und 855 vor dem Richterstuhl König Ludwigs des Deutschen einen Rechtshandel um Wein gärten zu Bozen gewinnen, von denen einer durch den Namen „Pfaffenleite" bcutlidf) auf den geistlichen Eigentümer hin weist. Als Graf Bertold von Eschenlohe 1294 seine Graf schaft Werdenfels an die Freisinger Hochkirche verkaufte, be dang er sich ausdrücklich eine jährliche Lieferung von fünf Bozner Fudern Weines von „Keller" aus; der Name Keller hatte sich von dem Weinkeller des Hochstiftes Freising
aus auf eine benachbarte Marienkirche, die heutige Grieser Pfarr kirche, und auf deren Seelsorgesprengel ausgebreitet, mußte aber je länger je mehr dem vom sandigen Ufer eines alten Talferlaufes ausstrahlenden Namen „Gries" weichen, bis dieser die ganze bisherige „Pfarre Kelter" umfaßte. Im Ei- saktal erscheinen das Hochstift Freising zu Velturns, das Frei singer Domkapitel zu Lasen und zu Barbian (Hof Planatsch) mit willkommenen Ergänzungen der beiderseitigen Bozner Weingärten ausgestattet. Ob sich Weingärten
, welche der Silbergürtel des „bayerischen Mee res" umschließt, und zu deren Weinbau an Etsch und Eisack. Wie in Oberbayern, so waren das Benediktinerinnenkloster Frauenchiemsee und das Augustinerchorherrenstift H e r- renchiems.ee auch in Deutschsüdtirol zum mindesten im Bozner Umkreis Nachbarn, wo dem einen an verschiedenen Punkten von Gries, so bei Winkl und am Rennweg und jenseits des Eisack bei Burg Weineck, dem anderen bei Kam pill die köstliche Traube reifte; weitere Weingüter des Frau enklosters lagen
als Dritter im Bunde des Benediktinerklosters S ch e i e r n (OB), welches sich aber ebenso wie jene beiden Stifte zum Glück außerdem besserer Lagen zu Bozen, Kampill und Quirein erfreute. In Kampill lag auch der wertvolle Weinberg „Glögler" des Benedikti nerklosters Seeon (OB), dessen Insassen bei Besuchen im benachbarten Herrenchiemsee Gelegenheit hatten, das Kam pillergewächs ihrer Gastgeber mit dem eigenen zu vergleichen; dabei wurde von ihrer Seite wohl bisweilen der Bozner Familie Vintler
hat uns eine Erwähnung des Viertes Quirein der Gemeinde Gries bei Bozen an den hl. Quirü nus, Schirmherrn des berühmten Benediktinerklosters T e - g e r n s e e erinnert. Eine in ein dortiges Haus verbaute Ka pelle des Heiligen deutet darauf hin, daß die Weingärten des Klosters zu Bozen, von denen uns die Urkunden erzäh len, wenigstens zum Teil in Quirein zu suchen sind. Sonst verteilte sich Tegernsees Weingutsbesitz auf das Bozner „Dorf", Kampill, Planitzing bei Kaltern, den Gaulhof in Niederlana und auf Kiens