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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1921
Königin Heimat : Roman
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Seite 183 von 321
Autor: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Ort: Leipzig
Verlag: Staackmann
Umfang: 355 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: D 1.997 ; 1.997
Intern-ID: 65485
Sie hatten es bald heraußen, die schlafen Bäuerinnen, daß sie von der Regina jeden Preis für ihre Waren ver langen dursten. Denn wenn das Hans voll von Leuten war, dann mußte die Regina eben bezahlen, was gefordert wurde. Diese geschäftlichen Verhandlungen spielten sich dann meistens iP aller Herrgottsfrühe und in der Küche des Gasthauses ab. Da. saß die Regina am großen Küchentisch, hatte eine färbige Schürze vorgebunden und eine Schüssel voll Kartoffeln vor sich stehen, die sie putzen

wollte. Sie tat so, als schälte sie die Kartoffeln, kam aber nie sonder lich vorwärts mit ihrer Arbeit. Die eigentliche Arbeit leistete die Zenz, ihre jüngere Schwester. Die hatte sich die Regina Zur Hilfe genommen, und die schaffte und sorgte mit Lust und Ausdauer, wie sie es drüben im Elternhaus seit Jugend auf gewohnt gewesen war. Die Regina aber faß jetzt am liebsten in der Küche und leitete von hier aus ihren Hausstand. Da sah und hörte sie alles, was vorging, und sie naschte von den guten Speisen

und achtete doch scharf darauf, daß nichts ver geudet wurde. Diese Überficht und ein gewisses Mißtrauen gegen alles, was etwa zu ihrem Nachteil geschehen könnte, hatte sie sich überraschend schnell angeeignet. Allabendlich zog die Regina eines ihrer feinen städtischen Gewänder an, belud sich überreich mit goldenen Ketten, Ringen, Broschen und Armbändern und ging hinüber in das große Eßzimmer zu den Fremden. Dort ging sie von Tisch zu Tisch, lachte und plauderte und scherzte mit den Gästen

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