Stadt Schwaz 1899 : zur Erinnerung an die Erhebung des Marktes Schwaz zur Stadt
41 . So standen die Verhältnisse in Schwaz im Jubeljahre 1898, als auf einmal die Nachricht hieher gelangte, der Markt Imst sei Zur Stadt erhoben worden. Da war es wohl natürlich, daß sich die Gemeinde-Ver tretung von Schwaz fast unwillkürlich die Frage stellte, ob es denn für Schwaz nicht an der Zeit, ja vielleicht für selbes die höchste Zeit wäre, Stadt zu werden. Die Genieinde-Vertretung hielt darüber Rath und faßte nach eingehender Würdigung aller Umstände den einstimmigen Beschluß
: Den Bürgermeister und Gemeinderath von Schwaz zu beauftragen, die nöthigen Schritte sofort einzuleiten, damit Schwaz baldmöglichst zur Stadt erhoben werde und zwar auf Grund folgender Erwägungen: 1. Ist Schwaz an räumlicher Ausdehnung größer als alle Städte Tirols, die vier größten ausgenommen; 2. Uebertrifft Schwaz an Einwohnerzahl 16, sage 16 tirolische Städte und zwar theilweise vom Doppelten bis zum Neunfachen. 3. Kommt Schwaz an städtischen Einrichtungen, an Be hörden, an gewerblichen Bildungs-, Humanitäts
- und Geselligkeits- Anstalten, fast allen besser situierten aus den oben erwähnten 16 Städten gleich, übertrifft aber % der obigen Städte in jeder Hinsicht. 4. Wird Schwaz von Fremden schon seit Jahren für eine Stadt und zwar für eine hübsche und ansehnliche angesehen und ist selbst von hohen Staatsbeamten schon vor Jahren verwundert die Frage gestellt worden, warum Schwaz denn keine Stadt sei. 5. Ist die Befestigung des Ortes, die früher Bedingung zur Stadterhebung war, zu solcher längst nicht mehr erforderlich
. ■ 6. Haben die Gemeinde-Vorstehung, Gemeinde-Vertretung und wohl auch einzelne Bürger schon öfter die unliebsame Er fahrung gemacht, daß Schwaz darunter leidet, weil es nicht den Titel einer Stadt führt — bei hohen Behörden, Ministerien, Verkehrsanstalten, im Fremdenverkehr rc., weil Schwaz gerade, weil es Markt ist, als minderwerthiger gilt nrld darum dessen Wünsche und Bitten und Vorstellungen weniger Beachtung