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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 19.01.1924
Umfang: 12
iMher eüneN luxuriösen Dameni°-ModÄsalon umd g>M bei seinen Partei gängern -als ein holhe-r Geist, der viel iin sich zer- aÄbeüitet und an sich schier U-nermMiches «gearbei- tet hatte- Zuimal auf Glvund perifö-nlicher Bezie hunigen zu «aim-tlichien StÄleN würde er lUlnWvsr Wiuirzel fassen kiö-nnen auf dem hvlpermn Boden der sogenannten „Mioßeni PoMik'. IMit revolutionärem Gllaiubeniseisev ging! also der greise Mann cm Äi-e AvbÄt, um die Bolks-- fangenheit mit ilhm gu kokettieren anfing

in sichtbare -Evfche-inuina trat. -Es gibt Materialisten und Spirirualisten, das heihi: stofflich igericht-ete Geister und spirituell geachtete Geister. Man könnte -auch von „Idea listen' -und „Realisten' sprechen, könnte den Dichter dem Wissenschaftler oder den gläubigen Menschen dem ungläubigen Meuchen entgegen stellen, um die hier «gemeinten GeWgkeiten zu kennzeichnen.) Der Geist ist eine Kraft u-nd ein Geheimnis. Wir wissen von iihm lediglich, daß -er da ist und daß er, immer -am Werk, alles, iwas

«und Gestalten -alles dessen, was wir orga nisch nennen. Tier, Pflanze oder Mensch haben in diesem Monat oder Jahr nicht die gleiche physische Gdstalt, die «sie -im nächsten Monat oder Jcchr haben werden. Diese -ewig»-tätige, -vw-ig-verwandelnde Kraft, vis hinter allen Dingen liegt u-rid in «gewissem Sinne alle stofflichen Formen -schafft, «nennen wir Geist. jDen Dingen des Leibens -in der «Erkenntnis dieser «Kraft «nachsinnen, sie so .anschauen und beurtleilen, bedeutet Kr mich: «spirituell «gerichtet

sein, spirituellen Geist haben. Der spirituelle Ge-ist -wird iin «uns e-vweckt, wenn wir uins die Frage vorzulegen beginnen: „Warum ist im psysischen -Lobenso -vielSchmerz -und Qual und EMatuschung? Warum scheinen wir n-ur -geboren, um zu leiden «und« zu ver fallen?' ' Ja, solche Fragen sind die Erwecklmgen -des spirituellen Geists. Aber jeder Frage, ernsthaft gestellt, wi-rd «zur -gegebenen Zeit Antwort. Je dem ernsten Verlangen wird Erfüllung. jWias -ist stofflich «gerichteter Geist, „materiel ler

' GM? Ein -Kind sieht den Dampfer fahren uind> fragt dich um Beischeid Äb-er die Bewegung. Du sagst ihm: es seien die Räde-r, deren Kraft das Schiff in Bewegung setzt und- in Bewegung erhält. Du sagst «ihm nichts vom Dampfe -als der mot-ovischen Kraft. Wächst das Kind in solcher Unwissenheit heran, «so wird es, wenin die Räder einmal stille stehen, die Ursache 'des Stillstandes nur bei den Rädern suchen. Es weiß ja nichts vom Dämpfe. So wird stoWich ge-richte-ter Geist gezüchtet. -Ein Mensch bekennt

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 15.02.1926
Umfang: 4
wieder in dem Hunger ihren Nährboden fanden, erlegen. E» k«n nun noch eine, wir möchten sagen, symbolische Einkreisung, als man die deutschen Friedenvdelegierten hin ter einem Drahtzaun brachte, als handelte es sich um exotische Tiere in einem Tierpark. Aus dem Geist der Einkreisung heraus ent standen die Friedensverträge, die vor allem den Zweck hatten, diese Einkreisungspolitik zu verewigen. Aber schlichlich erwiesen sich die wirtschaft lichen Zusammenhänge stärker als die politi- sche Isolierung, uropa ist mehr

oder min der ein Organismus. Der ganze Organismus litt, als man versuchte, eines seiner Organe zu verkümmern. Der Geist der Einkreisung?« Politik begann abzubröckeln, Vorurteile, durch die Kriegspropaganda der Entente in die Herzen de» Auslandes geträufelt, began nen zu verblassen, das Weltbild wandelte sich allmählig und es kam schließlich so weit, daß die Schöpfer der Einkreisungspolitit dies« aufgaben und Deutschland geradezu drängten, aus seiner Isolierung heraus in den Völkerbund einzutreten

. Locarno sollte den SchlußpunA setzen hinter den Geist der Einkreisung, der ein halbes Jahrhundert Europa beherrschte und schließlich Europa zur Katastrophe wurde. Ein neuer Geist, der Geist von Locarno, sollte den Ungeist der Vergangenheit auffaugett und es sollte nun, wenn auch unter Wahrung der Erfolge der Einkreisungspolitit, eine neue Epoche, die Epoche der Friedenspolitik beginnen. Aller- dings begingen schon hier die Locarnoritter eine SüÄe wider den Geist von Locarno. Es kann aus Ruinen

kein neues Leben blü hen, «est mühte der Schutt der Vergangen heit weggeräumt werden, erst mühten die Friedensverträge revidiert sein, ehe der Neu- bau Europas gelingen kann. Nicht auf aus getüftelte Paragraphen und Artikel kommt es an, der Geist ist es, der sich den Körper baut und Neueuropa könnte nur werden, wenn wirklich der Geist von Locarno bei den Politikern aller Staaten nicht nur auf deren Zunge, sondern tn deren Herzen wohnte. Wie fixsterneweit wir aber beut« noch von dieser geistigen

Umstellung entfernt sind, be weisen dre Vorgänge nun beim Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Abermals erhebt der Geist der Einkreisung sein Gor- aonenihmwt und verscheucht die guten Gei ner von Locarno, so sie überhaupt je vor handen waren. Man übersieht, daß Locarno- Politik und Mnkreijiungspolitik sich scheiden mühten wie Feuer und Waffer. Weder ist Frankreich der Ungeist Europas uM wieder scheint EWand Frankreich die Mauer zu machen. Frankreich nun möchte die Ein kreisung selbst in die heiligen

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 22.01.1904
Umfang: 8
am Sonntag den 24. ds. im „Marlingerhos' ihr Tanzkränzchen ab, wozu die Nachbarfeuer wehren und Gönner freundlichst eingeladen find. (Ein praktischer und listiger „G e i st'.) Ans dem Vinschgan erzählt man sich eine Geistergeschichte, die sich in der Nähe.des Weilers Puntweil abgespielt haben soll, und die als Gegenstück zu anderen Aufführungen diefes Genres ein heiteres und recht unromantisches Ende nahm. In der Nähe des besagteil Weilers, so hieß es, treibe ein „Geist' seilt Unwesen. Man sah bei Nacht

oder bei Dämmerung einen „Finanzer' mit aufgepflanztem Gewehr die Runde macheil. .Daß es keiner von den dort stationierten Finanzwachmännern sein konnte, wurde bald festgestellt, und sofort hieß es: Das ist der Geist jenes Finanzers, der sich hier vor ungefähr einem Monat erschossen hat, und die unheimliche Erscheinung verbreitete Furcht und Schrecken. Regelmäßig stellte sich der Geist zu der Zeit ein, wenn ein Schwärzer seinen Weg über Puntweil ins Vinschgau hinaus suchen wollte und so geschah

es zu wiederholtenmalen, daß ein Schwärzer beim Heraimahen des ver meintlichen Finanzers den Pack mit geschwärz tem Kaffee von sich warf und davonlief. Der Geist bekümmerte sich dann nicht weiter um den Schwärzer, sondern brachte nur die fortgeworfene Ware in Sicherheit. Endlich wagte sich ein Fi- nmMachmann, den „Geist' anzuhalten und nun Tableau: der Geist hatte Fleisch und Gebein; es war ein Weib mit einem Wettermantel, welches die Kapuze desselben über den Kopf gezogen hatte; eine geschulterte Flinte

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Seite 2 von 8
Datum: 08.01.1881
Umfang: 8
, die Hände gefaltet und leuchtenden AugeK, auf einem Actenbündel. Vor ihr, die unsterb liche Dichtung io derRechten und mit der Linken heftig gestiknlirend, steht der begeisterte Dekla mator und deklamirt auS »Der Geist deSHofes' in allen Tonarten. „Herrlich!' ruft Nosinchen nach jeder Scene. Eben ist der Geist einem Liebespaar er schienen. In demselben Augenblick verrenkt sich H«r Stremlow auf einem schlechten Wege den Fuß, beendet die Promenade und humpelt nach Hause. Der Geist verspricht

«S nicht.' Er fragte nach Konrad. Die Magd weiß es wieder nicht. »Verdammte Wirthschaft, Kind muß den Vater erwarten, Schreiber auf Posten fein!' Er humpelt die Treppe nach seiner Schlafstube hinauf, um eine kühlende Salbe zu suchen. Eben hat der Geist einen Dieb ertappt und erwürgt. Konrad hat änS vollster Seele heraus deklamirt, daß er noch zittert, und daS Mädchen zittert gleichfalls, denn sie glaubt den Geist zu sehen. > ' ES dauert ein Weilchen, bevor die großen Kinder Worte sinken. »Und daS ist alleS halb

!' Er vergißt Schmerz und Salbe und humpelt die Boden treppe hinauf, bleibt aber inmitten derselbe» stehen, denn die Kammerthür ist offen. ! »Komödiant will ich werden! Fort mit dem Federfuchser! Ich geh' nach Hamburg und zu schönemann! Der Vater mag sagen, waö er will, er muß doch ja sagen! Will Sie mit, Jungfer? Sie ist dafür begeistert, Sie wird'S auch spielen können. Wir Beide spielen daS un glückliche Liebespaar, und der Geist kommt und steht unS bei und hilft unS. Wahrhaftig, daS könnten

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Seite 3 von 6
Datum: 05.06.1923
Umfang: 6
von Dokumenten Steuerträger! U U llle WlWMstkN (lmposta s. riebe??» mnbile) sind von morgen an erhältlich bei S.Pötzelberger amPfarrplatz er» ail w. ich »er on ne >n Weimar. Und wenn tausend Materialisten nur Tat sachen, nur Feststehendes gelten lassen wollen, es trägt doch jede Stadt ihre eigene, Ihre merk würdige, Ihre persönliche Physiognomie, die nicht Hauser. die nicht Plätze, die nicht die Lage ihr gibt, die in ihv webt, die sie umkreist, die ihr Geschichte, Erinnerung, Geist, Streben. Denken

, die von hier ausgeht, dos Tuchen, Denken, Streben, de Konzentration Bieler zieht weithin ihre Krei e, weht in de? Luft, umspielt Mauern und Türme. Und der alte Geist Weimars lebt noch immer n diesen Mauern, auch wenn die Großen, die ihn getragen, längst, längst vorübergegangen, und ihre Werke Überall, wo deutsche Zunge wohnt, Heimatrecht besitzen, Gemeingut aller EMldeten geworden. Hier hat man In Mu seen, In Bildern, in tausend Erinnerungen jenen Geist festzuhalten gewußt, und um alle, alle, die hier les

-en, spielt unsichtbar der Geist, der Wille jener Zeit. Weimer oder Potsdam, die beiden Städte charakterisieren die.beiden Hemisphären des menschlichen Strebens Geist oder Gewalt. Äreben und Macht. Willensaestaltung und Ge- staltun-zswille. i Hier sprechen die Menschen leiser, hier ist alles Treiben «beherrscht, abgetönt, hier webt l eine Atmosphäre von Ehrfurcht, wie in einer Kirche. Ueberall Historie, überall geweihter Boden. Ueberall Erinnerungen, ein Suchen nach Erinnerungen, ein Feschalten des Bergan

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Seite 3 von 6
Datum: 01.12.1924
Umfang: 6
historischen Denkwürdigkeiten von Kaltaus 1 5me Lire 7.20. vorrätig ln 5. pShelberger's Papierhandlung, Man. Werdende Wunder. 'München, Ende November. Das weite Musstellungsgebäude aus der Dhe» resienlhöhe liegt, mit allen seinen eingeschalteten Baulichkeiten, in dichten Nebel gehüllt, in tie fem WtnterWaf. Noch Drt kein Hammer- Mag, kein Klirren von Werkzeugen die unheimliche Stille. Die Materie schläft. Unauf haltsam aber regt sich und schafft der Geist, der unermüdlich alles Nötige vorsieht, um der stau

werden die gesamten -Einrichtungen des mündlichen und schriftlichen Verkehrs gezeigt werden. Hier wird der Radioverkehr mit den neuesten Erfindun gen, die der unermüdliche deutschen Schaffens geist dem Problem -in kurzer Zeit abgerungen hat, einen Hauptanziehungspunkt bilden. Auch der Telegraph und das Telephon werden zu sammen mit den Einrichtungen der Post Än Bild des modernsten Postverkehrs bieten. Aus dem Binnenverkehr folgt in einer weiteren Halle der Lvmdverkehr, beginnend mit der Dar stellung

wirklichen. Auf dem Reick des Geistes und der Technik führend voranzuschreiten, kann dem deutschen Volk nicht einmal der Verfailler Ver trag verwehren Glück auf all denen, die mit schaffen. unserem Volke neue Ehre, neuen Ruhm zu gewinnen, handle es sich nun um die geistigen Schöpfer, um ausführende Ingenieure oder um die Arbeiter der Hand! Allmbllcke. Langsam greift der Geist der Verständi gung um sich, der Versöhnungsgeist zwi schen den Völkern. Es öffnen sich die Grenzen für den friedlichen Handel

und Spiel etwas ganz Eigenartiges, Fremdes. Italien selbst ist in seiner Bedeutung gewaltig gewachsen und mit ausschlaggebend für den Weltmarkt. Der Geist der Arbeit und Versöh nung hat ital. Schauspieler nach Deutschlam> gerufen, Maria Javobini und Albertini filmen in Berlin, deutsche Operateure arbeiten in Rom l und Neapel. l Und wir? Wir hoffen im heurigen Winter noch manches Werk gemeinsamer Arbeit zu schauen. Praktische kunslanschauung ln den Schulen. Von Dr. tng. h. c. Wexcmld« Koch. Es handelt

, die menschliche. Ein Mensch, er mag jeglicher Schicht angehören, der einen wachen und regen, erzogenen und gepflegten lebendig-praktischen Sinn für das Schöne und Geschmackvolle hat, wird diesen Sinn natürlicherweise überall in seinem Leben umsetzen. Und während so dieser harmonische Geist die Nation in ihrer ganzen Breite durch dringt, wird auch die Existenz des Einzelnen davon zeugen: fürs erste in seiner eigenen Um gebung: im Heim. Und es ist ein alter Er» fahrungssatz. daß ein Mensch, der sein 'Herz liM

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Seite 2 von 6
Datum: 06.02.1925
Umfang: 6
» nicht durch große stehend, Heere gerichl« erst dann vorlegen «»«, «am di« kartet auf ihrer Ablchuuug beharren wall«. Augoro, v. Februar. (Ug.Br.) In der nagorq> Mtuisterpräsideni F«ti Vey I Konstantin» dte von grie- H«tze^Iety kei. dt- jedoch zulassen werde. Sollte e» zu u»e»u würde die Regienmg. tüechjM Bs«, »acht »G « Geist und Erziehung ssere ivtittel und Wege gibt, laerre» «e» lehrt un». daß »üntmisse nicht > zu sichern. D» sche TVation äl» ein« Einmischung in eine innere Angelegen- heit ansehe. Die Frqge

de» Patriarchat« sei weder im Verl«» von Lausanne noch in den Beilag en derkHrl and die lürtirt werde stch al« etwa» vorschreibe! ges Widerstand und Gewlssen der v«»r »imn besseren Geist und «inen edleren Ehra«, er. wecken werden al» den Stolz den Sieg tn einem Kamofe der Waffen. Kellogg wie» <w« den Dawesptan als ein» große» neue Ernmmn. fchafi auf dem Wege zum Frieden hin. Da, Ergebnis der Londoner Konferenz hat die Er. Wartungen seiner Veranstalter bei weitem über, troff«» Die Reparationefrage

1)i« Förderung von Hndustrie» Handel und Verkehr. Ich seihe mit guten Erwartungen dem Tage ent- gegen, an dem in England und dem Wrigen Europa ein frei her Markt für Gold bestehen wird. Deatschland muß in jeder Beziehung sta- bitiflert und den andeom Ländern di« «otnßen^ dige Sicherheit geboten werden. Es muß ein Geist gewonnen werden, der für den Frieden wirrt, und es den europäischen Völkern gestat- in Eicher- Geist gewonnen werden, rrt, tet. sich ihre Zukunft fürchtlos und heit »i gestalten. Der Dawespkm

hat nicht alle Problem« gelöst. Aber diese anderen Probleme werden lösbar fein, wenn man sie in demselben Geist des Verständnisses und ld«r Tot« wirv. Die Ereignisse lösen des vergangenen Jahres dag m der WÄ da, >nist. größeren Nutzen erfährt durch sind ein Gefühl Beweis dafür» daß dvlfür im Wachsen daß die Welt einen verliSß- lichen Interessenausgleich, durch gegenseitig« Konzessionen und durch Berücksichtigung der Rechte und der Hoffnungen aller Völker, als durch die bedrückend« G«oalt der Waffen oder durch starke

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Seite 7 von 14
Datum: 22.11.1924
Umfang: 14
vor ihr gesichert ist. von der allen Zeit in die neue. Anno 1186 l'luhten im Jänner die Baume, im Mai schnitt man das Korn und anfangs Juli waren die Weintrauben reif. — 1271, am A. Februar, gründen Meinliard II. lind seine Gemahli-n Elifabetih das Spital und die Heilige Geist-Kirche daneben. (Das Spital verfügte damals über vier Betten.) Am 4. März 1271 trat Graf Meinlhard I!. seine Herrschaft in> Tirol cm. nachdem die Länderteilung mit sein«m Bru der Albert, >ivelcher die Herrschaft Gör; mit dem Pustertale

werden, daß er sich ohne Hilfe der . Hände selbst bekleidet und in physischer Form > tätig ist. Wir würden das ein „Wunder' nen nen, während es doch nur die Wirksamkeit eines Gesetzes wäre, von dem wir heute noch wenig wissen. Je mehr wahre Gedanken unser Geist zu ' Bau und Bildung aufgenommen hat, um so empfindlicher und wacher wird er gegen alle ^ Unwahrheiten. Er wirft sie um so sch:i?!'er hin aus — genau wie der gesunde Magen sich un- ^ bekömmlicher Nahrung entledigt. Darum fühlt j der Mensch eine Zeitlang physische

Störung, denn der Geist, durchaus wach gegen Irrtum und von wahren Gedanken immer neu gekräf tigt. treibt unaufhörlich die Unwahrheiten aus dem Tempel, denen er unbewußt seit Jahren Herberge gewesen sein mag. Der wichtigste aller Gründe, weshalb wir nicht lügen sollten, ist der, daß diese Gewohn heit dem Körper Krankheit und der Seele Elend bereitet. Lügen schädigt uns am schwer sten. Wenn wir Lügen sprechen oder Lügen schweigen, machen wir diese Lügen oder krum men Gedanken zu einem Teile unseres

! Diese Unwahrheit unrd vom ganzen 'U'enschengelchle hte auirechl e^düteu, !a, e^ wird so fe't s:' gegiaur-r. selten dar' gedaMt und nie -darnach !'e'r.?gt ?''r^! Wenn der Geist dein K^-pec wahre Gedni- ken sendet, werden sie sich abermals selbst als solche erweisen, indem sie dem Körper ewiges Leben geben so wie der Geist das ewige Leben lebt. (Nsbertragen von Aiax Haysk.)

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Seite 1 von 6
Datum: 10.01.1920
Umfang: 6
, den 1O. Jannev 1920 54. Jahrgang Die Zukunft der Deutfcken. Eine „Neujahrsbetrachtung eines National ökonomen' in der „N. Fr. Pr.' erläutert in tiefen Worten der Deutschen Wert in der Welt geschichte und ihre. Zukunft. Deutscher Geist und deutsche Kulturarbeit, um deren und ihrer Früchte Erhalt wir hier kämpfen, sind die durchdringenden Lebenselemente, welche deut sche Größe schufen und wieder schassen werden. Wir wollen die Schlußworte dieser gründ lichen Betrachtung Brentanos nicht vorent halten

, dessen universaler Geist kein Wissensgebiet ohne För derung gelassen hat. Hierauf folgten seine musikalischen Welteroberer, die Bach, Händel, Haydn, Mozart, Beethoven, Weber, Schubert, Wagner, Brahms, die Dichterfürsten Lessing, Goethe, Schiller und alle diejenigen, die im 19. Jahrhundert auf allen Wissensgebieten die Lehrmeister der Welt geworden sind. Die Stärke der Deutschen ist ihr Geist und die systematische Durchdringung des Lebens mit den Ergebnissen seiner Betätigung. In den letzten vierzig Jahren

hat sich dieser Geist den praktischen Dingen zugewendet, der Technik und Wirtschast, und mit Hilfe seiner diszipli nierten, gelernten und ungelernten Arbeiter jene Fortschritte erzielt, welche sie zum Gegen stande des Neides der übrigen Welt gemacht hat. Diese seine Stärke, sein alles überwinden der Geist, wird dem deutschen Volke bleiben, mich nach Schwinden seines militärischen -Uebergewichtes. Wäken die Franzosen nicht so verblendet, so würden sie hierin die ihnen Drohende Gefahr erkennen. Denn nichL

mit so gläubigen Worten ruft: Ich Hab' dich je und je geliebt, Gerechtigkeit! Dein Adlerauge ungetrübt, Dein reines Kleid. Wo quellenheiß Empörung schwillt, Rauscht dein Gewand; Es schwebt der Wage Sternenbild An deiner Hand. Du harrst in schweigender Geduld, Du klopfst ans Haus, Du siebst des Herzens tiefste Schuld, Du löscht sie aus. Unsichtbar sammelt dein Gericht Die Schmach der Zeit, Noch lebt dein Geist, noch lebt dein Licht Gerechtigkeit!' JeuMWlM. Der Oberste Ritt in der klemme. Der Oberste Rat

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Seite 1 von 4
Datum: 09.02.1926
Umfang: 4
der sie beherrschende Geist in alle anderen tschechischen Parteien Eingang gesunden hat, weil er der universelle Geist der tschechischen Politik gewor den ist. Die nunmehr erlassene Sprachenverord- imng ist Geist vom Geiste Kramarschs. Er ist bei ihr ebenso zu Gevatter gestanden^ wie bei der badenischen Sprachenverordnung im Jahre 1897. Karl Kramarsch ist sich selbst treu ge blieben, treu geblieben der Hussitischen Ueber- lieserung. treu geblieben seinem beständigen Haß gegen alles Deutsche. Wiederholt

Geist Kramarschs, dem sie sich längst verschrieben hatte, sondern den Klang seines Namens. Präsident des Staates wurde nicht der volkstümlichere Kramarsch, sondern der international angesehenere Mafaryk. Kramavsch mußte sich mit der bescheideneren Rolle des ersten Ministerpräsidenten des neuen Staates begnügen. Sem persönlicher Ehrgeiz hatte damals einen argen Stoß bekommen. Seit dieser Zeit ist Kramarsch auf den Hradschin nicht gut zu sprechen. Wer , selbst die Würde eines Ministerpräsidenten

noch vom Völkerbund ignoriert werden, wenn nicht ausdrücklich er- klärt wird, daß es sich um ein« rhetorische Fi- > gur handle, wenn dem nicht so sei. bedeute sie j eine Bedrohung Oesterreichs, das. nachdem es Mitglied des Völkerbundes isk umso mehr Recht auf dessen Beistand habe, da es vollstän dig abgerüstet ist. ordnung beweist deutlich, daß sie nicht nur keinen Geist von Locarno atmet, sondern im schroffsten Widerspruch zum Verfassungsgesetz und zum Minderheitsschlutzvertrag vom 19. September 1919 steht

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Seite 2 von 6
Datum: 02.12.1871
Umfang: 6
es ja nicht nnmöglich, daß ich Sie vom Gegentheil Ihrer Ansicht überzeugte, daß Sie wirklich durch mich, als Medium. Geister zu sehen bekämen.' „Sie gehen mit Ihren Scherzen zu weit, mein Herr!' sagte der Lauteste. „Bitte um Verzeihung?' war die Antwort „Wollen Sie wetten ich setze hundert Dollars;! Sie sollen durch mich einen Geist sehen, Sie sollen mit ihm reden, und wenn Sie dann noch Geister leugnen, habe ich verloren. Einver standen?' „Gewiß! Aber — ehrlich gesagt, ich habe keine hundert Dollars hier. Zehn

will ich fetzen.' ^Jch anch,' riefen zwei Andere. „Ich setze zwanzig!' rief der Vierte. „Dann sind's sünizig. Wollen Sie uns für fünfzig Dollars Ihren Geist zeigen?' „Ja wohl! Hier ist meine Hundert-Dollar- Note. Kleines Geld habe ich nicht sür fünfzig Dollars bei mir!' „Nun' meinte der Eine der Vier, „damit wir Alle sicher gehen, geben wir Ihnen fünszig Dollars, und Sie legen vor unseren Augen ihre Note dort aus de» Tisch, setzen einen Leuchter darauf, wir sehen zu, und wenn Sie mich vom Dasein Ihres Geistes

überzeugen. nehmen Sie die Note, sonst theilen wir Andern uns darin.' „Angenommen!' riefen Alle, der Vorschlag wurde genau so ausgeführt. „Sie als Ungläubigster,' sagte der Alte mit geheimnißvoller Miene zu dem jungen Mann der Gesellschaft, welcher am meiste» gespwchen und gelacht hatte, „Sie sollen den Geist sehen. Nen nen Sie mir irgend einen Ihrer Verstorbenen!' .Meinetwegen!' erwiederte der Angeredete ungläubig. „Vor drei Jahren starb ein junges Madchen, dem ich herzlich zugethan

war, können sie diese her citiren?' „Gewiß! Doch müssen sich nun die Herren iu alle meine Anordnungen sügen. Sie, der Sie das liebende Mädchen sehen wollen, gehen hier in das kleine Zimmer nebenan, das sich ganz zu dem Unternehmen eignet, «sie mögen sich aus's Sopha setzen und die Thüre halb ge öffnet lassen, damit Sie nicht ganz im Dunkeln sitzen, und dort crwarteL Sie den Geist.' „Darf ich eine Flasche Wein mit zwei Gläsern mitnehmen? Ich muß dock mit dem Mädchen anstoßen, wenn sie kommt.' Alle lachten; der Alte

Geist scheint sehr penibel zu sein?'

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Seite 81 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
: Volk, Stadtbild, die Arbeit und ihr Geist. Baumbepflanzte Stra ßen führen uns ins Innere der Stadt, und wo der Platzmangel solche Zierart nicht mehr zuläßt, steh-n sich die Gebäude näher gegenüber, die stolzen, eigen schönen, alten Kaufmannshäuser. Der schönste Straßenzug Hamburgs urid wohl einer der prächtigsten europäischer Städ> überhaupt, ist die Haroesterhulde-Alle-c Die köstlichsten, vor nehmsten. in auserlesen seinem, tiefen Sinn für Knnst bezeugenden Stil erbauten Villen

Ozeanschiffahrtsgesell- schaften, zwischen Hotels und Kaufhäusern größter Art, aus der breiten plätschernden Flut hoch aufragen mit ihren spitzen Türm chen. Bemerkenswert ist ferner das ehr würdige Rathaus der Stadt, und vom Geist der -handelskuMgen, weltbewanderten Bürger sprechen außer d-em Hafen auch die gewaltige Börse, sowie das sich daranschlie- ßende Viertel der Großbanken. /Mitten durch das G-ew-ühl d-er überaus lebhaften Geschäftsstadt führt uns die Hoch- bcchn zwischen dichten Häuserfronten an den Bcchnhof

all der technischen An lagen Leben verleihen. Schwer fällt es, in alle Einzelheiten d-es so überaus lebensvollen Bildes einzudrin gen, ja es drängt sich in überwältigender Weise die Bewunderung auf vor solch ge waltiger Arbeitsleistung, wie sie hier der Schaffensdrang, der Geist und die Tatkraft des deutschen Volkes vollbringt. Ueber diese Gedanken erhebt sich weiter und freier der Geist und ein Verstehen der Zeit, ein mäch tiges Hoffen erfii die Seele, blicken wir von der Landseit üiber Stadt

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Seite 1 von 8
Datum: 03.01.1877
Umfang: 8
-strebsame Schriftsteller, der tüchtige Kenner deutscher Literatur ist nicht mehr — nach langen Leiden nahm ihn der Tod auS unserer Mitte. In dem bergümgürteten Meran , wo er für seine müd-kranke Lunge Heilung suchte, wo sein Geist bei dem Anblick« der mächtigen, nie wan kenden Verge neue Kraft für sei» Schaffen aufnehmen sollte, hier in dem schönen Meran, wo er so gerne weilte, hier muß'e der wackere Mann seinen Geist aushauchen. Mit fieberhaftem Eifer arbeitete er in den letzten Monaten

an seinem bedeutenden Werke über Hebbel—leider sollte eS seine letzte Arbeit sein — und auch diese gönnte ihm das Schick sal nicht ganz zu beenden. Wie wir bei dem Tode eiveS jungen Mannes tiefe Rührung em pfinden, daß ein Leben mitten in seiner Ent wicklung abgebrochen wurde, so erfüllt eS unS mit Schmerz zu wissen, daß ein Mann nach langem mühevollen Arteiten, nachdem er meh rere Jahre seinen Geist einer Arbeit geweiht, die sein ganzes Denken und Fühlen ausmachte, daß er trotz des mächtigen Ringens seine Arbeit

in seinem 49. Lebensjahre Dahingerafften, war diese Manier fremd. Als ernster Literarhistoriker ist er zwar mit dem Loben nicht gleich bei der Hand, aber mit einer Liebe zur Sache vertieft er sich i!t den Gegen stand seiner Darstellung; die Dichter und Schrift steller, die seinen Geist beschäftigen und in ihm ihre Darsteller finden, werd,15 nnS liebe gute Bekannte, deren Denken »nd Fühlen wir genau kennen, um ihre Leistungen gehörig zn würdigen. Wir urtheilen ganz anders über die soge nannten Schicksalsvramen

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Seite 3 von 8
Datum: 14.11.1917
Umfang: 8
und Zusammenfassen aller Ausgaben zu sichern hoffen, wonach man Meraner Zyitung' verlange, den Sieg und den Frieden der Welt. Die siebzehn jetzt verbündeten Staaten haben die Ueberzeugung zusammengeführt, daß, so fern nicht der Geist, von dem der Deutsche Kaiser und das deutsche Volk beseelt seien, ver nichtet und zerstört würde, es keinen Platz gebe, wo freie Nationen leben könnten. Der Redner erwähnte dann Belgien und Serbien und ver sprach ihre Wiederherstellung. Das kleine miß handelte Griechenland

mit Veniselos, fuhr Redner fort, hat die Maschen der Intrigen zer rissen und die Flagge Griechenlands wieder in die vorderste Reihe der Freiheit gebracht. Ueber Amerika sagte Curzon: Wir dürfen sicher sein, alles, was durch die Hilfsquellen dieses großen wunderbaren Landes, durch den Geist und Eifer seines Volkes und durch die unbeug same Ruhe und den Geist des Präsidenten zu standegebracht werden und was von diesen Hilfsquellen zu dem Kriege beigesteuert werden kann, ist beigesteuert worden und wird es wer

den. Zweien unserer mächtigen und vertrauens würdigen Alliierten, fuhr Curzon fort, bringen wir ehrfurchtsvolle Sympathie entgegen. Wir vertrauen, daß der Geist des Mutes imrussi- schen Volke das trübe Dunkel zerreißen wird, das jetzt über seiner Zukunft hängt. J.taliens Volk und seine Staatsmänner stehen Schwierig keiten gegenüber, die sie aber hoffentlich über winden werden. Bonar Law entschuldigte die Abwesen heit Lloyd Georges und fuhr fort: Dem vom Curzon über Rußland Gesagten brauche

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Seite 1 von 10
Datum: 14.08.1910
Umfang: 10
. Es ist viel leicht das größte Verdienst Erzherzog Karls als Feldherr Und Organisator, und ein Beweis seines Genies, dies erkannt Und allen Anfeindungen Und Widerständen Mnr Trotz bei uns die Ab schaffung der lebenslänglichen Dienstzeit durch gesetzt zU haben. Ja. übermäßige Länge der Dienstzeit ist weit eher geeignet, den militärischen Geist auszu treiben, als ihn zu festigen. Die drill gequälten Veteranen, die bei Jena zusammen brachen, besaßen weit weniger davon, als die -Jünglinge der Freiheitskriege

Und die jugend frischen Heere, die !unter greisen Führern die neue deutsche Kaiserkrone erkämpften. Ist der richtige Geist im Volke nicht vorhanden, dann läßt er sich auch nicht im VoMheere hervorbringen, weder durch schöne Worte, nock durch Exerzieren, Para dieren Und Manövrieren. Wenn also gegen die zweijährige Dienstzeit angeführt wird, daß „durch eine Um ein Jahr längere soldatische Erziehung dem Heere der nachhaltige kriegerische Geist ge sichert wird, der im! Ernstfalle alle widrigen Um stände

überwindet', sio ist dies eine Phrase, die schon durch die Tatsache widerlegt wird, daß die „dreijährigen Diener' ihrem Dienste lange nicht mit dem Eiser und der UnVerdrossenheit obliegen, wie die jüngeren Jahrgänge. Der militärische oder kriegerische Geist verträgt eben keine bloß mechanisch-anhaltende Spannung, er ist eine mehr latente Eigenschaft, .die aber höchster momentaner oder periodischer Steigerung sähig ist; und es ist weniger die Festigung des kriegerischen Geistes, als vielmehr die rei

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Seite 1 von 8
Datum: 27.09.1889
Umfang: 8
, auch noch eine Art Hochmuth des Geistes, welcher ihn bis zur Lächerlichkeit sührte. Die grundfalsche Er- ziehungSweise eines Theils unserer höheren Gesell- schasts-Scbichten gab die Richtung; ein leicht auf nehmender Seist überlastete sich mit rasch zusammen gerafftem wissen. Beides zusammen gab dann eine Weltanschauung, in welcher nichts vorherrschend blieb, als das altererbte, eingeimpfte Vorurtheil. Die Knechtschaft aber, in welcher Geist und Sinn des Fürsten gefangen blieben, blähte sich nur in ihren Fesseln

fl. >li> Zur». Att»»d,ne von InjerlionS-Aufträge» in allen Inseraten - Bürea, Freitag, den 27. September 1889. init dem ultramontanen Christen zu verbinden weiß, so auch, nach seiner Ansicht, den tiefen Gelehrten mit dem hochgeborenen Aristokraten. Sein Geist flog und flog — und Fürst Liechtenstein blieb doch nichts als ein Nachbeter seiner geistlichen Vorbeter, ein Spielball seiner Standesvorurtheile, ein Quack salber mit der kleinlichsten politischen Hausmittel- Apotheke. Worauf lief denn der ganze Aufwand

gesunde Landjunker, ohne ein Buch zur Hand zu nehmen, auch gekommen. Diese Beschränktheit wußten sie sich auch am Spiel tische, im Gespräche mit dem verbauerten Pfarrer einer weltentlegenen Landgemeinde, auf der Jagd im Umgange mit Treibern und im Hause bei dem Umgange mit den Bedienten zu bewahren. Das ist das Unglück der Söhne großer Herren bei uns zu Lande, daß sie von Jugend auf — meist durch geist liche Lehrer, welche ihrerseits aus einer Drillanstalt für verschnittene Geister hervorgegangen

sind — irre geleitet, von der Berührung mit der Weltluft fern gehalten und so in eine Richtung gedrängt werden, aM welcher sie sich zeitlebens nicht mehr zurecht finden. Das ist der Fluch einer Erziehung abseits vom Volke. Der Geist, welcher ein ganzes Volk beherrscht, kann ja auch ein falscher sein. Es ist aber doch noch immer menschlicher, mit der allge meinen Anschauung zu irren, als gegen sie. Die durchschnittliche Geistesrichtung eines Volkes soll in jedem Einzelnen desselben vorherrschen

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Seite 1 von 16
Datum: 12.07.1899
Umfang: 16
. (Nachdruck »erboten.) Ein altherxebrachteS und darum im deutschen Volk» wie ein ia Granit gemeißelter GesetzeSpqragraph zähe festgehaltenes, medizinisches Bönmout lautet: „bleris Sana in corpore S2II0', Da? soll zu deutsch heißen entweder: „Nur im gesunden Körper herrscht — oder wohnt — ein gesunder Geist', oder etwa: „Der Seist ist nur dann gesund, wenn auch der Körper gesund ist', oder wie man dieses Diktum sonst noch über setzen mag. Immerhin bringt eS materialipischerweise Geist und KSrper

«st in die rechte Beleuchtung gerückt werden. Ein unsterbliches Beispiel sllr die Irrigkeit der Annahme, dqß Geist und Körper in animalischem AbhängigkeltSVerhSltniß von einander stehe», liefert der »sterreichische Dichter Robert Hämerling. Dieser gottbegnadete Sänger schus der Nachwelt gerade, dann seine herrlichste» Meisterwerke, wen» er von innerlichen Schmerzen, di« übrigens' noch dazu unheilbar waren, gepeinigt wurde. Fast sein ganzes öss-ntliches Leben Wdürch h-!te di es«r Dichter mit einem chronischen

Magen »Id'en zu litmpsen, welches ihn viel zu früh in'» Grab hinab riß: sein Geist aber schwebte über dem Moder und Staube seines dahinsiechenden Körpers im Sonnenlicht« dec Phantasie bis an sein Ende. Schon aus di-sem Gcund', möcht« man sagen, gehören Hamerlings Produktionen zu dem B-wundernS- werthesten, was die Poesie der zweiten Halste dieses Jahr hunderts hervorgebracht hat. AIS Sohn blutarmer Eltern, am 24. März 1830 zu Kirchberg am Walde in Nlederösterreich geboren, absolvierte

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