, wie denn auch der Wasser bedarf des Menschen keiner Norm unterworfen ist. Was den Wassergehalt des Körpers an» geht, so läßt sich überhaupt keine Grenze be stimmen, unter der der Durst fühlbar austritt, weil der Wasserbedarf des Menschen von den verschiedensten Ursachen abhängt, von Alter und Körperbeschaffenheit, Temperatur, Luftfeuchtig- keit und Bewegung, wie auch davon, ob der Körper sich in Ruhe befindet oder bewegt. So wird ein junger schlanker Mann mit kräftigen Muskeln auf einer Wanderung viel tveniger Durst
leiden, als eine dicke, muskelschmache Frau, weil der fettarme Körper weniger Wasser braucht, als der fettreiche Organismus. Vor allein wird das Durstgefilhl auch durch die jeweilige Wasserabgabe des Körpers beein flußt. Ein stark transpirierender Mensch kann z. V. binnen kurzer Zeit allein durch die .Haut verdunstung einen Liter Wasser ausscheiden; auch durch die Lunge, das heißt, durch die aus geatmete Luft, gibt der Körper viel Feuchtig. keit — binnen 24 Stunden bis Zu 36V Gramm — ab Anderseits
ist das Durstgefühl durchaus nicht immer das Zeichen, daß es dem Körper an Flüssigkeit mangelt, da Menschen,, wie etwa Wassersüchtige, deren Körper besonders große Wassermengen enthält, oft sehr stark unter Durst leiden. Diese Erscheinung hat denn auch der medizinischen Forschung gezeigt, daß das Durst- gcfuhl nicht unmittelbar durch den Wasser- bestand des Körpers veranlaßt wird, sondern vielmehr indirekt durch eine Veränderung der Blutzusammensetzung. Je emhr kristaloids Stoffe. B. Salz, sich im Blute befinden
an Flüssigkeit kann der Mensch nur kurze Zeit überstehen. In den „Wasserspeichern' des Körpers, wie in den Muskeln und teilweise auch im Unterhautbinde- gewebe stehen dem Menschen etwa fünf Liter Wasser zur Verfügung, die der Körper im Falle der höchsten Notwendigkeit als Reserve ver schwenden kann. Diese Relerveflüssigkeit ist aber in drei bis dreieinhalb Tagen aufgebraucht und so muß denn ein Mensch, der während dieser Zeit Durst leidet, unbedingt zugrunde gehen. Nun kommt der Wanderer in zivili sierten
Gegenden wohl kaum jemals in die Ge fahr wirklichen Verdurstens. aber der Durst an sich ist so quälend und erschöpfend, daß, wer eine weitere Wanderung unternimmt, nie ohne gefüllte Feldflasche gehen soll. Denn allein die Bewegung erhöht, ganz abgesehen von Hitze, trockener Luft usw., den Wasserbedarf des Kör pers so sehr, daß seine Leistungsfähigkeit ohne Zuführung von Flüssigkeit stark beeinträchtigt wird. Ein Trunk macht dann dem Unbehagen schnell ein Ende, weil das Wasser vom Körper o rasch