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Author:
Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Place:
Brixen
Publisher:
Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Physical description:
847 S.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Location mark:
II 102.725 ; II 61.994
Intern ID:
139017
als der Bauer zu greinen anhub, that er das Leibel auf, und siehe da, eine goldene Kette kam zum Vorschein mit einem goldenen Kreuz dran, das er auf bloßem Hemde trug. Ein Strahl der Sonne fiel darauf, dass es dem Bauern in die Angen funkelte. „Mir scheint,' sagte dieser, „es thät' uoth, ich stieg' vom Ross und ließe dich aufsitzen; gedacht habe ich es immer, dass du von hohem Stande sein müssest, aber jetzt sag', wer du bist uud woher du kommst!' Der Knabe wollte mit der Antwort nicht heraus
, endlich erzählte er, weil der Bauer nicht nachgab, dass er ein Fürstensohn sei: seine Verwandten hatten ihm nach dem Leben ge strebt, um Krone und Reich zu bekommen, daher sei er aus und davongeslohen. Kaum hatte er aber seine Herkunft entdeckt, da wollte er durchaus nimmer bleiben, soviel sich auch der Baner Mühe gab, ihn zurückzuhalten. Als später der Prinz doch ans den ange stammten Thron gelangte, erhob er den Weisuerbaueru in den Ritter stand und schickte ihm einen Sack voll Geld, davon