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Volksbote
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Page 12 of 16
Date: 06.04.1933
Physical description: 16
. Wie ein Pfeil zischend durch die Luft saust, so saust die hohrrvolle Anspielung auf Klaus Peters verkrüppeltes Bein zu den Zuhörer bänken hinaus. Einige Bauern springen er regt aus, ein Stuhl stürzt um und ein alter Baue- ruft: «Du Lump!' Klaus Peter preßt die Zähne fest aufein ander, daß sie knirschen. Der Richter schellt und mahnt zur Ruhe. Die Bauern aber werden immer erregter. Schließlich fragt der Richter den alten Klaus: „Können Sie uns erzählen, wie Sie zu dem Gebrechen an ihrem Bein gekommen

sind?' . Der Richter versucht einen geschickten Schachzug: kennt er doch die Bauern und weiß, daß sie, .wenn Klaus Peter erzählt, wieder ruhig werden. — Klaus Peter sieht zu Boden, dann aber richtet er den Blick arsi und sagt: ..Niemandem habe ich es bisher er- zählt: man soll von einer guten Tat nicht viel Aufhebens machen. .Sie haben gefragt. Herr Richter, und ich will Ihnen Antwort geben.' Die Bauern setzen sich wieder und rücken dicht aneinander. — „In Bochum war es. Ich war jung und flink. Als ich eines Tages

rung hat ihm den Atem geraubt. Der Richter und alle Zuhörer aber atmen ttef und erleich tert auf. — Langsam und leise spricht Klaus Peter weiter: „Kurz vorher hatte es geregnet, die Straße wür glitschig, ich rutschte aus und kam mit dem linken Bein in die Fangvorrich. tung der Elektrischen,, die mich noch mehrere Meter mitschleifte. In meiner Rechten aber hielt ich hoch in der Luft das gerettete Kind.' Bei dem letzten Satz strählten Klaus Peters Augen hell auf. Die Dauern lächeln aus Der- legenheit

, und mancher behaarte Handrücken wischt über die feuchten Augen. — Der Richter scheint vergessen zu haben, daß er hier einen Diebstahl aufzuklären hat. Langsam nimmt er die Brille von den Augen und putzt sie um ständlich mit dem seidenen Taschentuch. Nach einer Weile lagt er: «Herr Peter Klaus! Haben Sie die Dame, der das Kind gehörte, wiedergesehen?' „Jawohl, Herr Richter, als ich im Kranken, hause lag — ich habe lange liegen müssen — da hat sie mich oft besucht. — Dann aber erfuhr ich, daß sie an einem Herzschlag

ge storben sei; sie war nicht mehr jung, und war Witwe.' Der Richter putzt immer noch an der Drille herum und schaut nicht auf, während er spricht: „Warum hoben Sie denn nicht alles versucht, um für die aufopferungsvolle Tat den gerechten Lohn zu erhalten?' — Klaus Peter lächelt. „Herr Richter! Erst berichteten die Blätter in großen Buchstaben über das Ereignis, aber, so sind wir Menschen, als ich geheilt war und das Andenken an mein Dein behielt, da wußte niemand mehr etwas davon. Ich wurde entlassen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 12.06.1923
Physical description: 6
im allgemei nen. erklärte jedoch, daft die Lage in Vul- garien abfolul nich t geklär t sei. Französische Justiz. Von Dr. Piesberten. Im Rheinlande Ist seit langem bekannt, daß die „Rechtsprechung der französischen Kriegs gerichte die Menschenrechte in brutaler Macht« Willkür mit Füßen tritt. Dag Rheinland weiß, daß die Schandsprüche der französischen Offi ziere lediglich aus politischen, agitatorischen Gründen, wie aus Gründen der Gerechtigkeit gefällt werden. Die Richter urteilen im Inter esse der Macht

. Der Verteidigung des sich selbst als Fran zosenfreund bekennenden Schweizer Rechts anwalts Moriaud, eines Verteidigers von inter nationalem Ruf, seien folgende Sätze entnom men, denen gegenüber iedoch die französischen Richter taub blieben, und die das Kriegsgericht nicht abhalten konnten, einen Sckandspruch zu fällen, der jedes Vertrauen in die französische Rechtssprechung sllr alle Zukunft vernichten muß: ,/Sie, meine Herren, sind Richter, und Sie vertreten die französische Justiz und Sie wer den nie

vergessen, daß Sie Richter sind. Das französische Voll, meine Herren, erlaubt nicht, baß Irrtümer und Unwahrheiten den Namen des französischen Volkes beschmutzen durch die Verurteilung dieser Leute. Das französische Volk will nicht, daß man einen iFehlsvrum tut. Es will Recht, das volle Recht. Es givt nichts, was die Anklage bestätigt hätte. Die Aussagen, auf die sich der Ankläger glaubt stützen zu dürfen, find erlogen, vollkommen erlogen. Ich will nicht weiter sprechen. Ich schwelge

schen Richter die Gerechtigkeit über alles stellen, daß >keine andere Macht sie beherrschen kann noch darf. Ihr gerechtes Urteil wird der Ach tung begegnen, auf die sie berechtigten An spruch hat.' Trotzdem wurden unschuldia Angeklagte, die in vorbildlicher Weise treueste Erfüllung der Pflichten gegen ihr Vaterland bewiesen haben, deutsche Männer, die in unerhörter Vertau- schung der Rollen als unschuldige Sündenböcke für die Bluttat lhrer Richrer vor dem Tribunal erscheinen müssen, insgesamt LS9

des sranzii fischen Staatsanwaltes und dem Plaidoyer de» Verteidigers das Urteil in allen Einzelheiten von einen, Richter oder französischen Zeugen mitgeteilt worden. Die Urteilverkttndignng hm diese Voraussagen stets bestätigt. Die Urteilsverkündigung findet nicht in Ge genwart des Angeklagten statt. Dieser erW, von seinem Schicksal entweder durch den richlsschreiber oder seinen Anwalt Kennlnl» Sollten die französischen Richter sich schäme» oder nicht den Mut haben, bei Vertünduin d, > Urteils

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 12
Date: 08.08.1920
Physical description: 12
stehenden Gesetze nicht kennt, nimmt uns nachgerade nicht mehr wunder. Wir erwarten ln dieser Beziehung nichts mehr von ihm. Wer das Stnntsgrgndgesetz über die richterliche Gewalt und Strasprozetzordnung auch nur oberflgchlich kennt, wcitz, datz der Richter — und nur der Richter allein — darüber zu befinden hat, ob die Vkrwahrungshnft des Vcfchuldigten auf zuheben ist oder nicht (§8 170 u. 180 der Strasprozetzordnung), und datz der Richter bei Ausübung seines Amtes In jeder Richtung völlig unabhängig

einer subjektiven Pflichtverletzung schuldig gemacht, wäre es Sache der Justizverwaltung gewesen, durch Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Dr. Hinterholzner eine solche zu ahnden. Datz aber der Generalkonnnissär, der Vertreter des Staates, dessen Fundament nach einem alten Wahrworte die Gerechtig keit, die Achtung vor dem Gesetze ist, in ossener,Missachtung des Gesetzes den Richter einfach mit einem Futztritte davon jagte, ist ein Vergehen, das sich mit parlamentarischen Worten überhaupt

verhängte „Strafe' als warnendes Cxempel für alle bllchter des Landes hinzustellen, die es künftig «vagen sollte», den» Willen des Herrn von Trient blinde Botmätzigkcit zu ver weigert». Wir wollen uns nicht durch die naive Frage lächerlich »nachen, ob der Herr Generalkoinmissar auch einen deutschen Richter, der einen Italiener sofort freigelassen hätte, mit solcher Strafe belegt hätte. Rein — die traurige Wahrheit steht un- verhüllt vor uns. Was da in Trlent^eschah, Ist ein offenes Attentat

Gewaltakt, sondern u»n den Ausfluß eines Systems handelt, wird mit zynischer Offenheit angedeutet, daß es jedem Richter so gehen werde, der sich unterfangen sollte, der Unterdrückungs- i»nd Entnationalisierungspolllik Trients auch nur den leisesten Widerstand entgegenzusetzen. Nicht der Richter, der Recht und Gesetz hochhält, sondern der sich dem Willen der politischen Machthaber bedingungslos unterwirft, »vird künftig allein vvr Trient Gnade finden. Wir warne» in letzter Stunde vor einer sulchen

verhängnis vollen Politik. Wenn es etwas gab, »vao i» der allgemeinen Anarchie der Berwaltuiiji in Südtirol noch einen starken Fels rer Ordnung und der «Stetigkeit bildete, so »var es die Recht- prechung unserer Richter. Wenn auch dieser Felo zusammeii- tttrzt, »vird auch der letzte Rest von Vertrauen auf die italienische Berivaltung verschwinden! Nochinals rufen wir den Staaisver derber» zu: J u s (111 n r c k u o r u in kun <1» m ent» in I Drahtnachrichten. (Berichte unserer Korrespondenten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 21.01.1902
Physical description: 8
wie geschmiert, Die Ilrgichte undWateliz-Ilrtldes Z'a- trimonialgerichtes Saturn. 1S«V—1700. (18. Fortsetzung und Schluss.) Strafprotökoll 1687. (Magdalena di FranziSzi von Varena in Fleims, welche beim Conzeten in Buechholz Dienstmagd war, erscheint und gibt an, dass des Conzeten Sohn Georg) mit ihr fleischlich zu thun gehabt uud dabei ihr die Ehe versprochen. Weilen dann sie bei ihme Conzeten nunmehr etlich Monat schwanger befindet, als be gehre sie, (der Richter) wolle mit bedeutem Sohn obrigkeitlich

verfügen, dass er angezeigtes Ehever sprechen bewerkstellige, auch entzwischen ihr gezie mende Unterhaltungsmittel und zu der herzunahenden Niederkunst, auch Kindbett, zumalen Alimentirung des Kindes verschaffe. Der Richter schickte gleich um den Sohn, der selbe war aber aus dem Gericht flüchtig, darum kam der Vater und gab an, der Sohn habe ihm gesagt dass er sich mit ihr versündigt habe, aber er selbst als Vater habe keine Schuld daran und könne auch nichts geben. Darauf diktierte der Richter

; hingegen verzichtete sie auf ihre Klagrechte gegen den Sohn). Das lobten sie beede dem Richter mit Mund und Hand. Der Magd musste man das Protokoll italienisch erklären). Wie der Pfleger einen Wann- und Achtrichter er- nennt. 1KKV. Ich Elias Feigenputz, Pfleger der Herrschast Salurn, bekenne von amtswegen hiemit öffentlich in diesem Brief und thue kund männiglich: Nachdem der hoch- und wolgeborne Herr Bartholomä Zenobio, Graf und GerichtSherr der drei Herrschasten Enn und Kalidis, Salurn und Künigsberg

in gebräuchige Pflicht zu nehmen: Dass hierüber zu gehorsamen Vollziehung solchen gnädigen Befelchs im Namen und anstatt wolge dachtes meines gnädigen Gerichtsherrn ich dem für nehmen ehrsamen Tobiasen Prenner allda in Salurn haushäblich, als in dieser Herrschaft Salurn ver dingten Bannrichter die Bann und Acht über das Blut und alle schädlichen Sachen zu richten hiemit und in Kraft dits wirklich ertheilt, mithin auch alle Vollmacht und Gwalt, so ein jeder ordentliche Bann richter von rechtswegen

und seinen Heiligen das leiblich Jurament prästiert und abgelegt. Getreulich und ohn Gefährde des zu wahrem Urkundt und Bekräftigung dieses Bann- und Achtbriefs hab ich voreingeführter Pfleger Elias Feigenputz mein eigenes Jnfigl .... hierum bestellt. Geschehen zu vorgemeltem Salurn im Bei sein .. der Herren Johann Andrä Locherers beid Rechten Doktor, Richter, Zacharias Anderlan und Jakoben Tiesentaller, diese beed Gerichtsgeschworen in Salurn. Johann Steck. Staat, Kirche, Schute. Aus dem Seiche

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Alpenzeitung
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Page 5 of 6
Date: 19.10.1941
Physical description: 6
in einigen Tagen zur Heilung ge verurteilt weqen Zlichtabgabe von Butter Tassiano Rechenbacher des Luigi, wohnhast in Lagundo in der Via Rio- molino, wurde vom Gericht mit Schnell verfahren verurteilt, weil er seit dem 23. September d. I. bis heute unterlassen hatte, die vorgeschriebenen Buttermengen abzugeben. Der Richter erklärte ihn für schuldig und verurteilte ihn zu 1 Monat Gefängnis und 1000 Lire Geldstrafe. Holzdiebstahl Der 34jährige, in Merano in der Via Parrocchia 15 wohnhafte Giovanni Su llo

, beide wohnhast in S. Cristina, hatten sich am Montag we gen unerlaubten Fällens von 12 zur Ge meinde S. Cristina gehörenden Wald- bäumen zu verantworten. Beide wurden für schuldig befunden und bedingt zu je 3 Monaten Hast und 300 Lire Geldstrafe verurteilt. Dem Perathoner gewährte der Richter auch die Nichteintragung in die Strafkarte. Airchliches Pfarrkirche Bolzano. Kirchweihsonntag. 19. Oktober, um 8 Uhr Predigt, Pontifi- ialamt und Segen. Um S Uhr abends Christenlehre, Rosenkranz, Litanei, Herz

chen Jahrhunderte scheint der Renon zu gleichen Teilen, oder genauer gesagt von zwei verschiedenen Richtern, dem des Bi schofs von Trento und dem des Grafen von Tirolo, verwaltet zu werden. Denn sowohl der Bischof von Trento als auch der Graf von Tirolo wollten den Weg über den Renon nicht aus den Augen lassen, und mutmaßlich sind sie daher zu diesem Kompromißsrieden gekommen- Im Jahre 1238 treffen wir Ulrich von Hasel berg als Richter des Bischofs Ulrich von Trento, während in einem Dokumente

aus dem Jahre 1242 ein gewisser „Con- cius de Wante' als Richter des Grasen Albert von Tirolo am Renon genannt wird. Im Jahre 1260 ist von tridentine? Hörigen des „Hugo dà Lapide' die Rede, und 12K1 schenkt der Bischof Egno von Trento dem Friedrich von Gnfenstain zwei Höfe am Renon „in loro ubi dicitur Wolfrain'. Um 1265 gehen alle Hörigen deg Bischof? Egno unter die Herrschaft des Grafen Meinhard von Tirolo und somit wird der Einfluß der triden- tinischen Bischöfe auf dem Renon zuerst politische

. In den Tir. Weisth. IV S. 248 heißt es wörtlich: „Da Herzog Meinhard das Land zwang und den Streit gesiegt wider Grafen Ulrichen aus Ulten und das Haus Zwingenstein auf dem Ritten ge wann, dq war er Herr über alles Land.' dura der Grafen, Zwingenstein jene der Bischöfe gewesen sein, denn ansonsten wäre dieser Passus nicht ganz verstand lich. Als Richter über den Renon („Judices de Rithina' oder „de Lapide') finden wir nach 1300 die Herzogin Ophmia, 13S2 Konrad von Teck, später Wilhelm von Messenhausen

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Dolomiten
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Page 5 of 6
Date: 07.01.1942
Physical description: 6
vor dem Vater. Ein anderer Cohn lebt schon seit Jahren im Deutschen Reich, eine Tochter heiratete nach Schweden. Die jüngste Tochter. Frau Dr. Zeller, weilt in der Nähe der Mutter. Mit den Glückwünschen der Fami lienangehörigen und der Verwandten vereinen auch wir die unseren! Bcunico - Umgebung Zur Vulttat in Brunico In Ergänzung des in der letzten Nummer oer- össentlichten Berichtes über die Ermordung des Uhrmachermeisters Edmund Richter wird fol gendes mitgeteilt: Die Erhebungen ergaben, dag Herr Richter

am 2. Jänner gegen 7 Uhr abends sein Geschäft verließ und sich mit einer fertiggestellten Uhren- rcparatur zu einer Kundschaft begeben hatte. Wahrscheinlich glaubten, die Verbrecher, daß er nicht mehr zurückkehre, und so schritten sic zum Einbruch, wurden aber vom zurückkehrenden Meister überrascht, als sie sich anschickten, im Geschäfte Beute zu machen. Nun dürste sich zwi schen den Einbrechern und Herrn Richter ein Kampf abgespielt haben, bei dem er ermordet wurde. Herr Richter ist am 2!l. März 1886

in Wien geboren, stand also im 36. Lebensjahre. Er hinterläßt die schwergeprüfte Gattin und zwei Töchter, denen allgemeines Mitgefühl enk- gegengcbracht wird. Als tüchtiger Meister in feinem Fache besaß er einen großen Knndenstock, besonders auch in Säuerlichen Kreisen der Umgebung von Brunico. In seinem Freundes- und Bekanntenkreis war Herr Richter angesehen. Die Erhebungen zur Äusklärung des Erbrechens werden eifrigst fort gesetzt. £0m*nadjtfdrttii Ätna Marconi. Heute, letzter Tau. der kür

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 29.09.1928
Physical description: 6
! Ich nicht!' rief sie schneidend. „Ich bin dort', sie wies nach der ausgesprengten Tür, „dort herein gekommen, weil niemand Antwort gab. Da hier am Bo den lag der Revolver. Ich nahm ihn auf — Der Bezirksrichter hatte im Verein mit dem Förster die Leiche emporgehoben und bettele Werner Jrweins starren Körper sorgsam aus das breite Ruhebett. Dann griff der Richter in die Rocktasche des Toten. „Hier', sagte er, dem andern über die Schul tern sehend, „da ist eine Eintragung von gestern abends. Bitte, lies

! Aber lies laut!' Der Bezirksrichter trat mit dem kleinen Buch an das Fenster. „5). M. überraschend hier', las er. „Das stimmt', schob Ernst Richter ein. — „5). M. heißc unzweifelhaft Hedwig Mirbach.' Ihm versagte fast die Stimme vor Erregung. „Nuhe! Ich bitte dringend um Ruhe!' rief der Bezirksrichter. „Hier steht ja noch mehr.' „Verlangte Geld. Ich muß morgen minde stens 5000 Kronen flüssig machen. Das ist eine furchtbare Last für mich. Uebernachtet hier. Ich mußte nachgeben. Schließlich

ist mir das Ge heimnis unserer Familie ein Opfer wert. Aber ob es nützt?' „Hedwig!' sagte der Arzt fassungslos. — „Aber Kind! Das scheint ja alles furchtbar be lastend.' „Doch nicht für mich?' fragte sie dagegen mit einer stolzen, freien Bewegung, den schönen Kops hochhebend. „Doch nur für den, der dann un zweifelhaft hier war und Onkel erschoß.' „Hier unten sieht aber noch etwas', sagte Ernst Richter rasch. Er neigte sich ties über die Schulter des Bezirksrichters. „Und da steht et was sehr Seltsames

: „H. M. ist wieder ohne Stelle.' „Ist das wahr, Kind?' fragte der Arzt rasch. Hedwig nickte. ^ «Ja, es ist wahr', sagte sie tonlos. Ihr war zumute wie vielleicht einer Fliege, die sich um garnt sieht von den Fäden der Spinne. Ihre Kraft erlahmte. «Wir sprachen voi, R.', las Ernst Richter wei ter. „Sie lieben sich.' Mit einem Satz war das Mädchen neben dem Lesenden. Hatte er nicht das kleine Buch so fest gehalten, sie hätte es ihm entrissen. „Das gehl keinen was an', schrie sie außer sich. „Und keiner hat das Recht

und eine WerkzeuAkiste. Winterfahrplan auf der Schwebebahn Colle Die Schwebebahn Colle teilt mit, daß mit 1. Oktober der Winterfahrplan in Kraft tritt. Demzufolge verkehren die Züge an Wochentagen um: 8, 11.30, 14, 16 und 18; an Sonn- und Feiertagen um: 8. 10, 11.30, II, 14, 16, 18 und 20 Uhr. sagen. Nur, daß da etwas noch dazwischen spie len muß! Etwas, wovon Sie lind ich keine Ah nung haben.' Ernst Richter schob den Vorhang zurück. Matt siel ein erster Sonnenstrahl auf die weisze Pa pierseite des kleinen

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 28.12.1892
Physical description: 8
und schreiben zu lernen, Mnd ndmintlich um bei den damaligen vielen Gerichten auf den ein-' Aachen Bergdörfern, z. B. Jenesien, ^Deutschnoven,, 'Mölken Ä., Äe Zuschriften der Regierung zu verstehen, oder als Richter die Urkunden ausstellen M können. Bei' den Landgerichten waren oft einfache Bauern Richter, welche die Gerichte leiteten und die Urkunden ausstellten. So stellte der Bauer Leonhard Altsteiner in Jenesien 1497 den Wolkensteinern einen Revers aus und sein Nachbar, der Bauer Laurenz Schmid

zu Pitertscholl hängt sein eigenes Siegel an die Urkunde ^) Daß diese Richter etwas Latein verstanden, forderte das Amt. Aehnlich ist es heute noch in den Urkantonen der Schweiz, wo die Richter und andere Beamtete aus dem Volke genommen werden. Nebst den Primärschulen besuchen da viele Bauernsöhne 2—3 Jahre auch die Lateinschulen und gehen dann zu ihren Landarbeiten über. Mitten im Pusterthal, an den'Quellen der Rienz und Drau ist das windige Tob lach. Da begegnet uns 1431 Herr Ni kolaus G orzscher, Kaplan

habe (das., S. 396). In der Stiftungsurkunde des Johann von Füeger vom Jahre 1587 werden für den Schulmeister daselbst, „wenn einer ist', 10 Krz. bestimmt (das., S. 396). Die Bauern dieses Thales zeigten damals ein reges Interesse für die Schule. Nicht zufrieden mit dem Einen Lehrer, welchen ihnen der Pfleger auf dem Schlosse hielt, hatten sie noch einen zweiten bestellt, damit ein Theil der Kinder nicht einen allzu weiten Weg machen müßte. Der Richter hatte ihn aber aus dem Thale gewiesen, mit der etwas rohen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 10.12.1877
Physical description: 6
, ist auch der freie Verkehr mit Vieh zwischen der Schweiz, Vorarlberg und dem Fürstenthum Liechten stein wieder hergestellt, was hnmit allgemein bekannt gegeben wird. Innsbruck am 8. Dezember 1377. Von der k. k. Statthalterei fiir Tirol und Vorarlberg. Nichtamtlicher Theil. Die Debatte im preußischen Abgeordne- tenhause über den ÄZelfenfouds. Berlin, 7. Dez. Am 5. ds. erfolgte im preuß. Ab geordnetenhaus« die Berathung des Antrags Richters über den WelsenfondS, auf welche man so sehr ge spannt war. Richter

begründet seinen Antrag. Richter erklärt: das Ministerium sei moralisch verpflichtet über die Verwendung des WelsenfondS Rechenschaft abzu legen, der angeblich zur Bestechung der Presse und zur Agitation behufs Ankaufs von Privatbahnen ver wendet werde. Es liege im Interesse der Regierung diese Behauptungen zu widerlegen. Die große Mehr heit Halle diesen Zustand für unhaltbar, ihrer Stim mung entspreche sein Antrag, dessen Annahme er zur Wahrung des Interesses des Landes verlangt. Ein geschrieben

Standpunkt nicht verlassen und glaubt ihn im Interesse des preußischen Staates nicht verlassen zu dürfen. Deßhalb glaubten wir nicht die Interpellation beantworten zu dürfen. Wir können es nicht im Interesse des Staates, nicht in jenem des Königs Georg. Von dem, was heute hier Richter über die Verwendung des Fonds sagte, habe ich nicht die leiseste Ahnung. Ueber die Ver wendung der geheimen Fonds haben nur die Ressort- chefs Kenntniß, welche vamit betraut sind. Ich Habs nie eine halbe Mark für geheime

oder Mitwirkung ist nicht ein Heller verwendet worden. Hierauf wird die Debatte auf Donnerstag vertagt. In der Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses vom 6. d. MtS. folgte die Fortsetzung der Berathung des Antrages Richter in Betreff des WelsenfondS. Schorlemer spricht für den Antrag, Löwe gegen den selben und hebt die Uebertreibung in den Darstel lungen über die Verwendung des WelsenfondS her vor. Virchow ist für den «nirag. Lasier erklärt: Das Haus habe nicht ein Recht auf Rechnungsle gung, wohl

an, wünscht aber den Mlßständen ein Ende gemacht zu sehen. Damit schließt die Debatte. Der Antrag Richter wird gegen die Stimmen der Fort schrittspartei, des Centrums und der Polen abgelehnt. Politische Tages - Chronik. L. Wien» 5. Dez. Heule 1 Uhr Mittags trat die „österreichische Delegation' zur konstituirenden Sitzung zusammen und waren von Seite der Regie rung hiezn erschienen: Der Minister des Aeußern, Graf Andrassy, der NeichSsinanz Minister Baron Hofmann, der Reichskriegsminister Graf Bylandt

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Südtiroler Heimat
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Page 6 of 8
Date: 01.05.1937
Physical description: 8
, ob Genossen- schastsführung oder andere Rechtsdinge, überall muß der Mann im geistlichen Kleide zur Stelle sein, auch wenn ihn dieser Samariterdienst manchmal vor den weltlichen Richter oder in strengen Gewahrsam führt. Von seinem eigenen Hause abgesehen, das nach einem neuen Gesetze jederzeit enteignet werden kann, ist das Pfarrhaus zumeist der ein zige Ort in der ganzen Gemeinde, an dem sich der deut sche Südtiroler daheim fühlen kann und auch wirklich da heim fühlt. Ins Pfarrhaus schickt

als Fremdsprache, sie wird bloß in BogE und Meran als solch-e gelehrt. (Die deutschen Kurse find bekanntlich auch in Bozen und Meran wieder aufgelassen worden). Afrika: Die Stam mesfürsten haben eine Vertretung im hohen Rate der Italiener für Ostafrika, dessen Wirksamkeit die Be handlung der nationalen, kulturellen, ökonomischen und sozialen Fragen umfaßt (Dekret vom 1. Juni 1933). Die Kadis und einheimischen Richter besorgen allein die niedrige Gerichtsbarkeit. Südtirol: Die deutschen Südtiroler werden bloß

in Dienststellen außerhalb Südtirols geduldet. Sie werden bei der Verteilung von öffentlichen Arbeiten über haupt nicht berücksichtigt und können sich nur in freien Be rufen halten. Insbesondere den Jungen ist darum fast jede Erwerbsmöglichkeit genommen. Irgendeine Vertretung., sei es in staatlichen oder in halbstaatlichen Körperschaften, ist den Südtirolern nicht zugestanden. Sämtliche deutschen Richter sind abgesetzt oder versetzt worden. Man findet keinen deutschen Richter mehr in Südtirol. Afrika: Offi

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 24
Date: 07.09.1911
Physical description: 24
Cholerafälle, darunter 26 mit tödlichem Ausgang, in Mo- nastir 48, in Berat 4 und in Gumendsche 2 Todesfälle vor gekommen. ! Brindisi — ein Kriegshafen. Rom, 6. Sept. Die Regierung erhob Brindisi zum K r i e g sha fe n und beschloß, 30 Millionen Lire zur B e- festi g un g der Hafenanlagen zu fordern. Ingenieur Richter. Frankfurt a. M., 6. Sept. Aus Salonichi wird gemel det : Richter erzählte, er habe während der Gefangenschaft bei den Räubern zw e i S elbstmord versuche verübt, die aber mißlangen

. Nach etwa sechs Wochen der Gefangen schaft hatten die Räuber beschlossen, ihn zu töten, selbst, wenn das. Lösegeld bezahlt würde. Als Geld aus Elissöna kam, würden Hwei Räuber dazu bestimmt;'einM Ätflsh aber, der andere wurde durch das auftauchende Militär verscheucht, so daß Nichter unbehelligt nach Elissona gelangen konnte. Richter hat einem Vertreter der „Fmnkf. Ztg.' erklärt/ daß die Räuber, als sie hörten, daß er ein R e ichsd e u t sch e r sei, ein höheres Lösegeld Verlangten

, da sie bis da hin geglaubt hatten, er sein ein Ästerreicher. — An die Mutter des Ingenieurs Richter in Jena traf ein Brief ein, aus dem ersichtlich ist, daß die Räuber den Gefangenen in dem Glauben erhalten hatten, seine Frau befinde sich in Griechenland und fei in ihrer Gewalt. — Nach dem Proto koll, das Richter dem Wali von Sal-onichi überreichte, schei nen fünf Räuber Griechen, der seMe ein Wallache gewesen zusein.' ' ' Banditen im Pariser Arsenal. Paris, 6. September. In das hiesige Arsenal waren auf.bisher

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 24.07.1898
Physical description: 12
S „O < ? se 5 N« ck » ' I > » >>s «''>>>' ' ' v> 'V - ^ ^ ^ Erleilhtllllngell bei der RichteramtspriiMg. Die auf Grund des § 14 erlassene' Verordnung über die Gewährung von! Erleichterungen bei Zulassung zur Richter amtsprüfung bestimmt: Soferne dies nothwendig erschein^ um den in einzelnen Sprengeln sich ergebenden Bedarf an richter- .Hchen, zur Ausübung > des Richteramtes befähigten Beamten jeweils rechtzeitig zu befriedige», ist der Justizmimster bemächtigt. 2. Auscultanten

und Rechtspractikanten, welche die Gerichts- >praxis vor dem 1. Jänner- 1898 angetreten haben, nach Voll streckung einer Gerichtspraxis von anderthalben Jahren zu5 praktischen Richteramtsprüfung zuzulassen. - 2. Auscultanten und ReHtspraknkanten, welche im Jahre 1893 oder.in einem der beiden .folgenden Jahre in den richter- lichen Vorbereitungsdienst.eintreten, nach Vollstreckung eines zweijährigen, bei Gericht. und.bei der Staatsanwaltschaft

oder in einem der beiden, folgenden Jahre in den richter lichen BorbereitungSdieyst?Mntreteir^' auf Grund eines -zwei jährigen, bei Gericht und bei der Staatsanwaltschaft zu leistenden Vorbereitungsdienstes ' zur Ätichteramtsprüfung zuzulassen und die Zeit, während dessen sie in einer Advöcaturs- oder Notariats- Kanzlei in Verwendung gestanden sind, bis zur Gesammtdauer- eines halben Jahres in diesen Vorbereitungsdienst einzurechnen. Die Bestimmungen unter Z. 3 und 4 haben auf Personen, die bei einer Finanzprocuratur

in Verwendung stehen, sinn gemäße Anwendung zu finden., Wenn die Zulassung zur Richter amtsprüfung gemäß der unter Z. 2 bis 4 angeführten Bestim^ mungen auf Grund eines abgekürzten Vorbereitungsdienstes erfolgt, ist diese Prüfung nach den Vorschriften der kaiserlichen Verordnung vom 10. October 1854 abzulegen. Die Berechtigung,? Personen, welche die Notclriatsprüfung mit Erfolg abgelegt, abgelegt haben, nach Ablegung einer Ergänzungsprüfung zu richterlichen Beamten zu ernennen, wird bis zum Ablaufe

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 6
Date: 28.12.1920
Physical description: 6
der Zivilrichter als höhere Instanz zu Gericht zu sitzend ein Italiener, dem der Ausspruch des Richters nicht paßt, braucht nach ihrer Meinung nur an das Tribunal der „Libertß' Berufung zu ergreifen — und Richter. Parteien und Anwälte haben dann nach ihrer Pfeife zu tanzen! Und ihr Urteil läßt an Einfachheit und Strenge nichts zu wünschen übrig. Nachdem sie zuerst eine von Verdrehungen, böswilligen Verleumdungen und gehässigen Verdachtigungen strotzende Darstellung des Nechtsfalles gegeben

hat. - ein Mittelding zwischen einem politischen Leitartikel und einem Schwur» gecichtsplädoyer — füllt sie den Spruch: Der Richter, der es gewagt hat. dem Herrn Kriegsgewinner aus Bologna Unrecht zu geben, ist der Parteinahme gegen einen Italiener über wiesen und daher reif zur Absetzung, die Rechtsanwülte. welche die detitsche Gegenpartei vertraten, sind sofort als lästige Ausländer über die Grenze abzuschicken. Ia. noch n hr: Es seien die deutsäxm Gerichte in Südtirol als absolut „unztlvrlässig' überhaupt

einer Reinigung zu unterziehen und sämtliche deutsche Richter und Anwälte, bei denen diese Prozedur nur irgend anwendbar sei. kurzerhand zu versagen. — So erfordert es das Interesse des Klienten der „Libertk' kn besonderen und das Interesse des italienischen Staates tm allgemeinen. La „Libertä“ locuta est — causa finita. Diese Unverschämtheit, mit der die „Liberty ihre Ar- daktionsstube zum Tribunal n acht, übersteigt denn doch alles, was mir tn dieser Gattung an ihr schoit schaudernd er leben mußten

. Eg fällt uns nicht ein. unsere deutschen Richter gegew über der infamen Verdächtigung der „LikrrtL' ausdrücklich in Schutz zu nehmen. Es hieße sie b e l e i d i g e n. wenn man den Vorwurf der Unparteilichkeit überhaupt ernst und zum Anlaß einer Verteidigung nehmen würde. Wir verschmähen es nur, der verlogenen und tenden- ziössrr kn eines ZeitungL--

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Newspapers & Magazines
Dolomiten
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Date: 03.12.1927
Physical description: 16
! Der Mann dort an der Barriere, der das gerufen Hai. ist sofort hier vorzuführen!' Ein Gerichlsdiencr kam in den Zuhörer raum, und Matthias Berger »vurde dem Richter vorgeführt. Die Dorfleutc wagten kaum noch zu -atmen. Die Personalien Bergers »vurden fest- gestelli. „Wie können Sie sich erdreisten, hier wie derholt die Verhandlung zu stören?' „Ich — ich halt' mich »richt, wenn ich seh', wie der — der — der Lump da falsch aus- l'agt!' „Ich werd' ihn verklagen!' sag!« Schräger krebsrot vor Wut

gen. Wohin, das wisse der Zeuge nicht. „Heinrich Raschdorf!' Kein Atemzug war hörbar im weiten Gerichtssaal. Der Angeklagte nur fuhr herum und wandte sein erdfahles Gesicht der Tür zu. > Gesenkten Kopfes, mit blutleerem An gesicht trat Heinrich Raschdorf in den 6)e- richtsiaal. Ein einziges Mal irrten seine dun kel» Augen im Kreise. 'Ais er den Baier sah, öffnete sich ihm der Mund, das Gesicht ver zog sich, und er blieb stehen. 2lber öann fenftc er die Augen und trat vor den Richter

. Der betrachtete den bildschönen Knabe», und burd) die kalten, forschenden Juristen auge» zuckle ein warmer Strahl. „Mein Kind! Du bist als Zeuge vor- gelaüen. Der 'Angeklagte ist Dein Vater. Du darfst das Zeugnis verweigern. Dann kannst Du bald wieder gehen!' Der Knabe hob die Augen und sah den Richter ängstlich an. „Ich — ich will alles — alles sagen. Id) — id) habe — habe selber angezündeti' Ein paar Schreie tönten aus dem Zuhörer- raum, und der Präsiden» vergaß den Ord nungsruf. „Du hast augezündek

?' „Ja! — Ich — ich Hab' Zigaretten — Zi garetten raud)en wollen — in der Schelme — und da — da —' Der Angeklagte erhob die Hand. „Heinrich! Heinrich, ist das wahr?' Heinrid) Rasd)dorf sah ihn md)l an und sagte: „Es ist lvahr!' „Junge, wie kannst Du das so sagen? Du wirst ja sofort eingespern, wenn das wahr ist. Bodenke doch das!' niahnte der Richter. ' (Fortsetzung folgt.)

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