ebenfalls abzubrcchen. Ostern! „Stirb' und toerde!" Goethe. Wollen wir Feste wirklich feiern, so müssen wir hiueingreifen in das Gedankenleben. Jedes Volk hat Geisteshelden, die ihm das Größe, das Mächtige, das wahrhaft Heilige nicht etwa bloß das „Geheiligte" — zu vermitteln strebten und mtt ihren Gedanken und Ideen den Geist des Volkes zum Leben riefen. And je mächttger, tiefer ihre Gedanken sn das Volk zu dringen vermochten, desto lauterer, geläuterter der Volkscharak ter. desto lebendiger
sein Handeln und Wandeln, desto reifer fein Sinn für Wahrheit, desto kraftstrotzender sein Wesen. Goethc's Geist hat uns in seiner Apotheose auf die Natur das wahrhafte Ostern geschenkt. Und tobe es um uns herum aus Millionen Feucrschlüuoen ent gegen: Krieg!, so ist ttotzdem sein Wort stärker. Es wühlt unser innerstes Denken ans, zeigt uns die Wesens kluft zwischen Geisthaftem und Natur Haftern; läßt jedem nach Wahrheit Dürstenden das Tor offen zu ihr, zur Erkennung der Tatsachen
. Und alle, die, in ihren Knechteskeiten gebannt, sich nicht loszulösen vermögen von der Krume, auf der sie tierische dahinleben, mit dem Freßmaul stets am Boden nach Brot stufend, wie das liebe Rindvieh auf der Weide, sie muffen, wenn sie nicht jedes geistigen Funkens bar sind, auf- horchen aus das Lebendige im Geist: „Stirb und werde!" Kriegs-Ostern donnern es hinaus in alle Winde und Weltrichtungen, das große Sterben und das große Werden, wie es seit den Zeiten der großen Völkerwan derung nie mehr gegeben. Und stellen
wir uns in diesen Gedankenkreis hinein, nur auf eine kurze Stund?, ge nießen wir im Geisttgen dieses ewige Wiedererwachen der Natnrkraft, das Frühlingende, das Wehende,^We bende, das Drängende nach neuer Sonne, das Stür mende nach sehnsuchtsvoll erwartetem Wechsel der Din ge, kein Ereignis der Welt kann uns da das Herz, den Sinn, das Lebendige in uns tiefer aüftvühlen als dieser ahnende Geist des Sterbens, des Werdens. Und wie erlösende Tat aus' allem Zweifel, der über Wesen, Form und Leben die ganze Menschheit beherrscht
seit je. ruft uns dieser Geist der Mklärung ins Gewissen: „Wo bist Du, Faust, des Sttmme mir erklang. Bist Du es, der, von meinem Hauch umwittert, in allen Lebenstiesen zittert?" und stellt uns mit diesem Ruf ans dem innersten Sein jedes denkenden Menschen mitten hinein in die „hunderte von Fragen, die der Lösung harren" mit und durch den Weltkrieg. . Kriegs-Ostern stehen' diesmal unter dem Banne des Czernin'schen Programmes: „Friedenskonferenz". Alles ruft nach ihr. Alles was von des Krieges Hauch