ist es bereits, daß die Zwiebel- knospe bereits in der Erde liegt?" -„Sechs Tage, ja, Porr Kornelius." „Und sie kommt noch nicht zum Vorschein?" „Nein, doch ich glaube, daß dies morgen geschehen wird." „Also morgen, gut, und Ihr werdet mir Nachricht ^avon geben, nicht wahr, Rosa, und auch von Euch? 3 Ich bin sehr besorgt um die Tochter, von welcher W eb en spracht, doch weit mehr interessiert mich die Natter." „Morgen?" sagte Rosa zögernd, indem sie den Ge- faitgenen von der Seite anblickte, „ich weiß
, m Chrysanthemen und den Geranien fliegen. Der barten der Hoffnungen und Vergnügungen eines Ge fangenen hat nur eine Jahreszeit. Ihr habt mich ver ölen, teure Rosa, um Eure eigenen vier Jahreszeiten äes Vergnügens zu suchen. Ihr habt wohl getan, und jch beklage mich nicht darüber, denn welches Recht habe ch, von Luch Treue zu fordern?" „Meine Treue?" rief Rosa, ohne daß sie sich Mühe gab, vor Kornelius die Dränen zu verbergen, welche bung der Kollektivierungsmaßnahmen Stellung und schlugen ein gemäßigteres
die radikalen Kommunisten sofort einen großen Lärm, doch wußte sie Stalin damit zu beruhigen, daß er betonte, die Hauptrichtlinien der Kollektivierung blieben unangetastet und nur die Ueber- schreitung der Parteidirektiven werde ablgbbaut. über ihre Wangen flossein, „meine Treue! bin ich Euch denn nicht treu gewesen, wie?" „Nun, heißt das mir treu sein," rief Kornelius, „wenn man mich verläßt, wenn man mich« dem Tode preisgibt?" „Aber, Herr Kornelius," erwiderte Rosa, „tue ich nicht alles, was Luch
Vergnügen, verschaffen kann? Be schäftige ich mich nicht mit Euren Tulpen?" „Rosa, Ihr werft mir die einzige ungetrübte Freude vor, welche ich auf D ieser Welt noch habe. Es mißfällt Luch, daß ich die Blumen liebe." „Nicht das mißfällt mir, Herr Kornelius, sondern nur, daß Ihr sie mehr liebt als mich selbst, das ist es, was mich traurig macht." „Ach, teure, geliebte Rosa," rief Kornelius, „seht meine Hände an, wie sie zittern, betrachtet mein Antlitz, wie es blaß ist, horcht, wie mein Herz pocht, beim
Pimmel! das gilt nicht meiner schwarzen Tulpe, son dern es ist deswegen, weil Ihr mir zulächelt, weil Ihr Euer Antlitz gegen mich neigt, weil — weil es mir scheint, als ob Eure Hände die meinigen suchen und als ob ich die Wärme Eurer schönen Wangen hinter dem kalten Gitter verspürte. Rosa, meine Liebe, zer stört die Knospe der schwarzen Tulpe, zerstört meine Hoffnung auf die Blume, nehmt mir dies alles, doch raubt mir nicht Eure Stimme, Euren Anblick, raubt nrir nicht das Feuer Eurer Augen