, der unter einem ungeheueren weißen Regenschirme »mherschwankt, wie ein beladener Kauffahrer unter sollen Segeln. Wenn aber die schiefen Strahlen der untergehenden Sonne harmlos auf die Stadt fallen und eine frische Lust vom Meere herweht, dann taucht die ganze Bevölkerung wieder auf. Einige lehnen müssig in ihren Thüren, Andere raucheu uud trinken an den kleinen Marmortischen vor einem der Hotels, und einige Wenige schlendern durch die geraden weiten leeren Straßen, die knöcheltief mit einer Lage von dickem braunem Sand
bedeckt sind, so daß man glauben könnte, alle Zuckerbäcker der Leoante hätten ihren Borrath an Farinzücker hier ausgestreut. Nachdem ich zwei Stunden in diesem Sand herum- gewaten war, glaubte ich daran, daß der prächtige Garten, den ich später besuchte aus aufgeschüttelter Erde bestehe, die mit einem Kosteuaufwaude von fckrf- uuddreißigtausead Franken aus Europa herbeigeschafft worden ist. Nachdem der Eigenthümer mir alle fein? Herrlichkeiten gezeigt hatte,-entließ er mich mit einem prachtvolle
» Strauße, wie man ihn in den schönsten Tagen EügeuienS - auf keinem, kaiserlichen Hofbäll ge» Lehen hat. Unser Capitän durste nicht zaudern und schon am nächsten Morgen dampften wir beim ersten Sonnen strahl weiter. Als wir bei den letzten Häusern der kleinen Stadt vorbeifuhren, öffnete sich vor uns ein langer und gerader Wasserstreisen, der auf der einen Seite von der Wüste begrenzt und auf der andern durch einen Damm, aus Sand und Steinen erbaut, vom See Menzaleh getrennt: war. Bei diesem An blick
der Geschichte. Pittoresk ist der Canal freilich nicht. Zwei end lose Linien von graugilbem Sand ziehen recht« und link« und nehmen gegen Süden allmählich an Höhe zu. Dann und wann fahren wir bei einem mächtigen Bagger vorbei, der wie ein Schloß auf dem Wasser liegt und dessen lärmende Besatzung, au« Männern in blauen Hemden und Knaben in rothen Mützen be» stehend, aur dem Verdeck zusammenläuft, um un» an» zustarren. Selten einmal kommt ein Canaldampsev ans Ismail» uns entgegen, auf dem ein Passagier