dazu. Aber das ist entsetz lich.' Der Kommissar nickte. „Ich begreife sehr wohl, wie schwer Ihnen die Erörterung dieser Ereignisse fällt', sagte er, „aber es hilft nichts, Sie müssen mir mehr erzählen. Ihr Bruder blieb nicht lange bei Ihnen wohnen?' „Nein, nur drei Tage. Dann suchte er sich ein Zimmer im „Hotel am Sund'. Ich habe ihn dort zweimal aufgesucht, um ihn zu überreden, Kopenhagen zu verlassen. Ich habe ihm sogar Geld angeboten. Aber er nahm es nicht. Er wollte, daß ich ihm eine Stellung verschaffte
. . .' „ . . . und in Wirklichkeit wollte er natür lich seine Pläne im Hause Ihres Onkels zu Ende führen', fügte der Kommissar hinzu, „was glauben Sie denn, was Ihren Bruder neulich in den Park geführt hat, ols Herr Kock mit ihm zusammenstieß?' Ingrid sah niedergeschlagen zu Boden. „Es gibt leider nur eine Erklärung', sagte sie nach kurzer Pause, „er wollte einbrechen.' Wieder nickte der Kommissar. „Nun müssen Sie mir auch noch erklären, warum Sie an diesem Abend davongelaufen jind, warum Sie das „Hotel am Sund' auf gesucht
haben und woher Herr Kock dies ver mutet hat!' bestand der Kommissar. An Ingrids Stelle antwortete ihm Ole „Die Erklärung ist sehr einfach, Herr Kom missar. Ich wußte, daß Peter Hjerlin, alias Peter Sörensen, in diesem Hotel wohnte. Ich konnte mir denken, daß Ingrid versuchen würde, ihren Bruder zu retten. Darum nahm ich an, daß sie das „Hotel am Sund' auf suchen würde, um dort im Zimmer ihres Bruders alles zu entfernen, was ihn jemals belasten könnte. Es war ein Fehler von mir, Herr Kommissar
wußten Sie etwas von den Briefen? Wie haben Sie sich die Schlüssel zum Geldschrank verschafft?' Wieder schüttelte der Gefangene den Kopf. „überhaupt nicht', sagte er leise und schnell, „ich kannte die Briefe gar nicht, ich habe auch niemals den Geldschrank aufge macht oder Fotokopien hergestellt, ich . . .' „Aber, Menschenskind', unterbrach ihn der Kommissar. „Sehen Sie einmal her — das habe ich unter Ihrem Gepäck im „Hotel am Sund' gefunden!' Er hielt ihm die Quittung des Fotoateliers am Rathaus