Unser« Wirtschaft, stk ist die Wirtschaft eines kleinen, kapitalschwachen Landes und um zu gedeihen, dazu bedarf sie vor allem ruhiger Entwicklung, dazu bedarf sie, da sie ja auf den Verkehr mit dem Ausland angewiesen ist, norma ler Beziehungen zur übrigen Welt. Jede österreichische Regierung, die nicht ein Verbrechen an Oesterreich begehen will, ist verpflichtet, dafür zu sorgen, daß unsere Wirtschaft sich entwickeln kann und daß wir in friedlichem Einvernehmen, in friedliche« Güteraustausch
mit der ganzen Welt leben können. Was hat der österreichischeAnti- marxiSMUs Katt dessen getan? Vor genau einem Jahr haben wir in Oesterreich Tage miterlebt, die uns an den Rand des vollständigen wirtschaft lichen Verderbens gebracht haben. Es ist ungefähr vierzehn Tage über ein Jahr, seitdem ein Paar Tage in Oesterreich von der Besorgnis erfüllt waren, daß wir einen Z u s a m- menbruch unserer Währung erleben werden, ein paar Tage, an denen die Banken von Leuten gestürmt wur den, die ihre paar Schillinge
in fremdes Geld einwechseln kamen, vor unseren Sparkassen sich endlose Reihen von , tenschen anstellten, die ihre Spargroschen zurückverlangten, weil fie kein Vertrauen mehr zu diesem Staat und zu seiner Wirtschaft hatten. Wir haben damals Tage erlebt, in denen die ausländi schen Kausleute ihre Kredite in Oesterreich gekündigt, die ausländischen Banken die Guthaben zurückgezogen, die aus ländischen Fabrikanten den Kredit verweigert, die Käufer ausländischer Waren mitgeteilt haben, daß sie sich lieber
aus anderen Ländern ihren Bedarf decken, weil Oesterreich, wie sie hören, in ein paar Tagen der Schauplatz eines blutigen Bürgerkrieges sein werde. Und Sie erinnern sich, um diese Katastrophe abzuwehren, um die Gefahr des Bürgerkrieges zu bannen, um das Ausland halbwegs zu beruhigen, hat man damals zu der schärfsten Maßregel gegriffen, die über haupt jemals in einem Staate ergriffen wurde, man hat den ganzen Staat unter Polizeiaufsicht gestellt, man hat den Polizeipräsidenten an die Spitze des Staates ge stellt
. Man Hütte ebenso gut den Shef der größten Irrenanstalt in Sesterreich an die Spitze des Staates stellen können. Und jetzt, verehrte Versammelte, nach einem Jahr — es sind noch nicht dieselben Anzeichen, aber gestern hat ein ausländ.,.'er Außenminister bei der Besprechung der Lage in Europa auch von Oesterreich gesprochen und er hat ge sagt: „3« Sesterreich bereiten sich vielleicht schwere innere 8r- schütteruWM dar." Der Herr Seipel, unser Minist. Aeußeren, hat mit geteilt, daß er uoer diese Erklärung