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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 03.02.1889
Umfang: 8
. vierteljährlich fl. 1.— Für's Ausland: ganzjährlich 8 Mark od 10 Fr. für 1 Monat: in Bozen 30 kr., mit Post 40 kr. Telegramm-Adresse: Sonntagsbote Bozen Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „Die Rrdaktion deö Sonntags-Boten in Bozen." — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. INr. 5. Bozen, 3. Februar 1889. Tmln Erscheint jeden Sonntag früh mit einer | Kronprinz Audolf f Am Nachmittag des 30. Jänner trug der Telegraf die erschütternde Trauernachricht durch die Welt, daß Erzherzog Rudolf

auf einen Widerruf der ersten, schier unglaublichen Nachricht, doch anstatt dessen traf endlich allenthalben die amtliche Bestätigung der Todesnachricht ein, Kronprinz Rudolf war, nach der ersten Verlautbarung im Jagdschlösse Maierling unweit Baden bei Wien, wo er auf einem Jagdausflug weilte, einem Herz schlag erlegen und Morgens 8 Uhr tobt im Bette gefunden worden. Kein Zweifel konnte also mehr obwalten, der junge Kaisersohn war hinübergegangen in das düstere Reich des Todes, von wo es keine Rückkehr gibt

. Oesterreichs Thronfolger, die Hoffnung des Volkes, war für immer dahm. Kronprinz Rudolf, der iiach Meldungen der Wiener Blätter in der letzten Zeit un päßlich und manchmal in trüber Stimmung war, befand sich auf einem Jagdausfluge im Wäldschloffe zu Maierling bei Baden.Dienstag Abends soll der Erzherzog in seinem sehr einfach möblirten Schlafzimmer noch gear beitet und mehrere Briefe geschrieben haben. Am Mittwoch früh klingelte er seinem Kam merdiener, den er mit einem Auftrag wegschickte. Als nachher

. Kronprinz Rudolf (Franz Carl Josef) wurde am 21. August 1858 als einziger Sohn unseres Kaiserpaares geboren. Er ge noß einen gründlichen und vielseitigen Unter richt, wurde am 24. Juni 1877 großjährig erklärt und trat am 23. Juli 1878 beim 36. Zufanterie-Regiment in den aktiven Kriegs dienst. Im September 1880 wurde er gleich zeitig Generalmajor und Eontre-Admiral. Am 6. April 1881 zum Kommandanten der 18. Jufant.-Brigade m Prag ernannt, rückte er 1883 zum Feldmarschall-Lieutenant und Vice-Admiral

vor und übernahm die 25. Truppeu-Division in Wien. Voriges Jahr wurde er General-Inspektor der Infanterie. Kronprinz Rudolf war der Chef eines Ar tillerie- und Uhlanen-Regimentes, ferner In haber von preußischen, bairischen und russischen Regimentern. Am 10. Mai 1881 vermählte sich der Kron prinz mit Prinzessin Stefanie von Belgien, (geb. 21. Mai 1864), welchem Bündnisse die am 2. Sept. 1883 geborene Prinzessin Elisabeth entsprang. Ein ausgezeichneter Ornitholog und eifriger Forscher in Naturwissenschaften

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 09.02.1889
Umfang: 6
sind frankirt an die Buchdruckerei Carl Lampe Imst, einzusenden. * —1—Ui— LÜBJ» -1 ' -1* • Jahrgang. ■0 kr.; frei in's Hau er a t e werden billig Kronprinz Rudolf f Weit entsetzlicher noch, als wir in unserer letzten Nummer meldeten, ist die Schreckensbotschaft von dem plötzlichen Tode des Kronprinzen Rudolf. Die amt liche Wiener Zeitung meldete zuerst in amtlich be glaubigter Form, daß der Kronprinz an einem Herz schlage verschieden sei. Die Wahrheit. Am 1. Februar brachte die kaiserliche „Wiener Zeitung

" abermals eine Nachricht über den plötz lichen Tod des Kronprinzen und diese Nachricht ent hielt die volle unverschleierte Wahrheit: Kronprinz Rudolf hat sich selbst erschossen. Die Darstellung des amtlichen Blattes über das entsetzliche Ereigniß lautet: Die gestern von uns über das niederschmetternde Ereigniß des Hinscheidens Sr. k. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Kronprinzen Erzherzogs Ru dolf gebrachten Mittheilungen stützten sich auf die ersten Wahrnehmungen, die von der nächsten Umge bung

sich die Kirche, und es schien, daß der Vorgang in der Gruft, der rasch bekannt geworden war, alsbald sehr lebhaft und angelegentlich besprochen wurde. Hundertundzwölf Mitglieder der kaiserlichen Familie ruhten bereits in der Kapuzinergruft, Kron prinz Rudolf ist der hundertdreizehnte. Das Testament des Kronprinzen. Am 1. Februar Nachts wurde vor einer Comis- sion das Testament des Kronprinzen eröffnet und publizirt. Das Testament datirt aus dem Jahre 1886 und zwar noch vor der Zeit der Erkrankung

erstrecken und enthält so detaillirte Verfügungen, daß darin selbst ausgesprochen wird, wem dieser oder jener von ihm benützte Ge genstand als Andenken übergeben werden solle. Auch wird darin der Wunsch ausgesprochen, daß sein Töchterchen Elisabeth unter allen Umständen in der Nähe der kaiserlichen Großeltern verbleiben solle. Aus allen diesen Vorkehrungen, die bis in die minu tiösesten Details gehen, schöpft man die Ueberzeugung, daß Kronprinz Rudolf sich von langer Hand auf sein entsetzliches Ende

und alsbald nach dem Bekanntwerden der Todesnachricht begann die Stadt Trauerschmuck anzulegen. Tausende und Tau sende von schwarzen Fahnen schmückten die Häuser, insbesondere in der inneren Stadt, und eine viel tausendköpfige Menschenmenge umwogte die Hofburg. Die österreichische Thronfolge-Ordnung. Der erschütternde schwere Schlag, welcher mit dem Tode des Kronprinzen Rudolf das Kaiserhaus und

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 02.02.1889
Umfang: 6
. 6ans vom Tbal Eine tieferschütternde, alle Herzen aufs schmerz lichste bewegende Nachricht durcheilt die weiten Gaue Oesterreichs: Kronprinz Rudolf ist tobt! Der edelste Sprosse Habsburgs, der Kaisersohn, kaum zum Manne erwachsen, aus den alle Völker Oesterreichs ihre schönsten Hoffnungen gesetzt, ist in der Vollkraft seiner jungen Jahre einem tückischen Herzschlage erlegen. Plötzlich und unvorbereitet trifft uns die erschütternde Kunde und wir mußten sie mehrfach bestätigt hören, um sie glauben

Ausstellung in Wien: Möge ein Meer von Licht von Wien aus über Oester reich strahlen! Und dieses edle Herz schlägt nicht mehr! Kronprinz Rudolf war der Erbe des österreichischen Kaiserthrones und als solcher erfreute er sich einer seltenen Volksthümlickkeit und Popularität. Unermeß licher Jubel umbrauste ihn, wenn er bei irgend einer Gelegenheit unter die Bevölkerung trat und die rüh rendsten Beweise inniger Liebe und Verehrung wurden ihm entgegengebracht. Auf ihn baute man stolze Hoffnungen, nun muß

Empsangsabends bei der deutschen Bot schaft von einzelnen Persönlichkeiten, die der Kron prinz ins Gespräch zog, bemerkt worden sein soll; nichtsdestoweniger sah Kronprinz Rudolf gerade an jenem Abend in der schmucken preußischen Uhlanen- uniform, die ihm trefflich zu Gesicht stand, geradezu blühend ans. Schon am Montag jedoch, als er sich in einem Jagdwagen nach Maierling begab, soll er sich etwas unwohl gefühlt haben. Bei dem Familien diner am 29. v. M., zu welchem er erwartet wurde, ließ

er sich durch seinen Schwager, den Prinzen Philipp von Koburg, Unwohlseins halber entschuldigen. Gegen 4 Uhr fuhr die Prinzessin Louise von Koburg, Schwester der Kronprinzessin Stephanie, in der Hof burg vor, um sich zu der schwergetroffeueu hohen Frau zu begeben und ihr Trost zuzusprechen. Wie verlautet, soll Erzherzogin Marie Valerie die ver nichtende Trauerkunde der Kronprinzessin mitgetheilt haben. Kronprinz Rudolf wurde am 21. August 1858 als einziger Sohn unseres erhabenen Monarchen paares geboren. Er genoß

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 4 von 8
Datum: 07.02.1886
Umfang: 8
«ungarische Monarchie",) dieses große unter dem Protrktorate des Kron prinzen Rudolf erscheinende Prachtwerk erfuhr jüngst im „Tiroler Volksblatt" eine sehr abfällige Kritik, in welcher vor dem Werke mit dem Schlagwort: „Aufgcpaßt" förmlich gewarnt und zum Schluß die Bemerkung gemacht wird, daß manche Bilder in dem patriotischen Buche unseres Kronprinzen „minder anständig" seien. Demgegenüber schreibt nun das zweitgrößte klerikale Wiener - Blatt: „Die Gemeinde-Zeitung", nach einer Be sprechung des Werkes

wörtlich Folgendes: „Auch das 5. Heft schließt sich den vier bereits erschienenen Heften in würdig st crWrise an und zeigt alle jene Vorzüge im interessanten Inhalte und in denBildern, die bereits allgemein anerkannt sind." Redakteur der „Gemeinde Zeitung" ist der Priester Dr. Albert Wirsinger. (Theater in Bozen.) Die beiden Aufführungen der Millöckerschen Operette .Gaüparone" wurden Samstag und Sonntag im Allgemeinen mit Befriedigung ausgenommen. Fräulein Toni Rudolf sang ihre Parthie als Carlotta

zu verwenden. In der Operette „Giroflö- G i t o f l ä" am Dienstag ist die hübsche Ausstattung her vorzuheben, sowie die gelungenen Leistungen der Danien R e i f f e r t und Rudolf als Pedro und Giroflö-Giroflü; auch die Träger der Rollen deS Bolero, deü Maraöqniu und Molrrzouk, die Herren Maschek, Meyerhofer und Reuter wurden ihrer Arifgab« in anerkennenSwerthester Weise gerecht Am Donnerstag gelaugte endlich nach mehreren Jahren w lebet mit L Arronge'S ,W ohlthätige Frauen" eines der besten deutschen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 11.05.1889
Umfang: 6
gelangen nachstehende österreichische Lose: Palffy-Lose, Salm- Lose, St. Genois-Lose, 4*/,percentige Triester-Lose, Windischgrätz-Lose, Clary-Lose, 4percentige Donau- Dampfschiff-Lose, Oesterreichische Kredit-Lose, 4percent. Triester-Lose, Rudolf-Lose, Waldstein-Lose Stadt Sta- nislauer Lose, 5percentige Donau Regulirungslose, Innsbrucker-Lose, Krakauer-Lose, Wiener Kommunal- Lose, Laibacher-Lose, 3percent. österreich. Bodenkredit- Pfandbriefe und Gewinnstscheine, Salzburger-Lose, Oesterreichische

.) (Abends zur sechsten Stunde.) Faktor zum Lehrling: „Hast Du Rußland abgeklopft?" Lehrling: „Ja!" Faktor: „Dann ziehe die Türkei ab und hänge Hamburg an Preußen an." Lehrling: „Werds besorgen!" Faktor: „Wenn dies geschehen, ist noch Italien „umzubrechen" und der Reichstag kann als alter Satz „abgelegt" werden." — (Ein Wort des Kronprinzen Rudolf.) Moriz Jokai hielt in der Festsitzung der ungarischen Akademie der Wissenschaften eine Rede über Kron prinz Rudolf, in deren Verlaufe er folgende Aeußerung

, Bauer, und der Paulina geb. Ott. — Am 15. Rudolf, des Alois Posch, Fabriksarbeiter, und der Blandina geb. Bock. — Am 16. Elisabeth, des Josef Maily, Kauf mann, und der Johanna geb. Schlapp. — Am 17. Clara, des Ferdinand Miller, Faßmaler, und der Philomena geb. Wille. — Am 27. Karl, des Karl Lampe, Buchruckereibesitzer, und der Lina geb. Mayer. — Am 29. Katharina, des Peter Paul Gfall, Stein metz, und der Barbara geb. Trenkwalder. Gestorbenen: Am 2. Perwanger Martha geb. Reich, Witwe

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.02.1889
Umfang: 8
auf dem ganzen Erdenrunde empfunden, nicht zum wenigsten bei den Völkern Oesterreich-Ungarns, vor Allem bei den Deutschen Oesterreichs, die dem eng verbündeten Brudervolke innigste, tiefste Theilnahme bekundeten. Heute nun sind wir es, die Theilnahme fordern dürfen angesichts eines ähnlichen Ereignisses, das uns jedoch ganz unerwartet, ganz unvorbereitet getroffen, das wir noch kaun: zu glauben, kaum zu fassen vermögen. Kronprinz Rudolf, der einzige Sohn des Kaisers und Erbe des Thrones, todt, in anscheinend

blühender Jugendkraft plötzlich aus deni Leben geschieden, von einem Herz schlag getödtet, der in diesem Alter zu der seltensten Todesursachen zählt. Kronprinz Rudolf todt! Wie oft mögen diese drei Worte, seit sie der elektrische Draht gestern Nachmittag in alle Welt getragen, von Millionen Lippen im österreichischen Vaterlande laut und leise nachgesprochen worden sein, als wäre ihr Inhalt noch gar nicht zu ver stehen, als seien sie ihrer sprachlichen Bedeutung beraubt und stünden nur ganz willkürlich

da, zu einer Hiobspost zusammengefügt, die Niemand glauben kann, weil Niemand sie glauben will. Sie bleiben aber stehen, die drei Worte, und zwingen uns, an ihren Sinn zu glauben, möge er uns noch so unsinnig erscheinen; Schmerz und Traner senkt sich in die Herzen! Ein vollgerüttelt Ausmaß ent täuschter Hoffnungen auch hier. Die Hoffnungen waren berechtigt. Reiche Gei stesgaben zeichneten Kronprinz Rudolf aus; eine sorgfältige Erziehung hatte sie entwickelt und zum Guten gelenkt. Wir wissen uns noch Wohl

des freudigen Eindruckes zu entsinnen, welchen die lie benswürdige Aufgewecktheit des Knaben auf Jeder mann machte, der mit ihm in Berührung kam; der Jüngling und Mann hat gehalten, was der Knabe versprach. Drang nach Wissen und Achtung vor der Wissenschaft, ein humaner Sinn und vorurtheils- «reies Denken über. Menschen und Dinge waren Kronprinz Rudolf eigen. Er war ein tüchtiger Soldat und widmete sich mit Eiser und Verständ niß den militärischen Pflichten seines hohen Berufes; Exercierplatz

und Manoverfeld füllten ihn jedoch nicht aus, und mit Glück und Geschick widmete er sich in den letzten Jahren wissenschaftlichen Arbeiten, die seine über das Gewöhnliche hinausgehende Ver anlagung zu ernster, nachhalliger Arbeit bezeugten und in dein groß angelegten Werke „Oesterreich-Ungarn in Wort und Bild' zumal, auch ein nicht zu un terschätzendes Organisationstalent verriethen. Ge wandt und krästig in allen körperlichen Uebungen, war Kronprinz Rudolf, seinem kaiserlichen Vater ähnlich

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.09.1880
Umfang: 4
. Jetzt bestätigt selbst die päpstliche „Aurora ', daß diese Er klärung, die sie als einen «würdigen Act' bezeichnet, nicht ohne Billigung der höchsten geistlichen Autorität entstanden ist. Und dabei donnert auch jetzt noch, wie dem „Berliner Tagblatt' telegraphirt wird, der streit lustige Bischof Freppel von Angers gegen diese nichts sagende Erklärung freilich erst jetzt, nachdem sich die, selbe als nutzlos erwiesen hat. Kronprinz Rudolf in Berlin. Berlin, 12. Sept. Kronprinz Erzherzog Rudolf ist heute Früh

waren ebenfalls anwesend. Bei dem Einfahren des Zuges intonirte das Musik- korps die österreichische Volkshymne. Der Kaiser, welcher ebenso wie der deutsche Kronprinz, Prinz Friedrich Carl und der Großherzog von Mecklenburg die österreichische Uniform trug, ging dem Kronprinzen Rudolf, welcher die Uniform des Kaiser Franz-Rcgi- menteS mit dein Bande des Schwarzen Adler Ordens trug, entgegen und begrüßte denselben, indem er ihn umarmte und küßte. Ebenso begrüßte der deutsche Kronprinz den Kronprinzen Rudolf

, worauf die Be» grüßung durch die übrigen Prinzen stattfand. Sodann schritt der Kaiser mit dem Kronprinzen Rudolf die Front der Ehrenkompagnie ab, worauf in den Königs zimmern die Vorstellung des beiderseitigen Gefolges stattfand. Der Kaiser geleitete den Kronprinzen Rudolf, welcher zu seiner Rechten saß, durch die König- grätzerstraße, das Brandenburger Thor und die Linden nach dem Schlosse, wohin die übrigen Prinzen folgten. Der ganze Weg war von einer dichten Menschenmenge besetzt

, welche die Herrschaften mit enthusiastischen Kundgebungen begrüßte. Nach der Verabschiedung des deutschen Kronprinzen, welcher nach Potsdam zurückfuhr, blieben Kronprinz Rudolf und Prinz Wilhelm noch ungefähr eine Stunde beisammen. Vormittags wohnte Kronprinz Rudolf dem Gottesdienste in der Hedwigskirche bei. Hieraus empfing derselbe das österreichische Botschaftspersonal und die anwesenden österreichischen Offiziere. ' Um 1 Uhr stattete Kronprinz Rudolf in ver Uniform seines Uhianenregiments in dem verliehenen neuen

geladen.. ' ' Zu dem Diner erscheinen die Offiziere in Parade uniform, die österreichischen Regimentern angehörigen deutschen Offiziere in österreichischer Uniform. Angelegt werden vorzugsweise österreichi che Orden. Die Tafel» musik besorgt die Kapelle des Kaiser Franz-RegimentS. Die Rangordnung bei der Tafel ist folgende: Zur Rechten des Kaisers Kronprinz Rudolf, die Kaiserin, der Herzog von Cambridge, die Kronprinzessin, der Grvßherzog von Hessen, die Herzogin von Connaught, Prinz Wilhelm

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 02.02.1889
Umfang: 12
, 31.Januar, Abends.*) Der Ausschuß des Centralvereins für Hebung der deut schen Fluß-und Canalschissfahrt ver anstaltete heute eine Gedächtnißfeier für Kronprinz Rudolf, der als Protector des WienerBinnenschifffahrts-Congref- ses vielen Mitgliedern des Centralvereines persön lich näher getreten war. Die ergreifende Rede des Professors Schlichting wurde von den Anwe senden stehend angehört. Die österreichisch ungarischen Vereine senden Kränze nach Wien. Berlin, 31. Januar, 8 Uhr Abends. Kaiserin Augusta

erschien heute persönlich in der österr. Botschaft, um ihre Theilnahme anläßlich des Able bens des Kronprinzen Rudolf kundzugeben. Der Botschafter und Gemahlin empfingen die Kaiserin, welche den Wagen nicht verließ, am Fuße der Treppe. Eine Cabinetsordre des Kaisers befiehlt eine achttägige Trauer für das Kai- ferFranzJofefRegimentunddaseilfte Uhlan en-Regiment. Beide Regimenter wer den Deputationen zur Leichenfeier entsenden. Der „Reichsanzeiger' bringt folgende Zeilen an dsr Spitze des Blattes

: Durch das unerwartete Hinscheiden des Kronprinzen Rudolf ist der deutsche Kaiser, welcher einen innig ge liebt e.n F reund verlor, schmerzlichst be tt e g!t. worden. Mit dem Kaiser und dem Königshause trauert das gesammte deutsche Volk an der Bahre des jungen hoff nungsvollen Fürsten, dessen klarer, weit schauender Blick, oessen reiche Gei- steSgabenundedleHerzenseigenschas- tenihn bestimmt erscheinen ließen, seinen Völkern ein st ein großer, ge rechter, milder Herrscher zu sein und dem befreundeten Deutschen

Reiche ein treuer Verbündeter. München, 31. Januar, 7 Uhr Abends. Ein Armeebefehl des Prinzregenten ordnet an, daß die O ffi cier e beider Regimen ter, deren Inhaber Kronprinz Rudolf war, um sein Andenken zu ehren, eine siebentägige Trauer anlegen. Der Prinzregent richtete sofortnach Empfang der Trauerkunde Telegramme an Kaiser Franz Josef und an Kronprin zessin Stefanie, worin er die innigste, schmerz lichste Theilnahme an dem furchtbaren, unersetzlichen Verlust ausspricht. München, 1. Februar

. Der König ordnete eine dreizehntägige Halb trauer von morgen angefangen für den Krön Prinzen Rudolf an. Als der König gestern von Laeken im Palais eintraf und die Appartements der Königi'n betrat, brach er, vom Schmerze überwältigt, in Thränen aus. Fortwährend langen Condolenz- Depeschen von den Fürsten aller Länder ein. Der Gemeinderath wird Namens der Stadt Brüssel eine Adresse an den König Votiren. Die Hofbälle und alle anderen Festlich keiten sind abgesagt. Brüssel, 31. Januar. Das belgische Kö nigs

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.02.1889
Umfang: 8
Seite S Meraner Zeitung. Str. 30 tieftragischen Vorgang des HinscheMenS des Kronprinzen Rudolf für ihre Zwecke zu mißbrauchen 'trachten, durch Pro- pagirung sensationeller deutschfeind lich e r N a ch r i ch t e n, wie z. B. die angebliche Intimität des Kronprinzen Rudolf mit Cle in e n c e a u. Dresden, 5. Februar. Heute sind wegen der Leichenfeier in Wien beide Hoftheater ge schlossen. Wien, 4. Februar. Seitdem die schmerzliche Wahrheit über das tra gische Ende des Kronprinzen den Bann gelöst

hat, der die Lippen der Eingeweihten in den ersten Tagen nach der niederschmetternden Katastrophe geschlossen hielt, sind der Oeffentlichkeit eine Reihe von Thatsachen be kannt geworden, welche dafür zeugen, daß der Kron prinz Rudolf schon seit Monaten sich mit düsteren Ahnungen getragen habe. Aeußerungen, wie „Das werde ich kaum erleben' und „Ich werde nicht lange leben', hat der verewigte Thronfolger wiederholt gegen über verschiedenen Persönlichkeiten seiner Umgebung, deren Stellung und Charakter dafür bürgt

, nach dem unglückseligen Ereigniß, ganz und voll ermessen werden kann. Kurz nachdem Kronprinz Rudolf, der als Repräsentant des österreichischen HoseS der Leichenfeier für König Ludwig II in München beigewohnt hatte, von feiner Reise hierher zurückgekehrt war, schloß er das Gespräch, welches er mit einer ihm nahestehenden Persönlichkeit über das bayerische Königsdrama geführt hatte, mit folgenden Worten: „Ich fürchte, daß auch mir ein ähnliches Geschick beschicken sein könnte.' Die Persönlichkeit

werden genannt, denen der Kronprinz gelegentlich in der Unterredung sagte, daß er früh sterben werde. Ein wichtiges Detail über die Tödtnng selbst berichtet der „Pester Lloyd'. Bor dem Bette stand ein Spiegel, welcher sonst beim Ankleiden diente. Der Spiegel war eigens an diese Stelle geschoben worden und es sei klar, daß Kronprinz Rudolf sich im Bette aufgesetzt und vor dem Spiegel erschossen habe. Von allen möglichen Sensationsgerüchten über eine andere Tödtnng des Kronprinzen und andere angeblich

zur Ordnung der zahlreichen und verschiedenartigen Schriften erst später schreiten.' Von Professor Udel, den der Kronprinz sehr häufig als Gast zu sich lud, erhält die „W. Allg. Ztg.' die nachstehenden Mittheilungen: Das erstemal lud Kronprinz Rudolf Professor Udel im December des Jahres 1886 ein, nach Abbazia zu kommen. Udel trug dem Kronprinzen nach dem Diner Wiener Lieder vor. Für diese hegte der Kron prinz eine besondere Vorliebe. Das Couplet: „Das hat ka Goethe geschrieben' erregte stets

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 15.03.1880
Umfang: 4
wurden. Lokale» unä Droviaziekke«. Bozen, 15. März. (Hemeindeausschuß.) Am Samstag war der Ge- meindeausschuß in außerordentlicher Sitzung versammelt, Her Herr Bürgermeister Dr. v. Braitenberg leitete die selbe mit folgenden patriotischen Worten ein. welche die Gemeindeausschuß-Mitglieder stehend anhörten: .Eine srohe Kunde durcheilt alle Länder, welche »uiter HabsburgS Szepter vereint sind. Se. k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Kronprinz Rudolf hat sich am 7. März im Schlosse Lacken

; Glücks, und Segenswünsche zu dem schönen ^Herzensbunde, strömen an die Stufen des Thrones und an den Aufenthalt des hohen glücklichen Bräu tigams. Unsere Vaterstadt an der Grenzmarke treudeutfcher Zunge, die Stadt, in deren Mauern vor 517 Jahren die Stände Tirols Rudolf dem Vierten und dem Hause Habsburg Treue geschworen, sich mit Oesterreichs Ge schick auf immer vereint haben, in trüben wie in heitern Zeiten Kaisertreu und Reichstreu, wird auch nicht zu rückbleiben mit dem Ausdrucke höchster Freude

; sie wird dem neuen Rudolf auf den Fittigen der Elektricität ihre Segenswünsche zu jenem Glücke, das nur einmal «in und voll im Leben beschieden ist, darbringen, wie die Gemüther ihrer Bewohner , durch die Freudenbot schaft electrisirt wurden; sie wird dem hohen Braut» chaare ihre Huldigung in treuester Ergebenheit dar dringen. Der Magistrat stellt demnach den Antrag: Die Gemeindevertretung der Stadt Bozen beglück- livünscht auf telegraphischem Wege Se. Majestät den! Kaiser und Se. k. Hoheit den Kronprinzen

Rudolf. Geben wir aber auch unserech ^aifettreuen Gefühle, Hier im Saale lebendigen Ausdruck. Der erhabene Herrscher',' der als Jüngling den von Äen Wogen des Umsturzes umbrandeten Throw bestiegen, der unser Oesterreich aus ollen ^Gefahren in den sichern that des SriedenS geWrrt, der Bauer Bürger wurde, Handel und Verkehr unge ahnten Aufschwung! erfuhr, der Grundbesitz entlastet wurde, da» Volk zur Gesetzgebung und Rechtssprechung berufen, dem Reiche Freiheit in- weitestem Maße zu Theil ward

, wie wir sie in den freiesten Nachbarländern nicht treffend Unser allgeliebter Herr und Kaiser Franz Josef und das durchlauchtigste kronprinzliche Brautpaar leben hoch!' (Dreimaliges begeistertes Hochrufen.) Der Wortlaut der Telegramme wurde in folgender vom Herrn Bürgermeister vorgeschlagener Fassung ge nehmiget : Se. k. k. Hoheit Herrn Erzherzog Rudolf. Kronprinz und Thronfolger des österr.-ung. Kaiserstaates in Brüssel. Eure kaiserliche und königliche Hoheit! Die unterthänigste Vertretung der Stadt Bozen er laubt

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Der Bote für Tirol
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Seite 13 von 16
Datum: 30.03.1889
Umfang: 16
. — der vereinigten Gaswerke in Augsburg mit einer Filiale in Marburg 317. Gerichtshof: der ersten Schwurgerichts-Seffion d. Js. zu Bozen 257. — zu Innsbruck 399. — Gesetz über die Einhebung der Flußgebiets-Umlage für die Ctschregulierungs-Genossenschast „Passer-Eisackmün- dnng' im I. 1889 .... 143. — Bestimmungen der der Ablösung oder Regulierung unterliegenden Rechte 165. Handschreiben Sr. Majestät des Kaisers aus Anlaß des Ablebens deS Kronprinzen Erzh. Rudolf 249. — Hoftrauer für den Kronprinzen Erzh. Rudolf

. 225 Kaiferl. Fest- und Freischrießen im I. 1889 ... 71. Kundmachung: Einbringung der Einkommenbekeuntnisse und Anzeigen für das Jahr 1839 ... 1. 331.— bezüglich der Floßdurchfahrt unter der Etschbahn- brücke bei Gmund während des Neubaues dieser Brücke 63. — Umlagen für die Erfordernisse der Handelskammer in Innsbruck 71. — bezüglich der Schweine-Transporte aus Galizien 81. — Gut achten oeS SektionSbefnndeS des Kronprinzen Erzh. Rudolf 225. — Ferialtag an allen Lehranstalten am Begräbnißtags

des Kronprinzen Erzh. Rudolf 225. — bezüglich der Kranken-Versicherung der Avbeiter 433. — Einlösung der 50 fl. Staats- noten erster Emission 501. — Rechtschreibung des OrtSnamenS Fulpmes 601. Landesumlagen in Tirol im Jahre 188S.... 89. 241. Nachschaffung von Landesbeschälern 407 und Orte für die Hengsten-Köhrung 423. Prüfungstermin aus der StaatSrcchnungSlviffenschaft zu Innsbruck 471. Verbot der Einfuhr von Klauenvieh aus Niederöster reich und Steiermark nach Tirol und Vorarlberg 589. — dto. in die polit

. Bezirke Feldkirch und Bregenz 617. — Verzeichnis;: der Advokaten der Jnnsbrucker Kammer 35. 63. — dto. Bozen 47. — dto- der Sachverständigen in EnteignungSsällen bei Herstellung von Eisenbahnen 149. S. Crnennnngen und Versetzungen. Aichinger Franz 525. — Amort Rudolf 565. Baumgartner Hermann 565. — Bochenski Josef 525. — Bruder Karl 185. Ehiesa Silvio 617. — Chimelli Arthur 293. Eiter Anton 63. — Ernennungen zn Herrenhaus- Mitgliedern 17. Feldkircher Josef 565. — Fischer Emil 233. — Fischualler Karl

149. Ganahl Karl 129. — Gauahl Joses 517. — Ger- Labeck Adolf 389. — Girtler Johann 565. —Gins Ferdinand 233. Hinterholzer Johann 60V. — Hoch Anton 135. — Hochegger Dr. Rudolf 541. — Höpperger Robert 233. — Hohn Ferdinand 525. — Holl Dr. Moritz 633. — Holzmann Johann 233. — Homann Emil 525. Jarolimek Ludwig 525. — Jeueweiu Gottfried 293. Kißling Dr. Klaudius R. v. 89. — Kofler Peter 233. — Kvfler Johann 347. — Koßmann Viktor 533. — Kripp Sigmnnd v. 185. Längle Johann 129. — Lechthaler Nikolaus 233

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.02.1889
Umfang: 4
Hinscheidens „ihres' Kronprinzen, des Kronprinzen Rudolf. Schreck war die erste Empfindung jedes Oesterreichers. der endlich das Unglaubliche zu glauben gezwungen war — inniges, herzliches Beileid die nächste. Ein junges, hoffnungsvolles Mannesleben in der Blüthe gefällt; wäre es nicht das eines Kaiser sohnes, nicht das eines Kronprinzen, „unseres' Kronprinzen, es müßte jedes menschliche Herz be wegen. Und der Schmerz der Eltern, der Gattin! Mitfühlen müßte

der Fürstenhäuser wirken bis in die entferntesten Glieder nach. Wir sahen den Habsburger Rudolf alle guten Eigenschaften seiner Ahnen entwickeln. Leutselig, offenen Ge müthes, theilnehmenden Herzens, von ungezierten Umgangsformen fanden wir den jungen Prinzen. Bald aber bot er uns mehr. Mit ungeahnter Wonne sahen wir den Freund der Natur zum Verehrer und Pfleger der Naturwissenschaft sich ausbilden; suhlten wir den Hauch eines Geistes, welcher selbstständigen Flug nahm und in schrift stellerischen Arbeiten

der junge Mann vor unserem inneren Auge und darum weckte er so frohe Hoff nungen bei den Völkern des Reiches. Wir Deutsche in Oesterreich rechneten ihn überdies nicht blos zu unsern engern Stammesgenossen, zu einem Mit streber in unserer Literatur, wir erquickten uns auch an jenen Anzeichen, welche uns zu verkünden schienen, daß Kronprinz Rudolf wie einst sein kaiserlicher Vater das Wort gesprochen : „Sire, ich bin ein deutscher Fürst!' das gleiche Bewußt sein belebte und daß er es hochhielt. Mit Freu

den sahen wir Kronprinz Rudolf als engeren Freund jenes Prinzen, welchen ein anderes tra gisches Geschick unvermuthet rasch an die Spitze des deutschen Volkes gestellt hat und mit Freuden sahen wir darin eine sernhinwirkende Bürgschaft für das Bündniß nicht blos Oesterreichs und Deutschlands, sondern auch der Häuser Habsburg und Hohenzollern. Kronpinz Rudolf ist nicht mehr — tönt nun unsere Klage. Zu rasch kam das Verhängnis, als daß man heute schon sich gegenwärtig halten möchte

z« haben, auf welche er wohl gerechnet hat. Wie glänzend er diese an einem andern Gliede des Kaiserhauses finden möge, dem Vaterherzen wird dennoch der Sohn unersetzlich sein — wie unS, die wir mit ihm gelebt, Kronprinz Rudolf un vergeßlich bleiben wird. Nachdem die volle Wahrheit über den tragi schen Heimgang des Kronprinzen Rudolf der Welt bekannt geworden, hat es fast etwas Tröst liches — wenn überhaupt bei so namenlosem Unglück von Trost die Rede sein kann — datz auh im Auslande das edle, leuchtende Bild

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 07.12.1886
Umfang: 8
— wie ich höre zwischen S und S000 fl. — gemacht haben und deshalb auch acceptiert worden DeitT. ^ und Voruribsctt' Nr. S8N. Beiträge zur Geschichte des Salzbere« bei Hall in Tirol. Mitgetheilt dom pcns. k. r. Seciionsrathe A. R. Schmidt. (Fortsetzung aus Nr. 27S.) III. Von der Regierung Herzog Rudolf IV. zu Oesterreich bis zur Regierung Kaiser Maximilian I. Noch im Jahre 1S64 kam Herzog Rudolf zu Oesterreich nach Tirol und nahm als ältester Prinz für sich und int Namen seiner zwei jüngeren Brüder

, die nur wenige oder gar keine berg männische Kenntnisse besaßen. Bei solchen Um ständen fand eS Herzog Rudolf vor allem nothwendig, die Pächter ganz abzustellen; damit aber in der Zu kunft der Bergbau besser bebaut und betrieben werde, hielt er es für das Zweckmäßigste, mehrere Particulairs mit ihm zugleich zu Theilnehmern am Bergbau und an der Ausbeute zu machen. Diesem zufolge theilte er den ganzen Salzberg in 36 Berg theile ab, die er Schläge nannte, und diese Schläge verlieh er verschiedenen Privaten

zu versehen, so stellte Herzog Rudolf auch zugehende Knappen oder Schläge an. Diese Häuer wurden von dem einstweiligen Bergmeister oder Oberschaffer aufgenommen, und ihre Anzahl konnte nach Erfordernis der Umstände mit Wissen der Amtsleute vermehrt oder vermindert werden. Herzog Rudolf bestimmte anfänglich ihre Zahl auf 12 Köpfe. In Bezug auf Arbeitsleistung wurden diese Hilfsknappen sowie die Häuer von den gesetzten Schlägen behandelt und sie erhielten vom Salzamte wöchentlich 15 kr. an Lohn. Nebst

diesen zwei Häuer-Kategorien bestellte Herzog Rudolf zur Besor gung des Bergbaues und der damit verbundenen Arbeiten noch ein weiteres Gruben» und Tagperso nale, welches aus folgenden Kategorien bestand, nämlich: 8 Rüster oder Grubenzimmerer; 24 Werk schöpfer, welche die Soole aus den Werkern mittelst Haspels in ledernen Säcken, den so genannten Pilgen, zu heben hatten; einer hinreichenden Anzahl Garer oder Hundstößer und Säuberer, worunter die Emerer oder BerghaSpler und Werkbuben begriffen

meister , Oberschaffer und den Aufsehern um St. Georgentag und um St. Michaelitag eine Grubenvisitation vornehmen sollten, wofür ihnen jedesmal zur Zehrung 39 Pfund Berner bezahlt wurden. Um den herabgekommenen Grubenbau wieder in Ordnung zu bringen und dem Salzwerke zu der nothwendigen Anzahl von Soolenerzengungs- Werkern zu verhelfen, berief Herzog Rudolf bergbau kundige Männer von seinen «Salzbergwerken zu Aussee in Steiermark und Hallstadt in Oberösterreich nach Hall, ernannte Leonhard Khun

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 12.01.1881
Umfang: 8
: Ich siehe Mit meiner Person ein, daß Graf Rudolf MontgelaS nicht nur kein Frei maurer, sondern ein überzeugungstreuer, guter Katholik, ein treuer Sohn unserer hl. Kirche ist, mithin ganz das Gegentheil von dem ist, was sein Großvater, der von Ahnen erwähnte bairische Minister- Präsident MontgelaS leider war. Die, übrigen Mittheilungen über Graf Rudolf MontgelaS sind ebenfalls unrichtig. Daß er in London mit Freimaurerhäuptlinge« in intimster Weise verkehrte, daß er ein verräterisches Geschäft anfange

« wollte u. s. w. ist durchaus unbe gründet. Die ganze gegen Graf Rudolf MontgelaS inscenirte Ange legenheit basirt auf seine Meinungsverschiedenheit über die aus wärtige Politik Oesterreichs im Vergleich zu der von der Regierung, eingeschlagenen Richtung. Graf Rudolf MontgelaS erblickt eben wie viele Andere daS Hell Oesterreichs in einem Lichte, welches mit streng konservativen Ansichten über die europäische Politik besser über einstimmt, als die unsichere Schwankung, welche daS letzte abberufene Ministerium in Wien

hervorbrachte, und an der wir noch leide?. Graf Rudolf MontgelaS Verbindungen in London waren ausschließlich auf die conservative« Kreise Englands beschränkt, denen er, da seine Mutter eine geborne Engländerin, ohnedies nahe stand. Mit Baron Rothschild, dem Prinz von Wales u. s. w. stand er nur im allgemein gesellschaftlichen Verkehr, der durch seine Stellung bei der Botschaft selbstredend bedingt war. Es liegt gar nicht so fern, daß gerade die Logenbrüder, die bekanntlich besonders im frommen Preußen lande

so mächtig sind und ihren Einfluß überall geltend zu machen trachten — den Sturz xour aivsi äire des Grafen Rudolf Mont gelaS zu arrangiren wußten. Auffallend ist eS jedenfalls, daß die Re gierung in Wien Privatbriefe des Grafen Rudolf MontgelaS ««conservative Persönlichkeiten in Constantinopel adressirt, in die Hände bekam, und in Folge dieser Privatbriefe wurde Graf Rudolf MontgelaS veranlaßt, seinen Abschied zu nehmen. (Der Briefpostverkehr in Wien zu Neujahr 1881) betrug vom 28. Dezember 1880

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 14.05.1881
Umfang: 12
einen Toast auf die hohen Neuvermählten ausbrachte; er sagte beiläufig Folgendes: „Zu diesem Augen« blicke hat bereits uuser höchster Protektor, Se. kais. und königt. Hoheit, der durchlauchtigste Herr Erzherzog Kronprinz Rudolf, seiner erhabenen Braut, der durchlauchtigsten Prinzessin Stefanie, die Hand zum ewigen Bunde gereicht, und Se. Eminenz, Cardinal Schwarzenberg, diesen Bund im Namen der Kirche gesegnet. Millionen treuer Unterthanen haben heute innige Gebete zum Himmel emporgesendet, Tausende

mir auch noch, meine Herren, den Gefühlen pflichtschuldiger Dankbar keit und treuester Ergebenheit lauten Ausdruck zu geben, und freudigen Herzens ein Hr-ch auSzu- »ringen unserem erhabenen Protektor, Sr. kais. und königl. Hoheit, den durchlauchtigsten Herrn Erzherzog und Thronfolger Rudolf und Höchst- >essen durchlauchtigsten Gemahlin, der Frau Erz herzogin Kronprinzessin Stefanie!' Mit einem reudigen dreimaligen ,Hochl' begleiteten die Anwesenden den Trinkspruch deS Präsidenten. — (Zur VermählungSfeier.) Die hiesige

Turngesellschaft hatte am 10. Mai an Sr. Kais. Hoheit Kronprinz Rudolf ein Glück wunschtelegramm abgesandt und erhielt noch am elbenTage, AbendS 10 Uhr, folgende telegraphische Antwort: Wien, Burg. Turngesellschast. Sr. Kaiser!. Hoheit Kronprinz danken für die ihn erfreuenden loyalen Beglückwünschungen. Der Obersthofmeister Sr. K. u. S. Hobeit Kronprinz Erzherzog Rudolf Bombe llei. — (AuS Algund) wird unS geschrieben: Auch in Algund wurde das Vermählungöfest S. k. H. deS Kronprinzen Rudolf feierlich be gange

». Am Vorabende leitete» Pöllerschüsse deS Fest ein, Dienstag Vormittag wurde ein Hochamt celebrirt, bei welchem der ganze Gemeinde- Ausschuß und viele Andächtige zugegen waren, nach Beendigung desselben wurde der Schul- jugeud vom Herrn Pfarrer Untereichner im Widnm Brod und Wein gespendet und schöne Gebetbücher überreicht. Leider mußte die projectirte Bergbe- leuchtung deS starken WindeS wegen unterbleiben. Lava, am 11. Mai 1881. Zur Vermäh lungSfeier unseres Kronprinzen, deS geliebten Erzherzogs Rudolf

Worten dargelegt, welche mit einem begeisternden Hoch auf daS hohe Braut paar geschlossen wurde». Darauf wurde eine von Schulfreunden gespendete Erfrischung verabreicht und an 12 arme braveSchulkinder 12 fl. vertheilt. )( Mals II. Mai. Wie in allen Orten Tirols die VermählungSfeier deS Kronprinzen Rudolf begangen wurde, so blieb auch der Markt MalS nicht zurück. Um 4 Uhr Morgens ertönten die Pöller, die Musikkapelle ließ ihre schönsten Stücke hören, um 8 Uhr war feierlicher Einzug in die Pfarrkirche

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 18
Datum: 19.03.1887
Umfang: 18
. (Kronprinz Rudolf in Berlin.) Kronprinz Erzherzog Rudolf ist am 16. A W 3 Uhr in Berlin eingetroffen. Auf dem Perm wurde der Kronprinz von dem Prinzen Wilhew, dem zum Ehrendienste bestimmten commandirer- den General des 3. Armeecorps, General M v. Wartensleben, dem Stadtgouverneur GeaeM v. Werder, dem Stadtcommandanten General Derenthall und dem Polizei - Präsidenten ^ Herrn v. Richthosen empfangen und im Min' falon des Bahnhofes von dem deutschen M' Prinzenpaar begrüßt. Kronprinz Erzherzog N dolf

hatte sich jeden größeren Empfang beten. Kronprinz Rudolf trug die preuM der deutsche Kronprinz und Prinz W>ls trugen österreichische Uniform. VomBay fuhr Kronprinz Rudolf mit dem deutschen^ Prinzenpaare in einem Wagen nach dem» lichen Palais, begrüßte dort den Kai>e wurde darauf von dem kronprinzliche« 1 und dem Pnnzen Wilhelm nach seinem^ p quartier im königlichen Schlosse gelem / S Uhr Nachmittags ist Diner bei dem ^ paare, an welchem außer dem Kronprinz Herzog Rudolf auch die badischen He > ^ und Prinz Wilhelm

theilnehmen. sucht Kronprinz Rudolf dieOper, letto' zur Aufführung gelangt. Morg ^ er ebenfalls in Berlin und nimmt an emem .. Diner beim deutschen Kronprinzen tye - ^ an einer Abends ihm zu Ehren bem^ Prinz Rudolf nach Potsdam, wo v-z tag als Gast des Prinzen Wilhelm b ^.4 Gefolge des Kronprinzen wohnt »AM Paar ebenfalls im Schlosse, w F S ^ tanten Kreaatten. Cavitän v. WM ». tanten Fregatten - Capital» -,^.>5,. > Major Graf Orsini im »Hotel Ruil patriotische Verein von Hippach Bezirk Zell am Ziller

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