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Lienzer Nachrichten
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Page 10 of 16
Date: 25.07.1930
Physical description: 16
er- s ch e i n u n g. Die Sternwarte der Wiener Universität hat am Freitag vielfache Meldun gen erhalten, daß in Wien eine überaus interes sante Himmelserscheinung beobachtet werden konnte. Es handelt sich um ein großes Me teor, das niedriger als in einer Höhe von 100 Kilometern die Atmosphäre durchzog und in einem Umkreis von mindestens 200 „Du bist mir mei' liebster Fremd, Toni", sagt der Schneider ganz begeistert, „für di' gang i durchs Feuer!" „Wär' nit aus", drauf der Pfarrmesner, „wo du mir nit amal a Hos'n machst

, bis morg'n!" und lacht ganz spöttisch vor sich hin. Aber da hat's dem Schneider einen Riß geben, wie er das g'hört hat! Man hat chm ang'seh'n, daß er einen Kampf kämpft mit chm selber,- drauf hat er die kleinen Augerln weit weit aufg'rissen, hat den Pfarrmesner scharf ang'schaut, so scharf, wie's nur gangen ist, und hat ihn auf die Schulter klopft und g'sagt: „Toni, mei Wort — der' Hos'n k r i a g st ! " Da is der Pfarrmesner Toni ganz g'rührt g'wes'n über den hochherzigen Entschluß,- er hat vor Freud

' glei noch' ein Achtele Kranebitter! einschenken lass'n zum Mitnehmen, damit denn Schneider bei der Nachtschicht die Zeit nit lang wird und hernach sein die zwei Kameraden heimzu. — — Das war freilich ein großes Glück, daß der Schneider den Psarrmesner bei sich hat g'habt, nit bloß auf dem Weg, auch! daheim. Denn die Schneiderin war darum diesmal nit so rabiat wie sonst. „Geh' hiatz, schlaf dein Rausch aus, Lump, alter, mir red'n morg'n a Wör'tl — g'freu' di'!" „Hiatz werd nit g'schlaff'n, Alte

dem Fremdenverkehr gewidmet ist; da fs Geld!" Dabei haut er zweiGuldenstückln hin auf den Schneidertisch. „Na, z'weg'n meiner", gibt die Schineiderin z'ruck, und schiebt das Geld in den Sack. Scha den stift'n kann der Schneider nit in sein Mords-Rausch, denn den Stoff hat ja der Mes ner selber bracht, hat sie sich gedenkt und ist in ihr Schlafkammer gangen. Hiatz hat der Schneider ang'fangt zu arbei ten. Leicht ist's freilich! nit g'wes'n, die viel'n Ziffern in sein Maßbüchl sein umeinand' ge tanzt

, als wenn sie lebendig wären. Der Schnei der hat frei lachen müssen. Aber schließlich ha ben sie der Pfarrmesner und der Lambrecht doch ein'g'fangen, und es hat auch gar nit lang Hergängen, da sind die Hosenteil zug'schnitten auf dem Schneidertisch g'legen. Der Pfarrmesner ist noch eine Weil dageblie- ben, hat aufgepaßt, daß der Schneider bei seiner Arbeit nit etwan einschlast, und wie er g'sehn hat, daß die Arbeit ihren Gang geht, hat er „Pfüat Gott" g'wunfchen und ist langsam heimzu. Der Schneider aber hat fleißig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 27.03.1918
Physical description: 8
hergestellt. Vor einigen Monaten fing Schneider aufs neue zu kränkeln an und mußte bald das Bett hüten. Der behandelnde Arzt ver- anlaßte die Ueberführung des Kranken in die Innsbrucker Klinik. Aber alle Kunst der Aerzte versagte gegen die tückische Krankheit; gestern früh trat die Katastrophe ein. Durch zwei Jahrzehnte stand Schneider in un serer Partei und Gewerkschaftsorganisation, und durch mehr als ein Jahrzehnt in Verantwort licher Stellung in unseren genossenschaftlichen Be trieben. Schneider

und leitete unter anderem mit großer Tatkraft eine Tarisbewegung der Buchdrucker. Die großen Strapazen, die er sich als pflichteifriger Funktionär auferlegte: bei Tag Arbeit im Betriebe, abends Sitzungen und Ver sammlungen, Samstags Bahnfahrten zu den Sek tionen, haben die nicht allzu feste Gesundheit des Mannes schon damals etwas erschüttert. ... Bei deOKandeskonfMnssr1-(M«urde Schneider auch in denpMmdrsvüvstvnda der -sdzialdemokratischen Par tei 4Wvählt,1« der er viele Jahre die Stelle des Kassiers

.bekleidete. Im Jahre 1907 wurde Gen. Schneider in den Vorstand der Arbeiterbäckerei be rufen und bald darauf übertrug der Vorstand und Aufsichtsrat diesem überaus befähigten Mann die Stellung eines Betriebsleiters und Buchhalters. In dieser Funktion blieb Genosse Schneider und arbeitete mit seiner ganzen Tatkraft an der schonen Entwicklung des Unternehmens zu einem moder nen, leistungsfähigen Großbetrieb. Als unsere Parteileitung die Gründung einer eigenen Drucke rei beschloß, um die „Volks-Zeitung

" in ein Tag blatt umivandeln zu können, wurde Genosse Schneider in das vorbereitende Komitee und spä ter als Firmen-träger (unsere Druckerei ist be kanntlich eine Kommanditgesellschaft) bestimmt, als der er bis zu seinem Tode unserer Druckerei Vorstand. Große Arbeit hat der zu früh Verstor bene unserem Unternehmen und auch der „Volks-. Zeitung" geleistet. Denn es war keine leichte Auf gabe, mit verhältnismäßig geringen Barmitteln eine Druckerei ins Leben zu rufen, und es kostete alle Anstrengungen

, das Unternehmen über alle Fährlichkeiten hinwegzubringen und so zu fundie ren, daß eine weitere ruhige Entwicklung nunmehr sichergestellt ist. Neben dem Genossen Orszag und Prachensky hat Genosse Schneider reichen Anteil an der geleisteten Arbeit und damit an der Entwicklung. In der politischen Organisation bekleidete Gen. Schneider viele Jahre — neben seiner Funk tion in der Landesparteivertretung — die Stelle als Leiter der Sektion Pradl. An den Vorberei tungen der ersten Reichstagswahl auf Grund

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 14.12.1890
Physical description: 8
sind. Vielleicht finden sich Manche unter den einstmals in Karlsbad Geheilten, welche den unglücklichen Bewohnern dieses Bade ortes mit einem kleinen Scherflein zu Hilfe kommen wollen. (Eingehende Spenden werden auch vom Stadtmagistrat Bozen angenom- lnen und ihrer Bestimmung zugeführt.) Im deutschen Reichstag bezifferte Staatssekretär Baron Maltzahn den Ueber- schuß in der Reichskaffe auf 10 Millionen Schneider und Ziegeldecker. (Eine lustige Geschichte vom „D'rcmkriegen.") Im Sauerlande lebt ein Schneider

und ein Ziegeldecker, sind recht gute Freunde zusammen, necken sich aber gegenseitig wie's nur immer geht, und ein Festtag ist es für jede», wenn er dem andern einen Streich spielen kann. Da einmal trifft es sich, daß die Beiden in einem und demselben Bauernhose beschäftig sind. Dem Schneider ist ein neues G'wandl für den kleinen Nazi übertragen, der Ziegeldecker hat am Dache anszubessern. In diesem Bauernhöfe ist heute nur die Bäuerin und und der kleine Nazl zu Hause, alle andern sind auf dem Feld draußen

. Der Schneider hat es bald weg, daß es heute zu Mittag Selchfleisch mit Kraut und Knödl gibt, und da das gerade des Ziegel deckers Leibspeise ist, so spekulirt er, wie er den selben auf gute Art darumbringen könnte. Endlich ist's Mittag. Die Bäurin wischt mit ihrer Schürze den Tisch sauber ab und meint: „Nazi, geh' ruf' den Ziegeldecker zum Essen." „Hat's gar nicht nöthig, der k.uin .Heut' nichts essen", mischt sich der Schneider darein. „Ja, warum denn uicht, fehlt ihm vielleicht etwas," fragt die Bäuerin

. Darauf der Schneider: „Er ist halt heut' sonv'l unwohl, so daß ihm zuweilen das warme Wasser aus dem Munde läuft- Er sagt aber, es macht weiters nichts, er hätt's schon öfter g'habt, wenn er Mittags fastet, vergehts schon wieder." Gut war's. Die'Bäurin that nichts mehr der gleichen und stellt das Essen auf den Tisch. Während sich's nun der Schneider unten recht gut schmecken ließ, war es dem Ziegeldecker freilich uicht gar wohl am Dache. Das Mittagläuten war längst vorbei, es schlug halb Eins

beschäftigt, fragt ganz arglos: „Na,. Meister, ist euch schon leichter? Der Schneider sagt, daß Ihr nichts essen könnt." Der Ziegeldecker wär' gewiß über den Schneider hergefahren, wenn er dagewesen wär', doch er be sinnt sich, hält sich zurück und meint: Ja, jetzt ist mir schon besser, könnt auch schon , was essen, wenn g'rad was wär'!" Sagt's und macht behutsam die Thür zu, denn in der Stube drinn sitzt der Schnei der. ...... „G'selchtes is kein's geblieben," bedauert die Bäurin. „Da hat sich<-dex

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.07.1891
Physical description: 8
. Frankreich hat es leicht, hier anzusetzen. Was es auf dem Gebiete der Zoll- und Finanzpolitik gethan hat und in der letzten Zeit thut, um dem italienischen Markte Schwierigkeiten zu bereiten, bedarf keiner Auseinandersetzung. Findet Italien dabei keine „Genannt der Klachel-Schneider!" „Iessas, der Klachel-Schneider!" rief der Seppel, „den hätt' ich bald vergessen." „Der hat Ihnen ja das Messer in den Leib gesteckt!" rief der Richter. „Aber sie haben's ja wieder herausgezogen

." „Sind Sie mit ihm in Feindschaft gewesen?" „Ah beileib' nit", sagte der Bursche. „Der Mirzl wegen ift's halt Hergängen. Wir haben sie halt jeder haben wollen." „Der Schneider und Sie?" „Ah nein, ich und der Simmerl. Und die Mirzl hat g'sagt: Den Stärkeren nehm' ich. Also haben wir halt wissen wollen, welcher der Stärkere ist." „Wie kam aber der Schneider dazu?" „Ja, der ist halt auch dabei gewesen!" „Mit dem Schneider sollen Sie ja gar nicht ge rauft haben", sprach der Richter. „Na freilich nit", entgegnete der Seppel schmun

zelnd, „da haben wir's schon so auch gewußt, welcher der Stärkere ist. Mit dem Ratz und dem Simmerl Hab' ich gerauft." „Und wie war es weiter?" Der Bursche zuckte die Achseln: „Wie soll's denn gewesen sein? Wir haben halt gerauft." „Fenster zerschlagen, hat ein Zeuge ausgesagt, heidenmäßig geschrien, mit den Fäusten aufeinander losgedroschen und zwei Stuhlfüße abgebrochen." „Na freilich, weil wir gerauft haben." „Und der Anton Pöllersberger?" „Ja — der Schneider", sagte der Bursche, „der hat zuerst

werde man einwenden, die Erntezeit sei die beste Zeit zur Abrichtung. Wenn dies der Fall ist, so be urlaube man 10 Percent der bereits ansge bildeten Mannschaft. Der Bauernstand verdiene die größte Berücksichtigung; der Bauer leidet „Wie hat er ihm geholfen?" fragte der Richter. „Halt aushelsen hat er ihm wollen, weil ich den Simmerl so aus dem Bauch bin gekniet und der Simmerl alleweil schreit: Du Gimpel, du druckst mir ja das ganze Bäusche! heraus!" „Und was hat der Schneider gemacht?" „Ich Hab' nichts gesehen

, ich?" fragte der Seppel entgegen. „Das Messer Hab' ich angeschaut. Ist ein langes Brotmesser gewesen, aber weiter nit abgebrochen." „Und das Loch?" „Das Loch in der Jacken hat der Schneider 'ja wieder zugeflickt." seit Jahren an dem Rückgänge der allgemein wirthschaftlichen Verhältnisse und verdiene als Gegenleistung für die kolossale Gut- und Blut steuer alle Berücksichtigung. Roser beantragte eine Resolution im Sinne seiner Ausführungen. Wie in Abgeordnetenkreisen verlautet, beab sichtigt die Regierung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 27.10.1922
Physical description: 8
inner halb der nächsten drei Monate zu befriedigen. Da- ■ ich mich nid)’ vergleichen. Ein verkrüppelter Schneider, der hat ja doch erst seine volle Leibes- krast." ! „Ach, Schneider sein woll ebenso fein wie Schwarzbrotbäcker," stammelte Bjerregrav nervös. „Schwarzbrot backen, das kann doch jede Bauern frau!" „Ja, fein, das glaub' ich, zum Kuckuck auch. Wenn der Schneidet 'ne Mütze näht, so hat er da bei 'Zeug für ein Paar Hosen für sich selbst übrig: darum find die Schneider immer so sein in Zeug

." >Der Bäcker redete tn die Lust hinein. „Sonst stehen doch eigentlich die Müller und die Bäcker in dem Ruf, zu mogeln." Der alte Bjerre grav wandte sich an Meister Andres und zitterte vor Erregtheit. Aber der junge Meister stand da und sah munter von dem einen zum andern, sein lahmes Bein schaukelte in der Luft. „Für den Schneider verschlägt nichts — da is zu Viel Platz in mir! sagte der Schneider, als er an einer Erbse erstickte. Oder wie ein anderes Sprich wort sagt — es verschlägt nichts mehr

als ein ^ Schneider in der Hölle. Das sind Kerle! Wir ken nen ja alle die Geschichte von der Frau, die einen ! vollausgewachsenen Schneider zur Welt bracht', ohne zu wissen, daß sie in Kindsnot war." - Jeppe lachte: „Jetzt könnt ihr wirklich aufhören: 'der eine gibt dem andern weiß Gott nichts nach." - „Na, und ich Hab' auch gar nich' die Absicht, j einen Schneider totzutreten, soweit es sich vermei- «den läßt — man kann sie ja man bloß nich' immer Jehen." Bäcker Jörgen hob seine großen Holz- Schuhe vorsichtig

kn die Höhe. „Aber sie sind ja ^keine Menschen — oder is hier auch bloß ein ^Schneider in der Stadt, der übers Meer gewesen äs? Da waren auch keine Männer dabei, als die j Schneider geschaffen wurden — ein Frauenzim- !mgr.stand im Zug in der Haustür, und da hatt' sie den Schneider weg." Der Bäcker konnte gar > nicht wieder aufhören, wenn er angefangen hatte, jemand zu foppen; jetzt, wo Sören verheiratet war, hatte er seinen ganzen Humor wiedergefunden. Bjerregrav konnte nicht dagegen an. „Sag

du von den Schneidern, was du willst," gelang es ihm endlich einzusügen. „Aber die Schwarzbrotbäcker werden nicht als Fachleute angesehen — nicht mehr ! als Waschfrauen! Schneider und Schuster, das sind doch ordentliche Zünfte, mit Fachproben und all dergleichen." „Ja, Schuster, das is ja nu allerdings was an deres," meinte Jeppe. „Von euch gibt es doch akkurat so viel Sprich wörter und Redensarten wie von uns." Bjerre grav zwinkerte verzweifelt mit den Augen. „So, es is doch nich' länger her als vergangenes Jahr

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 30.01.1892
Physical description: 16
Franz Ferdinand von Oesterreich Este ist in Oldenburg infolge einer Erkältung leicht erkrankt und wird voraussichtlich mehrere Tage das Zimmer nicht verlassen können. Der Erzherzog war Sonntag den 1 7. ds. nach Wien gereist, um dort am Montag dem Leichenbegängnisse deh FML. Baron Otto Gem- mingcn Guttenberg beiznwohnen und hatte sich Diens tag Früh wieder nach Oedenburg begeben. — D er Prozeß des Mörder-Paares Schneider hat am 25. ds. Mts. vor dem Wiener Geriete seinen Anfang genommen. Der Anklage

entnehmen wir Folgendes: Franz Schneider habe in der Nacht vom 25 . zum 26. Mai 1891 die Johanna Stoiber im Haspelwalde bei Neulengbach vergewaltigt und in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni 1891 der Dienstmagd Anna Gyurics Gewalt anzuthun ver sucht. Im Juni 1891 habe Schneider in der Absicht, sich der Habseligkeiten der Rosalia Kleinrath zu be mächtigen, dieselbe im Walde nächst Christophen bei Neulengbach ermordet, in gleicher Absicht habe er auch die Marie Hotlwagner im Dreiföhrenwalde bei Neu lengbach

und die Friedrike Zoufar im Haspelwalde ermordet. Rosalia Schneider hat bei diesen Morden mitgeholfen und die geraubten Sachen verborgen und veräußert. Die Anklage hebt hervor, daß Schneider und seine Gattin bei ihren Unthaten eine ungewöhn liche Gefühllosigkeit bekundeten, sie waren nach der Verübung derselben immer bester Laune und ärgerten sicb nur über die Geringfügigkeit ihrer Beute, welche allerdings zur Größe ihrer Verbrechen in schreiendem Mißverhältnisse stand. Franz Schneider beschuldigt sein Weib

, es hätte ihn durch Anrathen zu seinen Unthaten verleitet und bei dem Morde der Maria Hottwagner die Hand angelegt. Ueber den Vorhalt des Untersuchungsrichters, warum er diese Angaben nicht im Anfänge der Untersuchung gemacht habe, äußerte er, „er habe geglaubt, seine Frau sei nicht mehr am Leben und er werde so d'rauskommen." Rosalia Schneider bezeichnet diese Angaben ihres Mannes als unwahr und erfunden Als der P äntent die Angeklagte Schneider frug, ob sie sich schuldig be enne, antwortete

sie: ..In manchen Punkten ja, in vielen aber nicht." — Sie leugnete, sie bei den Mordthateu unmittelbar zugegen gewesen sei, bestritt überhaupt jedes tbäiige Eingreifen ihrerseits und lächelte höhnisch zu den, sie belastenden Auslagen ihres Gatten, der, leidenschaftlicher in W,.: und Gcberden als sie, wiederholt betheuerte, sie sei die geistige Ur heberin und absolute Leiterin der Greuelthaten gewesen. Hauptsächlich bestritt er noch, seine Opfer durch Er würgen geködtet zu haben. Schneider bekennt sich über die Frage

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 06.02.1892
Physical description: 8
, zur Aus führung gelangt, ist noch unbestimmt. Jetzt, da nach Aussagen der Arzte eine Katastrophe beim kranken Könige Otto als nahe bevorstehend gilt, zögert man, den Prinzen Rupert für längere Zeit außer Landes ziehen zu lassen. — Der Wiener Mordprozeß Schneider Im weiteren Verlaufe des Verhöres stehen sich die beiden angeklagten Gatten mit großer Gehässigkeit gegenüber. Jedes der Beiden will sich durch Beschul digungen gegen den andern Theil möglichst entlasten. Im Laufe der Verhandlung tauchte

- gelten. Als Zeuginnen treten zahlreiche Mädchen aus, die dem Ungeheuer ins Garn gehen sollten und von ihm bereits in der bekannten Weise für einen guten Dieuftplatz angeworben worden waren, die ihm jedoch glücklicher Weise entwischten. Die Gleichartig keit dieser Fälle mit den Anwerbungen der Kleinrath und Zoufar läßt vermuthen, daß der Unmensch auch diese Mädchen erwürgt hätte, wenn sie nicht ein günstiger Zufall, oder der Umstand, daß ihnen Schneider verdächiig erschien, vor diesem Schicksal

be wahrt haben würde. Die Verhandlung ergiebt, daß Schneider seine industriöse Thätigkeit mit größtem Eifer betrieb, und z. B. in der Zeit vom 24. bis 30. Mai nicht einen Tag vorübergehen ließ, ohne sich an Dienstmädchen heranzumachen; auch in der Zeit vom 13. bis 20. Juni entwickelte Schneider eine rührige Thätigkeit. Das Urtheil wurde am Freitag den 29. Januar gefällt und lautete dasselbe bei Franz Schneider auf schuldig des tückischen Raub mordes. Die Mitschuld der Rosalia Schneider an dem Faktum

Kleinrath wurde einstimmig verneint, die Mitschuld der Schneider am Morde der Hottwagner wurde einstimmig bejaht, jedoch mit Ausschluß dessen, daß sie Hand angelegt und der Hottwagner die Hände gehalten habe, die Mitschuld am Morde der Zousar wurde einstimmig bejaht. — Rosalie Schneider ver nahm das Verdikt gefaßt, Franz Schneider wurde bleich. Auf die Anfrage des Präsidenten, ob einer der Angeklagten etwas zu sagen habe, erwiderte Ro salia Schneider: „Ich möchte meinem Manne nur noch ein Wort sagen

: er solle in seiner letzten Stunde die Wahrheit sagen!" — Präs.: „Das Beweisver fahren ist geschlossen, und ich darf auf dasselbe nicht mehr zurückgreifen." Der Gerichtshof verurtheilte Franz und Rosalia Schneider zum Tode durch den Strang. Das Urtheil ist zuerst an Rosalia Schneider zu vollstrecken. — Die beiden Angeklagten hörten das Urtheil ruhig an. — Eine merkwürdige Kuh. Ein Bauer saß kürzlich in einem Wirthshause irgendwo in Deutsch land und studirte die Anzeigen der dort aufliegenden Zeitungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 23.07.1936
Physical description: 8
ein ungewöhnlicher Betrug und eine Erpressung verübt. Zwei Brüder, die Privatbeamten Franz und Robert Schneider, begaben sich arif Anraten eines dritten Bruders, Martin Schneider, mit dem Privatangestellten Heinrich Herter in die Privatordination des Chefarztes und erzählten ihm eine er achtete Geschichte. Einer feiner Patienten namens Schäfer. * Ciger-Nordwand dem der Chefarzt eine Geldspende gewährte, sei nach Deutsch land geflüchtet, doch an der bayrischen Grenze nächst Schär ding verhaftet worden

. Man habe bei ihm eine national sozialistische Spendenliste entdeckt, auf der neben anderen Aerzten auch sein Name sich befindet. Ein beim Bezirks gerichte Schärding diensttuender Heimwehrmann habe sich diese Liste angeeignet und verlange nun für ihre Ausfolgnng 20.000 S Belohnung. Die Brüder Schneider seien bestrebt, auf Betreiben eines aus Deutschland eingereisten Dr. Helfert die Angelegenheit zu ordnen. Um den Betrag von 20.000 8 aufzübringen, hätten sie bei aller, in der Liste aufscheinenden Persönlichkeiten

eine Sammlung eingeleitet. Nun war der Arzt als Wohltäter bekannt, er pflegt häu fig arme Studentei,, notleidende Künstler, Angehörige ver storbener Aerzte und andere Bedürftige mit Geld zu unter stützen. Auch dem Martin Schneider, der sich ihm als Schä fer vorgestellt hatte, hat der Chefarzt eine Geldspende ge währt. Martin Schneider machte sich diesen Umstand zunutze und verübte mit seinen Brüdern den gewissenlosen Betrug. Denn an der ganzen Geschichte, die den, Arzt aufgetischt wurde, war nicht ein Wort

wahr. Der Chefarzt befürchtete jedoch, daß mit seinem Namen Mißbrauch getrieben worden sei, daß er Ungelegenheiten haben könnte und er gab deshalb dem Betrüger die verlangten 2500 8, weiter der Schwester der Brüder Schneider, der Vertreterin Hermine Schneider, für einen angeblichen Wagner, von dem gleichfalls eins Preisgebnng des Namens angeblich zu besorgen war, weitere 800 8. In diesem Falle hatte Hermine Schneider mit Unter stützung ihres Bruders Franz erpresserische Drohungen an gewendet

. Nachher erzählten die Brüder Schneider ihrem Bekann ten Rudolf Brozek im Kaffeehaus von den, gelungenen Beutezug. Brozek machte dem Chefarzt hievon Mitteilung, woraus dieser sofort die Strafanzeige erstattete. Die drei Brüder Schneider, Heinrich Herter und der, Elektriker Konrad Jungwirt hatten sich vor einem Schössen-- senat unter dem Vorsitz des Oberlandesgerichtsrates Doktor' Mihatsch wegen Verbrechens des Betruges zu verantworten, Jungwirt wurde der Mitwirkung an dem Schwindel bezich tigt. Franz

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 30.01.1892
Physical description: 8
Nr. 24. Angekl.: Da» weiß ich nicht. Präs.: Hat sich-die Kleinrath gewehrt und ge schrien? — Angell: Nein. ES erfolgt hierauf eine bewegte Scene zwischen dem Ehepaar Schneider, welche sich gegenseitig auf fordern, die Wahrheit zu sagen. Rosalia Schneid er: Schau, sag'doch um Gottes- willen die Wahrheit l Franz Schneider: I sag' die Wahrheit! Rosalia Schneider (zu Franz Schneider): Ich sage dieWahrheit, ich bin das lebendige Opfer von Dir. Franz Schneider: Du lügst, sag' doch die Wahrheit

. Rosalia Schneider: Ich hab'Gott sei Dank eine Schand (Schamgefühl) im Leibe. Die Eltern der Ermordeten Kleinrath, die Gärtners leute Martin und Anna Prösch. agnosziren die Kleider ihrer Tochter. Der Präsident ruft die Frau Prösch zu sich und zeigt ihr den Haarzopf, der aus der Stätte des Mordes gfunden wurde. Sie nimmt venselbe» mit zitternder Hand und bittet, ihr dieses Letzte, was von ihrer Tochter zurückgeblieben, zu lassen. Präs.: Ja, ja, wir werden Ihnen denselben schicken

sie ja nicht gesehen? Barbara: D ie Stimme war so. Präs.: Also eine Frauenstimme. — Und wie waren denn die Worte? Barbara: „Kommt's zu Hilfe, h elft's mir/ Präs.: DaS hast Du deutlich gehört? — Bar bara: Deutlich. — Präs.: Und hat's mehrmals gerufen? — Barbara: Ja. — Präs.: Wie, durch längere Zelt haben die Rufe gedauert? Barbara: Durch längere Zeit. Die Kinder liefen, über alle maßen erschrocken, davon — nach Hause, um die Sache zu melden. Aus allen Aussagen leuchtet hervor, daß Schneider mit unglaublicher

und öffnet dort eine Schachtel oder ein Kistche», dem er den Schädel der Ermordeten entnimmt. Franz Schneider neigt den Kops mit sichtbarer Hast zur Seite. Er sieht starr zu Boden — vielleicht das erste Mal in dieser Verhandlung, denn sonst schweifen seine Blicke musternd im Saale herum oder hasten aus irgend einem Gesichte Doch diesmal, wie gesagt, sieht er zu Boden. Seine Frau ist leicht zusammen gezuckt — Der Schädel ist stark gebräunt. Die zwei oberen Schneidezähne sind länger

als die anderen und ragen stärk hervor. An dieser Abnormität wurde bekanntlich der Leichnam als der der Kleinrath erkannt; und auch ldie Zeugin Kastenhofer agnoszirt die traurigen Reste. Nun kommt aber ein Augen blick, da Schneider das böse Beweisstück doch ins Auge.,fassen muß. Der Präsident ruft ihn aus und spricht: Hier am. Schädel.befindet sich die rothe St e ll«, H ie r. Es'scheint .daher, daß Sie, ehe Sie Weraner Zeitung. sie erwürgt haben, ihr einen Schlag auf den Kops versetzten? Angekl.: Nein

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Der Arbeiter
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Page 12 of 16
Date: 19.03.1911
Physical description: 16
einließe, solange er aus wäre, M mal iört also davon Nun kam ein Schneider vor den Himmel. Der klopfte an. *l an ( Peter fragte, wer da wäre und was er wollte. — Der SchMrei sagte: „Ich bin ein Schneider und wollte gern in den Himmellamm St. Peter sprach: „Ich darf niemand einlassen; denn unser HeMd c ist nicht daheim, und wie er wegging, verbot er mir, ich stilisier El vergessen und niemanden hereinlassen, dieweil er aus wäre." toet Aber der Schneider ließ nicht nach, St. Petern zu bitten

, bi« Wg ihn hineinließ, doch mit der Bedingung, er sollte in einem ftjg j, hinter der Tür fein züchtig und still sitzen, damit, wenn unsere ^ gott käme, er seiner nicht gewahr werde und nicht zornig Das verhieß der Schneider und setzte sich in den Winkel hintan: c Türe nö " M Aber sobald St. Peter vor die Türe hinausging, stand,. Schneider auf und ging überall im Himmel herum und besät*6'*! eins nach dem andern. Zuletzt kam er zu vielen schönen und Mdl baren Stühlen. In der Mitte von ihnen stand ein ganz goldckhr

Sessel, der mit lauter Edelsteinen besetzt war. Er war auch ßuer höher als die andern Stühle alle. Ein goldener Fußschemel lei d vor ihm. Auf diesem Sessel saß unser Herrgott, wenn er i)% nn war. Der Schneider stand still vor dem Sessel eine gute SBcilt sah ihn beständig an. Er gefiel ihm am allerbesten von allen. V nun ging er hinzu und setzte sich in den Sessel. Wie er dam>, 7 , sah er unter sich, und sah alle Dinge, die auf Erden geschahen. i+‘, anderm aber sah er ein altes Weib, das gerade

ihrer Nachbarin Mq Bund Garn stahl. Darüber erzürnte sich der Schneider, ergriff Witte goldenen Fußschemel und warf ihn nach dem alten Weib durch Md Himmel auf die Erde. Da er nun den Schemel nicht mehr Me g, konnte, schlich er fein sachte aus dem Sessel und setzte sich it% st hinter die Tür an sein altes Ortlein und tat, als wenn % e , geschehen wäre. j tre Als nun unser Herrgott wieder heimkam, ward er MM« Schneiders nicht gewahr; als er sich aber in seinen Sessel setzte,;^ ihm der Schemel ab. Da fragte

er St. Peter, wo sein Schemel! ( gekommen sei. — St. Peter sagte, er wüßte es nicht. — Da er weiter: „Wer ist dagewesen? Hast du niemand bereingeM^ — Er antwortete: „Ich weiß niemanden, der hier gewesen ist,! W ein Schneider, der sitzt noch da hinter der Tür." — Da fragte : „bl Herrgott den Schneider und sprach: „Wo hast du mir mein' SG hingetan? Hast du ihn nicht gesehen?" — Der Schneiderei gab mit Furcht und Zittern Antwort und sprach: „Ich bin itt to- Sessel gesessen und Hab gesehen, wie da unten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 12 of 16
Date: 27.08.1915
Physical description: 16
!" „Bin neugierig, was Du trieb'n hast, wenn er Dir in 'n Weg kömma war!" meinte spöttisch ein Bauer. „I? — Ang'schaut hält' i ihn voll Verach tung vom Kopf bis zum Fuatz — mein Moani- gung hätt' i mir denkt, weil i mit an Zuchthäus ler mich nit weita einlaß — und dann — dann — wär i mein Weg's ganga! Der Sepp hätt' sich schama müass'n auf seina Lebtag!" Der Schneider war aufgestanden und hatte sich in Positur geworfen, um zu zeigen, daß er Manns genug sei, Jemand seine Meiniguna ohne Scheu ins Gesicht

zu schleudern. Lachend schauten die Bauern auf ihn, den Helden, dessen Mut bis zur totalen Verachtung eines andern Jndividiums sich versteigt. „Bist doch a Teufelskerl, Gori!" rief der Gablerflori. „Doch hätt' sich der Windsepp doch in Bod'n nein verkrocha vor lauta Schama und Fürcht'n, wennst Du zuafällig unterkömma warst! I woaß nit, warum d' Leut dann all weil sag'n. Du häst koa Schneid und tatst allweil alle Heilig'n anruaf'n vor lauta Furcht, wennst bei der Nacht hoamgehst!" Der Schneider fuhr

wieder auf, diesmal auf das Aergste in seiner Ehre gekränkt. „Was Leut? I fürcht'n? Wer kann dös sag'n? Her amit, dem Lug'nbeut'l werd is verzähl'n, ob sich der Schneider von Sachsenkam fürcht! I tat iahms nit rat'n, daß er mir unter d' Händ kam! t u jeder Stund in der Nacht geh' i durch a jed's olz und g'fehlt wär's um den, der mir in den Weg kam! Jan — Leut, der Lampt mit seim Spetzl, dem Schwarz'n, wenn mir bei der Nacht unterkäm — g'fehlt wär's um alle zwen! G'fehlt wär's Leut — dös sag' enk

i, der Scyneroergori von Sachsenkam, weil i nix fürcht!" Die Gäste hatten noch eine Weile ihre Kurz weil mit dem furchtlosen Schneider, besten „Schneid" sich mit jcher frifchen Maß Dier um einige Grade steigerte; als aber die Kellner * er klärte, daß das Faß leer sei und nicht mehr an gezapft würde, brachen alle auf und gingen, einer oder der andere mehr oder minder schwankend, ihren Behausungen zu. Der Schneider war der Letzte; der Gablerflori rief ihm vor dem Wirts- Hause noch zu: „Paß auf fein

, daß Dir der Lampl und sein Spetzl nit unterkommt durch's Allgäu durch!" „Soll'n nur kömma — der Schneider is schon da! Leut — da geht's nit guat oba — g'fehlt is um iahna!" antwortete der Schneider furcht los. Der schmale Fußweg, der quer durch die Fel- der und dem Walde von Reichersbeuern nach Sachsenkamm führte, kam heute dem Schneider sonderbar krumm und holperig vor; er lief ihm immer unter den Füßen davon, bald war er links, bald rechts, bald ging er auf- bald abwärts. Doch meinte Gori, sich ganz gewiß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 6
Date: 24.08.1955
Physical description: 6
Oie Köpenickiade des Schusters Karl Schneider . und noch drei Sittlichkeitsverbrechen Tödlicher Sturz in die Gletscherspalte dürfte mit Menschenkenntnis nicht gerade übermäßig ausgestattet gewesen sein, denn auf die Unschuldslamm-Miene des „Doktors“ fiel er glatt herein. Schneider wollte sich auch als Organist zur Verfügung stellen, erschien aber nie, wenn er gebraucht wurde. Vorerst hatte der Seelsorger keinen Grund seinem Jugendführer zu mißtrauen, denn wenn er an wesend war, verstand

es Schneider ausge zeichnet, den Scheinheiligen zu spielen. Aber der vertrauensselige Geistliche wäre bald aus allen Wolken gefallen, als er einmal seine Pfarrjugend Schlagerlieder singen hörte, de ren Text selbst die saftigsten 08 15-Dialoge zu harmlosen Witzeleien degradiert hätte. Der Einstudierer dieser Lieder aber war der „Herr Doktor“. Da begann auch der Seelsorger etwas aufmerksamer zu werden. Nun folgte Schlag auf Schlag. Schneider studierte mit der Pfarr jugend ein Theaterstück

ein, das sich bezeich nender Weise „Der Gerichtssaal“ nannte. Das Theaterstück benützte Schneider, um sich als „Regisseur“ den Jugendlichen zu nähern. Die Heimabende des Jugend Verführers waren mit Schilderungen vom Besuch der Freudenhäu ser und von seinen Beziehungen zu den Frauen in den verschiedensten Ländern ausgefüllt. Dem Seelsorger blieb nichts anderes übrig, als seinem Jugendführer vor den Buben die Maske vom Gesicht zu reißen. Der Schaden, der aber inzwischen schon entstanden war, ließ sich freilich

nicht mehr reparieren. Ein Teil der Jugendlichen war schon verdorben worden. Nun stand also der „Fedei iner“ von eigenen Gnaden vor dem Richter und wartete nur mit einem Positivum auf: Daß er alle ihm zur Last gelegten Taten gestand. Aber bei all dem ver ließ ihn seine gesunde Portion Humor nicht. Ueber seine Schwindeleien mußte er selbst lachen. Daß ihm ausgerechnet der „kleine Rechtschreibfehler“ die achte Aburteilung einbringen sollte, stimmte ihn irgendwie traurig. Schneider

hatte sich auch noch wegen un sittlicher Handlungen zu verantworten, die er an einem ihm unterstellten Lehrling beging. Der Staatsanwalt forderte besonders. deshalb strengste Bestrafung, weil sich Schneider stets an Jugendlichen verging. Das Gericht er kannte ihn in allen Anklagepunkten schuldig und verurteilte ihn zu dreieinhalb Jahren schweren, verschärften Kerkers. den bis Ende 1954 in homosexueller Weise. Karl wurde nach seinen Angaben im Alter von sieben Jahren von einem Soldaten miß braucht. Er selbst bezeichnete

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 19.08.1931
Physical description: 6
. b. INf-bechstrnße Ml, z-rnruf B 22+29. / v°Mp°rf-lf-n.K°n,° 92.877. / anfg-N,,«- AnMndlgnngen In leftlell. <M Mil einem «r-nz-und einer Aumm» fenMiÄ gemncht Answ-rt-g- Anzeigenannahmestelle: «eft-rreichifche Anzeigen-Ges-Uichaft A.-G.. Wie«. L, Brandstaffe 8. Fernruf v SS-S-SS. Nr. 188. Innsbruck, Mittwoch, Uen 19. Nugust 1931 19. 7ahrg. Ein dritter Aalsmann-Vrozetz? Vas Gesuch um Wiederausnahme des Bersahrens und die Strafanzeige gegen Johann Schneider beim Landesgerichte überreicht. Innsbruck

Johann Schneider, der angab, den Mord an dem alten Halsmann begangen zu haben. Das Wiener Landesgericht hat jedoch den Angaben Schnei ders keinen Glauben geschenkt und überdies zog Schneider seine Selbstbeschuldigung zurück, so daß er schließlich vom Morde freigesprochen und wegen V o r- schubleistung verurteilt wurde. Nunmehr haben die Anwälte Philipp Halsmanns: Doktor Franz Peßler in Innsbruck und Dr. Ernst Ruzicka in Wien, am 17. Juli eine neuerlicheAnzeige gegen Johann Schneider erstattet

und am heutigen Tage dem Straflandesgericht in Innsbruck den Antrag überreicht, das Strafverfahren gegen Philipp Halsmann wieder aufzunehmen. ^ In dem Antrag bezeichnet H a l s m a n n als Ursache für seinen Schritt, daß es das Fürchterlichste ist, als unschuldig Verurteilter weiterleben zu müssen. Er unterbreite daher dem Gericht folgende zwei Wiederaufnahmsgründe: 1. Mit bezug auf die Strafanzeige gegen den Hilfs arbeiter Johann Schneider: Das Geständnis Johann Schneiders sei an sich auch ohne Bezugnahme

auf dessen Schuld eine neue Tatsache, die die Wiederauf nahme begründet. Der Antrag will nicht betonen, daß Johann Schneider selbst der Mörder Max Halsmanns ist, sondern nur, daß seine Angaben über die Tat der W a h r- heit entsprechen. Wenn nun die Angaben über die Tat unbewiesen und die Angaben über den Täter unbewiesen sind, so müsse eine Verurteilung Schneiders wegen Vorschub leistung erfolgen, was im ersten Prozeß Schneider ge schehen sei. Wenn jedoch die Angaben Schneiders über die Tat und die Angaben

über Schneider als Täter bewiesen seien, dann müsse derProzetzSchneiderwiederaufgenom- men werden und die Rehabilitierung Philipp Halsmanns automatisch erfolgen. Wenn schließlich die Angaben Schneiders über die Ta 1 bewiefen, die Angaben über den Täter unbewiesen bleiben, so müsse eine Wiederaufnahme des Halsmann-Prozesses erfolgen. Das Wiederaufnahmsgesuch stützt sich auf diese Eventuali tät, daß S ch n e i d e r s T a t s ch i l d e r u n g w a h r ist, ohne daß seine Täterschaft bewiesen erscheint

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 14.10.1932
Physical description: 6
und in Innsbruck an einen italienischen Mittelsmann weitergab. Schon im Jahre 1923 hat P. wegen dieser Tätigkeit die bayerische Gerechtigkeit zu spüren bekommen, indem er in München sieben Wochen Gefängnis und 40 Millionen Mark Geldstrafe erhielt. Aber die Verlockung war doch zu stark, um für immer dem einträglichen Nebenerwerb zu entsagen. Daher stöhnte P. auch noch in späteren Jahren bis in die jüngste Vergangenheit dem Coffeinschmuggel. Man hätte davon kaum etwas erfahren, wenn nicht der Schneider meister

P. mit einem Kaufmann P. aus Innsbruck in einen Konflikt geraten wäre. Der Kaufmann war im November v. I. mit dem betriebsamen Schneider bekannt geworden und hatte bei ihm für sich einen Mattel, für einen Sohn einen Anzug gegen 100 8 und einen Smoking für einen anderen seiner Söhne bestellt, und 100 8 angezahlt. Nach einiger Zeit erschien der Schneider bei seinem neuen Kunden, Erzählte ihm, daß er die Stoffe bereits bestellt habe, jedoch zu deren Auslösung einen größeren Betrag benötige. Zu diesem Zwecke erbat

und erhielt der Schneider vom Kaufmann ein Dar lehen von 620 8. Damit verschwand der Schneider und der Kaufmann erhielt weder die bestellten Anzüge noch die Stoffe noch fein Geld. Als längere Zeit vom Schneider nichts zu hören war, begab sich der Kaufmann mit seiner Frau gegen Weihnachten v. I. nach Zirl, um Nachschau zu halten. Er fand den Schneider nicht zu Hause und erfuhr von dessen Frau, daß ihr Mann nach Hochzirl spazieren gegangen sei. Man holte nun gemeinsam den Schneider

ein, der sich bei seinen Kunden entschuldigte, daß er wegen eigener Erkran kung und Erkrankung eines Gesellen nicht dazu gekommen sei, die Arbeit zeitgerecht zu liefern, er habe aber den Stoff für den Anzug, der ein Weihnachtsgeschenk für den Sohn des Kaufmannes darstellen sollte, einem Eisenbahner übergeben, der aber den Kaufmann in Innsbruck nicht angetroffen habe und daher den Stoff noch s e l b st v e r w a h r e. Wie oie Anklage ausführt, hat der Kaufmann noch ein mal selbst in Zirl versucht, vom Schneider die Ware

nun zu seiner Rechtfertigung eine interessante Geschichte: Der Kaufmann P. habe ihm die 720 8 nicht als- Anzahlung für bestellte Schneiderwaren gegeben, sondern — zu Schmuggel- zwecken. Der eine Teil des Geldes sollte zur Deckung der Kleider rechnung, der andere eben für den Schmuggel verwendet werden. Der Gewinn sollte dann g e t e i! t werden. Der Schneider habe nun tatsächlich von einem Münchner Invaliden — dessen Name der Angeklagte in echtem Schmugglerkorpsgeist trotz des Drängens des Staatsanwaltes durchaus

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Tiroler Post
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Page 9 of 14
Date: 28.09.1901
Physical description: 14
Hab'. I war die längste Zeit bei aner Reinigungsg'sellschaft ang'stellt und Hab' in die schönsten Geschäfte die Auslagfenster und Thüren g'waschen. Maust, dass dö Profession was gilt beim Militär?" Der Ferdl lachte. „Freundl, damit kommst net weit. Aber könnt'st denn net angeb'n, dass d' bei ein' Schneider g'arbeit hast." „Bei ein' Schneider? Aber Bruder, i Hab' mei Lebtag ka Nadel net in der Hand g'habt. I glaub', könnt' net amal einfadeln." „Geh' zu. An' Knopf wirst scho annah'n kinna, mehr brauchst net

? Was sind denn Sie, Greiner?" „Schneider!" „Na — endlich! Das is a Red'. Treten S' aus, Greiner, 's g'freut mich, dass ich mich in Ihnen net 'täuscht Hab'. Sie haben mir gleich so verwendbar ausg'schaut!" Als die Musterung zu Ende war, stand neben Greiner noch ein rothbackiger, breitschulteriger „Böhm", der als Schuster declariert hatte, vor de^ Front. Sonst lauter unverwendbares Mate- L \. Der Herr Feldwebel rang die Hände, bei Professionisten — na der Hauptmann wird > Eselsfreude haben. Das reicht ja net amal

! für den dringendsten Bedarf hin. Wünsch gute Nacht." In ddr That war die freudige Ueberraschung des Herrn Hauptmannes keine sehr lebhafte. Er knurrte einige wenig schmeichelhafte Bemerkungen über das löbliche Regimentscommando in den Bart. „Einen Schneider und einen Schuster, davon soll meine Compagnie fett werden?" Es war in der That 'eine starke Zumuthung. Dann ließ sich der Herr Hauptmann den Schneider Georg Greiner vorführen. „Sie sind jetzt mein einziger Schneider, ich kann Sie nicht einmal die Abrichtung

Hauptmann da, um nach seiner Kopfbedeckung zu sehen. Er witterte Unheil. „Mir scheint gar, der Racker — " „Herr Hauptmann, bitt' g'hursamst — „Ein Loch hineingebrannt! Und Sie wollen ein Schneider sein? Na, Ihnen will' ich heim leuchten!" Und wüthend schritt er mit der defecten Mütze davon. Aber als hätte der Brandgeruch alle Nasen in der fünften Compagnie bedenklich gekitzelt, eilten sie nun alle herbei, welche dem neuen Compagnie schneider eine Arbeit anvertraut hatten. Der Herr Feldwebel riss

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.11.1932
Physical description: 8
,Elisabethstraße 9/11., Fernruf B 22*4«29 / Postsparlassen-Konto 52.677 / Entgeltliche Ankündigungen im Textteile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Oesterreichische Anzeigen-Gesellschaft A.-G^ Wien. l.. Brandstätte 8. Fernruf U 22-5 95. Zwischenfälle im Handelsministerium. Der Slrahenbanreserent Dr. Schneider zur Disposition gestellt. Wien. 4. November. (Priv.) Im Handelsministerium kam es vor einigen Wochen

zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Minister Iakoncig und dem Straßenbaureferenten Mini sterialrat Dr. S ch n e i d e r, die zur Folge hatten, daß Schnei der auf der Stelle suspendiert und zur Disposition gestellt wurde. Dieser Vorfall wird heute in sehr tendenziöser Weise in einem Artikel der „Arbeiterzeitung" aufgerollt; dabei wird behauptet, daß Ministerialrat Dr. Schneider von Minister Dr. I a k o n c i g deshalb suspendiert wurde, weil er sich geweigert habe, einen Auftrag des Ministers a u s- zuführen. Der Minister hätte

, zu den gegen ihn erhobenen schweren Vor würfen Stellung zu nehmen. Von informierter Seite wird mitgeteilt, daß die Sus pendierung Schneiders unter ganz anderen Voraussetzungen erfolgte. Schneider war als Leiter der Straßenbau- abteilung der Referent des Ministeriums in der Frage des Baues der G r o ß g l o ck n e r st r a ß e, der seinerzeit den Gegenstand scharfer Diskussionen in der Oeffentlich- keit bildete. Von Ministerialrat Schneider stammte jenes G ut- achten, das die K o st e n des Baues mit 12 Millionen Schil

Dr. Iakoncig und dem Straßenbaureferen ten in der Frage eines Auftrages entstanden ist, der damit endete, daß Schneider zur Disposition gestellt wurde. In maßgebenden Kreisen hält man es für ausgeschlossen, daß Dr. Iakoncig im Interesse irgend eines Firmenauf- träges interveniert hätte und glaubt, daß die Meinungsver schiedenheiten zwischen dem Leiter des Ministeriums und dem zuständigen Referenten auf rein sachlicher Basis beruhen. Dr. I a k o n c i g soll der „Arbeiterzeitung" zufolge Schnei der gefragt

haben: „Sie trauen Ihrem Minister nicht?" worauf Schneider zu verstehen gab, daß er dies wirklich n i ch t t u e. Darauf habe der Minister Schneider auf gefordert, sein Zimmer zu verlassen und sofort die Suspen dierung Schneiders durchgeführt. Vorläufig führt Ministerial rat W a g n e r die Agenden Schneiders. Auch andere Fachleute im Handelsmini st erium sollen abgebaut werden. Der bisherige Leiter des Lust amtes, Ministerialrat'Dr. Augsten, amtiert derzeit nicht, ebenso hat der Leiter der Kraftwagenstelle

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 10
Date: 09.02.1924
Physical description: 10
, süß und aro matisch der „Echte Andre Hofer" ist u. nehmen keine noch so laut angeprieseneNachahmung mehr ! ein, daß der Schneider fast bedauerte, so leicht davon zu kommen. „Arbeit für einen Schneider," sagte der Schmied. Das nahm der Schneider beinahe übel. „Schmied oder Schneider", sagte er und warf den Unterschied mit einer Handbewegung weg, die zeigte, wie leicht er war. „Mann ist Mann; und wär's nicht um einer schwachen Weibskreatur wegen, das Ding wär' für mei nen tehrjung zu gering

." Aber so verächtlich blickend er nun zwi schen die Handhaben trat, geschah's doch mit dem Entschluß, seine ganze Araft aufzubieten. Denn herausfliegen sollte der Aarren, so leicht wie ein Vogel, aus dem Schmutz. Und gewiß ! Wäre der Schneider so energisch wieder auf gestanden, als er sich bückte, es wäre so ge schehen. Aber er stand gar nicht wieder auf, wenigstens mit dem Aarren nicht. Wie er auch bald mit der einen, bald mit der andern Schul ter, bald mit beiden zugleich auftauchte, wie er das Tragband bald

nach oben, bald nach unten schob, der Aarren flog nicht, er stand wie angewurzelt. Wütend sprang der Schnei der endlich allein wieder empor. „Vexation!" schrie er. „vexation ! Ich weiß, was einer er heben kann. Aber die Wirtin hat nicht vergeb lich gred't. Da ist was Extras aufgepackt." Die Heiterethei sagte: „Ja,sechs Schneider." Der Weber aber schämte sich in der Seele seines ganzen Geschlechts, daß er den Schnei der voran gelassen. Zornig schob er ihn aus dem Aarren und sich selbst hinein

kann nicht ausgenom men werden. Den Betrag bitte in der Berw. zu be heben. er in die Hände, aber nicht wie der Schneider, sondern wiee in Mann. Nun faßte er die Hand haben daß die langen Finger erblichen; nun tauchte er nieder, als gält's, den Aern der Erde zu stürmen ; nun rannte er gegen den Aarren wie ein wütender Elefant; nun — ja, nun lag er mit der Nase auf der Last und mit den Amen in der Pfütze. Der Aarren stak so fest als zuvor. „Ein himmelverbrenntes Donnerwetter!" fluchte nun auch der Weber

, indem er sich aus reckte und den Schmutz von den Anien abstrich. „Der Schneider hat recht. Lug und Trug! Teufelsmädle, du hast noch was Aparts auf gepackt. vexation ist's, vexation!" „Ja, freilich," sagte die Heiterethei, „der ist vexiert, der sich auf ein so starkes Werk zeug verläßt, wie Ihr eins seid." Der Schneider und der Weber fluchten und renkten sich die Arme und die Beine zurecht; der Schmied aber lachte so fürchterlich, daß die Heiterethei ihn nicht ansehen durfte, wollte sie ernsthaft bleiben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 20.02.1952
Physical description: 6
feidmedaitte flk Otfmae Scheidet 2. Stein Eriksen, 3. Guttorm Berge (beide Norwegen) — Senger ließ ein Tor aus, mußte Spiß riß die Bindung! Nun ist es einem unserer für Silber, und Bronzemedaillen in aller Welt berühmt ge wordenen Herren, ganz entgegen der Tradition, doch noch knapp vor Torschluß, beim gestrig«» letzten alpinen Herrenbewerb, dem Spezialtorlauf, gelungen, die Goldmedaille für Oesterreich zu erringen. Unser verläßlichster Fahrer Othmar Schneider aus Lech versetzte

schnellste gewesen, und zwar mit Abstand! Hans Senger, der sich im ersten Lauf für eine Medaille empfahl, setzte im zweiten Lauf alles auf eine Karte, ließ ein Tor aus und mußte zurück, Oesterreich hatte also zweifellos Pech. Drei Medaillenanwär ter fielen knapp vor dem großen Ziel aus. Oesterreich hatte auch Glück, den es hatte einen Othmar Schneider! Ueber 30.000 Zuschauer bevölkerten den Slalomhang von Roedkleiva, den Skiberg der Osloer, der in den letzte Tagen vom frühen Morgen bis in den späten

. den. Sie stellte zweifellos eine schwere Prü. fung dar, und wies insbesondere im letzten Drittel ihre Tücken auf. die einer ganzen Reihe von Klasseläufern wie Spiß, Pravda, Ruby und Weltmeister Georges Schneider zum Verhängnis wurden. Im zweiten Lauf lagen die Zeiten auf Grund der Erfahrung etwas höher, obwohl das letzte Tor vor dem Ziel weggenommen wurde. Und dann fuhr Stein Eriksen. Er hatte Startnummer 3. 25.000 von 30.000 Zuschauern feuerten ihn an, der auf seinem Hau&berg sich die zweite Goldmedaille

erringen wollte. Er iagte durch die Tore, daß den Heimischen das Herz im Leibe lachte, den wenigen Oester reichern aber um einen Erfolg bange wurde. Der Lautsprecher verkündete: 59.2 Sekunden. Dann wartete Stein auf die nächsten Läufer and deren Zeit. Couttet brauchte 61.1, der Schwede Solander 60.4, Georges Schneider, der Schweizer Weltmeister, stürzte und kam mit 71.5 durchs Ziel, beim gleichen Tor erwischte es auch seinen Landsmann Ruby. Dann war Toni Spiß auf der Strecke. Elegant

ver lor«». Dann ging Startnummer 11 durchs Ziel: Othmar Schneider. Der Lautsprecher meldete: 59.5. Eriksen runzelte die Stirn. Er wußte, daß, nachdem Zeno Colo 60.9 benö tigte, Othmar sein gefährlichster Gegner ist. Als aber dann Hans Senger seine Zeit ein stellte, da stapfte er mit den größten Vor sätzen wieder zum Start. Aber es ging nicht so, wie es sich Eriksen gedacht hatte. Er erreichte nur 62.0 und allen war klar, daß, nachdem Ruby in akrobatischer Ijnd waghalsiger Art mit 59.7 Sekunden

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 27.01.1892
Physical description: 4
ottwagner packte daher das Nöthigste in eine chachtel und Hing mit der Schneider fort. Zufällig saß der Geliebte der Hottwagner, Karl Hornung, gerade gegenüber im Gasthause „zur Birn' und Franz Schneider mit ihm am selben Tische. Da kam eine Frau herein und sagte zu dem Tischaenossen: „Komm', sie ist schon da.' Und nun sah Hornung, wie die Beiden zu der auf der Straße stehenden Hottwagner kamen und mit ihr gegen die Mariahilferlinie gingen. Zirka um 4 Uhr Nachmittags kamen die beiden Frauen

mit Schneider bei der Kapelle im Dreiföhrenwalde bei Neuleng' bach an. Der Buschenschänker Josef Donner und mehrere andere zufällig anwesende Personen sprachen mit ihm. während die Frauen zur Kapelle gingen. Schneider trank schnell mehrere Viertel Wein. Da er äußerte, er gehe nach Altlengbach, bot der Greißler Krüppel seine Begleitung an. Schneider gab darauf keine Antwort. Endlich kam die Frau und sagte, es wäre Zeit, fortzugehen, er bekäme sonst einen Rausch. Schneider zahlte und ging. Krüppel, der sah

, daß er einen anderen Weg gehe, rief ihm zu. er hätte geglaubt, sie gingen miteinander. Schneider antwortete, er habe vorerst da unten etwas zu thun und ging mit den Frauen in den Wald. Nach dem Geständnisse der Rosalia Schneider ist ihr Mann nach einer Weile mit der Hottwagner vorausgegangen und sei dann allein zurückgekehrt und hätte erzählt, daß er die Hott wagner erwürgt, ihre Kleider ausgezogen und diese, sowie die Schachtel mit ihren Effekte» an sich ge nommen und den Leichnam im Gestrüppe versteckt habe. Sie machten

sich dann auf den Rückweg. Auf demselben warfen sie die Schachtel weg, die dann bei Eichgraben gefunden worden ist. Sie fuhren nach Wien und bereits am nächsten Tage begann der Verkauf der Gegenstände, die die Hott wagner am Leibe getragen hatte. Ain 4. Juli Früh kam die Schneider zur Quar- lierfrau der Hottwagner, an welche sie am Tage vor her einen ««sprechenden Brief ans Nekawinkel ge schrieben hatte und holte den Koffer der Hottwagner ab. Dieser.Koffer wnrde von Dienstmännern. welche die beiden Schneider bestimmt

erkennen, ins „Hotel Hölzwarth' gebracht und erst nach einigen Tagen ins Quartier des Kouba, dem vorgespiegelt wnrde, das; sie den Koffer an ZahluugSstatt für eine Forderung an ein Dienstmädchen erhallen hätten. Ein Theil des Inhalts wurde an Trödler verkauft, ein Theil noch bei der Haftnahme vorgefunden. Auch die Trödler er kennen die Eheleute Schneider als die Verkäufer; die Sachen wurden von Quarticrsrau Sleiner und Karl Hornung bestimmt als Eigenthum der Hotttvagner agnoszirt. Auch in diesem Falle

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 12
Date: 07.06.1914
Physical description: 12
Das Schwarzbuch der Marköre. Die Schneider mancher Städte haben den Anfang gemacht. Sie haben ein „Schwarzbuch" angelegt, in dem die zahlungsunwiltigen Kundschaften mit Genauigkeit verbucht sind. Bevor der Schneider einer neuen Kundschaft das Maß nimmt, blickt er erst ins Schwarzbuch, ob der Herr nicht ein alter schlechter Bekannter der Zunft ist. Es verlautet nichts darüber, vb die Neueinführung sich bewährt und die Schneider schon vor Schaden bewahrt hat. Jedenfalls scheint die gute alte Zeit

vorbei, in der es so heiter-gemütvolle Fluchtszenen vor dem immer wieder geprellten Schneider gab, wie sie insbesondere die „Fliegenden Blätter" unermüdlich beschrieben und gezeichnet haben. Lange genug galt der Schnei der als die Verkörperung des lächerlichen Gläubi gers, den hinauszuwerfen oder gar nicht hereinzu lassen alte, edle Boheme-, Studenten-, Leutnants sitte. Das Schwarzbuch muß dieser gemütlichen Tradition naturgemäß ein Ende gemacht haben. Aber jetzt wird gegen die Kavaliere kleineren

For mats noch ein viel härterer Schlag geführt, als jener war, den ihnen die Schneider durch Einfüh rung des (^chwarzbuches versetzen. Jetzt haben näm lich auch die Zählkellner, vorläufig allerdings nur jene von Wien, die Einführung eines derartigen prophylaktischen Verbrecheralbums beschlossen. Und damit ist Tausenden von schwach begüterten Jung gesellen sozusagen das Lebensterrain abgegraben. Denn das Kaffeehaus war das letzte Refugium der Not- und Schuldenbeladenen, der Kredit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 12.10.1907
Physical description: 8
G e istl ich? r den Polier markiere und schreibt dann wörtlich: „Arbeiter haben wir sehr fleißige, man sieht es ihnen an, daß sie keinen Antreiber brauchen, denn es sind eben keine Roten Und dabei sind sie auch ordentlich gezahlt und daher zufrieden." Die Genosseu mögen sich diese Ge meinheit dieses Arbeiter-, nein, dieses Kapita- listeNblattes, gut merken. ^ Bregenz. Gottlob, den ersten Dr. Anton Schneider-Run:mÄ hätten wir hinter uns; es ging am ltetzten Samstag im „Forstersaale" recht

lebhaft her, die Schneider-Anhänger und seine Gegner lagen 'einander stark in den Haaren. Der Landeshypothekenbank-Oberdirektor Oelz trieb es den Freisinnigen gar zu bunt, da er den Landes verteidiger von 1809 einen Schmuser nannte und so entzog ihm der Vorsitzende das Wort, was wir aber für ganz unnötig fanden, denn jetzt fühlt sich dieser affektierte Mensch gar noch als Märtyrer und schließlich gibt's ' anstatt ein Schneider-Denkmal gar ein Öelzkaffee-Denkmal. Dazu würden wir den Entwurf

unentgeltlich liefern. Aus den Ausführungen des Referenten, Schulrat Zösmayr, war zu entnehmen, daß dem Generalkommissär von Vorarlberg anno 1809, Dr. Anton Schneider, wahrscheinlich mit Unrecht vorgewovfen werde, daß er 4000 Gulden bei dem Gutsverkaufe an Freiherrn v. Strampfer als Mäkler sich gesichert habe, denn von den betreffenden Akten seien mir Fragmente (Bruch stücke) vorhanden, und wenn er das Geld sich aus diese Weise verschafft hätte, so hätter Dr. Anton Schneider das sicher nur aus Not getan

können und sich nicht hinter einen Weiberkittel zu stecken brauchen. Es sprachen noch Dr. Blodig, Dr. Pirker und der Vorsitzende Dr. Kinz und dann wurde eine Resolution angenommen des Inhalts, daß man gegen das Memorandum des Fräulein .Hensler protestiere und das Denkmalkomitee hoffentlich bald in der Lage sein werde, dem Dr. Anton Schneider ein Denkmal zu setzen. —g. Hard. Am Samstag den 12. Oktober, abends 8 Uhr, hält der Arbeiterverein Hard im Ggsthaus „zur Krone" eine Monatsversammlung ab. Die Mitglieder werden ersucht, zahlreich

wird als erste Nachmittagsvorstellung (Beginn halb 3 Uhr) bei bedeutend ermäßigten Preisen die Straußsche Operette „Frühlingstuft" ge geben; abends gelangt die neu in Szene gesetzte Leharsche Operette „D ie l u st i g e W t t w e" zur Darstellung. Tiroler Bereinsnachrichten. Verband d. Schneider, Ortsgruppe Innsbruck. Samstag den.12. Oktober, 8 Uhr abends, im Gasthaus „zum Meraner", Ver- trauensmänner-Versaminlung. Die Vertrauens männer sämtlicher Werkstätten werden ersucht, bestimmt zu erscheinen. .— Montag

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