-Hotel mit mir zu Abend zu speisen. Vielleicht kann ich Ihnen bis da hin gute Nachrichten'bringen . . „Dieses Vergnügen, wie Sie es ausdrücken, Dr. Lien, kann ich Ihnen nicht machen. Ganz und gar nicht. Ich habe Sie lediglich gebeten, mir die Höhe des Honorars zu nennen.' „Zwanzig Dollar', sagte Dr. Lien i^nd hatte wieder ein eisiges Gesicht wie früher. Grete zog sich wortlos einen kleinen Brillantring vom Finger und legte ihn vor den Anwalt auf den Schreibtisch. „Ein Ge schenk meiner Mutter
es nur eine Verbindung, nach Japan', lautete die Antwort. Japan! Ich muß Ehina verlassen, dachte Grete. Ich will nicht untergehen, ich lasse mich nicht beugen. Ich will kämpfen. Nur heraus aus der 'Stadt, in der ein Mr. Wyatt allmächtig ist. Von mir aus mögen sie mich in Japan suchen. Die japanischen Behörden werden mich nicht wegen dieser 10.000- Dollar Sache ausliefern. Am Abend erklärte Grete ihrem Hotel- di'rektor, daß sie einverstanden sei, in der Bar zu tanzen. Mit wem immer. „Es sind durchaus ehrenwerte
Gentlemen', versicherte ihr der schlaue Geschäftsmann. „Meistens die Kapitäne der hier vor Anker liegenden Schiffe.' Das Hotel, in dem Grete wohnte, gehörte nicht zu den ersten der Stadt. Immerhin war es ein Hotel, das ausschließlich von Weißen aufgesucht wurde. Es lag in der Nähe der Landungsstelle. Reisende, die in Hongkong ankamen und nach einigen Tagen ins In nere Chinas weiterfuhren, pflegten gerne das Hotel zu benützen, das rein und sauber und nicht teuer war. Im rückwärtigen Teil des drei Stock
hohen Hauses lagen die Speisesäle und die Tanzräume, die in keinem Hotel des Ostens fehlen durften. Grete schritt durch den Gang zu der Ga lerie, die im ersten Stock rings um den Tanz saal führte. Unten drehten sich die Paare im Tanz zu den Klängeü einer lärmenden Jazz. Die Dekoration bestand lediglich aus chine sischen Lampions, an den Wänden hingen japanische Sonnenschirme und Fächer. Die Gesellschaft, die unten im Saale tanzte, war recht gemischt, wenngleich es nur Weiße waren. Es fehlte