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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 30.07.1904
Umfang: 16
sich ein Hollermannl, setzte sich davor und rastete. Er schürte gerade wieder nach und blies mit vollen Backen in die Glut, als ein Gespenst vor ihm stand und ihm zurief: „Komm mit mir!" „Nein." sagte der Bursche, „es könnte mir das Hollermannl anbrennen." Der Geist blieS ins Feuer und löschte es aus bis auf ein Scheit, das noch fort brannte. „Das Hollermannl wird besser langsam kochen," meinte der Geist, „komm derweil mit!" Der Bursche ging nun mit ihm, und das Gespenst führte ihn zu einer Tür, welche von selber

aufsprang. Dahinter in einem grausigen Loche war eine Kiste voll Schlangen, und der Geist befahl dem Burschen, die Kiste den Berg hir.abzuwälzen. „Nein," entgeg- nete der Bursche, „ich muß nach dem Hollermannl sehen, sonst kann es mir leicht verbrennen, und dann habe ich nichts zu essen." „Dein Hollermannl kocht besser langsam," erwiderte der Geist, „wälz' mir nur die Kiste fort!" Der Bursche rückte die Kiste vom Fleck und wälzte fie den Berg hinunter. Darauf führte ihn der Geist in ein anderes Gemach

nur die Kisten hinab!" Und der Bursche wälzte die Kisten hinaus, eine nach der anderen, und den Berg hinab, daß es lustig polterte. Jetzt führte ihn die Gestalt in ein drittes Gemach, darin lag eine großmächtige Kiste voll Geld, daß dem Burschen daS Herz im Leibe lachte. Aber auf der Kiste saß ein Drache, der seine glühenden Augen rollte. „Schlag das Tier tot!" befahl der Geist. „Nein," sagte der andere, „ich gehe lieber zu meinem Hollermannl, sonst brennt es an, und mich hungert doch so recht." Der Geist

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.04.1917
Umfang: 4
ebenfalls abzubrcchen. Ostern! „Stirb' und toerde!" Goethe. Wollen wir Feste wirklich feiern, so müssen wir hiueingreifen in das Gedankenleben. Jedes Volk hat Geisteshelden, die ihm das Größe, das Mächtige, das wahrhaft Heilige nicht etwa bloß das „Geheiligte" — zu vermitteln strebten und mtt ihren Gedanken und Ideen den Geist des Volkes zum Leben riefen. And je mächttger, tiefer ihre Gedanken sn das Volk zu dringen vermochten, desto lauterer, geläuterter der Volkscharak ter. desto lebendiger

sein Handeln und Wandeln, desto reifer fein Sinn für Wahrheit, desto kraftstrotzender sein Wesen. Goethc's Geist hat uns in seiner Apotheose auf die Natur das wahrhafte Ostern geschenkt. Und tobe es um uns herum aus Millionen Feucrschlüuoen ent gegen: Krieg!, so ist ttotzdem sein Wort stärker. Es wühlt unser innerstes Denken ans, zeigt uns die Wesens kluft zwischen Geisthaftem und Natur Haftern; läßt jedem nach Wahrheit Dürstenden das Tor offen zu ihr, zur Erkennung der Tatsachen

. Und alle, die, in ihren Knechteskeiten gebannt, sich nicht loszulösen vermögen von der Krume, auf der sie tierische dahinleben, mit dem Freßmaul stets am Boden nach Brot stufend, wie das liebe Rindvieh auf der Weide, sie muffen, wenn sie nicht jedes geistigen Funkens bar sind, auf- horchen aus das Lebendige im Geist: „Stirb und werde!" Kriegs-Ostern donnern es hinaus in alle Winde und Weltrichtungen, das große Sterben und das große Werden, wie es seit den Zeiten der großen Völkerwan derung nie mehr gegeben. Und stellen

wir uns in diesen Gedankenkreis hinein, nur auf eine kurze Stund?, ge nießen wir im Geisttgen dieses ewige Wiedererwachen der Natnrkraft, das Frühlingende, das Wehende,^We bende, das Drängende nach neuer Sonne, das Stür mende nach sehnsuchtsvoll erwartetem Wechsel der Din ge, kein Ereignis der Welt kann uns da das Herz, den Sinn, das Lebendige in uns tiefer aüftvühlen als dieser ahnende Geist des Sterbens, des Werdens. Und wie erlösende Tat aus' allem Zweifel, der über Wesen, Form und Leben die ganze Menschheit beherrscht

seit je. ruft uns dieser Geist der Mklärung ins Gewissen: „Wo bist Du, Faust, des Sttmme mir erklang. Bist Du es, der, von meinem Hauch umwittert, in allen Lebenstiesen zittert?" und stellt uns mit diesem Ruf ans dem innersten Sein jedes denkenden Menschen mitten hinein in die „hunderte von Fragen, die der Lösung harren" mit und durch den Weltkrieg. . Kriegs-Ostern stehen' diesmal unter dem Banne des Czernin'schen Programmes: „Friedenskonferenz". Alles ruft nach ihr. Alles was von des Krieges Hauch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 08.09.1906
Umfang: 10
aber, daß unter dem Paß dieses Bauern sich eine andere Persönlichkeit ver borgen habe. DieKühnheitderUeberfälle wächst beständig. In Woronesch versuchten in der dem Geist, daß ich den Tönen nachgehen und ihn eine kleine Zeit verlassen wollte. Und ich ging und wußte nicht, daß er mit mir war. Aus dem Garten führte mein Weg über weite Felder, die Früchte tragen sollten und ich sah viele Menschen darauf arbeiten und dachte: das sind die glücklichen Landleute, die das Korn ernten und den Segen des Som mers sammeln

und ihr Weinen ein Fluch. Weiter flog ich aus dem Schmutz der Häu ser und Gassen und kam in ein Haus, da er scholl Musik und Lachen. Da dachte ich glück liche Menschen zu finden und ging hinein. Aber auf den Wegen sah ich Blumen liegen von schmutzigen Füßen zerstampft und plötz lich begriff ich, weshalb die Männer lachten — und schrie auf im Todesschmerz, denn ich war ein Weib. Und zur Stunde hatte ich den Geist ver gessen und die alte Heimat verloren. Ani Wege lag ich müde, als eine Schar von Männern

und Frauen vorbeizog. Sie trugen Dornenkronen und Schwerter in ihren Händen und sangen ein Lied, das erzählte alles Leid der Menschen, und ich erkannte die Töne und sah den Geist wieder, der mir winkte, und ich folgte dem Zuge; denn ich fand den Weg in meine alte Heimat nicht mehr allein zurück. Aber ich konnte nicht froh wer den und sagte es dem Geist. Der aber sprach : „Bleibe, wo Du schaffen magst, so wirst Du den Weg auch finden und mich nicht ver gessen." Da deutete ich aus die Menschen

, das mir die Wunden schlug, und meines Tages Kraft seiner Zukunft leihen. Aber des Nachts im Traum will ich die Wege zu Deinem Gar ten suchen, am Quell des Lebens will ich lauschen. Und die Blumen, die ich finde, mit mir nehmen und sie auf das Bett der kranken Menschheit schütten und sie wird Unter Schmer zen lächeln, wenn Du zu ihr kommst, ehe noch der Spruch erfüllt ist." Da sprach der Geist: „Lehre sie, daß ihr Traum wirklich ist und ihre Wirklichkeit Traum, so wird das andere Reich kommen." Und ich erwachte.

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Volksbote
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Seite 4 von 12
Datum: 29.05.1924
Umfang: 12
und noch überraschendere Erfolge erzielten viele andere mit Togal nicht nur bei Rheuma, sondern auch bei Gicht, Ischias, Hexenschuß, allen Arten von Nerven- und Kopfschmerzen, Neuralgie und «Schlaflosigkeit. Klinisch er- prvbtl Ein Versuch üegt im eigenste» In teresse. In alle» Apotheken erhältlich. und allbelebende göttliche Walten des Heiligen Geistes an einer Reihe biblischer Gestalten vovführe. Wohlan, so frage ich denn: Wem ist der Heilige Geist einmÄ Bater alter Armen geworden? Denft an Tobias! Ern bitteres Los

und Welt anklagt. Bei Tobias nicht das leifeste Mur ren, sondern tiefste, friedvollste Ergebung! Woher diese erstaunliche Geistesgröße? Da habt ihr das Werk des Heiligen Geistes, des j Vaters aller Armen vor Augen. Er schenkte > den Geist der Armut, die LosschAung von den Scheingütern der Erde, die Erhabenheit über den vergänglichen Besitz. Und verhungern ließ er den frommen Mann auch nicht. Wem ist der Heilige einmal aller Herzen Licht und Rache geworden? Denkt an den Kämmerer aus Aethiopien

ist es. Der Heilige Geist hat durch innerliche Einsprache diesen Philippus ge schickt, auf daß er dem Heiksbe gierigen die Wahrheit, das Evangelium Jesu Christi ver künde. Weg sind auf einmÄ alle Finsternisse der Unwissenheit und des Zweifels, wie an der nächsten Wasserstelle das Tausticht in ihn fließt, ganz hell ist es nun in feiarer Seele. Wem ist der Heilige Geist einmÄ «Spender der Gaben geworden? Denkt cm JsÄas! Die Heilige Schrrist hat uns den genauen Vor gang feiner göttlichen Berufung zum Prophe ten

heran und berührte seinen Mund mit einem glühend ge machten Stein. Das glühende Feuer war sin Sinnbild für die Gnade des Heiligen Geistes, die ihm werden sollte für die Ausübung feines Prophetenamtes. Im selben Augenblick war jede Furcht von ihm genommen. Wem ist der Heilige Geist einmal Tröster in jedem Leid, LabsÄ voll der Lieblichkeit ge worden? Denkt an Daniel! Fürwahr, das war kein lustiges Zusammensein wie auf einer Hochzeit oder des Sonattags am Biertisch, Äs er im Löwenzwinger der Königsburg

, dazu durch die Laßt. Der Heilige Geist ver setzte ihn in ei nem Nu von ei nem Ort zum andem, und die Schnitterkost reichte für Da niel gut die sieben Tage, bis der König kam und den Totgewähnten erlöste. Wem ist der Heilige Geist einmÄ Ruhe in der Arbeit Mühen, geworden? Denkt an Paulus und Silas? Was apostÄische Arbeit bedeutet, welche Unsumme von Mühen mit dem Dienst des Evangeliums verbunden ist, das hatten die beiden längst im Ueberfluß er fahren, ehe sie von Asien nach Europa über setzten, neuer

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 03.06.1927
Umfang: 8
Seite 4. «.Alpenzeltang' Freitag, den 3. Juni 1927 Verbannung und Tod geschleppt, alle, bis auf e'men. Nicht blos die Apostel empfingen den hl. Geist, auch wir empfangen ihn bei der Taufe und beim Sakrament der Firmung. Dc-im letzteren wird der Mensch, wie der römische Katechis mus uns lehrt» durch die Haikdauflegung, die Salbung mit dem hl. Chrisam und die Worte des Bischoscs vom hl. Geiste gestärkt, damit er seinen Glauben standhaft bekeime und nach demselben lebe. Das Sakrament der Firmung

wird in den Ka-thàcil- und Domkirchen am Pfingstseste erteilt, außerdem bei den sogenann ten bischöflichen Visitationen in d^n Pfarrkir chen oer Diözese, welcher der Bischof eben vorsteht. Nachdem der göttliche Heiland in den Him mel aufgefahren war, kehrten die Apostel, wie wir in der hl. Schrift lesen, nach Jerusalem zurück und verharrten einmütig im Gebete. Einsamkeit, Friede und Gebet, das sind die Grundbedingungen, den Geist Gottes im Men- schsnherzen aufzunehmen. Das hat der Sänger von „Dreizehnlmdsn

' in folgenden Versen so schön zum Ausdruck gebracht: „Was dich andres quält und kümmert, —^ Einsamkeit ist Seelennahrung: In der Stille kommt dem Geiste Rechte Geistesoffenbarung. Geisterstimmen zu vernehmeil. Mußt du in der Stille lauschen; Lauter reden sie im Säuseln Als iit Sturin und Weitsrrauschen/ Gottes Geist ist zu finden in der stillen Ruhe, in der Einsamkeit. So spricht er ja selber beim Propheten Oscas (2. 14): „Ich will sie (mein Volk) an mich locken, und in die Wüste (also an einen einsamen Ort

. h dann, wenn sein Geist, seine Seele nicht am Irdischen festgebannt ist. Gottes Geist ist zu finden im Frieden mit uns selbst und Frieden mit dein Nebenmenschen. Der Mensch muß Frieden haben mit sich selbst, das heißt, er muß seinen böfen Neigungen und Leidenschaften entschiedenen Widerstand leisten. Ein Mensch, der denselben keine Ge walt antut, darf den hl. Geist nicht erwarten, denn im Buche der Weisheit können wir lesen, daß der hl. Geist nicht eingeht in eine boshafte Seele und in einem Leibe, der Sünden

und Lastern dienet, nicht Wohnung nimmt. Gottes Geist ist zu finden im Gebete. Das Gebet ist das sicherste Mittel, alle Gnaden, folg lich auch den hl. Geist selbst zu erhalten. Die Geisteslebrer nennen das Gebet den Schlüssel, der uns vie Himmelstüre öffnet. Wie ein wohl- richendes Rauchwerk steigt es auf zum Throne des Allerhöchsten und bewirkt, daß der Himmel seine Gnaden wie einen fruchtbaren Tau her niederträufeln läßt. Die schöne Verheißung beim Evangelisten Lukas (XI, 13) wird sich dann erfüllen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 03.06.1922
Umfang: 8
i 62 deüagen: 0t. < 2TifoIau§=‘23Iatt Wi5tu ™ 1 ™«1'öTul™,'™l™'™ »7^7-..-..-»-:«'«.«'° Die Frau. Literar. Rundschau (.50 monatlich Nr. 89 Samstag,'den 3. Juni 1922 40. Zahrg. i s 1 4 ,1 Komm gl. Geist I r -In christlichen Familien hängt in der Wohnstube von der Mitte des Oberbodens das Sinnbild des Hl. Keiftes, die Taube hernieder mit ausgebreiteten Flü geln am Strahlenschein und die Hostie im Schnabel. Mm Lande wenigstens hat man es früher überall so getroffen, in den meisten iHäusern besteht

der schöne Krauch auch heute fort. Möge es weiter so - bleiben, aber auch die Bedeutung von den Bewohnern überall voll ersaht werden, das war und blieb der beste Schuh des Heims. Ter Hl. Geist ist der Urheber der christlichen Fa milie, ihr Lebensquefl, ihre Seele, ihr Schutz und Schirm- Im hl. Sakramente der Ehe hcht er Bräutigam .und Braut zur unauflöslichen Lebens- und Lkebesgemeinschast Zusammengeführt und mit seiner Gnade geheiligt, dah aus ihr die Menschheit sich erneue und fortpflanze, deren junge

Spröhlinge er im Bade der Wiedergeburt, in der hl. Taufe einfügt als lebendige Glieder in die große Familie der Kinder Gottes. Der Hl. Geist schlingt das Band hl. Liebe um Vater und Mutter, um Eltern und Kinder und Ehehallen, macht die Familie zur Pflanz stätte echt christlicher Tugenden, durch die erst die Fa milie zum wahren Heim ihrer Glieder wird, er ist das himmlische Herdfeuer, das sie alle zusammenführt und Zusammenhalt, mit himmlischen Lichte und mit Liebe und FDvfersinn erfüNt

: Einer für alle und alle für einen. Ter Hl. Geist wacht über die Familie als ihr Erhalter und Gesetzgeber, er schreibt seine Gebote und Satzungen für sie nicht auf steinerne Tafeln, sondern in die Her zen, schützt dadurch die Familie als Heiligtum, ordnet die Rechte und Pflichten der einzelnen Glieder zueinan der, verleiht die Gaben und Gnaden, sie ausüben zu können, verkünbetaberauch dem Gewissen die Sank tionen, durch die bei 'Menschen Gesetze und Gebote erst dnrksam werden. Ties anerkennend pflegen denn auch christliche Eltern

dieses für sein zeitliches und noch mehr für sein ewiges Ziel und Wohl. Ter Hl. Geist ist dabei Lehrer der Wahrheit und Ver künder der Gebote und spricht aus Vater- und Mutter- Mund. Tie Hostie trägt die Taube im Schnabel, d. h. der Hl. Geist führt die Herzen zu dem, der da ist: der Weg. die Wahrheit und das Leben, der das lebendige Drot vom Himmel ist, die Seelenspeise. Wie der Fami- kienherd das Sinnbild der Einheit der Familie ist, so kommt die wahre Einheit» die Seelengemeinschast vom gemeinsamen Seelenbrote

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Dolomiten
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Seite 1 von 16
Datum: 27.05.1939
Umfang: 16
, wie Orgelton und Glockenklang „Komm, du Geist der Heiligkeit aus des Him mels Herrlichkeit' — „Komm, Schöpfer Geist, kehr' bei uns ein!', hat so viel Reiches und Großartiges in sich. Aber wie fern liegt der Mehrzahl der Menschen doch schon der Geist, das Geistige. Schon vor 15 Jahren hat nicht etwa einer unserer Prediger, sondern ein Mann hochmoderner Industrie, in seiner Schrift „Zur Kritik der Zeit' darauf hin gewiesen, wie ungemein groß die Gefahr sei, daß wir an den Maschinen zu Maschinen

würden, wir Menschen eines Mafchmen- zeitalters, eingezwöngt und einbezogen in einen ungeheuren Mechanismus des „Be triebes'. Zwischen solchen Rädern wird man unfehlbar gerädert. Damm rief er nach mehr Seele! Mehr Geist — Sieg des Geistes über die Materie. Ist das heute nicht die tiefste Sehnsucht Tausender? Es fehlt uns der Geist und die Wertung des Geistigen. Erst recht aber fehlt der Heilige Geist, jener Gottesgeist, der einstens am Mor gen aller Tage und Zelten über den Ge- wässem schwebte, als die Erde

noch wüst und leer war, der das wilde Chaos zur Ordnung brachte, der dann als „Odem des Lebens' den Menschen erfüllte und ihm die Seele ein hauchte, die ihn erst zur Krone der Schöpfung machte. In jener geheimnisvollen Nacht, als .ein Wahrheitssumer zu Christus hinkam, da redeten sie von den letzten und den allertief sten Dingen des Lebens, von Zeit und Ewig keit, von Geburt und Wiedergeburt, vom Stirb und Werde. Da sprach Christus das göttliche Wort: „Der Geist weht, wo er will. Du hörest sein Brausen

, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er fährt. Ebenso ist es mit einem jeden, der aus dem Geiste geboren ist.' (Ioh. 3, 8.) Am ersten Pfingsttage brauste der Geist Gottes mächtig über die Welt hin. Aber nicht immer ist sein Wehen so stark. „Gott ist nicht im Sturm, sondem im leisen Säuseln der Luft' heißt es von den Tagen des Elias: er spricht leise in der Seele aus den Ereignissen um uns her, aus den Kämpfen drinnen in uns, aus allem Erlebten und Erlittenen in unserm Leben: „Der Geist weht

, wo er will'. Wir müssen nur auf ihn achten. Das Erd« geräusch darf ihn nicht übertönen. Nichts tut den Menschen von heute so not, als sich aus den allzu erdhaften Gesinnungen zu erheben und wieder Kinder des Geistes zu werden, das heißt nach geistigen Maßen und Maß- stäben zu handeln und zu leben. Mit einem Wort: den Heiligen Geist herrschen zu lassen und des Geistes Diener zu werden. Die Geisteskräfte und Reichtümer des Kacholizismus, seine inneren Werte, Gnaden, Lehren, müssen wir vor der nach Genesung und Heilung

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 19.01.1924
Umfang: 12
iMher eüneN luxuriösen Dameni°-ModÄsalon umd g>M bei seinen Partei gängern -als ein holhe-r Geist, der viel iin sich zer- aÄbeüitet und an sich schier U-nermMiches «gearbei- tet hatte- Zuimal auf Glvund perifö-nlicher Bezie hunigen zu «aim-tlichien StÄleN würde er lUlnWvsr Wiuirzel fassen kiö-nnen auf dem hvlpermn Boden der sogenannten „Mioßeni PoMik'. IMit revolutionärem Gllaiubeniseisev ging! also der greise Mann cm Äi-e AvbÄt, um die Bolks-- fangenheit mit ilhm gu kokettieren anfing

in sichtbare -Evfche-inuina trat. -Es gibt Materialisten und Spirirualisten, das heihi: stofflich igericht-ete Geister und spirituell geachtete Geister. Man könnte -auch von „Idea listen' -und „Realisten' sprechen, könnte den Dichter dem Wissenschaftler oder den gläubigen Menschen dem ungläubigen Meuchen entgegen stellen, um die hier «gemeinten GeWgkeiten zu kennzeichnen.) Der Geist ist eine Kraft u-nd ein Geheimnis. Wir wissen von iihm lediglich, daß -er da ist und daß er, immer -am Werk, alles, iwas

«und Gestalten -alles dessen, was wir orga nisch nennen. Tier, Pflanze oder Mensch haben in diesem Monat oder Jahr nicht die gleiche physische Gdstalt, die «sie -im nächsten Monat oder Jcchr haben werden. Diese -ewig»-tätige, -vw-ig-verwandelnde Kraft, vis hinter allen Dingen liegt u-rid in «gewissem Sinne alle stofflichen Formen -schafft, «nennen wir Geist. jDen Dingen des Leibens -in der «Erkenntnis dieser «Kraft «nachsinnen, sie so .anschauen und beurtleilen, bedeutet Kr mich: «spirituell «gerichtet

sein, spirituellen Geist haben. Der spirituelle Ge-ist -wird iin «uns e-vweckt, wenn wir uins die Frage vorzulegen beginnen: „Warum ist im psysischen -Lobenso -vielSchmerz -und Qual und EMatuschung? Warum scheinen wir n-ur -geboren, um zu leiden «und« zu ver fallen?' ' Ja, solche Fragen sind die Erwecklmgen -des spirituellen Geists. Aber jeder Frage, ernsthaft gestellt, wi-rd «zur -gegebenen Zeit Antwort. Je dem ernsten Verlangen wird Erfüllung. jWias -ist stofflich «gerichteter Geist, „materiel ler

' GM? Ein -Kind sieht den Dampfer fahren uind> fragt dich um Beischeid Äb-er die Bewegung. Du sagst ihm: es seien die Räde-r, deren Kraft das Schiff in Bewegung setzt und- in Bewegung erhält. Du sagst «ihm nichts vom Dampfe -als der mot-ovischen Kraft. Wächst das Kind in solcher Unwissenheit heran, «so wird es, wenin die Räder einmal stille stehen, die Ursache 'des Stillstandes nur bei den Rädern suchen. Es weiß ja nichts vom Dämpfe. So wird stoWich ge-richte-ter Geist gezüchtet. -Ein Mensch bekennt

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 28.12.1919
Umfang: 8
Kommens Je mehr er nachdachte, desto verwirrter wurde er; und je mehr er sich bestrebte) nicht nachzudenken, desto mehr dachte er nach. Marleys Geist machte ihm viel Hu Waffen. Allemal wenn er nach reiflicher Ueberlegung zu dem festen Entschluß gekommen war. das-Ganze nur für einen.Traum zü halten, flog fem Geist wle/ eMv. Mrke vom Druck befreite Feder wieder in die Lage zurück und legte ihm ResÄbe Hryge wieder vor. die er schon zehnmal überlegt hatte: War es ein Traum »der nicht? Scrooge blieb

in diesem Zustande liegen, bis es wieder drei Viertel schlug. Da besann er slchj plötzliiA daß der Geist ihm eine Er ischeinung mit dem Schlage Eins versprochen hatte. So beschloß er wach zü bleiben, bis die Stunde vorüber sei.- und wenn man be denkt. daß er eben so wenig.schlafen, als in den Himmel kommen konnte, war dies ge wiß dhr klügste Entschluß, den er fassen konnt^ ^ ^ Die Viertelstunde war so lang, daß es ihm mehr als einmal vorkam, er müßte unversehens in Schlaf gefallen.sein und die Uhr überhört

^ Der Geist trug eine Tunika vom reinsten Weiß: und: um seinen Leib schlang sich ein Gürtel von wun derbarem Schimmer. Er hielt einen frisch- grüneinStecheichMzweig in der Hand; aber in seltsamem. Widerspruch mit diesem Zei chen deö Winters war das Kleid mit Som merblumen verziert. Das -Wunderbarste aher wyr. daß! aus der Krone auf seinem Haupte ein hellen Lichtstrahl in die Höhe schoß, welcher alles rings, erleuchtete; - und welcher gewiß die Ursache^ war. daß der Geist hei weniger guter Laune

ohne Leib; ünd wie einer dieser Teile ver schwand, blieb keine Spur von ihm in dem dichten ^Dunkel zurück, ^welches ihn? auf nahm. Und das größte Wunder dabeiwar: die Gestalt Web..immer dieselbe. ' iMrid > Sie-der Geist, dessen Erscheinung Mir vmHSrgesagt - wurde?' fragte. Scrooge. ,M) din es.' ^ ^ Die.Stimme war- sanft und wohlklin gend und so leise, als käme sie nicht aus dichtester Nähe, sondern aus einiger Ent fernung.. ^ „Wer und was seid Ihr?' fragte Scrooge, schon etwas mehr Vertrauen fassend

. / ' ^ - „Ich bin der Geist der vergangenen Weihnachten.' . „Der ^ lange vergangenen?' fragte Scrooge; seiner zwerghaften Gestalt denkend. ^ . „Nein, deiner vergangenen.' Vielleicht hätte Scrooge niemand sagen lönnen,-warum) wenn ihn jemand gefragt hätte, aber doch fühlte er-eik ganz besonde res Verlangen, den Geist in seiner Mütze zu ehen; und er bat ihn, sich zu bedecken. ' „Was?'' rief der-GeM^willst du sobald mit irdisch gesinnter Hand das Licht, wel ches ich spende, vttKschen? Ist es nicht ge nug

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 11.08.1926
Umfang: 4
, der aber ohne Erfolg geblieben ist. Gegen Parteiherrschast. Seit Winter ds. Is. hat in Steiermark, Ober österreich und Salzburg eine Bewegung Fort schritte gemacht, welche unter Führung des Uni versitätsprofessors Ude, eines katholischen Geist lichen, gegen die Herrschaft der Parteien und die Korruption im Staate Stellung nahm. Dr. Ude gründete den Oe st er r. Wirt schaftsoerein, der nicht nur Mitglieder aus dem christlichsozialen Lager, sondern besonders auch aus freiheitlichen Kreisen erhielt und von der frei

. Den Höhepunkt der Veranstaltungen bildete am Samstag abends ein Kommers des Verbandes im großen Stadtsaal. Hier, wie bei der Andreas-Hofer- Huldigung am Sonntag (die wegen des Regens statt am Berg Isel ebenfalls im Stadtsaal vorge nommen werden mußte), kam der genannte, für ein freies deutsches Volkstum eintretende Geist, der in der katholischen Studentenschaft in erfreulicher Weise immer mehr hervortritt, besonders flammend zum Ausdruck. Hiebei boten die 130 Chargierten der verschiedenen

kommend, in Kuf stein ein, um sich in unserer Stadt einen Tag auf zuhalten und dem in unserer Stadt lebenden Geist Andreas Hofers zu huldigen. Die Gäste schritten mit ihren Instrumenten in geschlossenem Zuge vom Bahnhof, wo sie von Dir. Kemter begrüßt worden waren, unter klingendem Spiel zum Kirchenaufgang am Unteren Stadtplatz, wo die stattliche Kapelle im Beisein einer großen Menschenansammlung ihr Kön nen im besten Lichte zeigte. Im Gegensatz zum vorausgegangenen Sonntag strahlte der Tag im Glanze

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 15.02.1926
Umfang: 4
wieder in dem Hunger ihren Nährboden fanden, erlegen. E» k«n nun noch eine, wir möchten sagen, symbolische Einkreisung, als man die deutschen Friedenvdelegierten hin ter einem Drahtzaun brachte, als handelte es sich um exotische Tiere in einem Tierpark. Aus dem Geist der Einkreisung heraus ent standen die Friedensverträge, die vor allem den Zweck hatten, diese Einkreisungspolitik zu verewigen. Aber schlichlich erwiesen sich die wirtschaft lichen Zusammenhänge stärker als die politi- sche Isolierung, uropa ist mehr

oder min der ein Organismus. Der ganze Organismus litt, als man versuchte, eines seiner Organe zu verkümmern. Der Geist der Einkreisung?« Politik begann abzubröckeln, Vorurteile, durch die Kriegspropaganda der Entente in die Herzen de» Auslandes geträufelt, began nen zu verblassen, das Weltbild wandelte sich allmählig und es kam schließlich so weit, daß die Schöpfer der Einkreisungspolitit dies« aufgaben und Deutschland geradezu drängten, aus seiner Isolierung heraus in den Völkerbund einzutreten

. Locarno sollte den SchlußpunA setzen hinter den Geist der Einkreisung, der ein halbes Jahrhundert Europa beherrschte und schließlich Europa zur Katastrophe wurde. Ein neuer Geist, der Geist von Locarno, sollte den Ungeist der Vergangenheit auffaugett und es sollte nun, wenn auch unter Wahrung der Erfolge der Einkreisungspolitit, eine neue Epoche, die Epoche der Friedenspolitik beginnen. Aller- dings begingen schon hier die Locarnoritter eine SüÄe wider den Geist von Locarno. Es kann aus Ruinen

kein neues Leben blü hen, «est mühte der Schutt der Vergangen heit weggeräumt werden, erst mühten die Friedensverträge revidiert sein, ehe der Neu- bau Europas gelingen kann. Nicht auf aus getüftelte Paragraphen und Artikel kommt es an, der Geist ist es, der sich den Körper baut und Neueuropa könnte nur werden, wenn wirklich der Geist von Locarno bei den Politikern aller Staaten nicht nur auf deren Zunge, sondern tn deren Herzen wohnte. Wie fixsterneweit wir aber beut« noch von dieser geistigen

Umstellung entfernt sind, be weisen dre Vorgänge nun beim Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Abermals erhebt der Geist der Einkreisung sein Gor- aonenihmwt und verscheucht die guten Gei ner von Locarno, so sie überhaupt je vor handen waren. Man übersieht, daß Locarno- Politik und Mnkreijiungspolitik sich scheiden mühten wie Feuer und Waffer. Weder ist Frankreich der Ungeist Europas uM wieder scheint EWand Frankreich die Mauer zu machen. Frankreich nun möchte die Ein kreisung selbst in die heiligen

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 12
Datum: 05.02.1920
Umfang: 12
Nr. 28 „Bozner Nachrichten'. 5. Februar 1920. Seite 5 Der Weihnachtsabend. -Eine Geistergeschichte v. Charles Dicken s. Wortsetzung.) . Viertes Kapitel. D e r l e tz t e d e r d r e i G e i st e r. Die Erscheinung kam langsam, feierlich und schweigend auf ihn zu. Als sie näher gekommen war, fiel Scrooge auf die Kniee nieder, denn selbst die 'Hüft, durch die sich der Geist bewegte, schien geheim nisvolles Grauen zu oerbreiten. Die Erscheinung war in einen schwarzen, weiten Mantel verhüllt

, der nichts von ihr sichtbar ließ, als eine ausgestreckte Hand. Wenn'diese nicht gewesen wäre, würde es schwer gewesen sein, die Gestalt von der Nacht zu.trennen, welche siu umgab'. Als sie neben ihm stand, fühlte er, daß.sie groß und stattlich war und daß ihre geheimnisvolle Gegen wart ihn mit einem feierlichen Grauen erfüllte. Er wußte weiter nichts, denn der Geist sprach und be wegte sich nicht. . „Ich stehe vor dem.Geiste der zukünftigen Weih- nachten?' fragte Scrvoge. d Der Geist antwortete nicht, sonden wies

mit der Hand auf die Erde. „Du willst mir die Schatten der Dinge zeigen, welche nicht geschehen sind,-aber geschehen werden,' fuhr Scrooge fort. „Willst du das, Geist?' Der obere Teil der. Verhüllung legte sich auf einen Augenblick in Falten^ als ob der Geist sein Haupt neigte: dieswar die einzige Antwort, welche Scrooge erhielt. > Obgleich so ziemlich an gespenstische Gesellschaft gewöhnt, fürchtete sich Scrooge-vor der stummen Er scheinung doch so sehr, daß seine Kniee wankten und er kaum noch stehen

konnte, als. er sich bereit machte, ihr zu folgen. Der Geist stand für einen Augenblick still, als bemerkte er seine Furcht und wollte ihm Zeit geben, sich zu erholen. Aber Scrooge befand sich dadurch noch schlechter Ein vages, unbestimmtes Grausen durchbebte ihn bei dem Gedanken, hinter diesem schwarzen Schleier hef teten sich gespenstische Augen fest auf ihn, während er, obgleich er seine Augen aufs äußerste anstrengte, doch nichts sehen konnte- als eine gespenstische Hand und eine große, schwarze

Faltenmasse „Geist der Zukunft,' rief er, „ich fürchte dich mehr als die Geister, die ich schon gesehen habe. Aber da ich weiß, daß es. dein Zweck ist, mir Gntes zu tun, und da ich hoffe zu leben, um ein anderer Mensch zu werden, als ich früher war, bin ich bereit, dich zu begleiten und tue es mit einem dankerfüllten Herzen Willst du nicht zu mir sprechen?' Die Gestalt gab ihm keine Antwort. Die Hand wies gerade in die Ferne vor ihn. „Führe mich,' sagte Scrooge. „Führe mich, die Nacht schwindet schnell

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 4
Datum: 28.07.1936
Umfang: 4
um den Preis der Nationen, der bereits am 29. Juli beginnt, werden ergänzt durch einen Olympia Großflugtag, der am 31. Juli im Flughafen Tempel hof durchgeführt wird und durch große Segelslug-Vorführungen, die am 4. August im Fliegerhorst Staaken, unweit des Reichs sportfeldes, veranstaltet werden. BSSker und Kontinente. Europa nimmt sich zu wichtig. Draußen in der Welt be reiten sich Dinge größten Ausmaßes vor. Das Leben in allen Teilen der Welt ist in rollender Bewegung. Der Geist der tausend mittleren

amerikanischen Städte ist es, der gegen den Geist New-Iorks, gegen den Geist der Prosperity, des mühelosen Geldverdienens aufsteht und Amerika wieder zu einem Land der Arbeit machen will. Das riesige Kanada schreit nach Men schen, indes die Menschen in den Großstädten, der Arbeitslosig keit und dem Elend preisgegeben, haben kein Verhältnis mehr zum Boden. Die Welt des Islam wurde zwar aufgespalten, es wurden Gebiete und Reiche zur Einflußsphäre europäischer Staaten, doch man hat nicht verhindern

eingetroffen. Kufstein und -er Alpenverein. Für Kufstein hatte die Garmisch Partenkirchner-Tagung be sondere Bedeutung. Wurde doch darüber abgestimmt, ob dem Antrag des Hauptausschusses gemäß die nächstjährige Tagung in unserer Grenzstadt abgehalten werden soll. Der erste Vor sitzende des Vereines, Herr Prof. Dr. Klebelsberg, Inns bruck, stellte den Antrag, der sofort einstimmig ange nommen wurde. Der Vorsitzende bemerkte dazu, daß der Geist, von dem der Alpenverein beseelt sei, auch darin gut

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 8
Datum: 15.07.1926
Umfang: 8
und Schmach der Jahre 1918—1926 fanden hier ihre vollendete Ver körperung in den beiden Denkmälern, die letzten En des in gemeinsamem Leid, gemeinsamer Nor, gemein samer Treue austlingen in den Namen „Andreas Hofer'. Und so war das Kussteiner Fest nichr nur eine Feier des Landes Tirol, sondern wurde zu e.ner Heerschau des Deutschtums und kündete einer ganzen Welt den Geist Andreas Hoferch der noch! heute lebt, herrlicher, zuverfichllicher, hossnungsfreudiger als je zuvor, den deutschen und Tiroler Geist

^ Geist bleibt und bleiben die Machtmittel des säschistischm Gewalt- staates wirkungslos. Denn Sieg ist letzten Endes Ueber- legenheit des Geistes und nichr lebloser Materie, nicht rohe Gewalt, sondern innere 'Kraft und Stärke. Und das Fest Andreas Mosers,, das Fest des Totenmales der gefallenen Heldensöhne Tirols in Kuf stein war eine machtvolle Kundgebung und Aeußerung deutscher unbeugsamer, unbesiegbarer Kraft. Und innerer Stärke. Das Wesen des Festes, nicht die äußeren Erschei nungsformen allein

, so unvergleichlich eindrucksvoll und unvergeßlich- sie gewesen sind, die zehntausende von Festteilnehmern aus allen deutschen Gauen des deut schen Reiches, Oesterreichs und Tirols, d e 30 Musik kapellen, die im Festzuge, der zwei Stunden lang währte, eingereiht waren, das farbenfrohe und' prächtige Bild malerischer Tiroler Trachten, sondern d.r Geist, der diese Zehntausende beseelte, ein einziger Herzschlag, ein einziger Gedanke, der Geist jenes Mannes von Tirol, dem diese Feier galt, der Geist jener toten

Helden, deren Andenken gefeiert wurde, der Geist deut scher Einigkeit, der Geist deutscher Schicksalsgemeinschaft, der Geist der Blutsbande zwischen den Deutschen des Reiches und den Deutschen Tirols. Die Festtage in Kufstein waren eine ernste Mahnung, daß in der Einigkeit die Stärke liegt, daß sie allem der Weg ist, der zur heißersehnten Freiheit führt. Die Verbunden heit deutschen Blutes, für die es keine Grenzen gibt, die nicht zu überbrücken wären, zwischen Nord, und Süd, und in besonderem Maße

zwischen Bayern und Tirol war der große Herzschlag der tiefe Aiemzug, der .in viel tausendfacher Gestalt das Fest beherrschte. Ihr Deutschen Südtirols, ihr, die ihr noch im Banne der Knechtschaft liegt, der Geist des Krifsteiner Festes, der Geist jenes Mannes, ^dessen Wiege in eurer und unserer verlorenen Heimat. stand, spannt seine Fittiche auch über euch. Vieltausend heiße Gebete stie gen am Totenmal und am Erzstandbild Andreas Hofers zum Himmel: „Berr Gott, da droben, Herr mach uns frei!' Und Kufstein

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