- schafts- und Fachgruppen intensiviert und gleichzeitig werden Arbeitskräfte freigemacht. Gefahr um Silvia 16 Roman von Annemarie Artinger Vertrieb: Curl Duncker Verl««, Berlin W 85 — Nachdruck und Ueberietiun«; auch auszugsweise, verboten! Silvia antwortet« nicht und sah an Rosa vorbei. „Soll ich dir zum Abendbrot Salzburger Nockerln machen?" versuchte Rosa Silvia zu bestechen. „Ich will keine Salzburger Nockerln, ich will den Schlüssel zur Kammer!" „Ach, Kindchen", seufzte Rosa, „du hast
doch nichts davon. Wenn ihr nur nicht alle solche Dickschädel wäret; alles Unglück, das ich in diesem Hause erlebt habe, ist von der Dick- schädeligkeit gekommen. Alle mußten sie immer was haben, was sie nicht kriegen sollten, und daran gingen sie dann zugrunde, und es waren Leute darunter, die viel gescheiter waren als du, das kannst du mir glauben. Ich habe ja gewußt, daß es auch mit dir nicht besser sein würde." Rosa seufzte und stöhnte, aber Silvia blieb hart. Endlich, nach Stunden, kam sie und gab Silvia
den Schlüssel zur Bodenkammer. „Der liebe Gott soll's mir verzeihen, wenn ich etwas Unrechtes und etwas, was dir. Scha den bringt, damit getan habe, aber ich kann es einfach nicht aushalten, wenn du mit mir bockst; es hat alles feine Grenzen." „Nun bock ich ja auch nicht mehr mit dir, nun sind wir wieder die allerbesten Freunde", lächelte Silvia verschmitzt. „Das glaube ich; nun hast du ja, was du haben wolltest^, nickte Rosa und ging traurig und verbittert hinaus. Silvia sah mit Erstau nen
, daß sie sich-dabei, wie von Gewissens qualen getrieben, bekreuzigte. Wäre Rosa nicht so sonderbar gewesen, hätte Silvia wahrscheinlich nur verständnislos auf die alten Koffer und Kisten geschaut; vielleicht hätte sie auch noch festgestellt, daß sie mit Kleidern und sonstigen Besitztümern eines wohlhaben-, den Mannes gefüllt waren, und wäre dann in Gedanken an einen der angeblich in der Welt umhervagabundierenden Familienangehörigen wieder aus der Kammer gegangen. So aber ging sie gründlicher zu Werke. Dr. Glaß
hatte die Kisten öffnen lassen und Silvia die Arbeit wesentlich erleichtert, aber er hatte nicht gewußt, wie sonderbar Rosa auf die Frage nach dem Besitzer dieser Dinge reagieren würde, und er hatte auch nicht die zitternde Hilflosigkeit gesehen, mit der das alte Mädchen ich bekreuzigt hatte. Silvia kannte ihre Kinder- rau gut und wußte, daß hier etwas dahinter- teckt, was Bedeutung hatte, deshalb besah sie ich nicht nur den Inhalt der Kisten, sondern sie kramte alles durch und suchte nach einem An- e unkt