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Lienzer Nachrichten
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Seite 10 von 16
Datum: 25.07.1930
Umfang: 16
er- s ch e i n u n g. Die Sternwarte der Wiener Universität hat am Freitag vielfache Meldun gen erhalten, daß in Wien eine überaus interes sante Himmelserscheinung beobachtet werden konnte. Es handelt sich um ein großes Me teor, das niedriger als in einer Höhe von 100 Kilometern die Atmosphäre durchzog und in einem Umkreis von mindestens 200 „Du bist mir mei' liebster Fremd, Toni", sagt der Schneider ganz begeistert, „für di' gang i durchs Feuer!" „Wär' nit aus", drauf der Pfarrmesner, „wo du mir nit amal a Hos'n machst

, bis morg'n!" und lacht ganz spöttisch vor sich hin. Aber da hat's dem Schneider einen Riß geben, wie er das g'hört hat! Man hat chm ang'seh'n, daß er einen Kampf kämpft mit chm selber,- drauf hat er die kleinen Augerln weit weit aufg'rissen, hat den Pfarrmesner scharf ang'schaut, so scharf, wie's nur gangen ist, und hat ihn auf die Schulter klopft und g'sagt: „Toni, mei Wort — der' Hos'n k r i a g st ! " Da is der Pfarrmesner Toni ganz g'rührt g'wes'n über den hochherzigen Entschluß,- er hat vor Freud

' glei noch' ein Achtele Kranebitter! einschenken lass'n zum Mitnehmen, damit denn Schneider bei der Nachtschicht die Zeit nit lang wird und hernach sein die zwei Kameraden heimzu. — — Das war freilich ein großes Glück, daß der Schneider den Psarrmesner bei sich hat g'habt, nit bloß auf dem Weg, auch! daheim. Denn die Schneiderin war darum diesmal nit so rabiat wie sonst. „Geh' hiatz, schlaf dein Rausch aus, Lump, alter, mir red'n morg'n a Wör'tl — g'freu' di'!" „Hiatz werd nit g'schlaff'n, Alte

dem Fremdenverkehr gewidmet ist; da fs Geld!" Dabei haut er zweiGuldenstückln hin auf den Schneidertisch. „Na, z'weg'n meiner", gibt die Schineiderin z'ruck, und schiebt das Geld in den Sack. Scha den stift'n kann der Schneider nit in sein Mords-Rausch, denn den Stoff hat ja der Mes ner selber bracht, hat sie sich gedenkt und ist in ihr Schlafkammer gangen. Hiatz hat der Schneider ang'fangt zu arbei ten. Leicht ist's freilich! nit g'wes'n, die viel'n Ziffern in sein Maßbüchl sein umeinand' ge tanzt

, als wenn sie lebendig wären. Der Schnei der hat frei lachen müssen. Aber schließlich ha ben sie der Pfarrmesner und der Lambrecht doch ein'g'fangen, und es hat auch gar nit lang Hergängen, da sind die Hosenteil zug'schnitten auf dem Schneidertisch g'legen. Der Pfarrmesner ist noch eine Weil dageblie- ben, hat aufgepaßt, daß der Schneider bei seiner Arbeit nit etwan einschlast, und wie er g'sehn hat, daß die Arbeit ihren Gang geht, hat er „Pfüat Gott" g'wunfchen und ist langsam heimzu. Der Schneider aber hat fleißig

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 8
Datum: 25.05.1918
Umfang: 8
vorgestreckt, über den Tisch. „Frisch kriegen wir's heut!" sagt der Wirt, damit er etwas sagt. Die Gäste nicken. Weiter wird einmal nichts gesprochen. Jeder nebelt aus seiner Pfeife, daß die Stube bald wie eine „Selchkuchel" ist. Kommen zwei Burschen herein: der eine blond und blauauget, der andere braun. Sie setzen sich an den Ofentisch; da finden sich immer die ledigen Buben. Steht nicht lauge --n, geht schon wieder die Tür. Bei schmaler Spalte schlieft ruhig d Schneider Lenz herein

, und hinter ihm drückt sich der Schuster Bartln, nach. Das sind Mailder und darum zwängen sie sich auch noch au ue Wandbank, daß der Fischer „a Fetzele" rücken muß. „Loitl!" raunt der, rückt aber doch. Durch den grauen Qualm leuchten jetzt die zwei großen Augen des Blonden, der hat den Schneider „auf der Mucken"! Der Lenz ist Bormund der Türk Rost und laßt sie nicht her. „Ums Berreckeil nit!" sagt er „und dem da drüben," — es war der Wegmacher Sepp — „dem schon erst recht nit!" „Weswegen denn nit?" fragt

ihn der Sepp. „So warum!" war die Antwort. Aber dies „So warum" hatte seinen triftigen Grund. Ter Sepp brachte von der Herzegowina als Kaiserjäger die „Silberne" mit und darum wurde er jetzt Kommandant der Veteraner. Daraus, Kommandant zu werden, hatte aber der Schneider schon längst gespitzt, und konnte es nicht ertragen, daß ihm der Sepp nun vorgezogen wurde. Er war ja auch einmal im Feld gestanden Anno 66. Und wo es nur anging, brachte er immer die Rede auf seine Heldentaten, daß es die Leute hätten

i» das Leben der Tiroler Bauern gewährt und dessen Anschaffung wir allwi Freunden gesunden Humors bestens empfehlen. „Ja. lvahr ist's!" bestätigt der Schuster. „Seil, wegen ei'm Garibaldiner auf oder ab, ist's uns nie darauf ankommen." „Reimer!" sagt der Fischer ärgerlich vor sich hin. „Wird wohl einer sein, der Schneider! So ein Reimer!" geben die andern halblaut zu, trinken aus und gehen. „Gute Nacht!" Nur der Müller bleibt noch sitzen bei den zwei Helden und hängt dem Schneider im Spiel den ganzen

Schnaps an. So gehts dem Lenz jedesmal! Trifft er den Sepp, steigt ihm die Galt auf, er fangt au reimen, trinkt, spielt und muß zu guter Letzt noch alles zahlen! Ta haut er mit der Faust auf den Tisch: „Und nit kriegen tut' er die Rosl, und schon g'rad nit! Ehender zahlet i ein Uhren Wein!" ; Es ist schon spät, da wackelt der Schneider mit dem Schuster heim. Bleibt der Schuster einmal stehen: „Wirst wohl ein Reimer sein, Schneider!" ( „Halts Maul! Hup — hup — hup!" Der Dicke biegt sich vor lauter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 27.03.1918
Umfang: 8
hergestellt. Vor einigen Monaten fing Schneider aufs neue zu kränkeln an und mußte bald das Bett hüten. Der behandelnde Arzt ver- anlaßte die Ueberführung des Kranken in die Innsbrucker Klinik. Aber alle Kunst der Aerzte versagte gegen die tückische Krankheit; gestern früh trat die Katastrophe ein. Durch zwei Jahrzehnte stand Schneider in un serer Partei und Gewerkschaftsorganisation, und durch mehr als ein Jahrzehnt in Verantwort licher Stellung in unseren genossenschaftlichen Be trieben. Schneider

und leitete unter anderem mit großer Tatkraft eine Tarisbewegung der Buchdrucker. Die großen Strapazen, die er sich als pflichteifriger Funktionär auferlegte: bei Tag Arbeit im Betriebe, abends Sitzungen und Ver sammlungen, Samstags Bahnfahrten zu den Sek tionen, haben die nicht allzu feste Gesundheit des Mannes schon damals etwas erschüttert. ... Bei deOKandeskonfMnssr1-(M«urde Schneider auch in denpMmdrsvüvstvnda der -sdzialdemokratischen Par tei 4Wvählt,1« der er viele Jahre die Stelle des Kassiers

.bekleidete. Im Jahre 1907 wurde Gen. Schneider in den Vorstand der Arbeiterbäckerei be rufen und bald darauf übertrug der Vorstand und Aufsichtsrat diesem überaus befähigten Mann die Stellung eines Betriebsleiters und Buchhalters. In dieser Funktion blieb Genosse Schneider und arbeitete mit seiner ganzen Tatkraft an der schonen Entwicklung des Unternehmens zu einem moder nen, leistungsfähigen Großbetrieb. Als unsere Parteileitung die Gründung einer eigenen Drucke rei beschloß, um die „Volks-Zeitung

" in ein Tag blatt umivandeln zu können, wurde Genosse Schneider in das vorbereitende Komitee und spä ter als Firmen-träger (unsere Druckerei ist be kanntlich eine Kommanditgesellschaft) bestimmt, als der er bis zu seinem Tode unserer Druckerei Vorstand. Große Arbeit hat der zu früh Verstor bene unserem Unternehmen und auch der „Volks-. Zeitung" geleistet. Denn es war keine leichte Auf gabe, mit verhältnismäßig geringen Barmitteln eine Druckerei ins Leben zu rufen, und es kostete alle Anstrengungen

, das Unternehmen über alle Fährlichkeiten hinwegzubringen und so zu fundie ren, daß eine weitere ruhige Entwicklung nunmehr sichergestellt ist. Neben dem Genossen Orszag und Prachensky hat Genosse Schneider reichen Anteil an der geleisteten Arbeit und damit an der Entwicklung. In der politischen Organisation bekleidete Gen. Schneider viele Jahre — neben seiner Funk tion in der Landesparteivertretung — die Stelle als Leiter der Sektion Pradl. An den Vorberei tungen der ersten Reichstagswahl auf Grund

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 14.12.1890
Umfang: 8
sind. Vielleicht finden sich Manche unter den einstmals in Karlsbad Geheilten, welche den unglücklichen Bewohnern dieses Bade ortes mit einem kleinen Scherflein zu Hilfe kommen wollen. (Eingehende Spenden werden auch vom Stadtmagistrat Bozen angenom- lnen und ihrer Bestimmung zugeführt.) Im deutschen Reichstag bezifferte Staatssekretär Baron Maltzahn den Ueber- schuß in der Reichskaffe auf 10 Millionen Schneider und Ziegeldecker. (Eine lustige Geschichte vom „D'rcmkriegen.") Im Sauerlande lebt ein Schneider

und ein Ziegeldecker, sind recht gute Freunde zusammen, necken sich aber gegenseitig wie's nur immer geht, und ein Festtag ist es für jede», wenn er dem andern einen Streich spielen kann. Da einmal trifft es sich, daß die Beiden in einem und demselben Bauernhose beschäftig sind. Dem Schneider ist ein neues G'wandl für den kleinen Nazi übertragen, der Ziegeldecker hat am Dache anszubessern. In diesem Bauernhöfe ist heute nur die Bäuerin und und der kleine Nazl zu Hause, alle andern sind auf dem Feld draußen

. Der Schneider hat es bald weg, daß es heute zu Mittag Selchfleisch mit Kraut und Knödl gibt, und da das gerade des Ziegel deckers Leibspeise ist, so spekulirt er, wie er den selben auf gute Art darumbringen könnte. Endlich ist's Mittag. Die Bäurin wischt mit ihrer Schürze den Tisch sauber ab und meint: „Nazi, geh' ruf' den Ziegeldecker zum Essen." „Hat's gar nicht nöthig, der k.uin .Heut' nichts essen", mischt sich der Schneider darein. „Ja, warum denn uicht, fehlt ihm vielleicht etwas," fragt die Bäuerin

. Darauf der Schneider: „Er ist halt heut' sonv'l unwohl, so daß ihm zuweilen das warme Wasser aus dem Munde läuft- Er sagt aber, es macht weiters nichts, er hätt's schon öfter g'habt, wenn er Mittags fastet, vergehts schon wieder." Gut war's. Die'Bäurin that nichts mehr der gleichen und stellt das Essen auf den Tisch. Während sich's nun der Schneider unten recht gut schmecken ließ, war es dem Ziegeldecker freilich uicht gar wohl am Dache. Das Mittagläuten war längst vorbei, es schlug halb Eins

beschäftigt, fragt ganz arglos: „Na,. Meister, ist euch schon leichter? Der Schneider sagt, daß Ihr nichts essen könnt." Der Ziegeldecker wär' gewiß über den Schneider hergefahren, wenn er dagewesen wär', doch er be sinnt sich, hält sich zurück und meint: Ja, jetzt ist mir schon besser, könnt auch schon , was essen, wenn g'rad was wär'!" Sagt's und macht behutsam die Thür zu, denn in der Stube drinn sitzt der Schnei der. ...... „G'selchtes is kein's geblieben," bedauert die Bäurin. „Da hat sich<-dex

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 23.03.1907
Umfang: 16
— — hm — —" „So sagt's nur 'raus!" rief die Schulzin in wahrer Ver zweiflung aus dem andern Fenster. „Ihr habt's erfahren, wie's um den Prozeß und unr uns steht und seid auf dem Weg in's Oberamt! — Ach Gott im Himmel, ich bin des Todes! — Schneider, habt Er barmerl mit uns! — Ihr seht meine Not — Ihr habt auch Kinder! — Geht 'rauf, laßt ein Wort mit Euch reden! — Kommt, Schneider, Ihr vermögt was über Euren Schwager, verlaßt uns nicht — ratet, helft!" Zögernd folgte Hannikel der Einladung. Sein Unternehmen ward

, auf den hin ich mich mit dem Zipfelschneider vergleichen kann, ohne daß meine Ehr' darunter leidet! .— Denn gänzlich nach geben — das kann ich nicht, dann will ich lieber den Prozeß verlieren. Und zuletzt gibts ja auch noch Instanzen und Appel lation!" — . Jetzt schoß aber auch'dem Schneider das Blut; solcher Trotz, solcher Hochmut auch da noch, wo er das Messer an der Kehle stehen glauben mußte, empörte ihn. Er stand auf und sagte dem Schulzen seine Meinung gründlich. Ohne Umschweife ge stand er ihm, daß er für ihn selber

schneider völlig zu ruinieren. Und wenn er auch jetzt noch, wo ihm das Wasser bis an den Hals ging, Männle machen, Be dingungen stellen wolle, so müsse man schon an seinem gesunden Verstand zweifeln. „Was gar Eure Ehre betrifft," rief er mit flammenden Augen, „so braucht Ihr Euch nicht zu kümmern — davon könnt Ihr nichts mehr verderben, die ist schon ganz hin, lange schon hin! — Und Euertwegen verschwende ich kein Wort mehr, dauerten mich nicht Eure Frau, 'Eure Kinder! — Einen Vorschlag

kommt, läuft ab. Zudem wird durch all' dein Lärmen nichts gebessert. — Schneider — verlaßt uns nicht, Ihr seid der Mann, der uns helfen kann! Euer Heiner hat meine Karline gern gehabt — das Mädle hängt noch immer an ihm, ich weiß es — Schneider wär' da nichts zu machen? Wenn der Zipfelschneider dem Heiner seine Sachen übergäb', ich tret' meiner Karline meinen Anspruch an das strittige Waldstück ab, so wär' alles gut, der Friede her gestellt, ohne daß unsere beiderseitige Ehr' Schaden litte! — Re det

, Vettermann — mein Mädle ist auch sonst nicht leer! Be sinnt Euch nicht, Hannikel, laßt mich nicht so lang in Angst und Qual. — Redet! — Ist's Euch nicht recht so? Wird der Hei ner nicht wollen? Oder meint Ihr, daß der Zipfelschneider nicht darauf eingeht?" Die Schulzin hörte auf zu weinen und blickte mit großen Augen auf ihren Eheherrn; den Schneider kam nun fast eine Rührung an über diese unerwartete Lösung. Noch zu rechter Zett erinnerte er sich der Querköpfigkeit des Schulzen und sagte: „Das ist seit

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Lienzer Nachrichten
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Seite 9 von 16
Datum: 25.07.1930
Umfang: 16
, als segneten die Priester die Waffen zum Krieg unter Brüdern. Die Anraser Musikkapelle intoniert das Deutschlandlied. Schriftleiter A. Piller der „Lien zer Nachrichten" hält die Festrede. Spricht vom Rhein, dem deutschen Schicksalsftrom, von der Bevölkerung von Rhein und Ruhr, Die Reklanrehss'ir. Von Curt Baumgärtel, Radebeul. Der Schneider Lambrecht von I a s,ch d o r f ist ein fleißiger Schneider und ein geschickter Schneider, und ich tat’ mir sofort eine Hos'n machen lassen für Sonntags und einen Janker

mit grüne Auffchläg' und Hirsch- beinknöpf — wenn ich müßt', daß er grad nüch tern wär', der Schneider. Der sitzt aber auch gern immer einmal beim alten Enziattbrenner in der Pfister und läßt sich den Enzian branntwein gut schmecken und den Kranebitt- schnaps. — Wenn der Schneider davon das nötige Quan tum hat, ist er ein seelenguter Kerl und fidel, daß man grad lachen muß,' wenn aber dann die Gaudi um ist, und der Enzia nbrein ner Karl den Lambrecht zur Hütt'n hinaus und heimbringen will in's

Schneiderhäusl. so ist das nit zum Lachen, sondern allweil eine schwere Aufgab' für den alten Mann, weil er den Schneider auf dem Heimmarsch hint' und vorn und rechts und links stützen muß. — Daheim hernach- raucht der Lambrecht einen Schlechten. Denn da nimmt ihn feine Alte (oh, das ist ein böses Weib!!!) beim Krawattl und haut den Schneider umeinand' — ganz Gleich,, ob wer dabei ist oder nit. Drauf schläft er sich gründlich aus und sitzt hernach immer so drei — vier Täg' auf seiner Schneiderpritsch'n

und näht und näht und schaut nit rechts und nit links. Einmal auch — 's war an einem Samstag um die Jausenzeit herum! — da ist der Lam brechtschneider mit Eifer bei seiner Arbeit g'sess'n und die Schneiderin ist am Fenster g'stand'n und hat langweilig den Weg hinun- ter'gschaut. Auf einmal schreit sie: „Du, Schneider, derPfarrmesner To ni kummt, mit an' Packt! unterm! Arm. Der bringt dir g'wiß a Arbeit. Sei g'fcheit und mach' ihm anständi' Preis. Der hat's, der zahlt's!" Kaum hat sie ausg'redt

ist vom' Jünglingsverein, brauch,' ich, ein neuges Bein kleid, weil mir morg'n am vödersten Tisch sitz'n, mir vier Bessern: Der Herr Pfarrer und i und der Gmoavurstand und der Schulmoaster. Alsdann, Herr Lambrecht, bis morg'n in der Fruah uma zehne. Den Stoff Hab' i glei' sel ber mit'bracht. Hier is er!" — Der Schneider hat gar nit g'wußt, wie ihm ist auf einmal. Grad' hat er wollen Feier abend machen und ein biß'l an die frische Lust gehn, weil ihm so elend war im Leib von die uns im Kampf um den Wiederaufbau

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 16.07.1920
Umfang: 12
wird uns also die Propaganda für die Konstantiner auch noch in die Schuhe geschoben; Symptome politische? Hysterie. Die griechische Königsfrage wurzelt in der Außenpolitik des Landes. Ihre Lösung greift in ihren Wirkungen über die Grenzen desselben. Ob seiner Neutralität und seine» gerechten Verhaltens, nicht Deutschfreundlichkeit, ist Kon stantin ins Schweizer Fürfteneril gezogen. Wir zahlen für diesen König keine Propaganda; aber undankbar wäre es»- dies zu vergessen. Dr. Anton Schneider. der Generalkommissär

der Vorarlberger im Jahre 1809. ' i(Zu seinem Todestage am 16. Juli 1820.) / Von Dr. Hans Nägele in Bregenz. Im Sommer 1610 erhielt die Landeshauptstadt Vorarlbergs ihr erstes öffentliches Denkmal. Es galt dem tapferen Führer der Vorarlberger im Jahre 1809, einem Manne, der für Vorarlberg das gleiche bedeutet wie Andreas Hofer fiir Tirol. Anton Schneider wurde am 19. (nach arideren Angaben am 18.) »Oktober 1777 in dem damals noch vorarlbergischen, nach 1814 aber bei Bayern gebliebenen Flecken Weiler im Allgäu

ge boren. Sein Vater war ein armer Wundarzt. Da Anton Schnei der schon als Knabe ein lebhaftes Wesen und Freude am Lernen zeigte, machten. es ihm einige Gönner möglich, die Mittelschule in Feldkirch zu besuchen. Später studierte er an der Innsbrucker Uni- bersität die Rechte. Als 1796 Moreau bis über den Lech vordrang, als 1799 Jourdan bis Oesterreich vorrückte und Massena Grau bünden überwältigte, kämpfte der junge Schneider tapfer in 'den Reihen der Vorarlberger, so daß er bald vom Gemeinen zum Leut

nant befördert wurde. ^Jn den Kämpfen bei Feldkirch vom 22. bis 26. März 1799, als Massena sechsmal stürmte, zeichnete' sich Schnei der besonders aus. Als die Universität Innsbruck 1801 nach be endetem Kriege dem Lande Vorarlberg für den tapfern Wider stand eine besondere Auszeichnung verleiben wollte, sollte ein Vor arlberger, der bei der Landesverteid'.gung mitgesochten, uneutgclr- uch zum Doktor promoviert werden. Die Wahl siel auf Anton Schneider, der sich hierauf als Advokat in ^Bregenz

niederließ, wo er bald M weiten Kreisen großes' Zutrauen gewann. Im Jabre 1806 wurde Vorarlbrg vom gleichen Schicksal wie Tirol ereilt, durch den Znaimer Frieden kam es an Bayern- Da me neuen Herren das Land rücksichtslos behandelten, wuchs die Unzufriedenheit Al Volke immer mehr. Im Jabre 1-07 schickten die Vorarlberger de« beliebten Dr, Schneider als Abgesandten nach München zu König Max, dem Schneider unerschrocken die zahlreichen Klagen seines Vaterlandes vortrug

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.07.1891
Umfang: 8
. Frankreich hat es leicht, hier anzusetzen. Was es auf dem Gebiete der Zoll- und Finanzpolitik gethan hat und in der letzten Zeit thut, um dem italienischen Markte Schwierigkeiten zu bereiten, bedarf keiner Auseinandersetzung. Findet Italien dabei keine „Genannt der Klachel-Schneider!" „Iessas, der Klachel-Schneider!" rief der Seppel, „den hätt' ich bald vergessen." „Der hat Ihnen ja das Messer in den Leib gesteckt!" rief der Richter. „Aber sie haben's ja wieder herausgezogen

." „Sind Sie mit ihm in Feindschaft gewesen?" „Ah beileib' nit", sagte der Bursche. „Der Mirzl wegen ift's halt Hergängen. Wir haben sie halt jeder haben wollen." „Der Schneider und Sie?" „Ah nein, ich und der Simmerl. Und die Mirzl hat g'sagt: Den Stärkeren nehm' ich. Also haben wir halt wissen wollen, welcher der Stärkere ist." „Wie kam aber der Schneider dazu?" „Ja, der ist halt auch dabei gewesen!" „Mit dem Schneider sollen Sie ja gar nicht ge rauft haben", sprach der Richter. „Na freilich nit", entgegnete der Seppel schmun

zelnd, „da haben wir's schon so auch gewußt, welcher der Stärkere ist. Mit dem Ratz und dem Simmerl Hab' ich gerauft." „Und wie war es weiter?" Der Bursche zuckte die Achseln: „Wie soll's denn gewesen sein? Wir haben halt gerauft." „Fenster zerschlagen, hat ein Zeuge ausgesagt, heidenmäßig geschrien, mit den Fäusten aufeinander losgedroschen und zwei Stuhlfüße abgebrochen." „Na freilich, weil wir gerauft haben." „Und der Anton Pöllersberger?" „Ja — der Schneider", sagte der Bursche, „der hat zuerst

werde man einwenden, die Erntezeit sei die beste Zeit zur Abrichtung. Wenn dies der Fall ist, so be urlaube man 10 Percent der bereits ansge bildeten Mannschaft. Der Bauernstand verdiene die größte Berücksichtigung; der Bauer leidet „Wie hat er ihm geholfen?" fragte der Richter. „Halt aushelsen hat er ihm wollen, weil ich den Simmerl so aus dem Bauch bin gekniet und der Simmerl alleweil schreit: Du Gimpel, du druckst mir ja das ganze Bäusche! heraus!" „Und was hat der Schneider gemacht?" „Ich Hab' nichts gesehen

, ich?" fragte der Seppel entgegen. „Das Messer Hab' ich angeschaut. Ist ein langes Brotmesser gewesen, aber weiter nit abgebrochen." „Und das Loch?" „Das Loch in der Jacken hat der Schneider 'ja wieder zugeflickt." seit Jahren an dem Rückgänge der allgemein wirthschaftlichen Verhältnisse und verdiene als Gegenleistung für die kolossale Gut- und Blut steuer alle Berücksichtigung. Roser beantragte eine Resolution im Sinne seiner Ausführungen. Wie in Abgeordnetenkreisen verlautet, beab sichtigt die Regierung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 27.10.1922
Umfang: 8
inner halb der nächsten drei Monate zu befriedigen. Da- ■ ich mich nid)’ vergleichen. Ein verkrüppelter Schneider, der hat ja doch erst seine volle Leibes- krast." ! „Ach, Schneider sein woll ebenso fein wie Schwarzbrotbäcker," stammelte Bjerregrav nervös. „Schwarzbrot backen, das kann doch jede Bauern frau!" „Ja, fein, das glaub' ich, zum Kuckuck auch. Wenn der Schneidet 'ne Mütze näht, so hat er da bei 'Zeug für ein Paar Hosen für sich selbst übrig: darum find die Schneider immer so sein in Zeug

." >Der Bäcker redete tn die Lust hinein. „Sonst stehen doch eigentlich die Müller und die Bäcker in dem Ruf, zu mogeln." Der alte Bjerre grav wandte sich an Meister Andres und zitterte vor Erregtheit. Aber der junge Meister stand da und sah munter von dem einen zum andern, sein lahmes Bein schaukelte in der Luft. „Für den Schneider verschlägt nichts — da is zu Viel Platz in mir! sagte der Schneider, als er an einer Erbse erstickte. Oder wie ein anderes Sprich wort sagt — es verschlägt nichts mehr

als ein ^ Schneider in der Hölle. Das sind Kerle! Wir ken nen ja alle die Geschichte von der Frau, die einen ! vollausgewachsenen Schneider zur Welt bracht', ohne zu wissen, daß sie in Kindsnot war." - Jeppe lachte: „Jetzt könnt ihr wirklich aufhören: 'der eine gibt dem andern weiß Gott nichts nach." - „Na, und ich Hab' auch gar nich' die Absicht, j einen Schneider totzutreten, soweit es sich vermei- «den läßt — man kann sie ja man bloß nich' immer Jehen." Bäcker Jörgen hob seine großen Holz- Schuhe vorsichtig

kn die Höhe. „Aber sie sind ja ^keine Menschen — oder is hier auch bloß ein ^Schneider in der Stadt, der übers Meer gewesen äs? Da waren auch keine Männer dabei, als die j Schneider geschaffen wurden — ein Frauenzim- !mgr.stand im Zug in der Haustür, und da hatt' sie den Schneider weg." Der Bäcker konnte gar > nicht wieder aufhören, wenn er angefangen hatte, jemand zu foppen; jetzt, wo Sören verheiratet war, hatte er seinen ganzen Humor wiedergefunden. Bjerregrav konnte nicht dagegen an. „Sag

du von den Schneidern, was du willst," gelang es ihm endlich einzusügen. „Aber die Schwarzbrotbäcker werden nicht als Fachleute angesehen — nicht mehr ! als Waschfrauen! Schneider und Schuster, das sind doch ordentliche Zünfte, mit Fachproben und all dergleichen." „Ja, Schuster, das is ja nu allerdings was an deres," meinte Jeppe. „Von euch gibt es doch akkurat so viel Sprich wörter und Redensarten wie von uns." Bjerre grav zwinkerte verzweifelt mit den Augen. „So, es is doch nich' länger her als vergangenes Jahr

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 30.01.1892
Umfang: 16
Franz Ferdinand von Oesterreich Este ist in Oldenburg infolge einer Erkältung leicht erkrankt und wird voraussichtlich mehrere Tage das Zimmer nicht verlassen können. Der Erzherzog war Sonntag den 1 7. ds. nach Wien gereist, um dort am Montag dem Leichenbegängnisse deh FML. Baron Otto Gem- mingcn Guttenberg beiznwohnen und hatte sich Diens tag Früh wieder nach Oedenburg begeben. — D er Prozeß des Mörder-Paares Schneider hat am 25. ds. Mts. vor dem Wiener Geriete seinen Anfang genommen. Der Anklage

entnehmen wir Folgendes: Franz Schneider habe in der Nacht vom 25 . zum 26. Mai 1891 die Johanna Stoiber im Haspelwalde bei Neulengbach vergewaltigt und in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni 1891 der Dienstmagd Anna Gyurics Gewalt anzuthun ver sucht. Im Juni 1891 habe Schneider in der Absicht, sich der Habseligkeiten der Rosalia Kleinrath zu be mächtigen, dieselbe im Walde nächst Christophen bei Neulengbach ermordet, in gleicher Absicht habe er auch die Marie Hotlwagner im Dreiföhrenwalde bei Neu lengbach

und die Friedrike Zoufar im Haspelwalde ermordet. Rosalia Schneider hat bei diesen Morden mitgeholfen und die geraubten Sachen verborgen und veräußert. Die Anklage hebt hervor, daß Schneider und seine Gattin bei ihren Unthaten eine ungewöhn liche Gefühllosigkeit bekundeten, sie waren nach der Verübung derselben immer bester Laune und ärgerten sicb nur über die Geringfügigkeit ihrer Beute, welche allerdings zur Größe ihrer Verbrechen in schreiendem Mißverhältnisse stand. Franz Schneider beschuldigt sein Weib

, es hätte ihn durch Anrathen zu seinen Unthaten verleitet und bei dem Morde der Maria Hottwagner die Hand angelegt. Ueber den Vorhalt des Untersuchungsrichters, warum er diese Angaben nicht im Anfänge der Untersuchung gemacht habe, äußerte er, „er habe geglaubt, seine Frau sei nicht mehr am Leben und er werde so d'rauskommen." Rosalia Schneider bezeichnet diese Angaben ihres Mannes als unwahr und erfunden Als der P äntent die Angeklagte Schneider frug, ob sie sich schuldig be enne, antwortete

sie: ..In manchen Punkten ja, in vielen aber nicht." — Sie leugnete, sie bei den Mordthateu unmittelbar zugegen gewesen sei, bestritt überhaupt jedes tbäiige Eingreifen ihrerseits und lächelte höhnisch zu den, sie belastenden Auslagen ihres Gatten, der, leidenschaftlicher in W,.: und Gcberden als sie, wiederholt betheuerte, sie sei die geistige Ur heberin und absolute Leiterin der Greuelthaten gewesen. Hauptsächlich bestritt er noch, seine Opfer durch Er würgen geködtet zu haben. Schneider bekennt sich über die Frage

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Tiroler Post
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Seite 2 von 8
Datum: 30.04.1902
Umfang: 8
Staatsanwaltes in Innsbruck Einhalt zu thun? Wien, 17. April 1902. Sch raffl. D r. Schöpfer. Fink. Schreiber. Strobach. Schneider. Oberndorfer. Huber. Wohl meyer. Kühschelm. Dr. Weißkirchner. Schoiswohl. Dr. Pattai. Mayer. Daschl. Prochazka. Dchäirdkicher (Verrath j der Deutschen (VoKepartei. Es hat einmal eine Zeit gegeben, in der man große Hoffnungen auf die Deutsche Volkspartei setzen durfte. In wirtschaftlichen Fragen gieng sie mit den Christlichsocialen. Antisemitisch schien sie auch zu sein. Dr. Lueger

hochgeehrt, wenn man seinen über legenen Verstand anerkennt. „Wirt," rief er, „gib 'n Piment'l a Halbi." „G'harschamer Diener," sagte der Schneider, „wird' dankbarst ang'numma." Da stand der Schustergirgl wüthend ans und zahlte, der Kramer fühlte sich überflüssig, beglich auch seine Zeche und machte sich, obschon von Neugierde arg geplagt, gleichfalls davon. „No — wiar hast denn dös g'moant?" fragte nach einer Pause der Sagmüller wohlwollend. „I sag' nix, als—d' blaue Kuh," flüsterte der Schneider

und guckte in sein Steinkrügel. „Uhm?" machte der Sagmüller, riss die Augen aus, sah rechts und links, dann den Schneider an, der schmunzelnd in sein Bierkrügel starrte und schlug endlich mit flacher Hand in den Tisch, dass es nur so klatschte. „Zum Sapradibix — Hobelschatt'n und Sauknöd'l üb'ranand," schrie er, „gibst ma Raths'l auf?" „Na," lächelte der Schneider." Werst scho' selm wiss'n, was i meina mag." Judenthume wie ehemals gilt ihr Kampf, nein, es hat nur eines Winkes der Judenpresse bedurft

im Ausland. Aber der Tag der wohlverdienten Abrechnung wird auch über diese Verrätherpartei Hereinbrechen „Gor nix woaß i', gor nix, kann m'r a nit vorstell'n, was d' blaue Kuah, da Lehra und mei' Mariedl mitanand Ham sull'tn. — Red' irzt — oda . . . Der Schneider ließ sich willig zausen und lächelte. „No — ruck' aussa," sagte der Sagmüller dann leise und vertraulich. „Denn wannst gor wetten willst, nach'r muaß's wohl sei' Richtigkeit hab'n." Der Pimentl-Schneider machte eine rechte Kunst pause

, um den Sagmüller auf die Folter zu spannen, dann sah er den erwartungsvoll dasitzenden Herrn verschmitzt an und sagte: „a saubern's Wai' is die blaue Kuhwirtin." Der Sagmüller wischte sich den dichten Schnurr bart. „Na — ob!" murmelte er, wie verzückt zur Decke blickend. „A Witfrau — mudelsauba und rund," fuhr der Schneider fort, „in die besten Jahr', koane Kinda net, a schuldenfrei's Anwesen, an guiten Holzhand'l, schöns Rindviech im Stall — fünf schwäre Säu — und —" schloss er geradezu begeistert, „schön

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 31.05.1934
Umfang: 8
wird der Innsbrucker Kraft sportgemeinde ein seltener sportlicher Genuß bereitet, da man sich vom erstmaligen Zusammentreffen des alten erfahrenen Ringers Foidl mit dem jugendlichen Draufgänger und Könner Hans Knabl etwas ganz Besonderes erwartet. Tischreservierungen werden im Kleiderhaus Ludwig Schirmer bis Freitag 6 Uhr abends mündlich und telephonisch angenommen. 4Miffte0un<h Sin politischer Zwischenfall bei einer Taazunterhaltnng in kramsach. Innsbruck, 30. Mai. 2er Rechtsanwalt Dr. Hermann Schneider

in Rattenberg hat men den Direktor des Messingwerkes K r a m s a ch, Herbert Pich ler, und gegen einen Arbeiter im gleichen Werk namens R i e s e r jjte Mge wegen Ehrenbeleidigung durch tätliche Mißhandlung er hoben, über die heute vor dem Einzelrichter für politische Delikte MR. Dr. Glätzle verhandelt wurde. Der Angelegenheit, die Damals in der dortigen Gegend ziemliches Aufsehen erregte, liegt salzender Sachverhalt zugrunde: Rechtsanwalt Dr. Schneider befand sich am Abend des 26. Novem bern

. I. mit einer größeren Gesellschaft in Kundl und man beschloß, nach Kramsach zu fahren und dort an der C äcilie nfe i er der Kramsacher Musik im Volksspielhaus teilzunehmen. Einige Zeit, be- üor Ir. Schneider mit seiner Gesellschaft im Saale, wo die Unter haltung stattfand, eintraf, war dort von der Decke herab eine vorher heimlich angebrachte Hakenkreuzsahne entfaltet worden, die ober bald entfernt wurde. Der Vorfall wurde zwar je nach der politi schen Einstellung der Besucher besprochen, doch kam es zu keinen ern

steren Zwischenfällen und man gab sich bald wieder dem Vergnügen des Tanzes hin. Kurz nachdem Dr. Schneider mit seiner Gesellschaft an einem Tische Platz genommen hatte, stürmten unter der Führung des lirektors Pichler und des Hauptmannes a. D. N o v a k sechs Heimatwehrleute mit Stahlhelm und Gewehr unter den Rufen „Dok tor Schneider hinaus!" in den Saal.-Direktor Pichler trat auf Dok tor Schneider zu und forderte ihn auf, den Saal zu verlassen, worauf dieser erwiderte: „Das geht

Sie nichts an, lassen Sie mich in Ruhe, Ne haben hier nichts zu reden!" Daraufhin versetzte Direktor Pichler dem Dr. Schneider einige Hiebe mit dem Gummiknüppel und besahl dem Heimatwehrmann Rieser, Dr. Schneider aus dem Saal M entfernen. Rieser packte Dr. Schneider am Rockkragen und schob ihn vor sich aus dem Saal. Vor dem Saaleingang versetzte Rieser ton Ir. Schneider noch einen Fußtritt. Außerdem soll Dr. Schneider mit Dem Gewehrlaufe einen Schlag über den Kopf erhalten haben, Wburch er eine walnußgroße Beule

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 06.02.1892
Umfang: 8
, zur Aus führung gelangt, ist noch unbestimmt. Jetzt, da nach Aussagen der Arzte eine Katastrophe beim kranken Könige Otto als nahe bevorstehend gilt, zögert man, den Prinzen Rupert für längere Zeit außer Landes ziehen zu lassen. — Der Wiener Mordprozeß Schneider Im weiteren Verlaufe des Verhöres stehen sich die beiden angeklagten Gatten mit großer Gehässigkeit gegenüber. Jedes der Beiden will sich durch Beschul digungen gegen den andern Theil möglichst entlasten. Im Laufe der Verhandlung tauchte

- gelten. Als Zeuginnen treten zahlreiche Mädchen aus, die dem Ungeheuer ins Garn gehen sollten und von ihm bereits in der bekannten Weise für einen guten Dieuftplatz angeworben worden waren, die ihm jedoch glücklicher Weise entwischten. Die Gleichartig keit dieser Fälle mit den Anwerbungen der Kleinrath und Zoufar läßt vermuthen, daß der Unmensch auch diese Mädchen erwürgt hätte, wenn sie nicht ein günstiger Zufall, oder der Umstand, daß ihnen Schneider verdächiig erschien, vor diesem Schicksal

be wahrt haben würde. Die Verhandlung ergiebt, daß Schneider seine industriöse Thätigkeit mit größtem Eifer betrieb, und z. B. in der Zeit vom 24. bis 30. Mai nicht einen Tag vorübergehen ließ, ohne sich an Dienstmädchen heranzumachen; auch in der Zeit vom 13. bis 20. Juni entwickelte Schneider eine rührige Thätigkeit. Das Urtheil wurde am Freitag den 29. Januar gefällt und lautete dasselbe bei Franz Schneider auf schuldig des tückischen Raub mordes. Die Mitschuld der Rosalia Schneider an dem Faktum

Kleinrath wurde einstimmig verneint, die Mitschuld der Schneider am Morde der Hottwagner wurde einstimmig bejaht, jedoch mit Ausschluß dessen, daß sie Hand angelegt und der Hottwagner die Hände gehalten habe, die Mitschuld am Morde der Zousar wurde einstimmig bejaht. — Rosalie Schneider ver nahm das Verdikt gefaßt, Franz Schneider wurde bleich. Auf die Anfrage des Präsidenten, ob einer der Angeklagten etwas zu sagen habe, erwiderte Ro salia Schneider: „Ich möchte meinem Manne nur noch ein Wort sagen

: er solle in seiner letzten Stunde die Wahrheit sagen!" — Präs.: „Das Beweisver fahren ist geschlossen, und ich darf auf dasselbe nicht mehr zurückgreifen." Der Gerichtshof verurtheilte Franz und Rosalia Schneider zum Tode durch den Strang. Das Urtheil ist zuerst an Rosalia Schneider zu vollstrecken. — Die beiden Angeklagten hörten das Urtheil ruhig an. — Eine merkwürdige Kuh. Ein Bauer saß kürzlich in einem Wirthshause irgendwo in Deutsch land und studirte die Anzeigen der dort aufliegenden Zeitungen

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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 16
Datum: 26.09.1926
Umfang: 16
Der Schwiegersohn. Eine lustige Geschichte von Reimmichl. (Nachdruck verboten.) Der Klausenjörg war wohlbestallter Schneider meister in Bitternach, zweijähriger Ehemann der weiland Schmiedgretl und zugleich Schwiegersohn der alten Schmiedmeisterin — leider noch am Le ben. Er hatte drei Jahre lang mit heißer Inbrunst um seine Gnädige — das heißt um die Gretl — bitten müssen und jetzt hatte er sie; er war aber auch leimfest unter dem Pantoffel nicht nur seiner Frau, sondern noch mehr

den Schwiegersohn auch jedes mal aus dem Letten, gewann dabei aber stets grö ßere Oberhoheitsrechte über, den Schneider. Der Schneider war auch ein Musikant und hatte einen guten Ansatz zum Blasen sowohl bei Instrumen ten als auch bei Literflaschen. Diese letztere Musik aber hatte er seit seiner Heirat vollständig verlernt, denn Weib und Schwiegermutter waren ihm scharf auf den Socken und sobald er auch nur einmal auf ein Viertelstündchen seine Sonntagsschuhe unter den Wirtstisch gesteckt hatte, so war gleich

der Verteidigung seinen Mund, dann fuhr ihm die Schwiegerrnutter gleich messerscharf über die Zunge und herrschte: „Still bist! Du bist nichts als ein Habenix und Verstehnix und liegst nur deinem Weib in der Schüssel — solche Lotter buben müssen's Maul halten!" — In solcher Weise wurde der Schneider gebiegelt und gepudelt und das Herz kochte ihm im Leibe; aber er mußte ruhig an sich halten und der Schmiedmeisterin noch sei denfein und geschmeidig um den Kamm streichen, mußte hüsch freundlich komplimentieren

: Liebe Mutter hin — liebe Mutter her — denn sonst knüpfte die Schwiegermama ihren Geldsack zu und dem Schneider krochen die Schüldlein wieder an den Hals. — Sein Weib, die Gretl, hatte der Förg alleweil noch gern — aber gegen die Frau Schwiegermutter sammelte sich unter bemeldeten Umständen ein ganzer Kessel voll Gift und Galle in seinem Herzen. Je mehr er seinen Grimm ver bergen und in sich hineindrücken mußte, desto stär kerverdichtete sich derselbe und manchmal zappelte und gansterte es im stillen

einmal der Schneider durchs Stadelloch ausgeschloffen?" .Hat dich dein Weib ausgesperrt?" lachte der Menpeter. 1 »Ist der alte, dicke Drach' abgeflogen?" schrie ! der Wasenander. ' . »Schneider, geh' heim!" spottete der Schnalz- l Q 98l „sonst kommt die Gretl mit dem heißen Bie- öeleisen." > »Seid still und laßt mich mit euren Schalks- harreteien! sagte kleinmütig der Schneider; „wenn m Ruhe gebt, zahl' ich heute." Das ließen sich die Burschen gefallen. Sie zo gen den Schneider jubelnd in ihren Kreis und ver

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 23.07.1936
Umfang: 8
ein ungewöhnlicher Betrug und eine Erpressung verübt. Zwei Brüder, die Privatbeamten Franz und Robert Schneider, begaben sich arif Anraten eines dritten Bruders, Martin Schneider, mit dem Privatangestellten Heinrich Herter in die Privatordination des Chefarztes und erzählten ihm eine er achtete Geschichte. Einer feiner Patienten namens Schäfer. * Ciger-Nordwand dem der Chefarzt eine Geldspende gewährte, sei nach Deutsch land geflüchtet, doch an der bayrischen Grenze nächst Schär ding verhaftet worden

. Man habe bei ihm eine national sozialistische Spendenliste entdeckt, auf der neben anderen Aerzten auch sein Name sich befindet. Ein beim Bezirks gerichte Schärding diensttuender Heimwehrmann habe sich diese Liste angeeignet und verlange nun für ihre Ausfolgnng 20.000 S Belohnung. Die Brüder Schneider seien bestrebt, auf Betreiben eines aus Deutschland eingereisten Dr. Helfert die Angelegenheit zu ordnen. Um den Betrag von 20.000 8 aufzübringen, hätten sie bei aller, in der Liste aufscheinenden Persönlichkeiten

eine Sammlung eingeleitet. Nun war der Arzt als Wohltäter bekannt, er pflegt häu fig arme Studentei,, notleidende Künstler, Angehörige ver storbener Aerzte und andere Bedürftige mit Geld zu unter stützen. Auch dem Martin Schneider, der sich ihm als Schä fer vorgestellt hatte, hat der Chefarzt eine Geldspende ge währt. Martin Schneider machte sich diesen Umstand zunutze und verübte mit seinen Brüdern den gewissenlosen Betrug. Denn an der ganzen Geschichte, die den, Arzt aufgetischt wurde, war nicht ein Wort

wahr. Der Chefarzt befürchtete jedoch, daß mit seinem Namen Mißbrauch getrieben worden sei, daß er Ungelegenheiten haben könnte und er gab deshalb dem Betrüger die verlangten 2500 8, weiter der Schwester der Brüder Schneider, der Vertreterin Hermine Schneider, für einen angeblichen Wagner, von dem gleichfalls eins Preisgebnng des Namens angeblich zu besorgen war, weitere 800 8. In diesem Falle hatte Hermine Schneider mit Unter stützung ihres Bruders Franz erpresserische Drohungen an gewendet

. Nachher erzählten die Brüder Schneider ihrem Bekann ten Rudolf Brozek im Kaffeehaus von den, gelungenen Beutezug. Brozek machte dem Chefarzt hievon Mitteilung, woraus dieser sofort die Strafanzeige erstattete. Die drei Brüder Schneider, Heinrich Herter und der, Elektriker Konrad Jungwirt hatten sich vor einem Schössen-- senat unter dem Vorsitz des Oberlandesgerichtsrates Doktor' Mihatsch wegen Verbrechens des Betruges zu verantworten, Jungwirt wurde der Mitwirkung an dem Schwindel bezich tigt. Franz

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 30.01.1892
Umfang: 8
Nr. 24. Angekl.: Da» weiß ich nicht. Präs.: Hat sich-die Kleinrath gewehrt und ge schrien? — Angell: Nein. ES erfolgt hierauf eine bewegte Scene zwischen dem Ehepaar Schneider, welche sich gegenseitig auf fordern, die Wahrheit zu sagen. Rosalia Schneid er: Schau, sag'doch um Gottes- willen die Wahrheit l Franz Schneider: I sag' die Wahrheit! Rosalia Schneider (zu Franz Schneider): Ich sage dieWahrheit, ich bin das lebendige Opfer von Dir. Franz Schneider: Du lügst, sag' doch die Wahrheit

. Rosalia Schneider: Ich hab'Gott sei Dank eine Schand (Schamgefühl) im Leibe. Die Eltern der Ermordeten Kleinrath, die Gärtners leute Martin und Anna Prösch. agnosziren die Kleider ihrer Tochter. Der Präsident ruft die Frau Prösch zu sich und zeigt ihr den Haarzopf, der aus der Stätte des Mordes gfunden wurde. Sie nimmt venselbe» mit zitternder Hand und bittet, ihr dieses Letzte, was von ihrer Tochter zurückgeblieben, zu lassen. Präs.: Ja, ja, wir werden Ihnen denselben schicken

sie ja nicht gesehen? Barbara: D ie Stimme war so. Präs.: Also eine Frauenstimme. — Und wie waren denn die Worte? Barbara: „Kommt's zu Hilfe, h elft's mir/ Präs.: DaS hast Du deutlich gehört? — Bar bara: Deutlich. — Präs.: Und hat's mehrmals gerufen? — Barbara: Ja. — Präs.: Wie, durch längere Zelt haben die Rufe gedauert? Barbara: Durch längere Zeit. Die Kinder liefen, über alle maßen erschrocken, davon — nach Hause, um die Sache zu melden. Aus allen Aussagen leuchtet hervor, daß Schneider mit unglaublicher

und öffnet dort eine Schachtel oder ein Kistche», dem er den Schädel der Ermordeten entnimmt. Franz Schneider neigt den Kops mit sichtbarer Hast zur Seite. Er sieht starr zu Boden — vielleicht das erste Mal in dieser Verhandlung, denn sonst schweifen seine Blicke musternd im Saale herum oder hasten aus irgend einem Gesichte Doch diesmal, wie gesagt, sieht er zu Boden. Seine Frau ist leicht zusammen gezuckt — Der Schädel ist stark gebräunt. Die zwei oberen Schneidezähne sind länger

als die anderen und ragen stärk hervor. An dieser Abnormität wurde bekanntlich der Leichnam als der der Kleinrath erkannt; und auch ldie Zeugin Kastenhofer agnoszirt die traurigen Reste. Nun kommt aber ein Augen blick, da Schneider das böse Beweisstück doch ins Auge.,fassen muß. Der Präsident ruft ihn aus und spricht: Hier am. Schädel.befindet sich die rothe St e ll«, H ie r. Es'scheint .daher, daß Sie, ehe Sie Weraner Zeitung. sie erwürgt haben, ihr einen Schlag auf den Kops versetzten? Angekl.: Nein

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Der Arbeiter
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Seite 12 von 16
Datum: 19.03.1911
Umfang: 16
einließe, solange er aus wäre, M mal iört also davon Nun kam ein Schneider vor den Himmel. Der klopfte an. *l an ( Peter fragte, wer da wäre und was er wollte. — Der SchMrei sagte: „Ich bin ein Schneider und wollte gern in den Himmellamm St. Peter sprach: „Ich darf niemand einlassen; denn unser HeMd c ist nicht daheim, und wie er wegging, verbot er mir, ich stilisier El vergessen und niemanden hereinlassen, dieweil er aus wäre." toet Aber der Schneider ließ nicht nach, St. Petern zu bitten

, bi« Wg ihn hineinließ, doch mit der Bedingung, er sollte in einem ftjg j, hinter der Tür fein züchtig und still sitzen, damit, wenn unsere ^ gott käme, er seiner nicht gewahr werde und nicht zornig Das verhieß der Schneider und setzte sich in den Winkel hintan: c Türe nö " M Aber sobald St. Peter vor die Türe hinausging, stand,. Schneider auf und ging überall im Himmel herum und besät*6'*! eins nach dem andern. Zuletzt kam er zu vielen schönen und Mdl baren Stühlen. In der Mitte von ihnen stand ein ganz goldckhr

Sessel, der mit lauter Edelsteinen besetzt war. Er war auch ßuer höher als die andern Stühle alle. Ein goldener Fußschemel lei d vor ihm. Auf diesem Sessel saß unser Herrgott, wenn er i)% nn war. Der Schneider stand still vor dem Sessel eine gute SBcilt sah ihn beständig an. Er gefiel ihm am allerbesten von allen. V nun ging er hinzu und setzte sich in den Sessel. Wie er dam>, 7 , sah er unter sich, und sah alle Dinge, die auf Erden geschahen. i+‘, anderm aber sah er ein altes Weib, das gerade

ihrer Nachbarin Mq Bund Garn stahl. Darüber erzürnte sich der Schneider, ergriff Witte goldenen Fußschemel und warf ihn nach dem alten Weib durch Md Himmel auf die Erde. Da er nun den Schemel nicht mehr Me g, konnte, schlich er fein sachte aus dem Sessel und setzte sich it% st hinter die Tür an sein altes Ortlein und tat, als wenn % e , geschehen wäre. j tre Als nun unser Herrgott wieder heimkam, ward er MM« Schneiders nicht gewahr; als er sich aber in seinen Sessel setzte,;^ ihm der Schemel ab. Da fragte

er St. Peter, wo sein Schemel! ( gekommen sei. — St. Peter sagte, er wüßte es nicht. — Da er weiter: „Wer ist dagewesen? Hast du niemand bereingeM^ — Er antwortete: „Ich weiß niemanden, der hier gewesen ist,! W ein Schneider, der sitzt noch da hinter der Tür." — Da fragte : „bl Herrgott den Schneider und sprach: „Wo hast du mir mein' SG hingetan? Hast du ihn nicht gesehen?" — Der Schneiderei gab mit Furcht und Zittern Antwort und sprach: „Ich bin itt to- Sessel gesessen und Hab gesehen, wie da unten

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 3 von 4
Datum: 18.08.1923
Umfang: 4
. In der nächsten Nummer dieses Blattes erschien eine Warnung vor Heindl, mit welcher die Kollegen aufgefordert wurden, sich vor Geschäftsabschlüssen, Kauf oder Pacht bei der Redaktion zu erkundigen. Auf die erste Annonce trat ein gewisser Schneider in Hötting, der früher einmal von Heindl dessen Geschäft in Brixlegg erworben hatte, mit Heindl in Ver bindung. Als er nun bald daraus die War nung vor Heindl las, schrieb er an Herrn Mayrl, der Obmann der dortigen gewerblichen Or ganisation ist, einen Brief

, in welchem ^r ihn um Aufilärung über die Vermögens-Verhält nisse des Heindl bat. Mayrl antwortete zuerst nicht, da er keine Zeit hatte, um sich dem Schneider als Auskunftsbüro gratis zur Ver fügung zu stellen. Da Schneider mit Heindl übereingekommen war, am 10. April 1923 definitiv abzuschließen, kam er am 8., also 2 Tage vorher, nach Wattens und begab sich zu Herrn Mayrl, um sich persönlich über Heindl zu erkundigen. Mayrl befand sich in der Wohn stube und bei ihm befand sich sein Polier, der 62 Jahre alte Josef Lechner

, um abzurechnen. Knapp nach der Begrüßung des eintretenden Schneider schloffen Mayrl und der Polier die Abrechnung und begab sich Letzterer hinaus. Schon hier gehen die Aussagen allerdings auseinander. Der Zeuge Schneider, der an gehende Kompagnon des Heindl, sagt, der Vorgang habe sich 1. in der Kanzlei Mayrls, also in einem mehr öffentlichen Raume abge spielt, 2. sei der Polier Lechner Zeuge der ganzen Unterredung gewesen und 3. habe die Auskunft des Herrn Mayrl gelautet: „Heindl sei ein ganz geriebener

Gauner, ein Heirats schwindler, ein Fallot, der ebenso wie sein Sohn bald ausgewiesen werde." Auf diese Auskunft sei Schneider zu Heindl gegangen und habe ihm die Auskunft des Herrn Mayrl wortwörtlich mitgeteilt (!!! Unerhört von diesem Schneider! Zum Dank für eine gestattete Be lästigung und gewährte Gefälligkeit dem Richter in die Hände geliefert zu werden!), mit dem Zusatz, daß er deswegen von der Vertrags schließung absehe. Zimmermeister Thomas Mayrl bestreitet erstens, daß der Vorgang

sich in der Kanzlei abgespielt habe, zweitens bestreitet er, daß Lechner, sein Polier, Zeuge gewesen sei, da dieser gleich nach der Abrechnung die Stube verlassen habe, und drittens habe er nur ge sagt, daß Heindl ein „Geriebener" sei. Weiter habe er den Schneider gefragt, ob er dem Heindl schon die 20 Millionen gegeben habe. Als dieser verneinte, habe Mayrl ihm geraten, sie nicht herauszugeben. Das übrige könne er bei der Gemeindevorstehung Wattens und beim Gendarmerieposten - Kommando Wattens er fahren

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 27.08.1915
Umfang: 16
!" „Bin neugierig, was Du trieb'n hast, wenn er Dir in 'n Weg kömma war!" meinte spöttisch ein Bauer. „I? — Ang'schaut hält' i ihn voll Verach tung vom Kopf bis zum Fuatz — mein Moani- gung hätt' i mir denkt, weil i mit an Zuchthäus ler mich nit weita einlaß — und dann — dann — wär i mein Weg's ganga! Der Sepp hätt' sich schama müass'n auf seina Lebtag!" Der Schneider war aufgestanden und hatte sich in Positur geworfen, um zu zeigen, daß er Manns genug sei, Jemand seine Meiniguna ohne Scheu ins Gesicht

zu schleudern. Lachend schauten die Bauern auf ihn, den Helden, dessen Mut bis zur totalen Verachtung eines andern Jndividiums sich versteigt. „Bist doch a Teufelskerl, Gori!" rief der Gablerflori. „Doch hätt' sich der Windsepp doch in Bod'n nein verkrocha vor lauta Schama und Fürcht'n, wennst Du zuafällig unterkömma warst! I woaß nit, warum d' Leut dann all weil sag'n. Du häst koa Schneid und tatst allweil alle Heilig'n anruaf'n vor lauta Furcht, wennst bei der Nacht hoamgehst!" Der Schneider fuhr

wieder auf, diesmal auf das Aergste in seiner Ehre gekränkt. „Was Leut? I fürcht'n? Wer kann dös sag'n? Her amit, dem Lug'nbeut'l werd is verzähl'n, ob sich der Schneider von Sachsenkam fürcht! I tat iahms nit rat'n, daß er mir unter d' Händ kam! t u jeder Stund in der Nacht geh' i durch a jed's olz und g'fehlt wär's um den, der mir in den Weg kam! Jan — Leut, der Lampt mit seim Spetzl, dem Schwarz'n, wenn mir bei der Nacht unterkäm — g'fehlt wär's um alle zwen! G'fehlt wär's Leut — dös sag' enk

i, der Scyneroergori von Sachsenkam, weil i nix fürcht!" Die Gäste hatten noch eine Weile ihre Kurz weil mit dem furchtlosen Schneider, besten „Schneid" sich mit jcher frifchen Maß Dier um einige Grade steigerte; als aber die Kellner * er klärte, daß das Faß leer sei und nicht mehr an gezapft würde, brachen alle auf und gingen, einer oder der andere mehr oder minder schwankend, ihren Behausungen zu. Der Schneider war der Letzte; der Gablerflori rief ihm vor dem Wirts- Hause noch zu: „Paß auf fein

, daß Dir der Lampl und sein Spetzl nit unterkommt durch's Allgäu durch!" „Soll'n nur kömma — der Schneider is schon da! Leut — da geht's nit guat oba — g'fehlt is um iahna!" antwortete der Schneider furcht los. Der schmale Fußweg, der quer durch die Fel- der und dem Walde von Reichersbeuern nach Sachsenkamm führte, kam heute dem Schneider sonderbar krumm und holperig vor; er lief ihm immer unter den Füßen davon, bald war er links, bald rechts, bald ging er auf- bald abwärts. Doch meinte Gori, sich ganz gewiß

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 23.11.1935
Umfang: 8
wieder hergestellt Und der Steig vor» der Kapelle in der Dollfußstraße hinauf gegen Lebenberg w»»rde gänzlich umgearbeitet, mit mehreren bequemen Sitzbänken versehen und heißt nur» Steig zur schöne»» Aussicht. Es wurden 52 neue Orientie- rungstafeli» a»» wichtigen Stellen angebracht und meh rere alte mußten erneuert werde»». 24 gänzlich de Hannes Schneider in Japan. Das ist zuerst einmal ein weltbekannter Name, sicher! Ist damit auch ein Begriff verbünde»»? Zumeist ja: Pionier des Skilaufs, Arlbergmethode

, Slalomfahrer mit zahllose»» Siege»». Wie wärs aber, wenn »vir, um Hannes Schlieider ehrlich näher zu kommen, nun ein- mal die jeden» Sportler ketzerische Frage stellen wür- den, was beim im allgemeine»» bleibt, tvenn man „bloß" als Mensch auf die heutige»» Sportgrößen schaut? Nun, »vie zeigt sich der „weltbeka»»»»te Skr- lehrer Hannes Schneider" dein Fremden, der ihn ken nen fernen will, wie man eben berühmte Leute in ihren Antrieben und »'»» den Ursachen ihrer weite»» Be kanntheit zu begreife»» versucht

? Wie zeigt er sich dem sportlichen Dilettanten, dein, der für Menschen und nicht nur für Leistungen sich interessiert? Es stellt sich heraus, daß Hannes Schneider seine Gel tung unmöglich allem seiner Tüchtigkeit im tveißen Sport verdanken kann, so groß sie immer sei, —* denn die Schüler vom Arlberg behalten nicht »mr die Schwünge oder etwa das prächtige Körpergeftthl im richtig erlernten Ablatif in der Erinnerung, son dern arrch viel Bedeutsames vor» Menschen in ihrem „Lehrer". Es gibt noch aridere

Beweise für der» Zu sammenhang zrvische»» Persönlichkeit uitb Können bei dem Entstehe»» vor» Hannes Schneiders Ruhm; wir halten r»r»6 nur an de»» triftigsten: daß Skifahren für Schneider nicht Sport in» übliche»» Si»»»» ist, son dern schlechthii» Auölebei», die ihm naturgemäße Art, sich selbst darzustellen. Erst dadurch ist er vor der Welt zun» Urbild deö Skifahrenö geworden! Ja, als das an» »»»eisten Vemerkc»»swerte a»» Han nes Schneider erscheint, daß er — der einfache Ge- Auf keinem Ltiriftbmun

, er be wegt sich mit selbstverständlicher, natürlicher Liebens würdigkeit inmitten seiner naturkneipende»» Skihasen. Nur im Kern ist er durch all diese immerhin frag würdige, modische Sportbegeisteruug ringsum unbefan gen und voll er selbst geblieben. Dafür gibt es nun ein Zeugnis, das erste Buch, das Hannes Schneider selbst hera»»6gab: „Auf Schi in Japan"*. Eö konnte ja fast nicht ausbleiben, daß die immer lernbegierigen, energischen, gescheiten Jn- selasiaten sich ei»»mal einen Skikönig aus Europa

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Neueste Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 13.12.1914
Umfang: 8
, Reise um die Erde, Fünf Wochen im Ballon, Münchhausen, Sigismund Rüstig. halb eingesetzt haben, weil sie der Meinung war, daß ans dem Karl Schneider etwas Anständiges werde, sei es ein geistlicher Herr oder ein kaiserlicher Beamter . . Der Schneider Karele war für diese zwei Berufe aber nicht zu haben. Wohl erwarb er sich den Doktorhut an der heimatlichen Aniversität, nachher aber Zog er wieder in die Fremde. Einer Verwandten, die ihm darüber Vorwürfe machte, schrieb er: „Ich bin nun Doktor

der Philosophie; es ist mir ge rade jetzt Gelegenheit geboten» die eingelernten Theo rien in der fremden Welt nach der praktischen Seite hin zu erproben. Doktor der Philosophie übersetze ich mir so ins Deutsche: Weltkluger! Die auf den Hochschu len eingelernte Weltklugheit will ich nun im prakti schen Leben ausproben. . ." Und der Karele Schneider zog mit all dem Ueber- fchwang des dichtenden und nebenbei auch philoso phierenden Idealisten in die Welt. Ueber eine sogenannte gesicherte Zukunft machte

er sich nicht das geringste Kopfzerbrechen. Karele Schneider betrachtete die ganze Erde als seine Heimat, als das weite Flugfeld für alle Erwartungen eines jungen Menschen, als das weite Ackerfeld, das zur richtigen Zeit auch für ihn Ernte abwerfen müsse, weil er ein Recht darauf habe. Für Weihnachten! Josef Feichtinoer Innsbruck maximiüan-Strasse io Nähmaschinen Grammophone und Platten, Klaviere sowie sonstige Musikwerke, Strick maschinen ete. eie. Leichte Zadluugsweile. Reelle Bedienung Kataloge auf verlangen gratis

! In der Heimat dachten sie aber ganz anders. Wenn die Leute einmal ausnahmsweise vom Schneider Karele sprachen, weil sonst gerade niemand anderer da war, den man ausgiebiger besprechen konnte, dann lief das Urteil der lieben Verwandten und alten Freunde zumeist da rauf hinaus : „Der Karele.sei ein Tunichtgut, der der Heimat nur Schande mache." Fragte dann und wann.ein etwas Unparteiischerer die Leute, worin denn Kareles Tunichtguterei bestünde, dann lautete die Antwort zu meist: „Erstens hat er noch immer

, ist noch lange nicht festzustellen dast der Schneider Karele für die Heimat verloren sein müsse. Die Menschen, die niemals oder nur höchst selten aus der engsten Heimat hinauskommen, sind nicht imwer die heimatstreuesten. Hingegen ist nachgewiesen, daß Menschen, die viel und lange in der Fremde weilen, Heimat mit all dem versteckt Schönen und Lieben, mit all dem Heimateigenartigen am besten zu würdigen und zn schätzen wissen. Und wäre diese Heimat auch Alois Hermann Branntweinbrennerei und Likörfabrik

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