setzen, was nach der Meinung der „Morgenpost' Oesterreich von Rußland beanspruchen dürfe. Sie sagt u. A.: Wir in Oesterreich wissen die guten Dienste, welche unsere Regierung der russischen in der Zeit der höchsten Gefahr des polnischen AusstandeS geleistet hat, ausreichend zu würdigen. Wir wissen, daß Oesterreich nicht b.'oS eine Allianz mit Frankreich zurückgewiesen, nicht bloS allen verlockenden Aussichten deS Ehrgeizes und der Vergrößerung aus dem Wege gegangen, nicht bloS eine Gelegenheit
, und 3W fl. von Sr. k. Hoheit dem Herrn Erzherzog Ludwig Josef durch die Gräfin Blohme, Gemahlin deS k. k. Gesandten in München, zugesendet. Frankreich. Paris, 24. Sept. Wie der „Köln. Ztg.' von hier berichtet wird, macht der Vertrag mit Italien im großen Publikum einen sehr guten Eindruck. „Man wird,' schreibt man dem Blatte, „richtiges mit unrichtigem ver mengend, dem Vertrag eine noch größere Tragweite geben als er ohnehin hat. Schon gleich nach dem ersten Ein druck faßte man die Uebcreinkunfr als eine stolze Heraus
forderung, als eine passende Antwort auf die angeblichen österreichischen Zllliaiizgclüste auf. Andere sprachen von geheimen Klauseln, die gegen Oefterreii, gerichtet sein sollen und eine Eroberung VenetienS zum Gegenstand Hütten. AlleS waS man sich über die geheimen Ver fügungen deS Vertrags erzählr, entbehrr offenbar jeder Begründung; denn Frankreich n-eiß, baß eS im Fall eineS Kriegs ans Italien zählen dürfe, eS braucht keiner geheimen Versicherung, um di-ß zu e.sahren. Die Italiener wissen
ihrerseits, daß wenn Oesterreich sie angriffe, Na poleon III. ihnen >u Hilfe eilen müsse, eS wäre den», daß er durch einen übermächtigen Angriff auf anderer Seite daran verhindert würde. Frankreich wird sich aber unter keiner Bedingung herbeilassen, Italien bei einem Angriff auf Oesterreich beizustehen, und am wenigsten in der nächsten Zeit, wo man vielmehr, wie Sie bald sehen werden, nur Friedenögedanken in Europa erwecken will. Auch was Sie in den Zeitungen von einem Streit der Kaiserin mit dem Kaiser
Papst, dem Pathen seines SohnS, seines einzigen Kindes, deS Kindes von Frank reich, dessen Zukunft angeblich darauf beruht, nie zu nahe treten, und in dieser Beziehung ist der Einfluß der Kaiserin Eugenie noch immer unwiderstehlich. Treten indessen Umstände ein, können Umstände herbeigeführt, angestiftet werden, welche Frankreich einen Vorwand geben zwischen Oesterreich und Italien zu interveniren, so ver spricht Frankreich letzterem die Erwerbung VenetienS. Aber da der Kaiser der Franzosen