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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 26.08.1886
Umfang: 10
Xnut^e, k'reivvsläsu. Otto 1'Kiels, Oerntisilli. 1^. Lllt^e in. ?rau ul., ^selierslebeu ^oset' I^snobel, Wien. August Ruppreedt, Lüyern. V^ildslin Ruppreelit, V/isn, ?. Lreäs, ^Vien. I^so Lrdart, 3»n Kemo. ttötal Lrikvrrog ^oksnn. Dr. ^Villiains, Amerika. Amerika. Ärstders, L.inerik». l?aZs, Amerika. Revers, Amerika. UeäZds, ^.msrika. I^anitism. k'sm., LnZIsvä. Lsrg m. I'rau, Dresden. ^ilson, I^onäon. I'eirovv, Lruotis»!. R»tui, I^SIIAKN. (Zidert, Hlailanä. Lussomsnto, ülailancl. LanrZuiü

, I.^on. Lis?, ^Visn. Daval m. ?aw., karis. Lokreiber m. k'rau, LssIinZen. Läuerle, Xarlsruks. Losoliö m. 1., KöttinAsn. Dr. Losed, Hannover, kitts, O-lessa. Hlo^s», I^swberA. I^strax, Lt. k'rancisko. kiötsl ^orstordrsu. Oarl Lokliarä, Hlk-nnlieim. 1>. Reolaw, Hlsini-, Lu^. Orolwann, Düsseläork. llustmann m. I?'r., Xrems. Nr?. Lekliarä, ^lannkeim. Laron voll H»kn, LuZ. Lamint-rselilax, Hannover. (ZeorA lütter in. I^r., Lonstans. ?r. Lrenner, LalsburA. Otto Lotkrselit m. ?r, I^In?. 0. Lxerber, Villaoli

w. Z'rau, lübinZen. veeZell m. I'rsu. Lerlio. Hl. IleeZen, Lerlm. ^lllilis Letililt2, LtuttZart. Otto üröllllkoker, XMtein. Oetirsns, Hs.ln^>urA. Dr. Lekaiiek, Hlilnsden. Dr. 3. H'illstervsläs, Hlüne^sn. Dr. Julius k'less, Hlauk. Otto k'isetier w. l^ritu, Hlsisssn. Hl. üerre, ^ssv ^orlr. L. ^.. doa^clon, I^svs Vork. Dr. 0. LiZAel ii. 3oko, Hlüneken. K. ?snseti w. 3öllnen, Hlüneden. ^15. Xleiu M. gotiv., Diisseläork. Lcl. ^Vimstosser m. Hlüneköll. Raä. Dörr, 3t. lZallön. Ltspksn kössel, ^vvettöl. Oritn

I^i'ppolä, (Zlaudall. 1-. XrieA^, Darlustackt. ^uZ. Lsrbieus, Lteiermsrk. Dr. L. Xellsr, Hl»m?. Kleber in. ?am., t?ers. 0. KsioliArZ, I^eipsiA. Dr. Otto Hlanazss, Ltsttin. ^äolt Xoliuer, Luäspest. Rotz. Hiläöbrauät, XöniZslzei^. H. -I. Letts, Rsvosstl. ^l. ^Vart?, l^aussnns. Val. ^Vsrts, HlorZes. ?. Luedkol?, Lrkurt. Hloedius, Lrkurt. H. LoZeulmriZ, Lrsurt. Ries m. ?rl. Rioe, Hlsncdester. HI. ?eigs, Lreslau. IVild. l^pstsin, Lreslau. Dr. Ruxeäi, ?r«g. Llir. dieser w. ?r»u u. 3., Rsiodooderg. L Loguer

. O. Lenness^, I^onäon. Otto Ltrieksokslä, Wien. L. 3töekl, 3al-bllrA. H. Osnsler, LalsburA. L. Lodiuiä, 3al^durA, Otto klöNer m. l?rau, liSip^iA. ?rau Ottilie Lkernnit^er, k'röiberAaä. na. k'ainilie, Hlüneköii. Dr. Olkin m. ?r-tu, Dresäsu. Dr. ^lkreä Lräsoliöiäör, Lsrlin, Oeor^ llesstsr in. ?rau, ^Vien. ?rieärieli Lesster, kressburA. HlöäliiiKör, ^ugsburA. II. Rnllolk. Lsrlin. Ikeo-lor Ruäolk, Hlünclien. Dr. ^lsls in. k'sillilis, Inusbruek, ^.. L. Rs^niträson, l^onäon. ^ Lcliulzi, Hlüneksn. ^lois ^erle

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 25.08.1883
Umfang: 10
wie- der so abscheulich vernachlässigen. Ach, meine süße Tony. waS bin ich glücklich! Wenn Du meine» Otto kennen würdest! Weißt Du noch, wie oft wir uns die Idealbilder unserer zukünftigen Ehemänner ausgemalt haben? Und nun ist mein Otto doch ganz anders, als ich mir »meinen Zukünftigen' gedacht habe — ganz anders — und doch so gut und lieb und hübsch, und ich bin so erschrecklich verliebt in den Her- zenSmann. Ich bin übrigens froh, daß wir wieder in Deutschland sind; — ich will Dir'S nur gestehen

, ich hatte eine entsetzliche Angst vor den vielgerühmten italienischen Schönheiten. Du weißt, mit meiner eigenen Schönheit ist'S nicht weit her, obwohl Otto hartnäckig daS Gegentheil behauptet. Unter unS, — er betet mich au, uud mein Glück ist so vollkommen und so groß, — wie die Angst, eS zu verlieren. Ich «erde nie vergessen, wie unsäglich ich in Castellamare ge> litten habe. Da war eine schwarzäugige Fran zösin, die meinen Otto auf eine Weise anstarrte, daß ich ihr unfehlbar die Augen aufgekratzt hätte, wenn mir Otto

nicht eine« heiligen Eid ge« schworen hätte, daß er daS unverschämte Geschöpf abscheulich fände. Dann habe ich fie einfach ausgelacht. Aber ich habe in jener halben Stunde gefühlt, wie entsetzlich die Eifersucht schmerzen kann. Glücklicherweise bin .ich der Liebe meine? Otto gewiß. Versichere mich nun auch noch Deiner Ber zeihung und unveränderten Freundschaft und Du machst ganz glücklich Deine. Dich ewig liebende Emmy v. Saldern» geb. Kühn. k. L. Meine Wohnung ist herrlich, ich schreibe Dir nächsten? mehr — heute

habe ich noch Vi siten zu machen; — Denke Dir, Olga Frühlich hat sich mit dem Nasen-Referendar verlobt! Ob sie sich denn gar nicht erinnert, daß fie am meisten über den läppischen Menschen mit der komisch-beweglichen Nase gelacht und gespottet hat! Wenn mein Otto eine solche Nase hätte — ich will gar nicht daran denken! Ewig Deine kleine Emmy. Nachschrift, Mein vis-avis ist ein Lieutenant mit einem furchtbar komischen Vollmondgesicht — feuerroth — bartlos und eingerahmt von ganz hellblondem dünnen Haar. AIS

, wenn man einen Mann wie Otto hat» ist einem daS übrige Ge schlecht ganz gltichziltig. Adieu» mein Schatz, uächsteu? «ehr. ' '

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 10
Datum: 29.06.1886
Umfang: 10
II. v. Waiern. Nach den Berichten, welche aus Schloß Fürstenried (bei München) kommen, wo der irrsinige Prinz Otto — nunmehr dem Namen nach König '— seit Jahren unter steter Obhut von Aerzten und Wärtern weilt, ist der Zustand des nunmehrigen Königs Otto is ein äußerst trauriger. Seit einer Woche soll. Berichten des „Pester Lloyd' zufolge, der bejammerns- werthe Fürst ängstlich den Genuß von Speise und Trank vermeiden und sich scheu in die Ecke seines Zimmers drücken. Die Proklamation des neuen Königs

durch den Reichsherold war bereits angesagt. Schon war derselbe mit seinem Gefolge von Hoftrompetern und dem Paukenschlä ger in der Hofreitschule bereit, die Pferde zum Ausritte durch die Stadt zu besteigen, als plötzlich eine Gegenordre diese Zere monie einstellte. Diese Ordre erregte um so größeres Auffehen, als nach der Ver fassung dem Volke auf den öffentlichen Plätzen der Residenz ein Regierungswechsel durch den Reichsherold verkündet werden muß. König Otto, der zweite Sohn Maximi- lian's II. und jüngerer

Theorien. Prinz Otto war einer der eiftigsten Hörer; er wartete Giesebrecht fast nach jeder Vor lesung ab und begleitete denselben bis zur Thealinergasse, sich eifrig mit ihm über den soeben vorgetragenen Stoff unterhal tend, nicht selten wohl auch in polemischer Form. Prinz Otto hörte ferner staatsrecht liche Vorlesungen und besuchte eine Zeit lang auch die Vorlesungen des Pro fessors Moritz Carriere über Aesthetik. In Theaterkreisen war er ein häufig und gern gesehener Gast. Frühzeitg aber schon ging

mit dem Prinzen eine Aenderung vor sich. Im Gegensatze zu seinem könig lichen Bruder, der Richard Wagner und die Klassiker bevorzugte, gewann Prinz Otto eine besondere Vorliebe für Jacques Offenbach. In Folge einer Lebensführung, welcher der zarte Körper des Prinzen nicht gewachsen war, verfiel er rapid in seiner Gesundheit. Oft sah man ihn in später Abendstunde vor der Statue der Mater doloroaa in dem Herzogsspital knieen und inbrünstig beten. Einst der lebenslustigste junge Mann, verfiel er zuletzt

. Der König hatte seine Theilnahme wegen Ablebens seines Oheims, des preu ßischen Prinzen Adalbert, absagen lassen. Prinz Otto war bereits unter Bewachung in Nymphenburg eingeschlossen. Er hörte dort gewöhnlich in der Kirche der Engli schen Fräulein die Messe. Plötzlich gelang es ihm, zu entkommen. Er fuhr nach München und begab sich in die Domkirche. Während der Erzbischof das Hochamt zele- brirte, bestieg Prinz Otty^der bisher ruhig im Chor gesessen hatte, die Kanzel und sagte mit lauter Stimme

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 16.08.1889
Umfang: 10
6?tück zu haben. Fe uillet on. Das Geheimnis des Fürsten. Roman von Th. Allmar. Nachdruckverboten. (2. Fortsetzung.) Ueberrascht von dieser Frage blickte Otto den Fremden prüfend an. Offenbar gehörte dieser keiner gewöhnlichen Gesellschaft an, nicht weil sein Anzug, obgleich dieser nur von Sommerstoff, elegant war, sondern weil des Fremden hohe, stolze Gestalt ihm zu imponieren begann; weil ein etwas in dem for schend n^Blick lag, das des Jünglings- Herz wohl thuend berührte. Der Fremde ließ

in seinem Dräy. n, dem Retter seines Lebens-seine Erkennt lichkeil ^beweisen zu wollen, nicht 'nach ' und veran lasste oen jungen Mann, ihm feine Erlebnisse zu erzählen. . Es war nicht viel, 'was Otto mittheilen konnte, feint'Jugend war ja in großer -Einför migkeit,zerflossen, und doch hörte der Fremde'mit großer ^lufmerksamkeit zu- und bat ihn immer aufs neue^> ihm von seinem Pflegevater Doctor GesSler zu erzählen, dem der Jüngling gern nachkam, denn von wem sprach er lieber, als von seinem väter- lichen

, da auch er ein Baron von Holm sei und das Schreiben möglicher-! weise an ihn selbst gerichtet sein könne. Otto eilte fort und holte den Brief. Der Baron nahm ihn an und erbrach ihn; als er den Inhalt gelesen, sagte er, dem Jüngling lange in die Augen sehend: „Otto, wollen Sie mich als denjenigen betrachten, welcher das,'was Dr. Gessler, den ich kannte und schätzte/ begonnen hat, fortführen darf; — wollen Sie sich unter Meine Leitung stellen und mir das Recht einräumen, für Ihre Zukunft zu sorgen

?' „Ich will Ihnen in allem folgen. Baron Holni ist mir kein Fremder, er ist ' der Freund meiner Familie.' Der Baron unterdrückte eine Antwort. Eine lange Pause entstand, als sich Otto endlich erinnerte/dass Susanne den Tisch gedeckt ' habe; er lud seinen Gast ehrerbietig ein/ sein einfaches Mahl mit ihm zu theilen ; dieser folgte'sogleich^ aber in-i dem er'den Speifen wacker zustiräch; suchte' er das Gespräch auf Ottos Kenntnisse 'zu lenkiti,' und. hier erst fand er Gelegenheit, den reichen Geist des Jünglings klar zu erkennen

. Stunden Waren ' so vergangen. Erst als die Sonne sich gegen'Abend neigte, brach der Baron auf. Vergeblich bat Otto, dass er bei ihm zür Nacht! bleiben sollte, er lehnte es mit Festigkeit ab,' indem' er angab/ seine Gesellschaft' müsse sich ohnehin seinet wegen schon in Angst befinden; aber er nahm' Ottos Begleitung bereitwillig an/ der ihii bis zur Steile führen-wollte/'wo er den'Weg mcht mehr verfehlen' könne. Als' beide' bis dort' gekommen, vder^ vielmehr' bis'dahin, wo der Baron'sicher

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 27.06.1889
Umfang: 4
Auge auf ihn zu haben. Am besten, wenn es mir gelänge, ihm das Vertrauen der Sternbergs zu entziehen.' Nachlässig setzte er sich nieder und zündete sich eine Zigarre an, als ob nichts vorgefallen wäre. 10. Capitel. „ . . . . Wir werden morgen eine große Jagd haben, Herr Doktor,' sprang Otto freude strahlend auf seinen Erzieher los, „darf ich mit gehen ?' .D» bist noch zu jung, um nicht schlechte Ein drücke von solchen Vergnügungen zu bekommen.' „Ich bitte recht herzlich, ich habe mich so dar

auf gefreut,' sagte Otto und schmeichelnd hing er sich an Siegwart. „Gut denn, so wollen mir morgen mit zur Ja„t> gehen.' „O tausend Dank, ich laufe zu Papa, daß er ein Pferd für Sie bereit bestellt und hente Abend sollen Sie sehen, daß ich den ganzen peloponnesi- schen Krieg gelernt habe.' — Noch graute kaum der nächste Morgen, so erhob sich Otto von seinem Lager und schlich leise in seines Erziehers Zimmer. Doktor Siegwart lag in tiefein Schlummer, die hohe Stirn war frei und unbewölkt, um seinen Mund

spielte ein seliges Lächeln. Otto blieb eine Zeitlang am Bette stehen und betrachtete seinen Lehrer mit kindlicher Liebe, dann beugte er sich über ihn, und um ihn zu wecken, küßte'er ihn auf den lächelnden Mund. „Engeniel' rief der Schlafende und fuhr dann empor. „Ich bin eS, mein themer Lehrer,' sagte Otto, .guten Morgen, eS ist Zeit zur Jagd.' .Ja, mein Kind, geh' nur und kleide Dich an, ich komme, sogleich.' - ^ Unser Gehirn ist doch ein armselig Ding, dacht Doktor Siegwart, indem er sich erhob

sich über die Stirn, gleich als wollte er alle» verscheuchen, was ihn umtändelte. Drunten erklang eben der erste Hornruf, der die Jagdgesellschaft auf der Terrasse zum Frühstück ver sammeln sollte. .Sind Sie fertig, Herr Doktor?' streckte Otto den Kopf zur Thür herein. .Ja, mein Kind, nun komm' mit hinunter, damit die Andern nicht auf uns zu warten brauchen.' Sie gingen. Auf der Terrasse herrschte schon reges Leben und Doktor Siegwart und sein Zögling wurden init Erstaunen begrüßt. „Ah,' sagte Eugeuie

. .der gestrenge Herr Doktor haben eS doch über sich gewinnen können, an un serer Jagd Theil zu nehmen?' .Ja, mein Fräulein, der Lehrer muß av für seinen Zögling noch nuhr thun kHnne ihm unangenehin ist. Otto äußerte elyen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.02.1883
Umfang: 8
Är Pensionen direct nicht belastet sind. Die Inangriffnahme des Baues der Wien er Stadtbahn dürste vor dem Herbste kaum er folgen, da vorerst die Detailpläne ausgearbeitet werden müssen; das Detailproject für die erste Theilstrecke ist binnen sechs Monaten zu überreichen. Führe MS nicht in Versuchung, Roman von W. Mffrr. (29. Fortsetzung.) Zweitausend Thaler! — Für eine solche Summe würde Otto noch bis vor Kurzem Jahre seines Lebens dahingegeben haben, heute aber erschien sie ihm gering fügig

in dem Gedanken, sein Gemälde, das Porträt Manuela's, verlieren zu sollen. Aber die Stimme seines Gewissens schwieg trotzdem nicht. Er überließ ihr, die ein Recht hatte, von ihm in erster Linie berücksichtigt zu werden, hier die Entschei dung; er wollte, selbst passiv, sein Schicksal hinnehmen, falle es, wie jene beschließen mochte, günstig oder un günstig aus. „Otto,' sagte nach kurzer Pause das junge Mädchen, „denke nicht mehr an den Verkauf Deines Lieblings werkes — ich bitte Dich aufrichtig darum

. „Ich will Dir lohnen wie Du es verdienst, ich — weiß Gott, kein Mann aus Erden ist es werth, von einer reinen, hochherzigen Frau geliebt zu werden!' Es klang durch seinen Ton wie Reue und Zwiespalt; Emma hörte es, aber sie war stark genug, ihm keine „Scene' zu machen. Otto betrog sie nicht absichtlich, es lebte in ihm ge wiß nichts Falsches, nichts Niedriges ^ er hatte sich nur vielleicht bisher in einer Art Selbsttäuschung be funden iind erwachte nun daraus unter dem Kusse einer neuen, wärmeren Sonne

verkaufen und das Aufgebot bestellen — morgen schon, nein, heute Abend, gleich in dieser Stunde. Aber Emma war stark, für ihn mit. „Denke an Deine Geschwister, Otto — an meine arme Mama! Dürsten wir sie verlassen und selbstsüch tig nur unserem eigenen Glücke leben? — Zweitausend Tbaler sind zu wenig, um damit allen Anforderungen zu genügen. Du mußt überhaupt erst nach Italien und dort studireu, ehe wir heirathen. Später überwuchert sonst der Philister den Künstler in Dir.' Otto lehnte sein«.- heiße

Stirn gegen die ihrige. Jedes Wort, jeder Gedanke waren in diesem Augenblick eine Selbstanklage. „Das Alles ist es nicht,' beharrte er. „Wer uns vor einem Monat von zweitausend Thalern gesprochen hätte! Emma, von zweitausend Thalern! — Wir wür den es für ein Märchen, ein nie erreichbares Glück ge halten haben!' Und sie erkannte klar, was in seiner Seele vorging; sie trug und schirmte ihn mit der Kraft ihrer Liebe. „DaS wäre es auch, Otto,' sagte sie freundlich, nur in anderem Sinne. „Verkante

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 10.04.1885
Umfang: 4
, wenn er ihr wieder gegenüber- stcheu würde. Am Abend war im Rettberg'schen Hause noch eine fröhliche Gesellschaft versammelt und Otto einer der heitersten. Alle düstern Gedanken waren überwunden, und er war entschloffen, nicht mit einem Worte Nach frage nach Frau Holms Vergangenheit zu halten — das sollte sie für den unwürdigen Verdacht schadlos halten. Die Hochzeit Wilhelm Brauns war vorüber und das junge Ehepaar abgereist Gleich am folgenden Morgen führte Otto seine Mutter zu Nita Holm und Mareka. Frau Nettberg schloß

das schöne Mädchen innig in ihre Arme und sagte, daß sie die Wahl ihres Sohnes vollständig billige. Es läßt sich schwer sagen, wer glücklicher war, Nila, oder ihr Kind. Am andern Tage war Otto Rettberg allein bei Rita und Mareka, und im Laufe des Gesprächs war die Unterredung plötzlich auf N. gekommen. Der junge Mann sagte, daß feine Schwester und ihr Gatte nach ihrer Hochzeitsreise noch sechs Wochen »n dem Strande der Nordsee zubringen wollen. In demselben Moment, als er den Namen der Insel aussprach

hatte. Damit war aber auch Otto Reitbergs mühsam uuterdrückter Argwohn aufs Neue erwacht, und gleich zeitig blitzte in ihm der Entschluß auf, um jeden Preis in Erfahrung zu bringen, in welchem Zusammenhänge Frau Holm mit 9t. stehen könne. War vielleicht jene Rita Holm eine Verwandte von ihr gewesen, und sie schämte sich derselben, oder was war es sonst? „Sie sind auch in N. gewesen? Frau Holm!" sagte er, ohne sich um Mareka's angstvollen Blick zu kümmern, ja, er sah sie mit einem frostigen Ausdruck in den Augen

an, der das junge Mädchen erschreckte. „Sind Sie direkt von dort hieher gezogen?" „Ja," entgegnete Rita Holm todtenbleich, und ein verzweiflungsvolles Lächeln irrte um ihre Lippen. Wie Grabeskälte zog es über ihr Gesicht, eine un heimliche Ahnung, nein, eine furchtbare Gewißheit dämmerte in ihr auf. „Sie hatten Verwandte dort? Frau Holm!" fuhr Otto Rettberg unerbittlich fort, obgleich er selbst so bleich war, wie der Tod. „Eine Cousine — Rita Holm?" königl. baierischen Maximilians-Orden für Kunst

Seite. Wie sah cs aber auf der andern aus? Wie waren die Verhältnisse in Salzburg, im „heiligen Land Tirol"? Günstige für das angestrebte Ziel oder nicht? Es sei hiemit ungeschcut ausgesprochen, daß gar manche Sektionen des d. u. öfterr. Alpenvcrcins in Tirol dem Touristenklub geradezu die Wege ebneten „Nur einen Vater — es gab keine zweite Rita Holm," lautete die Antwort. Otto Rettberg war aufgesprungen, er starrte Rita mit gcisterbleichem Antlitz an. Dann blickte er auf Mareka

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 25.06.1886
Umfang: 4
entzogenen Schlösschen verlebt seit sieben Jahren Prinz Otto von Baiern sein einsames Da sein. Durch das tragische Geschick, das seinen Bruder, den König Ludwig, aus dem Leben abberusen, gieng die Königskrone nach dem bestehenden baierischen Staats- und Nachfolgerechl auf ihn über; Prinz Otto ist nunmehr, wenn auch nur nominell, als Otto I. König von Baiern. Er residiert nach wie vor auf Schloss Fürstenried, denn sein Geist ist um nachtet, sein Denken und Fühlen gestört; der neue König von Baiern

ist nicht Herr seiner Hand lungen. König Otto ist seinem dahingegangenen Bruder, Ludwig, sehr ähnlich. Auch er galt als ein be zaubernder Jüngling; man schwärmte auch für seine schönen Augen und war von seiner eleganten Gestalt entzückt. Heute ist sein Blick unstät, der geistige Ausdruck aus demselben verschwunden, das Gesicht geisterhaft blass, seine Sprache ein kindisches Lallen. Körperlich scheint er sich wol zu befinden. Seine Lebensweise ist einfach. Manche Tage verlangt er nicht die mindeste Thätigkeil

. Auf Spazierfahrten, die mit ihm gemacht werden, und bei denen ein Ehrenkavalier an seiner Seite, ein Arzt auf den Rücksitz und ein Wärter auf dem Bocke neben dem Kutscher sitzt, dankt er den ihn grüßenden Landleuten in freund licher Weise. Seit etwa sechs Wochen hat er aber das Schloss nicht mehr verlassen. Am 15. ds. erschienen der Obersthofmarschall und Kurator des Königs Otto, Baron Matzen, und der zweite Kurator General v. Prankh in Fürsten ried und meldeten dem Kranken den Tod des Königs Ludwig. Prinz Otto

. Der neue König lächelte als er mit der Anrede „Eure Majestät" begrüßt wurde und gab seiner Freude dadurch Ausdruck, dass er den Titel wiederholte und seinem Kammerdiener bemerkte, derselbe müsse ihn nun auch mit Majestät ansprechen Wol wurde der Hofstaat in Fürstenried ver größert und einiger Königspomp eingeführt, doch auch die Bewachung verstärkt. Sv wird König Otto I. in dem einsamen Schlösschen als Blöd sinniger ein Scheinkönigthum fortführen, und in der Geschichte Baierns wird wol sein Name

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