bestreiten, dass Graf Taaffe in den letzten zwölf Jahren, mit einer sogenannten conservativen Parlaments majorität mit Hilfe oder beziehungsweise durch seine liberale hohe und niedere Bureaukratie eigentlich, wenn auch mehr unter der Hand die Geschäfte der liberalen Partei besorgt hat, daher auch keine Partei mit dem Ergebnisse dieses zwölfjährigen „conservativen' Regiments zufrieden ist, außer gerade die Liberalen und etwa noch das polnische Chamäleon, das gleich dem schlauen Hansel zu jenem Regiments
ich selbst, er kann es ja nicht, weil er mit der liberalen Partei ja nicht regieren kann, er wird lavieren, und die liberale Partei wird es auch, damit beide zum Ziele gelangen. Taaffe stellt seine Sache auf die Thronrede und die liberale Partei auch. Der Schwerpunkt der Thronrede liegt in den socialen Reformen. Die darin aufgestellten Titel sind eigentlich nichts anderes als Schlagworte, die erst zu deuten, leere Gefäße, denen erst der Anhalt zu gehen ist, und alles kommt darauf <tn, wer sie deutet, wer ihnen den Inhalt gibt. Die Katholiken
hält, wo man die größten Knödel macht. Ich denke die Koriphäen der Linken werden heute die Stellung des Grafen Taaffe zu ihrer Partei besser kennen, als der „Burggräfler', zumal, als „die augenblickliche innere Lage' es ihm gestattet, jenen die Hand zu reichen, die während der letzten zwölf Jahre seinem Herzen sichtlich viel näher standen, als jene, mit deren parlamentarischer Beihilfe er regierte. Dass er sich der liberalen Partei nicht ausliefern wird, das glaube
wollen die nationalökonomische und sociale Frage auf der Grundlage der christ lichen, eigentlich katholischen Religion lösen, sie erblicken die Lösung dieser weltbewegenden Fragen unr in der Wiederverchristlichnng der Gesellschaft, indem sie die breiten Volksschichten für christliches Denken, christliches Fühlen wiedergewinnen (con- fefsionelle Schule) und weiters die volkswirt schaftlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen auf christlicher Grundlage auferbauen, beziehungs weise reformieren wollen. Wie aber die liberale
Partei und der mit ihr befreundete Graf Taaffe diese Reform gestalten werden, das lässt sich bei dem verbissenen Hasse dieser Partei gegen die Forderungen der katholischen Kirche, die eigentlich und selbstverständlich keine anderen sind, als die Forderungen der katholischen Religion, und bei der Gleichgültigkeit, wenn nicht Abneigung der Regierung des Grafen Taaffe gegen dieselben leicht denken. Es werden höchstens auf die Krank heitssymptome gerichtete Palliativmittel sein — nicht einmal fromme