 16.04.1923
Umfang: 8
Rente, . 3. Körperersatzstücke und orthopädische Behelfe. 4. nötigenfalls Krantenfürsorge- und Uruschu- lungs-UnterfÜitzungen. 0. Teuerimgszulagen an Verletzte, ivelche vor dem 1. Jänner 1923 verletzt wurden. m Pelle der Eroberer. Roman von MarLm Andersen Rexö. „Aber du selbst, Pelle — ich finde, .du bist gar nicht so entzückt. Es ist dock) eine angesehene Stel lung, die du bekommst!" ..Eine leichte Stellung wird es nicht für mich; aber ich muß sehen, daß ich das Bestmögliche dar aus mache

im Gefängnis — und dar über konnte nran sich ja nicht wundern. Sie kam hin und strich ihm über das Haar. „Du sollst sehen, du selbst wirst auch noch ganz zufrieden damit werden", sagte sie. „Welch Glück für uns, daß er feine Geschichte nicht selbst beauf sichtigen mag!" „Cr gibt sich ja mit Politik ab", entgeqnete Pelle zerstreut. „Vorläufig legt er <3 wohl darauf an, mit Hilfe der Arbeiterstämmen in die Bürgerver tretung hineinzukommen." „Dann ist es wirklich sehr klug von ihm, dich an- zu nehmen"', sagte

Waren aus dem legalen Kronenguthaben eines-Ausländers gezahlt wurden. wir da draußen wohnen sollen. Er hat drei Auf gänge mit Einzimmerwohmmgen. für die sollen wir Vize sein. Er seUstt kann nicht recht, mit den Bewohnern fertig wenden." Pelle hatte das nicht bergesieu. konnte" sich aber nickst überwinden, ihr zu erzählen, daß er Hofhund sein sollte. Ellen sah ihn versteinert an. „Gehört das mit zu 'der Stellung?" fragte sie und rang nach Atem. Pelle nickte. Plötzlich sprang sie aus ihn ein. ..Tu tust

es nicht!" schrie sie und packte ihn beim Arm - - „hörst du, Pelle, du tust es nicht!" Sie war ganz außer sich und starrte-ihn flehend an. „Ich begreife dich gar nicht." Er sah sie verwirrt an und murmelte etwas zu seiner Verteidigung. „Siehst du denn nicht, daß er dich nur ausnutzen will?" fuhr sie heftig fort. „Das ist ein Judas posten, den er dir angeboten hat — aber wir wol len unser Brot nicht vevdienen, indem wir arme Leute auf die Straße schmeißen. Ich Hab' es selbst erlebt, meine Habseligkeiten

iw Rinnstein treiben zu sehen. Ach, wenn du dich nun darauf einge- lasien hättest!" Sie starrte schaudernd vor sich hin. „Ich begreife auch wirklich nicht, wo du deinen Verstand gehabt hast — du, der du sonst so ver nünftig bist", sagte sie, äks sie wieder ruhig gewor den war, und sah ihn vorwurfsvoll an. Aber dann auf einmal verstand sie das Ganze und brach zu sammen. „Ach Pelle, Pelle!" schluchzte sie und verbarg ihr Antlitz. 8 . Pelle las nicht mehr und ging auch nicht weht in die Bibliothek

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 18.04.1923
Umfang: 8
, sondern waren auf der Stelle wie äbgehanen. Die Maschinen kosteten Geld. Pelle konnte es von Brun erhalten, der Alte hatte ihm oft genug Kapi tal angeboten. um irgend etwas anzusangen. Aber er schuldete ihm bereits Geld, und wenn nun das Kapital sein Unternehmen niederrannte? Es war aus seinem Posten und duldete dergleichen Wirk samkeiten nicht neben sich. Es war eine Unsicherheit über ihn gekommen, er hatte nicht den Mut, den «Einsatz zu wagen. Der alte Philosoph kam fast täglich, Pelle war ein Teil seines Lebens

mit allerlei Sticheleien, um Pelle aus seinem schlaf artigen Zustand zu reißen. Dann schüttelte sich Pelle ungeduldig. Don allen Seiten stichelten sie an ihm herum und wollten, daß er eine Wahl treffen sollte — und er konnte seinen Weg nicht sehen! Ja, wohl lag er im Schlummer — er merkte es selbst recht gut. Er fühlte sich wie jemand, der dem allem entrückt war. und verlangte Ruhe — sein Wesen arbeitete für ihn da draußen im Ungewissen. „Ich weiß ja nichts," sagte er halb gereizt, „was kann es da nützen

. „Lasten Sie uns jetzt sehen, ob es auch Sie befriedigen kann." Es war Darwins „Kamps ums Dasein". Pelle las wie in einem Nebel. Hier war ja der Punkt, das Ganze mächtig zusammengefaßt zu einem einzigen Satz. Es kochte in seinem Gehirn, er konnte das Buch nicht wieder hinlegen, sondern fuhr die ganze Nacht fort, darin zu lesen, verzaubert und entsetzt über die unbarmherzige Aussicht. Als Ellen verwundert mrt dem Morgemaffee herunter kam. war er mit dem Buch fertig; er antwortete

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 14.05.1923
Umfang: 8
versäumte er, selbst die reichste Ernte erschien ja lächerlich klein neben seinen gol denen Träumen — da konnten seinetwegen die Felder brachliegen und Unkraut tragen. Ellen war ebenso bestürzt wie Pelle bei dem Ge danken, die „Morgendämmerung" verlassen zu sol len; dies war ihr Heim, ihr Nest; all ihr Glück und Gedeihen hing im Grunde mit diesem Fleck zusam men. „Sie können ja das Haus kaufen", sagte der Bauer. „Ich habe ein Angebot von fünfzehntau- send — dafür will ich es hergeoen." Nachdem

er gegangen war, saßen sie da und überlegten. „Das ist sehr billig", sagte Brun. „In ein paar Jahren zieht sich die SMdt bis hier hinaus, und dann ist es mindestens das Doppelte wert!" „Ja, das mag gern sein", erwiderte Pelle, „Aber diese Summe soll beschafft und auch verzinst wer den." „Es stehen ja achttausend als erste Hypothek, und der Hypothekenverein leiht die Hälfte — das macht zwölf. Dann fehlen nur noch dreitausend, und die als dritte Hypothek hineinzustecken, bin ich nicht bange", sagte Brun

. Aber das wollte Pelle nicht. „Für Ihr Geld be.ornmen wir noch Verwendung genug in unserem Betrieb", sag e er. „Ja, ja, aber wenn ihr das Haus instand seßet und es tarieren laßt, so bin ich überzeugt, daß ihr die ganzen sünfz.'hnlqufcnd von den D e 'ehnever- einen erhalten könnt", sagte Brun. .Ich q uu;c, ihr werdet euch gut dabei'stehen!" Ellen hatte Papier, und Bleistift geholt und saß t nun da und rechnete. „Wie viele Prozente rechnet ! man für Zinsen n«L Abzahlungen?' fragte sie. > messenheit (her Kaminfeger

du nicht auch, Pellet" „Nein, ich finde, es ist ein ganz wilder Gedanke." erwiderte Pelle. „Wir laden uns da eine Haus- miete von siebenhundertundsünfzig Kronen auf." Ellen war nicht bange vor der Hausmiete. Die konnten das Haus und der Garten wohl tragen. „In ein paar Jahren können wir den Grund und Boden als Bauplätze verkaufen und viel Geld ver dienen", sagte sie. Ihre.Wangen glühten. Pelle lachte. „Ja, die Spekulation — geht denn der Hügelbauer nicht daran zugrunde?" Er hatte genug um die Ohren und empfand

kein Bedürfnis, sich auch noch die Beschwerden, die ein eigenes Haus verursachte, aufzuladen. Aber Ellen wurde immer erpichter darauf. „Dann kauf du es doch!" sagte Pelle lachend. „Ich habe keine Lust. Millionär zu werden." Ja, das wollte Ellen gern. „Aber dann soll das Haus mir auch gehören", erklärte sie. „Und wenn ich Geld darauf verdiene, will ich auch das Recht haben, es ganz so zu verwenden, wie es mir paßt. Es soll nicht in eure bodenlose Genossenschastskasie gcP.n." Die Männer lachten. „Brun

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 04.12.1922
Umfang: 8
werden kann. Es ist jeden falls anzunehmen, daß sich der Freisinn von den letzten Schlägen nicht mehr erholen wird und mit den: Eingehen seiner Zeitung sein verdientes Schicksal besiegelt wird. Der Geisteskampf in Süd- pen mit ihrem struppigen Wachstum aus den 'Aeckern auszuragen, vor ihnen erhöh sich die blau ende Felslandschaft der Heide. «Sobald wir min zu Hause gewesen sind, reise ich; ich muß übers Meer und sehen, was sie da Vorhaben!" sagte Pelle. «Ich habe kein Recht, dich zurückzuhalten-, er widerte Sort still

; — «aber die Wanderung wird einsam für mich werden, es wird mir immer zu mute sein, als habe mich mein Sohn verlassen. .Aber «du Haft natürlich dann an lvas anderes zu denken, als dich des armen Buckligen zu erinnern! Dir steht ja die Welt offen. Wenn du erst dein Schäflein inr Trockenen hast, dann denkst du auch nicht mehr an den kleinen Sort!" «Ich werde schon an dich denken-, erwiderte Pelle. «Und sobald es mir gut geht, komme ich zu rück und sehe mich nach dir um — nicht vorher. Vater wird sich schon

ist das da oben auf dem Hügel? Er hat einen großen Sack auf dem -Nacken und geht, als wolle er bei jeden: Schritte fallen." „Das is jb Vater Lasse! Hallo!" Pelle schwenkte . die Mütze. Lasse kam, auf sie zugestolpert; er ließ den Sack fallen und gab ihnen die Hand, ohne sie anzusehen. «Kommst du hierher!" rief Pelle erfreut aus; „wir wollten gerade hin und uns mrch euch Um sehen!" „Das kannst dn dir jetzt sparen! Tu bist geizig mit deinen Schritten gewesen. Spare sic jetzt nur ganz!" sagte Lasse tonlos. Pelle

dn es gelohnt. Es is Jahr und Tag her, seit du deinen Fuß in unser Haus gesetzt hast." Pelle sprach noch immer nicht, er stand da und schwankte: jedes Wort traf ihn wie ein Kenlcn- schlag. „Dn mußt nicht zu hart gegen ihn sein", sagte Sort. „Er ist ohne Schuld'— krank wie er ge wesen ist!" „Ach so, du hast auch böse Zeiten durchgemachr und kämpfen müssen, du auch? Dann müßte ich tirol wird in Hinkunft nur mehr zwischen Rot und Schwarz geführt. Und wir werden hiebei trotz aller Ungunst der Verhältnisse

zu je 10 Monaten schweren Kerkers und Tragung der Kosten« Dem Staats anwalt war das Urteil zu milde und er meldete da gegen Berufung an. als dein Vater doch eigentlich der letzte sein, her über dich herfällt." Lasse strich ihm über den Aermeh und die Liebkosung schaffte Pelle Lust. «Weine du dich nur aus, mein Sohn, das erleich tert den Sinn. In mir sind die Tränen schon lange ausgetrocknet. Ich muß sehen, wie ich mtt meinem Leid fertig werde: es is eine harte Zeit für mich gewesen, das kannst dn mir glauben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 08.03.1923
Umfang: 8
, für politische Rechte und den wirtschaftlichen und kulturellen Aufstieg der Arbeiterklasse? Die Sozialdemokratische Partei. Beitrittsanmeldungen werden täglich im Sekre tariat, Innsbruck, Leopoldstraße Nr. 17 (Telephon- :: Nr. 1181/VHI) entgegengenommen. Gegen Morgen siel er in einen ruhigen Schlaf, und Pelle veranlaßt Madam Johnsen, sich zu . ihm zu setzen, während er nach Hause ging, um ; Klein-Lasse zu holen. Das war kein leichter Gang; aber der letzte Wille des Alten mußte erfüllt wer den. Und er wußte

, daß Ellen das Kind nicht in fremde Hände- ausliesern würde. Ellens versteinertes Gesicht erhellte sich, als er kam: sie hatte einen Freudenausrus auf den Lip- ' pen, aber sein Ausdruck tötete ihn. „Mein Vater liegt im Sterben," sagte er finster — „er möchte gern den Jungen sehen." Sie nickte und schickte sich still an, Klein-Lasse zurechtzumachen. Pelle stand am Fenster und sah solange hinaus. Ihm war wunderlich zumute, dgß er nun wie der hier war; die Erinnerungen aus der kleinen Häuslichkeit quollen

nichts anging, wollte die Frage doch nicht weichen; er sah sich nach einem > Zeichen um, das daraus hindeuten könne. Es war hier ärmlich, alles Ueberflüssige war von dannen gewandert. Aber eine Schusternähmaschine war > hinzugekommen, und daraus lag Arbeit. Streik- brecherarbeit! dachte Pelle ganz mechanisch. Aber ' nicht verurteilend — zum ersten Male war et* froh, Streikbrecherei konstatieren zu können. Sie hatte also angefangen zu nähen — und abgearbeitet sah sie aus. das tat chm förmlich gut

. „Jetzt ist der Junge zum Mitgehen fertig," sagte sie. Pelle warf einen Abschiedsblick durch die Stube. „Hast du auch irgend etwas nötig?" fragte er. „Danke! Ich helfe mir selber!" erwiderte sie stolz. „Du hast das Geld nicht angenommen, das ich dir Sonnabend schickte." „Ich werde selbst fertig — wenn ich nur den Jungen behalten kann. Vergiß nicht, daß du mir einmal gesagt hast, er sollte immer bei mir bleiben." „Er muß eine Mutter haben, die ihm fiei in die Augen sehen kann — denke daran, Ellen!" „Daran brauchst

du mich nicht zu erinnern," er widerte sie bitter. Laste war erwacht, als sie kamen. „Ei, das ist doch ein echter Karlsen," sagte er. „Der artet nach unserer Familie. Sieh doch mal, Pelle, mein Junge! Er hat dieselben Schlappohren, die du als Junge hattest, und die Glückslocke auf der Stirn hat er auch. Der wird schon gut durch die Welt kommen. Ich muß die kleinen Hände küsten, denn die Hände, das ist unser Segen — das einzige Gut, was wir mitbekommen haben. Man sagt, die Welt werde von den Händen armer Leute

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Seite 6 von 8
Datum: 12.01.1923
Umfang: 8
! ^ Warum gibt mir auch niemand eine Tracht Prü gel? Wenn du nur einmal ordentlich böse aus Irnich werden wolltest!" Sie war ganz außer sich und wußte nicht, was ' sie sagte. „Hör" einmal, jetzt solltest du vernünftig sein!" -sagte Pelle bestimmt, „denn dies hier ist nicht amüsant. Ich hatte mich darauf gefteut, heute zu Hause zu sein und bei dir zu arbeiten — und dann kriegst du Zufälle genau so wie die feinen Frauen zimmer!" Sie unterdrückte das Weinen mit einer gewalt samen Anstrengung und ging

dann in ihre Stube hinein, leise schluchzend. Gleich daraus kam sie wieder herein mit einer gerissenen Tasse für den Kleister und einer kleinen Blechdose mit einem Spalt im Deckel. Das war ihr Gerdkasten. „Nimm das," sagte sie und schob ihm die Schachtel aus 'den Schoß. „Dann kannst du dir Leisten kaufen und brauchst nicht um Arbeit bei den kleinen Meistern zu betteln. Hier in der „Arche" gibt^es Arbeit genug." „Aber Marie — das ist doch deine Hausmiete," sagte Pelle erschrocken. „Was tut das? Das Geld werd

ich bis zum Er sten schon wieder zusammenbringen." Ja, das würde sie schon fertig bringen! Pelle lachte verzweifelt darüber. Wie leichtsinnig sie mit dem Gelde um sich warf, das Hr dreißig Tage peinlichen Sparens und Nachdenkens kostete, um , cs für jeden Monat zusammenzuschrapen. „Was meinst du, was Peter und Karl dazu > sagen würden, daß du so mit dem Gelde um dich | ten und Instruktionen ausgeftattet und dem Fi- nanzminister unmittelbar unterstellt. Mit der Un barmherzigkeit einer Maschine werden Taufende

ausgesprochen. Um die zu erledi genden rückständigen Akten auszuarbeiten, müsien wirfst. Mach, daß du die Schachtel wieder ver wahrst — und zwar ein, wenig schnell!" „Ach, nimm sie doch," sagte sie beharrlich und fuhr fort, ihm die Schachtel hinzuschieben. „Ja, dann werf ich sie zum Fenster hinaus!" Sie öffnete schnell einen Fensterhaken. Pelle stand auf. „Das ist ja wahr, ich bin ja noch das Geld für die letzte Wäsche schuldig," sagte er und wollte eine Krone in die Schachtel stecken. „Gut

anderes als das, was sie selbst zusammensparte. Um die Mittagszeit kam sie und lud ihn ein. „Es gibt gebratenen Hering. Pelle, da kannst du j unmöglich nein sagen." sagte sie überredend, „denn ! das kann kein Dvrnholmer! Dann brauchst du nicht das langweilige Essen vom Höker zu kaufen und fünfundzwanzig Oere dafür wegzuwersen." die zurückgebliebenen Angestellten Ueberftun- den und Nachtarbeit machen! Gegen diese Brutalität wurde vom Bund der öffentlichen Angestellten, dessen Zentralorgan wir auch diese interessanten Mitteilungen entnehmen

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