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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 21.09.1922
Physical description: 12
„Ist das Steinmetzbrauch? Flugs, Meister und Gesellen, greift zum Meißel und zum Hammer, bis daß ein Gericht beginnt nach Förmlichkeit und Sitte; indessen bleibt Kon- rad Kuen in meiner Wacht.' Meister Beit mar ein Mann mit greisen Haaren, der älteste Arbeiter in der Werkstatt, vor dem alle großen Respekt hatten. Keiner wogte ihm zu widersprechen, und bald klan gen die Meißel und Hämmer durch die Hütte hin, als wäre nichts geschehen. Konrad allein stand traurig da; ihm ge genüber

war ein Fenster, in dessen bunt be- lallfenen Scheiben die Sonne spiegelte u. glit zerte. Bei diesem Anblick erinnerte er sich an seinen Traum von heute morgen, aus dem er so freudig erwachte und Sonnengold und Glockenklänge ihn so selig begrüßten. Er hatte so vertrtuensvoll gebetet, sollte er jetzt ver zweifeln? Da trat Meister Claes, begleitet von Vol ker, in die Hütte; die Werkleute legten Mei ßel und Hammer nieder, Meister Beit aber, der in manchen Sprüchen bewandert war, flüsterte Konrad zu: „Reden

ist allweg nicht gut, * Schweigen auch oft schaden tut, Damm in allen Dingen Maße han Und Furcht, ist wohlgetan.' Der Jüngling lächelte: dann trat er mit entschlossenem Sinne dem Dombaumeister entgegen. Meister Claes hob das Verbot des Schwei gens noch nicht auf; er machte ein Zeichen, daß alle in ihrer Arbeit fortfahren sollten; dann schritt er durch die Reihen hindurch zu dem Orte, wo die Freveltat geschehen war. Als er an Konrad vorüberkam. blickte er verwundert auf den Jüngling, denn er wußte

nicht, warum dieser mit dem alten Beit ab seits von übrigen stand. Roch ehe er nach der Ursache fragen konnte, sprach Konrad jest und entschlossen: „Meister, auf mir liegt der Verdacht der Tat!' Der alte Claes riß die Augen weit auf und i traute seinen Ohren kaum, als er diese Worte i hörte. „Geh, Konrad,' sagte er wehmütig, „du scherzest» oder hat die böse Tat deinen Ver stand verwirrt?' Run sing auch Veit zu reden an und er klärte dem Meister den ganzen Hergang. „Es ist nun doch einmal so, wie Konrad

sagt,' schloß er seinen Bericht: »wir müssen zum Berichte schreiten.' Meister Claes strich mit der Hand über seine Stirn und, ohne es zu wollen, auch noch etwas tiefer; denn ein paar dicke Tränen waren aus seinen Augen gequollen. Cr liebte den Jüngling wie seinen eigenen Sohn und sah ihn jetzt mit dem schwersten Verdachte belastet. Hatte er sich in ihm getäuscht? Volker war gleichfalls dem Meister bis zu dem Schreine gefolgt. Als er diesen Hergang hörte, ergriff er heftig Konrads Hand und drückte

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Alpenzeitung
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Page 2 of 7
Date: 30.06.1934
Physical description: 7
Fernando, Cent. Kocler Carlo. Bronzene Medaillen: Leichtathletik: Absoluter ital. Meister im Ouerfeldeinlauf: Pellin Luigi (Soc. Pietro Micca Biella); der ital. Rekordmann im 119 Meter-Hür den (14 Min. 9.8 Sek.): Valle Corrado, M. S. Pisa. . .S ch w.e r° a t h l e t i k Ringen: Ital. Meister im Fliogengèwicht' Viltà'Tcn'cisio: Mal'.' Meister'iw Fe dergewicht: Rizzala Marcello; im Leichtgewicht: Molfino Alberto; idem (ex Meister) Tozzi Silvio; ital. Meister im Mittelgewicht: Gallegati Ercole; idem

im Mittelschwergewicht: Bolognesi Stefano; Schwergewichtsmeister: Fanti Ugo. Gewichtheben: Ital. Meister im Reißen: Kilo 81.1: Rercari Leonida. Schwimmen: Ital. Rekord 3er Staffel (Frei stil): Candela Renato, Giunta Giudo, Noftini R. Fechten: Ital.-Meister im Säbelfechten: Narzi Gustavo; idem im Degen: Ragno Saverio; idem Florett: Guaragna Gioacchino. Ital. Damenmeister im Florettfechten: Schweiger Germana. Radsport: Ital. Meister im Radrennen: Canadesis Severino. Wintersport: Ital. Meister im Langlauf Gerardi

Giulio; idem im Abfahrtslauf: Lacedelli Enrico; idem Slulom: Dimai Renato; idem im kombinierten Lauf (Lang- und Sprunglauf) und Abfahrt und Slalom: Menarvi Severino; idem im Springen: Bonomo Mario; idem Im Staffellauf: Vuerich Elia, Senoner Tobia, Vuerich Andrea Jtalienmeifterin im Abfahrts- und Slalomlauf u kombiniert (Abfahrt-Slalom): Wissinger Paola. Eislaufen: Verdi Mario (H. C. Diavoli Ross Neri Milano), Maggi Vittorio und Bottini Leila ital. Meister im Herren- u. Paarlauf: Foftini Gio vanna

; ital. Meisterin im Kunstlauf Hockey: Baroni Gianmaria, Demazzeri Carlo Dionisii Ignazio, Gerosa Augusto, Medri Giani Pietro, Mussi Camillo, Concarelli Francesco, Ross Franco, Venosta Luigi, Mitglieder des H. C. Mi lano, siegende Mannschaft der ital. Eishockey-Mei sterschaft. Bob: Ital. Meister M 2er Bob: Cattorno L. Spano Umberto (H. C. Cortina; idem 4er Bob De Zanna Francesco, Valpoth Federico, Bellodls Ernesto, Jodl Giovanni (H. C. Cortina). Boxen: Tamagnini Vittorio, ital. Meister

im Federgewicht (Profeffionisten), Menabene Aldo ital. Meister im Mittelgewicht; Merlo Preciso, id Schwergewichtsklasse. Turnen: Neri Romeo, ital. Meister im Kunst turnen. Scheibenschießen: Nulli Lodovico, ital, Meister Fußball: Borer Felke, Caligaris Umberto, Depetrini Teobaldo, Rosetta Virgilio, Sernagiotti Pietro, Vallinaffo Tesare, Varien Giovanni, Bal lier Mario, Cesarini Renato (Juventus, Torino), siegende Mannschaft der ital. Meisterschaft. Motorsport: Anddughetti Morano, Italien Meister Klasse 599

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 29.04.1905
Physical description: 12
Seite'6 „Der Tirol er Samstag, 29. April 1905 Desteggers Wenschenfrmtldlichkeit.*) » Um den Lesern den gefeierten Meister Defregger in semem intimeren Leben und Charakter schildern zu können^ wandten wir uns nicht um Auskünfte sn die Großen in Kunst und Gesellschaft, die in seinem Hause in der Königin-Straße zu München aus- wld eingehen, sondern an einen Kleinen. Es interessierte - Ins, wie dessen Augen Defregger sehen. Unser Gewährsmann ist ein Sohn der Algäuer Berge> der auch einmal meinte

, wie Defregger fich aus ewem Bauernburschen in einen Maler verwan deln zu müssen. Was er uns über seine Beziehungen zu. Defregger mitteilt, ist für diesen charakteristischer als was Dir in Büchern und Zeitschriften über ihn finden. Der Gewährsmann hatte bei seinen Mit teilungen nur das Bedenken, es könnten diese/ von Md.ern mißbraucht, werden, Am in ähnlichen Ver hältnissen den Meister zu belästigen und ihn finan ziell in Anspruch zu nehmen, eine Gefahr, die ein Defregger -gewiß nicht hoch anschlägt

und gegen die er sich, schließlich erwehren kann. > Also. man. höre, was ein Kleiner, der zur Zeit in München als Zimmermaler sein Drot verdient, yon diesem ^Großen schreibt als Bestätigung zu RosenbergS Wort,- daß Defregger...nicht nur a .ls Künstler^ sondern zugleich ajs. Mensch lauter, wahr und Harufll Wirklich groß ist'. Wir denken, diese schlichte Zeichnung Defreggers aus der Feder eines armen Handwerkers.ehrt den Meister mehr als mancher prangende Festartikel zu dessen 70. Ge burtstage. »»ES gab eine Zeit, in her

ich. meinte, das Talent zu hqben, um ein Künstler (Maser.) werden zu können. Nachdem ich. einige Zeit.in München in Arbeit stand; dachte ich bei mirDu zeichnest ein Bild, legst es einem. namhaften Künstler vor und dann wi^t du das .Urteil über dein TaleM schon hören. Gedacht und bald darauf getan. Ich ging Mit meinem Bild,- dem Porträt meines damaligen Zimmerkollegen, unterm Arm. durch.die Ludwigs- Straße und gehachte, dem Meister Defregger mich vorzustellen. Ich hatte ihn,zwax..noch nie gesehen, ewige

Reproduktionen seiner Gemälde hyjten es mir angetan und mir Mut gemacht. — .Der/PorUer ewes h^rschaftlichen^ Hauses in. der Ludwigs-Sträße gab mir öid Mresse än ünd so ging Ä oennzÄischen NengierÜe, . Hoffen und Bangigkeit hin^ läutete an als ich zum Gittertor des HäuseS hineintrat, stMd . öe^ Meister ach. Fepster und fragte nach mßinem Begehren. — Das Antiegen will nicht recht aus öem Hals, so zaghaft ^ bin ick. ciiif einmal ihm gegenüber geworden, doch endlich würgte ich die Worte stoßweiße heraus

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Der Burggräfler
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Page 1 of 10
Date: 22.07.1885
Physical description: 10
KD- Hopfgarten B. Innsbruck KB- besonders Schweine. Lienz KB. Mölten V. Salier KB. Wälsch St. Michael. Arbeiter-Slrilre.*) (Bon einem, der's studirt hat.) Die immer mehr um sich greifende Auf lehnung der Arbeiter gegen die Meister ist heute leider eine traurige Thatsache. Die / Gesellen geben alle Schuld den Meistern, j die Meister aber wieder wälzen dieselbe ganz aus die Gesellen. Aber auch in dieser t Frage dürfte die Wahrheit in der Mitte | liegen. Hat der vorige Artikel den Gesellen ' einige Winke

gegeben, so sollen heute die j Meister sie erhalten. Gerade in dieser Z Frage thut Unparteilichkeit dringend noth. ( Bei vielen Gesellen datirt der Geist der Unzufriedenheit und des Strikes gegen die Meister schon von der Lehrlingszeit her. ; Und den Keim dazu haben leider oft die | Meister selbst gelegt. Viele Meister be- ' handeln ihre Lehrlinge nicht so, wie sie be- handelt werden sollten, und wie die Lehr- linge auf Grund des Contraktes ein Recht I haben. Es gibt Meister

, die sich ein or- § deutliches Lehrgeld zahlen lassen, aber nicht f ihrer weitem Pflicht nachkommen, sich an gelegen sein zu lassen, daß der Lehrling auch das Handwerk gründlich leme. In gar mancher Werkstätte muß der Lehrling einfach so nebenher laufen, und wird vom Meister und seiner Familie zu allen mög lichen nicht fachlichen Arbeiten ausgenützt. Obgleich die Lehrlinge auch recht oft Strafe verdienen, wenn gute Worte bei ihnen nichts ausrichten, so gibt es doch Meister, welche die Lehrlinge geradezu roh behan deln

oder sie vor der Rohheit der Gesellen oder anderer Hausgenoffen nicht schützen. Das alles thut dem Lehrling wehe und er merkt sich's gut, und je mehr er dann ein- *) Der geehrte Einsender ersucht uns zu konstatiren, « bei dieser Erörterung nur die allgemeinen Behältnisse im Auge gehabt und keinerlei Anspielung auf die Meraner Meister habe machen wollen. <A»m. d. Redaktion.) sieht, daß er vom eigentlichen Hmldwerk wenig lernen kann und nur so den „Pu- delumadum' machen muß, desto mehr steigt seine Abneigung

gegen den Meister. Das ist der erste große Fehler gar manches Meisters, durch den er in dem Herzen des Lehrlings den Geist der Unzufriedenheit und der Kränkung weckt, den derselbe schon mit trägt, wenn er einmal Geselle wird. Einen zweiten Fehler begehen viele Meister dadurch, daß sie sich um die religiöse Erziehung des Lehrlings viel zu wenig oder gar nicht kümmem. Das religiöse Moment ist vielen Meistem ganz und gar Nebensache, oder einfach „Wurst'. Ob der Lehrling an Sonntagen die Kirche besucht

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Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 05.04.1928
Physical description: 16
Vom Goldschmied WM Maler Aus AlLrecht Dürers Lehrjahren. Erzählt von Max Karl Böttcher. „Gehe nun heim, Albrecht! Schau» schon dämmert der Abend, und dein Vater braucht dich vielleicht noch in der Werkstatt.' „Keine Sorge, Meister Wohlgemut! Seit Vater geschworener Meister der Eold- schmiedezunft und Silberwäger unserer Stadt Nürnberg ist, hat er oft auf dem Rathause zu tun! Und da ist er auch heute. Laßt mich noch eine Weile den Malknechten zusehen! Dieses Altarbild, was Ihr für die Stadt Ulm

in Arbeit habt, wird doch so schön! Ach, Meister Wolgemut, dürfte doch auch ich Maler werden!' seufzte der junge Albrecht Dürer und reichte dabei den Ge hilfen des damals — gegen Ende des fünf zehnten Jahrhunderts — bekannten und an gesehenen Malers Michael Wohlgemut Pin sel und Farbentiegel zu, wie sie es brauchten. „Gelt, Albrecht, die Malkunst hat es dir angetan?' fragte nun einer der „Knechte', wie man zu jener Zeit auch die Gehilfen einer großen Künstlerwerkstatt nannte. „Ja, Andreas, das ist wahr

! Wie gern, ach, wie gern wollte ich malen und ein Künst ler werden. Aber mein Vater leidet es nimmer!' erwiderte traurig und hoffnungs los der junge Dürer. „Hm, hat jedes Handwerk Licht und Schat ten, Bub! Du bist nun halt ein Eold- schmiedelehrling und noch in des Vaters eigener Werkstatt! Solltest zufrieden sein. Coldschmiedekunst ist doch auch ein ehrsam und hochachtbar Handwerk. Und nährt Mann und Weib und Kind! Gehe nun heim und sei froh mit dem, was du bist!' befahl ernst der Meister. Da stülpte

der schmächtige Knabe sein Käppi über das lang herabfallende Kopf haar, bot allen eine gute Nacht und ging. Aber unter der Türe drehte er sich noch ein mal um und fragte Michel Wolgemut: „Sagt noch, Meister, wenn mein Vater mich nun Maler werden lasten wollte, würdet Ihr mich in Eure Werkstatt aufnehmen?' „Das versprech' ich dir, Bub! Ich wollte schon einen rechten Maler aus dir machen, denn die kleinen Blätter, die du für dich mit dem Silberstifte zeichnetest, gefallen mir. Nun aber mache, daß du heimkommst

» sonst wird dich deine Mutter schelten!' Da huschte der junge Albrecht hinaus. — Fröhlichen Sinnes, denn die Worte Meister Wolgemuts hatten ihn in seinem Willen, Maler zu werden, bestärkt, wanderte er nun die stille, dunkle Gaste hinauf, die damals im alten Nürnberg „unter der Vesten' hieß, denn sie führte nach der kaiserlichen Burg, dieselbe Gaste, die man heute die „Burg straße' nennt. Dort besaß der Vater Dürer, der aus Ungarn eingewanderte Goldschmied Albrecht Dürer der Aeltere das Haus Nummer 493, welches das Eck

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Bozner Tagblatt
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Page 5 of 8
Date: 14.10.1944
Physical description: 8
die Meister Sachsens Vorschlag: »Einmal im Jahr 1 fand’ ich es weise, dass man die Regeln selbst probier’ ob in der Gewohnheit trägem G’leise ihr’ Kraft und Leben nicht sich verlier’!« mit heftigen Ablehnungen; denn, was Sachs da von ihnen verlangt, ihnen zumutet; ist nicht etwa, dass das Volk an' den'SegnUngen der Kunst mehr oder weniger beteiligt sein soll, dass die Meister »herab aus' hoher Mei- ster-Wolk sich wenden an das Volk« — es ist vielmehr das gerade Gegen teil. Sachs will, dass die Meister

sich dem Urteil des Volkes unterstel len, sich ihm gleichsam auslie fern. Er will das Volk als gleichbe rechtigten Partner. Und hiermit rührt er an den Kernpunkt eines tiefen Problems, des Problems, was die Kunst unter den Menschen eigentlich soll. Da sind, wie gesagt, zunächst die Meister selbst, sic haben, wie es die Künstler zu jeder Zeit hatten, ihre Traditionen, ihre Gesetze, ihre Form —und Vortragsbegriffe. Dazu sind sie organisiert. Diese Organisation stammt nicht aus ihnen selbst, cs war vielmehr

die Zeit der mittelal terlichen Zünfte, die auch die Mei stersingerorganisation schuf. Den noch: Die Meister wissen diese Or ganisation zu gebrauchen. Sie wissen, welchen Gewinn der einzelne davon hat —. wenn er einer Organisation angehört. Die wirklichen, das heisst ♦geborenen« Künstler — innerhalb der Wagnerschen Meistersinger sind das nur Walther von Stolzing und Hans Sachs selbst —, stehen der Mei stersingerorganisation mehr oder we niger fern. Dennoch erscheint diese auf den ersten Blick

als solche durch aus anerkennungwert, wenn nicht gar imposant. Trotzdem: den beiden Belastungsproben, denen sie unter worfen wird, zeigt sie sich nicht ge wachsen: Die Meister lehnen Sach sens Vorschlag, sich dem Urteil des Volkes anheimzugeben, ab, und sie lehnen Walther von Stolzing, der im Sinne Wagners das geborene Kunst genie darstellt, ebenfalls ab. Organi sation auf dem Gebiete der Kunst ist eben etwas anderes als auf vielen anderen Gebieten. In Walther von Stolzing hat Wag ner ein ewig-hinreissende$ Bild

an die Meister erst ganz klar — sind zwei Komponenten, die zusam mengehören. Sie sind aufeinander angewiesen. Naturgenie und Volk in ihrer lebendigen Wechselwirkung, bilden erst die ganze Wirklichkeit der Kunst, jenseits des Schattendaseins aller sogenannten Kunstbetriebe. Aber freilich »Volk« in einem be stimmten Sinn verstanden. Nicht »herab aus hoher Meister-Wolk«, wie Wagner-Sachs so charakteristisch sagt, sollen sich die Künstler an. das Volk wenden, um es gnädig an ihrer Kunst teilnehmen zu lassen

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Alpenzeitung
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Page 4 of 8
Date: 02.03.1933
Physical description: 8
Kollektiv- . Der am 5. Oktober o. I. Mischen den zustcin digen Organisationen der Meister und Gehilfen abgeschlossene Kollektivvertrag des Friseurge- >werbes der Provinz Bolzano wurde im Amts blatt der Provinz. Nr. KV. vom 25. Jänner d. I. veröffentlicht und trat daher mit diesem Tane in Kraft. Aufnahme von Versonal. Art. t. Die Aufnahme von Personal erfolgt über das Arbeitsvermittlungsamt nach den be züglichen gesetzlichen Bestimmungen. Der Gehilfe muß bei der Aufnahme folgende Dokumente

vorweisen: Versicherungsbüchel und Tessera, sowie Ar beitszeugnisse. aus denen feine früheren Be schäftigungen hervorgehen: ferner Identitäts karte. Der Meister ist auch berechtigt, die Vorwei sung des Strafkartenauszugs zu verlangen. Bei der Ausnahme hat der Gehilfe seine Wohnung anzugeben, sowie er auch spätere Veränderungen derselben dem Meister stets be kanntzugeben verpflichtet ist. Aer,ittiche Untersuchung. Art. 2. Vor der Aufnahme wie auch im Dienste kann der Angestellte jederzeit vom Ver

hat je nach Brauch wöchentlich oder iStägig zu erfolgen. Der Meister ist berechtigt, vom Lohn Abzüge bis zur Erreichung des Betrages eines Wochen lohnes als Pfand für die Einhaltung der Pflich ten, die den Angestellten aus dem Kollektiv vertrag erwachsen, zu maàn. Diese Abzüge dürfen pro Woche nicht mehr als einen Tag lohn ausmachen. Dieser Garantiebetrag ist vom Meister zu S Prozent zu verzinsen. Diese Ainlen sind an ein Fürsorge-Institut abzuführen, welches van den beiden Organisationen hiezu gemeinschaft lich

12 Mona ten in ein- und demselben Betrieb haben. Art. 14. Der Meister ist berechtigt, die Zeit der Urlaube selbst einzeln oder kollektiv fest zusetzen. so dak der regelmäßige Betriebsgang Nicht gestört wird. In Anbetracht des gesundheitlichen und sozia len Zweckes der Ferien dürfen dieselben durch keine wie immer geartete Entschädigung ersetzt werden. - Im Falle der Kündigung durch den Meister, ausgenommen Fälle nach Art. 24. gebührt dem Angestellten, falls er noch nicht Anspruch auf vollen Urlaub

hat. ie ein Tag Urlaub für ie zwei volle und aufeinander folgende Dienst monate. Denselben Anspruch haben Angestellte, die selbst kündigen, falls sie bereits drei Dienti- fahre ununterbrochen im betreffenden Betrieb gearbeitet haben. Die Kündigungsfrist darf nicht zur Uriaubs- zeit gerechnet werden. ' Krankheit. Art. 13. Ausbleiben von der Arbeit infolge nachgewiesener Krankheit ist kein Kündigungs grund. außer nach 45 Tagen. Falls die Krankheit über diese Frist Hinana andauert, kann der Meister

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Books
Category:
Arts, Archeology
Year:
1909
Kunstgeschichte von Tirol und Vorarlberg
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Page 496 of 1057
Author: Atz, Karl / von Karl Atz
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: VI, 1048 S. : Ill.. - 2., umgearb. und verm. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; s.Kunst ; z.Geschichte ; <br />g.Vorarlberg ; s.Kunst ; z.Geschichte
Location mark: 1366
Intern ID: 158770
1.363 Ulrich Pfründer eine Stiftung zum Bau der Pfarrkirche daselbst und wird ms-giàr Màis oxsi-is genannt (vielleicht nur Vauausseher). Meister Heinrich, Maurermeister, baut an der Burg Schloßberg bei Seefeld im Jahre 1340.') Mit Beginn des 15. Jahrhunderts mehren sich die Nachrichten über verschiedene Namen der Meister und ihrer Gesellen. Die reichsten Beiträge hiezu leistet das Tiroler Hüttenbuch von 1480, welches aus 64 Artikeln besteht und auch große Bedeutung für die richtige Beurteilung

anderer in den Alpenländern erhaltenen Abschriften des Regens burger Tages von 1459 hat. 2) Auf diesem war Tirol dnrch Michel an der Etfch und Andre von Kemmaten (Kematen in Tirol ?) vertreten. Bereits während des Jahres 1460 traten die Tiroler Meister und Gesellen zweimal zusammen, um eine ihr Land umfassende Vereinigung im Sinne der Regensburger Vereinbarungen ins Leben zu rusen und so das Verhältnis zwischen Meistern und Gesellen zu regeln und bestimmte Vorschriften für letztere zusammenzustellen. Am 5. Februar 1460

' sein sollte, war dem Meister Hans Sew er von Hall zugewiesen, die zweite Meister Mitter hoser von Schwaz, die dritte hatte Meister Hans Stesfan von Zierl, die fünfte Meister Heinrich von Jmst, die sechste Meister Hans Schadler in Grins mit Unterstützung des Meisters Hans Räffel zu verwalten. Es fällt vielleicht auf, daß trotz der Beteiligung der Meister südlich vom Brenner aus Sterzing: Hans Feuer, Jost Spöttel, Thvman; ans Brixen: Meister Jorg; aus Bozen: Meister Hans Rast, Meister Andre; aus Eppan: Meister Lien- hard

Dawhawsen; ans Kaltern: Meister Ulrich, Meister Fridreich^); aus Meran: Meister Thoman, Meister Strobel, Siefs an Tobler, (der das Gewölbe der dortigen Psarrkirche 1498 einsetzte, ist nur noch als Geselle aufgeführt); aus Glurns: Meister Andre; aus Trient: Meister Sylvester — diesen vom Brenner südlichen keine Büchse zugewiesen wurde. Dies erklärt sich wohl daraus, daß man in erster Linie die Vereinbarung zur Ordnung des Jnntales betrachtete. Im Jahre 1498 fand die Hauptversammlung in Hall statt

. Es sind nach Prof. Dr. Josef Neuwirt die Satzungen des Regensburger Stein metzentages nach dem Tiroler Hüttenbuche von 146?>) soviele Meister. und Gesellen auf den Hüttentagen erschienen, daß wir selbe hier nicht alle ausführen können und deshalb auf diese fehr interessante Schrift verweisen müssen, da uns überhaupt am meisten daran liegt, die Namen der Meister kennen zu lernen, von welchen Bauten bekannt sind. Eine tüchtige Kraft begegnet uns in Meister Ch unrat zu Neumarkt, der im Jahre 1412 den Chor

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Lienzer Zeitung
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Page 18 of 20
Date: 05.05.1900
Physical description: 20
.) ?s War ein prachtvoller Frnhlingsmorgen, als der junge Fleischermeister Rebus in seinem einsamen Jnnggesellen- zimmer aus tiefem Schlaf erwachte. Es war bereits sieben Uhr. Der junge Meister hatte die Zeit verschlafen. Am Abend vorher war er in lustiger Gesellschaft gewesen und hatte Wohl ein paar Glas über den Durst getrunken, nun mußte er unter den Folgen davon leiden, denn er hatte einen wüsten Kopf. Aergerlich fuhr der junge Meister auf seinem Lager in die Höhe. Was sollten seine Leute davon denken

einem kleinen See glich. Meister Rebus schimpfte. „Na,' dachte er, „der Tag fängt ja gut an!' Aber er beherrschte sich, ließ alles liegen wie es war und zog sich erst mal notdürftig an. Als er die Hosenträger anknöpfen wollte, bemerkte er, daß der Gurt des einen Trägers zerrissen war, — er besann sich um sonst, — es mußte wohl heute nacht im Rausch geschehe» sein; mit größter Seelenruhe nahm er ein paar andere Träger. Als er die Uhr einstecken wollte, suchte er sie vergebens, — erst nach längerem Suchen

fand er sie unter dem Bette mit zerschlagenem Glase, — auch daran war die Sumpferei schuld! Der junge Meister schimpfte wieder. Nun klingelte er. Das Mädchen kam. brachte den Kaffee und die Morgenpost. Erstaunt sah es den Meister von der Seite an. Das merkte er. „Na, was sehen Sie mich denn so an?' fragte er barsch, „da, wischen Sie das dort auf, ich habe eben Malheur gehabt.' Das Mädchen that schweigend ihre Arbeit, dachte sich aber ihr Teil und lächelte verstohlen. Auch das sah der junge Meister

ließ Meister Rebus alles über sich ergehen. Das scheint ja wirklich ein gnter Tag zn werden, dachte er nur. Eine halbe Stunde später war er im Laden. Kaum aber hatte er die Schwelle überschritten, als schon ein neuer Aerger ihn traf: eine alte Frau stritt sich mit der Ver käuferin herum, sie behauptete, ein Zwanzigmarkstück gegeben zu haben, während die Verkäuferin nur eiu Zehnmarkstück erhalten haben wollte. Aergerlich trat der Meister hinzu. Es ließ sich nicht feststellen, ans welcher Seite

das Recht war, und nach langem Hin und Her mußte er den Willen der schreienden Alten erfülle» uud ihr ein Zwanzigmarkstück zuerkennen. Kaum aber war dies geschehen und die Frau zum Laden hinaus, als ein Herr an den Meister herantrat und also sprach: „Ich kann Ihnen nur empfehlen, unseren neuen amerikanischen Kontrollapparat anzuschaffen, dann wird sich so ein Fall, wie ich ihn eben hier miterlebt habe, nicht mehr ereignen.' Meister Rebus dankte lächelnd und sagte nur: „Ich werde ans Ihr Angebot

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Alpenzeitung
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Page 2 of 4
Date: 25.07.1941
Physical description: 4
abgeurteilt u. erschossen. Von Bukarest nach Vichy berufen Der bisherige Gesandte des Iran in Bukarest, Rais, wurde zum Gesandten seines Landes in Frankreich ernannt und hat Bukarest verlassen. „Der Prophet gilt wenig im eigenen Lande'. Von jeher hat dieses Sprich wort bewährt im großen, mie im kleinen, in Ländern wie in Städten. Meister Stei ners Kunst genießt längst internationalen Ruf, seine Schöpfungen bildeten die Zier de vieler Ausstellungen, sie stehen im Pri- vatlssimum manches Kunstmäzens

. sein Heim in der Dessourstistung am oberen Pfarrplatz, das soviele schöne Kunst birgt, ist alljährlich ebenso das Ziel prominen ter Künstler und Größen der Gesell- schast, wie armer, knnsthungriger Monte- catiniarbeiier. deren bewunderndes In teresse ihm die allergrößte Freude berei tet. Nicht alle Bewohner unserer Stadt aber wissen bis heute, baß Meister Stei ner einer der letzten und größten Expo nenten jener Kunst ist, die in verilcssenen Jahrunderten so Herrliches schuf, nun mehr aber allmählich

im Aussterben u.- griffen ist. Dies wird anders werden. Der Meisters Kunstprinzip Meister Steiners Kunstprinzip geht von dem schönen Gedanken aus, daß kein Künstler sein Können bei sich behalten dürfte, sondern es übertragen müsse auf unbekannte Talente, die überall im Ver borgenen blühen. Er verpönt also jeden Kunstegoismus und unierrichtet daher um Gotteslohn arme Talent, die seine Kunst hinein tragen sollen in weltenfern ste Dörfer, damit sie ihnen dort in stil len Winterabenden Freude und Zer streuung

, weil sie nun die Lehne eines Stuhles schmückt, statt allein auf ihrem Sockel zu stehen? Der wirkliche Künstler muß nur sein Kön nen auf wiele unbekannte Talente über tragen, die immer zu finden sind, dann wird das heute so im argen liegende Kunstgewerbe wieder wirtliche Kunst werke schaffen.' Eine unvergeßliche Stunde im Palazzo Venezia Wir haben seinerzeit berichtet, daß der Duce sich vor ungefähr drei Wochen die Zeit nahm, unserem heimischen Meister Steiner eine Audienz im Palazzo Vene zia Der neue son-'üsche

ZNiliiür-Atlache in Sofia Generalmajor Jkonnikoff, traf, aus der Türkei kommend, in der bulgarischen Hauptstadt ein. zu gewahren, die nicht weniger als Stunden dauerte. Meister Steiner sind diese dreiviertel Stunden zu wahrhaft un vergeßlichen geworden, noch heute steht er unter dem Eindruck der ungeheuren Perlönlichkeit des Duce und seine Rebe beginnt ein wenig zu schwanken, wenn er von dieser unvergeßlichen Audienz er zählt, obwohl sich der Ducè ' ihm gegen über wie ein Vater gab. In dieser Au dienz

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 18.07.1873
Physical description: 10
gegenseitigen Kündigung antrat. Meister Ob>xer war mit den Leistungen seimS Ge sellen sehr zufrieden und behandelte denselben in Folge dessen auch mit großer Freundlichkeit und Gute, was sich dieser zu Nutzen machte, indem er kaum zwei Monate nach seinem Diensteseintritte mit der 16 Jahre zählenden, Tochter seines Meisters. Namens Maria, ein Liebesverhäitriiß begann. Die Folgen dieses Ver hältnisses welch S sehr bald einen ganz intimen Cha rakter annahm, zeigten sich bereits im Spätherbste vorigen JahreS

beim KreiSgerchte stattfindenden Schlußoerbandlung und wurde hier nur erwähnt, um die ganze Situation zu beleuchten und um das Verständniß für die folgen den Vor älle zu vermitteln. Am 22. Mai als dem Himmelfahrtsfesttage be suchte Angelo Pedrini in Gesellschaft seiner Geliebten die Restauration Rainer in der Mühlgasse dahier, wobei sie vom Meister Obexer, der plötzlich mit mehreren Kameraden ebenfalls dort erschien, getroffen wurden, was sowohl dem Letzteren als auch der Maria sehr unlieb

war, indem sie gleich an der finsteren Miene veS VUerS merkte, daß ih n das vertrauliche Beisammensein mit dem Gesellen im Wirthshause nicht gefiel. Sie beeilte sich auch deßhalb, auS dem Garten, wo ihr Vater mit seinen Kameraden niedergelassen hatte, zu kommen, und ließ den Pedrini allein dort zurück. Meister Obexer erzählte noch am gleicken Abende snner Frau obigen Vorfall u->d erklärte ihr, daß er dem Gesellen den Dienst künden werde, was jeden falls am Besten sei, indem man sonst nicht wissen könne

, was noch daraus entstehen könnte. In der That kündigte Meister Obexer am Sonn tage 25, Mai Nachmittags seinem Gesellen Angelo Pedrini auf Grund der zwischen ihnen bestehenden Vereinbarung den Dienst, welchen er 14 Tage später i» verlassen hatte. Pedrini war hierüber allerdings betroffen, ließ l-doch Anfangs wenigstens nicht viel von seiner inne ren Aufregung merken, sondern ging in die Stadt herein und fand beim Rädermacher in der Fleischgasse einen neuen Dienstplatz, was er mit einem triumphi- Lächeln

auf den Lippen dem Meister Obexer w'tth«lle, als er zum Nachtessen nach Hause gekom men war, mit dem Bemerken, daß wenn Obexer >?»? den Dienst gekündigt, weil er geglaubt yave. daß er hier keinen Platz mehr bekäme, er sich habe, indem er nur 200 Schritte zu machen Ä - ^ einen neuen Dienst zu bekommen. auf dieß hin entgegnete Meister Obexer, daß die des Dienstes keineswegs aus diesem ka^ü.. i^dera wegen des Borsalls am Himmel- !u? » Ze erfolgt fei, welche Erklärung den Pedrini U,5°Arung veranlaßte

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 04.07.1917
Physical description: 16
Seite«. Nr. Fchnelluberlaufen', so lief auch Meister Knopf, Ms kleine Männlem, vor Zorn schnell über und rüttelte die Ohren der Lehrjungen in unbarm herzigster Weise, nicht gerührt von dem Wehge- Mrei, das die Opfer seines Grimms erschallen ließen. Wenn dann bisweilen Franziska, des Meisters dreizehnjähriges Tochterlein, dem es durch das Herz ging, wenn die armen Jungen so kläglich schrien, sürbittend zu sprechen wagte: »Vater, nicht gar so fest und nicht gar immer, der Bub' wird ganz verzagt

', dann fauchte der Meister wie ein Wildkatze: «Was? was? Du kämst auch noch daher, mich zu ärgern? Fliehe, du Geis, du schnappige, oder ich weiß nicht, was ich tue!' Die Franziska konnte auch wirklich nichts Besseres tun, als abziehen; denn wenn, wie ein ordinäres Wort lautet, „mit einem Narren kein Kind zu taufen ist', so war mit Meister Knopf, wenn ihm einmal das Hafelein überge laufen, auch einige Zeit lang kein vernünftig Wort mehr zn sprechen. Von dieser Beschaffen heit war das Männlein, in dessen Hände

der Toni nun kam. Als der Graf, dem das Herz, fast nicht minder bänglich klopfte als dem Toni, seinen Spruch vor gebracht: „Meister Knopf, da bring ich dir einen, den solltest halt in die Lehre nehmen; daheim will er nimmer recht gut tun', da wandte der Meister mit ungemein vornehm tuender, nach lässiger Langsamkeit den Kopf nach der Seite, blickte den Knaben überaus ernst und wichtig tuerisch an und sprach endlich in einem komischen Hochdeutsch, unter das er aber hin und wieder einen Brocken ordinärer

Sprachweise mengte, wie es ja solchen Leuten gerne passiert: ,.Hm, ha, also wieder ein Lnmpus, wieder ein Taugenichts!' And warum muß denn gerade ich alle diese Taugenichtse haben?' Der Graf, der wußte, daß der Meister nicht nur sehr grob, sondern auch sehr ehrgeizig war, packte ihn schlau am Ehrgeizzipfel und sagte: „Weil du die Taugenichtse alle wieder zurechtbringst.' Der Meister, den: diese Antwort wirklich schmeichelte, sprach: „Bis auf diejenigen, so Taugenichtse und Tunichtgute bleiben

. Hm. mm ja; wir wollen anmit einen Versuch machen, wir wollen sehen. Ich will den Luftikus einfüh ren in die Schneiderkunst. Mcr jedoch das sage ich dir —' hiebei schaute er den Toni air, als wollte er ihn mit seinen zwei grauen Augen an die Wand spießen — „parieren muß man auf das Wort und aufpassen, wie ein Haftelmacher; denn ich, der Meister Knopf, verstehe keinen G'svaß nicht. Stillesitzen, dreinstechen und das Maul hal ten, das sind bei mir die drei Elemente, ein vier tes gibt es nicht.' Nun unterhandelte

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Volksblatt
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Page 4 of 6
Date: 19.07.1873
Physical description: 6
, 25 Jahre alt, mit röthlichen Haaren und Bart, sein Aeußeres ist nicht abstoßend, er spricht während der Verhandlung ausschließlich italienisch. Aus den Gründen des Anklagebeschlusses entnehmen wir fol gendes: Angelo Pedrini war seit ungefähr einem Jahre im Dienste des Rädermachermeisters Alois Obexer in Gries. Bald nach seinem Eintritts in diesen Dienst entspann sich zwischen ihm und der Tochter des Meisters, Maria, ein intimes Verhältniß, das schließlich nicht, ohne Folgen blieb. Der Meister sah

dieses Verhältniß sehr ungern und als er einmal, am 22. Mai, die beiden jungen Leute im Garten der Restauration Rainer Üeisammen antraf, kündigte er dem Gesellen den Dienst auf, was diesen sehr erbitterte. Dies geschah am 25, Mai Abends. An diesem Abende war Pedrini ungemein aufgeregt. Nach dem Abendessen äußerte er sich zum Zeugen Gostner, Schmied in Gries, und zu dessen Geselle Steiner: „Ehevor ich fortgehe, muß einer von uns (d. h. der Meister oder ich) auf den Freithof.' Nach 10 Uhr kam Pedrini in äußerst

aufgeregtem Zustande nach Hause und begab sich in seine Schlaflammer, wo auch sein Mitgeselle Kom patscher schlief; bald aber ging er wieder hinaus und in die Werkstatt hinab und kehrte nach kurzer Zeit mit einem Beile zurück, welches er sofort aus einen Kasten warf mit den Worten: „Das ist für den Meister gerichtet, es braucht nur ein Wort.' Hierauf begab er sich zu Bett und sprach noch längere Zeit mit sich selbst, aber italienisch, so daß Kompatscher davon Nichts verstand. Am Morgen , des ver

und dessen Gesellen Hejyrich Heidegger, wobei er sich sehr aufgebracht über seinen Meister zeigte, weil dieser ihm den Dienst gekündet habe, und unter Andern sich äußerte: er hacke dem Meister den Kopf ab, bevor er gehe, zum Glück aber, setzte er lachend hinzu, schneidet die Hacke nicht.- Von -hier begab sich Pedrim um 9 Uhr in Begleitung eines andern Gesellen Namens Holzhauser zum Musch in ine Schänke, um neuer dings ein Krügl Bier zu trinken. Auch Holzhauser gegenüber zeigte er sich sehr aufgeregt und böse

gegen den Meister und bemerkte unter Andern, daß, wenn der Meister die Maria mißhandeln werde, er schön sehen werde, wer der Italiener sei. Unterdessen war es 10 Uhr ge worden; Pedrini hatte aber noch immer keine Lust, zur Arbeit zu gehen, sondern begab sich abermals zum Spängler Schupfer und dann m das Haus der Näherin Elise Thurner, wo Maria Obexer täglich hinkam, um nähen zu lernen./Hier rief er dieselbe heraus, machte ihr bittere Vorwürfe' darüber, daß sie sich am Abende vorher bei Gelegenheit

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 12.10.1922
Physical description: 12
sie hin weg, und vor den Blicken der vier Männer lag eine Pergamentrolle, der geraubte Plan des alten Meisters Gerhard. Ein Freudenruf tönte aus aller Mund, die Jüdin aber knirschte. „Nun haben wir hier nichts mehr zll schaffen', sagte das Geckenberndchen; „unser Werk ist getan. Reinhold, wir gehen zu- sammensammen zum alten Meister Claes. Ihr Gesellen aber bewacht die beiden Gefan genen.' „So, ist auch Vollen in unserer Gewalt?' fragte Reinhold erstaunt. „Narrenglück geht über Kaisers Glück', entgegnete Berndchen lachend

fehlte noch. Da nahten sich vier Gesellen, die auf einer Bahre den Meister trugen; es war ja heute für seinen liebsten Gesellen ein Ehrentag, und den mußte er feiern trotz seiner Krank heit. Dem Werkmeister folgte Konrad, festlich geschmückt, inmitten seiner treuen Freunde, Reinholds und des Geckenberndchen. Hoch wallte die schmucke Feder auf des jungen Steinmetzep Barett; aber sein Antlitz schau te doch recht ernst und fast wehmütig drein» den schmerzliche Gedanken verwoben sich mit den heitern

Bildern, die der Tag seiner Eh renrettung im Herzen hervorrief. Ach Gott! Ifntreue tut ja in der Seele weh, nicht aus kalter Selbstsucht, sondern schon allein um des Freundes willen. Die Eintretenden wurden . mit lautem Jubel begrüßt; Meister Claes stieg von der Bahre nieder und ließ sich zu seinem Sitze führen. Vor ihm auf dem rotbehangenen Tische lag der alte Domplan und die Kopie desselben, welche Konrad entworfen hatte. Nun. wurde auch Völker hereingefllhrt, und das Gericht begann. Der Sohn

der Jüdin gestand alles, es half ja doch kein Leugnen mehr; .Stolz, Trotz und schmerzliche Scham wechselten auf seinem Antlitze. Und als die Merkleute ihre Stimmen, abgaben zu den; Urteilsspruche, da lauteten alle einstimmig auf Tod durch Henkershand. Ruhig vernahm der Geselle diesen Spruch; er weinte nicht, nur um seine Lippen spielte ein leichtes Zittern. «Habt Ihr etwas einzuwenden gegen die sen Spruch oder eine letzte Gnade zu erfle hen?' fronte Meister Claes den Gefange nen. „Nein!' lautete

des Jünglings Antwort. Da trat Konrad vor, der bis jetzt schwei gend utzd in tiefes Sinnen verloren der Ver handlung beigewohnt hatte. „Ehrsamer Meister und ihr, liebe Leute vom edeln Gewerke der Steinmetzkunst! Ist mix vergönnt, ein Wott zu rede»?.' fragte er mit fester Stimme. Die Männer nickte« bejahend.. „Redet, Konrad Kuen!' erwiderte der Werkmeister. „Ein treuer Freund die Treue hält!' hob Konrad an. „Nach Steinmetzrecht und Sat zung habt ihr das Urteil über Volker ge fällt; ich Hab' nicht mitgestimmt

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Volksblatt
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Page 3 of 12
Date: 05.11.1910
Physical description: 12
der Monstranz der S. Nikolauskirche ausgeführte Sakramentshäuschen, welches vom Boden bis zum Gewölbe reicht, Werte des Meisels. Im Jahre 1461 gingen die Villner daran, zu dem schönen gothifchen Chore ein entsprechendes Langhaus anzubauen. Wahrscheinlich war die alte Kirche, an welchen sie den Chor angebaut hatten, zu klein, oder sie war baufällig geworden. Wie aus der Kirchenrechnung 1461 hervorgeht, ließ der Kirchpropst Theis durch den Notar Georg an den Meister Thomas Steinmetz einen Brief („fchickprieff

') schreiben wegen der Uebernahme des Baues. Der Meister Thomas kam „herab' nach Neumarkt, aber eS wurde mit ihm keine Vereinbarung erzielt. Darauf wurde im nämlichen Jahre mit dem Meister Hans Feuer („fewer') ein Bauvertrag ab- geschlossen. Bei dem „Leikauff als man den pau Hinlies', wurden 34 kr. verzehrt. DaS Steinbrechen wurde dem Ruckenstain übergeben und als Angeld („arr') wurden ihm 2 Pf. P. ausbezahlt. Der Meister HanS Feuer ist der nämliche, dem 1466 der Bau des großartigen Turmes in Tramin

Nr. 35 in Mitterdors entstand heute um die Mittagsstunde ein Kamin brand, der jedoch sosort bemerkt und von den In wohnern im Keimen erstickt wurde. Feuer ist nicht mehr vorhanden. In diesem Jahre (1461) erhielt der Meister HanS Feuer nur 16 Ps. P. „an dem pau.' Dieser Betrag wurde ihm wahr scheinlich für die Ausarbeitung des Bauplanes be zahlt, da die Kirchenrechnung dieses Jahres keine Ausgaben sür andere Bauarbeiten ausweist, woraus man schließen kann, daß am Bau selbst noch nicht gearbeitet wurde. Ueber

die Bautätigkeit des Meisters Hans Feuer Läßt sich wenig berichten, da die Kirchen rechnungen bis 1474 fehlen und andere Urkunden darüber keinen Ausschluß geben. Nur dies geht aus dem Bauvertrage, welcher 1473 mit Peter v. Ursl abgeschlossen wurde, mit Sicherheit hervor, daß der Meister Hans Feuer den Plan („visirung') sür das dreischiffige Langhaus und dem Turm, welcher sich über dem Kirchenportale erhebt und dessen unterster Teil eine spitzbogige Vorhalle für die Kirche bildet, gemacht

, daß er ein Seitenschiff („ab- seiten') und zwar das rechte, da auf der linken Seite bei der Sakristei erst 1489 der Grund aus gehoben wurde, angefangen und Steine sür den Weiterbau hergerichtet hatte. Im Jahre 1468 starb HanS Feuer. Den Bau hat der Meister Andrä Hofer fortgesetzt. Von ihm ist nichts weiter bekannt, als daß er, wie der Bauvertrag 1473 erwähnt, am Bau gearbeitet und Steine, namentlich zu den Pfeilern hergerichtet hatte. Am Sonntage S. Johannes Enthauptung 1473 hat der Kirchpropst Balthasar Winkler

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Meraner Zeitung
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Page 59 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
heilbar. Schwäbische Künstler in Tirol seil dem Mittelalter. Bon Dr. Clavell. (Fortsetzung.) II. Schwäbische Bildhauer in Tirol. 1. Ein Rotweller Bildhauer. Mit den Wenk- und Baumeistern wander ten vielfach die Steinmetzen und Bildhauer, oft waren beide Künste oder wenigstens handwerkliche Fertigkeiten in einer Person vereinigt. Neben Sigmund von Tirol war es besonders Maximilian, d>er auswärtige Meister und Gesellen für alle Zweige künst lerischer Arbeit heranzog. Nach Schönherr- Voltelinis Registern

von Memmingen einbaut, der seines Zeichens Steinmetz war und bald den Titel Hos maurer, bald den Titel Werchmaister führt. Daß das Grabmal des Riesen sicher von ihm stammt, geht aus dem Raitbuch von 1494 hervor: „Niclas Hofmaurer auf arbeit mei- land Niclas Haidl langen manns seligen be- grebms stain 56 fl.' So dürfen wir anneh men, daß auch das steinerne Riesenbild am Haus gemeißelt und die Steinmetzarbeit zum Portal uind zu den Fenstern von dem selben Meister hergestellt ist, wie neuere Archivforschungen

wir von dem Auftrag König Ferdinands an Caspar Löschenbrand aus Ulm und Hans Walch Schreiner in Mindelheim, die Chortasel in der Hos- trrche zu Innsbruck auszuführen, nachdem die Verhandlungen mit dem zu viel for dernden Augsburger Bildhauer Hans Kelz sich zerschlagen hatten. Nach dem Kontrakt sollen! dieselben anfangs 1553 360 Gulden, zu Martini 1556 200 Gulden und nach Voll endung der Arbeit 200 Gulden erhalten. Im Februar 1556 wurde der Altar vollendet und die beiden Meister erhielten die aus- bedungenen 700

die Schreinerarbeit zu fertigen. Elfterer Meister kam selbst nach Innsbruck, um den War in der Hoftirche aufzustellen. Bis 1750 stand der Hochaltar an seinem alten Platz oonen 200 Jahre lang, dann wurde weigen Schadhaftigkeit seine Entfer nung beantragt. 'Ueber sein weiteres Geschick schweigen die Akten. 5. Hans Waldaer von Ravensburg. Neben dem weltberühmten Hauptschmuck der Jnnsbrucker Hofkirche, den um Maximilians Kenotaph wachehaltenden Erz- standbildern von Männern und Frauen der deutschen Geschichte

und der Habsburger Ahnengeschlechter, nimmt das Chor gestühl einen, wenn auch bescheidenen, doch unverächtlichen Rang ein. Mit seiner Herstellung wurde wie mit dem schon er wähnten Hauptaltar und den unten zu be- häkelndem Orgelwerk ebenfalls ein Württemberger Meister im Jahre 1862 be traut: Hans Waldner von Ravensburg. Er scheint einem alten Büvgergeschlecht der Welfenstadt angehört zu haben, wo der Familienname in den Bllrgerlisten der Jahre 1436 bis 1S4S erscheint. In Ravens burg muß er in den ersten

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Volksblatt
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Page 2 of 12
Date: 05.11.1910
Physical description: 12
will ich nicht eine Beschreibung dieses herrlichen Baues bieten, sondern nur kurz berichten, wie er im Laufe der Jahre ent standen ist. I. Der Werdegang des Baues. Im Jahre 1412 beschlossen die Bewohner der Vill an der alten Marienkirche einen Chor und eine Sakristei anzubauen. Der Bau wurde dem Meister Chunrat von Neumarkt übertragen, welcher seinen Kunstsinn und sein Geschick am Baue der Sankt Nikolauskirche in Neumarkt gezeigt hatte. Am Sonn- tage vor St. Peter Kettenfeier 1412 schlössen Matheis am Tempel, Kirchpropst

„zu unser lieben srawen daselbs in der Vill', sein Vater Ulrich am Tempel, sein Bruder Heinrich am Tempel, Peter Dietmar, Ulrich am Winkel, Hans Oler und der lange Ulrich .mit gunst willen u. wort der nachpawrschast in der Vill' mit dem Meister Chunrat den Bauvertrag. Die Rechte und Pflichten der vertragschließenden Parteien wurden genau festgesetzt. Der Meister sollte den gleichen Lohn erhalten, wie bei der Sankt Nacht weilte neben dem Pflegepersonal auch der hochw. Herr Dekan am Krankenbette. Der Kranke

. Seine schwächliche Gesundheit war es wohl, welche ihn seinerseit veranlaßt hat, den Bischossstuhl zu verlassen und sich in die Einsamkeit in Neustift zurückzuziehen und doch erreichte er infolge seiner Nlkolauskirche. Wenn der Meister mit seinen Ge sellen im Steinbruche arbeitet, soll jeder täglich 10 kr., wenn sie in der Hütten die Steine bebauen, soll der Meister täglich 10 kr. und jeder Geselle 8 kr. und wenn sie die Steine aus der Mauer setzen, soll der Meister 12 kr. und jeder Geselle 10 kr. und überdies

in den Zwischenmahlen 1 „tringk' (V? Maß) Wein erhalten. Ferner soll der Meister über den Tageslohn jährlich, wenn er am Baue arbeitet. 15 Pf. P.^) „sür sein gewant' erhalten. Endlich soll alle 14 Tage der Meister 2 kr. und jeder Ge selle 1 kr. Badgeld^) erhalten. Die Baumaterialien als Steine, Kalk, Sand und Gerüstholz muß der Kirchpropst auf den Bauplatz liefern, ferner das Handwerkszeug sowie Kohle und Hämmer, um das Elsenzeug zu spitzen, beistellen. Dem Kirchpropst steht es nicht frei, den Meister nur im Sommer

dazu, daß am 8. April 1910 von beiden Gemeindeausschüssen ein Uebereinkommen angenommen wurde, das in 22 Punkten die Rechts- Verhältnisse zwischen beiden Gemeinden zu regeln verwckt und di^ Verpflichtungen der Stadt Bozen Winter beschäftigen oder teils im Sommer un^ teils im Winter. Wenn der Kirchpropst arbeiten laffen will, muß er es dem Meister einen Monat früher wissen lassen; dagegen wenn er wegen Geldmangel oder aus einer anderen Ursache die Arbeit unter brechen will, muß er es dem Meister einen Monat früher

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 26.01.1907
Physical description: 8
wieder zurück; scheu und vorsichtig öffnete er die Stuben türe und erschrocken blieb er aus der Schwelle stehen, da er den Meister erblickte, der in seinem Lehnstuhle faß und mit den Fingern auf dem Fensterbrette trommelte. „Karl, komm herein! Was bleibst du unter der Türe stehen?' »Ich ... ich ... eine schöne Empfehlung vom Herrn Geheimrat und ...' „Schon gut,' unterbrach der Meister den stot ternden Jungen; „was hast du denn vorhin mit dem Fritz gehabt?' „Ich . . . er schimpft immer über uns Schlosser

, der Fritz, und da . . .' „Und da hast du ihn durchgeprügelt?' Karlchen nickte mit dem Kopfe. „Richtig,' fuhr der Meister fort, „denn die Schloffer sind brave Leute, rechtschaffene Leute, die darf man nicht schimpfen lassen, und die Schlosser sind ehrliche Leute! Du aber, ries der Meister mit erhobener Stimme und stand auf, du aber bist kein ehrlicher Mensch, denn du hast deinen Meister be- stohlen! Haben dir die Aepfel geschmeckt? Ein ehr liches Auge hat auf deiner unehrlichen Hand ge- Hals steckt

sich, hievon dem Minister Kristoffy Mitteilung zu machen. Nach eingehender Besprechung des Mini sters mit dem Polizeichef kam man überein. daß die Polizeibehörde sich in die schmutzige Angelegen« ruht! Du bist ein Dieb! Pfui! Mich dauert deine arme Mutter! Marsch in die Werkstätte, dort sollst du deine Prügel haben, und morgen früh packst du deinen Bündel und dich felber!' Karlchen stand totenbleich vor feinem Meister. Er sagte nichts als: „Mein armes Mutterle!' und zwei schwere Tränen bahnten

sich jede einen hellen Kanal über das rußige Gesicht. Dann schlich er hinaus in die Werkstätte. Zehn Minuten später folgte ihm der Meister in Begleitung eines sehr bedenklich aussehendes Haselstockes. Mitten in der Werkstätte stand das Karlchen mit einem schmerzverzogenen Gesicht und seine rechte Hand war mit einem schmutzigen Tuche umwickelt. „Was soll das wieder?^ rief der Meister mit ausbrechendem Zorn und machte eine verdächtige Bewegung mit dem Haselstocke, „was treibt der Bube sür Possen?' Der Junge sah

den Meister mit überströmenden Augen an und deutete stumm auf seine um wickelte Hand. > „Heinrich, sprich du,' wandte sich der Meister an den Gesellen, „was hat der Schlingel wieder getrieben?' ,Ja, Meister,' erwiderte der Gesell, „das ist eine sonderbare Geschichte. Vorhin kam Karlchen herein, ging langsam an die Feueresse, zog ein weißglühendes Eisen aus dem Feuer und brannte sich in Loch in die Hand. Eine schreckliche Brand wunde. Es riecht in der ganzen Werkstatt wie ge bratenes Fleisch!' heit

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Dolomiten
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Page 9 of 20
Date: 03.06.1933
Physical description: 20
zu füllen, ihr« Menschen zunächst zu umgeben hatte. Unter vielfältigem Hausrat, der noch der Unterbringung harrte, stand der Meister Wagner, seines Zeichens ein Tischler, und hielt «inen Gegenstand in Händen, den ei aufmerkend betrachtete; denn er schien »hin wert, nicht wieder in die Stifte mit Ge rümpel und Speichertrodl zurückzuwandern, in der er ihn gefunden hatte. Cs war eine schön geschnitzte» schwebend« Taube, die mit ausgebretteten Flügeln und nur leicht ge öffnetem Schnabel in der Luft

zu hängen schien: die Federn des breiten Schwanzes schienen steuernd gespreizt, der zarte Flaum um hals und Brust war sanft und wohl- geordnet, wie vom Winde an den Leib ge preßt. während durch di« weiter hinten stehenden Federn ein Luftzug geweht haben mochte, der hier und da einen Kiel aus dem Federkleide heraushob und die zarten Posen sträubte. „Frau,' rief der Meister in di« Küche hin- über. — „sieh her! — Ist das nicht der hei- lige Geist, so wie er m unserer Bibel ab- gemalt ist?' — Frau Wagner

besah die hübsche Taube und meinte: „Akkurat so steht er aus, bet der Taufe Im Jordan und über dein Berge Tabor, iveißt du!' — «La, und auf dem Pfingstbild. wie er da über den Jüngern und der Mutter Maria schwebt,' setzte der Meister hinzu. — „Und — daß du's nur weißt. Alte.' fuhr er fort, indem er den hölzernen Dogel lorgsam in ein Stück Papier einichlug. — ..wie ich hier gehe und stehe, spring' ich zum Pfarrer hinüber und stifte ihm den festigen Geist für unser« KircheI' Es ist allzu oft

so, daß erste, schnell ans- flammend« und deshalb so schöne Begeifte- rung- nur zu bald gekühlt wird. — Der Pfarrer hielt di« Taube in Händen besah ste hm und her und meinte dann: „Lieber Mann, als Schnitzerei ist Eure Taube sa wohl hübsch. Sehr hübsch, sa. — Aber den Heiligen Geist stellt st« wohl nicht dar, wie Ihr es glaubt, Meister. Im Gegen teil scheint sie mir zu sehr profaner De- stimmung geschnitzt zu sein. — Laßt sehn, — könnte sie nicht gar von einem Vogelschießen stammen?' — „Ei was', unterbrach

ihn ein wenig gekränkt der Meister, — „wenn sie mein Ahn von einem Vogelschießen mit heimgebracht hätte, verlaßt Euch drauf, dag sie dann Schußlöcher zeigte und weder Kopf noch Schnabel mehr hätte, Herr Pfarrer!' — „Wahr, wahr,' machte dieser und wog den Dogelkörper in der Hand. — „Ich hab's setzt, Meister Wagnerl — Habt Ihr einmal in unserem Heimatmuseum eins dieser alten Himmelbetten gefeh'n, wie man sie vor Jahr hunderten hatte? — Ra, seht Ihr! — Don so einem Ding stammt Euer Flattervogel her, Herr

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 05.10.1922
Physical description: 12
Unechte des Burggrafen je 25 Stockprügel, tut gezählt und voll gemessen. Dann wurde bans abgeordnet, um den Dombaumeister m Aufträge seines Herrn von den Ereig- tissen der. Nacht zu benachrichtigen. Bei dem alten Meister Claes schaute aber >erade an. diesem Morgen die Trübsal zum Zensier heraus. Teils wegen wirklicher kör- icrlicher Schmerzen, teils aus Kummer und Herzeleid lag er krank zu Bette. Konrad kam ihm gar nicht mehr aus dem Sinne, denn auf den Steinmetzen Hatto er vordem seine ganze Hoffnung

, und euch sein Leumund war so schlecht gerade nicht — aber er war kein Konrad Kuen» nicht so fromm, treuherzig und bieder, das heißt, wie Konrad Kuen zu sein 'schien. Als der Schildknappe von Bayenturme an der Türe pochte, war Agnes gerade bei dem kranken Meister; sie trug>sich mit ähn lichen Gedanken wie ihr Vater, nur waren dieselben hoffnungsreicher, freilich auch nicht so lichtgolden wie in früheren Tagen. Es ging ihr wie der Sommerblums, wenn es Abend wird und die Sonne untergeht. Dann zieht diese Bume vör

lauter Traurig keit die gelben Blätter zusammen, verhüllt zur Hälfte ihr goldfarbenes Angesicht und schaut Mit geneigtem Haupte zur Erde hin, wo das Liebste verborgen ist. . Martha trat in das Zimmer und meldete den Knappen vom Bayenturme, der wichtige Sachen mit dem Meister zu reden habe. Der Meister hieß den Boten pintreten, zugleich niochie''er seiner ToMter ei Zei hen, daß üe sich entfernen solle. Aber diese tat, als habe sie es nicht bemerkt; zudem stand auch Hans schon- mitten im Zimmer

in den Rhein gestürzt. Agnes tat einen leisen Schrei bei diesen Worten, allein Hans ließ sich dadurch nicht beirren; ruhig fuhr er fort: „Das erzählte uns der Burggraf und schalt uns betrun kene Lumpen, und es steht doch kein Wirts haus auf der Turmzinne droben. Dann zeigte er hinunter auf den Rhein und sagte: „Seht, da fahren eure Geister.' Wir sahen nichts, obgleich unsere Augen klarer waren als die seinigen, da er bis jetzt geschlafen hatte.' „Und das sollt Zhr mir erzählen?' fragte Meister Elaes

kann. — So meint der Burggraf, aber,so ist es nicht; ich sage es noch einmal, trotz der' 25 Stock prügel, die' ich und mein Kamerad heute be zogen: Geister waren es, Geister, die einen großen Krieg verkünden. So glauben auch die Wollweber.' Endlich war Hans zum Schlüsse gelangt. „Sage deinem Herrn, ich werde seinen Willen tun,' sagte der Meister. Dann griff er in eine Ledertasche, die neben seinem Bette auf 'einem Eichentischchen lag, nahm ein paar Geldmünzen heraus und gab sie dem Knappen

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 23.07.1873
Physical description: 4
im Dienste des Näderma- chtrmeisters Alois Oberer in GrieS. Bald nach scinkm Eintritt- in diesen Dienst entspann sich zwischen ihm und der Tochter des Meisters, Ma ria. ein intiincs Verhältniß, das schließlich nicht ebne Folgen blieb. Der Meister iah dieses Verhältniß lehr ungern i nd als er einmal, am LZ. Mai, du beiden jungen Leute im Garten der Restauration Rainer beis.immcn antraf, lnn- ihm er dem Gesellen den Dienst auf, was die sen sehr erbitterte. Dies geschah am 25. Mai Abends. An diesem Abende

war Pedrini unge- imn aufgeregt. N^ch dem Abendessen äußerte er sich zmn Zeugen Gostner, Schmied in Grics, llild zu dessen Geselle Steiner: „Ehevor ich fortgehe, muß einer von uns (d. h. der Meister oder ich) auf den Freithof.^ Nach 10 Uhr kam Pedrini in äußerst anfgeregtem Zustande nach Hause und begab sich in seine Schlafkammer, wo auch ieiu Mitgeselle Kompatscher schlief; bald aber ging er wieder hinaus und in die Werkstatt hinab »nd kehrte nach kurzer Zeit mit einen: Beile zurück, welches er sofort

auf einen Kasten warf mit den Worten: »Das ist für den Meister gerichtet, es braucht nur ein Wort.' Hierauf begab er sich zu Bett und sprach noch längere Zeit mit sich selbst, aber italienisch, so daß Kompatschcr davon Nichts verstand. Am Morgen des verhänguißvolleu 26. Mai stand Pedrini zeitig auf uild verfügte sich in die WeMatt. Er schien aber zum Arbeiten nicht im Miiideste» aufgelegt zu sein und entfernte sich bald, nachdem er vorher in einem Nebcn- lokale irgend ein Znstrnnient, welches, konnte

nicht erhoben werden, geschliffen hatte. Sein erster Gang war in das Frick'sche Kaffeehalls, wo er ein Krüget und außerdem eine Alasche Mer' trank. Dann begab er sich in die Werk stätte des! Spänzlers Schupfer und sprach einige 28Ä.iLMem Letztern und dessen Gesellen Heinrich Heidegger, wobei er sich sehr ausgebracht über seinen Meister zeigte, weil dieser ihm den Dienst gekündet habe, und unter Andern sich äußerte: er backe dem Meister den Kopf ab, bevor er gehe, zum Glück aber,, setzte er lachend.hinzu

, schneidet die Hacke Glicht. Von hier begab sich Pedrini u m 9 Uhr in Begleitung eines andern Gesellen ÄayMS. Holzhäuser 'zum Mnsch in die Schänke, um uLnerdings ein Krügl Bier zu trinken. Auch Holzhäuser gegenüber zeigte er sich sehr aufgeregt lktid Vöse gegen den Meist.r und bemerkte unter ?fKdem, daß, wenn der Meister die Maria hgnd^is werde, er schon sehen werde, wer der Italiener sei. Unterdessen war eS 1V Uhr gewor- derk? Pedrini hatte aber noch immer keine Lust, Wr Arbeit ,u gehen, sondern begab

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