,Jch erzählte Dir einmal von den Brüdern Thor, von Berthold, den eine einzige Frau so unglücklich ge macht hatte, und von Johannes, der hunderte von Frauen unglücklich gemacht hatte und dem in der Liebe zu einer einzigen alle Reinheit wiedergeschenkt wurde. Aber von Peter Thor habe ich Dir noch nie erzählt, und seine Ge schichte ist nicht minder schön. ,Er war der jüngste der Brüder, ach, er war fast noch ein Kind, achtzehn Jahre, als Berthold starb. — Da kam Regina, um derentwillen Berthold
gestorben war, Zurück und sah neben dem Toten den jungen Peter und liebte ihn von diesem Augenblicke an. Sieh, so verschlungen sind die Wege der Liebe. Berthold hatte Regina auf Händen getragen, aber sie liebte ihn nicht, sie liebte seinen jüngsten Bruder. Du hast alles das, was mir an Berthold ge fallen hat, aber Du hast noch mehr. Liebst Du mich wieder? — Nein, sagte Peter, ich liebe eine andere. Wer ist es? Ich weiß nicht, wie sie heißt. Wie sieht sie aus? Herrlich ist sie, das kann ich jetzt schon
sagen, obwohl ich sie noch nie gesehen habe. Und da willst Du sie lieben? Ich weiß bestimmt, daß sie mir einmal begegnen wird. Regina lachte ihn aus und strich ihm mit ihren schlanken Händen, nach deren Streicheln sich Berthold ein schweres Leben lang gesehnt, übers Haar. Aber Peter schob diese Hände weg. Und Regina lachte ihn mit ihren Augen, um deren Blick Berthold gebettelt hatte, an, aber Peter wandte sich ab. Und Regina küßte ihn auf den Mund, eine Seligkeit, um die Berthold jede Stunde