Ausfahrtgeleise und nicht am Stockge leise, sogar das gegebene Haltsignal überhört haben soll. Lokomotivführer und Heizer blie ben im Augenblicke des Absturzes der Maschine auf derselben und kamen ohne Beschädigung da von. Verhaftung. Der Taglöhner Karl Lanz- naster aus Jenesien, welcher von der Gendar merie in Lengmoos wegen Verbrechens der Schändung verfolgt wurde, ist am 15. Juni m Bozen ausgeforscht, verhaftet und dem Bozner Kreisgerichte eingeliefert worden. Ein schwerer Unglücksfall ereignete
sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch am Bahnhof in Branzoll. Ein diensthabender Be amter der Südbahn wurde vom heranfahren den Zuge erfaßt, zu Boden gestoßen und beide Hände wurden ihm abgeführt. Er wurde mit dem Nachtzuge nach Bozen überführt und von der freiw. Rettungsgesellschaft in die chirurgi sche Abteilung des Bozner Krankenhauses ge bracht, wo Primarius Dr. v. Hepperger sofort die nötige Operation vornahm. Der verun glückte Beamte ist verheiratet. Ein merkwürdiger chirurgischer Fall
. Blutvergiftung. Am 13. Juni wurde in Algund Josef Zipperle, Weigele, zu Grabe ge tragen. Beim Heueinführen wurde er von den scheu gewordenen Kühen überrannt und am Arm verletzt, hat dann aber, ohne die Wunde zu beachten, Weitergearbeitet, Neben bespritzt und sich damit eine Blutvergiftung zugezogen, der er im Alter von 69 Jahren erlegen ist. Protest der Bozner Wirte gegen die Bier teuerung. Auf die Bekanntmachung der Brau ereien, daß ein neuerlicher Preisaufschlag von X 3.— auf 100 Liter Vier ab 15. Juni
. Was den Brauern an Malz genom men wurde von der Regierung, hätten sie doch an Zucker als Ausgleich wieder bekommen. Die Versammlung beschloß, die Preiserhöhung nicht anzuerkennen. Von diesem Beschlüsse wurden sämtliche Bozner Bierdepots noch am Abend unterrichtet. — In der gleichen Versammlung wurde auch auf die Mißstände hingewiesen, so auf die Bozner Militär-Konservenfabrik und Fleischteuerung, auf Bäcker, die sich oftmals nicht scheuen, den Wirten für die Gäste^ schim meliges Brot zu liefern. Herr Franz
Staffier jun. („Greif') schilderte in treffenden Worten die Qualität des heutigen Bieres. Andere Wirte wiesen auf den ungeheuren Preis der Zwiebel hin, die man auch nicht überall bei Speisen weglassen kann. — Wie uns weiters mitgeteilt wird, bat aber doch eine Bozner Brauerei, trotz des Protestes der Wirte m i n - der es Bier um den neuerdings er höhten Preis abgesetzt. Es wäre da wohl ernstlich die Frage zu erwägen, ob die Bevölke rung nicht mithelfen und einen allgemeinen Vier-Boykott durchführen