die urkundlichen Nachrichten über die Lengmooser und Klobensteiner Som merfrische ein. Ein Rottenpuecher hat dort 1559 ein Som merhaus bezogen, dann siedeln sich andere Bozner Famiüen wie Khuepach, Anreiter, Atzwanger, Huepher, Twmger und Ingram an, 1590 kauft Adam von Eyrl den Zinggl- marhvf, und 1597 gehört „Waidegg zu Wiesen" dem Boz ner Pfauenwirt Kaltenhauser. Die Sommerfrischsiedlung entwickelte sich im Klobensteiner Gebiet viel rascher und dichter. Der Sommeraufenthalt dauerte nach alter Ueber
, Ritschen genannt, leiteten das Walser durch die Stadt. Essen und Trinken. Essen und Trinken gehörte schon von altersher zu den Gebräuchen der Bozner, die mit einer gewissen Sorgfalt und Liebe behandelt wurden. Besonders in den Bürger häusern. wo man den Begriff des Sparens nicht kannte, wurde reichlich, oft wohl auch allzureichlich gegessen und gettunken. Die „vier Elementen", die der Dichter Franz von Kobell für die Tiroler mit „Knödel, Nudh Mues und Blente" bezeichnet, waren stets reichlich vertreten
. Zwei uns überlieferte Syeiseordnungen des Bozner Heilig-Geist- Spitals sind nicht uninteressant, weshalb wir sie zum Ab druck bringen: 1420: Am ersten alle Sonntage den Siechen und den Gesun den des Morgens ein Suppfleisch und ein Kraut und zu der Nacht Gebratenes und ein Gersten. Item am Montag des Mor gens Brei mit Milch und Kraut und Käse und zu Nachts einen gehackten Teig oder eine Suppe und dem Menschen ein Ei. Item am Eretag (Dienstag) wie am Sonntag. Item am Mittichen des Morgens
in Eisen. Während des Weltkrieges wurde auf der West seite der Bozner Pfarrkirche zugunsten des roten Kreuzes ein Kriegs- kreuz in Eisen angebracht. Auch dieses Kreuz ist nun von den Italienern sortgeschafft worden. Blld oben: Linst, Bild unten: Jetzt. aber auch merkwürdige Speisen, wie eine Weichsel-, eine Weinbeer- und eine Weinsuppe mit Mandeln, ein „Agrest- süppl", eine „Krebs- und Lungentorte" u. a. Dabei waren die Mengen, die in manchen Häusern verzehrt wurden, sehr große und wir älteren Bozner
wissen aus ebenster Er fahrung, wie viel Belastung der Magen vertragen mußte, um eine Bozner Mittagseinladung zu übertauchen. Selbst bei einer Bozner Jause mußten sich die Tische biegen. Daß gutes Essen auch gutes Trinken im Gefolge hat, wissen wir alle. Es gab damals wohl kaum ein Bürgers haus. das nicht Weinfässer im Keller und einen eigenen Flaschenkeller besaß. Auch die vielen Bozner Gasthäuser brauchten nicht Not zu leiden. Denn sie wurden vielfach dreimal im Tage von den Boznern besucht