13.710 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1889/06_02_1889/MEZ_1889_02_06_2_object_584677.png
Seite 2 von 8
Datum: 06.02.1889
Umfang: 8
Seite S Meraner Zeitung. Str. 30 tieftragischen Vorgang des HinscheMenS des Kronprinzen Rudolf für ihre Zwecke zu mißbrauchen 'trachten, durch Pro- pagirung sensationeller deutschfeind lich e r N a ch r i ch t e n, wie z. B. die angebliche Intimität des Kronprinzen Rudolf mit Cle in e n c e a u. Dresden, 5. Februar. Heute sind wegen der Leichenfeier in Wien beide Hoftheater ge schlossen. Wien, 4. Februar. Seitdem die schmerzliche Wahrheit über das tra gische Ende des Kronprinzen den Bann gelöst

hat, der die Lippen der Eingeweihten in den ersten Tagen nach der niederschmetternden Katastrophe geschlossen hielt, sind der Oeffentlichkeit eine Reihe von Thatsachen be kannt geworden, welche dafür zeugen, daß der Kron prinz Rudolf schon seit Monaten sich mit düsteren Ahnungen getragen habe. Aeußerungen, wie „Das werde ich kaum erleben' und „Ich werde nicht lange leben', hat der verewigte Thronfolger wiederholt gegen über verschiedenen Persönlichkeiten seiner Umgebung, deren Stellung und Charakter dafür bürgt

, nach dem unglückseligen Ereigniß, ganz und voll ermessen werden kann. Kurz nachdem Kronprinz Rudolf, der als Repräsentant des österreichischen HoseS der Leichenfeier für König Ludwig II in München beigewohnt hatte, von feiner Reise hierher zurückgekehrt war, schloß er das Gespräch, welches er mit einer ihm nahestehenden Persönlichkeit über das bayerische Königsdrama geführt hatte, mit folgenden Worten: „Ich fürchte, daß auch mir ein ähnliches Geschick beschicken sein könnte.' Die Persönlichkeit

werden genannt, denen der Kronprinz gelegentlich in der Unterredung sagte, daß er früh sterben werde. Ein wichtiges Detail über die Tödtnng selbst berichtet der „Pester Lloyd'. Bor dem Bette stand ein Spiegel, welcher sonst beim Ankleiden diente. Der Spiegel war eigens an diese Stelle geschoben worden und es sei klar, daß Kronprinz Rudolf sich im Bette aufgesetzt und vor dem Spiegel erschossen habe. Von allen möglichen Sensationsgerüchten über eine andere Tödtnng des Kronprinzen und andere angeblich

zur Ordnung der zahlreichen und verschiedenartigen Schriften erst später schreiten.' Von Professor Udel, den der Kronprinz sehr häufig als Gast zu sich lud, erhält die „W. Allg. Ztg.' die nachstehenden Mittheilungen: Das erstemal lud Kronprinz Rudolf Professor Udel im December des Jahres 1886 ein, nach Abbazia zu kommen. Udel trug dem Kronprinzen nach dem Diner Wiener Lieder vor. Für diese hegte der Kron prinz eine besondere Vorliebe. Das Couplet: „Das hat ka Goethe geschrieben' erregte stets

24
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1880/15_03_1880/BZZ_1880_03_15_3_object_401478.png
Seite 3 von 4
Datum: 15.03.1880
Umfang: 4
wurden. Lokale» unä Droviaziekke«. Bozen, 15. März. (Hemeindeausschuß.) Am Samstag war der Ge- meindeausschuß in außerordentlicher Sitzung versammelt, Her Herr Bürgermeister Dr. v. Braitenberg leitete die selbe mit folgenden patriotischen Worten ein. welche die Gemeindeausschuß-Mitglieder stehend anhörten: .Eine srohe Kunde durcheilt alle Länder, welche »uiter HabsburgS Szepter vereint sind. Se. k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Kronprinz Rudolf hat sich am 7. März im Schlosse Lacken

; Glücks, und Segenswünsche zu dem schönen ^Herzensbunde, strömen an die Stufen des Thrones und an den Aufenthalt des hohen glücklichen Bräu tigams. Unsere Vaterstadt an der Grenzmarke treudeutfcher Zunge, die Stadt, in deren Mauern vor 517 Jahren die Stände Tirols Rudolf dem Vierten und dem Hause Habsburg Treue geschworen, sich mit Oesterreichs Ge schick auf immer vereint haben, in trüben wie in heitern Zeiten Kaisertreu und Reichstreu, wird auch nicht zu rückbleiben mit dem Ausdrucke höchster Freude

; sie wird dem neuen Rudolf auf den Fittigen der Elektricität ihre Segenswünsche zu jenem Glücke, das nur einmal «in und voll im Leben beschieden ist, darbringen, wie die Gemüther ihrer Bewohner , durch die Freudenbot schaft electrisirt wurden; sie wird dem hohen Braut» chaare ihre Huldigung in treuester Ergebenheit dar dringen. Der Magistrat stellt demnach den Antrag: Die Gemeindevertretung der Stadt Bozen beglück- livünscht auf telegraphischem Wege Se. Majestät den! Kaiser und Se. k. Hoheit den Kronprinzen

Rudolf. Geben wir aber auch unserech ^aifettreuen Gefühle, Hier im Saale lebendigen Ausdruck. Der erhabene Herrscher',' der als Jüngling den von Äen Wogen des Umsturzes umbrandeten Throw bestiegen, der unser Oesterreich aus ollen ^Gefahren in den sichern that des SriedenS geWrrt, der Bauer Bürger wurde, Handel und Verkehr unge ahnten Aufschwung! erfuhr, der Grundbesitz entlastet wurde, da» Volk zur Gesetzgebung und Rechtssprechung berufen, dem Reiche Freiheit in- weitestem Maße zu Theil ward

, wie wir sie in den freiesten Nachbarländern nicht treffend Unser allgeliebter Herr und Kaiser Franz Josef und das durchlauchtigste kronprinzliche Brautpaar leben hoch!' (Dreimaliges begeistertes Hochrufen.) Der Wortlaut der Telegramme wurde in folgender vom Herrn Bürgermeister vorgeschlagener Fassung ge nehmiget : Se. k. k. Hoheit Herrn Erzherzog Rudolf. Kronprinz und Thronfolger des österr.-ung. Kaiserstaates in Brüssel. Eure kaiserliche und königliche Hoheit! Die unterthänigste Vertretung der Stadt Bozen er laubt

25
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1889/31_01_1889/INTA_1889_01_31_3_object_7785706.png
Seite 3 von 4
Datum: 31.01.1889
Umfang: 4
HruL nahm und während sich in unserer Redaktion W Nachfragen immer mehrten und in den Straßen der Stadt sich bereits eine lebhafte Bewegung zeigte, kam um 5 Uhr abends ein zweites Telegramm des Inhalts: „Kronprinz Rudolf starb an Herz schlag. Erwürbe heute früh 8 Uhr im Jagdschlösse Meyerling todt im Bette aufgefunden." — Das wie gesagt, bereits zum Drucke fertige Extrablatt musste nun ergänzt und be richtigt werden, und darüber verstrich abermals geraume Zeit. Als es nun aber um 8 /* 6 Uhr

, war, da es keinerlei Berichtigung enthielt, nur als -oejtarigung unserer früher erhaltenen Nachrichten anzusehen ud lautete: „Ertra>Ausgaben der (Wiener) Blätter verkünden eu L.od der Kronprinzen Rudolf. Schmerz und Trauer ist unbe'chreibtich." 3 (Verschwundene Orden) Der deutsche General Konsul in Pest, Baron Plessen, welcher am vergan genen Samstag von dort in Wien eintraf, machte die unangenehme Wahrnehmung, dass ihm aus einem Koffer, dessen starker Eisenbcschlag und kunstvolle Vexierschlösser unversehrt

Bou- langer wurden in den letzten drei Wochen 400.000 Plakate, 100.000 illustrierte Zeitungsnummern, 500.000 Broschüren mit Bildern, 200.000 boulan- gistische Zeitungsnummern, 1.000.000 Visitkarten, 50 000 Kataloge, 1.500 000 Exemplare von Prokla mationen, 3,000.000 kleiner Prospekte, 2,000.000 Wahlzettel und 200.000 Stück Drucksorten mit Gold druck verwendet. Telegramme des MasdrumeL MMM es. Wien, 30. Jan. 2 Uhr 30 Min. nachm. Kron prinz Rudolf ist an Herzschlag gestorben. Wien 30. Jan. 3 Uhr

10 Min. nachm. Kron prinz Rudolf starb an Herzschlag. Er wurde heute früh 8 Uhr in dem Jagdschloss Meyerling todt im Bette aufgefunden. Wien, 30, Jan. 3 Uhr 55 Min. nachm. Extra- Ausgaben der hiesigen Blätter verkünden den Tod des Kronprinzen Rudolf. — Schmerz und Trauer ist unbeschreiblich Wien, 30. Jan. Im Parlamentshause verbrei tete sich die Nachricht, dem Kronprinzen sei ein Un fall zugestoßen, gegen 1 Uhr. Zuerst hieß es, er sei auf der Jagd durch einen Gewehrschuss verletzt worden, doch wurde

Dr. R. v. Westermeyer, Burghauptmann Kürschner und Burgpfarrer Laurenz Mayer mit - einem Separatzug der Südbahn nach Baden, um j von dort aus nach Mayerling zu fahren, die Leiche - drs Kronprinzen zu holen. Wien, 30. Jan. Ein Extrablatt der »Wr. Ztg " meldet: „Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste I Kronprinz Rudolf hatte sich vorgestern zur Jagd nach Mayerling bei Baden begeben und mehrere Jagdgäste, wie Se. H. den Prinzen Aug. von Coburg und Se. Exzellenz den Grafen Josef Hoyos geladen. Se. k und Hoheit befand

26
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1889/28_01_1889/INTA_1889_01_28_3_object_7785658.png
Seite 3 von 4
Datum: 28.01.1889
Umfang: 4
gelang es des Feuers Herr zu werden. Sitcvcttit?. Rudolf der Stifter in Tirol. Ein episches Gedich von Engklben Minder. Innsbruck. Wagner 1889. Es sind erst wenige Jahre her seit Karl Doma- nig's „Abt von Fiecht", die literarischen Kreise, be sonders Tirols, in freudige Bewegung setzte. Das war ein kräftiger Anschlag der epischen Leier, wi« wan ihn lange nicht mehr gehört hatte. Und nur sendet uns das Schwesterland Vorarlberg ebenfalls emen epischen Sänger, der, falls Einer an seiner dichterischen

Sendung zweifeln sollte, selbstbewusst aus „Rudolf den Stifter" zeigen und sagen kann Auch’ io son poeta. Zwei vaterländische epische Stoffe und doch wi< grundverschieden in innerer und äußerer Behandlung! Wahrend uns Domanig, der tiefsinnige Verfasser der Parzlvalftudien, in seinem „Abt von Fiecht" einen sttnschen Kampf, den Pflichtenwtderstreit eines edel ^gelegten Charakters in ergreifender, fast drama- «scher Weise vorführt, gibt uns Minder in seinem /Kudols der Stifter" die Begegnung

farbenreichen Bildern die Besitzergreifung Tirols durch Rudolf IV. vor Augen. Wir erfahren im 1. Gesang den Tod des jungen, seinem Oheim entflohenen Meinhard auf dem Schlosse Tirol; im 2. begleiten wir Rudolf, der durch ein Schreiben Eckehards von Rodeneck da von benachrichtigt wurde, im Winter über die Tauern, eine ganz treffliche Schilderung der winterlichen Alpenlandschaft; im 3. halten wir mit dem kühnen Wanderer in Täufers und Rodeneck Rast, ebenfalls (eine lebhaft bewegte Szene; beim Besuch letzterer

Feste ist ein Spielmannslied eingeflochten, deffen Ein fügung uns etwas unvermittelt scheint. Ein im alterthümlichen Stile gehaltenes Brieflein, in dem Rudolf Margarethe von seiner Ankunft benachrichtigt und sie nach Bozen zur Zusammenkunft einladet, versetzt uns in kühnem Ruck nach Meran, um der „Maultasch Regierung" (4. Gesang) kennen zu ler nen. sowie deren Bedrängnis gegenüber den land- und privilegiumssüchtigen Vasallen, welche die gute Gelegenheit benützen wollen, um von der schwachen Frau

des neuen Herrn. Der 6. Gesang be handelt „Rudolfs Empfang in Bozen" mit farben prächtiger Schilderung der landschaftlichen Reize des ; Südens. Nun folgt der inhaltlich bedeutungsvollste 7. Gesang „Gegenwart und Zukunft", in dem in •' scharfgezeichnetem Wechselgespräch zwischen Rudolf und } dem Bischof von Brixen die Grenzen der weltlichen und geistlichen Gewalt gegen einander gestellt, geprüft und vereinbart werden. Neben diesem ernsten Zwie gespräch geht gleichzeitig im 8. Gesang die lustige

27
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1889/30_03_1889/BTV_1889_03_30_13_object_2928694.png
Seite 13 von 16
Datum: 30.03.1889
Umfang: 16
. — der vereinigten Gaswerke in Augsburg mit einer Filiale in Marburg 317. Gerichtshof: der ersten Schwurgerichts-Seffion d. Js. zu Bozen 257. — zu Innsbruck 399. — Gesetz über die Einhebung der Flußgebiets-Umlage für die Ctschregulierungs-Genossenschast „Passer-Eisackmün- dnng' im I. 1889 .... 143. — Bestimmungen der der Ablösung oder Regulierung unterliegenden Rechte 165. Handschreiben Sr. Majestät des Kaisers aus Anlaß des Ablebens deS Kronprinzen Erzh. Rudolf 249. — Hoftrauer für den Kronprinzen Erzh. Rudolf

. 225 Kaiferl. Fest- und Freischrießen im I. 1889 ... 71. Kundmachung: Einbringung der Einkommenbekeuntnisse und Anzeigen für das Jahr 1839 ... 1. 331.— bezüglich der Floßdurchfahrt unter der Etschbahn- brücke bei Gmund während des Neubaues dieser Brücke 63. — Umlagen für die Erfordernisse der Handelskammer in Innsbruck 71. — bezüglich der Schweine-Transporte aus Galizien 81. — Gut achten oeS SektionSbefnndeS des Kronprinzen Erzh. Rudolf 225. — Ferialtag an allen Lehranstalten am Begräbnißtags

des Kronprinzen Erzh. Rudolf 225. — bezüglich der Kranken-Versicherung der Avbeiter 433. — Einlösung der 50 fl. Staats- noten erster Emission 501. — Rechtschreibung des OrtSnamenS Fulpmes 601. Landesumlagen in Tirol im Jahre 188S.... 89. 241. Nachschaffung von Landesbeschälern 407 und Orte für die Hengsten-Köhrung 423. Prüfungstermin aus der StaatSrcchnungSlviffenschaft zu Innsbruck 471. Verbot der Einfuhr von Klauenvieh aus Niederöster reich und Steiermark nach Tirol und Vorarlberg 589. — dto. in die polit

. Bezirke Feldkirch und Bregenz 617. — Verzeichnis;: der Advokaten der Jnnsbrucker Kammer 35. 63. — dto. Bozen 47. — dto- der Sachverständigen in EnteignungSsällen bei Herstellung von Eisenbahnen 149. S. Crnennnngen und Versetzungen. Aichinger Franz 525. — Amort Rudolf 565. Baumgartner Hermann 565. — Bochenski Josef 525. — Bruder Karl 185. Ehiesa Silvio 617. — Chimelli Arthur 293. Eiter Anton 63. — Ernennungen zn Herrenhaus- Mitgliedern 17. Feldkircher Josef 565. — Fischer Emil 233. — Fischualler Karl

149. Ganahl Karl 129. — Gauahl Joses 517. — Ger- Labeck Adolf 389. — Girtler Johann 565. —Gins Ferdinand 233. Hinterholzer Johann 60V. — Hoch Anton 135. — Hochegger Dr. Rudolf 541. — Höpperger Robert 233. — Hohn Ferdinand 525. — Holl Dr. Moritz 633. — Holzmann Johann 233. — Homann Emil 525. Jarolimek Ludwig 525. — Jeueweiu Gottfried 293. Kißling Dr. Klaudius R. v. 89. — Kofler Peter 233. — Kvfler Johann 347. — Koßmann Viktor 533. — Kripp Sigmnnd v. 185. Längle Johann 129. — Lechthaler Nikolaus 233

29
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1889/05_02_1889/BZZ_1889_02_05_1_object_459591.png
Seite 1 von 4
Datum: 05.02.1889
Umfang: 4
Hinscheidens „ihres' Kronprinzen, des Kronprinzen Rudolf. Schreck war die erste Empfindung jedes Oesterreichers. der endlich das Unglaubliche zu glauben gezwungen war — inniges, herzliches Beileid die nächste. Ein junges, hoffnungsvolles Mannesleben in der Blüthe gefällt; wäre es nicht das eines Kaiser sohnes, nicht das eines Kronprinzen, „unseres' Kronprinzen, es müßte jedes menschliche Herz be wegen. Und der Schmerz der Eltern, der Gattin! Mitfühlen müßte

der Fürstenhäuser wirken bis in die entferntesten Glieder nach. Wir sahen den Habsburger Rudolf alle guten Eigenschaften seiner Ahnen entwickeln. Leutselig, offenen Ge müthes, theilnehmenden Herzens, von ungezierten Umgangsformen fanden wir den jungen Prinzen. Bald aber bot er uns mehr. Mit ungeahnter Wonne sahen wir den Freund der Natur zum Verehrer und Pfleger der Naturwissenschaft sich ausbilden; suhlten wir den Hauch eines Geistes, welcher selbstständigen Flug nahm und in schrift stellerischen Arbeiten

der junge Mann vor unserem inneren Auge und darum weckte er so frohe Hoff nungen bei den Völkern des Reiches. Wir Deutsche in Oesterreich rechneten ihn überdies nicht blos zu unsern engern Stammesgenossen, zu einem Mit streber in unserer Literatur, wir erquickten uns auch an jenen Anzeichen, welche uns zu verkünden schienen, daß Kronprinz Rudolf wie einst sein kaiserlicher Vater das Wort gesprochen : „Sire, ich bin ein deutscher Fürst!' das gleiche Bewußt sein belebte und daß er es hochhielt. Mit Freu

den sahen wir Kronprinz Rudolf als engeren Freund jenes Prinzen, welchen ein anderes tra gisches Geschick unvermuthet rasch an die Spitze des deutschen Volkes gestellt hat und mit Freuden sahen wir darin eine sernhinwirkende Bürgschaft für das Bündniß nicht blos Oesterreichs und Deutschlands, sondern auch der Häuser Habsburg und Hohenzollern. Kronpinz Rudolf ist nicht mehr — tönt nun unsere Klage. Zu rasch kam das Verhängnis, als daß man heute schon sich gegenwärtig halten möchte

z« haben, auf welche er wohl gerechnet hat. Wie glänzend er diese an einem andern Gliede des Kaiserhauses finden möge, dem Vaterherzen wird dennoch der Sohn unersetzlich sein — wie unS, die wir mit ihm gelebt, Kronprinz Rudolf un vergeßlich bleiben wird. Nachdem die volle Wahrheit über den tragi schen Heimgang des Kronprinzen Rudolf der Welt bekannt geworden, hat es fast etwas Tröst liches — wenn überhaupt bei so namenlosem Unglück von Trost die Rede sein kann — datz auh im Auslande das edle, leuchtende Bild

30
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1889/05_02_1889/INTA_1889_02_05_1_object_7786761.png
Seite 1 von 4
Datum: 05.02.1889
Umfang: 4
; HavaS L» fitte & Comp, in Paris; G. L. Daube & Comp, in Fraut» furt a. M.; Rudolf Moste in Berlin, Wien, Stuttgart München; M. DukeS; Hei«. Schale!; Moriz Stern; L Danneberg; Ludw. Gau» Wien; Wolf Steiner in . bürg «.Hirschfeld in ^ Alle diese Firmen v «»»oncrutu unfern! Rr. 29 Dienstag 5. Ieöruar I-genmn«. Aib«i» ( Morgen den 6. Februar Dorothea I 1889 IS* Die neuesten Telegramme findet man täglich im Innsbrucker Tagblatt. Zum ständigen Jezuge des Innsbrucker TngblaNs für den Monat Februar

, wie der Kron prinz Rudolf aus dem Leben geschieden ist, hat m Deutschland die m den weitesten Volkskreisen herrschende Theilnahme mächtig gesteigert. Diese Stimmung spiegelt sich auch in den reichsdeutschen Äattern. So schreibt die „Vossische Ztg.": Welche Beweggründe den jugendlichen Thronfolger, der auf dem Gipfel menschlichen Glückes zu stehen schien, zu dm unseligen Entschluss gfführt haben, welche Er» Wägungen fernen sonst so klaren Geist plötzlich ver düsterten, ist noch nicht bekannt

vermuthet. <Las sonst die Hand des Menschen gegen das eigene lenkt, schien hier schlechterdings ausgeschlossen, und doch ist Kronprinz Rudolf aufgefunden worden, das Haupt durchbohrt, die Waffe in der Hand. Die amtlichen Berichte melden von nervöser Aufregung, in der sich der Kronprinz befunden, von schweren Kopfschmerzen, an denen er seit einem Sturze mit dem Pferde gelitten habe. Aber wer hätte geahnt, dass diese Uebel, denen keine Bedeutung beigemessen wurde, zn einem solchen Ausgange führen könnten

? Doch welches auch der unmittelbare Anlass zu der Kata strophe gewesen sei, der Schmerz und die Lücke, welche der Tod des österreichischen Thronfolgers gerissen hat, wird nicht vermindert und das Mitgefühl mit dem österreichischen Herrscherhaus wird nur um so tiefer Mid allgemeiner sein, je herber der Schmerz über knien Verlust fein muss, der nach dem Rathschlusse ^ Natur noch nicht hätte einzutreten brauchen. Der Tod des Kronprinzen Rudolf hat auch in Italien einen schmerzlichen Eindruck gemacht. Die Morma" schreibt

: Die Nachricht von dem Tode ^Kronprinzen Rudolf wird allenthalben mit schmerz- Wer Bestürzung ausgenommen werden. Der ernste Charakter und die mächtige Intelligenz des hohen Verewigten hatten bereits die allgemeine Aufmerk samkeit auf sich gezogen; er zeigte sich durchdrungen von den Pflichten, die einem Fürsten obliegen und bereitete sich gewissenhaft vor, dieselben eines Tages zu erfüllen; es hatte sich die Ueberzeugung heraus gebildet, dass die österreichisch ungarische Monarchie auf ihn zählen könne

31
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1889/31_01_1889/INTA_1889_01_31_1_object_7785704.png
Seite 1 von 4
Datum: 31.01.1889
Umfang: 4
, München rc.; Mott Oppelik in Wien; HavaS 2» r t & Comp, in Paris; G Daube & Comp, in FranK lrt a. M.; Rudolf MsK ... Berlin, Wien, Stuttgart München; M. Dukes; HerW Schalk; Moriz Stern; Z. Dmmeberg; Ludw. GanS h Wien; Adolf Steiner in HsW Z«rg A. Hrrschfeld in We diese Firmen v Mmonauzu unfern j Preisen. Nr. 26 Donnerstag 31. Januar Petrus v. N. Morgen den 1. Februar Ignaz M. ) 1889 f Kronprinz Erzherzog Rudolf. Innsbruck, 30. Januar. Die Völker der österreichisch-ungarischen Monarchie stehen heute

mit ihrer Regenten-Familie bis ins innerste Mark erschüttert und thränenbleich vor einem Trauerfalle, wie er überraschender und zermalmender kaum gedacht werden könnte. Kronprinz Erzherzog Rudolf, der einzige Sohn des Kaisers, der Stolz des Monarchen, die Hoffnung der Völker für künftige Zeiten, der Liebling der Armee, der Verehrer der Künste und Wissenschaften, ein warmer Freund und überzeugter Förderer des Fortschritts, ist ganz uner wartet und ungeahnt, in der Blüthe seiner Jahre dem unerbittlichen

die^Feder den Dienst versagt, den Gefühlen der Trauer in entsprechender Weise Worte zu leihen. Nur an den einen Trost kann der Oesterreicher in seiner Weh- muth sich anklammern, dass ganz Europa sich ein- müthig in den Schmerz theilt, den er selbst in er höhtem Maße empfindet. Und die Allgemeinheit der Theilnahme, die Ungetheiltheit des Mitgefühles des ganzen Welttheiles ist auch der erste Balsamtropfen, welcher sich lindernd in die Wunde der kaiserlichen Elternherzen sinkt.... Rudolf (Franz Karl Josef

von seinem Eintritte in diese Welt an Meiner braven Armee angehöre, und ernenne ihn hiernach zum Oberst-Inhaber Meines 19. Infanterie-Regimentes, welches von nun an den Namen „Kronprinz" zu führen hat." Kronprinz Rudolf, dessen Erziehung FML. Latour von Thurmburg leitete, genoss einen ebenso gründ lichen als vielseitigen Unterricht, wurde am 24. Juni 1877 großjährig erklärt und trat am 23. Juli 1878 beim 36. Infanterie-Regiment in den aktiven Kriegs dienst. Im September 1880 zum Generalmajor und gleichzeitig

Erzherzog Rudolf mit der Prinzessin Stephanie von Belgien, welcher Ehe eine Tochter: Erzherzogin Elisa beth, entspross. Ein ausgezeichneter Ornithologe und eifriger Forscher in den Naturwissenschaften, stand Kronprinz Rudolf jahrelang in wissenschaftlichem und persön lichem Verkehre mit dem berühmten Naturforscher Brehm, wie mit den hervorragendsten heimischen Ge lehrten. Ein Ergebnis dieser eingehenden Studien und ausgedehnter Reisen und Wanderungen ist das durch die Plastik der Naturschilderungen

32
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1889/31_01_1889/INTA_1889_01_31_2_object_7785705.png
Seite 2 von 4
Datum: 31.01.1889
Umfang: 4
hatte, fand er nur dieses Mädchen seiner Aufmerksamkeit würdig, dieses Mädchen, das ihn verschmähte. Verschmähte? Nein, nein, es war eine Lüge, eine Ablebens Sr. k k. Hoheit Erzherzog Rudolf findet der gesellige Abend beute nicht statt. Das Komite. Germania. Wegen Ablebens des Kronprinzen Erzherzog Rudolf findet das maskierte Tanzkränzchen am Freitag nicht statt. Morgen Freitag Zusammen kunft im VeretnSlokal beim gold. Löwen. Vermischte Nachrichten. Innsbruck, 31. Januar. (Hof- UW Personal - Nachrichten

. > Der Statt halter von Triest, Baron Pretis, ist in Wien ange kommen. — In New-Aork ist am 28. ds. der öster reichisch-ungarische Konsul. Hugo Fritsch, gestorben. (1- Kronprinz Erzherzog Rudolf ) Bereits gestern nachmittags ist uns die trau'ige Aufgabe geworden, das Ableben des einzigen Sohnes unfers Kaiserpaares, des am 21. August 1858 zu Laxenburg geborenen, daher im Alter von 30 Jahren, fünf Monaten und neun Tagen stehenden Thronfolgers Erzherzogs Rudolf durch Extrablätter zu melden. Allein bevor

nur die Gestalt eines Gerüchts und stieß umsomehr auf Unglauben, als man von dem Kronprinzen Rudolf wusste, dass er sich stets einer guten Gesundheit er freue, die auch in jüngster Zeit keine Störung er fahren hatte und — als man eine solche Botschaft auch nicht glauben wollte. Schon bald nach 3 Uhr kamen Nachfragen an uns heran, zuerst: ob wir nicht Kenntni« von einem ganz unglaublichen Wiener Ereignis haben, das man sich gar nicht näher zu bezeichnen wage, dann bald: ob es denn wirklich wahr sei, dass

Kronprinz Rudolf aus dem Leben ge schieden sei. Im Besitze von Telegrammen aus den Vormittagsstunden, welche derartiges nicht ahnen ließen, glaubten wir nur beruhigend antworten zu sollen: dass sich hoffentlich die Meldung als ein böses Missverständnis erweisen werde; da um 3 Uhr 45 Minuten erschien der um diese Zeit ungewöhn liche Amtsbote des Telegraphenamtes, und die Depesche, welche wir mit zitternder Hand öffneten, erhielt die wenigen inhaltschweren Worte: „Kronprinz Erzherzog Rudolf

ist an Herzschlag gestorben." Da die Mel dung aus sehr verlässlicher Hand kam, so war leider an der traurigen Wahrheit nicht mehr zu zweifeln. Im Begriffe, Veranstaltung zu einer auß-worden lichen Ausgabe unseres Blattes zu treffen, erhielten wir Einsicht in ein uns freundlichst zur Verfügung ge stelltes Privattelegramm, nach welchem Kronprinz Rudolf auf der Jagd verunglückt wäre. Als das mit diesem Inhalte vorbereitete Extrablatt zum Drucke fertig war, was bei der Unerwartetheit des Ereig nisses

33
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1886/07_12_1886/BTV_1886_12_07_5_object_2917569.png
Seite 5 von 8
Datum: 07.12.1886
Umfang: 8
— wie ich höre zwischen S und S000 fl. — gemacht haben und deshalb auch acceptiert worden DeitT. ^ und Voruribsctt' Nr. S8N. Beiträge zur Geschichte des Salzbere« bei Hall in Tirol. Mitgetheilt dom pcns. k. r. Seciionsrathe A. R. Schmidt. (Fortsetzung aus Nr. 27S.) III. Von der Regierung Herzog Rudolf IV. zu Oesterreich bis zur Regierung Kaiser Maximilian I. Noch im Jahre 1S64 kam Herzog Rudolf zu Oesterreich nach Tirol und nahm als ältester Prinz für sich und int Namen seiner zwei jüngeren Brüder

, die nur wenige oder gar keine berg männische Kenntnisse besaßen. Bei solchen Um ständen fand eS Herzog Rudolf vor allem nothwendig, die Pächter ganz abzustellen; damit aber in der Zu kunft der Bergbau besser bebaut und betrieben werde, hielt er es für das Zweckmäßigste, mehrere Particulairs mit ihm zugleich zu Theilnehmern am Bergbau und an der Ausbeute zu machen. Diesem zufolge theilte er den ganzen Salzberg in 36 Berg theile ab, die er Schläge nannte, und diese Schläge verlieh er verschiedenen Privaten

zu versehen, so stellte Herzog Rudolf auch zugehende Knappen oder Schläge an. Diese Häuer wurden von dem einstweiligen Bergmeister oder Oberschaffer aufgenommen, und ihre Anzahl konnte nach Erfordernis der Umstände mit Wissen der Amtsleute vermehrt oder vermindert werden. Herzog Rudolf bestimmte anfänglich ihre Zahl auf 12 Köpfe. In Bezug auf Arbeitsleistung wurden diese Hilfsknappen sowie die Häuer von den gesetzten Schlägen behandelt und sie erhielten vom Salzamte wöchentlich 15 kr. an Lohn. Nebst

diesen zwei Häuer-Kategorien bestellte Herzog Rudolf zur Besor gung des Bergbaues und der damit verbundenen Arbeiten noch ein weiteres Gruben» und Tagperso nale, welches aus folgenden Kategorien bestand, nämlich: 8 Rüster oder Grubenzimmerer; 24 Werk schöpfer, welche die Soole aus den Werkern mittelst Haspels in ledernen Säcken, den so genannten Pilgen, zu heben hatten; einer hinreichenden Anzahl Garer oder Hundstößer und Säuberer, worunter die Emerer oder BerghaSpler und Werkbuben begriffen

meister , Oberschaffer und den Aufsehern um St. Georgentag und um St. Michaelitag eine Grubenvisitation vornehmen sollten, wofür ihnen jedesmal zur Zehrung 39 Pfund Berner bezahlt wurden. Um den herabgekommenen Grubenbau wieder in Ordnung zu bringen und dem Salzwerke zu der nothwendigen Anzahl von Soolenerzengungs- Werkern zu verhelfen, berief Herzog Rudolf bergbau kundige Männer von seinen «Salzbergwerken zu Aussee in Steiermark und Hallstadt in Oberösterreich nach Hall, ernannte Leonhard Khun

39