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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 25.08.1922
Descrizione fisica: 8
" aus, die Besuche des Bundeskanzlers in Prag und Berlin hätten bedeutungsvolle kon krete Tatsachen ergeben. Abgesehen von politi- scheu Vorbehalten, die Oesterreich unter allen Umständen machen müsse, würde es von dem Er folg des Völkerbundes in der ganzen Kredit- aktion für Oesterreich abhängen, inwieweit die Prager Pläne für das zunächst wichtige Ret- tungswerk in Betracht kommen können. Immer hin wäre es ein Gewinn für die Zukunft, wenn die Prager Besprechungen einen freieren und zielbewußter gepflegten

an die dem Deutschen Reiche in jeder seiner Verhandlungen gesetzten Schranken, die wirtschaftlich hoch genug gezogen und politisch unübersteigbar sind. Die größte Bedeutung komme aber wohl den Besprechungen des österreichischen Bun deskanzlers mit dem italienischen Minister für Auswärtiges Schantzer in Verona zu. Ein großer diplomatischer Apparat ist ausgeboten, um die Beratungen von Verona zu sichern. Das bestätigt, daß Italien ganz be stimmte Vorschläge für Oesterreich im Plane hat, die offenbar wirtschaftlicher

Natur sind und poli tisch von jedem Verdachte der anderen Nachbarn ft eigeh alten werden sollen. Es ist in der gestri gen Berliner Meldung von einer Zollunion mit Oesterreich gesprochen worden, die Italien im Auge habe. Eine Zollunion würde auch eine künftige Münzgemeinschaft bedeuten. Die öko nomischen Auswirkungen gehen sehr weit. In Verona werden sich voraussichtlich die wichtigsten Entscheidungen vorbereiten, vor denen Oester reich in nächster Zukunft stehen wird. » Italien

ist für alles vorbereitet* Rom, 24. Aug. In einem Leitartikel: „Rettet Oesterreich" stellt „Giornale di Roma" fest, daß die Reise des Bundeskanzlers Tr. Seipel ganz Europa alarmiert habe. Italien müsse unbeirrt auf‘ dem eingeschlagenen Wege fortichreiten, Oesterreich neu beleben und lvieder aufrichten .und ihm dinMittel zu seiner Erhaltung und Ver teidigung bieten. Das Blatt stimmt der in Belgrad abgegebenen Erklärung der italienischen Regierung und der Ankündigung zu, daß für alle j Eventualitäten die notwendigen

Maßnahmen j getroffen werden. —- Der italienische Botschafter i in Paris, Gras Sforza,.ist nach Italien abm- ' reiü. i vfirvifmi«« FVMÄgl «» W. AÄAUfl IVW Sör. I9S „Oesterreich!, der König im Schachspiel^. Rom, 24. Aug. „Il Mondo" führt aus, das eigentliche österreichische Problem und die Ver antwortlichkeit der Entente bestehen in der Schaffung eines abstrakten Landes mit dem Erbe der moralischen und materiellen Verant wortlichkeit zum Zwecke der Isolierung eines Teiles des deutschen Volkes

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 15.11.1929
Descrizione fisica: 8
. F r B« > rn«neljähr.Bezug ni'r für Oesterreich u. Deutschland) 5 2.50 oezio. RIV1. l.aO pro Bierleljahr GVsMelnt am 1 traf» 13 , teven MvrrcrM Bestellungen zu richten an die Beiwu.tung (Sü.riftleUung) : e. Blattes Innebruck, Postfach 1l6. Nicht abbestellte Bezüge gelten als erneuert. Bestellungen sind jederzeit möglich, Abbestellungen nur quartalweise. Einzahlungsstellen: In Oesterreich Postfparkassenkto. Wien Nr. 146.688 In Deutschland Postscheckamt München Nr. 22.878 (Dr. H. Jobst) und neues Konto Nr. 59999

darstellen. Anläßlich einer Anfrage im englischen Unterhause wegen der österr. Verfassungsresorm und der Heimatwehr äußerte sich Außenminister Henderson: „Die beiden politischen Gruppierungen in Oesterreich erörtern das Versassungsproblem in einer Weise, wie sie durch die parlamentarischen Einrichtungen ihres Landes vorgesehen ist und in einem Geist, der mit diesen Ein richtungen im Einklang steht und die britische Regierung hofft aufrichtig, daß diese Bemühungen es der Republik ermöglichen werden, rasch

würde." Daß nun ausgerechnet Mussolini Oesterreichs Partei ergreift, ist allerdings grotesk, wie so manches im Leben dieses Staatsmannes. Erinnern wir uns doch an die weg werfenden Worte, mit denen der leitende Mann Italiens Oesterreich kürzlich abzutun wagte, als er die Worte sprach: „Oesterreich ist, was es ist!" Und die gesamte Regierungs- Presse unterstrich diese Worte. Das Aergste leistete sich damals der römische „Jm- pero", der in fett gedruckten Lettern auf der ersten Teste des Blattes folgendermaßen schrieb

selbst mit den Menschenfressern konkurrieren wür den. Wir sind nicht der Ansicht, daß von der österreichischen Republik Entschuldigungen und Huldigungen für unsere Fahne gefordert werden sollen, denn das würde sagen, daß man Oesterreich für eine Nation hält. Oesterreich aber ist heute gegenüber dem großen Italien Musso- - linis nichts als ein Wahnsinn geworden, ein stinkender Spucknapf." Und wenn wir noch um einiges weiter zurückdenken, so erinnern wir uns der ungeheuer gehässigen und belei digenden Ausdrücke, die Mussolini

" unter seine grotzmächtigen Fittiche, er wehrt sich dagegen, daß andere in die inneren Angelegenheiten dieses Staates eingreifen wollen. Unter der Ueberschrift „Neues System" befaßte sich nämlich in den letzten Tagen der „Corrijere della Sera"-MMand ausführlich mit den Erklärungen des Ministers Henderson über die Lage in Oesterreich. Er schrieb: „Wenn Herr Henderson sich des Grundsatzes der Nichteinmischung erinnert hätte, der zu den Fundamenten des internationalen Anstandes gehört, so hätte er sich eine sehr günstige

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 18 di 20
Data: 18.10.1930
Descrizione fisica: 20
Unser« Wirtschaft, stk ist die Wirtschaft eines kleinen, kapitalschwachen Landes und um zu gedeihen, dazu bedarf sie vor allem ruhiger Entwicklung, dazu bedarf sie, da sie ja auf den Verkehr mit dem Ausland angewiesen ist, norma ler Beziehungen zur übrigen Welt. Jede österreichische Regierung, die nicht ein Verbrechen an Oesterreich begehen will, ist verpflichtet, dafür zu sorgen, daß unsere Wirtschaft sich entwickeln kann und daß wir in friedlichem Einvernehmen, in friedliche« Güteraustausch

mit der ganzen Welt leben können. Was hat der österreichischeAnti- marxiSMUs Katt dessen getan? Vor genau einem Jahr haben wir in Oesterreich Tage miterlebt, die uns an den Rand des vollständigen wirtschaft lichen Verderbens gebracht haben. Es ist ungefähr vierzehn Tage über ein Jahr, seitdem ein Paar Tage in Oesterreich von der Besorgnis erfüllt waren, daß wir einen Z u s a m- menbruch unserer Währung erleben werden, ein paar Tage, an denen die Banken von Leuten gestürmt wur den, die ihre paar Schillinge

in fremdes Geld einwechseln kamen, vor unseren Sparkassen sich endlose Reihen von , tenschen anstellten, die ihre Spargroschen zurückverlangten, weil fie kein Vertrauen mehr zu diesem Staat und zu seiner Wirtschaft hatten. Wir haben damals Tage erlebt, in denen die ausländi schen Kausleute ihre Kredite in Oesterreich gekündigt, die ausländischen Banken die Guthaben zurückgezogen, die aus ländischen Fabrikanten den Kredit verweigert, die Käufer ausländischer Waren mitgeteilt haben, daß sie sich lieber

aus anderen Ländern ihren Bedarf decken, weil Oesterreich, wie sie hören, in ein paar Tagen der Schauplatz eines blutigen Bürgerkrieges sein werde. Und Sie erinnern sich, um diese Katastrophe abzuwehren, um die Gefahr des Bürgerkrieges zu bannen, um das Ausland halbwegs zu beruhigen, hat man damals zu der schärfsten Maßregel gegriffen, die über haupt jemals in einem Staate ergriffen wurde, man hat den ganzen Staat unter Polizeiaufsicht gestellt, man hat den Polizeipräsidenten an die Spitze des Staates ge stellt

. Man Hütte ebenso gut den Shef der größten Irrenanstalt in Sesterreich an die Spitze des Staates stellen können. Und jetzt, verehrte Versammelte, nach einem Jahr — es sind noch nicht dieselben Anzeichen, aber gestern hat ein ausländ.,.'er Außenminister bei der Besprechung der Lage in Europa auch von Oesterreich gesprochen und er hat ge sagt: „3« Sesterreich bereiten sich vielleicht schwere innere 8r- schütteruWM dar." Der Herr Seipel, unser Minist. Aeußeren, hat mit geteilt, daß er uoer diese Erklärung

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 1 di 16
Data: 18.11.1927
Descrizione fisica: 16
sich-nicht mit einer ungenügenden Lö sung der trivialen Magenfrage, die den Le bensstandard eines österreichischen Arbeiters auf 60 Prozent, eines Staatsangestellten auf 50 Prozent der Lebenshaltung eines Arbeiters bzw. Staatsangcstellten in Deutschland herab drückt. Gerade in diesen Tagen, wo wir den 9. Jahrestag der österreichischen Republik, die man am 12. November 1918 allgemein nur als Provisorium geschaffen glaubte, feiern, ist es angebracht, daran zu erinnern, daß das Problem Oesterreich eine Geistes und Kultnrfrage

Oesterreich die von den Weststaaten in Verkennung der Verhältnisse verhängnisvoll vernachlässigte Vormauer west licher Kultur gegenüber Moskau. Ihm ist die Erfüllung dieser Mission durch gewalttätige, kleinliche Schanddiktatc und die daraus resul tierende Drückung der allgemeinen Lebenshal tung unter ein nahezu eristenzunfähiges Ni veau und die dadurch bedingte Radikalisierung breiter Massen fast zur Unmöglichkeit gemacht. Die österreichischen Sozialisten stehen nach ihrer Orientierung eher links

von Stalin und ganz knapp neben Trotzki und Kamenew, die öster reichischen Sozialisten sind zu einem Großteil nicht 90prozentige, sondern übervalorifierte Bolschewiken. Bei einem Haar hätte die Iulikatastrophe aus Oesterreich einen Vorposten des Sowjet j gemacht. Aus demselben Oesterreich, in dem einstmals ein Maximilian, Karl V. und Leo pold l. geherrscht, aus demselben Oesterreich, für das ein Prinz Eugen und Radetzky ihre Schlachten schlugen, aus demselben Oesterreich, das dem deutschen Volke

die Gegenreformation und die Barockkultur gebracht und das die mitteleuropäische Geschichte durch mehr als ein Halbjahrtausend überwiegend bestimmte. Die sem Oesterreich droht durch die Unvernunft so genannter Siegerstaaten und durch die von Osten anstürmende kommunistische Welle der Knlturiod, wenn man nicht den Weg frei gibt, aus der politischen und wirtschaftlichen Isolierung her auszukommen. Der 9. Jahrestag der Repu blik hat für jeden echten Oesterreicher nur den einen Sinn, seines Deutschtums sich bewußt

sozialen und politischen Verhältnisse. Wir geben im Nachfolgenden auszugsweise einen Artikel des bekannten Uuiversitätspro- fessors Dr. Hans Eibl über die geistige Be deutung Oesterreichs für das deutsche Volk wieder, der vor Halbjahresfrist im „Neuen Reich" veröffentlicht wurde. Prof. Dr. Hans Eibl schreibt: „Die Oesterreicher sind die Nachkommen je ner bayerischen und fränkischen Siedler, die von Karl dem Großen und später von Otto dem Großen nach Oesterreich gesandt worden

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 10
Data: 01.12.1928
Descrizione fisica: 10
. Sabbas, Abt, Dann- 6. Dez. Nikolaus Einst unö jetzt. I Die Lebensfähigkeit Oesterreichs. Anläßlich der Feier des zehnjährigen Bestandes unserer Republik Oesterreich haben wir eine ausgezeichnete Be trachtung unseres Landsmannes Unterstaatssekretär a. D. Pflüg! veröffentlicht. Haben sich dessen Ausführungen vor allem mit dem beschäftigt, was uns noch fehlt, so lasten wir heute eine etwas optimistischere Darstellung von Edmund Daniek in Wien folgtn, die uns die unleugbaren erstaunlichen Fortschritte

, die unser junges Staatswesen seil seinen unter den trostlosesten Au spizien erfolgten Anfängen gemacht hat, vor Augen führt. Dor zehn Jahren war die Geburtsstunde un seres heutigen jungen Oesterreich. Not und Sorge sind an seiner Wiege Paten gestanden. Die wirt schaftlichen Verhältnisse unseres jungen Freistaates waren geradezu trostlos. Die Massen des Volkes litten erschreckliche Not, denn es fehlten ihnen die Lebensmittel. Die Industrie, die ja während der ganzen Kriegszeit fast nur auf die Kriegführung

eingestellt war, stockte vollkommen. Massenarbeits losigkeit und Hungerkrawalle der Heimkehrenden aus dem Felde waren an der Tagesordnung. Dazu kam noch, daß der junge Staat die ärgsten Repressalien von den neuen Nachbarstaaten zu erdulden hatte. Der amerikanische Präsidentschaftskandidat Smith sagte vor kurzem mit Recht, daß der Sozialismus das Ergebnis der Verzweiflung der Massen sei. An Oesterreich hat sich diese Behauptung bestätigt. Gewiß, die neue österr. Nationalversammlung, die die Republik

. Bei den Friedensver handlungen im Sommer 1919 wurde Oesterreichs Territorium ärger verstümmelt, als dies selbst die schlimmsten Feinde geahnt hatten. Abgetrennt vom Mutterlande Oesterreich die groffen Gebiete Deutschböhmen und Mähren, weggenommen ganz Deutschsüdtirol, Südsteiermark und Südkärnten, abgetrennt der Bezirk von-Gmünd, nur das deutsche Burgenland, das bisher unter un garischer Hoheit stand, wurde Oesterreich zu gesprochen. „Anschluß an Deutschland" wurde jetzt die Parole. Aber die Entente verbot

jede Agitation für den Anschluff. Das junge Oesterreich wurde vom Fieber der Inflation geschüttelt, sein Inneres wurde zersetzt von Parteikämpfen, das wenige Staatsvermögen von Sozialisierungserperimenten bedroht. Wohl gelang es dem Bürgertum, po litisch sich zu stärken, und die Wahlen in den Na tionalrat brachten im Herbst 1920 bereits wieder eine bürgerliche Mehrheit wie auch eine bürgerliche Re- giemng, doch was nützte es, wenn das Wirtschafts leben von Tag zu Tag mehr krankte, wenn in Oesterreich

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Alpenland
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Pagina 3 di 4
Data: 07.11.1931
Descrizione fisica: 4
zum Ausdruck kommt und von der hier im Hause gesprochen Wird. Ich gebe ohneweiters zu, daß man in den ersten zwei fahren des Bestandes der Republik kein richtiges Urteil Haben konnte und infolgedessen auch keine richtige Budgetgrundlage hatte. Wien war damals zwar nicht mehr der politische Mittelpunkt des alten Oesterreich, es war aber noch das wirtschaftliche Zentrum des alten österreichischen Kaiserstaates. Cs sind noch eine Menge tschechoslowakischer, polnischer und jugoslawischer Unternehmungen in Wien

ge sessen und waren Steuerträger. Diese wirtschaftlichen Unter nehmungen sind in dem Augenblick-a bgewandert, in dem sich in den Nachfolgestaaten selbständige nationale In dustrien gebildet haben. Zur politischen Emanzipation der Nachfolgestaaten ist dann auch die wirtschaftliche ge- Xmmw. In Oesterreich hat man das aber nicht bemerkt. Das ist an uns vorübergegan g-e n und ich finde sogar eine Erklärung dafür. Wir sind in die Inflation hineingekom- mne und in der Inflation hat man alles Mögliche

. Ich habe gesagt, eine Verschleierung des wahren Gesichtes unserer Wirtschaft findet durch das Subventtonswesen statt und habe hier auch die Creditanstalt angezogen. Run kommt aber noch etwas hinzu. Seit die Republik Oesterreich besteht, gibt es in Oesterreich Parteien und Bewegungen, die uns glauben machen wollen, daß, wenn i h r Wirsschaftssystem in dw Tat umgesetzt würde, Oesterreich eine Insel der Seligen werden könnte. Wir haben im Anfänge des Bestandes der Republik jede Woche oder alle Monate hören

können, wenn in Oesterreich das große Wirsschaftssystem der Soziali- s l e r u n g durchgeführt würde, dann würde alles anders wer- den und Oesterreich könnte über sein sonstiges schweres Schick- sal hinwegkommen. Rach einiger Zeit hat man dann auf der Linken des Hauses selbst eingesehen, daß in einem Staate, der nicht vollständig lebensfähig ist, auch die Soziaü- fierung überflüssig ist, weil man in einem solchen Staatswesen nur die Schulden sozialisieren könnte, wie der ge- wcsene Staatskanzler Dr. Renner einmal sagte

. Run wird weniger mit dem Kapitel Sozialisierung hausieren gegangen, sondern mit den Träumen von einem dritten Reich. Ich muß sagen, daß auch dieses Programm eine grobe Irrefüh rung unser selbst bedeutet, aber darüber hinaus auch eine schwere und grobe Irreführung des Auslandes. (Sehr richtig! in der Mitte.) Denn wenn immer und immer wieder behauptet wird, wenn in Oesterreich dies oder jenes geschähe, dann könnte man die Wunden des Friedensvertrages von St. Germain heilen und man könnte Oesterreich

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Der Arbeiter
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Pagina 3 di 10
Data: 22.01.1930
Descrizione fisica: 10
des alten Europa gegeben hat. Erhebungen vor dem Krieg haben ergeben, daß von Zeit zu Zeit ganze Industriestaaten von einer Arbeitslosigkeit heimgesucht wurden. Es ist nicht mehr für den Bedarf erzeugt wor den, sondern auf Vorrat. Die Folge davon war. daß man die Waren nicht anbringen konnte und die In dustrie ihre Betriebe reduzieren oder einstellen mußte. Bei uns in Oesterreich zeigt sich mußt Du verlangen, wenn Du Kathreiners Kneipp Malzka ffee kaufst Und auf die Schutzmarke Kneipp Bild achten! 4Ü2

, der ein großes Wirtschaftsgebiet, das für sich allein existieren konnte, aufgeteilt hat. Das heutige Oesterreich ist nicht imstande, alle feine Arbeitskräfte zu beschäftigen. Viele Intelligenzen und manuelle Arberter sind zum Nichts tun verurteilt. Es bildet sich eine Reservearmee von Arbeitslosen und Angestellten, die sozial und p o - lisch gefährlich werden kann. Wir werden in den nächsten Jahren mindestens durch- , schnittlich über 100.000 Arbeitslose zählen. Im alten Oesterreich konnte

man diese Ueberschüsse geistiger und wirtschaftlicher Kräfte verwenden zum Aufbau jener Gebiete, die in der Kultur nicht gleich mäßig fortgeschritten waren. Der Inlandsmarkt Neuösterreichs ist sehr klein und überdies auch deswegen wenig aufnahmsfähig, weil die Leute infolge ihrer finanziellen Lage die Erzeugnisse nicht kaufen können. Vom Bundesbeamten bis zum Hilfsarbeiter haben sie ja kaum soviel, um den bloßen Lebensunterhalt zu fristen. Oesterreich ist eigentlich nur ein langgestrecktes Grenzgebiet

. Die Waren müssen über die Zollschranken hinüber und wenn man dann drüben ist, dann sieht man, daß sich in den Nachfolgestaaten eine neue Industrie gebildet hat, denn selbstverständlich haben die Lenker dieser Staaten ein Interesse daran, drese auch industriell unabhängig zu machen. ! Dazu kommt noch, daß im alten Oesterreich eine l a I lgemeine Wehrpflicht bestanden hat; ohne Anhänger des Militarismus zu fein, muß man zugeben, daß im heutigen Gebiet von Oesterreich seinerzeit 60.000 Mann ständig unter Waffen

gestanden sind, daß 60.000 Mann also dem Arbeitsmarkt entzogen wurden, die ihre aktive Dienstzeit leisteten. Diese 60.000 Personen brauchten naturgemäß Nahrung, Kleidung und Wohnung. Zur Schaffung dieser Dinge hat man wieder Leute beschäftigen müssen. Heute haben wir nicht einmal 20.000 Mann in der Wehrmacht, das ist ge genüber der Vorkriegszeit eine Differenz von 40.000 Personen. Diese 40.000 Personen wollen aber Beschäfti gung finden. Wien war ferner das Zentrum der Ver waltung des alten Oesterreich

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 31.12.1929
Descrizione fisica: 6
sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Arrzergerrarmahrnestelle: Oesterreichifche Anzeigen-Gefellschafk A.-G. Wie«. L, Brandstätte 8. Fernruf v SS L 8» Nr. 30V. Innsbruck. Dienstag, den 31. Dezember 1929. 17. Iahrg. Die Knebelung der Presse besiegelt. Die Pressegesetznovelle vom Bundesrat verabschiedet. Oesterreich im Haag. Schobers heikle Aufgaben. Wie«, 29. Dezember. Zum ersten Mole seit ihrem Bestchen wird jetzt Sie österreichische Republik Sei einer internationalen politi schen

Konferenz als vollwertiger Verhandlungspartner vertreten sein. Der belgische Ministerpräsident Jaspar als Präsident der Haager Konferenz, die ihre Arbeiten am 3. Jänner aufrrimmt, hat Oesterreich zur Teilnahme ein- gelaöen und Bundeskanzler Schober selbst wird sich in Begleitung des Finanzministers und mehrerer Fach referenten mx Nenjahrschag nach dem Haag begeben. Die Reife kommt nicht überraschend und man weiß in der Oeffentlichkeit auch, daß sie diplomatisch seit langem vor bereitet worden

für Oesterreich ein durchaus günstiges Er gebnis der Haager Beratungen erwarten lassen. Be kannt ist, daß die Pariser Konferenz, die sich vor einigen Wochen mit den Fragen der Ostreparativ- nen zu befassen hatte. Wer die im Frieöensvertrag von Saint Germain festgelegten österreichischen Repavattons- verpflichtungen überhaupt nicht mehr verhan delt hat. Es war anfangs sogar tlxjt Empfehlung vor bereitet gewesen, durch die der Haager Plenarkonserenz einfach nahegolegt werden sollte, von allen Wiedergut

werden. Der GenferStaatsvertrag hatte Oesterreich Die Stundung feiner Reparationszahlungen für die Dauer von 20 Jahren gebracht. Seither ist — im Jahre 1928 — ein Tilgungsplan für die Rück zahlung der sogenannten Reliefschulden vereinbart wor den, der zur Sicherstellung jener Staaten, die den Relies- fijei&it seinerzeit gewährt haben, eine weitere Rück stellung aller NeparationSverpflichtungen bis zum Jahre 1968 Vorsicht. Das österreichische Reparations- Problem ist also eigentlich schon damals erledigt worden

hat auch dem Gegner bewiesen. Laß die Ursache des Weltkrieges nicht in der Politik des Wiener Ballhausplatzes lag. Materiell stand die Sache aber auch noch so, Latz man Oesterreich die ihm ausgezwungene Rechtsnachfolge der alten Habsburger Monarchie doch auch dort zage st ehe n mutzte, wo sie sich für die Republik im günstigen Sinne auswirkte, also in der Entschädigungs- Verpflichtung der Nachfolgestaaten für die Über- nommenen Staatsgüter. Man hat übrigens den Wert der sogenannten Ost- Reparationen niemals

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Alpenland
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Pagina 6 di 10
Data: 24.02.1923
Descrizione fisica: 10
„Ostmark" des schweizerischen Tr. Vuomberger - Longoni anführen, welche am 25. Jänner l. I. als Kaiserschützen, itummer erschien. Die darin enthaltenen Artikel sind näherer Betrachtung wert. Die Schrist-Ieitung des Wattes wendet sich am Anfänge an die Kaiserschützen, und sagt dort: „Unser Blatt hat die Liebe zum Vaterland auf sein Banner geschrieben. Tie Treue zu Oesterreich aber ist es, durch welche es sich mit allen Mitgliedern des Kaiserschützenbundes einig weiß, welche politischen Ideale

sonst für den einzelnen auch nraß- g-ebend sein mögen. In diesem Sinne begrüßen wir alle Bundeslnitglieder als unsere Freun-de." Unter Liebe zum V-atevlande und Treue zu Oesterreich wird aber weniger die Liebe zum heutigen Oesterreich als jene zum alter:, nicht mehr auferstehenden und zu einem neu zu gründenden Donaureich, das möglichst alle jene Völker umfassen soll, die ehemals der ö.-u. Monarchie angehörten. Daß ein solches neues Oesterreich- ge- meint ist, geht aus den- beiden- folgenden- Artikeln hervor

. Sie sind überschrieben mit: „Treue zu Oesterreich" und „Der Nationalverbaud deutscher Offiziere, Unteroffiziere und -Soldaten" (den es gar nicht gibt) und worin ans die Budapester Abmachungen des Bundeskanzlers und die Un zufriedenheit der Kroaten mit den Karageorgewiksch hin gewiesen wird. Ein solches „neues" Oesterreich wäre aber nicht mehr das alte Oesterreich, sondern die oielge- »rannte „Tonausörderation". Weiter versteht das Blatt unter „Treue zu Oesterreich" auch die „Treue zum Kaiser als dem obersten Kriegs

herrn", vertritt also die Wiedereinsetzung des Hauses Habs- burg-Lolhringen-Parma im neuen Oesterreich. Und ge rade dieses Blatt, das ausgesprochen einer bestimmten po litischen, u. zw. parteipolitischen Richtung huldigt (es gibt doch eine Legitiinistenpartei), hat. sich die Leitung des an geblich unpolitischen -Kaiserschützenbundes für seine Ver öffentlichungen ausgesucht. Es müssen da in politischer Richtung mindestens Berührungspunkte zwischen Bundes leitung und L-chriftleltung bestehen

. Die beiden erwähnten Artikel lassen darüber auch gac keineu Zweifel auskommen. In diesen wird erklärt, daß die wahren Helden Oesterreichs nur jene seien, in denen die Treue zur Fahne und die Treue zu Oesterreich — natürlich in obigem Sinne, ivenn auch manchnial anscheinend verleugnet — lebendig blieb. Also die Legitimisten. Und nun kommen Ausfälle gegen den Nationalverband deutscher Offiziere, Unterossiziere und Soldaten, weil diesec vor allem das deutsche Volksbewußtsein beton! und für den Anschluß

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 4
Data: 15.08.1928
Descrizione fisica: 4
ge nießt, hinzuweisen. Für Oesterreich war es nach dem Zusammenbruch der Monarchie ein großes Glück, daß ein inner lich so fest mit der heimischen Erde^ verwachsener, äußerlich vollkommen unabhängiger Mann an die oberste Spitze des Staatswesens berufen wurde. Keiner Partei gegenüber gebun den, ein starker, bedeutender Charakter, klug und energisch, eminent bewandert auf allen Gebieten des praktischen Lebens, von tiefem sozialen Empfinden und hohem Verantwortungsgefühl für die Wohl fahrt aller Schichten

Meter lang ist, wird am 1. September dem Verkehr übergeben werden. Der Frem-enverkehr in Oesterreich. Vor kurzem wurden interessante Zahlen über den Fremdenverkehr Oesterreichs im Jahre 1927 veröffentlicht. Danach hat die Zahl der Fremdenmeldungen in Oesterreich im vorigen Jahre 3,580.000 und die Zahl der Aebernachtun- gen 15,847.000 betragen. Ein Vergleich mit Bay ern ergibt, daß die Zahl der Fremden in Bayern um 10 Prozent höher, die Zahl der Uebernachtungen aber in Oesterreich um 37 Prozent höher

war, denn in Bayern betrug die Zahl der Fremden im Jahre 1927: 3,932.000, die Zahl der Uebernachtungen aber nur 11,574.000. Oesterreich umfaßt, wie zum Vergleich bemerkt sei, 83.904, Bayern 75.981 Oua- dratkilometer, und Oesterreich zählt 6,535.000 Ein wohner, während Bayern deren 7,054.000 hat. In Oesterreich ist der Fremdenverkehr aus dem Auslande seit dem Jahre vorher um 18.7 Pro zent gestiegen, am stärksten aber ist die Zunahme der reichsdeutschen Fremden gewesen, deren Zahl in einem Jahre um 38.5 Prozent

. Während in Bayern die Fremden hauptsächlich Reichsdeutsche sind, ist in Oesterreich der Anteil der Ausländer, und zwar steigend von Westen nach Osten, verhältnismäßig größer. Bemerkenswert ist der von Jahr zu Jahr schärfer werdende Wett bewerb Oesterreichs mit der Schweiz, gerade was den Besuch von Ausländern betrifft. Vor dem Kriege zählte man in der Schweiz jährlich rund 5 Millionen Fremde und 20 Millionen Ueber- nachtungen, von denen 80 Prozent auf Ausländer entfielen. 1927 zählte man nur 1.8 Millionen

Ausländer mit 10 Millionen Uebernachtungen, wäh rend Oesterreich bereits von 1,460.000 Ausländern mit 6,444.000 Uebernachtungen besucht wurde. Der Anteil der Fremden am Schweizer Fremden verkehr ist von 80 Prozent in der Vorkriegszeit auf 40 Prozent im Jahre 1927 gesunken, während in Oesterreich ein starkes Ansteigen zu verzeichnen ist. 1927 fielen 40.8 Prozent aller Fremden in Oester reich und 40.7 Proz. aller Uebernachtungen auf Aus länder, wobei allerdings die Reichsdeutschen (wie auch in der Schweiz

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 24.05.1931
Descrizione fisica: 10
16, für den übrigen Teil Or. Josef Seidl, Bruder-Willram-Straße 10, für den Inseratenteil Rudolf Wagner, Erzherzog-Eugen-Gtraße 11 a, sämtliche in Innsbruck. / Wiener Büro: Wien,Elisabethstraße 9/Il, Fernruf B 22-4-29. / postsparlassen-Konto 52.677. / Entgeltliche Ankündigungen im Textkeile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmestelle: -Oesterreich ische Anzeigen-Gesellschaft A.G.. Wien. I.» Brandstätte 8. Fernruf v 22-5-95. Vfingstbetrachtungen. Bon einem alten

Politiker. Innsbruck, 23. Mai. Die Schwierigkeiten, die sich nicht allein in unserer Wirtschaft, sondern auch im Staatshaushalte zeigen, läßt diesmal keine richtige Pfiugststimmung aufkommen. Ja, auch Menschen, öie über öen Dag hinaus öenken, sind Pes simisten geworden, weil sie neben öer stets fortschreitenden Not in den letzten Tagen auch noch die Verständnislosig keit des Auslandes gegenüber öen österreichischen Verhält nissen beobachten mußten. Wenn das Verständnis des Auslandes für Oesterreich

nur so weit geht, daß man uns zwar zugesteht, neue Schulden zu machen, im übrigen uns aber weiter in dem wirtschaftlichen Prokrustesbett „Oesterreich" sesthalten will, wie die Verhandlungen in Genf mit aller Deutlichkeit gezeigt haben, so ist es ver ständlich, daß selbst Optimisten zu P e s s i m i st e n werden. Dazu kommt noch, daß der Einzelne, mag er welchem Stande immer angehören, zwar seine eigene Not sieht, für öie allgemeine Not aber wenig Verständnis aufbringt. So verlangt der Bund von Ländern

und Gemeinden mit viel Berechtigung eine sparsame Wirtschaft, die Länder wiederum verweisen auf das Anwachsen öer Bunöesaus- gaben und mahnen den Bund zu größerer Sparsamkeit. Nicht viel anders liegt die Sache bei den einzelnen Bevöl- kerungsgruppen, die gegenseitig neidisch aufeinander blicken. Durch das gegenseitige Anklagen, wenn es auch gerechtfertigt sein mag, durch gegenseitigen Neid, werden die Verhältnisse in Oesterreich nicht gebessert, so weit dies im eigenen Wirkungskreis möglich

ist, sie sind nur zu verbessern durch eine allgemeine Hilfe. Wenn in der letzten Zeit die Eingänge der Staats- sinanzen einen bedeutenden Rückgang aufweisen, der ein schließlich des Abganges bei öen Bundesbahnen für 1931 auf ungefähr 250 bis 260 Millionen Schilling geschätzt wird, so ist diese Tatsache auf einen Selbstbetrug zurück zuführen, der seit Jahr und Dag in Oesterreich begangen wird. Es ist doch glatter Selbstbetrug, wenn die für 1931 präliwinierten Einnahmen aus öer allgemeinen Erwerbs- stener gleich wie im Jahre

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 16
Data: 23.11.1930
Descrizione fisica: 16
ZMjjten. Die faschistischen Blätter Südtirols, die deutsch ge schriebene „Alpenzeitung" wie die italienisch geschrie bene „Provincia di Bolzano", haben große Berichte ge bracht über die freundliche Verabschiedung, welche dem Major P a b st seitens der italienischen Behörden bei der Rückkehr nach Oesterreich bereitet wurde. In Bozen sowohl wie am Brenner wurde Pabst eingela den, die Kasernen der faschistischen Miliz zu besichtigen. Bei dieser Gelegenheit habe Major Pabst, so berichten

’ die genannten Blätter, Hochs auf Mussolini und den Faschismus ausgebracht und den Wunsch ausgesprochen, ' daß das faschistische System auch bald in Oesterreich eingeführt werde. Einem italienischen Zeitungsbericht erstatter habe Pabst erklärt, er gehe nun nach Oester reich, um seine Arbeit wieder auszunehmen. Major Papst, sagt der Berichterstatter, spricht tadellos Italie nisch und fährt fort: „Das fafchistifcke Italien ist sehr schön, bewunderungswürdig." „Unsere Glückwünsche,'Major, unsere Glückwünsche

Oesterreich stattsin- det, fand Heuer unter noch größerer Teilnahme als , sonst statt. Wer die scheinbar endlosen Reihen der Iu- ! gend sah, der Pfadfinder, Reichsbündler und katholi- j sehen Farbstudenten, dem konnte um die Zukunft nicht i bange sein. Längst langte die Spitze des Zuges vor der Kirche an, als die letzten noch vor dem Bahnhof Klosterneuburg-Weidling hielten und einer riesigen Schlange gleich zog der Heerbann christlicher Männer und Jünglinge die Weidlinger Straße und Agnesstratze empor

, wenn sie auch in das armseligste Kleid gehüllt ist. So ist unser Verhältnis zur Mutter Oesterreich. Wir haben Oesterreich geliebt, als es ein großer, mächtiger Staat war. wir lieben das kleine arme Oesterreich ! von heute. Wir haben heute eine dreifache Pilgerfahrt unter nommen. Wir sind aus den steinernen Mauern unserer „D&s kommt davon“, sagt Frau Annie Jung, geb. Klug, „wenn die Kinderwäsche schlecht ge waschen ist. Dann bekommt das arme Kleine juckenden Ausschlag. Nimm nur Schicht Radion, dann wird es Dir nicht mehr

passieren. Denn es wäscht und desinfiziert zugleich die Kinderwäsche SCHICHT RADION Großstadt herausgezogen in das nachbarliche Nieder österreich. Wir freuten uns der schönen Natur, die sich hier vor unseren Blicken öffnet, der historische Donau strom aus der einen, Kahlen- und Leopoldsberg auf der anderen Seite. Wir schloffen in unser Herz das ganze liebe Oesterreich ein; auf Gott, den wir jetzt Herabrusen, bauen wir unsere Hoffnung auf seine Zukunft. Eine zweite Pilgerfahrt haben wir unternommen

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Alpenland
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Pagina 10 di 12
Data: 12.05.1922
Descrizione fisica: 12
auch die Sowjetregierung Feindin jeder Religion, das liege mm einmal im Wesen des jüdisch materialistischen Marxismus. , .... ^ Tie „Vrflkszcitung" widmet dem scheidenden Finanzminister Gürtler einen Nachruf. Zunächst wird festgestellt, daß jedermann, der die ganze aussichtslose Aufgabe übernimmt, unseren Staat Oesterreich zu sanieren und sein zerrüttetes Geldwesen, in Ordnung w bringen, scheitern muß. Trotzdem müsie der Rücktritt Doktor Gürtlers begrüßt werden, denn er habe furchtbare Verwirrung zu- stände gebracht

aus diesen schwer bedrängten Gebieten zur Tagung erschienen, um von ihrer Not .zu erzählen, aber auch vou der unerschütterlichen Treue zum Deutschtum und zum deutschen Pfadfindergedanlen. Auch die deutsch-österreichi schen Pfadfinder haben sich vor längerer Zeit dem Deutschen Pfadfinderbundc angeschlossen und waren auf der Tagung unter anderen auch durch ihren Bundesfeldrsieister von Oesterreich, Kurt Mair-Innsbruck, vertretend «zwei, Beschlüße Lex h?? binnen «besonders hervor- ^ gehoben

gesinnten Männer Deutschlands und Oesterreichs noch näher zusammen. Stein und Scharnhorst mahnen Oesterreich ans, und Erzherzog Karl und Andreas Hofer werden allenthalben in Deutsch land, selbst im Norden, als die Vorläufer der Befreiung gefei-wt. Damals ist auch Tirol für Deutschland miss neue entdeckt worden. Der Freiheitskampf der schlichten Bauern aus den Bergtälern ist .für ganz Deutschland im Herzen mit,gekämpft worden. Wurde er auch mit unzulänglichen Mitteln gekämpft, er gab doch die erste

und damit die Verbin dung zwischen Oesterreich und Deutschland gelöst, im Deutschen Bundes doch wieder an die Spitze Deutschlands mit einem Einfluß, der größer tvar als der, den er im allen Reiche hatte üben können. Tie Verbindung mit dem neuen österreichischen .Kaiserstaat wird dein Gleich dadurch erneuert. Aber trotzdein verändert sich von nun uö das Verhältnis der Habsburgischen Länder zum Reiche ernstlich zum Schaden der alten Zusammenhänge. Die Regie'rlng Franz s. und Metternichs, geschreckt

Spitze einzutreten be gehrt. Diese dynastische österreichische Gesamtpolitik, der die Deut schen iu Oesterreich durchaus nicht mehr die Hauptsache sind, treibt das Wasser aus die Mühlen des rivalisierenden Preußen und berei tet das hohenzollernsche Erbkaisertum vor. iveun dieses vorläufig auch noch an der Bedenklichkeit Friedrich Wilhelms IV. scheitert. Aber der Gegensatz zwischen 'den beiden Dynastien wird sck>on jetzt offenkundig und entscheidet über das künftige Verhältnis Deutsch lands

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 25.10.1922
Descrizione fisica: 8
Ar beitsgemeinschaft Sozialistischer Parteien lenkt die Aufmerksamkeit der Proletarier aller Länder auf. das Manöver des» internationalen Kapitalismus, -der unter dem Vorwand, Oesterreich. Hilfe zu brin gen, es in Wahrheit daraus abgesehen hat, dieses europäische Land einem Protektorat zu unterwer fen, wie es die kapitalistischen Großmächte in Ma rokko und in Mesopotamien aufgerichtet haben. Das Exekutivkomitee wendet sich mit allem Nach druck .gegen die Folgen des Genfer Vertrages, der durch die Einsetzung

lichkeiten beschränkt ist und das nun, unter Vor mundschaft gestellt, ja geradezu in Sklaverei ge stürzt werden soll. % Das Exekutivkomitee erwartet, daß die Parteien in ihrer Presse und in ihren Versammlungen den Proletariern ihres Landes die Gefahr begreiflich machen werden, mit der die Kontrolle des auswär tigen Kapitals in Oesterreich die Errungenschaften der Arbeiterklasse und den Bestand der Republik bedroht. Das Exekutivkomitee ist überzeugt, daß alle der I. A. S. P. angeschlossenen Parteien

Ar beiterschaft, ihren Protest mit dem des österreichi schen Proletariats zu vereinen, es mit aller Kraft in seinen Bemühungen zur Abwehr der verhäng nisvollen Folgen des Genfer Kapitaliftenpaktes zu unterstützen und so kraftvoller als je Zusammen wirken an der endgültigen Befreiung der inter nationalen Arbeiterklafle. Das Exekutivkomitee der 2. A. S. P. Politische Tagesschau. Ein wertvolles Geständnis. Der Genfer Vertrag wird Oesterreich nicht retten. Nun scheint es auch den Bürgerlichen langsam zu dämmern

, daß die Genfer Vereinbarungen des Bundeskanzlers nicht die Rettung Oesterreichs be deuten. Allgemach geben bürgerliche Abgeordnete, die zwar im Nationalrat für das Genfer Abkom men gestimmt haben und noch stimmen werden, zu, daß der Pakt von Gens höchstens für die näch sten zwei Jahre Oesterreich über Wasser halten wird, und auch dies nur dann, wenn die rechtzeitige Flüssigmachung der Kredite erfolgt. Auf einer Bezirkstagung des Steirischen Bauern bundes in Weiz besprach der Obmann der deut schen

Anlaß. Daß die Genfer Verein barungen uns aus der Verschuldung heranssühren, wie dieser Tage gesagt wurde, oder daß in zwei Jahren Oesterreich durch sie „dauernd g e r e t- tet" ist, davon kann natürlich keine Rede sein. Es kann nur gesagt werden: materiell ist nur er reicht worden, daß wir — die rechtzeitige Flüssig machung der Kredite vorausgesetzt — von den dringendsten Gegenwartssorgen für die Dauer von zwei Jahren befreit sind. Jn nationaler Beziehung ist es sehr unangenehm, daß im politischen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 06.08.1925
Descrizione fisica: 16
; Mittwoch, 12. -Klara; Donnerstag, 13. Kassian. Unser Nationalrat hat kürzlich die Gesetze, betreffend die endliche Durchführung der Verwaltungsreform, zum Beschluß erhoben. Bei den langwierigen Verhandlun gen, welche diesen Beschliisien vorausgegangen find, hat sich wieder der alte Gegensatz zwischen Föderalismus und Zentralismus geltend gemacht. Man kann ruhig sagen, daß dieser Gegensatz ebenso alt ist, als es ein Oesterreich gibt und daß derselbe bereits die Geschichte der alten Habsburgermonarchie

geleiteten Macht- faktor hinzustellen. In Oesterreich-Ungarn wäre nach der geschichtlichen Entstehung des Donaustaates der Föderalismus die durch die Verhältnisse gegebene Verfassung gewesen. Denn das alte Oesterreich-Ungarn war entstanden durch den Zu sammenschluß von drei verschiedenen Ländergruppen, von denen jede wieder in ähnlicher Weise aus verschiedenen mehr oder weniger selbständigen Teilgebieten zusammen gewachsen war. Diese drei Ländergruppen waren die österreichische, welche sich an Umfang

ungefähr mit dem heutigen kleinen Oesterreich gleichkam, ferners die böh mische Ländergruppe und die ungarische Ländergruppe, wovon sich die erstere sich aus Böhmen, Mähren und Schlesien und die letztere aus Ungarn, Kroatien, Slawo nien und Siebenbürgen zusammensetzte. Im Laufe der Zeiten waren dem österreichisch-ungarischen Staate noch andere Länder wie Galizien, die Bukowina und Dalma tien sowie Bosnien und die Herzegowina zugewachsen. Also sehr verschiedene Gebiete mit ganz verschiedener

Zeiten in keiner Weise eigen gewesen. Andererseits aber mar der Zentralismus der Eigenart Oesterreich-Ungarns so wenig entsprechend, daß durch denselben das innere Staatsgefüge nicht bloß nicht gestärkt, sondern vielmehr gelockert wurde. Die ver schiedenen Nationalitäten, welche den Donaustaat aus- machten, konnten und wollten ihre geschichtliche Vergan genheit, wo sie einstens die volle Selbständigkeit genossen hatten, nicht ^vergessen, und sie wollten sich ebensowenig in einen Einheitsstaat

mit vorherrschend deutschem Eha- rakter hineinpresten lassen. Die Geschichte Oesterreich- Ungarns ist während der langen Regierungszeit des Kaisers Franz Josef angefüllt mit ununterbrochenen Streitigkeiten über Zentralismus und Föderalismus. Die Deutschliberalen, welche auf Grund des damaligen Wahl rechtes im Parlamente die maßgebende Partei geworden, waren Vertreter und Verfechter des strammsten Zentra lismus. Sie wollten gerade durch den Zentrialismus aus Oesterreich einen deutschen Staat machen. Aehnliches

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 08.05.1922
Descrizione fisica: 8
keine fertige Tar- fache. Immerhin habe sich Dr. Rosenberg nach Lon don begeben, um das Terrain beim dortigen und beim amerikanischen Finanzkapital zu sondieren. Inzwischen Hab« der Notenumlauf leider ne-uer- lich eine maßlos« Anschwellung erfahren. Der Ausweis vorn 30. v. M. verzeichnet eine Zunahme des Notenum laufes in Oesterreich um 28.800 auf 34 7 Militär- den Kronen. Dazu komme noch, daß der englische Kontrollor den Kredit nicht verschwenden lassen wolle, auch die Großbanken hätten ihr Versprechen

- chen. Für diesen Antrag sei auch die christlichsoziale Mehrheit zu haben. Das Schicksal Dr. Gürtlers gelte als besiegelt und man rechnet mit seinem sofortigen Rücktritt. Man nennt bereits Dr. Grimm, den früheren Finanz- minister, als den Platzhalter für einen neuen Finanz minister, bis die Umwandlung des Kabinetts Schober vollzogen fei, • * SnfHnras einer chrißiichsorraies Legende. Oesterreich hat es nicht nötig, aus wirtschaftlichen Grün den Ungarn politische Konzessionen zu machen. All di« Jahre

her haben sich di« Chriftlichsozialen in Presse und Versammlungen eifrig bemüht, den „dummen"' Oesterreichern einzureden, die Republik müsse sich mit dem konterrevolutionären Horthyungarn politisch auf guten Fuß stellen, weil wir wirtschaftlich auf den öst lichen Nachbar angewiesen seien. Sicher ist Oesterreich auf wirtschaftliche Beziehungen mit dem gesamten Aus land angewiesen, doch muß festgestellt werden, daß, wenn Oesterreich auf die ungarischen Zufuhren an Agrarpro- dukten angewiesen

ist, Ungarn ebensowenig auf di« Er- zengnisse unserer Industrie ohne schwere Schädigungen seines Wirtschaftslebens verzichten kann. lieber die Handelsbeziehungen beider Länder herr schen, genährt von der demagogischen Sechskronenmchl- richti'...' ‘Jr.;-;;.r.u: Istchlichr' ti A'.'äatz des Sie. llnrs A'.lls Sz.'.b.lly vom u n g u r : - scheu statistischen Amt — also eines uno.'riächbgen Zeugen — im „Szozat", dem wir einige Angaben ent nehmen Aus diesen geht hervor, daß Oesterreich der größte Lieferant

und der größte Abneh- m e r der ungarischen Wirtschaft ist. Ungarn führte im Jahre 1921 Waren im Werte von 43 Milliarden unga rischer Kronen ein; von diesen stammten Waren im Werte von sechzehn Milliarden aus Oesterreich. Es führte Waren im Werte von 22 Milliarden Kronen aus, von Lenen fast die Hälfte, elf Milliarden, nach Oesterreich ging. Ungarn kaufte natürlich nicht aus irgend welchen politischen oder anderen Gründen in Oesterreich, sondern weil es mit seinem sogar an den mitteleuropäischen Valuten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 26.08.1922
Descrizione fisica: 16
F-varSrerch nicht untätig bleiben soll. Schließlich liege die dritte und letzte Losung in einem engen politischen und wirt schaftlichen Zusammenschluß mit der Tschechoslowakei und Jugoslawien und diese sei vielleicht die einzige Lösung, die Oesterreich retten könnte, ohne daß es unter Vormundschaft gestellt werden muffe". Und das natürlich, weil es den Plänen der französischen politischen Kreise am besten zusagen wurde. Indes sind Seipel und Schantzer in Verona augekommen und haben gestern

bereits die Ver handlungen begonnen. Nach der römischen „Tribuna" nehmen an den Besprechungen von italienischer Seite Außenminister Schauer, der Generalsekretär im italienischen Außenministe rium Contarini und auf österreichischer Seite Bundeskanzler Dr. Seipel und der österreichi sche Gesandte beim Qnirinal Kwiatkowsky teil. Nach Informationen aus Wiener Kreisen ver lautet, daß die italienische Regierung für die dringend notwendige Hilfe für Oesterreich fol gendes Programm aufgestellt

habe: 1. Sofortige Verwirklichung der aus der Kon ferenz von Portorose gefaßten Beschlüsse, soweit sie Oesterreich und Italien betreffen; 2. Flüssigmachung des bereits von Italien be willigten 70-Millionen-Lirekredites für Oester reich; 3. Bereitwilligkeit Italiens, die Garantien für einen Teil des großen Kredites für Oester reich zu übernehmen. Die italienische Regierung stehe aus dem Standpunkte , daß sich ihre Hilfsaktion für Oesterreich im Rahmen des Vertrages von St. Germain und des Protokolles

von Portorose be wegen müffe. Innerhalb der kürzesten Zeit sol len alle Derkchrserleichterungen in Kraft treten, die in dem Protokoll vorgesehen sind, so daß schon dadurch zwischen Oesterreich und Italien .ein enges Wirtschastsband geknüpft würde. Italien will jedenfalls den Eintritt Oester deichs in die Kleine Entente verhindern, ebensowenig aber will es dem Anschluß Oesterreichs an Deutschland zustimmen. Das ist der Punkt, wo die Interessen Italiens und Frankreichs gemeinsam sind. Die „Tribuna" gewährt

die Erhaltung • der Selbständigkeit Oesterreichs und werde in der Vollversammlung des Völkerbundes am 4. September einen Be schluß zugunsten der Hilfeleistung und Wieder aufrichtung Oesterreichs im Interesse der Er haltung des Friedens provozieren. „Giornale di Roma" tritt dafür ein, daß Oesterreich eine dauernde finanzielle Hilfe seitens aller Mächte, einschließlich der Vereinigten Staaten, gewährt werde. Das Blatt betont neuerlich, daß Italien die Entstehung einer Vor herrschaft in Oesterreich nichtdulden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 18
Data: 12.10.1929
Descrizione fisica: 18
und im Parlament durch Beschäftigung mit den Wirtschafts sorgen und durch gründliche Beratung der Versassungs- fragen die Ueberflüssigkeit des Faschismus in Oesterreich sehr gründlich beweisen. 8iu kräftiges Schlußwort der 8e». Seitz. Und nun, Genosten, gehen wir hinaus von diesem Par teitag in unsere Bezirke, in unsere Länder und machen das wahr, was wir hier beschlossen haben. Der Parteitag war kurz, aber er war ergebnisreich. Wir haben uns wie immer, wenn Sozialisten zusammenkommen, zunächst mit den Wirt

schaftsfragen unseres Landes befaßt und gesagt, was ge schehen müsse. Aber noch mehr: Wir konnten daraus ver weisen. daß dort, wo Sozialdemokraten eine öffentliche Ver waltung führen, sie mit Nutzen und gewiß nicht nur für die Arbeiterklasse, sondern für das ganze Volk wirtschaftlich schassen. Wir konnten mit Stolz verweisen auf die Ge meinde Wien, aus all das. was sie tut, um die Wirtschaft zu beleben und das Gespenst der Arbeitslosigkeit zu bannen. Und es gibt wohl niemanden in Oesterreich, ob er's laut

sagt wie wir. oder im stillen Kämmerlein wie die andern, der sich nicht sagt, welcher Segen es für Oesterreich wäre, wenn die Repu blik die gleiche, so oft als hart verschriene, aber solide, strenge und gewissenhafte Finanzpolitt? führen würde. Schuld an der Verschärfung des Kapitalmangels ist die unausgesetzte Beunruhigung dieses Landes, die unaus gesetzten Skandale und Krawalle, wie sie gerade von denen hervorgerufen und gefördert werden, die vorgeben, daß sie die Wahrer der wirtschaftlichen

und finanziellen Jnteresten Oesterreichs seien. Wir haben aus dem Parteitag neben den wirtschaft lichen Fragen die Berfassungsfrage besprochen, weil uns die Erörterung einmal aufgenötigt ist. Wir haben über diese Fragen so klar, so deutlich, so jedes Mißverständnis aus- fchließend gesprochen, daß nunmehr jeder genau weiß, was möglich ist und was nicht; weil die Sozialdemokratie in Oesterreich, diese Partei von 43 Prozent der Wähler, nicht dulden wird, daß es gemacht wird. Nachdem Seitz noch des Genossen

Kautsky anläßlich seines 75jährigen Geburtstages in herzlichen Worten ge dacht hatte, fuhr er dann fort: Man redet jetzt in Oesterreich von Putsch, von starker Hand, von Derfassungsbruch und Staatsstreich. Das ist allerdings schon eine andere Frage und da begreifen wir. daß nicht nur die österreichische die sozialistische Internationale mit regem Interesse nach Oesterreich schaut. Nun. ich glaube, wir können unsere Freunde in andern Ländern beruhigen. Es wäre doch son derbar. wenn sich jemand

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 04.05.1930
Descrizione fisica: 8
, dem österreichi schen Volke seine Autonomie zu währen. Allerdings hebt die „Volonte" hervor: „Venn Oesterreich auch Kerne offizielle Kundgebung für den Anschluß unternommen hat. so wirb doch im Stillen die An näherung an Deutschland durchgeführt.- wirtschaftlich und juristisch besteht der Anschluß schon heute. Er braucht nur noch eine politische und insbesondere eine psycho logische Bestätigung." Gut — meint das „Journal" und präzisiert vom poli tischen Standpunkte: „Entweder gelingt es uns, durch kluge

, vorsichtige Arrangements wenigstens auf wirtschaftlichem Ge biete das erforderliche Gleichgewicht im Donaubecken herzu stellen — oder aber es wird Oesterreich der Anziehungskraft des Reiches nicht standhalten können. Es genügt eben nicht 31 t sagen, daß der Anschluß nicht gemacht werden darf, man muß auch handeln, um ihn zu verhindern. Und da sind es zwei Faktoren, die glücklicherweise für uns sind: Erstens haben wir das Glück, daß Oesterreich sich selbst gerettet hat — ein Glück, das die Lenker

des Nachkriegseuropa kaum verdient hccken. Und zweitens: Deutschland, das sehr gern an die Einigkeit der Deutschen appelliert, scheint glücklicherweise sich weit weniger gedrängt zu fühlen, Oesterreich alle jenen wirtschaftlichen Vor teile zu bieten, deren dieses bedürfen würde." Diese kleine Bosheit darf man dem französischen Blatte nicht übel nehmen — wir sind, ebenso in Oesterreich wie im Reiche, daran gewöhnt, über derartige Versuche, die üeutfch-österreichischeu Beziehungen zunächst ein klein wenig

zu vergiften und dann gründlich abznwürgen, mit einem Achselzucken hinwegzugehen. Im übrigen werden auch die Besuche des Buuöeskanz- lers in Rom und Berlin verdächtigt: Man fürchtet sich hier vorder Auferstehung eines neuen Dreibundes Deutschland — Oesterreich — Italien. Die von vereinzel ten Blättern angeführte Möglichkeit einer Vermittlerrolle Oesterreichs zwischen dem deutschen Brudervolke und seinem südlichen Nachbarn steigt insbesondere den n ati o- nalisti scheu Kreisen Frankreichs recht übel

, sogar viel Geld, aber nur an ein Oesterreich, das entschlossen ist. seine Unabhängigkeit zu bewahren und auch zu verteidigen. Und mir glauben auch, daß es bester ist, wenn wir direkt an Oester reich Geld leihen, anstatt ihm eine Anleihe von ausländischen Banken, denen Frankreich enorme Kapitalien kurzfristig an oertraut hat, gewähren zu lasten." Was Klarheit anbelangi, Klarheit der Absichten natür lich, läßt dieser Kommentar der Mentalität der französi schen Regierung wohl nicht öen geringsten

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Alpenland
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Pagina 1 di 10
Data: 02.09.1922
Descrizione fisica: 10
«ir mm Mlertnmd emarte«. Sr. Eriinberger über die Bedeutung dieser letzten Apyeür au du; Mltgemiffe». Paris, 2. Sept. ((Eigendraht.) „Cab l o gramme" ver- iiisentlicht ein Interview mit dem Außenminister Gr un ter ge r, der darauf hinwies, daß Oesterreich drei Jahre ^rng die ausländischen Kredite, die seine Wiederaufrichtung ermöglichen sollten, vergeblich erwartet habe. Man dürfe heute die finanziellen Unterstützungen, die während dieses Zeitraumes Oesterreich von den Großmächten gewährt wur- sen

, nicht vergessen, doch hätten leider die Modalitäten die ser Finanzhilfe bewiesen, wie das österreichische Problem von >er Diplomatie mißverstanden worden sei. Die Vorschüße, die in nicht ausreichendem Ausmaße und in zu langen In tervallen gewährt wurden, hätten ihre Wirkung verfehlt und Oesterreich habe jede Hofftmng auf Sanierung mittels einer ausgedehnten finanziellen Hilfe des Auslandes fallen lassen müssen. Der Außenminister besprach sodann die Periode, in der 5ie österreichische Regierung die Erlangung

von privaten Krediten anstrebte. Die Bemühungen hätten im Laufe des sommers zu einem Erfolge geführt, doch seien neue Schwie- ngkeiten ausgetaucht, da die Bankiers die.Garantie ihrer betreffenden Regierung verlangten. Oesterreich habe sich dann an die Konferenz in London gewen'det, um die Ga rantie zu erreichen, aber die Entente habe die Angelegen heit an den Völkerbund verwiesen. Alle diese Verzögerungen hätten die Lage nur verschlimmert. Die energischen Refor men. die von dem Kabinett Seipel entworfen

und teil- ineife durchgeführt wurden, seien urttvirkfam geblieben und t>ie Errichtung einer Emmissronsbank werde setzt durch den Einspruch der Anglobank und Ländeichank, die eine Abaude- kmrg der Statuten wünschen, verzögert. Der Außenminister erwähnte sodann die Schritte des Kanzlers Seipel in Prag. Berlin und Verona und betonte, daß die Session des Völkerbundes^ die in'Genf eröffnet wurde, für Oesterreich von grundlegender Bedeutung sei. Ter Außenminister beabsichtige, vor diesem intevnatw- ftnlen

Kongreß folgenden Standpunkt zu vertreten: Da es Oesterreich nickt gelungen sei. im Wege der inneren Refor men. durch private Kredite oder mittels einer internationa len Finanzhilfe sich selbst zu retten, stelle Oesterreich an den Völkerbund die Frage, ob er in der Lage sei, Oesterreich vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruche zu bewahren und dke vollständige Entwertung der Krone mit ihren unvermeid lichen Rückwirkungen auf Kosten der gesamten Lebenskral- tuna zu verändern. Oesterreich erwarte

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Pagina 1 di 4
Data: 23.06.1927
Descrizione fisica: 4
In Oesterreich halbjährig 8 8.—, Einzelverkaufspreis 8 —.15 — Im Deutschen Reiche halbjährig Golömark 2 . 50 . — Ausland halbjährig Schweizer Franken 6.—. Die Bezugsgebühr ist stets im vorhinein zahlbar. — Vorauszahlende Bezieher sind bei Erhöhungen zur entsprechenden Aufzahlung verhalten. — Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte wird keine Haf tung übernommen. — Abbestellungen nur mit Ende eines Kalendervierteljahres durch eingeschriebene Karte. — Der Anzeigenteil steht nur Deutschariern

Betrach tungen über das Wesen unserer politischen Parteien sind daher wohl am Platze. Ein Vergleich zwischen dem Partei wesen im Deutschen Reiche und dem in Oesterreich fällt entschieden zu unseren Gunsten aus. Daran ändert nichts die Tatsache, daß die Unzufriedenheit mit den politischen Parteien hüben kaum geringer ist als drüben. Im Reiche stehen einander sieben bis acht größere Parteien gegen über, die beträchtliche Anzahl von kleineren Gruppen ist dabei gar nicht berücksichtigt. Wir in Oesterreich

haben es eigentlich nur mit drei Gruppen zu tun, die den drei mit einander ringenden Weltanschauungen entsprechen: neben der C h r i st l i ch s o z i a l e n Partei, der Vertreterin der katholisch-klerikalen Richtung, und der auf dem Boden der marxistischen Anschauungen stehenden Sozial demokratie haben wir in Oesterreich eigentlich nur noch mit einer dritten Gruppe zu rechnen, jener, die die nationale Weltanschaung vertritt. Diese Gruppe ist allerdings keine parteimäßige Einheit, denn sie zerfällt

leiten läßt. So wurde namentlich die Christ lichsoziale Partei oft genug von ihrer programmatischen Grundlage durch den starken bäuerlichen Einschlag und durch eine allzu große Anlehnung an die Anternehmerkreise abgelenkt. Für den durch Weltanschauungsfragen weniger be schwerten Opportunnitätspolitiker wäre ein Zweiparteien system natürlich wesentlich bequemer als die gegenwärttg in Oesterreich bestehende Form. Der ausgesprochen unethische Grundsatz der Machtteilung nach der jeweiligen Stärke

. Zu einem anderen Teil mag die geringe Lust gu parteipolitischer Betätigung im nationalen Lager darauf zurückzuführen sein, daß die nationale Politik in der Republik vor ganz andere Aufgaben gestellt ist als im alten Oesterreich. In den letzten Jahrzehnten der Habs burgermonarchie mußte die nationale Politik notwendiger weise radikal und oppositionell eingestellt sein. Im neuen Oesterreich fällt den Nationalen die Nolle einer Mittelpartei zu, die auch zur positiven Mitwirkung an der Staatsführung berufen

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