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Neueste Zeitung
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Page 14 of 16
Date: 09.06.1933
Physical description: 16
Phot. Gend.-Jnsp. Heinrich Leiitsch. Holzgau. Eine Hundertjährige. Theresia Bargehr, geborene Knecht, wurde am 10. Mai 1833 in Warth, Bezirk Bregenz, geboren und ist derzeit wohnhaft in Lech leiten, Gemeinde Steeg, im Lechtal. Die Hundertjährige ist sowohl körperlich wie geistig noch sehr gesund, hat noch ein gutes Gedächtnis und weiß noch viel aus ihrer Jugendzeit zu erzählen. * Bild rechts oben: Der Morgan-Skandal in Nordamerika. Die Untersuchung gegen das Bankhaus Morgan wächst

sich zu einem Skandal aus, dessen politische Folgen für Amerika un übersehbar sind. Die Presse fordert bereits den Rücktritt einiger Kabinettsmitglieder, die durch die Aussagen Morgans und seiner Beauftragten vor dem unerbittlichen Staatsanwalt Pecora belastet erscheinen. Unser Bild zeigt (von links nach rechts): Norman Davis, den Genfer amerika nischen Vertreter, I. P. Morgan und Schatzsekretär W o o d i n. * Bild links oben: „Graf Zeppelin" in Rom. Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin" hat bekanntlich

der italienischen Hauptstadt einen Besuch abgestattet und ist dabei vom König und dem Luftfahrtminister be sichtigt worden. Der Besuch des Zeppelin hat in ganz Italien große Begeisterung erweckt. Der in Rom weilende deutsche Propagandaminister Dr. Goebbels wohnte ebenfalls dem Empfang des Zeppelin und seiner Besatzung bei. Unser Bild zeigt Dr. G o e b b e l s mit Luftfahrtminister B a l b o und einem Herrn der deutschen diplomatischen Ver tretung auf dem Flugplatz in Rom, vor der Ankunft des Zeppelin. * Bild

links Mitte: Rosegger-Brunnen in Mürzzuschlag. Das Werk des Grazers W. Gösser wird demnächst im Beisein Gerhart Haupt manns enthüllt werden. * Geschicklichkeit im Autofahren. In der Umgebung von Berlin fand kürzlich eine Geschicklichkeitsprüfung für Kraftwagen und Motorräder auf einem überaus schwierigen Gelände statt. Unser Bild zeigt ein Auto bei der Fahrt über einen Steilhang. Ein preisgekröntes Drei-Tandem-Gespann, das bei der landwirtschaftlichen Ausstellung in Berlin viel bewundert wurde.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 16
Date: 13.06.1931
Physical description: 16
von Memlings „Jüngstes Gericht". Ein solches abenteuerliches Schicksal hatte Memlings berühmtes Gemälde „Jüngstes Gericht". Heute hängt dieses Bild in der Marienkirche zu Danzig. Aber wie ist es dort hingelangt? Im Jahre 1473 sollte das Bild in einer Florentiner Kirche untergebracht werden. Zu diesem Zwecke wurde es von einem in Brügge ansässigen italienischen Kaufmanns- Haus namens Tani auf dem englischen Schiffe „St. Tho mas" verfrachtet. Das Schiff stand unter dem Kommando eines französischen Kapitäns

und fuhr unter burgundischer Flagge. Doch das Schiff erreichte nie seinen Bestimmungsort. Im englischen Kanal wurde es von Kapitän Beneke aus Danzig mit seiner Karavelle „Peter von Danzig" gekapert. Der Kapitän verkaufte das Schiff an seine Danziger Reederei. Diese konnte mit Memlings Bild nichts anfan gen und stiftete es der Bruderfchaftskapelle in St. Marien. Nun folgten eine ganze Reihe Beschwerden und Pro zesse. Karl der Kühne von Burgund, dessen Flagge bei diesem Raub beschimpft wurde

, und die italienischen Kauf leute in Florenz, die das Bild erhalten sollten, erhoben Klage. Doch der Prozeß blieb unerledigt und Memlings Bild in Danzig. f Im Jahre 1817 entführten es die Franzosen nach Paris. Acht Jahre später gelangte es dann nach Berlin. Aber auch dort blieb es nicht lange; denn Friedrich Wil helm III. sandte es wieder nach Danzig zurück. Ein gestohlener Gainsborough. Recht bewegt war auch das Schicksal Gainsboroughs berühmten Gemäldes „Duchesse de Devonshire". Im Jahre 1878 war dieses Bild

Eigentum der Londoner Kunsthänd lersfirma Agnew. Damals bot man für das Gemälde 60.000 Dollar. Den Gebrüdern Agnew war dieser Preis zu niedrig, und. sie beschlossen, noch eine Weile zu warten. Adam Worth, ein großer Dieb, wartete jedoch nicht. Er schnitt in einem unbewachten Augenblick das Bild aus dem Rahmen und reiste mit seiner Beute nach Amerika, wo er es an den Mann brachte. Im Jahre 1900 entdeckte ein Detektiv der Firma Pinkerton das' gestohlene Gemälde in einer Privatsammlung. Nun kaufte

es Morlang Agnew für einen exorbitant hohen Preis zurück. Trotzdem machte er ein gutes Geschäft. Er fand sofort einen Käufer, einen amerikanischen Milliardär, der ihm das Bild mit einem großen Ueberpreis abkaufte. Mona Lisa. Am 21. August 1911 erregte die ganze Kulturwelt Leonardo da Vincis berühmtes Gemälde „Mona Lisa". An diesem Tage wurde das Bild aus dem Pariser Louvre ge stohlen und erst drei Jahr später, am 12. Dezember 1914, wiedergesunden. Ein italienischer Stubenmaler, der die Aufgabe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 12
Date: 12.01.1952
Physical description: 12
Königreiches Li byen. Unsere Aufnahme zeigt den Minister präsidenten und Außenminister Mahmud Bey Muntasser. Das Kursfiugzeug Zürich—Amsterdam der Swissair, eine viermotorige Douglas-Maschine, verfehlte bei einer Blindlandung auf dem Flughafen Schipol die Landepiste und geriet in einen Ackergraben. Wie durch ein Wunder konnten sich alle 14 Passagiere, sowie die 6- köpfige Besatzung, aus der Maschine retten, bevor die Flammen des brennenden Flugzeu ges die Ausgänge blockierten. Unser Bild zeigt den Rumpf

der Unglücksmaschine im Graben. Er ist vollständig ausgebrannt. Die übrigen Trümmer sind über eine Umkreis fläche von 150 Meter verstreut Immer deutlicher tritt der Plan des amerikanischen Generalstabes zutage, Nordafrika im Talle einer Invasion Europas als Aufmarschbasis zu benützen. Der Bau mächtiger Flug- leugbasen und die Verbesserung der Flotten anlagen in Nord- und Nordwestafrika sind klare Anhaltspunkte für diese These. Unser Bild: Im Hafen von Casablanca ist der ame rikanische Flugzeugträger „Corregidor

“ vor Anker gegangen. Er hat 13 neue Düsen- Kampfflugzeuge an Bord, die für die Flugbasen von Marrakesch und Meknes bestimmt sind, wo sie für das Training der Piloten verwendet werden sollen. Eine zweimotorige Transportmaschine der „Miami Air Lines'* mit 54 Personen an Bord »türzte unlängst über Elizabeth (New Jersey) ab. Zwei weitere Personen wurden von herab- riürzenden Flugzeugteilen erschlagen. Die Opfer waren in der Mehrzahl Puertoricaner, die sich auf dem Weg in die Heimat befanden. Unser Bild: Kurz

Gebäude in Brand gerieten. Der Absturz kostete acht Mann der Besatzung das Leben. Die übrigen sechs Besatzungsmit glieder und ein Zivilist erlitten schwere Verletzungen. Unser Bild zeigt Feuerwehrleute bei der Bekämpfung des Feuers. Links sind Trümmer der abgestürzten Maschine sichtbar. Die französischen Staats bahnen haben einen neuartigen Container-Typ in Dienst gestellt, der einen großen Fortschritt im Bahntransportwesen darstellt, welcher auf der Anwendung neuer Leichtmetall-Legierungen beruht

. Jeder dieser Waggons hat ein Eigengewicht von 16 Tonnen, einen Laderaum von 71 Kubikmetern und kann Fracht im Gewicht von 65 Ton nen transportieren, was gegenüber den bisher verwendeten Containern ein Mehrgewicht von 10 Tonnen ausmacht. In Straßburg erstand wenigstens als äußeres Zeichen einer künftigen europäischen Ein heit das neue Europahaus als Heim des Europarates. Unser Bild zeigt eine Luftaufnahme des Europahauses.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 04.08.1924
Physical description: 8
-ungarischen Armee be setzt war, ist das Bild, wie es in der Militärsprache des Weltkrieges hieß, „verkommen". Jetzt sahen aber Leute von der italienischen Gesandtschaft in Budapest die Reproduktion und die Gesandtschaft verlangte von der ungarischen Regierung, daß diese ihr das Bild zurückstelle. Die Regierung brachte auch heraus, wer das Bild hat: der Advokat Dr. Kovacs. Dieser hatte es gekauft, und man stellte auch fest, wer der erste Ungar war, dem das Bild „gehörte". Das war der General Julius Sipos

, und er erzählte, das Bild sei im Kriege nicht gestohlen, sondern, damit es nicht von den Kanonen zerstört werde, von den ungarischen Sol daten „aufbewahrt" worden. — Dieser General Sipos ist nur einer von den vielen, die sorgfältig Kunstgegenstände und andere wertvolle Objekte „aufbewahrt" haben, damit sie nicht von anderen gestohlen wer'den können. Terror, den sie totschweigen. Die deutsche Journalistenorganisation, der Reichsverband der deutschen Presse, bemüht sich seit längerer Zeit

, ob er mehr körperlich als seelisch litt. Er erschrak, als er in das Zimmer trat und daran . dachte, daß er das zweite Weihnachtsfest in Paris verbringen sollte. Rakowskh und Wolkoff, die ihn .schon in München ermuntert, wenn er zaghaft wurde, waren seit Monaten von Paris fort, und wenn er zurückblickte, sah er dunkle Bilder. Pro- feffor Kiesewetter war gestorben, der Preis eine Illusion gewesen und sein Bild, ein Charakterkopf, abgewiesen worden. Und als er an die Geldfrage dachte, schüttelte

Dir 50 oder mehr Francs. Wirf alle Scheu weg, das Bild bleibt Dir! . . . Und zweitens: Versuche mit der Wirtin intim zu werden! Ich lege ein Billet bei. Du wirst Kredit und schöne Stunden finden. Tue beides, ich beschwöre Dich! Dein Freund Ra- kowskh." Konrad war wie gelähmt. Lange schon hatte er seinen Schmerz verbissen, heute mußte er weinen. Nachdem er das Schluchzen im Bettkiffen erstickt, ging er zum Wandschranke und ergriff die Skizze, stellte sie nahe an das Fenster, das wenig Licht durchließ

, auf den Boden. Endlich faßte er Mut. Der Blick siel auf das Bild. „Siehst du mich?" sprach er. Ach, du weißt es nicht, und nie sollst du es wissen! Wie gut, daß mich das Auge nicht sieht! Ja, deine Augen!" ries er. ,/Und das Haar im Sonnengold, ja du, ganz meine Rosl! Nein, und hundertmal nein! Ich verkaufe dich nicht für eine Million!" „Warum ist alles so gekommen? ... Ich wollte wenig, aber auch das fehlte. Wenn ich von Glück geträumt, fand ich Enttäuschung. Wo ist der Gott der Gerechtigkeit? „Tugend geht

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Unterinntaler Bote
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Page 12 of 14
Date: 24.05.1913
Physical description: 14
hinüberspannte. Winter starrte immerfort das schöne Königskind an und sagte leise: „Ich sah ihn vor - einigen Tagen selbst, den „König von Rom". Im Prater —" „Dann müssen Sie auch Mitleid mit ihm haben!" rief die Gräfin. „Lesen Sie selbst, was der Knabe auf die Rückseite des Bildes geschrieben hat!" . % Sie wandte das Bild um, und Winter las die von Kinderhand geschriebenen Worte: „Liebster Vater! Ich bete jeden Tag für Dich, daß Du bald zurückkehrst. Ich liebe Dich von ganzem Herzen und sende Dir tausend

Grüße und Küsse übers Meer. Dein Dich ewig liebender Sohn Napoleon." Die Gräfin sah, wie Winter seine Rührung niederkämpste^ Da glaubte sie gewonnenes Spiel zu haben und sagte leise: „Nicht wahr, das ist weder Hochverrat noch Intrige — das ist nur ein Ausfluß kindlicher Liebe. Es liegt nichts Verbrecherisches darin, wenn Sie dieses Bild dem Kaiser überbringen — es ist im Gegenteil eine schöne und edle Tat. Sprechen Sie: dürfen wir auf Sie hoffen? Es ist ja auch nicht die geringste Gefahr

für Sie dabei. Denn als Gelehrter haben Sie auf Sankt Helena freie Bewegung, und es wird Ihnen daher ein leichtes sein, dieses Bild dem Kammer diener des Kaisers, Marchand, zu übergeben. Sie brauchen ihm bloß mit den Augen ein Zeichen zu geben, so wird er Sie ver stehen und sich Ihnen unauffällig nähern." Professor Winter erhob sich. „Frau Gräfin", sagte er, „diese Versuchung war stark, aber ich muß ihr widerstehen. So sehp mich auch das Schicksal des jungen Prinzen rührt, so kann dies mich doch nie

dazu verleiten, meine Pflicht zu.verletzen .und mein Wort zu brechen. Nehmen Sie dieses Bild zurück, Frau Gräfin; ich kann Ihre Bitte niemals erfüllen. Niemals!" wiederholte er mit Nachdruck. Die Gräfin nahm es mit zitternden Händen, versenkte es in die Tasche und sagte erblassend: „Mein Gott, so habe ich also vergeblich an Ihren Edelmut und an Ihre Menschlichkeit appelliert! Das ist bitter, das ist furchtbar! So soll also der Kaiser niemals das Bild seines Sohnes sehen, soll niemals seines Kindes Lippen

sich aufrichtig über diese Reise und über sein fernes, fast märchenhaftes Reiseziel. Auf dem weltentlegenen Eiland vollzog sich die Tragödie eines Gewaltigen, der einst Europa be herrscht und Königen Gesetze diktiert hatte! Nun war er ein ge fesselter, besiegter Löwe! ■ Unwillkürlich mußte Winter an die Sage von Prometheus, dem Titanen, denken, der zur Strafe dafür, daß er Zeus über listete, an einen Felsen geschmiedet wurde, wo ein Adler über ihn kreiste und ihm die Leber zerfleischte. Dieses Bild stand

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Tiroler Post
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Page 18 of 20
Date: 15.05.1914
Physical description: 20
- mit und ohne H allen Preislagen Landeck. Menus 3p 153 „Ohne Zweifel. Und doch halte ich das für das Höchste, wenn inan von dem, was ein Bild ausdrückt, fo gepackt wird, daß man darüber fast vergißt,Uvie gut es gemalt ist." „Ja, er ist einer von unseren Großen. Und doch hat es Jahre gedauert, bis er sich durchgerungen hat. Er hat es auch äußerlich schwer gehabt. Vor etwa zehn Jahren war er einmal verlobt mit der Tochter eines Handwerkers in einem kleinen Provinzstädtchen, so ziemlich das Dümmste, was ein aufstrebender junger

sie jedes Wort mit hoher Genugtuung. Andere Leute traten dazwischen. Es- stand immer eine Menge Bewunderer vor dem Bild. — „Große Kunst" — „Tiefe Lebenserfassung" — „Eminentes Können" und ähn liche Ausdrücke schlugen an das Ohr der Lauschenden. Nie mand betrachtete die schmächtige, kleinstädtisch aussehende Person, außer wenn jemand wartete, daß der Sessel endlich frei würde. Aber sie stand nicht auf. Zum ersten- und einzigenmal in ihrem Leben nahm sie anderen Leuten den Platz weg. Sie wußte es gar

nicht, aber es würde sie auch nicht berührt haben. Denn sie war versunken in das Bild, sein Bild. Und ihre Ohren tranken sein Lob, ihre Seele berauschte sich an seinem Ruhm. Sonst sah und hörte sie nichts. Sie war nicht mehr allein und fremd und be ängstigt in dieser kleiderrauschenden, schwatzenden Menge. Sie war keine Fremde hier. Die anderen waren Fremde, Unberechtigte. Sie hatte ein heiliges Recht an dieses Bild, denn sie hatte ein Lebensglück geopfert, damit es werden konnte. Nicht er selbst, ein Freund war zu ihr gekommen

und hatte gesagt: „Sie müssen ihn freigeben. Das Elend einer Hungerehe wäre der Tod seiner Kunst. Er leidet schon unter dem Druck der Kette, aber er hat nicht den Mut, es einzugestehen. Ich'weiß, daß er verzweifelte Stunden hat um diese Jugendtorheit." Sie hatte ihn frcigegeben. Und deshalb hatte sie Anteil an seinem Künstlertum! Sein Kunstwerk war die Wunderblüte, die aus der Asche ihres Opfer erstanden, aus ihrer erwarteten Jugend, ihrem un- gelebten Frauenleben. Sie blickte auf das Bild

Botschafter in Wien, Herzog Avarna, und der österreichisch-ungarische Botschafter in Rom, v. Merey, nahmen an den Beratungen teil. Die vier Diplomaten haben nicht nur die politische Lage eingehend be sprochen, sondern auch gesellschaftlich in freundschaftlichster Weise miteinander verkehrt. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Graf Berchtold, Marchese di San Giuliafio, Gräfin Berchtold, der italienische Botschafter Herzog Avarna und der österreichische Botschafter Ex. v. Merey. -— -4 INNSBRUCK wert

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Außferner Zeitung
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Page 18 of 20
Date: 10.05.1914
Physical description: 20
» sc Durch i lagen Lage, f bi 1 ligt Kiavi« jeder . 3471 z Am bei der Hal Zweitrittel ( St. Anton a beträgt 3215 Jagdsreunde ff 4 r- 153 „Ohne Zweifel. Und doch halte ich das für das Höchste, wenn man von dem, was ein Bild ausdrückt, so gepackt wird, daß man darüber fast vergißt, wie gut es gemalt ist." „Ja, er ist einer von unseren Großen. Und doch hat es Jahre gedauert, bis er sich durchgerungen hat. Er hat es auch äußerlich schwer gek>abt. Vor etwa zehn Jahren war er einmal verlobt mit der Tochter

, die die Lauscherin nicht verstand. Aber sie verstand, daß es Lob und Bewunderung war, und deshalb erfüllte sie jedes Wort mit hoher Genugtuung. Andere Leute traten dazwischen. Es stand immer eine Menge Bewunderer vor den: Bild. — „Große Kunst" — „Tiefe Lebenserfassung" — „Eminentes Können" und ähn liche Ausdrücke schlugen an das Ohr der Lauschenden. Nie mand betrachtete die schmächtige, kleinstädtisch aussehende Person, außer wenn jemänd wartete, daß der Sessel endlich frei würde. Aber sie stand

nicht auf. Zum ersten- und einzigenmal in ihrem Leben nahm sie anderen Leuten den Platz weg. Sie wußte es gar nicht, aber es würde sie auch nicht berührt haben. Denn sie war versunken in das Bild, sein Bild. Und ihre Ohren tranken sein Lob, ihre Seele berauschte sich an seinen: Ruhm. Sonst sah und hörte sie nichts. Sie war nicht mehr allein und fremd und be ängstigt in dieser kleiderrauschenden, schwatzenden Menge. Sie war keine Fremde hier. Die anderen waren Fremde, Unberechtigte. Sie hatte ein heiliges Recht

an dieses Bild, denn sie hatte ein Lebensglück geopfert, damit es werden konnte. Nicht er selbst, ein Freund war zu ihr gekommen und hatte gesagt: „Sie müssen-ihn freigeben. Das Elend einer Hungerehe wäre der Tod seiner Kunst. Er leidet schon unter dem Druck der Kette, aber er hat nicht den Mut, es einzugestehen. Ich weiß, daß er verzweifelte Stunden hat um diese Jugendtorheit." Sie hatte ihn freigegeben. Und deshalb hatte sie Anteil an seinem Künstlertum! Sein Kunstwerk war die Wunderblüte, die ans

der Asche ihres Opfer erstanden, aus ihrer erwarteten Jugend, ihren: un- gelebten Frauenleben. Sie blickte aus das Bild mit etwas wie mütterlicher Zärtlichkeit. Sie hatte es mitgeschafsen. Es überkam sie eine große, heilige Freude. Es war, als ob ein Strahl des sommersonnigen, lebenswarmen Bildes ans sie gefallen wäre und sie mit dem Glanze des Glückes und einer neuen, schönen Jugend übergossen hätte. Aber der Glanz kam nicht von außen, er kam aus ihr selbst. — Damals hatten sich wohl zweifelnde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 31.10.1950
Physical description: 8
> Drum ehret und opfert—denn unsrer sind viele! I ff a se klein und leicht aufwärts gebogen. pie Dirndlbluse mit hohen, puffigea Aer- meln! Ich drehe das Bild um. Auf der Rück te steht: „In ewiger Liebe, Deine Rosl.“ Das nächste Bild ist fünf Jahre darauf aU fgenommen worden. Vor einer Atrappe aus Birkenholz, die ein Geländer vor einem fluß vorstellen soll, steht der Vigil. In der gand einen hohen Bergstock, um die Schül lar das Bergseil gewunden, das Führerab teichen an der Brust

Of fiziere, sogar ein General ist darunter, Leh rer und Professoren! Die Frauen in langen Pumphosen und hochschulterigen Sportjak- ken, den Alpenstock in der behandschuhten Hand. Dann kommt ein Bild, das den Vigil mit leinen beiden Buben zeigt. Feste, stramme Burschen sind es, und sie sehen so aus, wie der Vater auf dem alten Bild. Das nächste Bild zeigt ein Grab. Ein klei nes Holzkreuz. Man kann die Buchstaben ganz gut lesen. „Rosina Oberlahner“, steht darauf. „Gestorben 1906.“ Und gleich da neben

ein Bild, ebenfalls auf einen Karton aufgezogen: die Aufbahrung der Rosina. Viele Kerzen und viele Kränze aus Tannen reisig. Still und stumm liegt die Tote, die Hände gefaltet. „Halt beim Heuziehen derfallen“, sagt der Vigil und blickt starr aus dem kleinen, vergitterten Fenster auf den Steilhang ge genüber. Hier heroben müssen auch die trauen mithelfen bei der gefährlichen Ar beit, denke ich. Das n» ctiste Bil< * zeigt wieder ein Grab. Vie Am^teuraufnahme. „Josef Oberlahner, \ der, gefallen 1914

in Rawaruska, Po- Aj'jteht unter dem Bild. Auf dem Kreuz 1 ikfi eine Kappe und ein Tornister, wie l ©ü sie 1914 noch getragen hat anstatt Helm lad Rucksack. . I Das nächste Bild, das der Vigil aus der Icäatulle nimmt, bleibt länger in seiner Iland. Er betrachtet es nachdenklich. Dann ftgter es vor mich hin auf den Tisch. Es zeigt ■(ine rundliche Bäuerin mit einem KinO im lirm. „Das ist mein Veverl, zwei Jahr nach ihrer Eochzeit“, sagt der Vigil. Ich drehe das Bild im. „Genoveva Stanzer, geborene Oberlah

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 28.11.1891
Physical description: 8
!" Egon fuhr mit der Hand nach der Brusttasche seines Ueberrockes, um das fatale Bild hervorzuziehen — aber Gott sei Dank, er kam noch zur rechten Zeit burchschnittüch hunbeit, in Oesterreich-Ungarn nur achtzig Mann betrage; nur die Erhöhung des Mannschaftsstandes könne die Herabsetzung der Dienstzeit ermöglichen. Die Jahreskosten für letzter: würden etwa elf Millionen betragen. Aus dem Budget-Attsschnsse. Eine leb hafte Debatte entspann sich beim Etat des Acker banministers, und zwar bei dem Titel

thur hat fallirt; die Passiven betragen 2 Vs Mil lionen und werden meist kleinere Leute und Handwerker hievon betroffen. ZlalitN. Der Friedenskongreß in Rom wurde am 16. d. wieder geschlossen, nachdem der Antrag auf vertragsmäßige Festsetzung eines permanenten Schiedsgerichtes zwischen den Völ- zur Vernunft; sieht sie erst das Bild, dann ist alles aus! Er steckte es noch tie'er in die Briefe hinein und beschloß, sein Geheimniß für sich zu behalten. „Aber ich bitte Dich um Alles in der Welt

, was sollte ich Dir denn für ein Geheimniß mittheilen?" Amanda bekam auf einmal einen Anfall von Kopfschmerzen. Egon mußte einen Wagen requiriren. Er stieg mit seiner leidenden Braut ein und brachte sie zu den Eltern. In einer Stimmung, in der man gleichgiltig selbst den Untergang der Welt hereinbrechen sehen würde, kam Egon heute in seiner Wohnung an. Er riß das Bild aus der Tasche und schleuderte es an die Wand. „Himmel, es ist kein Zweifel, sie hat das Bild gesehen und hält mich nun für — für einen Dudley — für verheirathet

! Ich könnte nun in die Lage kommen, den Beweis führen zu müssen, daß ich noch — ledig bin! Wie mache ich das? Vielleicht durch eine Aufforderung in allen Londoner Journalen? — Was einem nicht alles passiren kann!" rief er aus und warf sich auf's Sopha. Der -Zufall führte seinen Freund Albert herbei. Wild fährt Egon auf den Arglosen zu: „Mensch, Du hast mir dieses Bild in die Tasche meines Ueberziehers gesteckt? Den Streich dankt Dir der Teufel!" „Wie sollte ich dazu kommen?" „Keine Ausflüchte, ich sehe Dir das Verbrechen

an den Augen an! Dieser Streich muß auf der Stelle wieder gut gemacht werden. Meine Braut sah das Bild und hat mich nun im Verdachte heimlich verheirathet zu sein, Weib und Kind zu besitzen! Gehe auf der Stelle hinüber zu meiner Braut und sage kern angenommen worben war. — Der nächste Friedenskongreß wird in Bern (Schweiz) ab gehalten. Frankreich. Im Departement Pas de Ca lais (Nordfrankreich) haben von 24.200 Kohlen arbeitern 15.000 die Arbeit eingestellt, nni höhere Löhne zu erzwingen. Leider kam

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Unterinntaler Bote
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Page 14 of 16
Date: 10.05.1913
Physical description: 16
sich im übrigen aber nicht weiter um sie. Heute wurde er zum ersten Male auf sie aufmerksam, als sein Knabe ihm sagte, daß Tante Resi ihn angehalten habe, für seine Mutter zu beten. Das verriet ein gutes Herz, einen edlen und frommen Sinn; er war ihr dankbar für diese zarte Aufmerksamkeit, für diese Pietät und Treue, die sie seiner verstorbenen Frau entgegenbrachte. Der Knabe betrachtete noch immer das Bild seiner Mutter und fragte dann plötzlich : „Papi, wo ist Mammali?" „Jnl Himmel!" gab der Professor

auf jedes Geräusch, das draußen auf den Gängen hörbar wurde; die beiden andern Damen bewachten einen zweiten Ausgang des Zimmers. In der Mitte des Zimmers stand ein kleiner, spitzbärtiger Maler in schwarzem Samtjackett und malte ein kleines Bild des Knaben, des blonden, blauäugigen Königs von Rom! „Monsieur Sibay," sagte der Knabe mit seiner hellen, befehlen den Stimme, „Sie müssen nicht nur mein Gesicht malen, sondern auch meine Gedanken mit hineinlegen und all meine Liebe! Mein Gesicht soll sprechen

sie inbrünstig. Noch einige Pinselstriche, und das Bild war vollendet. Der Maler trat zur Seite und sagte, sich tief verbeugend: „Sire, wenn Eure Majestät die Gnade haben und das Bild prüfen wollten — ich bin fertig." Rasch trat der Knabe vor das Bild und betrachtete es aufmerk sam. „Ja," sagte er, „das ist der junge Adler! Man sieht, wie ihm die Flügel gewachsen sind. Wenn er erst flügge ist — o, da soll die Welt staunen. Erzittern soll sie; denn ich will das- Werk meines großen Vaters vollenden

." Die Anwesenden schwiegen. Sie wußten, daß er gern solche Reden führte und von großen Dingen träumte. Von seinem Vater hatte er den Durst nach Abenteuern und die unersättliche Gier nach Ruhm geerbt, ohne zu wissen, wie unausführbar für ihn derartige Pläne waren. Im besten Falle blieben sie Phantasien einer kindlichen Seele. Seine Gedanken sprangen gleich wieder auf einen andern Punkt über. „Wenn nur mein Vater das Bild auch erhält!" sagte er.. „Gott verdamme die Engländer, die ihn bewachen

wie einen ge fesselten Löwen! — Henker sind sie, Kerkermeister! — Was meinen Sie, Gräfin?" „Wir wollen trotz aller Wachsamkeit der Engländer den Versuch machen, das Bild in Sankt Helena einzuschmuggeln," sagte die Gräfin. „Hoffentlich gelingt es uns." „Das gebe Gott," sagte der Knabe und drückte seine Lippen auf die noch feuchte Leinwand. „Diesen Kuß sendet der König von Rom seinem großen Vater!" Der Maler verließ, nachdem er vor dem jungen König ritter lich das Knie gebeugt hatte, das Zimmer und wurde

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1949
Tiroler Fasnacht : innerhalb der alpenländischen Winter- und Vorfrühlingsgebräuche.- (Österreichische Volkskultur ; 5)
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Page 467 of 472
Author: Dörrer, Anton / von Anton Dörrer
Place: Wien
Publisher: Österr. Bundesverl. f. Unterrricht, Wiss. u. Kunst
Physical description: 480 S. : Ill.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;s.Fastnacht
Location mark: II 103.827
Intern ID: 139308
Scite Bikl 19: Berchtemnaskc aus der Lienzer Gegend (im Bozner Museum) LSI Bild 20: Dämonenmaske aus Südtirol (im Bozner Museum; eine ähn liche aus Tarrenz im Tiroler Volkskunstmuseum) 182 Bild 21: Teufelsmaske (im Bozner Museum) 183 Bild 22: Wildermann 271 Bild 23: Bärenlreiber 270 Bild 24: Imster Boiler 279 Bild 25: „Der Schein“, der Kopfaufsalz des Imster Schellers 281 Bild 20: Imster Sehellermaskc 282 Bild 27: Sehellermaskc (im Bozner Museum) 282 Bild 28: Imster Laggeroller 285 Bikl

29: Inisler Kiibele-Maje-Larvc 288 Bild 30: Turesackncr von Imst 290 Bild 31: Imster Sacknerin 290 Bikl 32: Sacknerlarvc von Imst 291 Bild 33: Larve eines Imster Altfrankspritzers 292 Bild 34: Imster Spritzerlarvc 292 Bild 35: Engelspritzer von Imst ' 293 Bikl 36: Schemenlarve (im Bozner Museum) 304 Bild 37: Scheller in Nassereilh 313 Bild 38: Nassereither Kehrer 313 Bild 39: Mohrenspritzer von Xassereith 314 Bild 40: Nassereither Hexe 315 Bild 41 : Fasnachtsausrufer in Telfs ■ 329 Bild 42: Lalernträger

von Telfs , . . 330 Bild 43: Schleicherhut „Adlerhorst“ *334 Bild 44: Schleicherhut „Metzger“ 334 Bild 45: Schleicherhut mit einem Miniaturschleicher 334 Bild 46: Schleicherhut „Gemsenjäger mit Schützenmarketenderin“ , , . 335 Bild 47: Schleicherhut „GemsenJäger im Schützenzielerkleid“ 335 Bild 48: Schleicherhut „Af der Alm“ 330 Bild 49: Schleicherhut „Schmied“ 336 Bild 50: Schleicherhut „Ruine Hörtenberg“ . 337 Bild 51: Schleicherhut „Im Kampf mit dem Drachen“ 337 Bild 52: Schleicherhut „Der Turmhau

“ ■ 337 Bild 53: Schleicherhut „Im Flug übers Bärcnland“ 338 Bild 54: Schleicherhut „Mühlenbesitzer im Kostüm eines Schiitzen- zielers“ 338 Bild 55: Schleicherhut „Schmetterling“ . 339 Bild 56: Schleicherhut „Fischfänger“ 339 Bild 57: Axamer Tuxer * • * * 346 Bild 58: Axamer Wampclcr ' 346 Bild 59: Zoltler der Th au rer Gegend 355 Bild 60: Maske eines Thaurer Müllers • * 356 Bild 61: Maske eines Thaurer Müllers 35ß Bild 62: Zottlerlarve aus der Thaurer Gegend 356 Bild 63: Zaggeier aus der Thaurer

Gegend . • * 356 Bild 64: Tuxer aus der Thaurer Gegend 357 Bild 65: Thaurer Altari ux er mit Spielhahnfedern 358 Bild 66; Rückseite eines Thaurer Altartuxers 359 Bild 67: Thaurer Altartuxer mit Pfauenfedern 360 Bild 68: Wirt der Thaurer Gegend 360 Bild 69: Ziehorgler der Thaurer Gegend . . *361 Bild 70: Glöggler der Thaurer Gegend 362

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 02.10.1931
Physical description: 6
!" Und das Wachsfigurenkabinett! Als erste Kuriosität zeigt man ein modernes Ehepaar, das trotz sechsmonatigem Zu sammenleben noch immer nicht um Scheidung angesucht hat. Das zweite Bild führt Ihnen eine Entbindung natur getreu vor. Sie sehen die Gebärende, daneben die besorgte Hebamme, dann zwei gewöhnliche Aerzte und den berühmten, modernsten Geburtshelfer, den Herrn Dr. Alexander! Unter diesem Bilde ist ein Grammophon eingebaut, das während der Besichtigung die bekannte Melodie spielt: „Moissi denn, moissi

, wenn sie in sein bleiches Gesicht sah, in seine Augen, die bereits in eine andere Welt schauten. Bianke Karell ahnte, daß alles nur noch eine kurze Zeit dauern würde. Ergeben senkte sie den dunklen Kopf. Drinnen aber arbeitete der Verwachsene an seiner neuen Erfindung. Er gönnte sich keine Ruhe. Nur von Zeit zu Zeit holte er aus seiner Tasche Mays Bild hervor und drückte seine bebenden Lippen darauf. „Alles, alles besitzt er. Alles! Du sollst auch mein sein. Ich werde dich zwingen, mich zu lieben. Schon einmal mußte

alles haltmachen vor meiner Erfindung. Auch diese zweite Erfin dung muß mir gelingen. Sie ist für mich viel wichtiger als die erste," sagte er, und seine Augen, in denen ein unheimliches Feuer glühte, bohrten sich in Mays liebliches Gesicht. Seine schlanken Hände zitterten leicht. Er stand auf, noch immer Mays Bild in der Hand und trat vor den kleinen Spiegel, der über der primitiven Waschtoilette hing. „Wie Lu, genau wie er. Warum aber habe ich nicht seine herrliche Figur? Wie kann sie jemals

nach ihm an mir Ge fallen finden? Und sie muß mich doch lieben lernen — sie muß. Meine Erfindung!" Mit großen Schritten ging er wieder hinüber, stürzte sich aufs neue in die Arbeit. Mays Bild hatte er vor sich hin- gestellt. Stunden mochten so vergangen sein. Der Verwachsene verspürte weder Hunger noch Durst. Als ihn endlich die Däm merung zwang, Licht zu machen, erhob er sich einen Moment und trat ans Fenster. Er preßte die Stirn an die kühle Scheibe. Da wurde die Tür hastig geöffnet. Eine hohe Gestalt trat

Bruder, der diese höhnischen, lieblosen Worte gesprochen hatte? Dann drehte er sich um und machte erst einmal Licht. Sein Blick fiel auf den Arbeitstisch. Da sah er das Bild: Mays Bild! Ein einziger Schritt und er hielt das Bild seiner Frau in den Händen. Mit einem wilden Schrei stürzte sein Bruder auf ihn zu, versuchte ihm das Bild zu entreißen. Lu Karell schüttelte ihn von sich ab. Lässig, verächtlich. Dann las er, was sein Bruder in tollem Liebeswahnsinn ge« schrieben hatte. Tiefe Falten gruben

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 32
Date: 14.06.1914
Physical description: 32
gefegnen soll. Da du also gut und ein rechter, treuer Freund bist, so erfülle auch noch meinen letzten Wunsch und Willen, dieweil ich sterben und von dieser Welt abschei den muß. Unter meiner Habseligkeit findest du ein gar wonnigliches und fast gnadenreiches Bild Unserer Lieben Frauen Sant Maria, so ich von Candia mit mir geführt Hab. Das Bild sollst du nehmen und in einer Kirchen der Stadt Rom aufstellen, auf daß viele Arme und Presthafte allda Hilfe finden, das es ein hochbegnadetes Bildnis

ist." Und darauf erzählt er dem Freund von dem Meeressturm und andern ähnlichen Sa chen. Der Gastfreund versprach dem Kaufherrn, nach seinem Begehren zu tun, und darnach starb der Kaufherr aus Candia eines gottseligen To des. Sein römischer Gastfreund aber hatte nit anderen Sinn, denn daß er, so bald und aller erst er könnte, dessen letzten Willen und frommen Wunsch erfüllen möchte: Er hatte aber ein Weib, und alsobald dieses vernahm und hörte, was für ein hochbegnadetes Bild aus dem Hause getan

würde. Solches wär aber in allen Wegen nit recht gewesen, auch wenn es aus purer und lau ter Frommheit geschehen wär, was nit glaublich, sintemal das Weib' eine rechte Eva war, will sagen eigensinnig und rechthaberisch, sonsten aber nit bös. Also wollte das Weib recht behalten und nit leiden, daß das Bild in eine Kirche übertra gen würd, ihr Mann aber unterzog sich, weil er nit Händel im Haus wollt haben. War sol ches Nachgeben auch nit recht, da er hätte nach Pflicht und gegebenem Versprechen und Wort Handelen

sollen. Und zu dreien Malen ermahnte ihn Unsere Frau Sant Maria im Schlaf, und im Traum, daß er sollt Wort halten und nit also das Bild für ihn nehmen.. Es war fein Wille auch gar nit schlecht, aber also schwach und blöd, daß er allzeit von seinem Weib sich um drehen und abspenstig machen ließ. Allda er schien ihm Unsere Fraue zum vierten und letzten Male im Traum und sagt zu ihm mit fast trau rigem Antlitz: „Ich seh wohl ein, daß du mein Bild nit nach Schuldigkeit willst aus dem Haus tragen

aufgestellt und verehrt werden." Es verstand aber das Kind nit, was es sagte, allein die Mutter verstund es gar Wohl und ward sie durch des Mägdleins einfältige und unschuldige Red gar sehr gerührt, also, daß sie ohne ein wei teres Zaudern noch Widersetzen sich des Bildes zu entschlagen bereit war. Es machte ihr nur noch eins Kümmernis, in welcher Kirchen oder Kapellen sie das heilige Bild tragen wollte. Da kam kurze Zeit darnach das Kindlein wieder go- loffen und .sprach abermalen: „Ich Hab ganz ge wiß

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 32
Date: 14.06.1914
Physical description: 32
würden, also es bei Matthäus am siebenten heißt: Du sollest nicht das Heilige den Hunden hinwerfen!" 3. Von einem gnadenvollenBild und einem großen Meeres st urm und wie solcher ge stillet ward. — In selbigen Zeiten, wie ich sagte, daß die lei, digen Türken anstürmten, um die Insel Kreta oder Candia zu erobern, lebte allda ein reicher Kaufherr, der dem Wetter nit traute und bei Zeiten nach Jtalia zu entweichen beschlossen hat. Besagter Kaufmann wußte um ein gar liebliches Bild, auf welchem Unsere Fraue Saut Maria

mit ihrem göttlichen Kinde und zwei Englcn zu sehen war. Vor solchem Bild war gut beten, und erhielt man fast gar alle Gnad, so man mit Andacht vor Maria und ihrem allzeit gebenedei- ten Gotteskind einen frommen Fußfall mit Ge bet tat. Es hätte der Kaufherr lieber sich selb- sten aller Unbild ausgesetzt, als daß er solch ein Gnadenbild hätte den Türken überlasten mögen. Er nahm also das Bild, verbarg es fein säuber lich und anständig unter seiner Häbseligkeit und stieg in ein Schiff, das nach Jtalia gen Rom fuhr

:,, Unsere Liebe Frau, deren schönes Bild ich bei mir habe, um es vor den ketzterischen Türken zu retten, darf nicht zugeben, daß wir mit ihm untergehen." Und er suchte alsbald in seinen Reisetaschen das schöne Bild heraus und heftete es ohn alles Zagen an des Schiffes Mastbaum, befahl auch allen Leuten, mit ihm selber kniefällig die Hilfe Unserer Frauen in brünstig anzurufen. Das taten alle willig, der weil die Not gar groß war, und ihnen das Was ser, wie man sagt, zum Mund einlief. Da zeigte

sich wunderbarlich, daß besagtes Bild ein gna denreiches Bildnis sei und Unserer Frauen Sante Maria, sehr lieb, denn als könnte man gut und bös Wetter fast gar im Handumdrehen machen, so schien des Sturmes Gewalt und Un wesen alsogleich gebrochen und zerfahren und die Wellen zerflossen mählig und langsam, und ward das Meer wieder spiegelglatt und sonni ger Himmel darüber. Und von allen Dingen, die im Schiffe waren, ging nichts verloren, was eines Pfennigs oder Hellers Wert hatte. Des wunderte sich männiglich

und schrieb es dem Ge bet vor dem gnadenreichen Bild Unserer Lieben Frauen zu. Von Stund an war das Bild dem Kaufherrn noch viel lieber als ehedem, viel lickber als alles auf der Welt. Er betrachtete es nit anders, denn als ein Palladium, das ist, als ein Schutz wider alles Böse. Also kam der Kauf herr von Candia mit seinem Schatz unversehrt und ohne einigen Schaden zu nehmen in Rom an, allwo er bei einem Freunde als Gast seine

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Lienzer Nachrichten
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Page 6 of 16
Date: 19.05.1914
Physical description: 16
» tagemu OOOOOOOOOOOOOOOOOO „Ohne Zweifel. Und doch halte ich das für das Höchste, wenn inan von dem. Was ein Bild ausdrückt, so gepackt wird, daß man darüber tast vergißt, wie gut es gemalt ist." „Ja, er ist einer von unseren Großen. Und doch hat es Jahre gedauert, bis er sich durchgerungen hat. Er hat es auch äußerlich schwer gehabt. Vor etwa zehn Jahren war er einmal verlobt mit der Tochter eines Handwerkers in einem kleinen Provinzstädtchen, so ziemlich das Dümmste, was; ein aufstrebender junger

sie jedes Wort mit hoher Genugtuung. Andere Leute traten dazwischen. Es stand immer eine Menge Bewunderer vor dem Bild. — „Große Kunst" — „Tiefe Lebensersassung" — „Eminentes Können" und ähn liche Ausdrücke schlugen an das Ohr der Lauschenden. Nie mand betrachtete die schmächtige, kleinstädtisch aussehende Person, außer wenn jemand wartete, daß der Sessel endlich frei würde. Aber sie stand nicht auf. Zum ersten- und einzigenmal in ihrem Leben nahm sie anderen Leuten den Platz weg. Sie wußte es gar

nicht, aber es würde sie auch nicht berührt haben. Denn sie war versunken in das Bild, sein Bild. Und ihre Ohren tranken sein Lob, ihre Seele berauschte sich an seinem Ruhm. Sonst sah und hörte sie nichts. Sie war nicht mehr allein und fremd und be ängstigt in dieser kleiderrauschenden, schwatzenden Menge. Sie war keine Fremde hier. Die anderen waren Fremde, Unberechtigte. Sie hatte ein heiliges Recht an dieses Bild, denn sie hatte ein Lebensglück geopfert, damit es werden konnte. Nicht er selbst, ein Freund war zu ihr gekommen

-ungarische Botschafter in Rom, v. Merey, nahmen an den Beratungen' teil. Die vier Diplomaten haben nicht nur die politische Lage eingehend be sprochen, sondern auch gesellschaftlich in freundschaftlichster Weise miteinander verkehrt. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Graf Berchtold, Marchese di San Giuliano, Gräfin Berchtold, der italienische Botschafter Herzog Avarna und der österreichische Botschafter Ex. v. Merey. * I Herausgeber: Vsttiroler preß-Konsortium. - Verantwortlicher Redakteur: Robert

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 16 of 16
Date: 08.04.1905
Physical description: 16
56 Zu unfern Bildern, Ich gratuliere ! (Zum Bild auf Seite 54.) Das liebliche Bild, in welchem uns ein kleines Mädchen mit einem Feldblumenstrauß entgegentritt, ist eines der letz- ; ten Werke der verstorbene^ jungen und hochbegabten Künstlerin Marie Wunsch, de ren reizendes Kinderbildchen „Ein Geheimnis" ihren Na men rasch durch die Welt trug. Auch das vorliegende Bild, frei von aller konventionellen Gelecktheit, legt Zeugnis ab von dem Talent der Künst lerin, die noch so vieles hätte schaffen

können, was dieMen- fchenherzen erfreut hätte, wen:: nicht der Tod sie so früh von hinnen genommen. Petersburg: Das Win terpalais des Zaren. Denk mal Peters des Großen. (Zum Bild auf Seite 55.) St. Petersburg, von Peter dem Großen im Jahre 1703 in ben Morästen Jngermanlands im Delta der Newa angelegt, durch die Jnselfeste Kronstadt geschützt, ist an Stelle Mos kaus zur neuen russischen Großfürst Sergius, Hauptstadt erhoben worden, der durch ein Bombenattentat ums Während Moskau eine echt Leben gekommen

. (Zum Bild auf Seite 55.) Als der russisch-japanische Krieg ausbrach, da sandten die meisten europäischen Staaten Offiziere nach dem Kriegsschauplatz ab, damit sie in dieser praktischen Schule Er- tahrungen zu Nutz und Frommen des eigenen Landes sammeln Größere Zeitungen, die Wert auf Originalberichte legen und Geld genug hatten, beorderten ihre eigenen Korrespondenten zu den beiden Armeen. Tie Japaner teilten sie dem Stabe zu, der immer ein gut -Ltuck hinter der Front steht. Sie wurden von Marschall

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Tiroler Wastl
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Page 9 of 20
Date: 01.04.1920
Physical description: 20
Nr. 12/13 Widerhall Leite 9 Erna baute mit Anni ein Hüttlein aus Stange lchen und Moos. Ne hatte !den Gedanken aufgebracht, Kühtai im Kleinen darzu stellen. Hans leitete das Bächlein ab, daß es über einen Felsen Drzte und neben dem Hans niederfloß. Die Einbildungskraft tat das ihre, das Bild ähnlich >der Wirklichkeit zu machen. Anni war glückselig: die beiden großen Kinder lachten auch vergnügt. Die Hafrätin mutzte den Wasserfall bewundern kommen. Legföhren- zapfen waren die Rinder

genug, die Bilder zu betrachten. Zuerst zeigte er Landschaften und Hans lobte aufrichtig. Besonders ein Bild gefiel ihm: Abend im Küh- lai In violetten Tönen liegt die Gegend, nur im Grunde steht ein geröteter Berg, auch schon von der Nacht umfangen. Eine unbewußte -Selbsterkenntnis lag in dem Gemälde: Der alte Mann — bald wird er und fein Schaffen in die Nacht sinken; so sehr er gearbeitet hat, er ist ja nicht hinausgekommen über die Menge, trotz aller Pläne der Jugend. Jetzt nahm er begierig

heraus urrd sagte, gleichsam zur Entschuldigung, aber so unsicher, daß Melde fühlte, es sei nicht wahr: „Eine meiner besseren Skizzen von früher." Ein bis auf die schwarzen Strümpfe nacktes Weib stand in reifer Schönheit mitten im Bild-. Lirks vor ihr ein Ruhelager und hinter ihr, ihre beiden Arme bei den Hangelenken gefaßt und sie zu sich zurückgebogen, küßte sie ein vollständig angezogener Mann so heftig, so begehrend» alles in halbdunklem Rau-m. Hans erfaßte blitzschnell den Zusammenhang. Das Bild

„Liebe"!" „Ist dieses Wort, wie soll ich sagen, nicht zu fein? Ich kann mich nicht recht ausdrücken." „Sie find noch zu jung, da schaut man die Liebe mit anderen Augen an. Später werden Sie sehen, sie ist so und ist doch nichts Unreines. Man darf die Natur nicht nach Katechiemusregeln be urteilen." Damit stellte er das Bild in die Ecke. „Es ist bei ihr vieles Gemischte. Freilich, man mutz sich erst daran gewöhnen. Hohes mit sogenanntem Niedern verquickt zu sehen." Hans stimmte

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 30.06.1944
Physical description: 6
. Die Leidenschaft für das Bild Von Dr. Gottli Der Sinn für das Bild wächst ständig. Cs gab eine Zeit, da glaubte man. daß das Bild, das „ruhende' Bild, in der allgemeinen Wertschätzung sinken werde. Cs waren die Jahre als das beweg liche Bild des Kinos mehr und mehr die Sinne schmeichelte. Da dachte man allgemein: die Möglich keiten des beweglichen, besser: des sich bewegenden Bildes seien so groß, daß die Ansprüche des Be schauers in dem Maß steigen würden, daß das ruhende Bild nicht mehr in Wettbewerb

mit dem beweglichen Bild treten könnte. Diese Befürchtung verstärkte sich, als die sich bewegenden Bilder nicht nur in ihrem Zusammenwirken ästhetische Eindrücke erzielten, sondern als man daranging, das Einzel bild in dieser Flut der Bewegung in sich so scharf abzustufen, daß es. für sich gesehen, ebenfalls starke Reize auslöste. Die Annahme, daß das sich bewegende Bild das ruhende verdrängen werde, hat sich erfreulicherweise nicht erfüllt. Im Gegenteil! Das bewegliche Bild hat den Sinn für das Bild schlechthin

erst richtig ent facht. Je mehr sich der Mensch daran gewöhnte, in seinen Musestunden in Lichtspieltheatern Bilder zu sehen, die stumm an seinem Auge oorbeihuschten. um so stärker wurde sein Bedürfnis für das Bild.' Es genügte ihm dann nicht mehr, daß ihn die Licht spieltheater abspeisten. Er wollte mehr Bilder sehen — und immer bessere Bilder sehen. In dieser Zeit und aus diesem Grunde bahnte sich der Triumphzug des Bildes in der Tagespresse an. Das Bild wurde sogar politisches Kampfinstrument

. Wir alle entsin nen uns wie uns die Bilder von den Massenver sammlungen der Partei in der Kampfzeit.mächtig packten Ueberall iahen wir sie. diese Bilder: in den Zeitschriften und in der Zeitung. Was vordem der illustrierten Zeitschrift Vorbehalten war, die Unter stützung des Textes durch das Bild, wurde mehr und mehr in den Zeitungen Brauch. Eine immer wieder zu besseren Leistungen angetriebene Reproduktions- cb Scheuffler technik ermöglichte eine gute Wiedergabe von Bil dern auf dem rauhen Zeitungspapier

, das in ra schem Tempo von den Platten der Rotationsmafchi- nen Text und Bilder aufnlmmt. Die Freude am Genuß von Bildern ging Hand in Hand mit der Freude an der Herstellung von Bil dern. Die auf diese Weise von allen Seiten entfes selte Leidenschaft für das Bild wirkte sich schließlich dahin aus, daß der kleine Photoapparat in jeder Fa milie Hausrecht gewann, und wieder schwoll die Welle zum Bild dadurch an, daß das Knipsen immer mehr und mehr Familienbrauch wurde. Es kam bald dahin, daß fast jeder Schuljunge

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.06.1947
Physical description: 8
Nnzelnnmmer 25 Groschen ..Der Vrmerubund ist Schutz und wetze tiroler Dauern 'kecht und Etzr" öun-W 0 MllS«über LM MMer Mlmöe» Tiroler Sauerudull-es Herausgeber: Ciwker Sauernbunö Nr. LI 4v. Aahrganv Amtliches Organ -er Lanöesbauernkammer Tirol Donnerstag. Z. Funi 1947 Das GesiKt unseres Landes In alten und neuen Reisebeschreibungen werden die vielen Kirchen, Kapellen, Bild- stöcklein und Marterlen als Eigenart des Tiroler Landes geschätzt imd ge rühmt. So ist dem großen Gelehrten Corne lius

a Lapide auf seiner Reise von Belgien nach Rom um 1650 entlang der Brenner straße die große Zahl der schönen Kirchen, Kapellen, Bildstöcke, Feldkreuze und die Bemalung der Bauernhäuser ausgefallen. Er schloß daraus, daß hier ein tiefreligiöses Volk beheimatet war. Reben Wallfahrtskir chen, deren Berühmtheit weit über die Grenzen unseres Landes reicht, wird unser Auge aus Schritt und Tritt, im Tal sowohl wie in den Bergen, von Kapellen und Bild- stöcklein überrascht und erbeut. Manche dieser Kapellen

unsere Tiroler Landschaft mit so vielfälti gen Bildern und Abwechslungen aller Art! Das Bild unseres Landes hebt sich aber nicht nur in Bildstöcklein und Kapellen ab. Reben diesen äußeren Zeichen der Land schaft ist es der Mensch selbst und sein Leben, das sich im großen Maße vom Le ben in der Ebene unterscheidet. Der Mensch der Berge ist dem inneren Wesen nach an ders geartet, als der Mensch der Ebene. Die vielen religiösen Zeichen unseres Lan des sind gleichsam Ausdruck der Seele der Bewohner

mit solchen Festen bis in die Seele hinein verwachsen. Er empfindet selbst die Schönheit und Größe dieses Festes, das er nicht nur äußerlich durch die farbenpräch tige Prozession begeht, sondern das er auch innerlich erlebt und selbst mitgestaltet. Prof. Wopfner hat folgende schöne Worte für die Feier des Tiroler Fronleichnams festes gefunden: „Mit besonderer Pracht und unter völliger Beteiligung des Volkes wird in Stadt und Land das Fronleichnamsfest gefeiert: Ein liebliches Bild bietet Fronleichnam

überzogen. Baudenkmäler und Prozessionen sind nur äußere Zeichen der bäuerlichen Seele. Beides aber hat in den letzten Jahr zehnten schwere Erschütterungen erlebt. Nicht leiten sind alte Kapellen und Bild- stöcklem im Laufe der Jahre zusammenge brochen. Manche Prozessionen machen heute oft nur mehr einen ganz armseligen Ein druck, kaum der Abglanz des früheren Glanzes... Beides muß wieder gepflegt und geläutert werden. Eine zusammen gebrochene und verwahrloste Kapelle ist nur zu oft das äußerliche

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