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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.11.1913
Umfang: 8
, daß sich die Wähler in diesen traurigen Zei ten des Lachens nicht entwöhnen. Gestern war wieder ein großer Tag für die Natio nalverbändler. Der Herr Wolf, der seit längerer Zeit — eigentlich schon seitdem er in einem großen Prozeß seine Ehre verteidigen mußte — in den Hin tergrund getreten war, wollte sich mit einem Ruck wieder an die Spitze des deutschen Volkes stellen. Also stellte er im Nationalverband den Antrag, man solle in den Delegationen die Verhandlungen so lange obstruieren, bis der Finanzplan im Hause

vergeffen werden, wer auf die Julisession ver zichtet hat? Wir wissen es nicht, aber es wird schon richtig sein, daß er irgend etwas Derartiges damit gemeint haben dürfte. Jedenfalls war man im Na tionalverband nicht wenig pass, daß Herr Wolf die Verhandlungen der Delegationen obstruieren möchte. Und man erinnerte sich — oder erinnerte sich vielleicht auch nicht —, daß es in wenigen Tagen gerade ein Jahr her sein wird, daß Herr Wolf in den Delegationen gerade das Gegenteil von dem ge tan

hat, was er jetzt propagieren möchte. Vor einem Jahr — am 19. November — wurde Herrn Karl Hermann Wolf aus berufenem Munde bei der Hof tafel das Lob zuteil: „Sie haben eine sehr schöne patriotische Rede gehalten!" Und jetzt sollte Herr Kt H. Wolf auf einmal im Ernst sich das Lob verscherzen wollen? Das konnte man nicht anneh men, und so kam es, daß die Anregung des Patrio ten beim Vorstand keinen Anklang fand und daß Herr Groß dagegen sprach. Auch andere, die Herrn Wolf vielleicht bei der Hoftafel gesehen oder wenig stens

gchört hatten, wie brav er sich aufgeführt hatte, um dort gelobt zu werden, hatten Bedenken, Hern: Wolf in die Gefahr zu bringen, daß er sich mit seb ner vorjährigen Aufführung so in Widerspruch setze. Das Ergebnis war, daß der Antrag Wolf abgelehnt wurde - allerdings mit der ganz geringen Mehr heit von einer Stimme. 24 Naüonalverbandler stimmten gegen den Antrag, 23 dafür. 24 Natio nalverbändler stimmten für den vorjährigen Wolf, 23 für den heutigen. . Der Antrag, die Delegationen zu obstruieren

es ängstliche Gemüter im Deutschen Nationalverbande, die wieder eine andere Gefahr auftauchen sehen. Es gibt nämlich im Nationalverbande einige Leute, die ein gutes Gedächtnis haben und die sich erinnern, daß im vorigen Jahre - es war im März 1912 - Herr 'Wolf, als er im Nationalverbande in einer Frage überstimmt wurde, aus dem Nationalver band austrat. Es handelte sich damals um die Frage, ob der Nationalverband zustimme, daß die erste Lesung der Wasferstratzenvorlage noch vor Ostern auf die Tagesordnung

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Tiroler Wastl
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Seite 16 von 20
Datum: 01.12.1920
Umfang: 20
nicht ein in der Qualität des Gebotenen und in der Stilreinheit der Zusammenstellung so außer ordentlich mustergültiges gewesen wäre. Aber — von allem anderen abgesehen — Hugo Wolf zieht eben nicht und es gilt noch immer der Satz: „Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen", und es geht noch immer so, wie vor jetzt 30 Jahren Detlev von Liliencron gesungen hat' . . Und die Deutschen Griffen entsetzt in ihre Taschen Und fühlten nach den Billetten Zu „Mamsell Ni tauche". Und sie rannten schleunig Zu „Mamsell Nitouche

". nur daß die „Mamsell Nitouche" heute „AuiH tanzt" oder „Dreimädcrlhaus" heißt. Betrachten wir zunächst nachgenießend das Programm dieses idealen Liederabends. Es brachte nur Hugo Wolf: sechzehn Stück aus dem Vierteltausend Lieder des Meisters nach Gruppen geordnet: Ausschnitte aus den einzelnen Dichtcr- zyklen in dieser Reihenfolge; drei Lieder nach Mörike, drei nach Eichendorff, vier nach Goethe und je drei aus dem italienischen und dem spanischen Liederbuche. Also ein Querschnitt durch die Gesamtheit der großen

es sich, nach dem Rate Josef -Schalks, „diese Lieder im Bor trage stets gleich zu mehreren wie zu einem Luftigen Strauße zusammenzubinden". Wie schön und interessant abur -war auf jeden Fall der Spaziergang durch die fünferlei musikalischen Landschaften Hugo Wolfs: das gemütvolle, warmblütige, schollenduftende Schwa- benland des Pastors Mörike,- das Land «der Mondscheinromantik Eichendorffs (eigentlich die Domäne Schumanns, für Hugo Wolf charakteristisch sind die mit Meistersingerfarben gezeichneten Ge stalten

schlägt ihnen deutsch, wenn auch die Sonne auf „ita lienisch" dazu scheint." schrieb Hugo Wolf an Emil Kauffmam, und in einem anderen Briefe an denselben meinte er: „Ich halte die italienischen für das Originellste und künstlerisch Vollendetste unter allen meinen Sachen," Scheu wir näher zu. Die Mörike- Gruppe brachte in glücklichster Auswahl in drei Beispielen drei Typen: das wanderfrohe und schnfuchtsbange, fommerabeirdschwere Naturlied „Auf einer Wanderung", das (ein bei Hugo Wolf sel tener Fall

) am 11. März 1#88 begonnen, ungefähr 14 Tage unvoll endet blieb, bis der kontrastierende Mittelteil gefunden war und Wolf jubelte „Heute ijt's mir eingefallen," und über dessen genia len musikalischen Ausbau aus einem Grundmotiv und einem demselben engverwandien zweiten Motiv man bei Josef Schalk in der ersten Folge der „Gesammelten Aufsätze über Hugo Wolf"*) Nachlesen möge, das Mystische in ür musikalischen' Form besonders reiche und vielgestaltige „Auf eine Christblume (I)" und das zum tiefften Erlebnis

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Tiroler Post
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Seite 3 von 12
Datum: 24.05.1902
Umfang: 12
auszudehnen?" Die Christlichsocialen sind die einzige Partei, welche für alle Stände und Berufe in gleicher Weise ein- treten. Wo kl am Pranger. Unter deni vielverheißenden Titel „Warum ich Herrn Karl Hermann Wolf für ehrlos gehalten habe", hat der alldeutsche Abgeordnete Dr. Schalk soeben gegen seinen früheren Clubcollegen, dem Los von Rom-Heiligen und Reichsrathsabgeordneten Karl Hermann Wolf eine furchtbare Anklageschrift heraus gegeben. In derselben werden neben der bekannten schweinischen Dr. Seidl

-Geschichte, die Wolf als Mädchenverführer, Verräther am Freund und Gast- freunde, als Ehebrecher, als Heuchler und als gewissen losen Komödianten entlarvte, noch eine ganze Reihe von niederschmetternden Anklagen gegen dieses bemakelte Individuum erhoben. Dr. Schalk wirst seinem ehemaligen Freunde vor: 1. Abgeordneter Wolf hat Wertpapiere, welche ihm als Depositum gegeben worden und deren Rückgabe er mit „burschen- schaftlichem Handschläge" versprochen hatte, verkauft. 2. Abgeordneter Wolf

hat einen Gläubigen, einem Gesinnungsgenossen, um die contraclich festgesetzte Sicherstellung seiner Forderung gebracht. 3. Abge ordneter Wolf nahm von dem berüchtigten Inden Lucian Brunner Geld gegen Wechsel und ver weigerte infolgedessen in seinem Blatte Angriffe gegen Lucian Brunners Unternehmen, „Colosseum", durch dessen h ö ch st anrüchigen Concurs viele Gewerbsleute Schaden erlitten, die Aufnahme, das heißt, er ließ sich von diesem Juden b e st e ch e n. 4. Wolf erklärte sich einem Abgesandten

der russischen Regierung gegenüber bereit, sein Blatt, die „Ostdeutsche Rundschau", gegen eine jährliche große Geldsumme in den Dienst Russlands zu stellen. Dem Vermittler versprach er ein „fürstliches Geschenk", 5. Wolf nahm Pauschalien, das heißt Schweiggelder von der jüdischen Länderbank, der jüdisch-Taussig'schen Staatseisenbahn-Gesellschaft, der jüdischen Südbahn; er borgte p e r s ö n l i ch Geld von dem Generalver treter des volksausbeuterischen Zuckerkartells. 6. Einem Abgeordneten

grämiges Gesicht, und so mussten die in Aussicht genom menen Ausflüge in Innsbrucks Umgebung unterbleiben. Dafür traf man sich beim Frühschoppen im Hofgarten, der gegenwärtig seinen ganzen Zauber entfaltet. Und wieder gieng es hoch und gemüthlich her. Der ärgste Griesgram und Grillenfänger hätte aufthauen müssen in dieser Tafelrunde. Aber es war keiner dabei. Narrengew a n d" abzulegen. Der Zeitpunkt für letzteres scheint jetzt gekommen zu sein. Die Nackt heit des Gauklerthums, das Karl Hermann Wolf

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Lienzer Nachrichten
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Seite 10 von 14
Datum: 29.11.1935
Umfang: 14
im Schenkraume. „Dort ist der große Wolf!" schreit Barllak außer sich vor Zorn und deutet auf Olstenna. Eine Hand fährt empor, ein Messer saust -durch die Luft am Kopfe Olstennaö vorbei. Ein Aufschrei geht durchs Lokal. Der Lappe scheint für einen Augenblick sel ber entsetzt. Mau will sich auf ihn stürzen, aber Olstenna ist vorgetreten. Er sieht dicht vor Bärilak und sieht ihn an. „Geh . . .!" sagt er ruhig. „Du willst meinen Tod!" „Ich will deinen Tod!" „Geh, Bärilak . . . geh, sage

. Das Mädchen ist rot vor Verlegenheit ge- worden. Sie ruft Bärilak zu: „Er spricht die Wahrheit! Ich habe es nicht gesagt!" Bärilak scheint sehr überrascht. Er will sprechen, aber Olstenna fällt ein: „Höre mich, Bärilak! Du tust mir Unrecht. Du nennst mich den großen Wolf! Ich! bin ein Mensch wie du, wie alle. Du weißt, was mir der Wolf von Olstenna! angetan hat. Ich jage den Wolf! Ich habe einen Schwur getan, daß ich! oder er fallen muß. Laß mir Zeit . . . die Monde dieses Jahres! Ich gebe

, wo er sich im Kreise einiger Alters-- und Gesinnungsgenossen nach des Tages Doch plötzlich ruft Hanna ihn an. „Bäri lak . . .!" Der große Jäger bleibt stehen, und zum er sten Male scheint sich Verwunderung in seiner Miene auszudrücken. „Was will die weiße Daube von mir?" „Man nennt dich den großen Jäger, Bä rilak !" „Ich bin der große Jäger!" entgegnet Bä rilak stolz. Zusiimmenöes Gemurmel im ganzen Rau me. „Du hast gehört, was der Herr von Olsten na vor hat. Er will den großen Wolf jagen! Run

denn ... du warst der Mann, der den Herrn von Olstenna beschimpfte, der ihn den großen Wolf nannte ... du hast den anderen vorgereöet, daß er selber der Werwolf sei, der seinen Vater, seine Schwester und seine Brü der umgebracht habe . . . um sich in den Besitz der Güter zu bringen. Oder hast du es nicht getan?" „Bärilak hat es getan!" entgegnete der Jäger fest. „Run denn . . . du sprachst die schlimmste Lüge aus, die je ein Mund gesprochen hat! Olstenna hat dir versprochen, daß er sich zum Kampfe stellt

, er hat sich die Frist erbeten, um den großen Wolf zu jagen! Run denn . . . Bärilak, es wäre deine Pflicht ... daß sich, der große Jäger mit dem Herrn von Ol stenna gemeinsam bemühte . . . den großen Wolf zu jagen!" Bärilak sieht sie stumm an. „Der große Wolf ... der Schrecken dieser Gegend, der einem Kind sogar das Leben nahm . . . ist's nicht ein Wild, wohl wert, gejagt zu werden!" „Der Jäger jagt den Wolf nicht, der ein Jäger unter den Tieren ist!" „Du Törichter! Wäge deine Worte! Du nanntest den Herrn

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Tiroler Post
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Seite 3 von 8
Datum: 18.06.1902
Umfang: 8
haben, gegen die „korrupte" Donau-Dampf schiffahrtsgesellschaft am letzten Donnerstag kam es zu folgenden hochinteressanten „Zwischenfällen" : Abg. Jro: „Da hat die „Ostdeutsche Rundschau" die Irechheit zu sagen " Abg. Wolf: „Was ist damit?" Abg. Jro: „Daß wir die Dringlichkeitsanträge eingereicht haben wegen der Auslieferung Schalks." Abg. Wolf: „Gewiß. Das ist so." Abg. Dr. Schalk (zu Wolf): „Aeigting!" Abg. Schönerer (zu Wolf): „gestochene und bezahlte greßöestie!" Abg. Glöckner: „Gegenseitiges Läuse- suchen

. Es ist ein Skandal." Einige Zeit später schreit Abg. Jro: „Da wird gesagt, unser Antrag sei eine Demonstration! Da wird von Champagnerwetten geschrieben! Aie ost deutsche Schandpreffe!" Abg. Wolf (zu Jro): „Au wirst einmal eine Ohrfeige Kriegen!" Abg. Jro (zu Wolf): „Die kriegst du im Parla ment, frecher Kerl!" Abg. Wolf (zu den Alldeutschen): „Kin Schurke wie der andere!" Abg. Schönerer (zu Wolf): „Zuckerkartell! Wort führer der bestochenen Presse!" Abg. Wolf ( u Schönerer): „Mit grauen Haaren

einen solchen Schurkenstreich zu begehen!" Abg. Schönerer neuerdings: „Zuckerkartell! Wortführer der bestochenen gresse!" Abg. Jro (zu Wolf): „Kochzeitsredner von Irischen!" Abg. Wolf: „Khrenwort-Iro!" Abg. Schönerer (standhaft): „Zuckerkartell! Wort führer der bestochenen gresse!" Abg. Wolf (zu Schönerer): „Schmuhl Leeb Kohn!" Zum Präsidenten: „Es tut mir leid, daß ich mich mit einem solchen Gesindel einlassen muß!" Abg. Schönerer (schlagfertig): „gestochener Ver treter der korrupten Presse!" Abg. Wolf (zu Schönerer

): „Er ist wieder ein mal besoffen!" Abg. Berger: „Es ist begreiflich, daß man sich, wenn man sich mit Lumpereien beschäftigt, auch mit dem Abgeordneten Wolf beschäftigen muß!" Und fünf Jahre lang sind die Alldeutschen mit dem „Hochzeitsredner von Tetschen", mit dem „be stochenen Wortführer der korrupten Presse", mit dem „frechen Kerl", mit dem „Feigling", mit der „be stochenen und bezahlten Preßbestie" u. s. w. aus einer Wank gesessen, haben ihn als „Volks-Siegfried" ausgegeben und jeden in gemeinster Weise beschimpft

, der nicht mittat. Und über fünf Jahre lang ging Wolf mit der Partei, die er jetzt „beohrfeigen" möchte, mit der Partei, in der „ein Schurke wie der andere" ist, mit dem Schönerer, der mit „grauen Haaren Schurkenstreiche" begeht, mit dem „Ehrenwort-Jro", mit dem „Schmuhl Leeb Kohn ', mit dem „Gesindel", mit dem „Besoffenen" durch dick und dünn, ja er war der lauteste „Wortführer" derselben! Aie Christlichsozialen haben jederzeit sowohl den „Ghren- wort-Iro", wie den„Ieigling", sowohl den „Schmuhl LeebKoyn

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 13.03.1935
Umfang: 8
ihvucfrev ZesZttuner JZ Huso Wolfs Loben un- Sterben Bon Karl Gj-eon Göffele M hat nicht schon Lieder von Hugo Wolf gehört? §er hat nicht schon Freude gehabt an dem Glanz, den tziese Lieder ausstrahlen? Wer ließ sich nicht für eine Stunde dem Alltag entheben und hineinversetzen in M seligen Liederhimmel dieses begnadeten Kompo nisten? Doch das, was fast niemand weiß, ist folgen- j,es: Das Genie Hugo Wolf hat sich seine Melodien Merungen, während sein Leib darbte. Er nahm die Mde und das Leid

seiner übersensitiven Veranla gung als Schicksal auf sich: denn diese Veranlagung verlieh ihm zwar die Gabe, die Klänge aus den Sphä ren wahrzunehmen, aber sie war auch der Grund sei ner nervösen Gebrechlichkeit. Er opferte sich seiner Kunst aus und er starb an den Folgen von Entbehrun- KN und an Ueberarbeitung in einem Alter von noch nicht ganz 43 Jahren, nachdem schon sechs Jahre vor her die Nacht des Wahnsinns sich auf ihn herabgesenkt hatte. Hugo Wolf wäre (fjeute) in diesen Tagen To Jahre alt geworden

, wenn ihn ein unerbittliches Schicksal nicht in frühen Jahren von der Erde abbe rufen hätte. Hugo Wolf wurde geboren am 13. März 1860 zu Wdisch-Graz in der Steiermark. Er entstammt einer Familie, die ursprünglich nichts mit Musik zu tun hatte. Sowohl fein Urgroßvater, wie fein Großvater M Vater waren Lederhändler. Doch schon bei seinem Ater war der Einbruch des musikalischen Elements festste War: Philipp Wolf hat Musiker werden sollen, er vermochte sich aber gegen den Widerstand der Fa milie nicht durchzusetzen

. Um so leichteres Spiel hatte dann Hugo, als er Musik studieren wollte. Er fand zwar nicht begeisterte Zustimmung bei seinen Eltern, aber Zeit seines Lebens hat er in seinem Elternhaus Verständnis und Hilfe gefunden. Leider konnte diese Hilfe, in Zahlen ausgedrückt, nur gering sein, denn Vater Wolf verlor, als Hugo sieben Jahre alt war, sein Haus und fein Vermögen durch eine Feuers brunst. Dies zwang den Vater, hinfort als einfacher Arbeiter für feine Frau und seine 8 Kinder das kärg liche Brot zu verdienen

, bis er 1887 das Zeitliche seg nete. Die verschiedenen Schulen, die Hugo Wolf besuchte, fanden in ihm keinen guten Schüler. In der Volks schule zu Windisch-Graz ging es noch einigermaßen. Das Gymnasium zu Graz aber mutzte er wegen unge nügender Leistung verlassen. Nicht anders erging es ihm auf dem Gymnasium zu Marburg an der Drau. Ja, sogar aus dem Helmesbergerfchen Konservatorium in Wien mußte er „wegen Disziplinarvergehen" ent lassen werden. Dieses Fiasko kann nur so gedeutet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.04.1912
Umfang: 8
waren, sind die Deutschnatio nalen geschlossen für sie eingetreten. In einem aus führlichen Aufruf, der an allen Straßenecken Wiens plakatiert wurde, der von den Abgeordneten ft. H. Wolf, Rudolf Heine, Dr. Wichtel, Eduard v. Stransky und selbstverständlich auch von dem Psaffenknecht, der sich als Arbeitervertreter auf spielen möchte, von Ferdinand Seidl, unterzeichnet mannigfaltigen Apparate und Gefäße, die zur Füllung und zum Ablassen des Wassers und zur Pflege und Wartung der darin befindlichen Tiere nötig

vereinbaren kann." Das „G e w i s s e n" sagt Herrn Wolf, daß er g e g e n d i e Arbeiter zu stimmen habe, wenn er dadurch auch die schwärzeste Reaktion fördert. Das ist das. Ende der einstigen Helden, die „Los v oit R o in" gingen, die die Urheber der „Los von Rom"- Bewegung sind, die sich nicht genug tun konnten in der Abwehr des Klerikalismus. Noch nicht sieben Jahre ist es her, daß Herr Wolf in Wien im Sophiensaal in dem Verein „Freie Schule" eine Rede hielt, die. sich zu folgendem Bekenntnis

, die durch nichts und niemals ausgefüllt werden kann. Es gibt keinen Frieden, kein Paktieren mit dieser Macht, sondern nur Kampf auf Tod und Leben. Entweder muß es uns gelingen, diese Macht niederzuringen, oder wir müssen darauf verzichten, im Sonnen schein der Freiheit uns national zu entwickeln . . Nun, wo es wirklich „darauf angekommen" ist, hat Herr Wolf für jene plakatieren lassen, die er „mit glühender Seele haßt", von denen ihn „eine Kluft von ungeheurer Tiefe, die durch nichts und niemals ausgefüllt

werden kann", trennt. Er hat für jene die Parole ausgegeben, mit denen es keine/ „Frieden, kein Paktieren gibt", er hat, wie er es damals vorausgesagt, den Deutschnatio- nalen befohlen, „darauf zu verzichten, im Sonnenschein der Freiheit sich national zu ent wickeln". Das hat derselbe Herr Wolf getan, den die Christlichsozialen in der unglaublichsten Weise be schimpft haben. Am 4. November 1897 konnte Herr Wolf von seinen christlichsozialen Schätzern unter anderem folgende Schmeicheleien vernehmen: „Der Wolf

gehört in eine Schnapsbutik!", „In das Ir renhaus gehört er!" Er ist „ein Schandbube", ein „Gassenjunge". .„ein Judenknecht", „ein Schandkerl", „ein Lausbub", „ein ehrloser Schuft", „ehrlos vom Scheitel bis zur Sohle". Und in die ser Manier ging es fort, alle Führer der Christlich sozialen schmähten Herrn Wolf, lind Lueger er klärte persönlich: „Die Partei der Ehr los e n h a t zu fchweige n." Aber nicht nur bis ins Jahr 1897 tituß man zu rückgehen, um die Wertschätzung des Herrn Wolf bei den Christ

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Tiroler Post
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Seite 3 von 8
Datum: 11.03.1903
Umfang: 8
breitgetreten, als ob das. weiß der Teufel, wie wichtige und welt erschütternde Ereignisse wären. Und da sollen wir den Häuptling dieser Kampfesmethode, Wolf, den Führer einer öster reichischen Partei oder vielmehr einer Partei in Oesterreich, einen Menschen, der all das im Super lativ verbrochen hat, was er den — andern mit der Stentorstimme moralischer Entrüstung vor geworfen hat, wir sollen diesen Menschen mit christ licher Liebe schonen und vor der Pyramide seiner Schweinereien mit heiligem Schauer

schweigend vorüberziehen, wie ein Artusritter vor den Mysterien der Gralsburg? Nein, das hieße unserer Lamms geduld Eselstorheit zumuten. Bevor diese saubere Sippschaft Wolf und Kon sorten, diese politischen Phraseure und abenteuernden Cagliostri, die unser ganzes öffentliches Leben ver giftet und geschändet, den ehrlichen Ruf unseres deutschösterreichischen Volksstammes besudelt und durch ihre konfessionellen Hetzereien und Zwietracht- säereien namenloses Unglück über das deutsche Volk in Oesterreich

heraufbeschworen haben, bevor diese Leute nicht samt und sonders durch ihr Verschwinden von der Bildfläche des öffentlichen Lebens die Luft reinigen, früher werden wir nicht aufhören, ihren Schmutz auf die Straßen zu führen, bis sein Ge stank selbst den gedrilltesten Nasen und Nerven Deutschösterreichs zuviel wird. In keinem Parlamente der Welt wäre ein Wolf, ein Jro, ein Herzog, ein Tschan möglich; Oesterreich hat nur die — Ehre und das deutsche Volk Oesterreichs hat das — Vergnügen

Fäulnis, das Gauklertum, Moral-Heuchelei, Charlatanerie, undeutsche Treu losigkeit, das alles hat sich zu einem Namen ver dichtet ; dieser Name lautet: Wolf. Der Kot wird aus den Straßen verschwinden, sobald der Kot fabrikant verschwindet. Die Waldungen sind voll von entkommenen Sträflingen, die wie Wilde leben und die die wenigen, so da versuchen, in der Wildnis sich ein Heim zu machen und ein besseres Leben zu führen, berauben, wenn nicht gar ohne weiteres ermorden. Selbst der nicht auf die Dauer

von der Geschichte uns merken. Wir sind mit den Konservativen fertig. Wir werden von nun an auf eigenen Füßen stehen. Mit Leuten, die heute als Protektoren jener auf- treten, denen sie morgen die wahnwitzige Parole „Hier Christus — dort Wolf und Schönerer" an den Kopf werfen, können und wollen wir keine Parteigemeinschaft haben. Die christlichsoziale Partei in Schwaz ist eine vollzogene Tat sache und niemand wird ihr Wachstum zu hindern vermögen. Wer Ursache hat, um den „letzten Ge treuen" in Angst

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 13.12.1902
Umfang: 16
- gelten solle. Sie Sitzungen des Abgeordnetenhauses sollen s bis 19. Dezember dauern. Der Arozetz Wolf-Schalk. Nach achttägiger ! Verhandlung ist am 6. d. M. abends in Brüx > Abg. D r. Schal! u n d A b g. W ü st, ersterer ! wegen Übertretung der Ehrenbcleidigung zu s 800 Kronen, letzterer wegen Vergehens der Ehren- j beleidigung zu 1000 Kronen verurlheilt worden. ; Es verlautet, Dr. Schalk wolle infolge des Urtheiles sein Reichsrathsmandat niederlegen. Das Urtheil j besagt, daß der von Dr. Schalk

angebotene Wahr- j heitsbeweis in keinem einzigen der gegen Wolf vor gebrachten Anklagepunkte erbracht sei. Mit dem Urtheil könnte also Wolf zufrieden sein; aber darauf allein kommt es nicht an. Abgesehen davon, daß f sofort die Nichtigkeitsbeschwerde angemeldet wurde, ? abgesehen davon, daß alles, die Stimmung der - Richter, der Geschwornen und des Auditoriums für > Wolf, alles gegen Schalk war, hat Wolf selbst jetzt • wie früher dasjenige Faktum zugegeben, welches seinen - Sturz und diesen Prozeß

gegen Wolf sind nach Ansicht der Geschwornen ! in Brüx nicht erwiesen worden. Es fft danach nicht : erwiesen, daß Wolf unmittelbar nach seiner Rede j über die hohen Ideale der Deutschen eine ] schmutzige Affaire in Bischofteinitz hatte, daß er seine ! Gattin mißhandelte und ihr die Gulden vor die Füße warf, daß er Wechsel gefälscht, ihm anvertrautc j Papiere heimlich verkauft, falsche Bilanzen der Ostd. s R. vorgelegt, die Einführung russischeu Getreides in Oesterreich gegen Bezahlung in der O'tb

geblieben und die Oftd. R. vom Zuckerkartell { bestochen worden ist, wenn auch Wolfs Ver- ? Walter Guttmann alles W'.ssen davon und alle s Schuld auf sich nahm, um Wolf zu entlasten. Tiefe - Schatten wirft dieser Prozeß auf die alldeutsche ! Partei, vor allem auf diejenigen, die nach wie vor i zu Wolf hielten und halten, mit ihm sich von s Schönerer trennten, und ihm auch heute „Heil!" ! zurusen. Allerdings kann Wolf mit Recht darauf ; h.nweisen, daß sein Gegner, die hinter Dr. Schalk j stehen

, die Anhänger Schönerers, nicht besser sind j als er. Dr. Schalk z. B. ist Wolsö ehemaliger \ bester Freund, er kennt alle seine persönlichen, politischen j und Familirngeheimnisse, um sie nun im Gerichts- j saale zum besten zu geben. Er hat sich noch in j der Zeit der dicken Freundschaft Privatgespräche notirt, um sie als Waffe gegen den Freund zu verwerthen! Ebenso intim mit Wolf war der Advokat Vinzenz v. Berger, jetzt vertritt er Schönerer, den er aber zugleich in Briefen lächerlich macht. Wahrhaft

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 14.12.1919
Umfang: 6
, versenkbare Nähmaschine au kaufen gesucht. Mscheraasse ^r. 15 «Port 3951.15 Gut erhalt. Ueberwurs tür bin Ruhebett zu kaufen gesucht. Angebote mit Preisangabe un ter „Weihnachten 6250" an die Berw 15 28 Die Perlen der Eggenbrechts Roman von A v. Beste. .»Natürlich pressiert's! Alles wartet voll Spannung auf ch und Alice — Alice hat schon dreimal nach drr ge ragt.« »Puh!" machte Wolf, und Hilde lachte hell auf. -Bin so froh, daß du nicht mehr so tn ste verschollen bist, »re früher, Wolf. Ich tann

sie nicht leiden. Wolf erwiderte nichts darauf: er zog seinen Fra« an, upfte noch vor dem Spiegel die Krawatte zurecht. Da Wie hinter ihm stehend Hilde: »Dü. Wolf, sage mal, ist es wahr, daß du dich hier mei- e«ht mit Cousine SUvia verloben wirst? Er fuhr herum und starrte sie ganz verdutzt an. »Kleine, was füllt dir nur ein?" .. »Ja, Lresa und Marte sprachen gestern doch ganz ernst- >ast davon und Mama wurde aufgeregt, weil sie ja mochte, du Alice heiratest. Und Liesa sagte, du habest sogar ge ltet

..." »|o ein Blödsinn/ rief Wolf dazwischen. »Du wolltest dich noch vor dem Winter mit ihr verio lettp fuhr fStihe fiöftio fort, weil du wegen der Perlen licht Prozessoren willst, aber Marie meinte, du würdest '» gni» sicher^ einen Korb Solen, denn Silota. die doch chon von der Wette wüßte.." ..»Bon welcher Wette?" fragte Wolf Heiser und packte 0ll he unsanft am Arm. e »Ich fugte es doch grade! Nämlich, daß du ü^wettet Hc^ 'entfuhr Hilde M fort, .weil dn wegen der Perlen negen. damit auch ohne Prozeß. »Wer

hat denn diesen Unfug aufgebracht? !! fuhr Wolf ? wütend auf, daß Hilde ganz ängstlich wurde. „Wer hat "r das gesagt, Hilde? Heraus danut! »Alw ist es nicht wahr?" fragte sie gedehmt. »Wer dir das oosaat bat, das von der Wette, will ich Seiir smarte n kategorisch, mb Hilde zuckte Me redet davon — wer es zuerst gesagt, weiß ich So hat einer nicht dicht gehalten, überlegte Wolf, wenn auch anscheinend die wahre Wette nicht bekannt geworden ist. Immerhin mußte das Gerede Unheil brrngen, denn wenn wirtlich Silvia

etwas davon zu Ohren gekommen war — kam sie womöglich überhaupt nicht nach Holten. Hilde hatte ihn ganz ängstlich beobachtet, sah, wie wü tend er war, und schmeichelnd legte sie ihre Hand auf ^»Wolst'sei'tttcht böse," bat sie leise. „Wenn es nicht wahr ist _ das mit der Wette, meine ich, — deswegen kannst du dich doch mit ihr verloben und..." „Ach. Hilde, sei doch still!" .. »Ne(n, wirklich, Wolf! Es wäre so wnnvervoll, wenn Srlvia meine Schwägerin würde! Wünsche ich mir so! Denn ich habe sie so—o lieb

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Lienzer Nachrichten
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Seite 9 von 16
Datum: 06.12.1935
Umfang: 16
Dtr Ao>f von Olstenna Noman aus dem nördlichen Schweden 12. Forts, von Ludwig Osten. Bärilak nimmt sie. „Ich bin dein Iagö- genvsse, Herr!" sagt er einfach. Bentham sieht in diesem Augenblicke, daß zwischen den bei den Männern eine gewisse Aehnlichkeit besteht. Darüber staunt er sehr, aber er behält es für sich, sagt zu niemandem ein Wort davon. * Der pvlizeimeister ist sehr freundlich zu Bentham und ist sofort bereit, Bentham Ein blick in die Protokolle zu geben. „Der Wolf von Olstenna", sagt

er und nickt dazu. „Ein schwerer Brocken, Sir Bentham! An dem werden Sie sich die Zähne aus beißen." „Ich denk', es ist ein Vieh mit vier Beinen, von Fleisch und Blut, und der Teufel müßte öahintersteckm, wenn wir die Bestie nicht be kommen. Jetzt habe ich keinen anderen Gedan ken mehr, als den Wolf zu stellen!" „Großartig war das von dieser Dame, dem Fräulein de Groot, den Bärilak zu stellen und ihn zu zwingen, daß er mitjagt!" „Ist Bärilak wirklich so groß als Jäger?" „Ja! Bärilak trägt zwei Namen

der Grenze leine Brennerei . . . zur guten Ge sundheit, Sir!" Er kippt das Glas hinter, Bentham folgt seinem Beispiele. Es nimmt ihm für einen Augenblick die Luft, abler dann geht es wie flüssiges Feuer durch seinen Kör per. „Ein Teufelszeug — was? Hm . . . wenn man hier so dreizehn Jahre in dieser einsamen Gegend sitzt, w,o sich Wolf und Bär gute Nacht sagen, da liebt man so ein Gläschen. Besonders des Winters, da ist es gut gegen die Kälte!" „And im Gommer gut gegen die Hitze!" Sie lachen beide lustig

KreuzHen zu befühlen, das ich an mir trug. Nicht etwa, daß das Bild Ginevras durch den intimen Verkehr mit der schönen Frau getrübt 'oder gar verwischt worden wäre,- trägt ein paar Kronen." „Ich wäre Ihnen außerordentlich verbun den !" „Aber sehr gern, Gir! Doch! jetzt sagen Sie mir mal das eine: warum interessiert Sie das Vergangene so? Wenn Sie den Wolf jagen wollen, dazu brauchen Sie doch die nä heren Angaben übler das Vergangene nicht." Bentham nickt und sieht den polizeimei- ster nachdenklich

an. Sind (Sk noch nie ajuf den Gedanken gekommen, daß dieser Wolf un ter Amständen dos Werkzeug eines Verbre chers fein könnte?" Der polizeimeister ist überaus verblüfft. „Wie . . . Werkzeug eines Verbrechers? Der Wolf? Aber, Sir Bentham . . . was ist das für ein Gedanke?" Ganz ernsthaft fährt Bentham fort: „And doch ist der Gedanke wirklich der Erwägung wert. Denken Sie doch, daran, wie systematisch der Wolf dem Geschlecht von Olstenna zu Lei be gegangen ist. Da lieg: doch Sinn drin. Die ser Teufelswolf

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 17.01.1902
Umfang: 16
durch die Alldeutschen geschah. Um die Kirche am empfindlichsten zu treffen, wurde ihre Sittenlehre angegriffen, und zwar die heilige Beicht als eine Gefahr für die Sittenreinheit hingestellt. Wenn irgendwo im Clerus, besonders in Klöstern, ein sittliches Vergehen stattfand, wurde es von. der Presse in die Oeffentlichkeit gezerrt, aufgebauscht, als Beweis für die Schlechtigkeit aller Diener der Kirche ausgebeutet; skrupellos wurde nach Ungnaden dazu gelogen. Alles geschah unter Anführung des Abge ordneten K. H. Wolf

, der erst noch mit dem Schein sittlichen Ernstes seine Anklagen gegen die Kirche vorzubringen wusste, so dass man hätte meinen mögen, er und seine Schildknappen müssten die sittenreinsten Männer der Welt sein. „Durch Rein heit zur Einheit" war Schönerers Spruch. Nun ist ihre Reinheit bloßgelegt und ihre Einheit — pfutsch. Der sittenstrenge Wolf ist entlarvt als ein Mensch, dem die niedersten Begriffe der Sittlich keit fehlen, als Ehebrecher, Zerstörer fremden Familen- glückes, als Heuchler niederster

Sorte, als Mensch, der sogar vielen Stalldeutschen zu schlecht ist und darum von ihrem Parlamentsclub ausgeschlossen wurde. Was in den letzten zwei Wochen über die schmutzige Wolf-Geschichte die unmittelbaren Zeugen veröffentlicht haben, ist geradezu haarsträubend. Wie bekannt, musste er sein Mandat im Reichsrathe und Landtag niederlegen. Das ärgste aber ist wohl die Thatsache, dass diesen mit solchem Schmutz der Un sittlichkeit und Untreue beladenen Menschen viele Alldeutsche neuerdings

als Canditaten aufgestellt haben. Uns kann dies ja recht sein, weil dadurch noch mehr ausgedeckt wird, welch verkommene Partei die Alldeutschen sind. Kein anständiger Mensch wird sich noch hergeben, dieser Morastpartei nachzulaufen. Es kracht auch bereits im alldeutschen Reichsraths club auf allen Ecken und er droht schon nächstens in Franzen zu gehen. Schönerer hat den Wolf hinaus gebissen. Um wie viel besser Schönerer ist, weiß wohl niemand; aber Schönerer konnte es in seinem Stolze nicht ertragen, dass

Wolf so berühmt wurde; darum hat er die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und dem Wolf den Lauspass gegeben. Aber Wolf hat auch im Club gute Freunde, und darum ist es nicht ausgeschlossen, dass die stalldeutsche Partei schon nächstens zerfällt. Schade ist nicht darum. Am 15. Jänner war die Neuwahl. Wolf wurde wiedergewählt. Er wird nun wahrscheinlich öffent lich gegen Schönerer und seinen Anhang in den Kampf ziehen. Das kann ein Schauspiel werden für die Götter. Die alldeutsche Partei

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 24
Datum: 18.01.1902
Umfang: 24
zur Wahrung der land- und forstwirthschaftlichen Interessen beim Abschlüße von Handelsverträgen. Die Affairr Wolf. Imst, 15. Jänner 1902. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 29. November 1901 verlas der Präsident ein Schreiben des Führers der alldeutschen Beweg,rng, K. H. Wolf, in welchem dieser erklärte, aus Grün den privater Natur sein Mandat niederzulegen. Es verblüffte dies damals allgemein und eine Reihe von Muthmaßungen wurden darüber laut, was die eigentliche Ursache des Rücktrittes

gewesen. Man erfuhr, daß ein unblutig verlaufenes Duell Wolfs mit seinem ehemaligen intimsten Freunde, dem Pro fessor Dr. Seidl. Lehrer an der landwirthschaftlichen Anstalt in Liebwerda, den unmittelbaren Anlaß zu dem Rücktritte gegeben und daß das Duell die Folge einer Skandalaffaire war. in der Wolf die haupt sächlichste und schmutzigste Rolle zufiel. Der in zweiter Linie an der Sache Betheiligtc, eben der ehemalige Intimus Wolfs, richtete nämlich an die alldeutsche Vereinigung des Reichsrathes ein Memorandum

, in welchem die Entstehung der Affaire auf's Genaueste dargestellt wird und aus dem schon anfangs Bruchstücke zur Kennmiß der Oeff-mtlichkeit kamen. Nach dem im Memorandum aktenmäßig gebotenen Sachverhalt hat Herr K. H. Wolf, der alldeutsche Moralprediger und Religionsstifter, und zwar als verheirateter Mann, nicht nur die Tochter eines Gastfreundes, seines Parteigängers Dr. Tschan, verführt, er hat dem Mädchen auch einen strafrecht lich schwer verpönten Eingriff nahegelegt, er hat ihr angeralhen, die Schuld

aus jenen Mann zu wälzen, der zu jener Zeit schon ihr Verlobter war. oder sich mit einem anderen einzulossen, er hat ihr dmin em pfohlen. möglichst bald den Professor Tr. Leidl zu heiraten, und als sie wirklich heiratete, fungirte er als Trauzeuge und bot sich als Taufpathe an. als ihr ein Kind geboren wurde. Als Professor Seidl endlich alledem auf die Spur kam. als die Verführte ihm beichtete, da flehte Wolf um Geheimhaltung, erklärte sich zu allem bereit und duellirte sich erst, als er sonst keinen Ausweg

deshalb über Betreiben des Abgeordneten Schönerer, dem Wolf — aller dings nicht aus sittlichen Gründen — übrigens schon lange ein Dorn im Auge gewesen, daß Wolf, als moralisch Gebranntmarkter. sein Reichsraths- und sein Landtagsabgeordneten-Mandat niederlege und daß Dr. Tschan, als Mitbcfleckter, aus der alldeutschen Vereinigung austrete. Herr K. H. Wolf mußte sich dem Willen Schönerers beugen. Er erklärte zugleich mit der Bekanntgabe seines Mandatsverzichtes, daß er dem Parlamente für immer Adieu

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 12.11.1898
Umfang: 18
, die wir uns alle als Oesterreicher fühlen", sagte er, und werden den österreichischen Gedanken als höhere Sache stets im Auge haben „und der österreichische Gedanke wird nicht wankend gemacht werden trotz Wolf, trotz ; Schönerer." I Von den Deutschradikalen sprachen noch di- Abg. j Dr. Silvester, der spottend bemerkte, man möge i doch auf die neuen Münzen nicht „österreichisch- ! ungarische Monarchie", sondern „österreichisch-un- s garische Anarchie" prägen lassen und Dr. v. Hochen- i bürg er. der die Deutschen Oesterreichs

rechtfertigte in i dieser Sitzung die Anwendung der Verordnungen | auf Grund des § 14, welche im Gesetze vollkommen i begründet sei und erklärte, die Regierung mußte ! von diesem Nothrechte Gebrauch machen, weil ange- ! sichts der Zustände im Parlament die Weiterentwicklung l der gesummten staatlichen Organisirung die Erlassung j solcher provisorischer Maßnahmen erforderlich machte. Gegen den Schluß der Sitzung hin provozirten Schönerer und Wolf die Polen und besonders Abg. Wolf rief einen großen Sturm

dadurch hervor, j indem er die polnische Nation ein Schmarotzer volk am österreichischen Staatskörpec nannte. Der Präsident rief Wolf unter lebhaftem Beifalle der Rechten zur Ordnung. Wolf wollte seine Rede fortsetzen, wurde jedoch durch ununterbrochene Ent- rüstungs- und Schlußrufe, sowie die Rufe: „Pfui! Hinaus mit ihm! Gehen Sie nach Preußen!" und anhaltenden Lärm daran gehindert. So oft Wolf zu reden begann, erneuerte sich der Lärm. Rufe wie: „Elender Schurke! So einen Schurken soll man ohrfeigen

! Hinaus mit dem preußischen Lumpen! Das dulden wir nicht! Wort entziehen!" wurden aus dem Lärm heraus hörbar. Abg. Daszynski rief: „Wenn Sie ein ehr licher Mensch sind, werden Sie sofort widerrufen!" Abg. Wolf: „Präsident haben Sie die Macht, mir Ruhe zu verschaffen!" Stürmische Rufe rechts: „Nein!" Ununterbrochen dauerten die Protest- und Entrüstungsrufe fort. Der Präsident läutete wieder holt, worauf Ruhe eintrat. Dcr Präsident erklärte mit Rücksicht auf die starke, dem polnischen Volke zuqefügte

Beleidigung, entziehe er dem Aog. Wolf das Wort. Abg. Das zynski (Sozialist) protestirt namens des ganzen polnischen Volkes gegen den von Wolf gebrauchten Ausdruck „Schmarotzervolk", worauf Abg. Wolf dazwischen rief: „Sie sind doch nicht so dumm, daß Sie glauben, daß ich das gemeint habe." Während des Verlaufes der Rede Daszynski's rief Wolf: „En verlogener Schurke sind Sie! Lügner, Schurke!" Abg. Daszynski nannte den Abg. Wolf einen politischen Bettler, der mit dem Bettelsack herumgereist ist, erklärte

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 10
Datum: 01.10.1897
Umfang: 10
Abg. Schönerer: Ihre Kinder und Kindeskinder werden Sie verachten!) Ich bin aber gewillt, diese Pflicht mit dem Aufgebote aller meiner Kräfte zu erfüllen, ohne Leiden schaft im Herzen und ohne Voreingenommenheit nur das in diesem Hause zu thun, was die Geschäftsordnung mir vor schreibt. (Abg. Wolf: Man sollte einen Polaken hinauf setzen, keinen Verräther des deutschen Volkes! — Abg. Schönerer: Das deutsche Volk soll sich schämen! Wo ist die Obstruction? — Zur Linken: So ruft's Hoch Kathrein

, nehmen Sie einen slavischen Präsidenten! — Abg. Wolf: Abtreten! Ein Czeche hinauf! — Abg. Jro: Es ist eine Provokation für uns, daß man einen Deutschen hinaufsetzt!) Ich werde nie einen Versuch machen, die Geschäftsordnung zu umgehen oder irgendwie derselben Gewalt anzuthun. Ich bin nicht der Präsident einer Partei, sondern ich bin der Präsident des ganzen Hauses und ich habe die Aufgabe, die verfassungsmäßigen Rechte des Hauses nach jeder Richtung hin zu wahren und dafür einzustehen

, damit wir für das Wohl des Volkes berathen und thätig seien. Wir haben große Aufgaben zu erfüllen, sozialpolitische Aufgaben, und die Be völkerung will es einmal haben, daß wir etwas leisten. Eine solche unfruchtbare Thätigkeit, wie sie bisher war, ist ja nicht mehr möglich. (Lebhafter Widerspruch und Zwischen rufe links. — Rufe: Wenden Sie sich doch nicht an uns, sondern an die Regierung! — Fortwährender Lärm seitens der Abgeordneten Schönerer, Wolf, Jro, Kittel und Türk. — Die genannten Abgeordneten rufen

, wie soll da noch ein parlamentarisches Leben möglich sein? (Stürmische Unterbrechung und Zwischenrufe links. Abg. Pr ade: Unter der Gegenwart von Geheim polizisten!) Ich wiederhole nur, daß ich, so lange ich auf diesem Platze stehe, bereit bin, meine Pflicht zu erfüllen. (Fortdauernde lärmende Rufe seitens der Abgeordneten Schönerer, Wolf, Jro, Türk und Kittel: Abzug! Wir wollen keinen Volksverräther!) Meine Herren! Wenn wir auch in diesem Hause uns in großem Widerstreite befinden, so glaube ich doch, daß es einen Punkt gibt

Ausdruck zu geben durch den Ruf: Seine Majestät lebe hoch! hoch! hoch! (Das Haus, welches sich erhoben hat, bringt ein dreimaliges begeistertes Hoch aus.) — Es er neuern sich hierauf die lärmenden Zwischenrufe seitens der Abgeordneten Schönerer, Wolf, Jro, Kittel und Türk. Abg. Schönerer schreit: Pereat Kathrein! Nieder mit ihm! Das kann jeder Detectiv, ein schwarz-gelbes Hoch ausbringen! — Anhaltender Lärm." Da haben unsere Leser ein kleines Bild, wie es im Abgeordnetenhause zu Wien zugeht

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 19.03.1904
Umfang: 16
- stiftung Vorbehalten. Aus dem Keichsrath. Im Abgeordnetenhause gab es in den letzten Tagen nur tschechische Obstruktionsreden, Schimpfereien. Mißbilligungsdebatten usw., aber keinerlei ernste Arbeit. Am Samstag bildete der Versuch des be—kannten Abgeordneten K. H. Wolf, eine Rauferei zu inszeniren, den Glanzpunkt. Als man daran war. den Einlauf zu verlesen, sagte Wolf unter Bezugnahme auf die tschechische Obstruk tion: „Deutsche, werden wir uns noch länger von denen frozzeln lassen!" Daraufhin hielt

der tsche chische Abgeordnete Skala dem Wolf ein Stückchen Würfelzucker entgegen. Das war eine Anspielung aus die Bestechung Wolfs durch das österreichische Zuckerkartell. Andere Tschechen riefen: „Zucker mann!" Nun stürzte Wolf auf Skala los und versetzte diesem auf die zur Abwehr vorgehaltene Hand einen Faustschlag. Andere Tschechen stürzten Etwas! Auch den beiden Turteltauben sagt nichts — der Tischlers Therese und der Boten-Urschel. Die haben noch immer Flitterwochen, obgleich- schon ein halbes Jahr

Närrinnen." ; Eine sanfte Röthe flog über das blühende Gesicht l der Wirthin, als sie erwiderte: „Frau Vorsteherin, das ist nicht wahr! Habt ihr es selbst aus dem Munde der Wagnerin gehört?" „Nein, o nein, sich auf Wolf und es entstand ein allgemeines Ge tümmel, bis einige Deutsche Wolf zu Hilfe eilten. Unqeheuerer Lärm, Geschrei bei den Tschechen: „Schmeißt Wolf hinaus!" Wolf ruft: „Herr Präsident, rufen Sie den alten Schurken zur Ord nung, der die Frechheit gehabt hat, mich zu ver leumden." Skala

fitzt bleich und lautlos an seinem Platze. Man hört in dem ungeheueren Lärm, daß der Vizepräsident Kaiser Wolf zur Ordnung ruft, aber Skala nicht, weil dieser kein Wort gesprochen, son dern nur Gebärden gemacht habe. Wolf besteht auf den Ordnungsruf und sagt, er werde sich gegen feige Schufte zu wehren wissen, und wenn es sein Leben kosten sollte. Vizepräsident Kaiser bleibt bei seiner Ablehnung des Ordnungsrufes. Um Wolf bildet sich eine Gruppe deutscher Abgeordneter, mit denen er einen heftigen

Ausdrücke, wie „Haut»sie tobt, diese Lumpen", „Ihr Taschen diebe". „Lumpen seid Ihr" u. s. w. gebraucht hatten. Der Antrag auf Aussprechung der Mißbilligung gegen Stein und Herzog wurde unter Stumrenent- haltung der Linken angenommen. Am Dienstag wurde gegen Wolf die Mißbillig ung ausgesprochen, weil er Skala einen alten Schurken genannt hatte. Die tschechische Obstruktion wird jedenfalls nicht leicht zu brechen sein. Einstweilen zerbrechen sich die Parteien, die nicht den Muth oder den Willen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 13.05.1933
Umfang: 12
JnnabvMicUeT Zeitung Nr. 40 Samstag. 18. Mai 1988 3 JZ Vor den2 Hiciifer Jen einem Welb, wie Sie sind, brauche ich keine Schonung!" Innsbruck, 12. Mai. Am 24. März 1933 war Landesrechnungsrat Othmar Patt iß vom Innsbrucker Bezirksgerichte von der Anklage wegen öffentlicher Schmä hung freigesprochen wovden. Die Verhand lung war unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführt worden. Die Privatanklage war von der ehemaligen Obfrau der nationalsozialistischen Ortsgruppe Inns bruck, Frau Elsa Wolf

, erhoben worden. Der An klage lag folgender Vorfall zugrunde. Am 14. Dezember war Frau Wolf mit Frau Maria Seltner in die Geschäftsstelle der NSDAP, gekommen, um mit dem Gauleiter Hofer in einer Angelegenheit Rücksprache zu pflegen. Von einem Nebenlokal war dann auch Pattiß herausgekommen; dieser habe er klärt, bei der Verhandlung am 13. Dezember vor dem Bezirksgerichte Innsbruck fei auch von seinem 1000- Schilling-Darlehen gesprochen worden. Gau leiter Hafer meinte, er zweifle daran, weil chm

sonst Redakteur H. der „I. N." sicherlich davon Mitteilung gemacht haben würde. Frau Wolf klärte aus, sie könne sich erinnern: Im Gerichtssaal sei von der Dar- lchenssache sicherlich nicht gesprochen worden. Nur vor der Verhandlung habe sie sich zu Redakteur H. über die Angelegenheit geäußert. Daraufhin Pattiß: „Sehen Sie, rv 0 das Weib hineinschmeckt, stinkt es!" Frau Wolf: „Aber Herr Pattiß, ich habe vor Gericht keine Aussage gemacht, weil ich nicht wollte, daß die Darlehenssache vor die Oeffentlichkeit

komme. Ich wollte Sie schonen!" Pattiß: „Von einem solchen Weib, wie Tie sind, brauche ich keine Schonung!" Frau Wolf: „Das, was Sie sind, bin ich auch!" Diese Äußerung Pattiß, „von einem Weibe, wie Sie sind, brauche ich keine Schonung!" bildete den Gegen- jmd der Ehrenbeleidigungsklage der Frau Elsa Wolf Wen den Landesbeamten Pattiß. Der Freispruch des Lrstrichters gründete sich aus das vorgeschrittene Alter aut) die dabei zutagegetretene Gedächtnis- schrväche der Belastungszeugin Maria Leitner

ist. Auch habe Pattiß wörtlich gesagt: „Sehen Tie, jetzt haben wir es schon. Wo das Weib hinein schmeckt, stinkt es!" Sie habe sich die Worte deshalb so gut gemerkt, weil sie in aufgeregtem Tone gesprochen und mü erhobenen F ä u st e n begleitet wurden. Die Privatanklägerin Elsa Wolf schilderte als Zeu gin den Vorfall vollkommen übereinstimmend mit Frau Maria Leitner. Hofer habe Pattiß noch zurechtgewie sen: „Herr Pattiß, Sie tun der Frau unrecht!" Pattiß: »Von neun Stunden im Tag hat sie sechs Stunden ge tratscht

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 18.11.1899
Umfang: 18
, daß sich zum Schluffe als Resultat der Rchnung eine geringere Quote eraiebt, als die jetzt eltenoe von 31/4 Perzent. Die ungarischen Tabebn zeigen, daß eine Verständigung der Depu- tatiorn höchst zweifelhaft ist, da sich ans der Rechung eine Differenz zwischen beiden Depu tation von nahezu acht Perzent ergiebt. Ah. Wolf in deutscher Keteirchtmrg. Oie „NürnbergerVolkszeitung" giebt von unserem Pnaments - Wolf nach seinem Austceten in Nürn- ber folgende sehr treffende Beschreibung: „Wolf gebet zu jener Schaar

und sittliche Be griffe kein Platz mehr ist. Es wird an die rohe, blutige Gewalt appellirt, wie sie unter den wilden Thieren, Wölfen, Hyänen rc., herrscht. Es muß wahrhaftig eine schlechte Sache sein, für die mit solchen Waffen gekämpft wird. Was will Wolf?' Er will angeblich das Deutschthum in Oesterreich retten. In der Thai aber will er die Tyrannei, wie die Deutschliberalen sie in Oesterreich eine Zeit lang übten, und die jetzt gebrochen ist, wieder ausrichten. Wir wünschen wahrhaftig

. Als Waffen für seine Sache vertheidigt er „hemdärmliches", o. h. rohes. Auftreten. Grobheit ist ihm nur ein ver mehrter Grad von Deutlichkeit; die Lösung kommt nach seiner Ansicht bloß „durch Blut und Eisen", d. h. doch zweifellos durch offene Revolution und Empörung. Dafür müsse seine Partei das Volk rüsten. Man muß sich wirklich wundern, daß die österreichische Regierung solche Leute nicht in Nummer Sicher bringt. Anderswo wäre es schon längst ge schehen. Daß Leute, wie Wolf, von Religion nichts wissen

wollen, ist erklärlich. Darum proklamirt er auch „gegen den Klenkalismus unauslöschliche Tod feindschaft und Haß und Kamps bis auf's Messer". Nun, die katholische Kirche kümmert sich auch um das Geheul eines Wolfes nicht. Gleichwohl erklärte der muthige Wolf, der Kampf richte sich nicht gegen die Religion, eine Aeußerung, die man entweder für feige oder heuchlerisch oder für beides zugleich wird halten müssen. Die blödsinnige Behauptung Wolfs^ daß Deutschland den 30 jährigen Krieg dem Papste verdanke

, könnte sehr leicht den Verdacht wachruferft dafl Wolf bei dieser Aeußerung von dem kräfligen bayerischen Bier etwas beeinflußt gewesen sei. Es ist für die katholische Kirche eine Ehre, daß sie von solchen Parteirichtungen, wie Wolf sie vertritt, an gefeindet wird. Es ist dadurch zugestanden, daß die katholische Kirche dem Hochverrats im Wege steht, die Revolution verwirft, den altheidnischen Nationa litätenhaß verurtheilt. die sittlichen Begriffe auch für das Staats- und Volksleben hochhält, Roheit und Barbarei

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Tiroler Post
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Seite 5 von 14
Datum: 13.07.1901
Umfang: 14
1901. (Folgen die Unterschriften der Ueber- reicher dieser Gegenvorstellungen an den hohen Landtag.) Aus Stadt und Land. Innsbruck, den 12. Juli 1901. Christlichsocialer Verein in Tirol. Derselbe hält am Sonntag den 14. Juli um halb 3 Uhr nachmittags im Gasthause „z. Löwen" in Zirl eine öffentliche Vereinsversammlung ab, wozu an unfern P. T. Vereinsmitglieder die höfliche Einladung zu zahlreichem Besuche ergeht. Abg. Wolf, der „Los von Rom"-Apostel in Innsbruck. Innsbruck, die Landeshauptstadt

des katholischen und kaisertreuen Tirolerlandes hatte am Dienstag den 10. Juli wieder einmal seit drei Jahren das zweifelhafte Vergnügen, den be rüchtigten „Los von Rom"-Hetzer in Oesterreich, den Reichsrathsabgeordneten Wolf in ihrer Mitte zu haben und ihn am selben Tage abends im Stadtsaale auch sprechen zu hören. Abg. Wolf erschien, wie er selbst gestand, über eine an ihn, respective an den „deutschnationalen Verein für Oesterreich" ergangene Einladung hin. Diese specielle Berufung Wolfs nach Inns bruck

konnte wohl keinem anderen Grunde ent sprungen sein, als den hiesigen Anhängern der „Deutschen Volkspartei" wegen des Durchfalles des alldeutschen Gemeinderathscandidaten Dr. L a n t s ch n e r durch den Mund des Abg. Wolf ein ordentliches Strafkapitel lesen zu lassen. Diese Absicht wurde aber in dieser Versammlung der Alldeutschen nur kaum zur Hälfte erreicht, denn die bereits im Vorrathe gehaltenen Geistesblitze des Abg. Wolf fanden sozusagen zugunsten der „Deutschen Volkspartei

" einen von dieser Partei gewiss nicht unwillkommenen Blitzableiter durch die Theilnahme einer ziemlichen Anzahl von An hängern der christlichsocialen Partei. Abg. Wolf wendete demgemäß der „Los von Rom"-Hetze eine größere Aufmerksamkeit zu, und dies umso mehr, als es ihm ja vor Beginn der Versamm lung bekannt geworden^ dass ihm in diesem Punkte ein nicht zu unterschätzender Widerpart in der Person des hochw. Herrn Beneficiat Engel aus Hall gegenüberstehen werde. Er beeilte sich daher das Verhalten der „Deutschen

Volkspartei" in kurzen Worten zu geißeln, konnte es aber dabei sich doch nicht versagen, sein Bedauern darüber zum Ausdrucke zu bringen, dass er bei seinem letzten Besuche in Innsbruck mit herz licherer Wärme empfangen worden sei, als bei seinem diesmaligen Besuche, wo der Empfang ein bedeutend kühlerer gewesen sei. Doch solch' einen „großen" Geist, wie Wolf sich es zu sein dünkt, sollte es doch nicht weiter berühren, ob ihm um einige Studenten oder Comis voyagers mehr oder weniger „Heilrufe

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Lienzer Nachrichten
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Seite 14 von 14
Datum: 13.12.1935
Umfang: 14
mit Ihrer Genehmi gung unternehmen, Baron!" „Bitte sehr! Ganz nach Belieben!" sagt der Baron eifrig. Seine Spielleiöenschaft ist in dem Augenblicke größer als seine Verehrung für Hanna. So setzen sich die vier — Olstenna ungern, aber gute Miene zum „bösen Spiel" machend — nieder, während Bentham mit Hanna das Herrenhaus verläßt. Im Hofe stoßen sie auf die alte Lappin, die Hanna mit großen Augen ansieht. „Du bist eine schöne Frau!" spricht die alte Lappin. „Nimm dich vor dem Wolf in acht!" „Was meinst du, Frau

?" nimmt Bentham das Wort. „Olstenna ist ein schlimmer Ort! Ist des Ol stenna einzige Tochter durch öeU Wolf zu Tode gekommen! Wißt Ihr es nicht, Herr?" „Ich weiß es, Frau! Aber der Wolf soll sich hüten? Wir werden ihn jagen . . . ihm zu Leibe gehen!" Die Alte sieht Bentham beinahe geringe schätzig an und kichert dann : „Der große Wolf ist ein großer Jäger! Er ist schlimmer als der Teufel, Herr!" „Ich habe manchen Wolf gejagt und zur Strecke gebracht, Frau, ich werde ihn aus löschen." „Seid

Ihr ein so großer Jäger, Herr?" „Ich bin ein Jäger wie Bärilak!" pärrja, die alte Lappin, zuckt zusammen, ihre Augen blicken mit einem Male böse. „Bärilak . . . was weißt du von Bärilak, /Herr?" fragt sie lauernd. „Man nennt ihn den größten Jäger und sagt, daß er Euer Sohn ist." pärrja nickt erregt. „Mein Sohn . . . haha . . . mein Sohn! Der mir, seiner Mutier, flucht. „Er wird mit uns den großen Wolf ja^ gen!" Die alte Lavdin siebt ihn verständnislos stürzung versetzt hatte, tanzte man in Wien doch sorglos

nach Hause gekommen und hatte dann weit in den Tag hinein geschlafen. Als ich eben mit dem Ankleiden fertig war, er schien mein Diener und meldete, daß eine jun ge Dame in Trauer mich zu sprechen wünsche. Wie ein Blitz durchzuckte es mich: Ginevra! Mer schon hatte ich! auch diesen Gedanken mit der Annahme beschwichtigt, daß die Be treffende möglicherweise eine pauvre hvteuse an. „Bärilak . . . will den großen Wolf jagen? Hahaha . . . Bärilak wird den großen Wolf nie finden. Bärilak jagt keinen Wolf

werde ich die Proto kolle studieren, und dann heißt's forschen und suchen." ' „And den Wolf jagen!" „And den Wolf jagen! Ja, Hanna, wir wollen das Scheusal in seinem Schlupfwinkel aufstöbern und das Verhängnis, das über dem Hause Olstenna liegt, bannen. Ich gehe nicht eher von Olstenna, bis das geschehen ist!" „Dann werden Sie vielleicht lange, lange hier bleiben müssen!" „Ich hoffe, Hanna, daß auch! Sie so lange Gast auf Olstenna sein werden!" „Das Wird sich finden, lieber Freund

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 07.12.1901
Umfang: 18
aber nicht wissen, woher das dazu nölhige Geld nehmen. Per aKdeutsche Avgeorbxete A. K. Wolf hat sein Reichsraths- und Lanotags-Abgeordnetenmandat nieder ge legt. Die Ursache zu diesem verblüffen- den Schritt soll eine schmutzige Geschichte sein, in welcher Herr Wolf, der heuchlerische Kritiker des hl. Alfons von Liguori und ärgste Los-von Rom- Hetzer. die Hauptrolle spielt. Die Parteigenossen Wolfs erklärten auf Befragen über den Rücktritt des Letzteren: Wolf wolle sich vom politischen Leben zurück ziehen

. um sich ganz der „Ostdeutschen Rundschau" zu widmem. Dagegen soll Thalsache sein, daß zwischen Wolf und den alldeutschen Parteigenossen seit Wochen frist jederVerkehr abgebrochen war. Wolf soll mit einer dem alldeutschen Abg. Doktor Tschun nahestth nden Dame unerlaubte Beziehungen unter halten haben, die zu einem Duell Wolfs mit dem Gatten jener Dame, dem Professor Seidl, führten Das Duell wurde auf Pistolen ausgetragen, verlief aber unblutig und die Gegner schieden unversöhnt. Abg. Schönerer legte dem Abg

. Wolf hieraus den Austritt aus der alldeutschen Partei nahe, weil diese einen mit dem Makel eines unmoralischen Lebenswandels Behafteten nicht in ihrerMitteduldendürfe. Abgeordneter Wolf antwortete mit der MandatSniederlegung. Die Affaire wurde durch ein Schreiben Dr. Seidls an den all deutschen Verband ins Rollen gebracht. Wenn Wolf nicht freiwillig resignirt hätte, wäre er aus dem Parteiverbanve ausgeschlossen worden. Die unmittel bare Ursache des Duells soll ein Brief voll der stikksteu

Beleidigungen gewesen sein, dln Dr. Seidl an Wolf gerichtet hat. Wolf mußte sich angeblich deshalb fügen, weil Schönerer seit Jahren einen ehrenwörtlichen Revers besitzt, worin sich Wolf verpflichtet, der Führung Schönecers unbedingt zu folgen. Schönerer soll auf das entschiedenste die Ansicht vertreten haben, daß die Beleidigungen, denen Wolf vonseile des Dr. Seidl ausgesetzt war, durch ein unblutiges Duell nicht ge sühnt wurden, und daß es absolut mcht angehe, daß Wolf mit Dr. Tscban in einem Verbände

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