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Categoria:
Storia
Anno:
1899
Stadt Schwaz 1899 : zur Erinnerung an die Erhebung des Marktes Schwaz zur Stadt
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Pagina 30 di 63
Autore: Hussl, Otto / Hrsg. im Auftrage der Gemeindevertretung der Stadt Schwaz. [Otto Hussl]
Luogo: Schwaz
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 71 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Schwaz <Tirol> ; s.Stadterhebung ; z.Geschichte 1899<br>g.Schwaz <Tirol> ; z.Geschichte
Segnatura: II 105.349 ; II 64.609 ; 1.173
ID interno: 184509
— 31 *■ feiner lockeren, unwirtschaftlichen Lebensweise keine Sparpfennige auf die Seite gelegt hatte, blieb zurück und weil keines andern Erwerbszeiges kundig, auch ohne Aussicht auf ein besseres Loos in der Zukunft. Nicht lauge hatte der reiche Bergsegen in Schwaz gedauert und würde noch viel weniger lang gedauert haben, wenn dem damaligen Bergbau die technischen Hilfsmittel von Heute zur Ver fügung gestanden wären. Das Ungesunde und Unsolide dieser raschen Entwicklung von Schwaz

wird auch noch durch folgende Thatsachen bewiesen. Der reiche Bergsegen von Schwaz fiel in das goldene Zeitalter materiellen Wohlstands in Tirol; das Land war damals voll herrlicher Waldungen, der Ackerbau für da malige Verhältnisse in vorzüglichem Zustande, Handel und Ge werbe blühten wie nie zuvor in Tirol; der Tranfithandel gewann europäische Bedeutung; Bozen war damals eine der ersten Handelsstädte Deutschlands und noch nie hatte Tirol ein so frischer Lebensstrom durchzogen, noch nie war der Reich thum seiner Bewohner

so groß gewesen; unter Erzherzog Siegmund wurden nicht weniger als 14 tirolische Orte zu Städten erhoben und machte ihr Reichthum und ihre Betrieb samkeit sie zu wahren Perlen des Landes. Schwaz wurde aber trotzdem keine Stadt, weil städtischer bürgerlicher Sinn den Einheimischen, dauerndes Interesse an Schwaz aber den fremden Gewerken fehlte; obwohl in der damaligen herrlichen, kraft strotzenden Periode der Renaissance, im Cinque- Cento, in ganz Mittel-Europa, auch in Tirol die Kunst und das Kunst

gewerbe die üppigsten Blüthen trieb, weiß man auch hievon in Schwaz gar wenig zu erzählen. Nun kamen noch Pest, Erdbeben und die häufigen Aus brüche des Lahnbaches dazu, endlich das entsetzliche Unglück von 1809, später noch durch den Bau der Eisenbahn das Auf hören des Transitverkehrs auf der Landstraße und auf dem Inn und Schwaz ging immer mehr abwärts und was das Schlimmste war, es erlitt nicht nur die großen Einbußen au seinem Ver mögen und seinen reichen Einnahmsquellen, es verlor auch die

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Categoria:
Storia
Anno:
1899
Stadt Schwaz 1899 : zur Erinnerung an die Erhebung des Marktes Schwaz zur Stadt
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Pagina 31 di 63
Autore: Hussl, Otto / Hrsg. im Auftrage der Gemeindevertretung der Stadt Schwaz. [Otto Hussl]
Luogo: Schwaz
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 71 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Schwaz <Tirol> ; s.Stadterhebung ; z.Geschichte 1899<br>g.Schwaz <Tirol> ; z.Geschichte
Segnatura: II 105.349 ; II 64.609 ; 1.173
ID interno: 184509
und geschrieben, in Zeitungen, Büchern. Prospekten und Landkarten. Wer noch anfangs der 60er Jahre durch die Straßen von Schwaz schritt, die vielen Brandstätten und verlotterten Häuser, aus deren oft unverglasten Fenstern die öde Leere, auch Armuth und Elend wie aus hohlen Augen sah, die schlecht beleuchteten, in üblem Zustand befindlichen Straßen und Gäßchen, das vcr- muhrte Lahnbachbett k . betrachtete, der bekam von dem herab gekommenen, an allen Ecken und Enden die Armuth und Noth der Leute zeigenden

Markte, der doch in Mitte der wunder baren Landschaft des herrlichen Unterinnthals lag, den Eindruck, als ob ein Zerrissener, schmutziger Fetzen in ein reines Blnmen- oder Rasenbeet, dasselbe verunstaltend, hmeingeworfen läge. Als ich in dieser Zeit als Student durch die Straßen und Gassen unseres Marktes schritt, erfüllte tiefe Trauer mein Herz über diesen Zustand von Schwaz und ich gelobte es mir int Stillen, nicht zu rasten und nicht zu ruhen und so weit meine schwachen Kräfte reichten

, alles zu thun, um Schwaz wieder zu Wohlstand und Ansehen zu bringen und so wird wohl noch manch' anderer der heute im höheren Alter besindlichen Männer aus Schwaz gedacht und gesuhlt haben. Heute fühle ich mich sehr glücklich, daß die Augen des alten Herrn die Erfüllung dessen sahen, was die Brust des jungen Studenten einst in so leidenschaftlicher Sehnsucht bewegte. Und da nun die Verödung von Schwaz am größten ge worden, sieng cs plötzlich an, ivieder besser zu werden. Wie im Vorlenze das Eis zu schmelzen

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Categoria:
Storia
Anno:
1899
Stadt Schwaz 1899 : zur Erinnerung an die Erhebung des Marktes Schwaz zur Stadt
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Pagina 33 di 63
Autore: Hussl, Otto / Hrsg. im Auftrage der Gemeindevertretung der Stadt Schwaz. [Otto Hussl]
Luogo: Schwaz
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 71 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Schwaz <Tirol> ; s.Stadterhebung ; z.Geschichte 1899<br>g.Schwaz <Tirol> ; z.Geschichte
Segnatura: II 105.349 ; II 64.609 ; 1.173
ID interno: 184509
1®*■ '0 ging es aus einmal wie lauer Frühlingshauch regeren, wirth- schastlichen und Verkehrslebens durch Schwaz. Mit der Verlegung einer Landesschützen-Garnison nach Schwaz ficngcn allmählig die Gasthäuser, Kaufläden und Gewerbe wieder an, regeren Verkehr zu spüren; dieser Verkehr hob sich erst langsam aber stetig, später in immer rascherem Tempo, da die Landesschützen-Garnison unter damaligen Verhältnissen wesentlich und ausfallend zur Hebung des bürgerlichen Wohl stands beitrug; es kamen

strebsame, tüchtige, intelligente aus wärtige Gewerbetreibende nach Schwaz, die in dem damals ziemlich tobten gewerblichen Leben wie Sauerteig wirkten und die bürgerliche Thätigkeit aufmischten, auffrischten und ihr neue Bahnen wiesen, in die tobte Geschästsluft eine frische Strömung und Bewegung bringend, dazu die fortwährende Vergrößerung der hiesigen I. k. Tabak-Hanpt-Fabrik, die wiederholte, bedeutende Erhöhung der Arbeitslöhne daselbst, die zur Erhöhung der bürgerlichen Einnahmsquelleu wesentlich

Promenaden mit hübschen, aussichtsreichen und bequemen Ruhe plätzen angelegt, fast alle Straßen und Gassen in einen vorzüg lichen Zustand gebracht, mit der Herstellung von Trottoiren begonnen, die Brücken über den Lahnbach vergrößert, erneuert und vermehrt, eine prächtige elektrische Beleuchtung eiugeführt. Um Mittel für den wirthschaftlichen Aufschwung zu schaffen, wurde seiner Zeit eine Sparkasse gegründet, die jetzt schon von großer Bedeutung für Schwaz ist und zweckmäßige finanzielle Ein richtungen

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Categoria:
Storia
Anno:
1899
Stadt Schwaz 1899 : zur Erinnerung an die Erhebung des Marktes Schwaz zur Stadt
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Pagina 36 di 63
Autore: Hussl, Otto / Hrsg. im Auftrage der Gemeindevertretung der Stadt Schwaz. [Otto Hussl]
Luogo: Schwaz
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 71 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Schwaz <Tirol> ; s.Stadterhebung ; z.Geschichte 1899<br>g.Schwaz <Tirol> ; z.Geschichte
Segnatura: II 105.349 ; II 64.609 ; 1.173
ID interno: 184509
— 38 — Für die Sicherheit unserer Stadt wurde eine tüchtige, vor treffliche, starke, freiwillige Feuerwehr gebildet und mit allen zweckdienlichen Mitteln reichlich ausgestattet. Für gesellige Zwecke entstanden zwei Lesevereine, zwei Theatersäle, Musikkapelle, Liederkranz und Streichorchester; für unsere lieben Todten ein würdiger, schöner Friedhof. Und so ist es denn in der letzten Zeit dahin gekommen, daß Schwaz allmählig thatsächlich Stadt geworden, wenn es auch den Namen oder Titel

einer solchen nicht führte, den Rang einer solchen nicht hatte. Und diesmal war die Entwicklung von Schwaz eine gesunde, weil organische. Nicht durch Zufall, wie zur Zeit des ersten Aufblühens von Schwaz — sondern durch zielbewußte Thätigkeit; nicht plötzlich wie damals — sondern durch viele Jahre unermüdeter, ausdauernder Arbeit — nicht durch Fremde, die Schwaz nur als vorübergehendes Ausbeute-Objekt ansahen, sondern durch Einheimische und solche Fremde, welche Schwaz sich zur dauernden Heimath erwählten

— nicht durch fremde Gunst — im Gegentheile, wir hatten immer mit fremder Mißgunst, Abneigung, Vernachlässigung und Herabsetzung zu kämpfen - sondern durch eigene Kraft ging Schwaz wieder in die Höhe. Vor A llem durch das einträchtige, durch gemeinsame warme Liebe zu unserer Heimath hervorgerufene Zusammenwirken aller Parteien. Diese Entwicklung unterscheidet sich auch dadurch von der ersten, vor 4 Jahrhunderten, daß sie nicht etwa blos momen tanen Wohlstand erzeugt und bürgerliches, kunstgewerbliches Wirken

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Categoria:
Storia
Anno:
1899
Stadt Schwaz 1899 : zur Erinnerung an die Erhebung des Marktes Schwaz zur Stadt
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Pagina 38 di 63
Autore: Hussl, Otto / Hrsg. im Auftrage der Gemeindevertretung der Stadt Schwaz. [Otto Hussl]
Luogo: Schwaz
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 71 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Schwaz <Tirol> ; s.Stadterhebung ; z.Geschichte 1899<br>g.Schwaz <Tirol> ; z.Geschichte
Segnatura: II 105.349 ; II 64.609 ; 1.173
ID interno: 184509
41 . So standen die Verhältnisse in Schwaz im Jubeljahre 1898, als auf einmal die Nachricht hieher gelangte, der Markt Imst sei Zur Stadt erhoben worden. Da war es wohl natürlich, daß sich die Gemeinde-Ver tretung von Schwaz fast unwillkürlich die Frage stellte, ob es denn für Schwaz nicht an der Zeit, ja vielleicht für selbes die höchste Zeit wäre, Stadt zu werden. Die Genieinde-Vertretung hielt darüber Rath und faßte nach eingehender Würdigung aller Umstände den einstimmigen Beschluß

: Den Bürgermeister und Gemeinderath von Schwaz zu beauftragen, die nöthigen Schritte sofort einzuleiten, damit Schwaz baldmöglichst zur Stadt erhoben werde und zwar auf Grund folgender Erwägungen: 1. Ist Schwaz an räumlicher Ausdehnung größer als alle Städte Tirols, die vier größten ausgenommen; 2. Uebertrifft Schwaz an Einwohnerzahl 16, sage 16 tirolische Städte und zwar theilweise vom Doppelten bis zum Neunfachen. 3. Kommt Schwaz an städtischen Einrichtungen, an Be hörden, an gewerblichen Bildungs-, Humanitäts

- und Geselligkeits- Anstalten, fast allen besser situierten aus den oben erwähnten 16 Städten gleich, übertrifft aber % der obigen Städte in jeder Hinsicht. 4. Wird Schwaz von Fremden schon seit Jahren für eine Stadt und zwar für eine hübsche und ansehnliche angesehen und ist selbst von hohen Staatsbeamten schon vor Jahren verwundert die Frage gestellt worden, warum Schwaz denn keine Stadt sei. 5. Ist die Befestigung des Ortes, die früher Bedingung zur Stadterhebung war, zu solcher längst nicht mehr erforderlich

. ■ 6. Haben die Gemeinde-Vorstehung, Gemeinde-Vertretung und wohl auch einzelne Bürger schon öfter die unliebsame Er fahrung gemacht, daß Schwaz darunter leidet, weil es nicht den Titel einer Stadt führt — bei hohen Behörden, Ministerien, Verkehrsanstalten, im Fremdenverkehr rc., weil Schwaz gerade, weil es Markt ist, als minderwerthiger gilt nrld darum dessen Wünsche und Bitten und Vorstellungen weniger Beachtung

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Categoria:
Storia
Anno:
1899
Stadt Schwaz 1899 : zur Erinnerung an die Erhebung des Marktes Schwaz zur Stadt
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Pagina 39 di 63
Autore: Hussl, Otto / Hrsg. im Auftrage der Gemeindevertretung der Stadt Schwaz. [Otto Hussl]
Luogo: Schwaz
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 71 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Schwaz <Tirol> ; s.Stadterhebung ; z.Geschichte 1899<br>g.Schwaz <Tirol> ; z.Geschichte
Segnatura: II 105.349 ; II 64.609 ; 1.173
ID interno: 184509
erreichten. 8. Ist SchwaZ durch den Umstand, daß es bisher immer Markt und nicht Stadt war, in eine förmliche Jsolirung gerathen; es war nicht Land, es war nicht Stadt, nicht Fisch, nicht Fleisch; wurde von den tirolischen Städten nicht als ebenbürtig anerkannt und bei der letzten Landes-Ausstellung 1893 in Innsbruck den Schwazern die Anbringung ihres Wappens am Ausstellungs gebäude nicht geduldet und überhaupt der Markt Schwaz vom kleinsten Städtchen sozusagen über die Achsel angesehen. 9. Findet

diese Mißachtung von Schwaz, weil es nicht Stadt, in vielen Büchern, Landkarten, Prospekten re. bedauer lichen Ausdruck. 10. Sind in der letzteren Zeit immer mehr Marktflecken zu Städten geworden, so daß mit der Zeit nur mehr die min desten Märkte noch Märkte bleiben und der Titel „Markt" von Tag zu Tag genngwerthiger wird und Schwaz doch nicht warten kann, bis es als letzter der tirolischen Märkte Stadt wird. 11. Ist Schwaz lange genug in Noth, Armuth und Miß achtung gestanden, daß es, nachdem

es nun aus eigener Kraft sich endlich emporgehoben hat, die Ehrung durch die Erhebung zur Stadt beanspruchen darf. 12. Ist sich Schwaz bewußt, im Kriege wie im Frieden stets ein loyaler Ort gewesen zu sein. So wie es zur Zeit des Kaisers Max, so hat es zu den Zeiten der Belagerung Wiens durch die Türken, so 1797, 1809, 1848, 1849, 1859, 1866 stets seine Pflichten gegen Kaiser, Reich und Land treu erfüllt. 13. Hofft die Gemeindevertretung von Schwaz, daß der

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Categoria:
Storia
Anno:
1899
Stadt Schwaz 1899 : zur Erinnerung an die Erhebung des Marktes Schwaz zur Stadt
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Pagina 40 di 63
Autore: Hussl, Otto / Hrsg. im Auftrage der Gemeindevertretung der Stadt Schwaz. [Otto Hussl]
Luogo: Schwaz
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 71 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Schwaz <Tirol> ; s.Stadterhebung ; z.Geschichte 1899<br>g.Schwaz <Tirol> ; z.Geschichte
Segnatura: II 105.349 ; II 64.609 ; 1.173
ID interno: 184509
des Marktes Schwaz zur Stadt der Gemeinde nur unbedeutende, verhältnißmäßig ganz uner hebliche Kosten. 16. Ist gerade im Gnadenjahre 1898 die Hoffnung mehr als sonst berechtigt, daß Se. k. k. Majestät die allerunterthänigste Bitte der Erhebung des Marktes Schwaz zur Stadt allergnädigst bewilligen werde. 17. Die Befürchtungen wegen Schädigung der Bürger durch die Stadterhebung wegen dadurch erwachsen sollender höherer Staatssteuern und Gemeinde-Umlagen sind grundlos; erstens, weil die höheren Steuersätze

nicht vom Titel Stadt abhängen, sondern von der Höhe der Einwohnerzahl; letztere, weil wir ja schon fast alle städtischen Einrichtungen haben, also nicht erst zu erwerben brauchen und die fehlenden doch einführen würden, auch wenn Schwaz Markt bliebe; weil wir vernünftiger Weise doch nur solche Einrichtungen einführen würden, die produktiv sind und deßhalb sowohl der Gemeinde als auch den einzelnen Bewohnern der Stadt Nutzen bringen sollen. Berufen, den diesbezüglichen Beschluss des hiesigen Ge meinde

-Ausschusses nach allen Seiten zu vertheidigen, muss ich auch die geäußerte Befürchtung, als würde durch die Stadt erhebung von Schwaz der Fremdenverkehr geschädiget, weil Fremde ja das Landleben aufsuchen und aus dem Stadtleben hinaus wollen, als vollkommen grundlos erklären. Ganz abgesehen davon, dass dieses Hinauswollen sich nur auf größere Städte bezieht, möchte ich Sie zu ihrer Beruhigung blos auf die Haupt-Fremdenorte von Tirol außerhalb der Cen-

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Categoria:
Storia
Anno:
1899
Stadt Schwaz 1899 : zur Erinnerung an die Erhebung des Marktes Schwaz zur Stadt
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Pagina 41 di 63
Autore: Hussl, Otto / Hrsg. im Auftrage der Gemeindevertretung der Stadt Schwaz. [Otto Hussl]
Luogo: Schwaz
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 71 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Schwaz <Tirol> ; s.Stadterhebung ; z.Geschichte 1899<br>g.Schwaz <Tirol> ; z.Geschichte
Segnatura: II 105.349 ; II 64.609 ; 1.173
ID interno: 184509
sein will, vor ziehen, jung zu sein und kraftstrotzendes, blühendes, mächtig pul sierendes Leben zu fühlen. Der Herr Bürgermeister von Schwaz hat nun nnter Bei lage des betreffenden Sitzungsprotokolls und emer Menge von Bildern und Plänen von Schwaz aus alter und neuer Zeit, der Fremdenverkehrsbroschüre, der Abbildung des Huldigungs- feftzngs und der Gedenkmünze, im Verein mit den Gemeinde- räthen ein allerunterthänigstes Majestäts-Gesuch an Se. k. u. k. Majestät gesandt und Se. k. u. k. Majestät

hat mit Aller höchster Entschließung dto. 28. April d. I. die Bitte der Gemeinde-Vertretung allergnädigft zu bewilligen und den Markt Schwaz zur Stadt zu erheben geruht. Selbstverständlich erfüllt uns Schwazer dieser kaiserliche Gnadenact mit großer Freude und wir haben vollkommen recht, diese Freude voll zu genießen und diesen Tag festlich zu begehen. Allein es wäre ernster Männer unwürdig, wenn wir aus diesem Anlasse nur an das Freuen dächten und weil wir nun das angestrebte Ziel erreicht, die Hände müßig

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Categoria:
Storia
Anno:
1899
Stadt Schwaz 1899 : zur Erinnerung an die Erhebung des Marktes Schwaz zur Stadt
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Pagina 44 di 63
Autore: Hussl, Otto / Hrsg. im Auftrage der Gemeindevertretung der Stadt Schwaz. [Otto Hussl]
Luogo: Schwaz
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 71 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Schwaz <Tirol> ; s.Stadterhebung ; z.Geschichte 1899<br>g.Schwaz <Tirol> ; z.Geschichte
Segnatura: II 105.349 ; II 64.609 ; 1.173
ID interno: 184509
— 48 werden brauchen; vielleicht findet Schwaz noch einmal seinen Ruhm in der Ausübung des Kunstgewerbes. Vergessen wir aber auch nicht der sittlichen Pflicht, die das Aufblühen unserer Stadt uns auserlegt, dass wir stets der Armen, Kranken, Elenden und Verwaisten uns erinnern, für selbe An stalten schaffen und Stiftungen für Arbeit, Pflege, Unterricht und Unterstützung, wozu uns die großen Städte glänzende Bei spiele wohlthätiger Schöpfungen geben. Wenn wir in dieser Weise Vorgehen

, so schützen wir unsere Stadt mehr, als die alten Städte sich geschützt haben durch Mauern und Gräben, denn Wissen, Können und Charakter sind unzerstörbar und wenn, was Gott verhüte, Schwaz wieder ein mal ein großes Unglück treffen sollte, so werden wir es männlich ertragen und uns in verhältnismäßig kurzer Zeit kräftiger daraus erheben und es werden nicht wie in der Vergangenheit Jahrhunderte vergehen, bis wir uns wieder ermannen und aus Noth und Elend zu neuer Kraft, Wohlstand und Glanz gelangen

er Großes an uns gethan; um dem Allgütigen zu danken, daß er nach so langen Jahren schwerer Prüfungen und Leiden sich unser wieder erbarmt und Schwaz zu Wohlstand und Ansehen und Ehre gnädig wieder geführt hat; wir waren dort, um den lieben Gott zu bitten, daß er unsere redlichen Bemühungen für unsere Heimat, unsere ehrliche Arbeit segne, zu seiner und des Landes Ehre und unserm Wohle; daß er uns behüte und beschütze vor jeglichem Unglück durch die Elemente, Seuchen, vor Hungersnoth, den Gräueln

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Categoria:
Storia
Anno:
1899
Stadt Schwaz 1899 : zur Erinnerung an die Erhebung des Marktes Schwaz zur Stadt
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Pagina 48 di 63
Autore: Hussl, Otto / Hrsg. im Auftrage der Gemeindevertretung der Stadt Schwaz. [Otto Hussl]
Luogo: Schwaz
Editore: Selbstverl.
Descrizione fisica: 71 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Schwaz <Tirol> ; s.Stadterhebung ; z.Geschichte 1899<br>g.Schwaz <Tirol> ; z.Geschichte
Segnatura: II 105.349 ; II 64.609 ; 1.173
ID interno: 184509
<*■ und den Gefühlen der Dankbarkeit, der Treue und Ergebenheit Ausdruck zu verleihen, welche die Bewohner von Schwaz für den erhabenen Monarchen hegen, deffen Huld und Gnade Schwaz nun in die Reihe der tirolifchen Städte gestellt hat. Von diesen Gefühlen beseelt, lade ich Sie, hochgeehrte An wesende ein, mit mir das Glas zu erheben, um es zu leeren auf das Wohl Sr. k. k. Apostol. Majestät, unseres Allergnädigsten Kaisers Franz Joses I. Se. Majestät lebe hoch, hoch, hoch! Das Gemeinde

Dr. Haßlwaudter um die Stadterhebung und für sein Erscheinen beim heutigen Feste trotz seines entfernten Domiciles, der Herr Hof- und Gerichtsadvokat Dr. H a ß l- wandter, welcher sich der Weitfahne rühmen konnte, feierte den Herrn Hußl als Kunstindustrielleu, der Apotheker, Herr Dr. Julius Wurstl, als Vertreter des jüngern Nachwuchses den Herrn Hußl als unentwegten, treuen und nimmermüden Kämpfer für die fortschrittliche Entwicklung des Marktes und der Stadt Schwaz und als Mann von Bildung, vornehmer

Gesinnung, angeborenem Takte und glühender Heimathsliebe. Herr Hußl dankte in warmen Worten für diese ehrende Anerkennung, gab seinen Sympathien für die bewaffnete Macht und die Nährkrast für Schwaz, die k. k. Tabakfabrik, Ausdruck und feierte spater den berühmten Gast Herrn Björnson Bj öruster nje als weltberühmten Dichter, Kämpfer für freiheitliche Entwicklung und langjährigen Freund von Schwaz. Nun erhob sich die ehrwürdige Gestalt des Herrn Björnson, der erklärte, als Repräsentant der Fremden

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