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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 18 di 20
Data: 18.10.1930
Descrizione fisica: 20
Unser« Wirtschaft, stk ist die Wirtschaft eines kleinen, kapitalschwachen Landes und um zu gedeihen, dazu bedarf sie vor allem ruhiger Entwicklung, dazu bedarf sie, da sie ja auf den Verkehr mit dem Ausland angewiesen ist, norma ler Beziehungen zur übrigen Welt. Jede österreichische Regierung, die nicht ein Verbrechen an Oesterreich begehen will, ist verpflichtet, dafür zu sorgen, daß unsere Wirtschaft sich entwickeln kann und daß wir in friedlichem Einvernehmen, in friedliche« Güteraustausch

mit der ganzen Welt leben können. Was hat der österreichischeAnti- marxiSMUs Katt dessen getan? Vor genau einem Jahr haben wir in Oesterreich Tage miterlebt, die uns an den Rand des vollständigen wirtschaft lichen Verderbens gebracht haben. Es ist ungefähr vierzehn Tage über ein Jahr, seitdem ein Paar Tage in Oesterreich von der Besorgnis erfüllt waren, daß wir einen Z u s a m- menbruch unserer Währung erleben werden, ein paar Tage, an denen die Banken von Leuten gestürmt wur den, die ihre paar Schillinge

in fremdes Geld einwechseln kamen, vor unseren Sparkassen sich endlose Reihen von , tenschen anstellten, die ihre Spargroschen zurückverlangten, weil fie kein Vertrauen mehr zu diesem Staat und zu seiner Wirtschaft hatten. Wir haben damals Tage erlebt, in denen die ausländi schen Kausleute ihre Kredite in Oesterreich gekündigt, die ausländischen Banken die Guthaben zurückgezogen, die aus ländischen Fabrikanten den Kredit verweigert, die Käufer ausländischer Waren mitgeteilt haben, daß sie sich lieber

aus anderen Ländern ihren Bedarf decken, weil Oesterreich, wie sie hören, in ein paar Tagen der Schauplatz eines blutigen Bürgerkrieges sein werde. Und Sie erinnern sich, um diese Katastrophe abzuwehren, um die Gefahr des Bürgerkrieges zu bannen, um das Ausland halbwegs zu beruhigen, hat man damals zu der schärfsten Maßregel gegriffen, die über haupt jemals in einem Staate ergriffen wurde, man hat den ganzen Staat unter Polizeiaufsicht gestellt, man hat den Polizeipräsidenten an die Spitze des Staates ge stellt

. Man Hütte ebenso gut den Shef der größten Irrenanstalt in Sesterreich an die Spitze des Staates stellen können. Und jetzt, verehrte Versammelte, nach einem Jahr — es sind noch nicht dieselben Anzeichen, aber gestern hat ein ausländ.,.'er Außenminister bei der Besprechung der Lage in Europa auch von Oesterreich gesprochen und er hat ge sagt: „3« Sesterreich bereiten sich vielleicht schwere innere 8r- schütteruWM dar." Der Herr Seipel, unser Minist. Aeußeren, hat mit geteilt, daß er uoer diese Erklärung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 10
Data: 02.10.1930
Descrizione fisica: 10
und illegalen Kräfte in diesem faschistisch- christlichsozialen Kabinett bedeutet eine schwere Gefähr dung sür die Demokratie in Oesterreich. Der faschistische Starhemberg, der vor kurzem in Inns bruck gesagt hat, man müsse nur den richtigen Augenblick abwarten. um den Gegner an der Gurgel zu packen, gebietet als Innenminister und als Heimatwehr-Bundessührer gleichermaßen über die legalen und illegalen Gewalten. Wird er in dieser Situation, wo er Gewalten entfesieln kann, etwa den Augenblick sür gegeben

und wird ihm mit elementarer Gewalt be weisen, daß die Demokratie in Oesterreich lebt und daß das österreichische Volk keineswegs gesonnen ist, in Oesterreich jenen Leidensweg zu gehen, den der Faschismus in Italien, Polen, Jugoslawien usw. den Völkern bereitet hat. Oester reich ist nie und nimmer Italien. Das Volksvotum am 9. November muß ein einziger Ruf nach einem freien demo kratischen Oesterreich sein, ein Ruf wie ein Donnerhall, unter dem die auf Bajonetten balancierten.Regierungssessel des Kabinetts der Gewalt

zusammenbrechen. Sie sollen es dann nur versuchen, gegen denWil- len des Volkes an'der Staatsmacht mit Gewalt kleben zu bleiben. Sie werden dann jene Erfahrungen machen, die in der Geschichte niemals Gewalthabern erspart ge blieben sind. Schon die ersten Taten des neuen Kabinetts werden ahnen hassen, was besten letzte Ziele sind. Wird Vaugoin den traurigen Mut haben, Oesterreich und die ganze an ständige Welt herauszusordern und Strasella zum Bundes bahndirektor zu ernennen? Gerade diese Sache

ein überwältigender Sieg der Demokratie, besonders der österreichischen Sozialdemo kratie werden und auf die faschistischen heißen Köpfe in Oesterreich wirken wie ein kalter Wasserschwall. am seine Lieblingsnahrung zu suchen. Troß seiner mäch- ngen Eckzähne und seiner großen Kraft, die ihn in den Ltand setzt, jedes Tier des Waldes zu töten, lebt er aus- chließlich von Pflanzennahrung. Chaillu erzählt, daß die Gorillas größtenteils auf dem Boden leben, wo sie meist ruch an einer Baumwurzel schlafen. Er sagt

in der Geschichte des Deutschen Reicks« seit seinem Bestand. Es waren die Hakenkreuzler in München mit Hitler an ihrer Spitze, die damals von einem Bierkeller aus einen Putsch versuchten, welcher, wenn er gelungen wäre, nichts weniger zur Folge gehabt hätte, als den Bür gerkrieg und damit die Zerstörung und den Zerfall des Deutschen Reiches. Und unter denen, die dieses hochverräterische Unter nehmen gegen den Bestand der Deutschen Republik damals in Szene gesetzt haben, war auch der Herr, der in Oesterreich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 20.05.1931
Descrizione fisica: 8
des Hauses, in dem Innsbruck, 20. Mai 1931. Bitte, nicht lachen, nach zehnjähriger unbeschränkter Herrschaft des Antimarxismus in Oesterreich, so zu lesen in dem bürgerlichen „Jntelligenzblatt", den „Innsbrucker Nachrichten", vom Montag den 18. Mai l. I. In dieser Ausgabe war ein Artikel eingeschaltet der unter dem Titel „Großbankdämmerung" sich mit dem Zusammenbruch der Creditanstalt beschäftigt. Der Artikel stammt angeblich von „besonderer Seite". Diese besondere Seite muß aber entweder eine besonders

Anwandlungen. Also mau höre und staune: „Kaum irgendwo in der Welt werde so viel und so unverdient Weihrauch an die Menschen verschwendet, wie in Oesterreich. Dies sei in der Republik noch ärger geworden als in Kaisers Zeiten. Die ser Weihrauch qualmte lange auch zu Ehren der zusammen gebrochenen Creditanstalt." Ja, mit Verlaub, wer streut denn diesen Weihrauch mehr als die korrupte, seile bürgerliche Presse? Um eine Seite Inserat, um einen Druckauftrag ist mmt auch in der Erlerstraße sofort und wider

tes Oesterreich bewilligt haben. Mit dieser Feststellung muß wohl die Demagogie die- ses Artikels allen, auch den Dümmsten, sichtbar werden. Denn wenn man die Schädlichkeit und Ungerechtigkeit einer Sache klar erkennt und man handelt nicht danach, - so ist man entweder ein Zchnrke oder ein dnmmer Kerl, der nicht die Konsequenzen aus feiner Erkenntnis ziehen kann oder will. Die bürgerlichen Parteien haben also nach der Meinung des Artikelschreibers jedem kaufmännischen Anstande widersprechend

nichts für Sozialisie rungswünsche und Sozialisierungstheorien; sie sind nur ein Beispiel mehr dafür, daß jene wirtschaftlichen Me- thoden, die der Marxismus predigt, in den Abgrund führen." Rothschild, der Marxist. Es genügt angesichts dieses Unsinns wohl, daraus hin zuweisen, daß die Herren Rothschild und wie die an deren christlichen, nationalen und jüdischen Machthaber der Creditanstalt in ganz Europa heißen, zu den bornier testen und eingefleischtesten Kapitalisten gehören, die in Oesterreich und darüber

in Oesterreich bleiben diese Falotten in Amt und Ehren, erhalten von den zugrunde gerichteten In stituten auf Kosten der Bevölkerung und des Staates noch schwere Millionenabfertigungen und Pensionen und kein Staatsanwalt findet sich, der sich getraut, gegen diese an rüchige Profitjügergesellschaft einzuschvritrn — weil ja die Justiz in Oesterreich bekanntlich unabhängig ist. Es sind in den letzten Jahren in Oesterreich sehr viele Banken zusammengebrochen und die österreichische Bevöl kerung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 13.11.1930
Descrizione fisica: 8
aus die Wahlen zum Nationalrat hinoewieien "-d daran Heiterkeit), welche tiefe Wahrheit sein Gerede enthielt. Der Wahlausgang hat es nämlich wirklich bekräftigt, daß die Zusammensetzung des Parlaments den tatsächlichen Ver hältnissen nicht mehr entspricht. Seine verlorenen sieben. Mandate werden ihm das zur Genüge klar machen. Die Frage ist nun naheliegend: Was nun? Ich bin kein Prophet. Ich kann nur sagen, was normal wäre und ebenso, was einer normalen Entwicklung in Oesterreich im Wege steht. Normal wäre

, daß Herr Vaugoin, der ausgezogen ist. Oesterreich zu erobern, und der geschla gen heimgekehrt ist, so rasch als möglich von seiner Stelle verschwindet. (Brausender Beifall.) Klatschen Sie der Vernunft nicht zu frühzeitig Beifall! Eine solche Handlungsweise Vaugoins wäre nämlich nur das Normale und normal wäre es. daß der Bundespräsident die Führer aller Parteien zu sich beriefe, mit ihnen über die Bildung eines neuen Kabinetts verhandelt, normal wäre es. daß dann das Parlament zusammenträte

geführt werden müsien. (Heiterkeit und Beifall.) Wir sehen in den bürgerlichen Parteien ein Durcheinander, bei aller Ab neigung gegen die Sozialdemokratie aber überall nur diese Negation und nicht einen einzigen positiven Gedanken, der aus der gegenwärtigen unhaltbaren Lage herausführt. Das Normale wäre ja die Mittelpartei, die berufen wäre, eben zu vermitteln und vielleicht sogar zu führen. Aber davon scheint das. was sich in Oesterreich Mittelpartei nennt, noch sehr weit entfernt zu sem. Aber, wer

immer komme, die Sozialdemokratie, ihres Sieges bewußt, steht fest und ist entschlosien dieses demokratische Oesterreich zu erhalten, bis einst der Tag kommen wird, an dem wir in Oesterreich, das deutsche Volk und die Welt entgogenführen werden aus der Nacht des Kapitals in die sonnige Zukunft des Sozialis mus. (Brausender Beifall.) anknüpfend das treue Festhalten unserer Mitbürger an den Grundlagen unserer Bundesverfassung festgestellt. Mit Recht darf uns diese Tatsache zu großer Befriedigung

. Hugelmann empfangen, wo bei ähnliche Reden gehalten wurden. Miklas wird den Nationalrat ehestens einberuftn. Wien. 12. November. Anläßlich des heutigen 12. Ge burtstages der Republik Oesterreich und des 10. Geburts tages der österreichischen Bundesverfassung hielt Bundes- präsibent Miklas heute im Radio eine Ansprache an die Oesterreicher. Der Bundespräsident erklärte, er werde den neu gewählten Nationalrat innerhalb der gesetzlichen Frist ehestens einberufen. Der ordnungsmäßige Verlauf der Wahlen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 10
Data: 27.10.1930
Descrizione fisica: 10
. »t da» Wart! gen, braucht nicht zu arbeiten, konnte also ungestört seine Abenteuersucht weiter pflegen und sich schließlich auch einen Ministersessel in Oesterreich kaufen, um von dort aus seine Menteuerpolitik fortzusetzen. Wir machen ihm deswegen keinen Vorwurf, so wenig man ein kleines Kind bestraft, wenn es in seinem Unverstand ein Haus anzündet. Wohl aber klagen wir die Christlich soziale Partei an, die es in diesem Falle wie d i e Erwach senen gemacht hat, die sträflicherweife dem Kind

hinauslaufen sollten, wurden unter dem Druck der Regierung abgesagt. Die Sozialdemokratie hat im Jahre 1919 die Gefahr eines bolschewistischen Abenteuers in Oesterreich abgewehrt, damals keinen Kommunisten zum Innenminister gemacht, der das Volk in einen Bürgerkrieg hetzen sollte, wie es heute der von den Christlichsozialen zum Innenminister bestimmte Faschist tun möchte. Der 9. November muß eine solche Regierung stürzen, dafür sorgen, daß eine Regierung kommt, die nicht wieder die Machtmittel des Staates

Abrüstung unter gegenseitiger Kontrolle. Da sagen nun unsere Gegner wir hätten mit den Rüstun gen zuerst angefangen und müßten darum auch zuerst ab rüsten. Das ist nicht wahr. Wir haben den Schutzbund erst im Jahre 1923 gegründet, als in Italien der Faschismus ans Ruder kam, in München der Hitlerputich stattsand und in Oesterreich unter dem Einfluß dieser Ereignisse Kräfte zu wirken begannen, die gleiches anstrebten, in Oesterreich schon Arbeiter von Hakenkreuzlern ermorden worden

von der Minister bank zu vertreiben und damit zu erreichen, daß endlich wieder die politischen Kämpfe in europäischen und nicht in mazedonischen Formen ausgetragen werden! Gewiß: Auseinandersetzungen zwischen Arbeitern und Unternehmern, zwischen Besitzenden und Besitzlosen wird es immer geben, aber sie müssen nicht mit Maschinengewehren ausgetragen werden. Wir würden bei einem sozialdemo kratischen Siege aus Oesterreich natürlich kein Paradies machen können. Ein paar sozialistische Minister

Zeit des Vorjahres. Rechnen wir nur ein Drittel dieses Betrages für Arbeitslöhne, so ist das ein Lohnentfall von 76 Mllio- neu, d. h. daß — nach den bei uns üblichen Durchschnitts löhnen gerechnet — um 48.000 Köpfe weniger beschäftigt werden konnten. Diese Zahl stimmt auffallend überein mit der Zahl, um die die Arbeitslosigkeit in Oesterreich gestiegen ist. Nun, davon spricht der Herr Bundeskanzler nichts. Die Sorge für den Export ist nämlich eine Sache der Handelsvertragsverhandlungen, bei denen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 02.11.1927
Descrizione fisica: 16
ihren Einfluß ausgeübt haben. Schon aus der Reichskonferenz, die wir kurze Zeit nach dem 15. Mi ab- - gehalten haben, hat es sich gezeigt, daß es jetzt in der Partei Genosien gibt, die der Meinung find, der 15. Juli und seine Nachwirkungen hätten die politische Lage in Oesterreich so grundstürzend verändert, daß jetzt auch wir gezwungen seien, unserer Politik einen neuen Kurs zu geben; die glauben, die Kampfbedingungen, worunter wir zu kämpfen haben, seien jetzt so wesentlich anders als früher

sein. Eine Koalitionsregierung kann je nach der Situation, aus der sie entsteht, in einem Fall eine Vorherrschaft der Arbeiterklasse, in einem andern ein Ausdruck des Gleichgewichtes der Kräfte der Klassen und in einem dritten Fall eine Kapitulation vor der Bour geoisie sein. (Lebhafte Zustimmung.) Ein Fall von Koalition ist der, den wir in Oesterreich 1918 bis 1920 selbst erleb! haben. Jeder, der diese Zeit noch nicht vergessen hat, weiß, wie es damals in Oesterreich ausgesehen hat. Angesichts der revolutionären Gärung

urlaub, Betriebsräte, Personalvertretungen, Arbeitslosen versicherung. Angestelltengesetz und Schulreform. Ja, wir rühmen uns gern des Werkes Hanuschs. Das Werk Ha- nuschs ist durch eine Koalitionsregierung und in einer Koalitionsregierung durchgesetzt worden. Aber, Genossen, die Zeiten von damals sind lange vorüber. Seitdem haben wir Koalitionen ganz anderen Typus, zum Glück nicht in Oesterreich, aber in andern Ländern gesehen. Es gibt Situationen, in denen eine starke Bourgeoisie, gerade

, hier ist alles. was sie trennt, so bedeutungslos geworden gegenüber dem. was sie gegen uns vereinigt, daß gerade dieser typische Fall der Koalition, um den in unseren Bruderparteien oft der Streit geht, bei uns zumindest heute und aus lange Zeit hinaus ganz und gar unwahrscheinlich ist. ^ Wenn heute in Oesterreich von einer Koalition die Rede ist, so würde das ein dritter Typus einer Koalition sein: Die Bourgeoisie ist stark, sie hat eine hinreichende Mehrheit im Parlament, Gewaltmittel genug außerhalb des Parlaments

sich die österreichische Bour- geoisie heute führen läßt, dem Dr. Renner geantwortet haben, das sagt uns, wie in einer Lage, wo die Herren sich eben stark genug fühlen, auch allein regieren zu können, praktisch so Verhandlungen über eine Koalition und das Regieren einer Koalition aussehen würden. Seipels Ant wort zeigt, daß heute in Oesterreich eine Koalition zwar vielleicht denkbar wäre, aber keine Koalition, die den Jntereffen der Arbeiterklaffe dienen würde und mit der Ehre und Würde der Partei vereinbar wäre

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 18.10.1928
Descrizione fisica: 10
hat der erste Präsident des Obersten Gerichtshofes Dr. Franz Dinghofer die Amts- leitung des Obersten Gerichtshofes übernommen. Aus die Begrüßungsansprache des zweiten Präsidenten Dr. Pasco- letto dankte Dr. Dinghofer in einer längeren Rede, worin er u. a. hervorhebt, daß von einer Vertrauenskrise der Rich ter in Oesterreich nicht gesprochen werden könne. Dr. Ding hofer sagte, in Deutschland mag es eine Zeit lang eine solche Krise gegeben haben, bei uns in Oesterreich ist dies aber nicht der Fall

in ganz Oesterreich stattgefundenen Soldatenratswahlen erhielt der Militärverband 6293 (9411) Stimmen und 60 (118) Mandate, der Wehrbund 8879 (6354) Stimmen und. 204 (129) Mandate. Die Deutsche Soldaten gewerkschaft 832 (709) Stimmen und 8 Mandate. Die in Klammern befindlichen Ziffern bedeuten die Ergebnisse des Jahres 1927. Der Militärverband erhielt aus 104.9 Stimmen ein Mandat, der Wehrbund schon auf 43.5 Stimmen ein Man dat. Im vorigen Jahre erhielt der Militärverband auf 79.7 Stimmen ein Mandat

- organisation, zu Falle gebracht und seine christlichsozialen Wehrbundoffiziere zum Siege über die unpolitische Offiziers organisation geführt. Die Herren deutschnationalen Offi ziere, die wacker mitgeholsen haben, den Militärverband niederzuringen, erhalten jetzt eben ihren verdienten Lohn. nur frei in Oesterreich herum, sondern bekleiden noch öffent liche Stellungen. Die Verbrecher, die Einbrüche und Dieb stähle in staatliche Wassemnagazine anordneten und durch- führten, sind heute die Vertrauten

ter, sagt Herr Dinghofer, vor dem Gesetze seien alle gleich! Nein, wir haben viel mehr, wir haben eine Vertrauens krise der Justiz, die schon so weit fortgeschritten ist, daß kein kleiner Teil unseres Volkes den Glauben an eine un beeinflußte Rechtspflege in Oesterreich verloren hat. Wir haben bereits an leitender Stelle zu dem Ergebnis der Soldatenratswahlen Stellung genommen, auf die Rückwirkungen des Wehrbundsieges werden wir noch znrück- kommen. Für heute sei nur gesagt: Herr Dr. Seipel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 23.09.1930
Descrizione fisica: 8
bestätigt, daß er unsauber und inkorrekt ist. Daß StrasMä weder Präsident noch Generaldirektor der Bundesbahnen werden kann — darüber gibt -es jetzt un ter anständigen Menschen, ohne Unterschied der Partei, nur noch eine Ansicht; in diesem Gaustall Ordnung zu machen, braucht man vor allem reine Hände. Aber lebten wir nicht in Oesterreich sondern in einem Lande, in dem die Sorge um Reinheit im öffentlichen Leben die gemeinsame Sorge aller Parteien ist, so würde jetzt eine andere Frage diskutiert

werden: kann ein Mann, der für «inen Menschen solcher mo ralischer Beschaffenheit einen so skrupellosen Feldzug geführt hat, Vizekanzler, Heevesminister, Obmann der regierenden chriMchsozialen Partei bleiben? In Oesterreich wird diese Frage nicht gestellt. Herr Vaugoin scheint nicht einmal zu fühlen, daß es sich heute gar nicht mehr um einen Fall Nvafella, sondern um einen FM Vaugoin handelt. Tr hat einer bürgerlichen Zeitung gesagt, seine Meinung über die Besetzung der Stelle

des Bundesbahnpräfidenten habe sich nicht geändert. Offenbar ist er auch jetzt der Meinung, daß der durch das Urteil des Gerichtes als unsauber und inkorrekt gebrandmarkte junge Mann des Herrn Rintelen der rechte Mann für einen der ällerwichtigften Vertrauensposten ist. -Von diesen moralischen Qualitäten sind die Herren Antimarxisten, die man die Herren der starken Han-d nennt. Wie verlottert die Politische Moral doch in Oesterreich schon ist. Ein Mann, der den Zusammenbruch von Massen von Privatvermögen dazu benützt, um als wirtschaftlicher

aufgedrängt. Diese Ehrenmänner, die im Strafella-Prozeß moralisch ge richtet worden sind, sie verkörpern das Heimwehrunwesen in Oesterreich, sie paffen zueinander, sie sind wirkliche Ehren männer, der eine des anderen wert. Und dieser eingebildete Herr Vaugoin, von dem man an höchster Regierungsstelle selbst spricht, daß er vor lauter Aufgeblasenheit noch platzen werde wie ein Kinderballon, er will sogar eine Regierungskrise herbeisühren, wenn man ihm seinen unsauberen und inkorrekten Herrn Strasella

ihrer Versprechungen vorstellen. Wir fürchten allerdings, daß sich auch Herr Grimm darüber ausschweigen wird und wir glauben auch, daß Herr Suske, wenn er glaubt, daß der Sieg seiner Parteigenossen im Reiche in Tirol politische Rückwirkungen haben wird, bald genug seine Enttäuschungen erleben wird. Mit dem Haken- kreuz sind in Oesterreich keine politischen Geschäfte zu machen. Gin Protest der tschechoslowakischen Sozialdemokratie gegen Mnbski. In Prag weilte dieser Tage der Handelsminister der Re gierung Pilsudski

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 10
Data: 06.11.1930
Descrizione fisica: 10
daß man in den Mühlauer Feldern sogar darangegangen ist, festzustellen, „wo der Hund begraben liegt", der Umstand beweisen, daß man in Pradl auch einen Spaten, nein, nicht einen Spaten, sondern den Spaten, einen einzigen Spaten der Roten Falken als Beute weggeschleppt hat. Was fruchtete es, daß man protestierte, was nützte es. daß man Spaten als friedliches Instrument zum Erdausheben be- zeichnete. Seit Oesterreich von den Heimatwehren heim- gesucht ist, hat ja der Spaten seine friedliche Rolle

Falken, vielleicht der einzige unter den zehn tausenden Spaten, der nur zum Erdausheben diente, be schlagnahmt worden ist. Es ist nicht unmöglich, daß er ge rade deswegen zum Opfer gefallen ist, weil er einer Tätig keit diente, die in einem faschistischen Oesterreich nicht mehr zeitgemäß erscheint. „Das war nur der Anfang", meldete erwartungsvoll die „Reichspost", und man merkt es auch, daß die Aktion noch fortdauert. Jetzt sucht man Privat. In Personal häusern der Bundesbahn, in Privatwohnungen

Wahlstimmung zu schinden. Nur sollen die „Nachrichten" nicht außer acht lassen, daß das politische Barometer in Oesterreich großen Schwankungen ausgesetzt ist und die helle Freude an der Wehrlosmachung der Arbeiter gegen über den faschistischen Putschgelüsten vielleicht schneller in tiefe Trauer Umschlägen könnte, als es dem Blatte lieb ist. Die Situation könnte einmal auch so sein, daß das Rutzingerblatt mit süß-saurer Miene feststellen müßte, wie die faschistischen Horden von einer marxistischen

Verlängerung erfahren. Sein loses Mundwerk werden ihm die Arbeiterwähler am 9. November sowieso lautdicht ver stopfen, daß es die geistige Sekretion seines kranken Put- schistenhirns nicht mehr so leicht purgieren — und dieses arme Oesterreich endlich zu der notwendigen inneren Ruhe kommen kann. Wenn Republik und Nemolratie ver teidigt werden müffen... Der Vorsitzende des Reichsbanners „Schwarzrotgold". Genosse Otto Hörsing, sprach Sonntag vormittag in zwei Orten Niederösterreichs, in Schwechat und in Ham

, daß endlich der Tag kommen möge, an dem die Grenzpfähle zwischen Deutschland und Oesterreich fallen und an dem Oesterreicher und Deutsche den Kamps gegen jeden politi schen Wahnsinn gemeinsam führen. An diesem Tage wird die Welt aufatmen und sagen: Dank der österreichischen Sozialdemokratie wird der wahnsinnige Nationalismus, der Faschismus der Geschichte angehören und der Weg zur Völkerfreiheit bereitet sein. Die „Mißbräuche" bei der Arbeitr- losenmtterstützung. Zu den beliebtesten Spiegelfechtereien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 23.11.1923
Descrizione fisica: 8
der internationalen Reak- ■ tion auch für uns bedeutet, haben wir in diesem letzten Jahre gesehen. Aber wir konnten auch sehen, ob die Parole, die wir auf dem vorigen Parteitag beschlossen haben, richtig war. Stellen Sie sich vor, wie es in Oesterreich heute aussehen würde, wenn auch wir zu Genf übergelaufen waren. Der Herr Generalkommissär könnte schalten und walten, wie es ihm beliebt, es gäbe gar keine Kraft, die sich gegen diese Fremdherrschaft anflehnen würde. Wenn auch wir so lakaienmäßig folgen

, daß die Politik, die wir vor einem Jahre auf dem Parteitage beschlossen haben, die richtige gewesen ist. (Lebhafter Beifall.) Was bedeutet nun das Ergebnis der Wahlen, mit denen dieses Jahr des Kampfes um Genf ab geschlossen wurde? Es ist nicht so lange her, da ha ben sich die bürgerlichen Parteien, begünstigt durch die Siege ^er Reaktion in allen Ländern, begün stigt dadurch, daß sie sich rühmen können, sie hät- ten Oesterreich saniert und die Krone stabilisiert, eingebildet, es werde ihnen gelingen

, uns niederzu treten. Ich glaube, die Herren haben die Hoffnung auf die Zweidrittelmehrheit jetzt schon für immer ausgegeben. (Heiterkeit und Beifall.) Aber noch viel wichtiger ist ein anderer Erfolg dieser Wahlen, Die Hoffnung, daß die Krise des Sozialismus im Ausland eine Krise des Sozialis mus in Oesterreich bedeuten werde, wird der Herr Bundeskanzler Seipel wohl selbst nicht mehr hegen. Wir sind nicht im Niedergang, sondern in einem Ausstieg, und zwar in einem sehr schnellen Aufstieg. (Beifall

um es da geht. Es wäre keine Spur von Gefahr für die Republik in Deutschland, wenn die Reichs wehr republikanisch wäre. (Lebhafte Zustimmung.) Wir haben in Oesterreich kein Bedürfnis, uns irgend welche Lossows zu züchten. (Lebhafte Zu- stimmung.) Deswegen halte ich dafür, daß die aller erste Aufgabe jetzt ist, unsere Kraft an die militä rischen Dinge zu setzen. Wir werden das selbstver ständlich im Parlament tun. und ich hoffe, daß Sie mit mir einer Meinung sein werden, daß ich mir sehr wohl vorstellen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 30.05.1931
Descrizione fisica: 16
-Palast vorgesehen. Die deutschen Vorschläge. -Daily Telegraph" glaubt zu wissen, daß die deutsche Regierung bei den Besprechungen in Chequers durch Brü- Wren, 29. Mai. Die Heimatblöckler haben im Nationalrat gleich fünf Redner nacheinander ins Feld geschickt, die alle Nachweisen sollten, daß die Demokratie an der Krise der Creditanstalt schuld sei und nur der Faschismus Oesterreich retten könne. Es waren sehr pofiierliche Reden, die die fünf Heimat blöckler hielten. Alle taten

Sie doch einmal, was das für Herren sind, die Herr Hueber und seine Freunde jetzt verhaften lassen möchten. Da ist zum Beispiel der in Oesterreich sehr wohlbekannte Herr Brosche. Hueber: Wer ist das? Bauer: Sie fragen, wer das ist? Hueber: Ich kenne ihn nicht! Bauer: Aber als das erste Creditanstaltgesetz hier beraten worden ist. war derselbe Herr Brosche hier, um die Blockier in ihrer Haltung zu beeinflussen. (Lebhafte Hört- Hörl-Rufe bei den Sozialdemokraten.) Dann war in die sem Verwaltungsrat der Creditanstalt ein Graf Franz

Hardegg, ein Herr Mayr-Melnhof, ein Herr Ludwig Urban. Fragen Sie noch immer, wer die Herren sind? Ganz Oestereich weiß doch, daß dies die Hanptschützsr, Hauptprotektoren und Hauptgeldgeber der H-r imwehr jahrelang gewesen sind. (Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Ganz Oesterreich weiß doch, daß das die Herren der Betriebe sind, in denen alle Mittel der Unternehmermacht und des Unter nehmerterrors zugunsten der Organisation, deren Führer die Heimatblöckler hier sind, ansgenützt

Sie, daß die Arbeiterschaft nicht versteht, daß die Direktoren der Schwerindustrie meinen: die sollen nur hier von Kapitalismus und Gegenkapitalismus reden, das macht nichts, wenn nur das Ziel erreicht werden könnte, die Demokratie zu töten. Dann würden die Geschäfte der Apold und Busson blühen. Dieser Antikapitalismus im Dienste des Großkapitals, im Dienste der Schwerindustrie — bilden Sie sich nicht ein, daß es noch denkende Menschen in Oesterreich gibt, die das nicht längst schon durchschauen. Lebhafter Beifall

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 02.04.1931
Descrizione fisica: 8
rühmen, haben in Oesterreich nichts ver loren. Es wird Zeit, daß man sich mit dem nationalsoziali stischen Unfug einmal gründlich befaßt. Unsummen reichs- deutscher Gelder werden jetzt in Oesterreich ausgegeben, um auch hier den großen Volksbetrug des Nationalsozialismus kunstreich zu züchten. Preußische und bayrische Hitler- Agitatoren treiben schon lange in Oesterreich ihr Unwesen. Sie wollen das Erbe der verkrachten Heimwehrbewegung antreten. In Deutschland beginnt diese mit Unternehmergeld

großgezogene Bewegung schon kräftig abzustinken. In Thüringen sind die Tage der Herrlichkeit des Herrn Frick gezählt, ebenso in Bra-unschweig. Dort sehen die irre geleiteten Arbeiter ein. wie sie von diesen Unternehmer söldlingen hinter das Licht geführt wurden. Das Beispiel des Leutnants Scheringer, der den Führern ihren Betrug vorwarf und zu den Kommunisten übertrat, findet zahl reiche Nachahmer. Da soll ihnen wohl ein „Erfolg" in Oesterreich helfen. Dafür danken wir bestens. Wir haben kein Verständnis

für den Radauradikalis mus. Läßt man die Hitler-Emissäre hier „organisieren", dann werden auch bei uns Revolver und Schlagring zu Mitteln des politischen Kampfes werden. Nur daß öster reichische Arbeiterfquste diesem Nazispuk sehr bald gründ lich ein Ende machen werden. Oesterreich ist kein Boden für politische Abenteurer. Man hat einen Pabst hier iahrelang sein Unwesen treiben lassen; sollen jetzt die Schulz und Göhring und Röhm in seine Fußstapfen treten und wieder unsäglichen Schaden stiften dürfen? Sin deutscher

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Pagina 1 di 8
Data: 25.09.1930
Descrizione fisica: 8
? Lasten wir uns nichts vormachen; es wird in Oester^ reich nie so heiß gegesten, als gekocht wird. Wir leben ja in Oesterreich und bei uns heißt es nicht: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders"; bei uns kann man immer anders. Es haben zwar drei Regierungsmitglieder ihre Demistion ein- gereicht, aber man hofft, daß es doch gelingen wird, den Riß in der Koalition zu verkleistern und antimarxistisch weiterzuwursteln. Die richtige Lösung wären Neuwahlen. Die Großdeut, schen und Landbündler hätten

gegen klassenbewußte Arbeiter ist, solange mit einem Worte, der Klastenhaß der Bourgeoisie gegen die organisierte Arbeiterschaft stärker ist, als ihr Bedürfnis nach Reinlichkeit und solange darum auch die, die dazu berufen wären, den Kampf gegen die Korrumpierung unseres öffentlichen Lebens nicht aufnehmen, solange wird es in Oesterreich keine Entgiftung des politischen Lebens geben. „Ich mache derartige Dinge nicht mit!" Bundeskanzler Dr. Schober soll sich über die innen politische Situation wie folgt geäußert

Lage in Oesterreich und kam dabei auch auf die Regierungs krise zu sprechen. Nach seiner Auffassung gibt es bei den Christlichsozialen eine Gruppe, die meint, daß für die Christ lichsozialen die Aufschiebung der Neuwahlen bis zum Früh- jahr noch ungünstiger sein könnte, als ihre sofortige Durch- führung. Manche Christlichsoziale fürchten sehr, daß die Heimwehr eigene Kandidaten bei den nächsten Wahlen auf stellen wird und den Christlichsozialen Mandate wegnehmen könnte. Durch die frühere

sprochen hat, souverän hinwegzugehen. Ja, noch mehr: Der^ Herr Vaugoin möchte den Strafella trotz oder gerade wegen seiner moralischen Schönheitsfehler zum Herkules berufen, der den Augiasstall in der Bundesbahnverwaltung aus- misten sollte. Weil aber außer den prominenten Christlichsozialen um Vaugoin und Rintelen eigentlich niemand recht Lust hat,: an einem Experiment mitzuwirken, das Oesterreich in der. ganzen Welt als ein Dorado des ekelhaftesten Schiebertums' in Verruf bringen müßte, ist das Ding

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 09.01.1929
Descrizione fisica: 8
, und wenn er nicht selbst das Gefühl aufbringt, daß in einer demokratischen Republik nur der Minister bleiben kann, der das Vertrauen der Mehrheit hat. so würde man sehr deut lich werden. Warum nun nichi bei uns in Oesterreich? Das politische Leben ist leider unter Seipel derart aus rücksichtslose Gewalt aufgebaut, daß die bürgerlichen Ter roristen in Oesterreich aus Angst vor den Sozialdemokraten alles und jedes schlucken. Die große Angst um Ministersessel und Nationalratsmandate zwingt die Großdeutschen immer und überall

können warten und unsere ewig junge Bewegung wird sein, wenn man sich eines Seipels und Vaugoins nur mehr nebelhaft erinnern wird können. Die Demokratie ist mit ganz anderen Mächten fertig gewor den. Auch die Zeit wird kommen, wo die erstarkten Kräfte .der Demokratie, die sich heute in Oesterreich nur in der so zialdemokratischen Partei sammeln können, mit dem kleri kalen Spuk aufräumen können. Nur so weiter; je stärker der Druck, desto stärker der Gegendruck und desto früher das Ende einer Herrschaft

, die Oesterreich dem klerikalen Faschis mus in die Hände spielen will. „8ch bin etwas vom Gericht! .. ." Der Kindesvater als „Gerichtsbeamter"! Bor einem Schösfensenate des Innsbrucker Landes gerichtes unter Vorsitz des Hosrates Dr. Haupt stand gestern der Maurer Alois Scherer aus Wenns. Der oftmals arbeits lose Mann hat nicht nur für eine Frau, drei Kinder und eine erwerbslose Schwiegermutter, sondern auch noch tür zwei außereheliche Kinder — Anrelia Kendler und Rudolf Tschabrunn — zu sorgen. Für die Aurclia

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 10
Data: 07.04.1930
Descrizione fisica: 10
, der seinem Partner hie und da recht unangenehme Wahrheiten ins Gesicht sagt. Besonders scharf haben es die Landbündler aus Seipels hinterhältige Politik gegen Schober abgesehen. In dem Wochenblatt des Landbundes für Oesterreich (Landesorganisation Niederösterreich), „D e r L a n d b ü n d- l er", finden wir unter der Ueberschrift „Soll es wieder los gehen?" sehr bemerkenswerte Ausführungen über den Heim wehraufmarsch am letzten Märzsonntag im Triestingtal. Es wird die Frage aufgeworfen, ob die Heimwehr sübrung

werden sich noch an andere Dinge gewöhnen müsier.," sagte Frick. Es entsteht jetzt die Frage, ob die anderen thüringischen Regierungsparteien dem Vorgehen Fricks ruhig zusehen werden, um so mehr, als Hitler Mit seinem Staatsbürger gesuch bereits in Bayern abgeblitzt ist. Zur Nachahmung empföhle«. Auch in der deutschen Reichswehr ist nicht alles so, wie es in einer republikanischen Wehrmacht sein sollte, aber doch zieht dort ein neuer Geist in das Heer ein, während es D a u g o i n in Oesterreich nur um die Wiederbelebung

seine Er mahnung an die Jufanterieschüler. Das sind deutliche Worte. Wo ist in Oesterreich der General, der sich solche Worte zu sprechen getraute? Ist da nicht alles Liebedieneret und Eindruckschinderei? Wo findet sich in Oesterreich eine Praxis bei der Auf nahme von Offiziersanwärtern usw., die auf republikanische Treue Bedacht nimmt? Herr Vaugoin sucht ja gerade die erpichtesten Monarchisten für „sein" Heer aus. Der Houng-Plan auch vom französischen Senat angenommen. P a r i s, 5. April. (Wolfs.) Der Senat

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 04.05.1931
Descrizione fisica: 8
" ab, bei dem trotz feiner Krank heit auch der Herr Seipel nicht fehlte. „Als der Minister mit seiner Frau und Altbundes kanzler Dr. Seipel erschien, wurde er mit den Klängen der Bundeshhmne begrüßt", so berichtet der bürgerliche Schmock. Ja. natürlich, zu was sonst wäre die Bundes hymne auch da, wenn nicht für den Konservator der schwarzgelben Tradition. Kaiser Franz Josef ist schon lange tot und so gibt es wirklich keinen Würdigeren in Oesterreich, den man mit dem „Gott erhalte" anschmettern

. Dau goin hat auch durch die Pflege der Tradition im Bundesheere dieses geistig mit dem alten Oesterreich verbunden . . . Herr Seipel hat in seinem Schmonzes für Vaugoin aus feinem Herzen keine Mördergrube gemacht. Der „Er- fatzreservist" feiert den „Kriegsminister" — der reinste Jubiläums-Schwejk — und gibt dabei manches zu, was die Offiziellen der christlichsozialen Partei sonst ängstlich vermeiden. Nämlich, daß der Herr Daugoin in der Tat aus dem Bundesheer eine christlichsoziale Partei garde

der christlichsozialen Partei. Und daß „die Pflege der Tradition" im Bundesheer „dieses geistig mit dem alten Oesterreich verbunden" hat, das ist leider auch nur zu wahr. Da liegt freilich Methode darin. Aber der Herr Seipel, der so freimütig ausplaudert, wie Vaugoin die Wehrmacht auf christlichsoziale Politik abgerichtet hat. irrt, wenn er glaubt, daß durch diese zugegebene Tatsache an den Fundamenten der heutigen Verfassung oder an den Machtverhältnissen im Staate gerüttelt werden könne. Nein, das ist vielleicht

haben könne, sondern daß im Abbau des Mieten gesetzes fortgefahren werden müsie. Der Behauptung der Sozialdemokraten, daß die Mieter infolge der Wirtschafts krise die höhere Mietzinsstafsel am 1. August nicht bezah len können, müssen die Hausbesitzer das Argument enl- gegenstellen. daß eben die geringen Mietzinse, durch die der Hausbesitz entwertet wurde, schuld daran sind, daß der Realbesitz in Oesterreich nicht die Unterlage für Kredite sein kann und weshalb auch die Wirtschaftskrise sich hierzulande

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 5 di 16
Data: 04.10.1929
Descrizione fisica: 16
und Sch!affung einer V er - fassungsreform in kürzester Zeit, die aber so beschaffen sein muß, wie eS sich die Heimat wehrführe r vo rstellen. vie kreffe rum kegierungr- wscksel. Die „N. Fr. Pr." schreibt unter der Kleber schrist „Eine große Hoffnung für den Staat" u. a.: Am Beginn der neuen Aera kann die Ueberzeugung ausgesprochen werden, daß, wenn irgend jemand diesen Staat auS dem Morast der Zwietracht herausreißen kann, dies Scho ber ist. Er hat in ganz Oesterreich! Keinen wirk lichen Feind

. fcrbri/(s Niederlage: Sebastian §TBOH rr Uciiz ^osengasse jls 13. 1104 das Wohl der Bevölkerung, den Frieden des Landes, Ruhe und Arbeit. Die groß!deutschen „W. N. N." bemerken zu dem Regierungswechsel: ,^' 6^1 wir über haupt jetzt in der Lage sind, uns mit der verfas sungsrechtlichen Neugestaltung Oesterreichs be fassen zu können, das ist durch Schobers kraftvolle und unbeirrbare Haltung in den Ta gen um den 15. Füll 1927 möglich! geworden, indem er damals Oesterreich vor einem Staats streich

rettete. Mit Bundeskanzler Schober werden dis Hoffnungen aller derjenigen ver knüpft, die meinen, daß nun eine feste Hand das Staatsruder führen muß. Die Bundes- kanzlerschaft Schobers ist auch eine Gewähr dafür, daß das internationale Ansehen, dessen sich Schober erfreut, dazu beitragen wird, die über Oesterreich im Auslands verbreiteten Ge- rüchle, dle eine mächtige Volksbewegung durch. Druck vom Ausland hemmen sollen, verstum men zu lassen. Die „Arbeiterzeitung" schreibt: Was 1 für eine Regierung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 26.09.1922
Descrizione fisica: 8
ist, als im ganzen übrigen Oestereich, noch weiter zu kürzen und die Arbeiterschaft in ein noch größeres Elend, zu beugen. Das dies im Interesse der Unterneh mer liegt, müssen auch Einsichtige unter diesen bezweifeln. Die steigende Not ist gerade nicht der Faktor, der die Arbeitsfreudigkeit belebt! Der Reallohn ist überall in Oesterreich seit 1914 unaufhörlich gesunken, lveitaus am stärk sten aber in Tirol. Die Herren Vom Jnduftriel- lenverband mögen sich nur einmal ausrechnen, wieviel Bruchteile heute

der habsburgische Pa- triotismus für die Kirchen Pfrün dner vorteilhaft. Hören wir, was der Wiener Kardinal Piffl von der selben „Gottesmutter" sagt«, und zwar am 5. Dezember 1915 anläßlich einer Predigt: „. . . Die Feinde Oesterreichs haben den Dolch gegen unser friedliches Vaterland gezückt, aber die allerseligste Jungfrau Maria, die Schutzsrau Oesterreichs, hat den Dolch gegen den Feind selbst gekehrt. Oesterreich wird ewig stehen . . . ." Allüberall wurden Bittgebete und Bittprozessionen um den Sieg

gigkeit des Herrn Vaugoin und auch sein soziales Mitgefühl für die Wehrmänner keinem verbor gen bleibe und daß im übrigen die im Dienst der Republik verunglückten Soldaten zu ihrem Recht kommen. Die österreichisch-jugoslawische Staatsgrenze ist nunmehr endgültig festgesetzt und seitens des österreichisch-jugoslawischen Grenzregulierungs- ausschusses wurde die Uebergabe beziehungsweise Uebernahme der durch die Grenzregulierung zu Oesterreich bezw. zu Jugoslawien gefallenen Ge biete, soweit

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Der Arbeiter
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Pagina 2 di 10
Data: 05.11.1924
Descrizione fisica: 10
akkord, der überall durchklang war das „Katho lisch". Katholisch muß der ganze Mensch sein, katholisch unsere Einstellung im Wirtschafts leben, katholisch unsere Einstellung im natio nalen Leben. Und katholisch war die Umrah mung des Kongresses von Anfang bis zum Schluß. . . . . Mögen es uns andere Stände nachmachen! Dann wird bald verschwinden dieses traurige Sich- nicht-verstehen und Nicht-verstehen-wollen. Dann wird der Katholizismus bald die größte Macht in Deutschland fein." Wir in Oesterreich

Erfassung der wichtigsten Zeitaufgaben. Unsere reichsdeutschen Freunde hatten in den letzten Jah ren zumal in den ländlichen Vereinen nicht gerin gere Schwierigkeiten und Krisen zu überwinden als wir. Sie zeigen uns den Weg zu neuem Auf stieg und dauernder Wertgeltung. Wenn wir ihnen folgen, wird auch unsere Bewegung zu einem mäch- tigen Kultursaktor für unser liebes Oesterreich. Nach den Vertrauensmänner- wahlen im Bundesheere. Es war einmal eine Zeit, in der die Uniform eines österreichischen Soldaten

doch in einem gesunden, von Tag zu Tag zunehmendem Rückgang, macht die Entpolitisierung der Wehrmacht doch ge waltige Fortschritte. Schreitet die Entpolitisierung in diesem Sinne fort, und dazu besteht ja die beste Aussicht, so wird bald die Zeit da sein, in der der Oesterreicher wieder das vollste und uneinge schränkteste Vertrauen zu seiner Wehrmacht wird haben können: der Oesterreicher ohne Unterschied der Partei. Georg I a n t s ch g e. Was in der Wett vorgeht. Oesterreich. Im N a t i 0 n a l r a t gab vorigen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 13.03.1928
Descrizione fisica: 8
und Denun ziantentum in höchster Blüte. Das geistige Leben stand unter scharfer Zensur der Obrigkeit, der Bureaukratismus feierte wahre Orgien. Der Ausbruch der Revolution in Frankreich, die an fangs 1848 das „Bürgerkönigtum" Louis Philipps von Orleans stürzte, war unter den angeführten Verhältnissen eine Art Signal zur Erhebung auch in den politischen Zent ren Mitteleuropas. Doch erst Ende Februar gelangten die ersten Nachrichten nach Oesterreich, eine Folge der Verkehrs- umständlichkeiten

und natürlich der straff gehnndhabten Zensur. In Oesterreich verband sich der Wille, aus der Nacht des Vormärz erlöst zu lverden, mit dem nationalen Freiheitsdrange der unterdrückten nichtdeutschen Völker die ihre nationale Wiedergeburt ersehnten. Im Zentrum des politischen und geistigen Lebens Oesterreichs, in Wien, gab es den ersten Auftakt zu den revolutionären Ereignissen. Arbeiter und Stndenten — letztere aus einem anderen Holze geschnitzt, als ihre hakenkreuzlerifchen Epigonen von heute, deren

verantwortliche Mini sterium Pillersdorf gebildet. Dieses Ministerium war sehr kurzlebig. Am 25. April erschien die „Versassungsurknnde für das Kaisertum Oesterreich". Etwas später wurden die Wahlen in das Frankfurter Parlament vorgerwmmen, das, da die revolutionäre Welle auch da-o heutige Deutschland erfaßt hatte, die erste und einzige gesamtdeutsche Volks vertretung darstellte. Sie besaß ein ungewöhnlich hohes geistiges Niveau, gehörte ihr doch die Blüte der deutschen Nation an. ganze Rezept verloren geht

Parteien starke Anleihen beim einst so viel geschmähten „Marxismus" machen. So auch die englischen Liberalen und jetzt in Oesterreich die christlich- sozialen Revisionisten. ♦ ♦ ♦ Das ist der Refrain des neuen Liedes, das i« de« Daugoin-Kasernen als der Weisheit letzter Ton aufhorchen den lernbeflistenen jungen Leuten vom Lande gelehrt wird. „Wer stehen bleibt, wird erschossen, ebenso wie jener, der weitergeht." Hauptsache ist, er tvird erschossen. Logik und das letzte Restchen politischer Vernunft

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