Ynnsprugg : Bürger, Bauten, Brauchtum ; gesammelte heimatkundliche Schilderungen
/, Innsbruck über diese Zeit erzählen, soll nachstehend in gedrängter Wem wiedergegeben werden. Schon im Jänner 161! warnte die Regierung die Stadt vor Beher bergung einer englischen Mission, die aus verseuchtem Lande komme. Bald darauf trafen aus dem Unterlands, besonders aber aus Schwaz, Alarmnachrichten über eine eingerissene, gefährliche Infektion ein, worauf die Behörde einen „Totenlässel' nach Schwaz schickte, um dort die Krank heit zu studieren. Die amtlichen Totenbeschauer, ihrem Berufe
nach „Bader und Bar biere?', wurden „Totenlässel' genannt. Der Ausdruck „Lössel' stammt vom Aderlassen her. Der nach Schwaz abgesandte Totenlässel scheint keine guten Nach richten gebracht zu haben, denn gleich nach seiner Rückkehr stellte die Stadt an den Einbruchspunkten Wachen auf, mit dem strengsten Auf trage, niemanden Verdächtigen durchzulassen. Diese Wachen standen an der Mühlauer Brücke, beim Weberhäusl unter der Weiherburg, bei der alten Pradler Brücke, bei der Platinerei, dem heutigen Landhause