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Seite 1 von 4
Datum: 11.09.1926
Umfang: 4
Deutschlands in den Bölker- M. Der Erfolg sei den wichtigen Berhandlnngem zn Weit, die seit dem porigen Jahre im beste» versöhn ten Geiste geführt worden seien. Er begrüßt lAischland und dankt den Delegierten, daß sie gleich an keiften Arbeitssitzung teilnehmen. Es sei für den Böl- kb»u- von hoher Bedeutung, daß das große Volk an der edlen Sache des Völkerbundes hin- kt«ituiirkc. (Beifall.) Acic erteilt nunmehr S t r e s e m a n n das Wort, stritt zur Treppe vor, ein wenig blaß, und wartet, tfttkt Treppe

in deutscher Sprache, indem er den < nk Deutschlands zum Ausdruck brachte. Er . Me dem Borsitzenden der Versammlung selbst und der Aeizer Regierung, die in traditioneller Weise die grotz- M Gastfreundschaft ihres schönen Landes nun auch Mland als Mitglied des Völkerbundes erweist. Dr. Mmann erwähnte dann kurz die großen Schwie- ^'eiten, öie noch in diesem Jahre zn überwinden ^utMand in den Völkerbund ausgenommen -Arne liegt es mir," sagte er, „über diese Dinge der Mugenheit zu sprechen

Volksbewnßfein erobert hat, so daß die deutsche Regierung für öie g r o ß e M e h r- heit des deutschen Volkes spricht, wenn sie erklärt, daß sie sich an den Aufgaben des Völkerbundes mit voller Hingabe beteiligen wird." Dr. Stresemann bezeichnete dann als eine der Haupt- ünsgaben des Völkerbundes die Schaffung einer internationalen Rechtsordnung. „Von be sonderer Bedeutung sirrd ferner die Bestrebungen, die sich ans die Abrüstung richten. Die völlige Abrüstung Deutschlands ist in dem Vertrag von Versailles

als der Beginn der allgemeinen Abrüstung festgesetzt worden. Möge es gelingen, dieser allgemeinen Abrüstung in praktischer Arbeit näher zu kommen." Dr. Stresemann lehnte ganz entschieden die Auffassung ab, als wenn die Stellung, die Deutschland bisher in den Angelegenheiten des Völkerbundes einge nommen hat, von Sympathie oder Antipathie gegen an dere Nationen angegeben gewesen wäre. Deutschland wünscht mit allen Stationen des Völkerbundes ans der Grundlage gegenseitigen Vertrauens zusammenzuarbei- ten

, die täglich die Kräfte des Völkerbundes und seine Stärke in Zweifel fetzten, seien endgültig geschlagen. Nach dem schrecklichen Kriege träfen sich die früheren Gegner in friedlicher Atmosphäre, um gemeinsam am internationa len Frieden zn arbeiten. Welch eine Hoffnung für Ne Völker bedeute dieses Ereignis!? Für Deutschland und Frankreich sei die Zeit der blutigen und traurigen Ereig-- niste der Vergangenheit vorüber. Der Krieg zwischen den beiden Ländern sei beendet. Zurück die Waffen, zurück die Kauoneu

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.05.1935
Umfang: 8
Versagt Genf bei Lustüberfällen? Wirksamkeits grenzen des Völkerbundes Genf, Mitte Mai. (ATP.) Ter russisch-französische Beistandspakt und die Schwierigkeiten der Abfassung, die seinen Abschluß verzögerten, haben dazu beigetragen, eine sehr wichtige Seite der sriedenbewahrenden Funktionen des Völkerbundes ins rechte Licht zu setzen. Ist der Völkerbuno imstande, schnell zu lzandeln? Oder wird man acht Tage warten müssen, brs sich der Rat im Falle schwerer Friedens- ge fahr

überzeugt, daß der Völkerbund schnell handeln kann. Er kann ihres Erachtens rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen beschlie ßen und gegebenenfalls den Angreifer bezeichnen. Man wird nicht überrascht sein, zu erfahren, daß die Frage der schnellen Funktion des Völkerbundes im Krisenfall wiederholt auf der Tagesordnung des Rates und der Ver sammlung gestanden hat. Die maßgebenden Organe des Bundes haben darüber wichtige politische und technische Un tersuchungen vorgenommen. Dabei

sollten gewisse Botschaften die Priorität bekommen. Seit 1925 haben sich die technischen Organe des Sekre tariats an die Arbeit gemacht. Zwei Fragen zogen ihre ganz besondere Aufmerksamkeit aus sich: erstens der Rund funk. zweiten die Luftverbindungen. 1. Der Rundfunk. — Seit 1930 besitzt der Völkerbund einen starken Sender. In normalen Zeiten wird er von der Gesellschaft Radio-Suisse benutzt. In Krisenzeiten wird er dagegen ohne weiteres zur ausschließlichen Verfügung des Völkerbundes gestellt. Falls

das Generalsekretariat es für nottvendig hält, das gute Arbeiten der Station oder die Unabhängigkeit der aus gegebenen Mitteilungen zu sichern, kann das ständige Per sonal durch ein vorübergehendes ersetzt werden. Es wird durch den Generalsekretär des Völkerbundes ernannt. 2. Die Luftfahrt. — Kürzlich hat das Sekretariat das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, die sie an 27 Stam* über die Erleichterungen gerichtet hat. welche die Regierun gen den Völkerbundflugzeugen im Falle einer starken Span nung gewähren

werden. Ferner machen sie Angaben über die Nachtflugverhältnisie und die Papiere, mit denen die Apparate und ihre Passagiere ausgerüstet sein müssen. Auch stellen Sie Bedingungen über die Deckung der Kosten, die direkt und indirekt durch die Flugtransporte des Völkerbundes verursacht werden. Sie fordern, daß die Luftfahrzeuge mit besonderen Kennzeichen des Bundes versehen sind. Sie bezeichnen die Gegenstände, die von derartigen Flügen über ihr Land ausgeschlossen sein müssen, so Waffen, Photographenapparate

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 17.09.1926
Umfang: 12
wie der aus drei Jahre zugesichert werden kann. Es ist klar, daß diese Unaufrichtigkeit der Völkerbundkreise in Deutschland sehr ver stimmt hat und so waren denn die deutschen Pressestimmen vor der Aufnahrne Deutsch lands sehr skeptisch. Einen Zwischenfall gab es dann! noch bei der Ratssitzung am 8. Sept. in Genf, als über die Ausnahme Deutschlands und über die Zu erkennung eines ständigen Ratssitzes an Deutschland abgestimmt wurde. Die Regiefüh- rer des Völkerbundes hatten sich einen schlau en Plan ersonnen

. Um den kleinen Protek- tionskindern des Völkerbundes einen nicht ständigen Sitz zuzuschanzen, hatten sie die Er höhung der Zahl dieser Sitze von 6 auf 9 mit der Abstimmung über die Zuerkennung des Ratssitzes an Deutschland zusammenge zogen. Sie wußten, daß keine von den ver tretenen Nationen Deutschland fallen lassen wollte und jede mußte darum auch für die kleinen Patenkinder stimmen. Ueber diesen Trick war der Vertreter Norwegens, der be kannte Gelehrte Fritjof Nansen mit Recht empört und wandte

. Man kann nie ganz hin ter die Kulissen von Genf schauen, und das ist wahrscheinlich besser, denn sonst würde man viel Heuchelei und Hinterhältigkeit bemerken. Die Delegierten Deutschlands, welche am Frei tag den 10. September zum erstenmal im Sitzungssaal des Völkerbundes erschienen sind und damit ihren Eintritt vollzogen haben, ha ben sicher mit dieser Stimmung hinter den Genfer Kulissen gerechnet und werden sie wei ter einkalkulieren müssen. Der Tag der Aufnahme ließ freilich

, wird man den 10. Sept einen segens reichen, einen denkwürdigen, einen wahrhaft historischen Tag nennen dürfen. Dann werden auch alle Bedenken zurück bleiben, die jetzt noch viele deutsche Gemüter umfangen halten. Die „Augsburger Postzeitung" schreibt Zwei Hoffnungen erfüllen Deutschland am denkwürdigen Tag seines Eintritts in den Völkerbund: Die Hoffnung, daß dadurch der wahrhaften Idee des Völkerbundes gedient und ein Schritt in der Befriedigung Europas vorwärts getan werde.- die andere Hoffnung, daß wir nun mehr

von einem waffenstarrenden West-, Ost- und Südeuropa ist keine Garantie des Friedens, sondern ein Herd des Krieges. Es war eine der tiefften Degradierungen Deutschlands als Großmacht, daß uns im Ver sailler Friedensvertrag nicht nur unsere Kolo nien geraubt, sondern daß wir als unfähig und unwürdig erklärt wurden, Koldnien zu be sitzen. Längst hat man in der Welt eingesehen, daß das ein Unrecht und ein Unsinn war. Nachdem Deutschland jetzt gleichberechtigtes Mitglied des Völkerbundes ist, muß über kurz und lang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 11.09.1926
Umfang: 16
S0!!9*3eiiitttg GE* Tam^rag ven 11. September 1926 Nr. 209 gation verfügt nicht Wer die Erfahrung, die dm Wrigen hier versammelten Mitgliedern zur Seite steht. Gleichwohl glaubt fte die Ansicht zum Ausdruck bringen zu können, daß bei den weiteren Ausgaben zunächst jenes Gebiet besondere Beachtung verdient, auf dem die einzelnen Völker durch Ein ordnung in gemeinsame Einrichtungen die eigene Leistungs fähigkeit zu steigern vermögen. Wie bei manch anderen Schöpfungen des Völkerbundes, kommt

und damit den Beweis zu erbringen, daß eine starke positive Kraft dem Ideal des Völkerbundes schon jetzt innewohnt. Deutschlands Beziehungen zum Völkerbund werden freilich nicht ausschließlich durch die jetzt gegebene Möglich keit der Mitarbeit an den großen allgemeinen Zielen be stimmt. Der Völkerbund ist vielmehr in mancher Beziehung auch Erbe und Vollstrecker der Verträge von 1919. Daraus hat sich, wie ich offen ausspreche, in der Vergangenheit viel fach ein Gegensatz zwischen dem Völkerbund und Deutsch land

auch die Auf fassung ab, als wenn die Stellung, die Deutschland bisher in den Angelegenheiten des Völkerbundes eingenommen hat, von solcher Sympathie ober Antipathie eingegeben worden wäre. Deutschland wünscht mit allen Nationen, die im Bund und im Rate des Bundes vertreten sind, auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens zusammen zu arbeiten. Noch hat der Völkerbund sein Ziel nicht erreicht, alle Weltmächte in sich zu umfassen. Wenn der Eintritt Deutsch lands auch einen wichtigen Schritt zur Universalität

des Bundes bedeutet, so können wir doch nur unserem lebhaften Bedauern darüber Ausdruck geben, daß Brasilien die Ab sicht kundgetan hat, sich aus dem Völkerbund zurückzuziehen. Dieses Bedauern ist umso lebhafter, als Deutschland auf dem Standpunkt steht, daß zum Begriff der Universalität des Völkerbundes auch der Gedanke gehört, nicht einem Erd teil die maßgebende Bedeutung gegenüber anderen Erd teilen einzuräumen. Wir fühlen uns ferner eins mit den im Bunde vereinigten Nationen in der bestimmten Hoff

bekennen, das aus dem Dunkeln ins Helle strebt. Möge die Arbeit des Völkerbundes sich auf der Grundlage der großen Begriffe: Friede, Freiheit und Einig keit vollziehen. Dann werden wir dem von uns allen erstreb ten Ziele näher kommen. Daran freudig mitzuarbeiten, ist Deutschlands fester Wille. Nie Antwort Briand». Genf, 10. Sept. Nach Stresemann ergriff der franzö sische Minister des Aeußern Briand das Wort. Er führte aus: Die Tatsache, daß Frankreich und Deutschland sich hier begegnen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 10.09.1926
Umfang: 8
de» Völkerbundes. Prüfung des Rechenschaftsberichtes. Genf, 9. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Die Völkerbuud- oersammlung fetzte heute vormittags die Prüfung des Rechenschaftsberichtes des Völkerbundrates und des Gene« ralsekretariates über die Arbeiten des abgelaufenen Jahres fort. — Der kanadische Delegierte Foster erklärte. Kanada trete mit Leib und Seele für den Völkerbund ein. Der Völkerbund häbe seit 1920 Fortschritte gemacht und der Umstand, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika

der Möglichkeit einer allgemeinen Ver ständigung in dieser Frage sowie eine genaue Umgrenzung des Tätigkeitsgebietes des Völkerbundes anregen. — Guerero (Salvador) gibt seinem Bedauern darüber Aus druck, daß die im März ausgebrochene Krise dem Bunde die zeitweilige Abwesenheit zweier wertvoller Mitglied staaten gekostet habe. Noch sei es Zeit, den Fehler wieder gut zu machen, aber die gegenwärtige Lösung könne man nur als Provisorium betrachten. — Nachdem noch der nor wegische Delegierte, Kammerpräsident

gemachte Aeußerung: Der Rhein ist heute ein internattonaler Strom zwischen zwei in einer Breite von 50 Kilometern entmilitarisierten Ufern und un ter den Schutz des Völkerbundes gestellt. Nach einer Genfer Meldung wird Briand nach der Be- . grüßung Stresemanns und der deutschen Delegation über die internationale Politik Frankreichs sprechen und dabei die Erklärung der Presse präzisieren und besonders die Worte über die entmilitarisierte Zone dahin au siegen, daß sie sich nur auf die deutsche Zone

Kräfte Deutschlands berusesi sein werden, an der Erfüllung der idealen Mission des Völkerbundes mitzu wirken. Die Antwort Deutschlands. Berlin, 9. Sept. (Wolfs.) Auf das Telegramm Dr. Rameks hat Reichskanzler Dr. Marx mit folgendem Telegramm geantwortet: Für Ihre Begrüßungsworte zum Eintritte Deutschlands in den Völkerbund sage ich Ihnen, hochverehrter Herr Bundeskanzler, im Namen der deut schen Regierung und des deutschen Volkes den wärmsten Dank. Möge Oesterreichs herzlicher Willkommgruß ein gutes

. Der Gedanke 'des Friedens und der Eintracht unter den Völkern hat nun ein ent scheidendes Stück an Boden gewonnen. Oesterreich fühlt sich am heutigen Tage besonders festlich gestimmt. Es er sehnt ein neues, aus geistige und wirtschaftliche Verstän digung begründetes Europa, deffen Umriffe jetzt anfangen sichtbar zu werden. Der hohen Idee des Völkerbundes hingegeben, begrüßt Oesterreich mit Herzlichkeit und froher Zuversicht Deutschland im Rate der Nationen. Die „Erfolge" Rameks. Jubel über Jubel: Ramek

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 24.09.1930
Umfang: 8
in dem Vertrag über die Minderheiten vom 10. Dezember 1919 nieder gelegt. Nur um diese unverdienten Gebiete zu erlangen, hätten die Staa ten der Kleinen Entente jenen Vertrag unterschrieben. Nie mand hätte sie dazu gezwungen. Wollen diese Staaten sich den anderen Mächten des Völkerbundes gleichstellen, dann bedürfe es einer Revision der ganzen Frage. Dann müste der Status quo von 1919 hergestellt werden, dann müßten auch die Bevölkerungen, die ihnen nur bedingungsweise ein. verleibt worden

. (Eigenbericht.) Der Vorsitzende der deutschen sozialdemokratischen Partei in Polen, der Re serveoffizier ist, wurde zu einer sechswöchigen Waffenübung einberufen. Er wird dadurch in den entscheidenden sechs Wochen vor den Wahlen den Arbeiten für dieselben ent zogen. Fm Völkerbund wird fleißig geredet. Me Abrüstung wird weiter studiert. Genf, 23. Sept. (Wolffbüro.) Der Abrüstungsaus- schuß des Völkerbundes hat heute nachmittags die Prüfung der Arbeiten des Sicherheitskomitees beendet. Die Be mühungen

des Völkerbundes wurde heute die Generaldebatte über die Mirtschaftsfragen zum Abschluß gebracht. Es soll versucht werden, bis Freitag die divergierenden Auffassungen in' einem gemeinsamen Bericht zu einigen. Es wurde ein An trag der indischen Delegation angenommen, der Mer die Behandlung der europäischen Probleme hinausgehend eine allgemeine Untersuchung der Ursachen der Weltwirtschafts krise unter besonderer Berücksichtigung der Agrarfragen verlangt. Der französische Vorschlag auf Schaffung einest ständigen

des Kelloggpaktes att die Völ kerbundfatzung als einen wirklich konstruktiven Gedanken. Ich lege Wert daraus, erklärte er, diese Tatsache als Ver treter der deutschen Regierung in diesem Augenblick und in der gegenwärtigen Lage meines Landes zu betonen. Für die verschiedenen Mitglieder des Völkerbundes ist es wünschens- wert, daß die Mitgliedsstaaten des Völkerbundes nicht län ger auf der einen Seite auf Grund der Völkerbundsatzung das Recht zum Kriege haben, während sie auf der anderen aus dieses Recht

an der ersten Konferenz teilnahmen, in der Hauptsache durch ihre Außenminister vertreten waren. Auf Vorschlag Hen- dersons wurde Briand zum Vorsitzenden des Ausschusses Und der Generalsekretär des Völkerbundes Sir Erik Drurn- mond zum Sekretär gewählt. Die nächste Sitzung, in der die sachlichen Arbeiten beginnen, findet gleichzeitig mit der Ratstagung im nächsten Jänner statt. Als erster Punkt wird auf der Tagesordnung die Frage der Hinzuziehung der nichteuropäischen Mitglieder des Völkerbundes

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.12.1933
Umfang: 6
kein Hehl daraus ge macht, daß es seine Mitarbeit dem Völkerbund nur solange zur Verfügung stellen könne, solange Deutschland noch die Hoffnung hegen dürfte, mit seiner Auffassung über die Auf gaben des Völkerbundes durchzudringen. „Der Völkerbund," erklärte Stresemann schon zwei Jahre nach dem Beitritt des Deuffchen Reiches in Lugano, „muß seine Hand schützend über die Minderheiten und ihre Rechte halten. Geschähe das nicht, dann würden jene Mächte sich überlegen müssen, ob sie im Völkerbund

Nationalisten aus, liegt an der Weichsel." Dieses Eingeständnis sagt denen, die seit Jahren die so genannte Minderheitenpolitik des Völkerbundes verfolgt haben, nichts Neues. Einige Ziffern, denen übrigens nur der Wert von Minimalzahlen zukommt, mögen das seit Ver sailles an den Minderheiten Europas verübte Unrecht in die richtige Beleuchtung rücken. Der Verlust an Land durch die sogenannten Agrarreformen, das zugunsten der Ange hörigen des staatsverwaltenden Volkes enteignet wurde, beläuft

sich auf über 11 Millionen Hektar, darunter schätzungs weise 7V2 Millionen Hektar an auslanddeutschem Bodenbesitz. Durch Schließung oder Entnationalisierung sind den Minderheiten 7643 Schulen genommen worden. Der Verlust an Gotteshäusern beträgt 2662. Und dieser Raub durfte sich vor den Augen des Völkerbundes un gestraft, teilweise unter seiner Billigung, vollziehen. Das Wort Briands als „Dolmetsch der einstimmigen Gefühle des Völkerbundrates" vom „tiefsten Respekt vor den ge heiligten Interessen der Minderheiten" wirkt

diesen erschüt ternden Angaben gegenüber wie ein reiner Hohn. Um das Versagen des Völkerbundes gegenüber den Petitionen der Minderheiten plastisch zu belegen, seien im Nachstehenden einige zahlenmäßige Angaben gebracht, die sich auf den Zeitraum vom Bestehen des Völkerbundes bis zum . 1. Juni 1932 erstrecken: Insgesamt sind dem Völkerbund 813 Petitionen eingereicht worden. Nach Abzug der vor Inkrafttreten der Völkerbunds garantie eingereichten Petitionen (53), der sich gegen mehrere Staaten gleichzeitig

, die an sich nur die Er füllung der ohne Beteiligung Deutschlands beim Zusammen tritt des Völkerbundes freiwillig von den Siegern übernom menen Verpflichtungen in sich schloß, ist in späteren Jahren immer wieder erneuert worden, ohne daß sie sich durchsetzen ihre sieben Kinder und der Gemeindesekretär. Die Bombe, die sich am Gartenzaun verfing, fiel zu Boden und explodierte. Das Mauerwerk wurde stark beschädigt, etliche Fensterscheiben zertrümmert und eine Tür eingedrückt. Eine Gerichtskommis sion befindet sich am Tatort

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 4
Datum: 01.10.1930
Umfang: 4
stundenlange Wechselreden abführen konnten über diese ein schneidenden Fragen, so müssen wir zur Ueberzeugung kommen, daß sich auch diese Kreise des Völkerbundes nicht mehr lange verschließen werden. Diesmal hat es allerdings noch recht unerquickliche Zusammenstöße gegeben, ja der griechische Außenminister Mich a la ko p ulo s verteidigte die von Mello Franco seinerzeit aufgestellte. Assimilatsionscheorie, die ja schon vom englischen Außen minister vor Jahren widerlegt wurde. Besonders pro vozierend

und Koch-Weser), sowie der ungarische Vertreter ©ra f Apponyi, die das bisherige völlige Ver sagen d e s Völkerbundes in diesen Fragen in sehr eindrucksvoller Weise bewiesen. Außerordentlich günstig wirkte auch die Rede des schweizerischen Bundesrates Motta, der zum Berichterstatter in der Vollversammlung des Völkerbundes ernannt wurde. Motto trat unter dem Hinweis auf die sehr glücklichen Erfahrungen der Schweiz für eine loyale Erfüllung des Min derheitenschutzes und für die Zweckmäßigkeit

eines Vertrauensverhältnisses zwischen Staat und Minderheit ein. Die Durchführung der völligen Gleichberechtigung der verschiedenen Völker in der Schweiz wäre keineswegs leicht gewesen, aber heute gehöre ess zu den vornehmsten Aufgaben der schweize rischen Bundesregierung, die berechtigten Interessen ihrer Völker miteinander in Einklang zu bringen. Der Erfolg beweise die Richtigkeit dieses Strebens. Als Berichterstatter gab Motta dem politischen Aus schuß des Völkerbundes eine Zusammenfassung der zum Ausdrucke gebrachten Ansichten

der Möglichkeiten der Madrider Beschlüsse zugunsten der Minderheiten ausgesprochen. KeiNe Einigung wurde erzielt über die Frage der Zuständigkeit des Völkerbundsrates für eine Verbesserung des Minder heitenverfahrens. Auf die Endziele der Minderhettenver- geht Motta nicht ein, und schließlich liest man nichts vber die deutschen Forderungen nach einer ständigen Min- derheitenkvmmission und nach Erweiterung der Veröffent- lichungen über die Tätigkeit des Völkerbundes. Daß selbst dieser bescheidene Bericht

, die Europa in Kriegsgefahr bringt. ^ dieser Wert besteht nur dann, wenn Deutschland ^ die anderen minderheitenfreundlichen Mächte diese Klä- ?g zu einem zielklaren weiteren Vorgehen vor der Welt- lvntlichkeit ausnützen. . Gewiß ist mit diesen Reden nicht allzuviel getan; aber ch der Anfang gemacht, um diese Erörterungen nicht mehr aus dem Kreise des Völkerbundes heraus verschwinden zu lassen. Südtirol hat heute noch kein formales Recht, seine Klagen beim Völkerbunde einzubringen, da Italien be kanntlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 30.07.1921
Umfang: 12
dem Finanz komitee des Völkerbundes vorgelegt hat, loyal durchzuführen. Noch keine formelle Verpflichtung Italiens. Der Politischen Korrespondenz wird aus Rom berichtet: Der „Messaggero" knüpft an die gün- stige Auslegung, welche die Antwort des Mar chese della Torretta aus das Vegrüßüngstele- gramm des Bundeskanzlers Schober in der öffentlichen Meinung Oesterreichs gefunden hat, Bemerkungen, in denen er auf die bekannten Vorbehalte hinweist, zu welchen sich Italien we gen des besonderen Charakters

gungen. um die Aufgabe derjenigen zu erleich tern, die willens sind, ihm Beistand zu leisten. Die Negierung hat ihre Ausgaben eingeschränkt und die Steuern erhöht. Von der Lösung des österreichischen Problems wird zum guten Teil die Zukunft Mitteleuropas abhängen. Die Sach verständigen des Völkerbundes haben die Ueber- zeugung ausgesprochen, daß die Befreiung Oesterreichs von den auf seine Hilfsquellen durch den Vertrag von St. Germain gelegten Lasten durch die alliierten Mächte eine unerläß liche

Vorbedingung sei. Die maßgebenden Kreise des Völkerbundes hoffen, daß die Vereinigten Staaten sofort Schritte tun werden, um der finanziellen Wiederherstellung Oesterreichs ihre Unterstützung zu gewähren!. Sobald Amerika eine definitive Entscheidung in dieser Angelegen heit getroffen haben wird, werde der Plan in die Tat umgesetzt werden. Man erwartet, daß im Laufe eines Monats entsprechende Kredite Oesterreich zur Verfügung gestellt werden und daß seine finanziellen Kredite dadurch und zu diesem Zeitpunkt

zum Abschluß gebracht lverden. Politische Tagesschau. S;e KreditaMon fiir Sesterreich angeblich nicht stescheitert. Aus London meldet Reuter: Die „Times" schreiben, es seien durch die auswärtige Prcsie vollkommen irrtümliche Behaup tungen verbreitet worden, wonach der vom Finanzkomitee des Völkerbundes entwor fene Plan des Wiederaufbaues Oesterreichs end gültig gescheitert sei. Es sei vollkommen richtig, daß die Erlangung der Zustimmung der Ver einigten Staaten zur Rückstellung der Pfand rechte

. Es wäre möglich, daß die Meldungen über die gescheiterte Kreditaktion des Völkerbundes auf Börsenmanöver zurückzusühren sind, um den Wert der österreichischen Valuta ungünstig be einflussen. Tatsächlich ist in der letzten Zeit seit Auftauchen obiger Meldungen ein kolossaler Sturz unserer Krone eingetreten. In der Kredit frage sind wie Oesterreicher aber schon so viel zum Narren gehalten worden, daß die Bevölke rung allen diesbezüglichen Meldungen keinen rechten Glauben mehr schenken

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 08.09.1928
Umfang: 6
Spaniens in den Völkerbund schon vor Ab lauf seiner Amtsdauer sestgelegt ist. Hierauf folgte die Fortsetzung der Generaldebatte über die Arbeiten des Völkerbundrates im abgelaufenen Jahr. Zuerst sprach der indische Vertreter, als Ver treter der regierenden Fürsten Indiens. Indien habe die Arbeiten des Völkerbundes auf dem Gebiete der Hygiene sowie der Bekämpfung der Malaria und des Opiumhandels immer aufmerkfcnn verfolgt. — Als zwei ter Redner sprach der j a p a n i s ch e Vertreter. Er ver teidigte

das Werk des Völkerbundes. Besonders er freulich seien die Arbeiten des Sicherheitskomitees, die geeignet seien, eine Entspannung der Geister zu bringen und die Abrüstung zu fördern. — Reichskanzler Mül ler kommt erst nachmittags zu Wort. Die diplomatischen Besuche in Genf. KB. Genf, 7. Sept. Reichskanzler Müller erwiderte gestern nachmittags den Besuch des Bundeskanzlers Dr. Seipel. Ferner empfing Staatssekretär von Schubert den Besuch des ungarischen Außenministers. Der Zeitpunkt für den Besuch

Briands beim Reichs kanzler ist noch nicht festgesetzt. Wilsons Witwe reist zn den Völker-rrndfitzrmgen. Paris, 7. Sept. (Priv.) Die Witwe des verstorbenen amerikanischen Präsidenten Wilson ist hier eingetrof fen, um nach Genf weiterzureisen, wo sie an den S i tzun- gen des Völkerbundes teilnehmen wird. - Dr. , abzugebei fr den) ayr einscblä- id Herde®' n Kachel- A Beratungen des Völkerbundes. Reichskanzler Müller spricht in -er Generaldebatte 7 * Sept. Bei Eröffnung der heutigen

Vor- t>es Völkerbundes waren Saal und Tri- MN stark besetzt, weil Reichskanzler Müller als mer eingeschrieben war. Präsident Zahle eröffnete die mzerte diverse zeitige Gange 8 2." i#r. Moderne Geselligkeit. äBott Richard Thassilo Graf von SchlieLen. geistvolle, amüsante Plauderer, der sogenannte Causeur, klagt nicht mit Unrecht bei allen großen iii,vV» 7 n Veranstaltungen über Len Mangel an Esprit, itt ^ f . von Banalitäten, mit Lenen man dort überschüttet |,tft schließlich kein Wunder in Ler Zeit der absoluten

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 10.09.1927
Umfang: 8
vormittags der Völkerbund- tz Versammlung ergriff der Führer der österreichischen Dele- ai« Mon, Graf M e n s d o r f f, das Wort. Leine Ausfüh- W Wgen bezogen sich fast ausschließlich auf die Tätigkeit >s> ies Völkerbundes auf dem Gebiete der i ntern a tio- ^ »rlen ge i sti g e n Z u samme n arbe i t. Er erklärte, f setz zur Annäherung der Völker und zur Förderung ihrer Wichen Zusammenarbeit wohl nichts Nützlicheres ge- ^ Wen könne, als ein Zusammenwirken der g e i- t üige« Arbeiter, der Denker

verschiedener " ^ Me des menschlichen Wissens und Könnens abge- Äit. Itaf Mensdorsf faw hierauf aus die Beftrebungeu Ntzrechen, die dabin gehen, die Jugend über die Exi- A und die Ziele des Völkerbundes zu unterrichten. Mmte bei diesem Anlaß, daß der Völkerbund keines- V-ie Absicht verfolge, sich in das Erzieh u n g s- jDt/m der verschiedenen Mitgliedstaaten im allgemeinen eiWinischen. Der Redner erwähnte auch die Förderung UBi b l i o t he kw e se n s und der M u s e e n durch die ÄMissivn für geistige

Zusammenarbeit. Zum Schlüsse lßm Ausführungen richtete er einen Appell an die gei- tip Eliten, die Jugend im Sinne einer g e i st i g e n tlbrüstnng und einer solidarischen internationalen Zusammenarbeit auf geistigem Gebiete zu erziehen. Da durch würde die beste Grundlage für die hoben Bestre- KIWN des Völkerbundes gelegt. tont! aidii Ein Friedensbekenninis Brranbs. .1- »j t i Ser- ier Als zweiter Redner sprach heute vormittags der frau- ßsische Minister des Aeutzeren Aristide Briand. Seine Aede

in ein gehender Weise die bisher vollbrachten Leistungen des Völkerbundes auf verschiedenen Gebieten her- ! vor. Er erinnerte insbesondere an jenen denkwürdigen Tag, an dem er den Bölkerbundrat in P a r i s zusammen rief und innerhalb 48 Stunden den zwischen Griechen land und Bulgarien ausgebrochenen Krieg im ? Keime erstickte. „Was wäre geschehen," ries der Minister aus, „wenn der Völkerbund nicht existiert hätte? i Ist eine solche Leistung nicht allein schon ein Beweis für ! die Nützlichkeit

des Deutschen Reiches noch im Verlause ' dieser Tagung die Unterschrift unter die Fakultativ- * klausel des Statuts des iuternationalen ständigen Gerichts- ! Hofes im Haag betreffend die obligatorische Schieds- - gerichtsbarkeit setzen werde. Das Echo der Rebe Dr. Stresemanns. Günstige Beurteilung in der französischen und englischen Presse. Paris, 10. Sept. (Priv.) Die gestrige Genfer Rede Dr. Stresemanns wird hier allgemein als wichtiges Ereignis für die Stellung der Großmächte innerhalb des Völkerbundes

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Alpenland
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Seite 1 von 10
Datum: 17.10.1921
Umfang: 10
VerwaltnngskmnmMon zu entsenden, deren neutra len Präsidenten der Völkerbund unverzüglich ernennen würde. DeUrchtMgen in Wllerhrmdsttelsen. Nauen, 10. Oktober. Aufnahme der eigenen Fvnkenstation. Der Genfer Berichterstatter der „D. A. Z." meldet aus Pölkerbmrdkreisen, man befürchte dort die unrettbare Bloß stellung des Völkerbundes und bezweifelt, pb der Bund diese Belastungsprobe ertragen könne. Man sthe allmählich deu schweren Fehler des Rates ein, den er rmt der Annahme der Einladung zur Erstattung des Gut

. achtens beging. Der Name „Völkerbund" sei so unlösbar chlt der oberschlesischen Frage werkettet, daß alles, was sich m djefem Unglückslande noch ereignen werden, nämlich der Zerfall einer blühenden Industrie'und die Fortdauer feind- sicher Nachbarschaft zwischen zwei Ländern täglich und stünd- uch den Völkerbundrat Lügen strafen werde, da Aufgabe des Völkerbundes die Erhaltung des Friedens sein soll. ! Während die deutsche Presse Oberschlesiens auf die Er regung der deutschen Volksteile mäßigend

einwirkt, for dert die Polenpresse unaufhörlich die Korfanchlime *mö wtegelt zu neuen Unruhen auf. j ^ach Breslauer Meldungen besteht im polnischen Kommandostab schon Bereitschaft zum sofortigen Einmarsch in den Polen zugesprochenen Gebieten, sobald die Entschei dung des Völkerbundes bekanntgegeben wird. P i l f u d s k i wird an der Spitze seiner polnischen Truppen in Katto. wrtz, Königshüt te, Pleß und Rybnik einziehen. Die Verteidigung des DMerbundrittes. London, 15. Oktober. (Wolff.) Das Londoner

Büro des Völkerbundes hat eine längere Erklärung über die Entscheidung des Völkerbundrates iw der oberschle- ßschen Frage veröffentlicht, die '„Daily Chronicle" unter der Ueberschrist „Die Verteidigung des Völkerbundrates in der oberschlesischen Frage" bringt. Es heißt in dieser Mitteilung, des Völkerbundrates, die Arbeit des Völkerbundausschusfes k>abe zu dem deutlichen Schluß geführt, das das oberschlesische Problem nicht nur durch Festlegung einer Linie gelöst werden könne, die ausschließlich

aus Avstirnmungserwägungen und wirtschaftlichen Erwägungen oder aus irgend einem Ausgleich gegründet sei. Sachverständige von Ruf und mit bedeuten den Kenntnissen, die aus den technischen Organisationen des Völkerbundes entnommen worden seien, ohne irgendwelche Parteinahme, sei es von irgend einem nationalen Stand punkt oder von irgend einer Politik aus gesehen, seien ange- ! wiesen worden, die wirffchaftlichen Maßnahmen zu unter suchen, die notwendig sein würden, um eine Störung der bisherigen wirtschaftlichen Verhältnisse in Oberschlefien

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 22
Datum: 19.09.1926
Umfang: 22
, daß sie gleich an der ersten Arbeits- sitzung teilnehmen. Es sei für den Völkerbund von hoher Bedeutung, daß das große deutsche Volk an der edlen Sache des Völkerbundes hinfort mitwirke. Nincic erteilt nunmehr Stresemann das Wort. Die ser tritt zur Treppe vor, ein wenig blaß, und wartet, an der Treppe stehend, die englische Uebersetzung dieser Aufforderung ab. Hieraus betritt er, neuerlich von einmütigem Beifall des gesamten Hauses und der Galerie begrüßt, die Tribüne. Scheinwerfer beleuch ten

der deutschen Nation entschlossen sei, teilzunehmen am Werke des Völkerbundes und beendete feine Rede mit den Worten: „Wir alle hier versammelten Völker sind eingedenk dessen, daß wir uns zum Gefchlechte bekennen, das aus dem Dunkel ins Helle tritt. Möge die Arbeit des Völkerbundes sich auf der Grundlage der großen Begriffe: Friede, Freiheit und Einigkeit vollziehen. Dann werden wir dem von uns allen erstrebten Ziele näher kommen. Daran freudig mitzuarbeiten, ist Deutschlands fester Wille

den. An Dr. Stresemann richtet Briand die Bitte, so wie er selbst dazu entschlossen sei, immer das hohe Ziel im Auge zu behalten, nicht nur Deutscher, son dern Europäer und Bürger des Völkerbundes zu sein Lasten wir uns nicht, sagte er, van jenen gegeneinan der hetzen, denen jeder Kampf willkommen ist und die ihn als Schauspiel begrüßen, jenen alten Weg, der vom Blut trieft. Schreiten wir einen neuen Weg. Man macht die Völker verantwortlich, aber wir sind ver antwortlich, wir, die Führer. Zur Versammlung ge wendet

des Völkerbundes ar beiten und Spanien gegen den Völkerbund Hetzen, kurz, daß es keinen Frieden wolle. Allerdings, wenn Deutschland und Frankreich fich verständigen, ists um Italiens Großmannspielerei und Wichtigtuerei gesche hen. Es kann sich dann nicht heute aus Seite Frank reichs und morgen auf Seite Deutschlands stellen. Wieder ein Attentat auf Mussolini. Diktator Mussolini ist am 10. September zum drit ten Male einem geivaltsanlell Allschlage aus sein Le ben entronneil. Das erste Attentat hätte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 08.09.1928
Umfang: 16
, in der Organisation des Völkerbundes durch offene und aufrichtige Zusammen arbeit mit den anderen Nationen aus die Erhaltung des Weltfriedens hinzuwirken. Der Kanzler anerkannte die Bedeutung des Paktes zur Aechtung des Krieges und sagte: Den Staatsmann erwarten aus diesem Pakte von selbst neue Aufgaben. Ist es uns ernst mit dem Verzicht aus den Krieg, so kann das auch auf unsere Auffassung über die militärischen Machtmittel, die für den Krieg bestimmt sind, nicht ohne entscheidenden Einfluß bleiben. Das Komitee

als der einseitige Akt der den Siegern des Weltkrieges in die Hand gegebenen Gewalt. Es muß endlich zur Er füllung des vertraglichen Versprechens kommen, daß der Entwaffnung Deutschlands die allgemein? Abrüstung Nach folgen solle. Es muß endlich der Artikel der Satzung zur Durchführung gelangen, in dem dieses Versprechen zu einem Grundprinzip des Völkerbundes gemacht worden ist. Ich verstehe nicht, wie man daran zweifeln kann, daß ein Versagen des Völkerbundes in der Abrüstungsfrage ge radezu bedrohliche Folgen

haben müßte. Der Völkerbund darf einfach an dieser Aufgabe nicht scheitern. Es darf ein fach nicht dazu kommen, daß die Hoffnungen der Völker auf das Herannahen einer friedlichen Zeit enttäuscht werde, daß der große Aufstieg, den die Menschheit in der Errich tung des Völkerbundes begonnen hat, sich in einen Abstieg verwandelt, der uns sicher aus ein tieferes Niveau des internationalen Lebens führen würde, als es vorher be stand, weil das einmal verlorengegangene Vertrauen kaum jemals wieder zu beleben

Gebiete, wie dem der Zolltarife, Ver einbarungen erzielt werden können. Wenn man die gesamte Tätigkeit des Völkerbundes überblickt, werde man immer auf den einen Punkt zurückge führt, das ist die Notwendigkeit des gegenseitigen Ver trauens. Das gegenseitige Vertrauen darf nicht erst das in Zukunft anzustrebende Ergebnis unserer Arbeit sein. Es ist von vornherein die wichtigste Voraussetzung für die Er zielung glücklicher Erfolge. Wie kann der vielfach in der Oeffentlichkeit laut werdenden Skepsis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 09.06.1926
Umfang: 8
1.) Das österreichische Komitee stimmt den Anträgen des Finanzkonntees zu. G e ns, 8. Juni. Gegen Mittag trat das österreichische Komitee des Völkerbundes zusammen. Den Vorsitz führte -Ehamberlain; an der Sitzung nahmen außerdem für Frank reich Briand, für Italien Scialoja und für die Tschechoslo wakei Dr. Benes teil. Oesterreich war durch Bundeskanzler >Dr. Ramek vertreten. Der Vorsitzende lud den Präsidenten des Finanzkomitees Bubois ein, neben dem Generalkommis sär Dr. Zimmer mann am Beratungstische Platz

mit den Elektrifizierungskrediten verhalten sein wird, die Kabel kredite zu verzinsen und zu amortisieren. Jedenfalls er scheint die Ausführung des Kabelbauprogramms durch die Beschlüsse des Finanzkomitees gesichert, und die Regierung wird sofort nach ihrer Rückkehr in der Lage sein, durch die Vergebung der in Betracht kommenden Bestellungen viele Industrien zu beschäftigen. Auch Ungarn bleibt unter der Kontrolle des Völkerbundes. Genf, 8. Juni. (Schweiz. Dep.-Ag.) Das ungarische Komitee des Völkerbundrates hielt eine Sitzung ab, in wel

ker die stufenweise Aufhebung der vom Völkerbund aus- geübten Finanzkontrolle über Ungarn öeschloffen wurde. Der Generalkommisiär des Völkerbundes Smich wird Bu dapest in nächster Zeit verlaßen. Hingegen wird auch wei terhin eine Kontrolle über die Verwendung des Restbetrages der Anleihe, -welcher sich auf 83 Millionen Goldkronen be läuft, sowie über diejenigen Staatseinnahmen, die für die Amortisation -der Anleihe reserviert werden, durch Völker bundorgane an Ort und Stelle ausgeübt

, Serbiens und der Tschechoslowakei erklärten sich mit Briand einverstanden. Der Präsident des Finanzkomitees Leopold Dubois, Präsident des Verwaltungsrates des Schweizerischen Bankvereines, gab eine Erklärung ab, welche darauf hinwies, daß es ein Irrtum sei, zu glauben, daß durch die Abreise des Generalkommisiärs jede Kontrolle des Völkerbundes aufhöre. Was verschwinde, sei einzig und allein die allgemeine Ueberwachung des Reformplanes so wie die Kontrolle des Budgets. Hingegen würden auch fer nerhin

der Restbetrag der Anleihe sowie die zu ihrer Amor- tisierung verpfändeten Staatseinnahmen der Kontrolle durch einen Beamten des Völkerbundes unterliegen. Zuerst will der Völkerbund Sicherheiten gegen weitere ungarische Geldfälschungen. Genf, 8. Juni. Wie verlautet, soll sich der Völkerbund schon morgen mit der Note Briands befaßen, die Maßnah men gegen die Banknotenfälschungen beantragt. Erst nach Behandlung dieser politischen Seite der ungarischen Frage habe, wie es heißt, der Völkerbundrat die Absicht

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 18.03.1926
Umfang: 4
mit ebenso entschiedenen wie kurzen Worten, daß in der Hauptsache durch natio nal i st i s ch e I n t e r e s s e n das einzige Ziel der März- tagmrg des Völkerbundes, die Aufnahme Deutschlands in 5at. Völkerbund und in den Rat gescheitert sei. E a p e l l o (Paraguay) verliest im Namen mehrerer amerikanischer Staaten eine scharfe E r k l ä- ! rung gegen die Hallung des b r a s t l i a n i s ch e n Dele- ^ gierten. Motta und London (Holland) geben der ; Enttäuschung der Versammlung über das Scheitern

in den Rat exponiert hatte. Spanien seinerseits hat im Laufe des gestrigen Tages dem deutschen K a n z l e r die Erklär u u g abgegeben, daß es gemäß seiner bindenden Zusage seine Stimme für Dentschland abgeöen werde, aller dings dann an den Arbeiten des Völkerbundes nicht mehr teil nehmen wolle. Auf die Frage des Kanz lers, ob dies bedeute, daß Spanien fein Bülkerbuud- mandai n i e ö e r z n l e g e n beabsichtige, wurde erwidert, daß die Instruktionen aus Madrid nichts derarti ges enthalten

und daß der nächsten Vollversammlung eine Reihe von R e s o l u t i o n e n vorgelegt werden, worin mit Rücksicht aus die gemachten Ersahrnngen der diesmaligen Tagung emschneidende Aenderungen des Völkerbundstattttes verlangt werden. Vergebliche BereLkschM. KB. Genf, 17. Marz. Der SonöerLerichtevstatter des Wölfischen Büros meldet: Heute vormittags, kurz nach 9 Uhr, teilte der G e n e r a l- s e k r e t ä r des Völkerbundes der 5 e n t s ch e n D e l e g a- t i o n telephonisch mit, daß um 9 Uhr 43 Min

. eine Sitzung des Bölkerbnndrates und um zehn Uhr eine Vollversammlung des Völkerbundes stattsinLe. In der Ratssitzung sei die formelle Fest legung über die endgültige Stellungnahme Bra silien s, das im Lause der N a ch t seine Instruktionen telegraphisch an seinen Delegierten erteilt haben dürfte, vorgesehen. Die deutschen Delegierten wurden gebeten, sich für den Fall einer gegen gestern veränderten A n w e i s u n g aus Rio de Janeiro für eine etwaige T e i I n a h m e au einer Zeitlich

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.06.1925
Umfang: 4
hat man sich über diese Punkte geeinigt. In Wahrheit ist keine merito- rische Einigung erfolgt, sondern man hat diese Punkte umgangen. Man hat sie ausgeschaltet durch die angeblich sehr große Konzession Briands, Deutschlands Eintritt in den Völkerbund zuzustiurmen, wenn mit Deutschland bis zur September- taguug des Völkerbundes eine Einigung über die Entwaffnnngsnote erzielt werde. Dieses Zugeständnis Briands hat große Korrsequenzen für die erwähnten Differenzpunkte und darüber hinaus. So wie Deutschland Mitglied

des Völkerbundes ist, entfällt jede Möglichkeit eines franzöfi sch e n D u r ch m a r s ch e s durch Deutschland lediglich ans Grund seiner Verträge mit Polen und öer Tschechoslo wakei. Es kommt nur noch ein Durchmarsch im Rahmen einer gemeinsamen beschlossenen Völkerbundaktton in Frage, die Deutschland als Ratsmitglicd durch Ein spruch erschweren kann. Die Funktion des Sicherveitspak tes wie die Funktionen der Verträge Frankreichs mit den östlichen Alliierten kommen einheitlich unter die Kon trolle

des Völkerbundes. Mer auch die weitere Aus führung öer Entwaffnung würde automattsch von dem (Nachdruck tKTbotm.) Der Großfürst iw Exil. Roman von Marg. von Oertzen-Fünsgelö. »Halt! Sprechen Sie nicht zu Ende, Kaiserliche Hoheit. Was ich Ihnen zu sagen wagte, mag Ihnen unerhört erscheinen, aber was Sie bis jetzt erfuhren, ist noch nicht alles. Zerschlagen Sie auf meinem Kopf den Schaft Ihres Jagdgewehres, beleidigen Sie mich, wie rwch kein Edelmann den anderen beleidigt hat: Ich bin in der Lage, Ihnen heute

. Sie machte ihm jetzt nie mehr Vorwürfe, wenn er sich stundenlang einschloß. Und wenn er oft ttef in öer Nacht noch heim lich kam, schlief sie fest, so merkwürdig fett Tage an, da Deutschland Völkerbundmitglied geworden ist, nicht wehr von den Militärkommissionen der Alliier-- ten, sondern von der Kontrollkommission des Völkerbundes, kontrolliert werden. Der Völkerbund wird so zu einer gewissen Rück- zugsdeckung Briands gegenüber seine« polni schen und tschechoslowakischen Vertragspartnern. Man versteht

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.10.1935
Umfang: 6
fest gesetzten Zeit vorgebracht hat und daß diese „Griefs' nicht beurteilt und auch nicht einmal überprüft worden sind. Zweierlei Gewichte und Maße Warum zweierlei Gewichte und zweierlei Ma ße? Warum hat bei einer anderen Gelegenheit, obwohl ein effektiver Krieg im Fernen Osten zwi schen zwei Gründerstaaten des Völkerbundes be stand, die Prozedur, die zur Genehmigung des Rapportes des Ausschusses auf Grund des Art. IS führte, 17 Monate gedauert? Und die Chaco-Fra- ge rund 2 Jahre? Und dieses Mal

de la precipitation'. 2. Gehen wir zur politischen Seite der Frage über und betrachten wir vor allem, ob hie Völker bundspässe der beiden Partner in Ordnung sind. Ich übergehe das, was die abendländische Kultur Aalten schuldet. Ich werde bloß darauf hinweisen. was der Völkerbund und die internationale Poli tik der letzten Jahre Italien verdanken. Italien, Gründerland des Völkerbundes, hat nicht weniger als irgend ein anderer, IS Jahre an allen Genfer Initiativen mitgearbeitet. Es hat für den euro päischen Frieden

hat in seinem Memorandum den Zustand äußerster innerer Unordnung in Aethio- Verpslichtungen einzuhalten? Warum hat der Völkerbund in diesem schwerwiegenden und be wiesenen Fall nicht die Maßnahme der Ausschlie ßung im Sinne des Artikels 16 Komma 4 ange wandt, das der Vertreter Großbritanniens in Genf einem Gründerftaat des Völkerbundes ge genüber anwendbar erklärt hatte, obwohl dessen Vergehungen weit geringer waren? Die Aberken nung des Rechtes Italiens hat die Seele des gan zen italienischen Volkes verwundet

und anderer seits Aethiopien frech gemacht, das seine aggres sive Drohung verschärfte. Da Italien für die Ga rantierung seiner Sicherheit nicht mehr auf die Mithilfe des Völkerbundes zählen tonnte, hat es sich infolge Versagens des Völkerbundes in die Notwendigkeit versetzt gesehen, einzig und allein mit eigenen Kräften eine Gefahr zu bannen, die sich immer größer und drohender zeigte. Die in Leben ist, fortsetzen. Mit Worten zu proklamie ren, Konflikte eliminieren zu wollen, ist Rhetorik. Wahre Politik

unterdrückt die Ursachen. Italien ist überzeugt, daß es den wahren Geist des Völkerbundes interpretiert und daß es in die ser Angelegenheit nicht bloß seinen eigenen Kampf, sondern auch den des Völkerbundes kämpft, weil es den Geist proklamieren will, der Leben ist, gegen den Buchstaben, der Tod ist. Italien hat den berechtigten Stolz mit Sicher heit dem Völkerbund den Weg zu zeigen, der ihn lebensfähig und wirksam machen würde. Dieser Weg ist durch zwei Prinzipien gekennzeichnet: 1. Klipp und klar

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 14.06.1927
Umfang: 8
des Völkerbundes als auch der Völkerbundver- sammlungen Erwartungen zu knüpfen, die wohl der Be stimmung dieser überstaatlichen Körperschaft entsprächen, aber leider noch nie gerechtfertigt morden sind. Die Welt ist gegenwärtig mehr denn je mit einer stickigen Atmo sphäre geschwängert, die sich stündlich in gewaltigen Explo sionen entladen kann. Seit dem Weltkriege gab es keine Zeit, die so bedrohlich und gewitterschwül gewesen wäre, wie unsere Tage. Neue kriegerische Verwicklungen hängen als Damoklesschwert

heit, um eine Neuordnung seiner sozialen Le'benZverhält- nisfe. Me Staaten des Völkerbundes 'haben sich gegenseitig Unverletzlichkeit ihres Gebietes, ihrer staatlichen Existenz in feierlichem Vertrag zugesichert? Und nun erwäge ■ man den moralischen Selbstmord des Völkerbundes, dessen mächtig ster, führender Staat, England, den Kreuzzug gegen die chinesische Freiheitsbewegung führt, in dem die drei an deren wichtigsten Staaten. Frankreich, Italien, Japan, treue, wenn auch etwas vorsichtigere

oder ohnmächtigere Se kundanten find. Keine Stimme wird sich in dem Völker bundrat erheben, um diese elende Heuchelei zu brandmarken, niemand wird fragen: Was ist der Völkerbund noch, wen?u seine mächtigsten Mitglieder ein Mitglied des Völkerbundes selbst seit Monaten mit Krieg und Gewalt überziehen? Am Balkan gart es seit Monaten. Die jugoslawische und die italienische Regierung stehen mit immer unverhoh lener hervorbrechender Feindseligkeit einander gegenüber. Italien baut anr Ostufer der Adria Albanien

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Alpenland
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Seite 9 von 12
Datum: 20.05.1921
Umfang: 12
QhmhHott' MMgMrZ 4UEM atzdis. mchprrc^ LMsiKk-GÄMwgM-Md ohMdb^ik- L. ^ahrgMff ^nsbruck^ Freitag/ am LO. Mm 1YL1 Kolge Z4O Bor öett MKMeOWNMZWW 2mU% Die ZEstrFMg der MNdrZchte mch nicht Estgt. London, 19. Mai. (Reuter.) Die „Times" stellen den Wieder- ö ... WU.,, I WW ^ An nahme der von ihnen ausgestellten Bedingungen bedeute. Daher sei nunmehr offenbar der Weg geebnet, um die noti gen Schritte zu tun, durch die der Plan des Völkerbundes verwirklicht werden soll. Obwohl die verbündeten

Regierungen im Prinzip mit der Zurückstellung der Pfandrechte einverstanden gewesen seien, hätten sie aus die seinerzeit von der Finanzsektion des Völkerbundes ergangene und inzwischen von der öfterreichi- stcherr Regierung bcantworteis Note noch keine Antwort er teilt. Bevor weitere Fortschritte möglich seien, müsse diese 'Antwort erfolgen. Es sei auch notwendig, daß die anderen Mächte, denen Pfandrechte aus österreichischen Besitz zuste hen, die Zustimmung zur Zurückstellung ihrer Ansprüche ge ben

und daß alle Pfandrechte ein und derselben Stelle als Treuhändler unterstellt werden. Es sei zu hoffen, daß die verbündeten Regierungen nunmehr wirksame Schritte un ternehmen werden, um die Annahme der ursprünglichen Bedingungen des Völkerbundes zu sichern, so daß die Auf gabe, Oesterreich wirtschaftlich aus eigene Füße zu stellen, energisch in die Hand genommen werden könne. Zwar habe die industrielle Lage Oesterreichs in der letzten Zeit eine ge- wisie Besserung erfahren, aber das Land sei noch immer übel daran

und bedürfe der auswärtigen Kredite, um für seine Lebensuotwendigkeiten und für seinen Bedarf an Roh stoffen den Weg zu ebnen. Dies könne erst geschehen, bis !der Plan des Völkerbundes angenommen sei. Paste Wer die KSrntmr MWumms. i Belgrad, 19. Mai. In der heutigen Sitzung der Kon stituante erklärte Ministerpräsident Pasic bezüglich der auswärtigen Politik Iugosl a Wien s, .die Regierung be treibe eine gemeinsame Politik mit jenen Staaten, dre mit Jugoslawien" zusammen Krieg führten. In Beantwortung

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