58.041 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1930/03_07_1930/TI_BA_ZE_1930_07_03_1_object_8376907.png
Seite 1 von 16
Datum: 03.07.1930
Umfang: 16
. Das Verhältnis zwischen Frankreich und Italien ist nicht so, wie es unter Geschwistern sein sollte. In der beiderseitigen Presse wimmelt es seit geraumer Zeit von aufgeregten Artikeln, worin man sich die Wettrüstungen vorrechnet und den Vorwurf erhebt, daß die Politik des Nachbars auf den Krieg abziele. Mussolini hat im Mai mehrere Reden gehalten, die eine deutliche Spitze gegen Frankreich enthielten und eine Warnung bedeuten sollten. Darüber hat man sich in Frankreich entrüstet. Nun schrieb der Bruder

Mussolinis in seinem „Popolo d'Italia", daß die Warungen sehr berechtigt waren an gesichts dessen, was man in diesen Tagen in Frankreich über die Rüstungen und die kriegerischen Vorbereitungen erfahren habe, die an vielen Orten und in großem Aus maß getroffen werden. Heute wisse man genau, daß diese französischen Rüstungen bereits in den ersten Monaten des Jahres 1929 beschlossen und finanziert worden seien. Das Spiel sei überaus klar und rolle eine Masse von Fragen auf, darunter jene der Sicherheit

es denn doch Vermittler geben, welche ihre guten Dienste zur Erhaltung des Friedens gehörig in die Wagschale werfen. Was die beiderseitigen Kräfte anbetrifft, so haben Frankreich und Italien beide etwa 40 Millionen Einwohner, Italien etwa um eine Million mehr als Frankreich. Frankreich hat aber viel mehr Baum als Italien; auf einem Qua dratkilometer Landes wohnen 40 Franzosen, aber 130 Italiener. Frankreich verfügt außerdem über ein unge heures Kolonialreich, in welchem 60 Millionen Menschen leben. Frankreich

ist leer, hat keine Arbeitslosigkeit, braucht im Gegenteil viele ausländische Arbeitskräfte. Italien weiß nicht wohin mit seinem Bevölkerungsüber schuß. Frankreich besitzt zwei italienische Provinzen: Nizza und Savoyen. In Tunis, der französischen Kolonie, wohnen mehr Italiener als Franzosen. 1915, als Frank reich in höchster Gefahr war, hat es Italien bewogen, in den Kampf gegen die Mittelmächte einzutreten. Damals hat Frankreich, woran der faschistische Führer Turati neulich erinnerte, Italien

den Vorrang im Mittelmeer angeboten. Jetzt wird ihm sogar die Gleichheit verweigert. Der diesbezügliche Ausgleich zwischen beiden Ländern ist bisher nicht gelungen. Auf der Flottenkon ferenz in London zeigte sich der Gegensatz in aller Schärfe. Frankreich will seine machtpolitische Ueberlegenheit auf jeden Fall festhalten und ist auch nicht bereit, durch irgendwelches Entgegenkommen auf kolonialpolitischem Gebiete Italien zu beruhigen. Die Beziehungen beider Länder sind daher sehr gespannt. Frankreich

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1931/05_08_1931/TIWAS_1931_08_05_2_object_7956708.png
Seite 2 von 8
Datum: 05.08.1931
Umfang: 8
Masse, überzeugt davon, daß die Durchführung der Friedensdiktate nicht möglich sei, harrte des Wunders, das sie beiseitigen werde, in den lei tenden politischen Kreisen aber erblickte man in dpr Her stellung eines freundschaftlichen Verhältnisses zu Frankreich die Hauptaufgabe der Reichspolitik, den Schlüsselpunkt der Lage, das Erfordernis, dem alles untergeordnet werden müsse. Zwei Momente waren hiefür maßgebend: zunächst die Ansicht der demokratischen Parteiführer, daß sich dise demokratischen

Formen am leichtesten unter dem Schutze eines innigen Verhältnisses zu Frankreich einbürgern würden, allerdings ward dadurch auch insoferne eine vollständige Passivität der deutschen Außenpolitik bedingt, als die de mokratischen Machthaber sich jeder politischen Handlung gegenüber der Außenwelt enthalten müßten, die sie zu einen: Appell an daD gesamte Volk genötigt hätte. Die deutsche Republik war, auch nach der Aussage Scheidemanns, ein Ergebnis der deutschen Erschlaffung, die Sicherung

Erfüllungspolitik, die nicht nur an dem Fehler rein egoistischer Beweggründe, sei es parteipolitischer oder materieller Natur litt, sondern auch die französische Mentalität vollständig verkannte. Frankreich unterstützte diese Orientierung der reijhs- deutschen Außenpolitik in seiner Weise, indem es immer wieder verbreiten hieß, daß die Zukunft des deutschen Volkes, ja ganz Europas, in der Herstellung der Versöhnung zwischen Frankreich und dem Deutschen Reiche beschlossen sei. Dr. Benesch

, der tschechoslowakische Außenminister, hatte allerdings einigemale in unbewachten Augenblicken ange deutet, daß der durch die Friedensdiktate geschaffene Zu- stand nur aufrecht erhalten werden kann, solange das Deutsche Reich und Frankreich miteinander em Einvernehmen seien, allein in Berlin übersah man vielleicht geflissentlich diesh ungewollten Warnungen, um sich nicht über die natür lichen Konsequenzen der Erfüllungspolitik Rechenschaft geben zu müssen. In der Tat hat Frankreich den Versöhnungs- will des Deutschen

Reiches nicht im mindesten honoriert; es hat nichts getan, um die deutsche Regierung in den Stand zu setzen, diese Erfüllungspolitik rechtfertigen zu können, sondern alles getan, um die Friedensdiktale noch weiter zu verschärfen. Frankreich wolfte die Versöhnung mit dem Deutschen Reiche aber im Sinne der Politik Ludwigs, des XIV. und Napoleons I. als „Befreier" des deutschen Volkes zu Gunsten seiner politischen Bevorinundung und wirtschaftlichen Ausbeutung durch Frankreich. Den demokrati schen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1924/17_02_1924/ALABO_1924_02_17_1_object_8266290.png
Seite 1 von 16
Datum: 17.02.1924
Umfang: 16
verharren. Einzelnummer 1200 K. — Verwaltung = in InnavruS. IAarimriiankrave 9 (Telesbon 741. 742.» An viele lind ollr BeireNungen, «Seldirnvungen und Besch erden wegen NichrzuKekiung des Blotes zu richten. ANe Nach- »ichten und Berichts und zu senden au Sie Redaktion des.Tiroler Dolks- boien inDaumkircherr (Untertnniay Telepdon: Doiders Nr. 1 % Kr. 7 Innsbruck. Sonntag, den 17. Februar 1924 12. Jahrgang FmnkMch und Deutschland. oder warum ist Frankreich so hart. Seit dem unglücklichen Ausgange

des Krieges lastet die Hand Frankreichs zentnerschwer auf Deutschland. Unzählige Artikel sind schon geschrie ben worden über die unchristliche Härte Frank reichs, über die unsäglich harte Behandlung des niedergebrochenen deutschen Volkes. Man findet die Erklärung hiefür einzig in dem Hatz der Franzosen Mn alles Deutsche, man glaubt fast durchweg, Frankreich wolle Deutschland Niederdrücken, ja förmlich vernichten aus purer Machtgier, weil es Herrscher über Europa fein wollte wie einstmals Napoleon

. Andere meinen wieder, Frankreich fürchte Deutschlands Rache, es wolle sich daher sicher stellen. All' die Versicherungen leitender fran zösischer Staatsmänner finden keinen Glauben, MN sagt, das ganze Gerede sei pure Heuchelei u. Hl. Wir haben keinen Beruf, die Franzosen zu verteidigen, mir sind die Franzosen alles eher als sympathisch. Ich habe eine Abneigung gegen die selben von klein mif. Ich habe schon als Kind Schreckliches erzählen gehört über die Greuel, die die französischen Truppen im Jahre 1797 in meiner Heimat

-Deutschland erstreckt, wenigstens nicht in gleicher Weise, ihre Ab- ueigung geht hauptsächlich gegen Preußen und ge gen Deutschland, soweit und well es sich unter der preußischen Oberhoheit befindet. Die Gründe, warum man auf Preußen-Deutschland in Frank reich nicht gut zu sprechen ist, sind kurz folgende: Vor allem liegt den Franzosen insgesamt noch im- wer der Krieg vom Jahre 1870 im Magen. Ob Mt Recht oder mit Unrecht, sei dahingestellt, ist in Frankreich immer der Meinung, derselbe sei von Preußen

geflissentlich vom Zaune gebrochen wrden. Im genannten Kriege wurde Frankreich wlsaglich gedemüliget, das läßt sich nicht leugnen. Des französische Heer wurde förmlich vernichtet, m Kaiser gefangen und gefangen gehalten, die Etschen zogen als Sieger in die stolze Haupt- iMt Frankreich, in Paris, ein, in dem prächtigsten ver alten Königsfchlöffer bei Paris in Versailles lvurde den Franzosen der Friede diktiert. Die Frau en mußten 5 Milliarden Franken, für die dazu- Zeit eine unerhörte Summe, als Kriegs

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/04_01_1924/TIRVO_1924_01_04_1_object_7632298.png
Seite 1 von 8
Datum: 04.01.1924
Umfang: 8
. durch dieKolporteure und durch die Post für Deutich-Oesterreich: 19.000 K, für Deutsch. land 25.000 K Uebr. Ausland 3L.600K Sozialdemskrattsches Zagblatt für Tirol mb Bsmrlberg Rr. 3gansitBif, Freitvi de« 4. FSnver 1S24 32. Zahrg.! Kommt es zu Verhandlungen ? Deutschland macht fortgesetzt die größten An strengungen, mit Frankreich zu einer Verständigung zu gelangen. Zuerst hatte es auch den Anschein, daß die französische Regierung den hohen Wert, den ein Sich-finden der beiden Staaten auch für Frank reich hat, gar

nur den Zweck hatte, die annexionistischen Absichten der Macht haber Frankreichs („Frankreich müsse sich am Rheine vor einem», neuen Einsall schützen") etwas zu dekorieren. Uebereinstimmend folgern die großen deutschen Blätter aus dieser Rede, daß die Vorschläge über die Gestaltung der Dinge am Rhein und an der Ruhr, die Deutschland tn seiner Note machte, bei den Pariser Machthabern Widerstand erfahren. Die Oesfentlichkeit kennt den Inhalt der deutschen Note noch nicht genau, man weiß

nur, daß sie vor allem von Frankreich die Beseitigung aller Schranken fordert, die das unbesetzte Deutschland vom besetz ten Gebiet trennen; man nimmt an, daß Deutsch land die Rechte der deutschen Verwaltung und ihr Zusammenarbeiten mit den französischen Besat zungsbehörden genau festlegen will; verlangt wor den ist, daß Frankreich die Rückkehr der vertriebe nen deutschen Beamten gestatte und gefordert wurde nach übereinstimmender Versicherung deut scher Zeitungen, daß für Ruhr- und Rheingebiet die deutsche Währung als alleiniges

Zahlungs mittel eingeführt werde. Das sind Vorschläge, die man als einen sehr bescheidenen Versuch bezeichnen kann, an der Ruhr und im Rheinlande die deutsche Oberhoheit wieder aufzurichten. Wenn Frankreich diese Forderungen ablehnt, dann bekennt es offen seine Absichten ein, diese deutschen Gebiete von der Deutschen Republik loszulösen. Die liebevollen Worte, die Poincarä in seiner Rede den rheinischen Separatisten spendete, sagt das Weitere, nämlich, daß Frankreich noch immer glaubt, mit Hilfe

der Separatisten einen sogenannten „unabhängigen", in der Wahrheit aber unter französischer Vor mundschaft stehenden Rheinstaat aufzurichten. Eine offizielle Antwort auf die deutsche Note hat die fianzösische Regierung allerdings noch nicht ge- geben. Und es dürste chr auch schwer fallen, die deutschen Vorschläge glatt abzulehnen. Fürs erste hat das rasche Sinken des französischen Frankens die Zahl der Unzufriedenen in Frankreich stark ver mehrt. Alle persönlich Geschädigten sagen mit Recht, das Sinken

4
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1922/08_05_1922/ZDB-3059538-1_1922_05_08_1_object_8087751.png
Seite 1 von 10
Datum: 08.05.1922
Umfang: 10
sich von Jaspar über alle Vorkommnisse während Liner Abwesenheit berichten. Er teilte ihm auch die Gründe ,mt, die die französische Regierung bewogen hatten, sich mit Selgien solidarisch zu erklären. Weiters wurden die ver schiedenen Eventualitäten durchbesprochen, die sich aus der Haltung Belgiens, der Frankreich beitrete, ergeben können. Hierauf fuhr Barthou zu Schantzer, den er in sehr trnster Stimmung antraf. Schantzer führte aus, welche ver hängnisvollen Folgen ein Abbruch der Konferenz

für das Älloemeürmtcrosse der Welt bedeuten wurde, betont aber, daß auch in diesem Falle die Beziehungen Italiens zu Frankreich sich nicht ander:: würden. Er erklärte, er lege Wert darauf, daß die guten Beziehungen der Alliierten un- teremander auf alle Fälle erhalten bleiben. Barthou er klärte, daß er sich mit Schantzer einer Meinung fühle und daß von Frankreich alles geschehen werde, uni ein Gelingen der Konferenz zu ermöglichen (!?), daß aber Frankreich von feinem Entschluß. Belgien auf jeden Fall zu unterstützen

) über die be- öwhluche Situation in Georgien die zu dem Brie?Wech sel zwischen Facta und T f ch t i i s ch e r i n Anlaß gegeben habe, ferner auL übdx die Wilna er Fr uze Die Unter redung schloß mit einer neuerlichen gegenseitigen Versiche rung, daß auch an Falle eines Abbruches der Konferenz das Bündnis aufrecht bleiben soll. Nun begab sich Barthou zu L l o h d G e o r g e. Er faßte die Ergebnisse seiner Pariser Reise in drei Punkte zu sammen: 1. Frankreich stellt sich auf dis SsÄe Belgiens, hofft

aber, daß es möglich feftt werde, die Konferenz zu retten; 2. Frankreich wünscht nicht, daß die Signatarmächie des Versailler Vertrages vor dem 31. Mai zusammentreten. 3. betonte er, daß Frankreich sein Möglichstes tun wolle, um einen Erfolg der Konferenz zy sichern und daß die Stim mung in Paris kemeRings ein Mißlingen der Konferenz wünsche, sondern, daß im Gegenteil Frankreich mit England ganz einer Meinuu- sei über die hohen Ziele und die Wich tigkeit der Konferenz von Genua. Hierauf setzte Barthou die Gründe

auseinander, die Frank reich zu seiner Haltung in der ussischen Frage bewogen ha- öen. Wenn der deutsch-russische Vertrag in Frankreich schon einen starken Eindruck übte und verstimmend wirkte, so habe die belgische Erklärung, dem Memorandum nicht Seitreten zu wollen, in Paris große Erregung verursacht. Die Negie rung habe das Memorandum einer eingehenden Prüfung unterzogen und sei zur Ansicht gelangt, daß Frankreich sich dem belgischen Standpunkte anschließen müsse. Auch die Außenausschüsse der Kammer

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1923/23_08_1923/TIRVO_1923_08_23_1_object_7631087.png
Seite 1 von 8
Datum: 23.08.1923
Umfang: 8
, Sasnentag den 33 . Hagal 1923 31 . Fvhrg. Frankreichs Antwort an England. Die französische Antwort ist in England einge- trosfen. In der Antwort stellt Frankreich die Forde rung. daß keine Schätzung der Leistungsfähigkeit Deutschlands erfolge, sondern die Reparations summe mit 52 Milliarden Goldmark festgesetzt wer den soll, wovon Frankreich 20, Belgien 5, England 14.2, den Rest die übrigen Alliierten zu bekommen hätten. Frankreich erklärt, daß es zwar ein Anrecht auf 66 Milliarden

habe, sich aber mit' 26 begnü gen (!) wolle, wenn die Vereinigten Staaten ihm selbst einen Schuldennachlaß gewähren würden. Hierüber liegt folgende offiziöse französische Mit teilung vor: Paris, 22. August. (Havas.) In der Antwort auf die englische Note erklärt die französische Regie rung, daß Frankreich iliemals an eine Politik des Egoismus in der Reparationssrage gedacht habe. Letztere sei unlösbar, wenn sie die Gesamtheit der europäischen Interessen außeracht laste. Frankreich habe vielmehr stets ernsthaft die mißliche

, jedoch auch den Interessen Deutschlands wi derspricht, dem er teurer zu stehen komme, als die Durchführung seiner Verpflichtungen. Frankreich wünscht die Einstellung des Widerstandes als Vor bedingung für jede Unterhandlung mit dem Deut schen Reiche. Nach dem Aufhören des Widerstandes würde die Besetzung bei fortschreitender Räumung nach Maßgabe der Zahlungen unter Bedingungen andauern, die von den jetzigen ganz verschieden wären. Frankreich verfolgt an der Ruhr keine politischen

oder annexionistischen Ziele. Die Zeit dauer, die die Zahlungen Deutschlands erfordern würden, hängt vom Willen Deutschlands ab. Es genügt, darauf hinzuweisen, wie rasch Oesterreich seine Produktionsfähigkeit und seinen Kredit wieder erlangt hat, um sich vorzustellen, was das glänzend ausgerüstete Deutschland wird leisten können, wenn es will. Frankreich, dessen Forderungen die Lei stungsfähigkeit Deutschlands nicht überschreiten, schlagt schon seit Monaten den Verbündeten ein Programm vor, in dem es sie bittet

, für Frankreich auf dem ihm aus dem Abkommen von Spaa per- zentuell zukommenden Anteil von 26 Milliarden Goldmark an den Obligationen A und B zu be stehen und ihm von den E-Bons jene Beträge vor» znbehalten, die von ihm aus dem Titel der inter alliierten Schulden gefordert würden. Frankreich kann die Wiederaufbauarbeiten nicht unterbrechen, noch sie bis ins Unendliche auf seine eigenen Kosten fortsetzen. Es hat seine Schulden niemals verleugnet und ist übrigens Gläubiger ge wisser Verbündeter; aber im Sinne

6
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1939/01_04_1939/NEUEZ_1939_04_01_3_object_8186798.png
Seite 3 von 6
Datum: 01.04.1939
Umfang: 6
§M ohne Mrrlegung Me frankreich sein versprechen brach ... Warum bas Mussvlini>LavaI>Mvmmen hiasüllig wurde - Eine unbeaueme Erklärung (Von unserem römisch eit Vertreter) Dr. v. L. Rom, 1. April. Die italienische Feststellung, daß Frankreich vorsätzlich und Mer dem Druck der „höchst moralischen" Engländer im Jahre 1935 eine von dem damaligen französischen Ministerpräsidenten Pierre L a v a l feierlich abgegebene Erklärung brach, hat in Frankreich zur fieberhaften Suche nach einem stichhaltigen

Alibi geführt. Es handelt sich um den sogenannten Laval- Brief an die italienische Regierung vom 7. Jänner 1935, der in engster Beziehung zu dem abessinischen Krieg steht und dessen Geschichte zum Verständnis der Anklagen Italiens gegen Frankreich wichtig ist. .Jtsinwreiirment" an Abessinien Der Hergang ist dabei folgender: Am 7. Jänner 1935 schlos sen Italien und Frankreich das sogenannte Mussolini- Laval-Abkommen, das aus drei Titeln und einem Zu satzprotokoll hinsichtlich Tunis, Libyen

worden. Auf Grund der italienischen Feststellung weiß man jedoch, daß in diesem Brief Frankreich sein „Desinter essement" an Abessinien erklärte, und zwar ganz zweifellos im Zusammenhang mit dem Artikel 13 des Londoner Vertrages von 1915, in dem von englischer wie französischer Seite Ita lien Kompensationen auf kolonialem Gebiet zugesichert wurden. England hatte dies durch Abtretung des Zuba-Landes er füllt, Frankreich hatte sich bisher dieser Verpflichtung entzogen. Mit dem Laval-Brief trug

Frankreich zu den kolonialen Kom pensationen Italiens bei? und zwar auf eine für Frankreich äußerst günstige Art, da das französische „Desinteressement" an Abessinien keine direkte französische Hilfe für Italien be deutete und Abessinien damals ganz allgemein als eine un überwindliche Bergfestung galt, deren Eroberung ein sehr un sicheres Abenteuer war, mit anderen Worten: Frankreich gestand" weiter nichts zu, als daß Italien auf eigenes Risiko in das abeffinische Abenteuer eintrat. Immerhin

Linie zur Verhängung der Sanktionen gegen Italien beigetragen habe. Ein Verhalten, das in krassem Widerspruch zu dem Brief Lavals und der Zusicherung des „Desinteressements" vom 7. Jänner 1935 stand. Die Ueber- raschung, die Enttäuschung und der Zorn in Italien über diesen glatten Vertragsbruch durch Frankreich nahmen stürmische Formen an, die Frankreich in Anbetracht der durch die Sanktionen gegen Italien noch fester geknüpften Bündnis bande mit England auf die leichte Schulter nahm. Die faschi

7
Zeitungen & Zeitschriften
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1940/22_06_1940/ZDB-3077641-7_1940_06_22_1_object_8458982.png
Seite 1 von 8
Datum: 22.06.1940
Umfang: 8
. d. T. Dienstag, 25. Prosper Mittwoch, 26. Vigilius Donnerstag, 27. Ladislau Freitag, 28. England kämpft allein Freude, Tunk und Zuversicht herrschen heute im weiten Großdeutschen Reich von Memel bis Eupen, Flensburg bis Klagenfurt. Freude über den Sieg in Frankreich- Dankbarkeit Mgenüber der Führung und der Wehrmacht und feste Zu versicht auf die Verwirklichung des großen deutschen Kriegs zieles durch den endgültigen Sieg. Eine besonders wunderbare Erscheinung ist dabei die immer noch. unfaßbar kurze Zeit

, in der sich die Entwicklung vollzog. Soweit ist es 'jetzt: Frankreich liegt am 'Boden und hat um Waffenstillstand und Frieden gebeten. Gut fünf Wochen hat das deutsch-fran zösische Ringen gedauert, wobei in den ersten Wochen Frank reich noch die Armeen von Holland, Belgien und das eng lische Expeditionskvrps — nach Churchill sieben Achtel der gesamten englischen Streitkräfte! — auf seiner Seite hatte. Tie militärischen Sachverständigen in alter Welt sind' sich darüber einig, daß dieser Feldzug in Frankreich

kein Gegen stück in der Kriegsgeschichte hat. Für Frankreich ist die Stunde gekommen, in der es auf die beherrschende Stellung in Europa verzichten müh, auf die es bisher glaubte An spruch zu besitzen. Frankreich kam: auch nicht mehr hoffeil, bei der künftigen Gestaltung unseres Erdteils ein entscheidendes Wort auch nur.mitzureden. Aus dem napoleo nischen Zusam menbruch und der Niederlage von 1870/71 hat es unver- üleichlich viel mehr an Prestige und Macht tn eine bessere Zukunft hinüberretten können als heute

. Die Kämpfe, die jetzt noch nach jener historischen Rundfunkansprache des Mär- schallö Petain in Frankreich ausgetragen werden, silld das Ergebnis der fehlenden französischen Einsicht, daß es für Frankreich nach dem 17. Juni eigentlich nur noch die bedin gungslose Kapitulation als Ausweg gab. Was ergibt sich! aus dieser neuell Situation nach dem Zu- sairmenbruch Frankreichs? „Britain fights one" — schrieb Frankreich gibt sich geschlagen Ter Ministerpräsident der neugebildeten französischer: Re gierung

Marschall Petain hat am 17. Juni in einer Rund- funkanfprache an daö französische Volk erklärt, daß- Frankreich nunmehr die Waffen niederlegen müsse. Er wies dabei hin auf einen von ihm bereits unternommenen Schiritt, die Reichs regierung von diesem Entschluß in Kenntnis zu setzen, um die Bedingungen zu erfahren, unter denen das Deutsche Reich bereit fei, den französischen Wünschen zu entsprechen. Ter Führer und der italienische Ministerpräsident Be nito Mussolini trafen aus diesem 'Grund äm Dienstag

8
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1932/22_01_1932/NEUEZ_1932_01_22_1_object_8167570.png
Seite 1 von 6
Datum: 22.01.1932
Umfang: 6
, darauf, daß Italien aus den natürlichen Ursachen heraus zwischen Frankreich, dem Löwen bei der Verteilung der Kriegs beute, und den unterlegenen Völkern eine Zwischenstellung einnimmt, die es zu objektiver Beobachtung beson ders befähigt. Wohl gehört Italien zu den Siegerstaaten, aber es ist in den Friedensoerträgen mir mit geringem Land- gewinn und insbesondere ohne Kolonialzuwachs abgespeist worden und fühlt das Gewicht der französischen Hegemonial- Stellung am eigenen Leib. Dieser Vorspann

: Wir müssen zugeben, daß man in Frankreich nicht immer das Notwendige getan hat, um die italienische E m P f i n d l i ch k e i t zu schonen und daß noch immer in weiten Kreisen der französischen Oeffent- lichkeit die Größe der Bemühung des italienischen Volles in den letzten Jahren vollständig verkannt wird. Anderseits muß aber offen gesagt werden, daß eine Reche von italienischen Forderungen, die freilief) nicht offiziell sind, nicht nur zwecklos, sondern für Frankreich geradezu beleidigend

sind. Italien muß endlich einseheu, daß Nordasrika für immer französisch bleiben wird und daß Frankreich feine Freund- Newyork, 21. Jänner. (Priv.) Die Federal Reservebank teilt mit, daß gestern 12 Millionen Dollar in Gold nach Frankreich verschifft worden sind. Weitere 4,141.000 Dollar in Gold gingen nach Belgien, 3,250.000 nach England. Die Verminderung der amerikanischen Goldreserve beträgt demnach 19,391.000 Dollar. In Fiuanzkreisen verlautet, daß die Bank von Frankreich beschlossen

habe, in der nächsten Zeit 125 Millionen Dollar in Gold in zehn Schiffsladungen aus den Vereinigten Staaten zurückzuzieheu. Schon im Laufe der nächsten Woche werden zwei Goldsendungen im Werte von je 25 Millionen Dollar nach Frankreich abgehen. Dieses Geld ist, wie betont wird, von Frankreich nur depo niert worden und gehört nicht der Federal Reservebank, es war daher auch nicht in deren Bilanz verzeichnet. Die Zu rückziehung erfolgt im Einvernehmen mit der Federal Reservebank. Im Zusammenhang

mit der bevorstehenden Sendung von 125 Millionen Dollar Gold nach Frankreich schätzt „Newyork Times", daß gegenwärtig insgesamt 400 Millionen Dollar Gold für ausländische Rechnung bei der Federal Reservebank liegen. Dieser Betrag sei in den 4457 Millionen Dollar Gold, die die offizielle Goldreserve der Vereinigten Staaten darstellten, nicht inbegriffen. Die Bank von Frankreich soll außerdem für 450 Millionen Dollar Guthaben bei amerikanischen Handelsbanken besitzen. Verschiebung der Lausanne! Konferenz. TU. London

9
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1939/22_02_1939/NEUEZ_1939_02_22_1_object_8186073.png
Seite 1 von 6
Datum: 22.02.1939
Umfang: 6
AkMsvrM! Mvnnment nur zusammen mit den „Znnsbrucker Rachrichten" möglich - Einzelnummer 1« Rvt. Für Aalieu 30 Seniesimi Nummer Mittwoch, clen 22. Zedruor tS3S 27. Jadrciong LirardS Versuche in Nurgvs ersolglos Frankreich Hai nichts erreicht Sie sranrvsische Regierung wird sich zu einer bedingungslosen Anerkennung beouemen müssen London, 22. Februar. Der Pariser Korrespondent der „Times" aibt ziemlick un verblümt zu, daß Bsrard bei seinen Verhandlungen mit der F r a n c o - Regierung bisher

— natürlich — Italien an, die französisch-spanischen Verhand- lungen in Burgos erschwert zu haben. Sie behaupten aber gleichzeitig, daß diese Verhandlungen gut enden würden. Andere Blätter sagen ähnlich, daß Frankreich selbst an der Unfreundlichkeit des Empfanges in Burgos Schuld habe, in dem es jede Gelegenheit verpaßte, Nationalspanien noch einigermaßen rechtzeitig anzuerkennen. Die offiziösen Kreise beteuern, es seien keine Bedingungen gestellt. Der von französischer wie spanischer Seite gut

Ministerpräsidenten habe, so heißt es überall übereinstimmend, mit dem roten „Präsidenten der Republik", A z a n a, in Paris verhandelt. Man habe erreicht, daß dieser zum Rücktritt bereit sei, sobald die von den Monarch: st en vorgeschlagene Vermittlung angenommen und Francos Anerkennung durch Frankreich vollzogen sei. zuiammrnspiel Markiften-MonarKWn Der marxistische „Populaire" bedeckt ganze Seiten mit den Brie.en der Monarchisten an F r a n c o und N e g r i n sowie Mit Propaganda für diese Aktion, die schon

dadurch in ihren Ursprüngen hinreichend gekennzeichnet ist. Das seltsame Zu sammenspiel zwischen Pariser und Madrider Kreisen wird bestätigt dadurch, daß immer neue rote militärische und poli tische Häuptlinge, die in Frankreich waren, in Madrid wieder au'tauchen. Während die verführten Opfer, die Zehntausende von Flüchtlingen und Milizen, in den französischen Konzen trationslagern bleiben müssen, dürfen die „Generale", darun ter auch der „Kommandant der roten Luftwaffe", nach Rot- spanieu

zurückkehren. Die Unverständlichkeit der französischen Taktik wird aber vollkotnmen durch die eigenartige Behandlung« unter der die nationalspanischen Gefangenen in Frank reich leiden. Dieser Tatbestand ist derart kraß und unbegreif lich, daß er in einer wachsenden Zahl von Rechtszeitun- gen gegeißelt wird. Der „Matin", der „Jour" und das „Jour nal" empören sich darüber, daß immer noch nationalspanische Gefangene in Frankreich festgestellt würden und „L'Epoque" meldet, daß die nationalspanische Regierung

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1934/10_01_1934/ARBEI_1934_01_10_3_object_8190486.png
Seite 3 von 8
Datum: 10.01.1934
Umfang: 8
an der Zeit, daß die Beziehungen zwischen den einzelnen Staa ten ins Reine gebracht werden. Das beherrschende Pro blem bildet nach wie vor die Abrüstungskonferenz. Am Stand der Abrüstungskonferenz kann man so recht er kennen, wie die politische Siimmung jeweis ist und auf welchem Punkt die Freundschaft und die Friedencbereit- schaft der Staaten hält. Den K e r n der Abrüstungs konferenz bilden die Beziehungen zwischen Frankreich und Deulschland- Sie sind der Angelpunkt, an dem die Abrüstungskonfe renz

entweder scheitern oder von wo aus sie zu einem Erfolg geführt werden kann. Frankreich und Deutsch land sind zwei große Staaten, wenn zwischen ihnen Spannungen von solcher Bedeutung bestehen, daß beide Staaten eine Abrüstung für gefahrvoll finden, dann rüstet notwendigerweise auch die übrige Welt auf oder denkt zumindestens nicht an Abrüstung. Darum liegt die ganze Schwere der Angelegenheit bei den Beziehun gen zwischen Frankreich und Deutschland, die Ab rüstungskonferenz ist ein gutes Stück vorwärts

ge brockt, wenn sich in diesen Beziehungen Lockerungen ergeben. Bekanntlich aber stehen die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland gegenwärtig aus Sturm, zumindestens aber herrscht zwischen beiden Staaten ein wenig freundschaftliches Verhältnis. Frankreich hat sich nach dem Weltkriege das früher zu Deutschland ge hörende Elsaß-Lothringen angeeignet und außerdem das Saargebiet Deutschland bis heute vorenthalten. Die deutschen Forderungen an Frankreich sprechen nün wohl einen Verzicht auf Elsaß

-Lothringen aus (wenn das eine frühere deutsche Regierung getan hätte, dann wäre ihr von den Nationalsozialisten Ver rat am Deutschtum vorgeworfen worden), aber sie be stehen hartnäckig auf einer Rückgabe des Saargebietes und die deutsche Regierung wünscht, daß diese Frage noch erledigt werde, bevor es zur Volksabstimmung im Jahre 1935 kommt. In diesem Jahre soll nämlich die Bevölkerung der Saar darüber entscheiden, ob das Saargebiet zu Deutschland öder zu Frankreich gehören soll. Das Saargebiet bildet

, also einen Zankapfel zwischen Deutschland und Frankreich, weil Frankreich an der Volksabstimmung im Jahre 1935 festhält. Ob sich Frankreich und Deutschland über diese Frage ver ständigen werden, davon hängt ein gutes Stück des Er folgs der Abrüstungskonferenz ab. Was die Abrüstung betrifft, beharrt Deutschland auf dem Grundsatz der G l e i ch b e r e ch t i g u n g, der bei dem heutigen Stand der Dinge folgende Folgerungen in sich trägt: entwe der rüsten die übrigen Staaten soweit ab, daß ihr Rü stungsstand

11
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1934/18_11_1934/ZDB-3059567-8_1934_11_18_1_object_8059894.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.11.1934
Umfang: 8
äußert sich ebenfalls sehr befriedigt über die Verständigungsarbeit des Bun deskanzlers. „O rd r e" sagt, die Reise sei in politischer Hinsicht sehr wichtig. Es handle sich um die Form, die der österreichischen Unabhängrgkeitsgarantie gegeben Verden müsse. Italien wünscht, daß diese Unabhängig keit sowohl durch Großmächte wie den Völker bund garantiert wird, so wie es Frankreich vorschlägt. Daraus sieht man, daß diese Frage indirekt mit den französisch-italienischen Beziehungen verbun

zwischen Frankreich und Deutschland zur Behandlung stündeu. Reichskanzler Dr. Brüning wandte sich kurze Zeit daraus in einem persönlichen Schreiben an den Duce und bat ihn, im Interesse Deutschlands Fühlungnahme mit Frankreich in der Saarfrage zu nehmen. Der Duce sagte zu und beauf tragte den italienischen Botschafter in Paris, Erkundi gungen in der Saarfrage einzuziehen. Reichskanzler Dr. Brüning beauftragte den deutschen Gesandten in Rom, in steter Fühlungnahme mit der italienischen Re gierung zu bleiben

, um über das Saarproblem stets orientiert zu sein. Im November 1931 waren aus Vor schlag des Duce bereits Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich in der Saarfrage im Gange. Frankreich stellte folgende Forderungen: 1. Frankreich verzichtet aus eine Abstimmung im Saargebiet und gibt die Saargruben an Deutschland zurück, wenn Deutschland ihm die Saargruben noch auf weitere 15 Jahre zu Ausnutzung in Verwaltung gibt. 2. Die Ausnutzung der Saargruben gilt als Rück kaufsumme. welche Deutschland auf Grund des Ver

sailler Vertrages an Frankreich zu zahlen hätte. 3. Frankreich stellt im Saargebiet einen Beobachter, welcher die Interessen der Saargruben zu vertreten hat. Im Verlaufe der folgenden Monate fanden Verhand lungen zwischen der deutschen und französischen Regie rung in der Saarfrage statt, ohne daß es zu einer Einigung kam. Im März 1932 griff der Duce auf per sönliche Bitte des Reichskanzlers Dr. Brüning in die Verhandlungen ein. Er lud beide Parteien in seine Kanzlei ein und am 21. April fand die erste

Zusam menkunft zwischen den deutschen und französischen Vertretern im Arbeitszimmer des Duce statt. Stunden lang wurde verhandelt und gefeilscht, ohne daß es zu einer Einigung kam. Der Duce, welcher die Verhand lungen als Neutraler leitete, konnte am Ende feststel len, daß beide Parteien zu weiteren Verhandlungen bereit waren. Den ganzen Monat Mai und Juni fand ein weiterer Meinungsaustausch zwischen Frankreich und Deutschland statt. Am 27. Juni trafen sich die Ver handlungspartner

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1935/26_01_1935/TIRVO_1935_01_26_3_object_7661780.png
Seite 3 von 10
Datum: 26.01.1935
Umfang: 10
Japans Stellung zu Deutschland und Frankreich In der „Revue des Divants" läßt Henry de Jouvenel, der frühere französische Botschafter in Nom, den Japaner K. Donishi über die Stellung Japans zu Deutschland und Frankreich zu Worte kommen. Den Westeuropäern ist Donishi als ehemaliger Diplomat und gründlicher Kenner ferner Materie bekannt; wir können hinzufügen, daß er bisher stets unter den grimmigsten Gegnern des Völker bundes zu finden war. „Welcher Art sind heute", fragt Donishi. „die Bezie

erweisen könnte, wird schon die nächste Zu kunft lehren. Was immer kommen möge, eins sei gesagt: als wir uns entschlossen. Deutschland die Freundeshand zu reichen, haben wir die besonderen Verhältnisse Deutsch lands und die Animosität, der das Reich in der Welt be gegnet, glatt und einfach akzeptiert als unser eigenes Schicksal. Was nun Frankreich betrifft, so ist es natürlich, daß die außergewöhnliche Besserung der deutsch-japanischen Beziehungen mit einem wesentlichen Rückgang desien kor respondiert

, was man. wenn man ein besonders schönes Wort gebrauchen will, „die japanische Sympathie" für Frankreich nennt. Bei einigen sehr wenigen Japanern existiert noch eine gewisse Freundschaft für Frankreich. Wir ^Ibst kennen in dieser Beziehung nur den alten Herzog ^aionji, der nach dem Kaiser als die höchste moralische Autorität Japans gilt. Aber im ganzen entfernen, sich die Japaner mit großen Schritten von Frankreich und es gibt außerdem eine große Anzahl bedeutender Männer, die sich niemals an Frankreich angenähert

hatten. Welchen Gründen ist dieses Rückzugsmanöver zuzu- ichrerben? Es gibt wenigstens vier „neuralgischePunkte' in den gegenwärtigen Beziehungen Japans zu Frankreichs Die Japaner werfen Frankreich die neue Frcnndjchatt mit Rußland vor. während zeitweise Stimmen laut geivop- den waren, die für eine französische Annälprung an- Javan eintraten. Für die Nationalisten Nippons, die ausrer- ordentlich zahlreich find, ist die französisch-russische ° Allianz gegen die Natur. So logisch es seinerzeit war. oaß sich Frankreich

. Wie wenn Frankreich das bolschewistische Rußland hätte ermutigen wollen, in seiner antijapanischen Haltung zu verharren. Wie wenn Ruß land in seinem Streit mit Japan die volle Zustimmung Frankreichs gefunden hätte. Und eine Ermutigung seitens Frankreichs zählt! Hat aber nicht noch eine andere als moralische Beihilfe stattgefunden? Hat nicht Frankreich dazu beigetragen. Rußland zu bewaffnen, wenigstens für den Luftkrieg? Aufklärungen wurden darüber telegra phisch an die Tokioter Blätter durch ihre Pariser Korre

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1925/04_06_1925/ZDB-3059538-1_1925_06_04_7_object_8090427.png
Seite 7 von 8
Datum: 04.06.1925
Umfang: 8
Zerstörung des vberrsteinr, ein neues SM sranzöstschro Haffes. Ministerialrat Seel in Berlin schreibt in der Id. Ztg. in Stuttgart: Der Artikel 358 des Ver sailler Vertrages gibt Frankreich das Recht, auf dem ganzen Laufe des Rheins innerhalb seiner Grenzen, also soweit Frankreich jetzt air den Rhein grenzt, Hasser aus dem Rhein zu entnehmen für die Spei sung der schon gebauten oder noch zu bauenden Schif- fahrts- und Bewässerungskanäle oder für jeden an deren Zweck und auf dem deutschen Ufer

alle für die Ausübung dieses Rechtes erforderichen Arbeiten aus- zuführen." Anderseits darf Deutschland „weder den Bau eines Seitenkanals noch einer anderen Abzwei gung auf dem rechten Ufer des Stromes gegenüber der französischen Grenze unternehmen oder zulassen". Auch wurde Deutschland verpflichtet, „Frankreich das Bau- und Verkchrsrecht in allen rechtsrheinischen Ge bieten zuzuerkennen, die für die Vorarbeiten, die An lage und Ausnutzung der Staueinrichtungen erfor derlich sind, deren Bau Frankreich später

mit Zu stimmung der Zentralkommission anordnen wird." Frankreich darf das nötige deutsche Gelände bestimnren und abgrenzen, „zwei Monate nach einfacher Benach richtigung" in Besitz nehmen usw. Auf Grund die ser Bestimmungen hat Frankreich den Bau eines der Schiffahrt und der Gewinnung elektrischer Kraft die nenden Seiteukanals von Basel bis Straßburg ge plant. Ein von der Schweiz vorgelegtes Projekt will im Interesse der Schiffahrt das Strombett selbst zwischen Basel nd Straßburg regulieren. Die Ent scheidung

über diese Frage obliegt der im Art. 355 des Versailler Vertrages vorgesehenen Zentralkom mission in Straßburg, die sich aus 2 Vertretern der Niederlande, 2 Vertretern der Schweiz, 4 Vertretern der „Deutschen Uferstaaten", 4 Vertretern Frank reichs, 2 Vertretern Großbritanniens, 2 Vertretern Italiens und 2 Vertretern Belgiens zusammensetzt. Den Vorsitzenden der Kommission stellt natürlich Frankreich. Die Durchfürhung des französischen Pro jektes, das den Rhein bis Basel durch einen Stau damm ablenken

will, würde die Hauptwassermasse des Stromes in ein 100 Meter breites und 8 Meter tiefes Kanalbett leiten, das parallel zum Rhein durch das französische Elsaß bis Straßburg ziehen soll. Dadurch würde der Oberrhein fast trocken gelegt, die deutsche Schiffahrt auf dem Oberrhein unmöglich gemacht und die badische Landwirtschaft durch das unausbleibliche Sinken des Grundwassers dem Ruin preisgegeben werden. Zugleich würde die Schweiz dadurch ge zwungen werden, ihre Güter auf der von Frankreich geplanten Schiffahrtsstraße

14
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1932/16_04_1932/ZDB-3059538-1_1932_04_16_2_object_8092161.png
Seite 2 von 4
Datum: 16.04.1932
Umfang: 4
der Oesterreichischen Rationalbank wird zweifellos ohneweiters erteilt werden. Ab schließende Verhandlungen werden in der nächsten Zeit ge führt werden. Was hat Frankreich mit vekterreich vor? Abgeordneter Dr. Straffner antwortete in einer großdeutschen Wählerversammlung in H ö t t i n g am 9. d. M. auf eine Versammlungsrede des Bundes- - kanzlers Dr. B u r e s ch, in der er von der Lebens fähigkeit -Oesterreichs sprach. Abgeordneter Dr. Straff ner sagte unter anderem folgendes: Bundeskanzler Dr. Vuresch schloß

erfüllt werden würden. Frankreich war jedoch, nachdem der deutsche Kurs der österreichischen Außenpolitik mit dem Aus scheiden Dr. Schobers aus der Regierung abgebogen war, um ein weiteres „Wenn" nicht verlegen. Nunmehr wird die finanzielle Hilfe für Oesterreich und die übrigen Staaten im Donauraume davon abhängig gemacht, daß sich Oesterreich mit diesen Staaten zu einer wirtschaftlichen Einheit zusammen schließe. Diesem wirtschaftlichen Zusammenschluß müßte natur gemäß bald

eine p o l i t i s ch e C i n h ei t u n t er s la w i s ch- magyarischer Führung folgen, da das deutsche Ele ment in dieser Vereinigung in kürzester Zeit infolge des wirt schaftlichen Zusammenschlusses nicht allein wirtschaftlich, son dern auch politisch bedeutungslos würde. Oester reich würde zum willenlosen Werkzeug der nichtdeutschen Ra tionen im Donauraum herabsinken. Frankreich und seine östlichen Trabanten hätten dann das erreicht, was sie in den Friedensdiktaten von Versailles und St. Germain nicht erreichen konnten. Das Helotendasein, das Oesterreich schon

des Zinsendienstes scheint dem Finanzkomitee wichtiger zu sein als die Sicherheit des Lebens der Reisenden. Man sieht, daß uns das Darlehen nur zu dem Zwecke gegeben wird, damit wir unserm Verpflichtungen als Schuldner Nachkommen können. Aeberdies will man uns dieses Darlehen nur kurz fristig geben, damit man uns für poliüsche Erpressungen jederzeit in der Hand hat. Wäre Frankreich ernstlich gewillt, Oesterreich zu helfen, dann müßte es auf den deutschen Rettungsplan eingehen oder wenigstens dem Vorschläge

, eine allgemeine Präferenz zu gewähren, zustimmen. Aus solche Weise könnte der österreichischen Wirtschaft vorübergehend wirklich geholfen werden. Aber darum handelt es sich Frankreich nicht. Ihm ist nur an die Erreichung seiner poliüschen Ziele gelegen, auch auf die Gefahr hin, daß sechs Millionen Deutsche wirtschaftlich und politisch zu Grunde gehen. Wir haben sehen können, daß die übrigen Großmächte nicht geneigt sind, den politischen Aspirationen Frankreichs zu folgen. Aber auch die Gläubiger Oesterreichs

15
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1912/07_07_1912/TIWAS_1912_07_07_9_object_7948057.png
Seite 9 von 12
Datum: 07.07.1912
Umfang: 12
, die auch in seinem Dienste untätig gewesen und deshalb auf ein noch ruhi geres Alter Attspruch zu haben glauben. Das wissen die Spender des Peterspfennigs jedenfalls nicht, daß ihre Pfennige nicht der Kirche ben. Was bot ihm denn das Papsttum für das es sich opferte dafür? Nicht jede unehrliche Politik ist eben darum auch schon eine kluge Politik. Dies zeigte sich auch bei der österreichischen Politik in den Niederlanden, als Frankreich dieses an sich reißen wollte. Leopold I. hatte bereits heimlich mit Ludwig XIV

. einen Ver trag über Teilung des Raubes geschlossen, sandte aber doch dem großen Kurfürsten, der seinem Nef fen, dem Prinzen von Oranien gegen das räuberische Frankreich beistehen wollte, Hilfstruppen zu, deren Befehlshaber aber den Auftrag bekam, den Kurfür sten zu täuschen. Beschlagnahmt! Ein Erzschurke und Vaterlandsverräter an Frankreich war besonders der Fürst Egon von Fürstenberg, der kaiserliche Mini ster Lobkowitz, freilich ein Tscheche, setzte sogar Frank reich von allen Bewegungen

des österreichischen Heeres in Kenntnis, so daß endlich sogar dessen ehrlicher Führer Montecucoli bei der Schändlichkeit nicht mehr mithalten wollte. Das Deutsche Reich wurde jetzt von allen Seiten verraten, am meisten von den eigenen Leuten selbst. Ludwig XIV. führte seinen holländischen Raub krieg weiter, eroberte Burgund, Flandern und He- negau, und vertrieb Herzog Karl IV.^von Lothrin gen. Im Frieden von Nymwege 1678 blieb Holland vor der Annexion durch Frankreich zwar geschützt, aber die Freigrafschaft

Burgund ging an Frankreich verloren, ebenso trat Kaiser Leopold I. Freiburg an Frankreich ab, also wieder ein Stück deutscher Erde. Lothringen blieb in französischen Händen. Straß burg wurde 1681 durch Verrat eines Fürstenberg eingenommen, ebenso wurde Luxenrbilrg und Trier dem Reiche entrissen, ohne daß sich dieses auch nur rührte. Kaiser und Reich erkannten auf einem Reichstage zu Regensburg 1684 sogar all diese Räubereien. Diese hatten damit aber gar nicht auf hört. Schon im Jahre 1688 begann

Ludwig XIV. einen neuen Raubkrieg gegen Deutschland. Als das pfalzgräfliche Haus 1685 ausgestorben war, erhob Frankreich Anspruch auch auf dieses deutsche Land. Ludwig XIV. behandelte eben Deutschland als ein herrenloses Gut. Auf die Bestimmungen des west- phälischen Friedens achtete er weiter nicht. Die Kriegsfurie raßte nach dem 30jährigem Kriege weiter über das arme deutsche Vaterland. Bevor es zu dem pfälzischen Erbfolgekriege kam, hatte der große Kurfürst den Niederländern gegen Frankreich

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1938/30_08_1938/TIRVO_1938_08_30_10_object_7674134.png
Seite 10 von 10
Datum: 30.08.1938
Umfang: 10
(Deutschland); 4. Louis Gerardin (Frankreich. > Nachdem der Titelverteidiger und vorjährige Welt, meister Walter Lohmann (Bochum) seinen Laus am Sams tag gewann, setzte sich am Sonntag Erich Metze (Dortmund) im zweiten Stehervorlauf über 100 Kilometer ebenfalls er. folgreich durch. Der Dortmunder gewann, wie er wollte und überrundete seine Gegner nach Belieben. Bereits nach 24 Kilometer zog er in Front und nun begann seine Jagd auf seine Gegner, die sämtlich ein und mehrere Male überrundet wurden. Steh

er meist er schaft: (2. Vorlauf): 1. Metze (Dortmund) 1:25.24.2 Stunden; 2. Grönewägen (Holland) 510 Meter; 3. Sutter (Schweiz) 530 Meter; 4. Lemoine (Frankreich) 1790 Meter; 5. Szekeres (Ungarn) 2700 Me ter zurück. KIn phantastischer Weltrekord Auto fährt 555.892 Stundenkilometer B o n n e v i l l e, 29. August. Nachdem vor ein paar Tagen beim ersten Versuch der photo-elektrische Zeitmes. sungsapparat versagt hatte, wiederholte der englische Renn fahrer Capt. G. Eyston am Samstag in der Salzwüste

v. I. an gleicher Stelle ausgestellten Weltrekord von 11.56 Se. künden, ist 501.078 Stundenkilometer um über 54 Stun denkilometer, also mehr als 10 Prozent, verbessert. Die größte Geschwindigkeit erreichte der Engländer auf der Hin. fahrt mit 10.36 Sekunden, ist 559.1 Stundenkilometer, aus der Rückfahrt gegen den Wind war der „Blitzstrahl" nur um acht Hundertstel Sekunden langsamer und erreichte 10.48, ist 552.7 Stundenkilometer. Sieg der deutschen Schwimmer in Frankreich Frankreich mit 32:22 Punkten geschlagen

Auch am zweiten Tage des Schwimm-Länderkampfes Deutschland gegen Frankreich hatten sich 8000 Zuschauer eingesunden. die wiederum den jungen Dresdener Kunst- u. Turmspringer Kitzig feierten, der mehrere Zulagen geben mußte. Der vortägige 15:9-Vorsprung wurde auf 32:22 Punkte ausgedehnt, wobei unsere Frauen den Löwenanteil hatten, denn sie gewannen alle Konkurrenzen in überlegener Manier. Unsere Wasserballmannschaft errang einen klaren 3:0 (3:0)-Sieg. Männer: 200-Meter-Brust: 1. Heina (Deutschland) 2:48.2

; 2. Nakache (Frankreich) 2:53.2; 3. Ordorfs (Deutsch land) 2:55.2; 4. Moreau (Frankreich) 2:59.4. — 400-Meter- Kraul: 1. Talli (Frankreich) 5:03.6; 2. Freefe (Deutschland) 5:07.6. — 4X200-Meter-Kraulstaifel: 1. Frankreich 9:28.0; — Kunstspringen: 1. Kitzig (Deutschland) 148.67 Punkte; 2. Andre 'Frankreich) 136.6 Punkte; 3. Mülhausen (Frank reich) 130.56 Punkte. — Wasserball: Deutschland gegen Frankreich 3:0 (3:0). Frauen: 100-Meter-Kraul: 1. Inge Schmitz (Deutschland) 1:08.4; 2. Arents (Deutschland

17
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1926/18_02_1926/ZDB-3059538-1_1926_02_18_1_object_8090716.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.02.1926
Umfang: 8
. 7. Jahrgang Innsbruck, Donnerstag, -en 18. Zebruar IYS6 Zolge 7 Ja 7a»i. ■anni ¥ t. Irnet t, m e Nr.- t, « Dim Pend! SBedi Du feiet A nge. inhaji. tbatjnt ieS t aler eil,, sich!i ren-ut billi« auch« :initm : freM »de» hen ns äsen a st wir iedtib fft.S- ng «* aße 4 Frankreich und der Mujsoljnikonslitt. Der neue Konflikt zwischen Mussolini und Deutschland, so schreibt der Pariser Korrespon dent der „Züricher Post", erregt in Frankreich das größte Interesse, wie überhaupt die faschisti sche Bewegung

zu haben, um der gärenden Unruhe des amuaschistischen Italiens ein Ventil zu schassen. Wenn die deutschfeindlichen französischen Blätter die Stumnung in Deutschland so schildern, so ha ben sie aber mich gleich eine Erklärung dnsür zur Hand, und diese lautet mcht anders, als daß in deulschnationalen Kreisen nach wie vor der Ge danke eines deutsch-italienischen Bündnisses mit der Spitze gegen Frankreich gehegt würde und daß man aus Italiens Unterstützung bei der kommen- den Beratung des Völkerbnndrares hoffe. ! Ganz

anders steht es aber mit den Kreisen des französischen L i nks ka rt e ll s. Diesen ist Muss lofini und der Faschismus nicht erst seit gestern, sondern von jeher verhaßt und ihre Presse ver sa untt keine Gelegenheit, um alle Schwächen, Lä cherlichkeiten und Vruialisäten des Faschismus zu unterstreichen. Und dies schon deshalb, weil Frankreich sich mit Faschismus bereits schon aus eigenem Boden ausemandersehcn nmß. Von den nmd 800.000 Italienern, die sich dauernd in Frankreich aufhalten, ist ein großer Teil

, haben die stärkste Opposition des Links- karteüs gegen Mussolini hervorgernfen. Die Sprache des „Quotidien", des Hauptrufers .im Streits, ist zeitweise schon so heftig geworden, daß Mussolini bei der stanzösischen Regierung Pro test erhoben hat. Da aber selbst ein französischer Faschismus sich zu regen beginnt, so hat das Linkskartell erst recht Ursache, dagegen anzugehen, denn dieser ist sein erbitterster Gegner. Das offizielle Frankreich hegt keine übertriebe nen Sympathien für das Italien Mussolinis. Ita

liens Ansprüche in K-leinasien, von denen die neuen Meldungen über ein angebliches englisch- italienisches Abkommen wieder Kunde geben und von denen das syrische Mandatgebiet Frankreichs bedroht ist, können keine Begeisterung in Frankreich erregen. Bezeichnenderweise ist die ser Meldung sofort eine französische gefolgt, die besagt, daß der syrische Oberkommissär sich nach Angora begeben wird. Die angekündigte Reise ! Mussolinis nach der italienischen Kolonie Tripo- : lis, die bekanntlich

18
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1937/29_01_1937/ZDB-3091117-5_1937_01_29_1_object_8512482.png
Seite 1 von 16
Datum: 29.01.1937
Umfang: 16
£ bem Qaribelß* unb (ßemerBeBlatt, fomfa her JSeilage „ö&ttivoler Qeimathfätter^ Folge 5 Lienz, Freitag , den 39. Jänner 1937 26. Jahrgang üüäüüäüüüü Politische Rundschau Im Vordergrund des Weltinteresses steht Nach wie vor die spanische Frage. Der in zwischen wieder abgeblasene Marokko-Alarm, der die Spannung zwischen Frankreich und Deutschland ins Anerträgliche zu steigern droh te, glich einem grellen Blitzstrahl, der für den Augenblick erkennen ließ, wie geladen die poli tische Atmosphäre

dieser Forderungen durch Bis mark („Emser Depesche") beantwortete Frankreicham 19. Juli 1870 mit der Kriegs erklärung. Auf diesem historischen Hinter grund gewinnen die spanischen Vorgänge nur noch an bedrückender Anheimlichkeit. 1870 schien es für Frankreich und besonders sur den wankenden Thron des dritten Napoleon un tragbar, daß ein Hohenzoller in Spanien zur Herrschaft gelange und damit Preußen in die Lage käme, auch von Süden her gegen Frankreich einen Zangenarm anzusetzen. Heute ist es die nämliche Gorge

, die Frankreich be wegt: Der Sieg Franoos und ein nationalisti sches Spanien würden gleichviel bedeuten wie vor sechseinhalb Jahrzehnten die Thronbe steigung eines Hohenzoller Prinzen: Spanien und Deutschland würden natürliche Verbün dete werden,- Frankreich aber liegt Zwischen diesen beiden Staaten eingekeilt. Diese militärische Zange, die ihre Arme vom Nordosten und Süöwesten vorstreckt, ist bei den Franzosen zum außenpo litischen Schreckensgespenst geworden. Ob mit Necht oder nicht, bleibt dahingestellt

Englands mit Frankreich in der Spanien- und Marokkv- frage durchaus keine vollständige,- London miß fiel es sch>on lange, daß Frankreich gegen die Anterstützung Franoos durch ausländische „Freiwillige" und Kriegsmaterial war, wäh rend es die Auffüllung der marxistischen In ternationalen Brigade in Spanien und die Waffenlieferung durch Gowjetrußlanö und die Ausreise v>on roten „Freiwilligen" über die französische Wp st grenze in aller Heimlich-- keit, aber um so nachhaltiger förderte

. Da durch, daß England seine Note in der Freiwil ligenfrage allein den Mächten (auch Frank reich;) überreichte, hat es auch die französische Negierung auf die Bank der schuldbeladenen Sünder zurückversetzt. Dieser Amstanö Wohl bewog Frankreich, eilends ein allgemeines Waffen ausfuhr- und Freiwillrgen-Verbot zu beschlie ßen, allerdings mit dem Vorbehalt, es nur MM« m Kraft zu setzen, wenn auch alle anderen interessierten Staaten (Deutschland, Italien, Gowjetrußland) sich zu einem gleichen Schritt bereit erklären

19
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1922/14_05_1922/NEUEZ_1922_05_14_2_object_8152001.png
Seite 2 von 6
Datum: 14.05.1922
Umfang: 6
- nertrages von Versailles gegenüber Frankreich erlitten hat und die die gegenwärtige militärische Vor machtstellung Frankreichs und damit die schwierige Lage des englischen Premiers auf der K o n- ferenz von Genua gegenüber dem französischen Alliierten herbcigesührt hat. Wir entnehmen seinem Werke nachstehende Ausführungen: „Als ö-ie deutsche Reichsleitung gezwungen war, um Waff e n stillstand zu bitten, mag de;: errglische Pre mier,mtnrster Lloyd George geglaubt Hadem daß der Operationsplan König

Eduards vii., wenigstens was dessen politische Ziele an ging, nicht nu r erfüllt, son dern weitaus glänzender verwirklicht fei, als es der König selbst erstrebt hatte. König Eduard VII. hatte den politi schen Ausstieg Deutschlands eindämmen wollen» Durch das Endergebnis des Weltkrieges war dieses Deutschland rvicht nur völlig befestigt, sondern die Revo- lntion hatte sogar dessen festes Staatsgefüge zerfchlagon. Im Kriege roar aber auch Frankreich unter dem Drucke des deutschen Heeres immer mehr

Heeres befriedigen zu sollen. Dadurch, und durch die rasche Demobilisierung und durch den gründlichen Abbau der englischen Armee (auch eine Forderung der englischen öffentlichen Meinung) machte Lloyd George Frankreich zn der alleinigen großen Militärmacht des eurv- pärfcherr Kontinents. Er befestigte damit endgültig das militärische Gleichgewicht in Europa, flrr dessen Herbeiführung und Erha-ltimg die großen Staats männer der englischen Geschichte mit so viel SovgsaU gearbeitet

haben. Das war um so bedenklicher, als durch den Weltkrieg aikch die österreichische A r m e e zerschlagen worden war. Die Machtstellung Frankreichs wurde infolgedessen tatsächlich größer, wie sie es mrter Napoleon i. gewesen ist, denn dem ersten Franzoserrkaiser hielten, als er auf der Höhe seiner Macht stand, noch im mer große Armeen, die russische, die österreichische und die englische, ein Gegengewicht. Lloyd George hat es so gar unbegreiflicherweise zugelassen, daß Frankreich seine überwiegende Militärmacht durch nahe

Verbindungen mit der polnischen Armee und mit den Armeen südost- enropäischer Staaten noch verstärken konnte. Das alles mag Lloyd George wenig bedenklich erschienen sein. Er hat sich daran gewöhnt, in Frankreich ehmt Staat zu sehen, dessen Gefolgschaft England gesichert rvar, und zwar ans dem Grunde, weil Frankreich, solange die deutsche Armee bestanden und die französische Negierung diese Armee als Gegner angesehen hat, tatsächlich ge zwungen war, einen Rückhalt an England zu suchen. Lloyd George

20
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1921/28_04_1921/ZDB-3059538-1_1921_04_28_1_object_8085204.png
Seite 1 von 12
Datum: 28.04.1921
Umfang: 12
. .TU. Brüssel. 27. April. Eigendraht. Auch Belgien befürwortet eine diplomatische Erledigung der Reparationsfrage und rät Frankreich, wenn möglich alle militärischen Operationen zu vermeiden. Schroffe Ablehnung in Frankreich. T. U. Paris, 27. April. Eigendraht. Die deutschen Vorschläge werden, soweit man im Augen- bllck übersehen kann, von der gesamten Pariser Presse abge- lehnt. Rur wenige Blätter machen Vorbehalte und versnchm Mt ihrem endgültigen Resultate zursickzuhalten. S h 0 a, 27. April. Aufnahme

einer solchen Anleihe von vornherein ausschließt, nachdem die Zinssätze im allgemeinen viel höher sind als 6 Dozent, in Frankreich und Amerika 9 bis 10 Prozent. Es ist richtig, daß Deutschland, um einen Beweis feines guten Willens zu geben, sich verpflichtet, innerhalb dreier Monate eine Zahlung von einer Milliarde in Gold zu ma chen. es verschweigt jedoch vollkommen, das Saldo aus die 12 Milliarden, die aus der bis zum 1. Mai fälligen Ver pflichtung übrig geblieben find. Me deutschen Vorschläge sind übrigens

ergr«sen wird, die nicht nnseee Zustimmung besitzt, ist öS nnnmrhr gewiß, daß Frankreich mü 1. Mai fme Pfänder in die Hand nehmen wird, deren Besitz Deutschland zwingen^ muß, zu zahlen oder z« mindestens de« Alliierten die Mög lichkeit gibt, sich selbst bezahlt zu mache». Da die deutschen Vorschläge ein Marim«m voMeken. was Deutschland in seiner günstigen Lage liefern bann, so behauptet eS wenrg-H stens seine schwache Regierung, die sich von der Tyrannei der am Ausbruche des Krieges schuldigen

Großindustriellen nicht befreien Mm», bleM stem «mderetz Mittel mehr übrig. (In feiner Propaganda wird Frankreich nachgeradezu kindisch. Seit Jänner versucht es schon das wirkungslose Manöver, die deutschen Großindustriellen als jene hinzu stellen, die Zahlen könnten, aber nicht wollen. Diese Propa ganda soll natürlich aus die deutsche Arbeiterschaft wirken. In dieser Hinsicht sollte ihr doch die Abfuhr seitens des „Vorwärts" genügen, der deutlich ausgedrückt, bat, daß die deutsche Arbeiterschaft der Entente

habe unter den heutigen Verhältnissen keinen Sinn. Auf die Aushebung der Zwangsmaßnahmen, sowohl jetzt wie später, kann Frankreich nicht eingehen, weil es dadurch sich der Mittel begeben würde, einen Druck aus Deutschland ausüben zu können. Aus Höf lichkeit den Alliierten gegenüber wird Frankreich die nächste Konferenz abwarten, nicht aber erst einen Erfolg etwaiger äußerster Gegenvorschläge an Deutschland, sondern inzwischen die vorgesehenen Maßnahmen in Kraft treten lasten. Das geangkttgte Frankreich. Sogar

21