2 „Bozner NschrichLe«', Die»s! fonders am Labflusse im Amselselde zeigte sich die ganze Lei denschaftlichkeit der Albanesen. Bloß mitdem Messer be waffnete Albanesen warfen sich feuernden Kanonen entgegen und erbeuteten sie. Auch! um Prischtina gab es blutige Zu sammenstoße mit vielen, in die Hunderte gehenden Opfmm auf beiden Seiten. In Prischtina war kein Raum mehr für türkische Verwundete, die allesamt barbarisch verstüm melt sind. Die Bewegung Zielt auf die Wiedereinsetzung Abdul Hamids
, wie zarte Flämmchen, aus den Weinbergen rötlich die Pfirsichbäume, Birnen und Äpfel öffnen ihre Knospen, die ganze Gegend, soweit sie nicht verbaut ist, gleicht einem prangenden Garten. Was ist schöner zu dieser Jahreszeit, als ein Spaziergang in den Bozner Boden. Oder eigentlich, müssen wir nicht bald sagen, was war schöner, als so ein Spaziergang? Durch die Bahnhoferweiterung ist der Bozner Boden rwch mehr als früher der Verbindung mit der Stadt entrückt und die im Bozner Boden emporschießenden
Neubauten engen sein Ge biet immer mehr ein. ! Wie schön und bequem hatten es dagegen unsere Alt vorderen. Damals, als es noch keine Eisenbahn gab und das Gebiet der geschlossenen Hauser mit Gärbergasse, Rain gasse, Walther- (damals Johanns-) Platz und Eisackstraße aufhörte. Hinter diesen Gassen bis nach Rentsch war alles Bozner Boden; das heutige Hotel Gasser, der Besenbindev' Hof, stand mitten in den Weinbergen. Wenn so ein alter Bozner nach vollbrachtem, nicht allzu schwerem Tagewerk
zum Bozner Boden und mit wenig Schritten war man im Freien, mitten in den Gütern Wie anders heute. Vom Waltherplatze wandert man die Parkstraße zum Bahnhof. Freilich, die so wohlgepflegten städtischen Anlagen zu beiden Seiten, die Garten-JnspÄtor Nesweda so fürsorglich vom ersten Hauch des Frühlings bis WM letzten milden Tage des Herbstes mit blühenden Ge wächsen zu schmücken versteht, und die gerade setzt mit Ero- cus, Narzissen, Hyazinthen, Tulpen, Magnolien und an deren Frühlingsblüten geziert find
, diese Anlagen, an denen wir uns erfreuen können, bekam ein alter Bozner nicht zu Gesicht. Und das Leben am Bahnhof und in der Parkstraße, - wenn die Trambahn vorüberklingelt, die Rittner Bahn gra- ? vitätisch daherfährt, Fiaker und Omnibus vorbeihuschen und frohgestimmte Ausflügler, Fremde und Einheimische, mit Blumen beladen von den ankommenden Zügen in die Staot eilen, auch dieses frisch pulsierende Leben der Gegenwart be kam so ein alter Bozner nicht zu spüren. Dafür aber bummelte er längst schon