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Books
Category:
Fiction
Year:
1877
¬Die¬ Arbeiterfamilie Walter in Birnbaum : eine Erzählung.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; 57/58 = Jg. 8, Nr. 1/2)
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Page 18 of 46
Author: Kirchthaler, Sebastian / von Sebastian Kirchbaum
Place: Bozen
Publisher: Selbstverl. des Vereins
Physical description: 44 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.911
Intern ID: 267774
17 wieder in der Fabrik ginget," meinte offenherzig Rosa. Wie erschracken erst Mutter und Rosa,, als Walter sagte, Rosa müsse aus etliche Wochen in den Dienst des Direktor Fuchs eintreten. Unter Thräuen baten beide den herzlosen Vater, er möge doch das rückgängig machen. Wer alle Vorstellungen und Bitten halfen nichts. „Ich habe es zugesagt," war die trockene Antwort, „ich will mein Wort halten." Mit Thränen im Auge verließ Rosa Tags darauf ihr väterliches Haus, wo sie trotz des Schmerzes

und deinen Eifer, um das Täubchen zu retten, über welchem ein Geier hoch in den Lüften bereits seine Kreise zieht! Bei Fuchs fand Rosa eine freundliche Aufnahme und auch eine freundliche Behandlung. Ruhig, langsam aber sicher suchte Fuchs die Beute zu fangen. Sr gestattete Rosa, an Feiertagen den religiösen Hebungen nachzukommen und Nachmittags das Finkenhaus auf eine Stunde zu besuchen, er ermahnte sie sogar brav zu sein. Cr vergaß sich scheinbar zwar manchmal, indem er über Betschwesterei u. dgl. loszog

; da er aber immer dazu lachte, nahm Rosa seine Reden ohne jeden andern Hintergedanken als Spaß auf. - Er zog nun seine Netze enger. Einerseits war er gegen Rosa die Freundlichkeit selbst und suchte sie.so auf seine Seite zu ziehen; andererseits aber wollte er sie von Gott lostrennen, indem er durch Spötteleien über Religion, durch Verläumdungen der Priester die Menschen furcht und Mißtrauen gegen die Priester in Rosa wachzurufen suchte; unbemerkt sollte die Achtung vor Tugend und Frömmigkeit untergraben

werden. Sieben Wochen war Rosa bereits bei Fuchs; aber bis jetzt führte den Böse wicht die schlaue List noch immer nicht Zum Ziele; die Traube war noch nicht reis und hing auch zu hoch. Indessen, hilft List nicht, so soll Gewalt die Spröde brechen ! Es fügte sich, daß die Frau des Fuchs einen Besuch in der Stadt machte. Fuchs war also mit Rosa allein im Hause. Um 3 Uhr, nachdem Fuchs das Mittagsschläfchen auf dem weichen Divan beendet, brachte Rosa dem Auftrag gemäß den Kafs ins Zimmer

. Als sie denselben auf den Tisch gestellt, faßte sie Fuchs sanft bei der Hand, zog sie rasch gegen den Divan hin, warf sie auf den Boden nieder und hielt ihr mit dem Sacktuch den Mund zu, um das Schreien zu verhüten. Der Gedauke aber, daß ihre Unschuld ~ in größter Gefahr sei, gab Rosa solche Kraft, daß sie mit der rechten Hand sich aus den Boden stemmend, mit der Linken dem Wüstling einen Stoß auf die Brust versetzte, daß er unter den Tisch hinkollerte und denselben umstieß. Mit dem Rufe: „Jesus! Maria!" sprang Rosa sogleich

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Newspapers & Magazines
Industrie- und Handels-Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 18.02.1934
Physical description: 8
Moscr Luigi, Parcines fg.) Perronc Arcangelo, Sinigo (g.) Sabotano Roberto, Merano (a.) Gentili! Giulio, Merano (w. b.) Kofler Giovanni und Anolnio, Merano (w. b.) Leimstàdtner G., Merano (w. b.) Gentilli Giulio, Merano fn.) Mair Francesco,, M.air Clara. Tirolo (g.) ' Mair Francesco und Clara, Tirolo (g.) Mfiller Rodolfo, Merano (g.) Benjamin Elena, Merano (a.) SaChcli Giuseppe, Merano Gentilli Guido, Merano (w. b.) Giustani Angela, Merano fg.) Àpfel Rosa, Merano fw. b.) Firma Jori & Vianello

, Merano (a.) Pascilo Arnaldo, Merano (a.) Jori & Vianello, Merano (w. b.) Pirelli Dante, Merano fn.) Thóma Maria. Merano Hapny Antonio, Merano Vjertl Ludmilla. Merano (g.) Solmen Valentino. Merano Pedot Fidelio, Merano hv. b.) Casa Editrice Augusta, Merano (w. b.) Novarek Grete, Merano (w. b.) Bartoli Quinto, Merano (>v. b.) Grolle! Giuseppe, Merano (g.) KranzlmuRer Aug. und Rosa, Merano fg.) Genlilli Giulio, und Regina, Merano (w. b.) Rovnti Giorgio. Merano Leimstàdtner G., Merano (w. b.) Schrrttt

H., Merano fw. b.) Mayer-Rtutiel. Merano (w. b.) Giacomozzi Celeste, Merano Waldner Giovanni, Merano fg.) Fra!. Mangeri. Merano fg.) Aófè! Rosa. Merano (w. b.) Mangione Giusenpe, Sinigo (vv. b.) Mahlknecht Crisi., Merano (w. b.) Mangione Giuseppe. .Merano fa. e.) Hesse Giusenné, Merano (o. D.) Segna Valentino, Merano (g.) Palma Maria, Merano Gruber Giuseppe, Merano (w. b.) Gutweniger Carlo, Merano (w. b.) Mayer-Stiitzel, Merano (m. W.) Hilìebrànd Carlo, Merano (a.) Burchia Antonio, Ortìsei (w. b.) Schenk

, Brunico (bestritten) 5oo.— Wiescr Andrea und Konsorten, Valdaora (o. D.) 500.— De Martini Cristina, Brunico (s. b.) 190.— Thaler Rosa, Brunico fa.) 250.50 Wieser Francesco, Valdaora fa.) 400.— Fauster Pietro, Braies (o. D.) 100.— Hemeggcc Bartolomeo, San Giorgio (o. D.) 100.— Wieser Massimiliano und Clara, Valdaora fo. D.) 322.50 MutSchlechncr Wwe. Carolina, San Vigilio (o. D.) 370.— Webhofer Rosa, Valdaora fo. D.) 316.— Pidqr Luigi, San Cassiano (o. D.) 125.-— Hofer Sebastiano, San Giovanni

(o. D.) 79.— Schmiedhofer und Konsorten, San Giovanni (o. D.) 565.— Oberhollenzer Giuseppe, San Giovanni fo. D.) 430.- Oberhollenzer Giacomo, San Giovanni (o. D.) 87.— Obcrkofler Luigi, San Giovanni fo. D.) 200.— Marcher Vitus, San Giovanni (o. D.) 150.— Moser Anna, San Giovanni (o. D.) 2.500.— Niederkofler Giovanni, Selva dei Molini (o. D.) 2.000. — Stornier Ottone, Brunico fo. D.) 200.— Thaler Rosa, Brunico (o. D.) 1.000. — Tlinlcr Rosa, Biunico (n.) 500.— Thaler Rosa, Brunico (n.) 195.— Thaler Rosa, Brunico

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Newspapers & Magazines
Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 1 of 16
Date: 27.03.2003
Physical description: 16
Rosa Wenn es der Kolumnist die ser Zeitung gestattet urill ich mich trotz des grausamen Krieges, der von Tag zu Tag ärger wird, dem Rosa wid men. Rosa, einfach rosa, rosa als Farbe, als Phänomen, als Prädikat, als Name. Rosa, wie das Poppele aus dem Hause Schwazer, zur Zeit Bo zens schönstes Madele. Rosa Wie die rote Rosa oder die ro sa Rosa. Rosa wie die kluge, grünrosa Rosa aus dem Un terland, richtige Bäurin wie der scheidende Arthur, der doch wieder kandidieren soll te, nwrzufleiß. Derweil

bitte ich die Engel im Himmel, sie mögen beim lieben Gott beantragen, er möge doch den bösen Saddam endlich töten lassen, nach dem es scheint, dass Flors Friedensgebete im Himmel nicht erhört werden. Die Vonvahlzeit ist entschie den rosa geprägt, daran kann die Kandidatur eines Tommy Widmann nichts än dern, und auch eine even tuelle Kandidatur des Bozner Vize-B ürgerm eiste rs Pichler von der Rolle wird daran nichts ändern, aber an die glaubt schon lange nie mand mehr, schließlich

hat er sich noch bei jeder Wahl ins Gespräch gebracht, als Deputierter, als Senator, als Landesrat, als Landeshaupt mann. Schlussendlich ist er dann immer dort geblieben, ico der am besten hinpasst, in die Bozner Gemeindestu be. Der nächste Wahlkampf wird rosa sein, alles deutet darauf hin, weil es ja einen freiwilligen Quotenweiberan teil geben wird, der frischen Wind in die Parteien und ins Land zu bringen scheint. Die Klein- und Kleinst/miteien haben es da leichter. Bei der _ Union genügt eine Frau im Landtag

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Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 08.09.1911
Physical description: 16
Nr. 36 Unterhallungsdtatt rur „Tiroler Land-Zeitung". 1911 Die Lenebas. Aus deni Blämischen von O. L. B. Wolfs. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Zuerst gab's ihr doch einen Stich ins Herz: „Wir sind alle Menschen," seufzte sie vor sich hin. Dann lächelte sie und: lieber Gott Hab' Dank, war ihr nächster Gedanke. So war denn nun alles gerichtet und geschlichtet und Lene und Rosa konnten ruhig abreisen. Der Müller-Franz wollte es sich nicht nehmen lassen, die beiden Frauen mit seinem Gespann

mit einem kleinen Ränz- chen auf dem Rücken der Stadt zu, um beim Onkel das Schmiede- Handwerk zu erlernen und das Altenteil beim Schulzenhaus stand leer. In des Schmiedes Heim schaltete und waltete die Lene und was sie auch unternahm, alles schlug der Familie zum Segen aus. Die Kinder hingen mit großer Liebe an der Lenebas. besser hätte auch keine Mutter für sie sorgen können, das Haus war wohl bestellt, es herrschte Gottesfurcht, Friede und Freude darin. Rosa, die Aelteste, erzählte den jüngeren Geschwistern

, wenn nicht gar Bürgermeister werden würde. Rosa hörte still und aufmerksam zu und nickte nur manchmal mit dem Kopfe. Unauffällig wußte es dann die schlaue Lenebas so einzurichten, daß Rosa in den bäuerischen Arbeiten unterrichtet wurde. Ihren Bruder bestimmte sie, in dem kleinen Hof des Hauses ein Hühnerställchen einzu richten und die Hühner wurden der Rosa ganz in Pflege gegeben. Was sie bis jetzt allein im Garten getan, dafür ward jetzt Rosa eingestellt. „Heute Mittag sind Bohnen zu legen — eine schwere

Arbeit für mich," sagte sie anscheinend absichtslos — das wußte sie - sofort sprang Rosa herbei, oder: „Die gelben Rüben müssen gejätet werden — meinem krummen Rücken wird's sauer — und wieder tat's Rosa für sie, und sie machte die Arbeiten gerne. So wurde das Stadtkind allmählich eine kleine Bäuerin, unterrichtet in allen ländlichen Arbeiten und die Lenebas schilderte bei all dem gar verlockend die Reize des Landlebens. Der Müller-Franz und sein schönes Anwesen spielte dabei eine große Rolle

. Sie verstand es auch einzurichten, daß Lene gar wenig zu städtischen Vergnügen kam, Theater, Tanz usw. war ihr alles fremd. So erzog sie in der Stille ihrem alten Schatz die Braut. Einige Jahre waren in Friede und Freude dahingegangeu. Bei^ der Lenebas beugte sich der Kopf immer mehr seitwärts, die Füße wurden schwerfälliger — sie ruhte manchmal gerne ein Stünd chen aus und konnte es mit gutem Gewissen. Rosa blühte wie eine Rose, war kräftig und gesund und nahm ihr alle Arbeit ab. „Pflege dich nur, Lenebas

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 1 of 10
Date: 08.08.1930
Physical description: 10
, denn es ^ nahte der enlscheidende Augenblick, wo die Triebe sich öffnen mußten. Zwei Tage danach verkündigte Rosa, daß sie sich geöffnet hätten. „Geöffnet, Rosa," rief Kornelius, ,,dis hülle HM sich geöffnet! Dann kann man doch schon sehen und uuters chjeiden?" Und er stockte keuchend. „Ja," antwortete Rosa, „jg, man kann bereits un terscheiden, ein Netz, zart wie Haar." „Und die Farbe?" fragte Kornelius zitternd. „Ah!" antwortete Rosa, „die ist sehr duickel." „Braun?" „Oh! dunkler." „Dunkler, gute Rosa

, dunkler! Dank! — Dunkeil wie . . " „Dunkel wie die Tinte, mit welcher ich Euch ge schrieben habe." Kornelius stieß einen Schrei närrischer Freude aus. „M!" sagte er, die Hände faltend, „es gibt keinen ^ngel, welcher mit Euch verglichen werden könnte, Rosa." irgend eines anderen Betriebes hinausgehen, und daß jener Teil des neuen BuüdesbahngesetzeS, der sich^ mit den Rechten bicr Personalvertretung, die einem Betriebs räte gleichzuhalten ist, befaßt, schließlich nichts anderes will, als das Betrieb

," jubelte Kornelius, „meine Tulpe wird schwarz blühen! Rosa, Rosa, Ihr seid das vollkommenste Wesen, welches Gott erschaffen hat." „Aber doch nach der Tulpe?" „Ah, schweiget Böse, und verderbet mir meine Freude nicht. Aber sagt mir, Rosa, wenn die Tulpe schon auf diesem Punkt ist, so muß sie ^och in zwei oder drei Tagen spätestens blühen?" „Jawohl, morgen oder übermorgen." „Ach! und ich werde sie nicht sehen!" rief Kor nelius, „und ich werde sie nicht küssen, wie ich Eure Hände küsse, Rosa

, wie ich Eure haare küsse, wie ich Eure Wange küsse, wenn sie zufällig dem Gitter nahe kommen." Nicht zufällig, sondern .absichtlich lehüte Rosa ihr Köpfchen an das Gitter, und begierig drückten die Lip pen des jungen Mannes einen Kuß auf ihre Wange. Dann beeilte er sich, Wieder auf die Tulpe zurückzu kommen. „Sobald sie offen ist> stellet sie in den Schotten," trug er der Geliebten auf, „und sendet sogleich einen Boten nach Haarlem, um den Präsidenten der Garten bau-Gesellschaft zu benachrichtigen, daß die große

schwarze Tulpe blühe. Haarlem ist weit, aber für Geld werdet Ihr einen Boten sinden. habt Ihr Geld, Rosa?" Rosa lächelte. „O ja!" sagte sie, „ich "habe dreihundert Gulden." „O! wenn Ihr dreihündert Guldgn habt, Rosa, so müßt Ihr selbst nach Haarlem gehen." „Aber während dieser Zeit wird die Blume —" „O! die Blume nehmt Ihr dann natürlich gleich! mit. Ihr dürft Luch keinen Augenblick von ihr trennen." „Aber von Luch müßte ich! mich dann trennen, Herr Kornelius," sagte Rosa betrübt. „Ach, das ist wahr

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Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 18 of 20
Date: 27.12.1918
Physical description: 20
Rosa, das Mädchen aus Sibirien. (5. Fortsetzung.) 10. I »Petersburg. Rosa wohnte bei ihrem Führer beim Kanal Ekatharinski und war einige Zeit wie ver loren in dieser ungeheuren Stadt, bis sie wußte, was ansangen und wo ihre Empfeh lungsschreiben abgeben. Indes ging ihr viele kostbare Zeit verloren. Der Kaufmann hatte vollauf mit sich selber zu tun und kümmerte sich wenig um Rosa; er hatte zwar verspro chen, die Wohnung der Prinzessin von T . . . aufzusuchen; aber bevor er sein Versprechen

erfüllt, mußte er nach Riga abreifen. Er über ließ' nun Rosa der Pflege seiner Frau. Die selbe behandelte sie sehr zuvorkommend, ohne ihr aber deswegen von irgend welchem Nutzen für ihre Pläne zu fein. Der Brief von der Madame G. . . in Nijni war an eine Person auf der anderen Seite der Newa adressiert. Da die Adresse sehr weitläufig und genau angegeben war, so machte sich Rosa einige Tage nach der Abreise des Kaufmannes in Begleitung ihrer Haus wirtin auf den Wassil-Oftrow. (Ein Stadt quartier

auf der rechten Seite der Newa.) Aber die Newa war aufgebrochen/ der Eis gang nahte und die Polizei ließ niemand mehr hinüber. Traurig über diese Widerwärtigkeit, kam Rosa wieder in ihr Quartier zurück. Zn dieser Verlegenheit gab ihr jemand, der im Hause des Kaufmannes ein- und ausging, den sehr unzeitigen Rat, eine Bittschrift an den Senat einzugeben, um den Prozeß ihres Vaters einer nochmaligen Untersuchung zu unterziehen. Man anerbot sich ihr auch, einen Rechtsgelehrten aufzusuchen, der dem Gesuch

sie an- zuhören und ihre Bittschrift zu lesen und drehten sich fort, wie man einem Stein oder einer Säule ausweicht auf dem Wege. End lich kam ein Invalide, welcher die Kanzlei zu überwachen hatte, rasch durch den Saal und wollte Rosa ausweichen; sie aber ging rasch aus ihn zu und hielt ihn an. Der alte Wächter zeigte schlechten Humor und fuhr das Mädchen an, was es hier zu schaffen habe. Rosa zeigte ihm sogleich die Bittschrift und bat flehentlich, sie dem Senat zu übergeben. Der Angeredete glaubte

eine Bettlerin vor sich zu haben und nahm sie ohneweiters beim Arm und stellte sie vor die Tür. Sie wagte es nicht, wieder einzutreten und verweilte den ganzen Vor mittag auf der Stiege, um die Bittschrift dem ersten Senator, der vorbeikommen würde, zu übergeben. Endlich sah sie mehrere Herren aus einem vornehmen Wagen heraussteigen und die Stidge hinaufkommen. Sie hatten Ordens sterne auf der Brust. Degen an der Seite, feine Stiefel und eine glänzende Uniform; einige vön ihnen trugen Epauletten. Rosa meinte

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Books
Category:
Fiction
Year:
1877
¬Die¬ Arbeiterfamilie Walter in Birnbaum : eine Erzählung.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; 57/58 = Jg. 8, Nr. 1/2)
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Page 26 of 46
Author: Kirchthaler, Sebastian / von Sebastian Kirchbaum
Place: Bozen
Publisher: Selbstverl. des Vereins
Physical description: 44 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.911
Intern ID: 267774
25 dem Gedächtniß bringen, so sehr er sich bemühte; sie waren ^a das Testament der todt- kranken Rosa.. Ueberdieß mußte sich Walter gestehen: :So dumm ist dieser-„Pfaff" doch nicht. 7 ^ ; y,y , .. : ^ ' . V - , ■; • - M - r a - ' ' ' ^ . • .v -fr, ' '* *:■' ;v: • * • . VI. «iPTiniiiPT ,,ES liebt die WA das Strahlende Z«'schwärze» Änd das Erhabene in dm Stäub zu ziehen; Doch fürchte nicht! Es gibt Noch schone HerM, 7 Die für-das Hohe 'Herrliche entglüh'n." kr;..?«-. > Schiller..; Inniger

und länger denn je hatte Theres, am Feste Maria-Verkündigung am Bette ihrer Tochter Rosa gebetet. Plötzlich tönt vom Bette her eine leise Stimme: „Wo bin ich?" Schnell erhob sich Theres und o welche Freude! Rosa'S Auge blickte ihr zum erstenmal Nach fast 4 Wochen klar, und ungetrübt entgegen. „Bist du es Mutter.?:was ist's denn mit' mir?" Rur mit Mühe unterdrückte die Mutter die Thränen;. um Rosa nicht aufzuregen, sagte sie: j,Sei nur ruhig ! Gott wird Alles recht mächw ."-7 Rosa schlief ein. Seit vielen

geworden; auch in der „Hölle" erschien .7 er nur mehr: selten und blieb nie lange, um einem Zusammentreffen mit Fuchs anszuweichen. Der Gedanke: Fuchs habe, seine Rosa zu einer Schandthat zwingen wollen und bantr ihr noch die Ehre geraubt, kam ihm nicht aus dem Kopse. Tags nach dem Feste Maria-BeMndigung war Rosa's Geist ganz klar; sie fühlte sich aber sehr schwach und erinnerte sich nur wenig der Vergangenheit. „Mutter," sagte sie, als ihr diese das Frühstück brachte, „seit wann bin ich denn krank

Gottes schütze mich! gab. wir Kraft und ich rettete mich, ich weiß selbst nicht, wie? Gott und Maria verdanke ich es, daß ich meine Unschuld nicht verloren habe." Ein unbeschreiblich wehmüthiger Dankesblick nach Oben und der Strom von Thränen zeigten der Mutter, daß Rosa noch ganz unverdorben und daß das Gerede von Rosa's Diebstahl boshafte Verleumdung sei. — In Birndorf waren noch immer zwei Meinungen über Rosa verbreitet; der weitaus größere Theil glaubte zwar an ihre Unschuld, wie es Seitlers

Aussage bekräftigte, aber die boshaften Leute schenkten mehr der Lüge des Fuchs Gehör, wie sie es gar so: gerne gesehen hätten, wenn Rosa, das fromme Finkenmädel ins Gefangniß hatte wandern müssen. — Roch am nämlichen Tage wurde der H. Pfarrer, dem Rosa's Wredergenesung sehr anlag, und der Arzt Seitler benachrichtiget. Zufällig trafen sie beim Besuche zu sammen. Rosa erzählte nun, soweit es ihre Kräfte gestatteten, den Vorgang bei Fuchs und stimmte vollständig mit dem überein, was Seitler

8
Books
Year:
[ca.1917]
Geschichten aus den Bergen ; 2 (Reclams Universal-Bibliothek ; 2696)
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Page 31 of 121
Place: Leipzig
Publisher: Reclam
Physical description: 116 S.
Location mark: I 61.249/2
Intern ID: 67460
„Einen einzigen Kuß, Rosa, zum Abschied, dann will ich schweren Herzens scheiden." Hold errötend gewahrte sie seine letzte Bitte, eine 'innige Umarmung, dann schied er vom Hause, daS sein ganzes Glück in sich barg. Wie der Lenz eingelautet wurde von den Blümelein auf Flur und .Feld, Gentianen blühten aus den Bergen und das junge Grün auf den Matten sproß, verließ Frau Rosa die Stätte ihres Schmerzes. Sie besuchte das Grab ihres Gatten, schmückte es mit den ersten Boten des einziehenden Früh

lings und nahm Abschied vom Dahingeschiedenen. Dann sagte sie mit wehmütigem Lächeln ein freundlich Lebewohl den Leuten, die sich vergebens mühten, den Grund der Tren nung vom Orte zu erfahren. Frau Rosa sagte nur, sie gehe zu Verwandten in die Stadt. Das war alles, was aufdring liche Neugier erfahren konnte. Für die Bewohner des Ortes wenig genug, daher sie sich fast erschöpften in Vermutungen. Einer der ersten Schritte der Frau Rosa in der Stadt war ein Besuch beim Oberforstmeister

, der sie zwar höflich, doch mit fühlbarer Kälte empfing und ein eisiges Verhalten zur Mchau trug, als Frau Rosa nach den Gründen der Versetzung des Waldmeisters fragte. Statt einer offenen Antwort, erhielt sie ausweichende Redensarten, und je dringender sie fragte, desto hartnäckiger verschwieg der Ober forstmeister die Wahrheit. Und als sie nicht nachließ in ihrer Bestürmung um Klarheit, da wurde der Weißbart nahezu grob und ließ Andeutungen fallen, die die edle. Frau ge radezu empörten. Entrüstet sprach Frau Rosa

ihren Ver zicht auf das Recht ihres Bleibens ini Waldmeisterhanse aus und ließ den Beamten in völliger Verblüffung zurück. Einmal eingetreten für den Mann ihre- Herzens, war sie fest entschlossen, seilte Sache zu verteidigen. Frau Rosa suchte demgemäß um eine Audienz beim Fürsten nach, die

9
Books
Year:
[ca.1917]
Geschichten aus den Bergen ; 2 (Reclams Universal-Bibliothek ; 2696)
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Page 33 of 121
Place: Leipzig
Publisher: Reclam
Physical description: 116 S.
Location mark: I 61.249/2
Intern ID: 67460
Herzensgeheimnis erraten," sagte der Fürst und drohte der in reizender Verlegenheit vor ihm 'sitzenden Frau mit dem Finger. „Dem ganzen Dilemma ist leicht abgeholfen," fuhr dann der Prinz fort. „Wir erneuern den Vertrag und Sie ziehe»-wieder als Waldmeisterin in daß alte Haus, ja?" „O nicht doch,"' 'rief der Fürst aus, als Frau Rosa in über fließender Dankbarkeit für so viel Güte dem' Prinzen' die Hand küssen wollte, „ich will dieses reizende Händchen'an die Lippen drücken

, wie es sich so schönen, so edlen Frauen gegenüber .gebührt." Galant küßte er Fra« Rosas Hand und geleitete sie durch den Salon. „Darf ich zur Hochzeit kommen?" fragte der Fürst lächelnd, „Sie nicken unter FreudeSthränen, bon, ich komme und es soll eine flotte Waidmannsfeier werden. Also ziehen Sie ruhig heim, Frau Rosa, in vier Wochen kommt unser Waldmeister zur Trauung sub bleiben Sie glücklich und zufriedenen Ihrer Abgeschiedenheit wie bisher. Nun reisen Sie mit Gott heim in die schönen Berge

." ' ' Glückdurchströmtw Herzens eilte Frau Rosa- zu ihren Verwandten, die über diese günstige. Wendung natürlich nicht wenig erstaunt waren. Wie ihre Cousinen aber von baldiger Hochzeit, hörten, und gar vernahmen, daß Durch laucht selbst zur Trauung käme, da wollten sie Frau Rosa schier in Stücke reißen vor. Freude und dann ging's an- Einkäufen von neuen Toiletten, denn die Mädchen wollten doch alle Frau' Rosas Kranzeljungfrauen' sein. Wie sie alles' besorgt hatten,, fuhren Frau 'Rosa und die Mädels heim

' in die herrliche Bergwelt. Unten im Thale an der Bahnstation harrte heute ein viersitziger Wagen 'der Ankunft der Damen, den Frau Rosa sich vorher bestellt. Das war bereits ein Alarmschuß für die guten Leute im Orte. Wie aber dann der offene Wagen mit Frau Rosa und den bildhübschen Mädchen durch die Straße über den Marktplatz nach dem Waldmeisterhanse fuhr, da wurden die Männer vom ledigen 'Notariatsschreiber !

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Volksbote
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Page 9 of 14
Date: 16.04.1970
Physical description: 14
Donnerstag, den 16. April 1970 „V olksbote“ Seite 9 Sexualmord an einem dreizehnjährigen Mädchen Ein fürchterliches Verbrechen wurde am vergangenen Wochenende in der Umgebung von Bozen verübt. Die 13jäh- rige Mittelschülerin Rosa Pichler aus Steinegg fiel einem Sexualmörder zum Opfer. Ihre Leiche wurde am Sonntag gegen 8 Uhr früh vom 43jährigen Bahn wärter Luis Ferant aus Völs bei seinem üblichen Kontrollgang in einem Bach bett zwischen' Kardaun und Blumau ge funden. Ihr Gesicht

, an Ort und Stelle zu kommen. Mahlknecht er kannte im toten Mädchen sofort seine ehemalige Schülerin Rosa Pichler. Maresciallo Facchini verständigte die Gerichtsbehörde und Dr. Lusuardi, den ehemaligen Gemeindearzt von Karneid. Während der Arzt den bereits eingetre tenen Tod feststellte, erledigte der Staatsanwalt die erforderlichen Formali täten. Wie eine erste Untersuchung der Leiche ergab, muß der Tod wenigstens 30 Stunden vor der Auffindung einge treten sein, das wäre also in der Nacht zum Samstag

, vermutlich kurz nach der Entführung des Mädchens. ' Die schwergeprüften Eltern, Johann und Maria Pichler, erfuhren von der Ermordüng ihrer Tochter am Sonntag Vormittag. Sie kamen gegen 11 Uhr nach Kardaun, ließen sich aber dazu überreden, von der Besichtigung der Leiche abzusehen. Der Anblick des ent stellten Körpers hätte für sie gewiß nur eine zusätzliche Last und unauslösch liche Erinnerung gebracht. Ferner offen bleibt vorerst auch die Frage, wo Rosa ermordet worden ist. Die Ordnungshüter neigen

zur Ansicht, daß es nicht an der Auffindungsstelle der Leiche geschehen ist, sondern daß der tote Körper später dorthin gebracht wurde. Einige Indizien sprechen dafür: Rosa war vollständig angekleidet, wie sie am Freitag morgen von daheim weg gegangen war, aber so,- als ob es in aller Eile geschehen sei. Außerdem wurde in der Nähe der Auffindungsstelle der Leiche eine Decke sichergestellt, mit welcher die Leiche befördert worden sein könnte. Sofort nach Bekanntwerden der Er mordung des Mädchens lief

die Fahn dung nach dem Mörder an, angelegt auf breitester Basis, die bis gestern abend aber noch zu keinem konkreten Ergeb nis geführt zu haben scheint. Bei der Suche nach dem Mörder können sich die Ordnungshüter einzig und allein auf die Aussagen von Personen stützen, wel che Rosa Pichler am Freitagabend zum letzten Mal gesehen haben, und zwar, als sie in Begleitung eines jungen Man nes den Bozner Autobahnhof verließ. Darauf kommen wir noch zu sprechen. y*- v • Es liegt auf der Hand

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 12
Date: 27.11.1921
Physical description: 12
im Geisiale. 20 Eine Erzählung von Josef Praxmarer. Kind, sagte dann die Mutter, du verstehst es nicht, du hast deinen Vater nicht recht mehr ge kannt. — Kein Wunder, daß dir die Welt schön vorkommt. Des Sensenschmieds Rosa machte sich da und dort bei der Einnehmerin etwas zu schaffen, bald brachte sie ihr einen Butterwecken, bald ein schönes Blumenstöckchen, bald bat sie dieselbe, ihr ein Stück Kleid zuzuschneiden: freilich kam da Rosa 'nie mit leeren Härtden, obwohl die Einnehmerin sich immer wehrte

, etwas anzunehmen, solche Dienste leistete sie zu gerne umsonst: doch Rosa gab nicht nach, bis sie die gebrachte Gabe annahm, war es ja nur evie kleine Erkenntlichkeit. Bei dieser Gelegenheit hörte sie wieder etwas von Hannes; die Mutter konnte nicht satt werden, von ihm zu sprechen und Rosa hörte und sprach auch gerne davon, das war ihr eine gemähte Wiese, wie draußen das Sprichwort lautet; sie gab auch das ihrige zu dem Lobe und das tat dem Mutier herzen wohl. Hätte die Mutter tiefer in das Herz der jungen

Lobrednerin sehen können, so hätte sie auch die Ursache erraten, warum Rosa mit ihr we gen des Hannes so gut harmoniere: Rosa konnte den Hannes seit jener Begegnung bei der Anna- Kapelle unmöglich aus dem Herzen bannen, jene Worte klangen noch immer in ihrem Innern nach; „Liebe Iugendkameradin, denke doch noch manch mal an mich." Sie hatte wohl oft an ihn gedacht aber dachte er auch an sie? Schwerlich, denn nie hat er ihr einen Gruß ge schickt. .obwohl sie immer der Mutter desselben an befohlen

hatte, zum Schlüsse eines Briefes hinzu- setzen: Auch des Schmieds Rosa läßt dich recht stark grüßen; er ging bei der Antwort über diesen Gruß immer stillschweigend hinaus. Warum das? Darüber zerriß sich Rosa oft den Kopf; und es blieb immer ein kleines Dörnchen in ibrem Herzen stecken, daß Hannes sie ganz vergessen haben sollte. Das knospende Röschen von damals war inzwi schen zur blühenden Rose geworden und so man cher hatte schon um die Hand der Schmiedstochter bei ihr selbst und dem Vater angehalten

: die Leute, ja selbst der Vater, wunderten sich, warum Rosa so vorteilhafte Verbindungen ausschlage. Rosa sagte immer, sie sei noch zu jung, sie könne sich nicht entschließen, den Vater zu verlassen. Aber ich wette, hätte Hannes sie gefragt, so hätte sie keine solche Ausrede gehabt: sie wäre ihm gerne überall hin gefolgt, für ihn wäre sie nicht zu jung, meinte sie, warum fragt er nicht; wenn er noch lange zögert, so könnte sie ihm zu alt werden. Doch das waren nur Gedanken der Rosa

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Books
Category:
Fiction
Year:
1877
¬Die¬ Arbeiterfamilie Walter in Birnbaum : eine Erzählung.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; 57/58 = Jg. 8, Nr. 1/2)
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Page 32 of 46
Author: Kirchthaler, Sebastian / von Sebastian Kirchbaum
Place: Bozen
Publisher: Selbstverl. des Vereins
Physical description: 44 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.911
Intern ID: 267774
— 31 gleichen Weibe und zur unschuldvollen Rosa —aber zugleich wieder abgestoßen. Eben wollte er das Weite suchen, als Rosa mit der Mutter freudestrahlenden Antlitzes ein trat -• und recht treuherzig sprach: ° „Vater, heute wollen wir einmal recht fröhlich bei sammen bleiben, nicht wahr?" Dieser Einladung konnte er nicht widerstehen; Walter blieb zu'Hause und mußte sich Abends gestehen, daß er seit vielen Jahren keinen so vergnügten Tag verlebt hat, wie diesen, Nicht einen leisen Borwurs hörte

war dieß bei Walter die Frücht des Gebetes Rosa's. Wie oft flehte Rosa in dunkler Nacht, wenn der Vater trunken dem Finkm- häüschen zuwankte: „Nur Ems, nur Eins ich bitte, selbst um des Lebens Preis, - ! : Ach! lose meinem Vater des Herzens starres Eis; - - ■ Sieh an ihn doch in Gnaden; ruht er an Deinem 'Herz, Dann will ich gerne sterben, zu thener ist kein Schmerz." Das Gebet allein war ihr noch zu wenig; das schwache Geschöpf legte sich auch, ganz im Geheimen Bußwerke aus und um sicher das Herz

schweigend und das Ave betend durch Birndors. Es waren: Rosa und ihre Schwester Walburg, welche Erlaubniß bekommen hatte, diesen Tag eine Wallfahrt mit Rosa nach Maria-Hilf zu machen. Rosa sollte ihre Heimath nicht mehr sehen, sondern wollte von Maria-Hilf weg ihren Weg nach St. Jakob zu einschlagen — ins Kloster. Der Abschied im Finkenhaus war ungemein rührend; Rosa selbst war standhaft und gefaßt; ihr fiel das Opfer nicht so schwer; galt es ja ihres Vaters Seele zu retten. Die Mutter Theres segnete

sie mit Thräuen, indem sie ihr die Worte der frommen Witwe Euphrasia an ihre Tochter, die hl. Euphrasia zurief: „Möge der Herr, welcher die Berge aus unerschütterliche Grundfesten baute, dich allzeit in der Furcht seines heil. Namens bestärken" und betete dann mit derselben Euphrasia weiter: „Nimm o Herr! dieß Kind unter deinen Schutz; es liebt und sucht nur Dich und em pfiehlt st'ich daher mi't Dir allein." Walter war bis zu Thränen gerührt, als Rosa kindlich zu seinem Bette hinkniete und ihn weinend

um Verzeihung bat für alle Unbilden, die sie ihm zugefügt. Dann schloß sie: „Lieber Vater! ich werde nie aufhören, Euch zu lieben und für Euch zu beten." Von den Geschwisterten war nur der älteste Bruder Pius anwesend. Zu ihm sprach Rosa: ,Mus bleibe ein treuer Söhn des hl. Baters, dem zu Ehren Du diesen Namen trägst und zeige Dich überall als Katholik" und Pius hat bis jetzt Wort gehalten. Trotz seiner Jugend hält er fest zur kath. Sache, nimmt Theil an den Versammlungen des kathol. Vereins, empfängt

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Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
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Page 14 of 16
Date: 08.09.1911
Physical description: 16
Bas drinnen in der Stube dem Franz gegenüber über deren Vor züge. Wie brav und tüchtig ihre Nichte sei und wie gerne sie auf den: Lande leben würde und noch vieles Schöne und Gute wußte sie von ihr zu erzählen. Wieder kam Rosa wie vor wenig Jahren über den Steg am Müllerwehr und Lene bemerkte, wie Franzens Blicke ihr folgten, merkte auch seine spätere Befangenheit dem jungen Mädchen gegenüber. Der Müller hatte sich gut gehalten, war or dentlich jünger geworden, so daß die Beiden ein ganz

zu können: „Die Rosa oder keine." „Meint man denn, daß ein Alter noch so „närrisch" werden könnt, ich bin ja wie toll mit dem Mädchen —( sie ist meine zweite Lene, genau wie sie — entschuldigt er sich vor sich selbst — und ein weher Seufzer entrang sich seiner Brust iin Gedanken an deren hartes Geschick. „Arme, brave Lene bist 'ne halbe Heilige," schloß er seine Reflektionen. Bei der Rosa begann es auch allmählich zu dämmern, aber die Liebe kam nicht mit dem ersten Schritt, den der Müller zum Ent gegenkommen getan

. Erst ganz allmählich wurde es dem Mädchen klar, daß Franz trotz des Alters unterschiedes ihr mehr als der Mülleronkel war. Sie sprach mit der Lenebas oft und gerne von ihm und als Monat um Monat verstrich und er nichts von sich hören ließ, da wurde die arme Rosa stiller und bleicher und die Lenebas sagte sich: „nun ist meine Zeit gekommen." Nach wenigen Tagen langte in der Mühle ein Brieflein an „komme lieber Franz, ich habe dir den Weg eben gemacht, du darfst nur anfragen." Am folgenden Sonntag

Mor gen fuhr in flottem Trabe ein Ber- nerwägelchen mit zwei stattlichen Braunen durch das Landstädtchen und hielt vor dem Hause des Maschinenmeisters. Gewandt und leichtfüßig sprang unser Freiers mann herab und übergab dem ihm begleitenden Müllerburschen die Zügel. Lene und Rosa kamen ihm entgegen und erstere sagte: „Mein Bruder ist in der Stube, willst du ihn dort aufsuchen? Rosa und ich haben noch im Hause zu tun - und damit verschwand sie mit der Rosa. Die Sache war bald klipp und klar

der Müller wußte, daß die Rosa nichts mitbrachte- es genügte ihm zu wissen, daß Rosa ihn aus freier Wahl nahm und ihm gut war, und der Maschinenmeister wußte auch, daß er sein Kind nirgends besser versorgen könne und so fuhr der Müller- Franz abends als glücklicher Bräutigam heim. Bei der armen Lene war die Freude mit Wehmut gemischt und das trübte auch bei Franz ein wenig das Glück. Er wollte dies nicht oft mehr durchmachen und drang auf baldige Hochzeit. „Ich habe keine Zeit zu verlieren," meinte

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Newspapers & Magazines
Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 2 of 16
Date: 27.03.2003
Physical description: 16
sie gestrit ten haben wie die Kärrner, das ist natürlich eine böse Unterstellung, die die böse Tageszeitung in die Welt setzt Aber der neue Rosa- Zauber wird ja nicht von den Grünen kommen, dort strei ten sich ja nur Männer um den Posten, den eine Frau innehatte, die ihnen aber we der ganz grün war, noch Parteiweib; eine die eigent lich gar nichts zu suchen hatte in der Partei der rich tig grünen Frau, war sie doch rosa. Eine rosa Frau und keine grüne Frau. Der rosa Zauber ist aber in der Sammelpartei

ausgebrochen, die wird nun wunderbar ro sa, weiblich und fraulich, cs wird eine Wohltat sein, es wird duften und es wird mo disch hergehen, wenn sich die rosa Rosen treffen. Aber siehe da, auch in der Sam melpartei gibt es schon den ersten Zank in rosa. Meran, das liebliche Meran, die ver steckte Sexinet ropole, das sich zur erotischen Haupt stadt des Landes gemmtsert hat, schickt sich an, gleich drei starke Finnen in den Landtag zu schicken. Die ro sa Frau Unterberger ist zum Zwecke sogar rot geworden

, wenn die Arbeitnehmer über haupt noch rot sind. Die ruhmreichen Zeiten der ro ten Rosa sind ja vorbei, und siehe, auch sie hatte am meisten mit der Obeifmu der Partei zu kämpfen, der süßen Gebert, die keine Frau neben sich haben wollte. Eine, aber ejne Richtige, genügt, war ih re Meinung, Frau ist Frau, die muss weder rosa sein, noch Rosa heißen. Und so wird die Frau ■Stiruer- Braut sch denken, dass es doch keine rosarote Julia braucht im Landtag, wenn cs eine rosarote Vroni gibt null die rosa Martina braucht

cs schon gar nicht, denken beide. Die Grünen haben sich der rosa Konkur renz entledigt und ich freu mich schon auf eine rosa Li ste mit vielen rosa Rosen und wenigen rosa Män nern. Sie würde ein Novum darstellen und die streiten den Parteichenrosa weiber ärgern, die um ihre rosa Posten kämpfen. Ich hoffe nur. dass die Bauernrosa bleibt, denn die ist bodenständig. Die anderen werden herrliche Wahl kämpfe führen. Jede gegen jede, Rosa gegen Rosa. PS.: Lasset uns beten. Lieber Gott, töte den bösen Saddam

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Books
Category:
Fiction
Year:
1877
¬Die¬ Arbeiterfamilie Walter in Birnbaum : eine Erzählung.- (Flugblatt des katholisch-konservativen Volksvereins von Bozen und Umgebung ; 57/58 = Jg. 8, Nr. 1/2)
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Page 31 of 46
Author: Kirchthaler, Sebastian / von Sebastian Kirchbaum
Place: Bozen
Publisher: Selbstverl. des Vereins
Physical description: 44 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.911
Intern ID: 267774
' vjii. Iie barmherzige Schwester. . Drei Worte machen leicht und/licht Was immer schwer Md trüb, , 1: O Herz! Im Weh! veraiß sie nicht. s Sie heißen: Gott zu 8iev'. ' ' Da Rosa's Kräfte rasch zunahmen, theilte sie ihr Vorhaben, das ihr Seelsorger freudigst gebilliget hatte, der Mutter mit. Dieses Vorhaben war — in ein Kloster zu gehen und zwar barmherzige Schwester zu werden^ denn für einen beschau lichen Orden war Rosa zu arm. Erst betrübte sich die Mutter etwas; selbst frommen Müttern fehlt

eine besondere Freude empfand/besorgte die Ausnahme, die ohne weiters bewilligt wurde mit der Bestimmung: Rosa könne bis Anfang Oktober eintreten, wenn sich ihre Gesundheit befestigt und der Vater seine Einwilligung gegeben habe. Aber wie nun diese erlangen? Nachdem Rosa mit ihrer Mutter eine neuntägige Andacht zum göttlichen Herzen Jesu gehälten, wollte sie am Feste Maria Geburt die Anfrage an den Vater richten. Als ob die göttliche Gnade der Bitte Rosa's vorausgeeilt wäre, war Walter an diesem Tage

Nachmittags nicht zum Rößlwirth gegangen, sondern zu Hause geblieben. Mit pochendem Herzen, doch im Vertrauen auf die Macht des hl. Herzens Jesu, welches die Herzen der Menschen wie Wasserbäche leitet, stellte Rosa an den Vater schüchtern die Bitte, er möge ihrem Vorhaben, barmherzige Schwester zu werden, nicht entgegentreten. Der heldenmüthige Schritt Rosa's war ein mächtiger Schlag der Gnade an das solange verschlosseue Herz Walters. Er hörte diesen Schlag und — wagte es nicht zu wider- stehm

da wie eine Erscheinung des Himmels, wie ein Riese, wie ein Engel — und Rosa war auch ein Engel im Vergleich mit ihrem •— tiefgesunkenen Vater! Ganz beschämt und verstört kam er von der Kammer zurück, fand Rosa aus' den Knieen in der Stube betend und sprach: „Thue, was Du willst." Das hatte Rosa nicht erwartet; unter einem Strom von DankeSthranen umklammerte sie des Vaters Füße und konnte nichts anderes wiederholen als nur: „Gott sei Dank !" Freudig lief sie dann der Mutter, die vom Be suche der Kirche Zurückkehrte

, entgegen, um ihr die Kunde von' des VaterS „Ja" zu bringen. Dieser Tag war für Rosa in Wahrheit ein Freudentag ; sie war glücklicher als eine Fürstentochter, der die Hand eines mächtigen'Königs angetragen wird/ Das faßt freilich die Welt nicht, weil sie ihren Blick nur aus der Erde schweifen läßt und dabei die himmlischen, übernatürlichen Menden übersieht. Der Kamps im Innern Walters tobte fort; an Rosa's und der Mutter Freude konnte er noch nicht theilnehmen; er verstand ja diese zwei frommen Seelen

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Books
Year:
1886
¬Eine¬ Promenade durch die Anlagen und Gärten des climatischen Curortes Meran
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Page 173 of 184
Author: Entleutner, Anton / von A. F. Entleutner
Place: Meran
Publisher: Gellert
Physical description: VIII, 170 S.
Language: Deutsch
Location mark: I A-702
Intern ID: 158163
den Huris vorgesetzt (Obst'des Schicksals). Obige'Art findet sieh in Villa Rosa, Fortune’s Forsythie (Forsythia For tune i LindL). Ein i — 2 m hoher Strauch aus China mit hellbraunen Zweigen, lang- Hcli-lanzettliehen, zugespitzten Blättern, ober- seits matt, unterseits glänzend. Die gelben Blütfaen dieser Art erscheinen früher als die der 2 anderen Arten (Villa Rosa). Siebold’s Forsythie (Forsythia Sie- boldii Hort.) aus China. Diese Art hat an der Spitze abgerundete Blätter und eine längere

Blunienkrone (Villa Rosa). Prächtige Ungnadie (Ungnadia spe- ciosa En dl.) aus Texas. Ein schöner, 3—6 m. hoher Strauch mit 2—3 paarig ge fiederten, anfangs weichhaarigen Blättern. Die unregelmässigen, hängenden, rothen Blüthen stehen in achselständigen Schein dolden und erscheinen meist vor den Blättern. Zur Blüthezeit erinnert der Strauch an Cercis Siliquastrum (Villa Rosa). Scheinhasel (C o r y 1 o p s i s spi cata S„ et Z.) aus Japan. Die Blätter dieses fremdartig erscheinenden Strauches sind kleiner

als bei der gemeinen Haselnuss, Schon im. ersten Frühjahr erscheinen die hellgelben, den Schlüsselblumen ähnlichen, wohlriechenden Blüthen in überhängenden Aehren (Villa Rosa).

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Newspapers & Magazines
Industrie- und Handels-Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 28.01.1934
Physical description: 8
(w. b.) 1.000.— Mair Francesco und Clarä, Tirolo (w. b.) 2.100,— Baiferini Luigi, Merano (K.) 190.— Dolbraz F. f Merano , 300.— Zimmerl Giuseppe, Merano (w. b.) 473.75 Zimmert Giuseppe, Merano (w. b.) • 500.— Apfel Rosa, Merano (w. b.) 400.— Giusanni Angela, Merano (g.) , 200.— Soria Clemente, Merano (a. e.) 112.— Scria Clemente, Merano (a. e.) . 63.— Pizzardo Antonio, Merano (bestritten) 100.— Casapiccola Ezio, Merano (n.) 50 — Thoma Maria, Lagundo (w. b.) 558.35 Kofler Giovanni, Merano (a.) 1.146.— San

Giuseppe, Montana (o. D.) Oberparleitcr Giacomo, Villa S.ta Caterina (o. D.) Wiuklcr Giuseppe, Slegona (o. D.) Mulschlechner Ww-e. Carolina, S. Vigilio (o. D.) Mutschlechner Wwe. Carolina, S. Vigilio (o. D.) Stemhergcr Massimiliano und Matilde, Brunico (o. D.) Puecher Giuseppe, Brunice (a.) Mutschlechner Wwe. Carolina, S. Vigilio (o. D.) Thnlcr Rosa, Brunico (w. b.) Thaler Rosa, Brunico (w. b.) Thaler Rosa, Brunico (o. D.) Thaler Rosa, Brunico (o. D.) Thaler Rosa, Brunico (o. D.) Oberhammer Giuseppe

und Anna, Braies Nuova., (o. D.) Thaler Rosa, Brunico (o. D.) Thaler Rosa, Brunico (o. D.) Thaler Rosa, Brunico (o. D.) Thaler Rosa, Brunico (w. b.) Thaler Rosa, Brunirò (w. b.) Enel E.. Brunico (w. b.) Thaler Rosa, Brunico (o. D.) Thaler Rosa, Brunico (o. D.) Thaler Rosa, Brunico (o. D.) Thaler Rosa, Brunico (o. D.) t Lire 120 — 245— 380— 5.500— 10 . 000 — 4.000— 3.894.20 325.50 223.50 1.060— 306— 160— 4.000— 301 — 150.— 300.— 1 . 000 .— 100 — 1.000— 720— 200 — 230— 3.000— 800— 1 . 000 — 550— 122

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Newspapers & Magazines
Volksbote
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Page 4 of 14
Date: 15.03.1973
Physical description: 14
“ die eingelangte Post der Häuserin auf den Küchentisch warf. „Die Post für den Herrn Pfarrer“, sagte er und wandte sich wieder der Türe zu. „Dürfte ein wichtiger Brief dar unter sein“, fügte er hinzu und polterte die Holztreppe wieder hinunter. Pfarrer Eder horchte auf. Was hörte er eben sagen, ein wichtiger Brief? Wer kann schon Wichtiges an ihn, den alten Bergpfarrer, schreiben? In diesem Augenblick ging die Türe auf und Rosa, die Häuserin, schlürfte mit ihren rheumatischen Füßen in das Arbeitszimmer

! Ihr Bischof.“ „Rosa, Rosa“, rief der Pfarrer der Häuserin nach, die sich bereits wieder in die Küche begeben hatte. „Wo brennt’s, Hochwürden?“, antwortete die Häuserin gelassen. „Rosa, hören Sie, wir bekommen hohen Besuch. Der hochwürdigste Herr Bischof wird uns am zweiten Sonntag nach Pfingsten einen Besuch abstatten. O, welche Freude, welche Ehre für das ganze Paznauntal!“ Rosa hörte schwei gend dem Pfarrherm zu. „So sagen Sie doch etwas", schrie er die Häuserin an, „freuen sie sich mit mir und der gan

und da muß schon etwas Besonderes auf den Tisch kommen!“ „Aber Rosa“, fuhr ihr der geistliche Herr ins Wort, „Sie müssen wissen, daß unser hochwürdigster Herr Bischof ein äußerst bescheidener Mann ist und auf große Aufmachungen gar keinen Wert legt!“ „Wert hin, Wert her, Hochwürden, wenn das Essen gar zu mager ausfällt kommt die Schande in eister Linie auf die Häuserin!“ „Aber Rosa, regen Sie sich doch nicht gleich auf, setzen Sie sich einmal hin, das können wir ja alles in Ruhe be sprechen!“ „Besprechen

können wir es schon, Hochwürden, aber mit meiner Ruhe ist es aus, bis der hochwürdigste Gast wie der fort ist!“ „Schließlich, Hochwürden, wieviel ge denken Sie für eine Mahlzeit auszu geben?“ — „Die Ausgaben richten sich natürlich immer nach den Einnahmen und daß meine Pfründe sehr knapp be messen ist, wissen Sic ja ganz genau!“ — „Leider, Hochwürden, weiß ich dies zu genau!“ Also Rosa ich denke halt, einen Gulden die Mahlzeit!“ „Was, nur einen Gulden die Mahl zeit, bei so einer Teuerung?“ — „Nun ja, dann sagen

, weil ich mich auf meine Füße nicht mehr recht verlassen kann! Dies alles muß jetzt wieder aufgescho ben werden, weil wir allerhöchsten Be such bekommen!“ „Rosa“, entgegnete ihr der Pfarrer, „Sie sollten Ihre Zunge mehr im Zaume halten. Wissen Sie' denn nicht, daß mit der Zunge am allermeisten gesündigt wird?“ „Schon recht, Hochwürden, aber mit den Händen und Füßen auch! Über haupt, wenn ich mir Ihre vertretenen Absätze ansehe und mir dabei denke, wie Sie von Ihrer mageren Pfründe noch einen Teil verschenken!“ „Aber Rosa

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Newspapers & Magazines
Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 7 of 16
Date: 15.01.2000
Physical description: 16
S Ü D T I R „Ich war immer der Herr Werth“ Hans Peter Franzelin, der Mann an der Seite von Wohnbaupräsidentin Rosa Werth: Ein Leben abseits des Rampenlichts. Ehepaar Werth Franzelin früher und heute: In die Politik gestolpert Von Karin Gamper V erschiedener kann ein Paar nicht - sein: Er zurückhaltend, fast schüchtern. Sie rastlos und ener gisch. Hans Peter FVanzelin, 61, ist seit 30 Jahren der ruhige Pol an der Seite der Präsidentin des Wohn bauinstituts, Rosa Werth. Im Rampenlicht zu stehen

: „Wenn ich meine Frau ab und zu dann doch begleitet habe, war ich meist der Herr Werth“, schmunzelt Hans Peter FVanzelin. Aufmerksam geworden auf seine spätere Ehefrau ist der Wahl-La- naer (,4m Herzen bin ich Unter landler geblieben“) erstmals beim Zugfahren: „Es war ein Zufall: Wir waren beide nach Lana un terwegs und kamen dabei ins Ge spräch“, erinnert sich Franzelin. Es hätte auch einfacher gehen können: Rosa Werth und Hans Peter Franzelin arbeiteten länge re Zeit in vis-a-vis-gelegenen Ge- - schäften

, den Minderbemittelten zu helfen“. Der Ehe entstammen zwei Kin der. Beide sind verheiratet und haben selbst Nachwuchs. Hans Peter FVanzelin ist jetzt - nach 37 Jahren Dienstin der Dorfapothe- lie-in Rente. In die Politik ist Rosa Werth FVanzelin in den 60er Jahren zunächst gestolpert, und ihr Ehe mann war nicht ganz schuldlos daran: „Der KVW fragte mich da mals, ob ich für die Gemeinderats wahlen kandidieren würde. Ich habe aber abgewinkt, weil ich nicht der richtige Mensch für die Politik

bin - viel zu viel aufregen würde ich mich.“ Der Verband ließ aber nicht locker und ließ nachfragen, ob „sich denn nicht etwa die Rosl trauen“ würde. Daß dies das erste Kapitel einer lan gen Politikerkarriere sein würde, hätte sich der Ehemann nie ge dacht: „Darauf wäre ich nie ge kommen.“ Rosa Werth war zuerst die einzige FVau auf der SVP-Li- ste und danach die einzige FVau im Gemeinderat „Sie hat damals auf Anhieb mehr Stimmen be kommen als ihr Chef der Vize- Bürgermeister war“, sagt Hans Peter FVanzelin

nicht ohne Ge nugtuung, „dabei hatte sie in ihren Lebenslauf nur geschrie ben: „Rosa FVanzelin, Hausfrau“. Die Legislatur ist noch nicht zu Ende, als Rosa FVanzelin für den Landtag kandidiert - und den Sprung schafft. „Wir haben uns darüber riesig gefreut. Es sind - damals so viele durchgesaust die vorher schon als Landesräte ge handelt worden waren, daß es für uns schon ein Erfolg war“, stapelt FVanzelin tief Daß sie es ge schafft hatte, erfüllte Hans Peter FVanzelin „mit Stolz

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