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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 21.05.1898
Umfang: 10
. — ÄÜe Zusendungen find frankirt an die AdministraNoa der „Tiroler t'aud Leitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Händler',ftcn nicht zurückqestellt. Otfene Neklamaftonen find ponofrei — Korre>Ä<»N-e«ße« «erde.- dqvkevt <mu n 'tnnen und eventuell auch hoaorirt- Vs 31 JUbmnieniratfi iverdeil \tkm\ aitQEiinmmeiL Zu verschiedenen Malen haben wir schon Ab handlungen über den Oesterreich so schwer schädi genden Ausgleich mit Ungarn an dieser Stelle ver öffentlicht

und lassen nun heute nochmals eine solche über den gleichen Gegenstand folgen, weil dieselbe sich äußerst eingehend und bestimmt über den Aus gleich äußert und, von sachkundiger Hand verfaßt, dazu beitragen dürste, selbst in weitesten Kreisen das nöthige Verständniß für diese wichtige Staatsange legenheit zu verbreiten. Der sogenannte Ausgleich mit Ungarn besteht seit 30 Jahren und wurde in der Weise eingeführt, daß zu den beiden Reichshälften — Oesterreich und Ungarn — gemeinsame Auslagen für das gemein

same Heer und für die gemeinsame diplo matische Vertretung, welche zusammen alljähr lich etwa 150 Mill. Gulden betrugen, die öster reichische Reichshälfte 70 Prozent, die ungarische Reichshälfte aber nur 30 Prozent zu bezahlen hat, also Oesterreich (mit Berücksichtigung des sogenannten, wegen der Militärgrenze aufgestellten „Präzipuums") jährlich etwa 102 Millionen Gulden, die ungarische Reichshälfte aber jährlich nur etwa 48 Millionen Gulden, so daß wir Oester reich er (Zisleithanier

) also zu den gemeinsamen Ausgaben allein jährlich um etwa 54 Millionen mehr zahlen, als die Länder der ungarischen Krone, oder kurz Ungarn (Trunsleithanien). Die Quote (der Schlüssel) zur Auftheilung der gemeinsamen Ausgaben wurde also mit 70 zu 30 bestimmt. Entspricht diese Bestimmung aber den Anforderungen der Gerechtigkeit? Nein! Versucht man die Auftheilung nach der Einwohnerzahl, die für die Gesammtmonarchie Oesterreich-Ungarn (ohne die Okkupationsländer Bos nien und Herzegowina) rund 42 Mill. Einwohner beträgt

, so entfallen davon auf Oesterreich 24% Mil lionen, also 58 Prozent, auf Ungarn (ohne Bosnien und Herzegowina) 17% Millionen Einwohner, also 42 Prozent. Würde man der Ausgaben-Auftheilung also diese Verhältnißzahlen zu Grunde legen, so entfielen von den gemeinsamen Ausgaben auf Oesterreich nur 58 Prozent, also (mit Berücksichtigung des „Prä zipuums") rund 85 Millionen Gulden, auf Ungarn aber 42 Prozent, also (mit Berücksichtigung des „Präzipuums") rund 65 Millionen Gulden, und es würde Oesterreich schon

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 30.03.1924
Umfang: 16
Zeitungen und Redner, daß Oesterreich Deutschland verraten habe cHer wenig stens verraten wollte. Ob der Vorwurf Berechti gung hat oder nicht, das ist Nebensache; er wird so oft wiederholt, bis er geglaubt wird; das ist ja die Hauptsache. Was wird damit bezweckt? Stimmung ivill man machen gegen das eigene Vaterland in Österreich selbst, damit Oesterreichs Deutsche ihr eigenes Vaterland und vor allem ihr Herrscher haus verachten und sich sehnen nach dem Zusam menschluß mit dem „vieledlen Preußen

", das bei Oesterreich ausgehalten hat bis zum Aeußerften. Wenn großdeutsche Bierbankpolitiker oder Zei tungsschreiber den Vorwurf ständig Wiederkäuen mt der Ochs das Heu. so kann man schließlich mit dem Worte darüber hinaus kommen u. sich trösten, datz sie es halt nicht besser verstehen u. daher ein- mal Gehörtes ihr Lebenlang nachplappern wie der Papagei, wenn sozialistische Redner und Zeitungs- Weiber den alten Kohl immer wieder austvärmen, jo versteht man das; bei ihnen heiligt der Zweck das Mittel, zu deutsch

, ihnen ist kein Mittel zu schlecht, um das katholische Kaiserhaus Habsburg schlecht zu machen. Anders liegen die Dinge, wenn Herren wie Ludendorsf kürzlich beim Hitlerprozetz in München, der die Tatsachen wissen muß und einen Charakter wenigstens haben sollte, mit sol chen Vorwürfen daher kommen. Wie hat sich die Cache in Wirklichkeit verhalten? Kein Vorwurf ge genüber Oesterreich ist unberechtigter als dieser. Oesterreich hat im Weltkriege an der Seite Deutsch lands ausgehalten bis zum Verbluten, obwohl es öfters

Gelegenheit gehabt hätte, einen für sich über aus günstigen Frieden zu schließen. Dreünal haben unsere Feinde ihre Fciedenssühler nach Oesterreich ausgeftreckt, dreimal suchten sie Oesterreich von seinem Bundesgenossen zu trennen, jedesmal hat Oesterreich die Friedensverhandlungen abgebro-- chen. als es sich zeigte, daß die Feinde wohl Oester reich den Frieden geben wollen, aber nicht auch Deutschland. Schon im Jahre 1915, als die Russen in den Karpathen standen, trat der Flügeladjutant des in russischen

Diensten stehenden Herzog von Oldenburg, der in Familienangelegenheiten in der Schweiz weilte, mit einem österreichischen Verwand ten in Verbindung und ließ durch diesen dem öster reichischen Gesandten von Montlong melden, Ruß lands Verluste seien so groß, daß es den Frieden Ensche. Der Herzog von Oldenburg machte da- dei den Vorschlag, Zwischen Oesterreich und Ruß land solle der status quo (die alte Größe der bei den Staaten) aufrecht erhalten bleiben, ja, Ruß land wollte Oesterreich sogar freie Hand

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Alpenland
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Seite 6 von 14
Datum: 07.04.1920
Umfang: 14
und Soldaten. Verschiedene politische und andere Personen nutzten die Unsicherheit aus. um die alten Sol daten zu der Ansicht zu überreden, daß sie des Eids nicht entbunden wurden, daß sie daher durch ihn weiter gefesselt und somit g>wungen seien, in dem ehmaligen Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn ihren obersten Kriegs herrn zu sehen, ihm daher Treue und Gehorsam schulden und seine Bestrebungen, seinen Willen gegen jedermann, auch gegen unser Volk durchsetzen müssen. Diele Personen, die meist

Standes bewiesen hat, meine Ueberzeugung öffentlich aussprechen und vertreten. Sie soll dem Schwankenden, Unsicheren seine Freiheit wiedergeben. Im folgenden gebe ich Zur Steigerung der Klarheit meine Uebe^eugung, in drei Abschnitte geteilt, wieder: 1. Mein Glaubensbekenntnis. 2. Die rechtliche Begründung. 3. Die gefühlsmäßige Begründung meiner Ueber- zeugimg. f. Mein, Glaubensbekenntnis. Von Jugend auf gehörte mein ganzes Gefühlsleben, meine gan. r Liebe, meinem Vaterlande Oesterreich. Gleich- zeitig

war ich aber ein begeisterter Sohn des deutschen Vol kes, dessen Größe, dessen Einheit ich herbeisehnte. Nur in einem deutschen Gemüt war die Liebe zu diesen zwei gegensätzlichen Begriffen möglich. Die deutsche Treue hielt sich an den hehrsten Begriff des Vaterlandes, das auch dann das gleiche blieb, als es aus dem Deutschen Reiche schied. Oesterreich war eine Schöpfung deutscher Kraft. Ein urdeutsches Fürstengeschlecht, das von den Deutschen zu seiner höchsten Würde erwählt worden war, hatte hier seine Hausmacht ersucht

. Deutsche Kämpfer schufen sie, deutsche Kraft schirmte sie gegen Osten, deutsche Kultur brachte den Slawen uno Magyaren Fortschritt und Bildung. Die Deut schen hatten somit in Oesterreich eine geschichtliche Aufgabe erfüllt und mußten sie noch weiter erfüllen. Hier hieß es Veu ausharrm im alten Vaterland, als deutscher Sohn seine ganze Kraft dem Oesterreich zu widmen, das ohne die Deutschen nicht bestehen konnte. Daneben war die Liebe zum deutschen Volke als Ganzes, der heiße Wunsch nach seinem Gedeihen

und Blühen, nach seiner vollen Einigung vollkommen möglich. Ich hoffte auf ein Wunder, das trotz der schweren Hindernisse die geschichtliche Notwendigkeit der Einigung des ganzen deutschen Volkes herbeisühren werde. Der Begriff Oesterreich-Ungarn fand seine Verkörpe rung im Monarchen, der als Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn die Einheit des Vaterlandes darstellte, ^em daber iider Bürger, jeder Soldat den Treueid leistete, in dem sich gerade bei uns der Begriff des Vaterlandes versinnbildlichte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 08.11.1928
Umfang: 16
der Obersten deutschen Heeresleitung leider unbenützt verpaßt worden. Den Weltkrieg mußte die österreichisch-ungarische Monarchie mit ihrer Auflösung und mit ihrem Unter gang bezahlen. «Es wird so oft «behauptet, der Weltkrieg sei Oesterreich-Ungarns wegen aus-gebrochen und durch Oesterreich-Ungarn fei auch Deutschland in Krieg und Niederlage verwickelt worden. Wahr ist eher das Gegen teil. Oesterreich-Ungarn hatte bloß zwei «Erbfeinde, näm lich Italien und «Rußland, welche beide auf «Grund

des Nationalitätsprinzipes auf den «Untergang der Donau monarchie hinarbeiteten. Italien wollte «sich die noch un- erlösten Provinzen angliedern, die Alleinherrschaft auf dem Adriatischen «Meere an sich reißen und auf dem west lichen Teile der Balkanhalbinsel maßgebenden «Einfluß gewinnen. Rußland aber wollte mit «dem Panslawismus Ernst machen und deshalb die «slawischen Völkerschaften in Oesterreich und «Ungarn sowie auf dem «Balkan unter seine Oberherrschaft bringen. Die Interessen dieser zwei Erbfeinde Oesterreich-Ungarns hätten

'sich gar bald ge kreuzt und so hätten sich deren Kräfte teilweise gegen kreuzt und «so hätten sich deren Kräfte teilweise gegen seitig aufgehoben. Es wäre nicht im Interesse Italiens gelegen gewesen, den russischen Einfluß bis an die Küsten des Adriatischen «Meeres «Vordringen zu lassen. Bei aller Erbfeinschaft hätte «Italien ohne Zweifel das friedfertige Oesterreich-Ungarn dem eroberungssüchtigen Rußland als Nachbar vorgezogen. Anderseits lag es nicht im In teresse «Rußlands, den italienischen Einfluß

auch aus den Balkan «sich erstrecken zu lassen. Ueberdies «war es das Interesse «Frankreichs und «Englands, Italien und Ruß- Jahren. landland nicht übermächtig werden zu lassen. Niemals hätten sie es zugeben können, daß «Rußland alle Balkan staaten und überdies noch die slawischen Völkerschaften Oesterreich-Ungarns unter feine «Botmäßigkeit bringt. Bei «solcher Lage der «Dinge hätte sich Oesterreich-Ungarn bei einigermaßen kluger Politik unschwer zu «behaupten vermocht. Wesentlich anders stand es bei Ausbruch

das ebenso unkluge «wie heraus fordernde «Auftreten des «Kaisers Wilhelm II. und vieler seiner von ihm instruierten «Staatsmänner. Der Weltkrieg ist nicht wegen «O «e st e r r e i ch-U n- g a r n, sondern «wegen Deutschland zum Ausbruch gekommen. Die «Feindschaft jener Mächte, welche den Krieg «gewonnen haben, nämlich die Feindschaft Frankreichs, «Englands und Nordamerikas, richtete «sich gegen Oesterreich-Ungarn nur aus dem Grunde, «weil letzteres «der «Bundesgenosse und der bril lante Sekundant

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 04.04.1924
Umfang: 20
des Weltkrieges folgendermaßen zurecht: „Den Krieg angefangen hat Oesterreich. Deutsch land wurde in den Krieg nur deswegen hineingezogen, weil es seinem österreichischen Bundesgenossen die Treue halten wollte. Im Verlauf des Krieges haben sich die österreichischen Soldaten nicht annähernd so tapfer ge halten, wie die deutschen, und darum ist der Krieg nach vierjähriger Dauer verloren gegangen. Oesterreich, das doch dm Krieg angefangen und Deutschland in den selben verwickelt hatte, wollte während der vier

Kriegs- jahre wiederholt ausspringen und Frieden schließen und hat dadurch den unglücklichen Ausgang des blutigen Krieges verschuldet!" Es ist notwendig, daß diesen ganz irrtümlichen Auf fassungen immer wieder die Wahrheit ent^egengehalten wird. Oesterreich und sein Kaiserhaus haben im^ Weltkriege die Treue an Deutschland nicht gebrochen, sondern sie haben dieselbe gehalten bis zum eigenen Untergang. Oesterreich hatte vor der« Kriege hauptsächlich deswegen so viele Gegner, weil es vom Bündnis

mit Deutschland nicht lassen wollte. Nicht gegen Oesterreich, sondern gegen Deutschland haben die vereinigten Gegner den Weltkrieg angezettelt. Oesterreich hatte nur Deutschlands wegen Frankreich, England, Amerika, Japan und zahlreiche andere Staaten zu Feinden. Ohne das Bündnis mit Deutschland hätte es Oesterreich bloß mit der Gegner schaft Rußlands, Italiens rmd Serbiens zu tun gehabt. Und im Inneren Oesterreichs hätten ohne das Bündnis mit Deutschland auch die Slawen und Rumänen mit mehr Treue zu Kaiser

und Reich gehalten. Der Auf lösungsprozeß'und der Nationalitätenhader in Oesterreich wurden von Frankreich, England und Amerika deswegen so eifrig und beharrlich geschürt, weil Oesterreich der Bundesgenosse Deutschlands gewesen ist und weil man dieses in seinem Bundesgenossen treffen wollte. Ohne das Büudrns mit Deutschland wäre von Frankreich, England und Amerika aus den Unterwühlern des öster reichischen Kaiserstaates Hält geboten worden, und Ser bien hätte gegenüber Oesterreich klein beigeben müssen

, hatte ja der englische König Eduard VII., der eigent liche Urheber der Einkreisung Deutschlands und damit des Weltkrieges, dem Kaiser Franz Joseph ein Bündnis angetragen unter der Bedingung, daß sich Oesterreich vorn Mndnisse mit Deutschland zurückzieht. Deutschland hatte, obwohl es wissen mußte, daß Frankreich in seiner Rachsucht ununterbrochen sprungbereit lag, das Wagnis unternommen, Weltpolitik zu treiben, und hatte sich durch die wenig kluge und oft auch rücksichtslose Art seines Vorgehens die Eifersucht

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 19.08.1934
Umfang: 16
Seite 2. Nr. 33. nach neuer Grosze und Herrlichkeit Oesterreichs. Das bringt es von selbst mit sich, daß die unzer trennbare Verbindung Oesterreichs' mit dem Haus Habsburg erkannt und gewürdigt wird. Will Oesterreich in Mitteleuropa wirklich etwas bedeu ten, will es die Aufgabe der Zusammenfassung und Neugliederung im Donauraum erfüllen, dann braucht es die Mithilfe jenes Herrscherhauses, das als „Haus Oesterreich" sich in die Weltgeschichte eingetragen hat. Nicht umsonst hat Kaiser Karl

auf seinem Sterbebette gesagt: „Ich muß so viel leiden, damit meine Völker wieder Zusammenkommen." Außerordentlich lichtvoll zeigt die Vorsehung Oesterreichs Aufgabe innerhalb der deutschen Nation. Vom Jahre 1866 an finden wir ein ständiges Da hinschwinden Oesterreichs und ein stetiges Wachs tum des preußisch geführten Deutschlands. Nun holte das Dritte Reich im vergangenen Jahre zum entscheidenden Vorstoß aus, um den letzten Ueber- rest des alten Oesterreich-Ungarn, unser heutiges Oesterreich, zum Verschwinden

zu bringen und es in den Schnappsack zu stecken. Oesterreich leistet Widerstand. Um so brutaler wird der Angriff, um so verbissener die Wut des Angreifers. Um so kräftiger wird aber auch die Abwehr. Diese Ab wehr wird geführt, indem der Oesterreicher sich auf sein eigentliches Wesen besinnt und des riesen großen Unterschiedes inne wird, der zwischen ihm und dem Preußen besteht. Die Hohlheit des soge nannten nationalen Schlagwortes wird offenbar. Nicht nur wir selber, sondern alle Welt lernte er kennen

, daß die besten menschlichen Werte des deutschen Volkstums in Oesterreich verkörpert sind, während das Dritte Reich unter dem Namen „Deutschtum" einer wüsten Barbarei verfallen ist. Heute gilt Oesterreich überall als der Hort des wahren und besseren Deutschtums. Der Anschluß schwindel ist endgültig vorüber. Das kleine Oester reich hat dem brutalen und machtstolzen Dritten Reich eine diplomatische und moralische Nieder lage bereitet, von der sich Hitler nicht so bald er holen wird. Durch seinen Widerstand

ist Oesterreich zur großen Hoffnung aller jener Bewohner des Dritten Reiches geworden, die den Tag herbeiseh nen, an dem die Herrschaft Hitlers zusammen - bricht. Heute scheint es so zu sein, daß Oesterreichs Ansehen wächst, während das das preußische Kai serreich fortsetzende Dritte Reich immer mehr ver rufen und verachtet wird. In Deutschland sagt man bekanntlich, Hitler sei Oesterreichs Rache für Königgrätz. Die Sache stimmt haargenau. Ohne den Krieg von 1866 und ohne die Niederlage Oesterreichs

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 14.05.1918
Umfang: 4
. Man darf sich des halb auch nicht wundern, wenn reichsdeutsche Blätter hie wmd da sich unvertraut mit den öster reichischen Begebenheiten zeigen. Umso mehr Freude empfinde ich darüber, daß viele rcichs- deutsche Zeitungen die Ereignisse, welche jetzt hier so starke Erregung Hervorrufen, maßvoll u. ruhig besprechen." — Ein anderer Politiker wieder bemerkte: „Das Bündnis zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn ist ganz anderer Art als das unserer Gegner. Ter Krieg hat uns näher zu einander gebracht

sprach hierauf in begeisterten Worten von unserem Kaiser, seiner goldenen Natur und seinen Herzenseigenschaften und sagte dann: „Ge wiß müssen wir Deutsche in Oesterreich unsere Stellung gegenüber den Nichtdeutschen mit Ent schiedenheit behaupten, aber wir müssen und wir wollen schwarzgelb durch und durch bleiben. Von Schönerer trennt uns eine große Kluft. Dessen Wege wollen w i r nicht gehen." — Ein vierter bemerkte: „Deutschland bedarf, um selbst seinen vielen Feinden gegenüber bestehen zu kön nen

, eines starken Oesterreich-Ungarn. Dieses aber ist nur stark als Monarchie. Oesterreich- Ungarn als Republik oder auch nur aufgelöst in verschiedene Einzelstaatcn, wäre im Nu zerschla gen und eine Beute der wildesten Anarchie. Des-' halb ist jede dynastiefeindliche Bewegung für un ser Vaterland ein Verderben und geradezu ver hängnisvoll. Oesterreich-Ungarn bedarf aber wei ter, um stark zu sein, des Friedens zwischen sei nen Nationen. Der Völkerstreit zehrt an seinen Kräften und lähmt

seine volkswirtschaftliche Tätigkeit. Des wirtschaftlichen Auii-bwungcs aber bedarf Oesterreich-Ungarn als eines dritten Faktors, um stark zu sein. Dies jedoch nicht bloß die Gesamtmonarckne als solche, sondern auch Oesterreich im besonderen, um nicht gegen Ungarn zu verkümmern oder auch nur zurückzutreten." Dieser Gedanke: „Deutschland bedarf eines starken Oesterreich-Ungarn wurde noch weiter un ter voller Zustimmung aller besprochen ungefähr in folgenden Gedankengängen: Eine alldeutsche Bewegung, etwa im Bestreben

, die deutschen Ge biete Oesterreichs dem Deutschen Reiche anzuglie dern, wäre nicht bloß unheilvoll für Oesterreich- * Lienz, Dienstag, 14. Mai Ungarn, sondern ebenso für Deutschland. Die notwendige Folge wäre, daß immer mehr nicht deutsche Völker und Staaten feindselig sich gegen das Deutsche Reich wenden würden. Der Plan der Gegner, Deutschland einzukreisen, würde dann trotz der jetzigen militärischen Niederlage der En tente doch noch zur Verwirklichung gelangen. — Tie Polen haben in der Cholmer Angelegen

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 8
Datum: 07.02.1934
Umfang: 8
behandelte, konnte niemand mehr an. eine zwischenstaatliche Bei legung des Konfliktes zwischen Oesterreich und Deutsch land glauben. Deutschland hat den Weg dazu verlegt. Gewissermaßen setzte Hitler mit seiner Rede den Schlußpunkt unter die österreichische Beschwerde, denn sie war in ihren Wirkungen ja nichts anderes, als eine Aufforderung an die österreichischen National sozialisten, ihre Verbrecherpolitik in Oesterreich fort- zusetzen. Unter solchen Umständen ist an eine gütige Beilegung

nicht zu denken, bzw. war daran überhaupt nie zu denken, aber der Weg nach Berlin mußte vor her gegangen werden, damit auf dem österreichischen Volk nicht einst der Vorwurf laste, keinen innerdeut schen Ausweg gesucht zu haben. Nun wird Oesterreich an den Völkerbund appellie ren. Aus der Tagesordnung steht die Unabhängigkeit Oesterreichs und alles das, was diese Unabhängigkeit erhält. Im besonderen steht auf der Tagesordnung die Forderung an Deutschland, jede propagandistische, kriminelle und wirtschaftliche

Einmischung in die öster reichischen Verhältnisse zu unterlassen. Die Unterlas sung solcher Einmischungen in die Verhältnisse eines anderen Landes ist eigentlich ein selbstverständlicher Grundsatz des Völkerrechtes und in dieser Hinsicht liegt der Fall klar: Deutschland hat sich nach dem Völ kerrecht schwer an einem anderen Land vergangen. Vor dem Völkerbund wird der Konflikt um so schwe rer wiegen, als das heutige Oesterreich eine Schöpfung eben dieses Völkerbundes ist, Deutschland pfuscht

also dem Völkerbund ins Werk. Aber ganz abgesehen da von, ist Oesterreich eine europäische Notwendigkeit, über die man sich nicht so leicht hinwegsetzen kann. Sämtliche europäische Staatsmänner haben sich in die sem Sinne ausgesprochen, sie werden jetzt zu ihren Erklärungen stehen müssen. Deutschland wird einen schweren Stand haben, es steht einer Mauer gegen über, die nicht zu überrennen ist. 3m eigentlichen Sinne sind die wirtschaftlichen und kriminellen Attentate auf Oesterreichs Freiheit nur ein Symbol

der Spannung zwischen den beiden Auf fassungen: Anschluß oder Eigenstaatlich keit. lieber was in Gens entschieden werden wird, ist nicht so sehr die Beeinflussungspolitik Deutschlands, als vielmehr die Unabhängigkeit Oesterreichs. Vor der gesamten Welt wird die Frage aufgerollt und entschie den werden, ob Oesterreich eine Provinz des Deutschen Reiches ist oder ein selbständiger Staat. Und ob Oester reich ein selbständiges Staatswesen ist, das ist nicht so sehr eine Frage des Wollens und der Entscheidung

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 27.02.1931
Umfang: 6
er. mit einigen hun dert Tirolern nach Südamerika auszuwanöern, ist unser ganzes Ausmanderungsproblem wieder in den Vordergrund der allgemeinen Interessen gerückt. Die Regierung soll diesen Auswanderern ganz ansehnliche Beträge zur Verfügung stellen, Beträge, die hinreichen würden, auch in Oesterreich sich ein kleineres Gut anzu- schaffen. Ob der Plan allerdings bei der Erörterung aller solks p ol i ti s ch e n und v o l k s w i r t s ch a f t l i ch e n Zeiten der Angelegenheit den verschiedenen Einwendun gen

Stand halten kann, ist eine andere Frage, die vorerst noch nicht erörtert werden soll. Bezeichnend aber ist es, Saß zur gleichen Zeit, in der in Oesterreich für dieses Auswanderungsprojekt Stimmung gemacht wird, in der Schweiz ähnliche Stimmung gemacht wird für — die Einwanderung nach Oesterreich. Da sich das Interesse in den Schweizer landwirtschaft lichen Kreisen für eine Auswanderung nach Oesterreich in der letzten Zeit immer mehrte, ließ die „Schweizerische Bereinigung der Jnnenkolonisation

und industrielle Landwirtschaft" durch ihren Direktor Professor Dr. Hans Bernhard Studien über dieses Problem anstellen. Diese Studien veröffentlichte Bernhard nun in einer Zchrift „Die Landbauzonen und ländlichen Ansiedlungs- iedingungen in Oesterreich". Da es auch für uns von jcößtem Interesse ist, zu beachten, wie man im Aus lände die österreichischen Siedlungsfragen sieht, geben vir nachstehend die Mitteilungen wieder, die die „Neue .Micher Zeitung" über den Inhalt der Bernüardschen Ztudienschrift

veröffentlicht: Tie österreichische Landwirtschaft bat seit dem Kriege trotz Kriegsfolgen und Vertrag von St. Germain ganz gewaltige Anstrengungen gemacht. Dazu ist die Berkehrslage des larrdwirtschaftlichen Wirtschaftsraumes ungünstig. Wien als Hauptmarkt liegt exzentrisch an einem Zipfel nahe der Landesgrenze. Das heutige Oesterreich be- tieht aus etwa drei Viertel Bergland und einem Viertel Flachland. Der unproduktive Boden umfaßt 90 Prozent gegenüber 75 Prozent in der Schweiz. Oesterreich führte 1928

österreichische Land wirtschaft fast aller Kultnrarten zeigt überhaupt eine stark extensive Bewirtschaftung, mrd die Güter sind meist nach unseren schweizertschenBegriffen m herabgemirtschaftetem Zustande. / Für den Schweizer Siedler handelt es sich daher in der Regel darum, das übernommene Gut heraufzuwirtschaf ten. Während die Güter in der Schweiz überkapitalisiert sind, sind sie in Oesterreich außerordentlich billig und kommen im Durchschnitt je nach Lage und Bonität etwa

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 12
Datum: 12.05.1933
Umfang: 12
in Oesterreich zur deutschen Bolkskirche gewor den. Wir brauchen keine neue Kirche mehr zu suchen, wir haben sie schon. Menschen können überhaupt keine Kirche bauen. Die kann nur Gott aus dem Menschen bauen. Wir haben die deutsche Volkskirche in Oesterreich, ihr bleiben wir treu, weil Oester^ reich noch immer ein Hort der Kirche und ein Hort des Deutschtums war. Deutsche Stämme haben manchmal mit den Feinden des Deutsch tums Freundschaft geschlossen, Oesterreich hat das Deutschtum nie verlassen

. Römisch-katho lischer Glaube, öeutschösterreichische Kultur, das ist auch das Programm der christlich- sozialen Partei. Alles, was ich auf dem Parteitag gehört habe, ging auf das hinaus, darum dankt nicht bloß der Erzbischof, darum dankt das ganze deutsche Volk dem Bun deskanzler Dr. Dollfuß, daß er Oesterreich herausgerissen hat aus dem Strudel und auf- gebaut hat zum Hort für Glaube und Deutschtum. Wir schauen heute hinaus über die Grenze zu unseren deutschen Brüdern und sagen, wir wünschen

ihnen, daß alles gut werde und be ten jeden Tag zu Gott, daß das Experiment gelingen möge. Aber wir brauchen ein solches Experiment in Oesterreich nicht. Wir wollen es daher auch nicht. Än wirtschaftlicher Hinsicht teilte der Kanz ler mit, daß Deutschland vor vier Äahren noch 29.000 Waggons Holz aus Oesterreich be zog, heuer kaum 1000. Dafür hat es aus Rußland (dem bolschewistschen) 25.000 Wag gons importiert. Ich will nur einige von den neuen Aktio nen ankünöigen: Es soll eine Neuregelung des Milchpreises

und dem bolschewisti schen Rußland wurde der Rapallovertrag ver längert, um „die zwischen den beiden Staa ten bestehenden freundschaftlichen Beziehun gen fortzusetzen, sowie die im Interesse der beiden Länder liegende Zusammenarbeit zu pflegen und zugleich zur Sicherung des Frie dens beizutragen". Anter dem Eindruck der Isolierung Deutschlands bereitet dieses jetzt wieder die Annäherung an Rußland vor. Wie gegen Oesterreich gehetzt wirö.LießesichdieöeutscheRegie- rung eine derartige Einmischung

in ihre Angelegenheiten gefallen? Der „Völkische Beobachter" bringt einen aus Wien datierten Bericht über die Lage in Oe sterreich, der mit folgendem Appell an das Ausland gegen Oesterreich schließt: „Die na tionalsozialistische patteileitung steht auf dem Standpunkt, daß alle Verpflichtungen, welche die derzeitige Regierung Dollfuß dem Aus land gegenüber eingeht, verfassungswidrig übernommen und daher unverbindlich sind. Es ist nur eine Frage der Zeit, und zwar einer nur kurzen Zeitspanne, daß auch in Oesterreich

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 15.01.1933
Umfang: 20
BvzussvrMe m 11 wscyenttichem „Weitg,»E", einichltehltch Postzunellung, v«e». teljithrtg ,ttrr Oesterreich 8 4^0» Deutichland M 3.70, T,che«yojlowak«1 Kc 24.—, onwIqeS Ausland S S»—. Dozussveerfe ohne „W e»t g u ck", ein chlietzlich Postzustellung, halbjiil,rig iürr Oesterreich 8 6.—, Deut kh laust ^ S.—, Tichckyo lowake» Xe 30—, onsttgeS Aus. and 8 11.—. Entgeltliche Anrit«di?>«ng-» tu» redaktionellen LeU find nrit einem Stern und einer Rümmer ver-ehen. Einzelnummer 40 Groxhen. Verwaltung

so. als ob die Deutschen in Oesterreich den Haupttreffer gemacht hätten. Die Führer der Tschechen und Südslawen schlugen vor lauter Freude die reinsten Purzel bäume. Jetzt sei — so hieß es — die „Tyrannei der Habsburger" weggefallen und allen Völkern er strahle nun „die Sonne der Freiheit". Die Italie ner, die Ungarn, die Rumänen, sie alle taten so, als ob mit dem Zerfall des Reiches für sie die Tore zum Paradies geöffnet worden wären. Das heißt, wenn man genau achtgab, so war es nicht das ein fache Volk

aber sicher. So ging es auch da. Gar bald kam der Kater. Zuerst gingen den Leuten in Oesterreich die Augen auf. Die wirtschaftliche Absperrung, die niederdrük- kende Behandlung, die wir uns von allen Seiten gefallen lassen mußten und die innere Unordnung zeigten gar bald, daß das angebliche Glück des Zu sammenbruches ein Gaukelspiel war. Es dauerte übrigens nicht lange, so kamen alle Völkerstämme, die die ehemalige Monarchie bewohnt hatten, der Reihe nach darauf, daß sie gegen früher ihre Lage wesentlich

verschlechtert hatten. Es ging wirtschaft lich schlechter und an Stelle der weiten Freiheiten, die in der alten Zeit bestanden, herrschte eine klein liche Unterdrückung. Jetzt sind auch die Tschechen und die Südslawen an der Reihe, die Dummheit und das Verbrechen von 1918 gründlich zu bereuen. Niemand anderer als Dr. Kramarsch hat in diesen Tagen den Sehnsuchtsrus nach dem allen Oesterreich ausgestoßen. Wer ist Dr. Kramarsch? Denjenigen, die vor und während des Krieges die Ereignisse des öffentlichen Lebens

verfolgt haben, wird sofort ein Licht aufgchen. Kramarsch war einer der her vorragendsten Führer der Tschechen und einer ihrer mächtigsten Rufer im Streite gegen Oesterreich. Er war es insbesondere, der die Tschechen dazu brin gen wollte, ihre Hoffnungen auf Rußland und Frankreich zu setzen. Er begrüßte den Krieg dieser Mächte gegen Oesterreich, weil er von ihrem Sieg die Zertrümmerung Oesterreichs und die Aufrich tung eines Tschechenstaates erwartete. Daher war es kein Wunder

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 15.05.1909
Umfang: 12
den Diplomaten mit, der im gesagt habe, das deutsch-österreichische Bündnis sei nicht bloß älter, sondern auch inniger, als der Dreibund. Das ist allerdings der Fall, wenn es auch manchem wunderbar erscheinen mag, daß nach dem Konflikt von 1866 und der Schlacht bei Königgrütz eine solche Freundschaft entstehen konnte. Aber diese Freundschaft entwickelte sich nicht nur post hoc, sondern propter hoc. Die Deutschen in Oesterreich, besonders die Deutsch nationalen, gedenken immer noch mit Wehmut

. Die Vorstellung mancher Leute, daß Oesterreich versuchen müsse, sich _ in einen deutschen Staat zu verwandeln und die Slaven zu unterdrücken, ist bei dieser Lage der Dinge nur eine kindliche Utopie. Oesterreich muß immer mehr ein slavischer Staat werden und das Be streben der Deutschen kann nur darauf gerichtet sein, sich die Gleichberechtigung mit den Slaven zu erhalten. Die Freundschaft zwischen dem deutschen Reiche und Oesterreich wurde gerade durch den Umstand ermöglicht, daß Oesterreich sich immer mehr

zu einem slavischen Staat entwickelte. Vor 1866 wollte Oesterreich durchaus ein deutscher Staat sein. Kaiser Franz Josef sprach in jungen Jahren das Wort: „Ich bin ein deutscher Fürst," und seine Regierung germanisierte energisch in Ungarn und Böhmen. Der unglückliche Krieg mit Preußen vernichtete aber Oesterreichs deutsche Aspirationen, und im Friedensschlüsse wurde bestimmt: „Oester reich tritt aus Deutschland aus." Damit war die Herrschaft der Deutschen in der Donaumonarchie gebrochen, so daß die maßlose

Unvernunft unserer Alldeutschen und Ueberpatrioten dazu gehört, wenn sie jetzt noch immer beklagen, daß ^ die Re gierung nicht verstehe, dem Deutschtum in Oesterreich den „gebührenden Vorrang zu ver schaffen." Wenn unsere Regierung dazu nicht in der Lage ist, so tragen Bismarck und Moltke die Schuld daran. Bauern. Mit ruhigem Trotze im harten Gesicht Mühn sich Bauern im ersten Frühsonnenlicht Und lassen in schwerem sorgendem Sinnen Gelbe Saaten zur Erde rinnen. In ihres Ganges wuchtigen Schritten Lebt

meine größte Freud'. Du freilich schaust's Geld net an, wenn Du einmal dran bist, aber ich Hab' immer den Heller neunmal in der Hand um'dreht." Aber die Schlacht von Königgrütz hatte noch eine weitere Folge. Bis dahin waren Preußen und Oesterreich immer Gegner und Rivalen gewesen, weil sie beide danach strebten, die Führung in Deutsch land in die Hand zu bekommen. Am 3. Juli 1866 wurde dieser Anspruch Oesterreichs ausge schaltet und ein neues Oesterreich erstand, das den Deutschen die Magyaren und Slaven

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 13.02.1933
Umfang: 8
stürzte nach seinem prächtigen Sprunge und zog sich eine innere Ver letzung zu. Auf jeden Fall war der Kombinationsfprung- 'lauf eine gelungene Sache. h—fl. Ergebnisse des Kombilmtlons-Jfernnnlaufer: 1. Erikson Sven, Schweden, 63.6 67. 2. Holl Gregor, Oester reich, 56 72.6. 8. Lusczek Jzybor, Polen, 52.6 67.6. 4. Stall Mfrrd, Deutschland, 61 68. 6. Maurer Ernst, Schweiz, 55.5 62. 6. Delle Karlh Walter, Oesterreich 57 68. 7. Müller Gustl, Deutschland, 55.5 62. 8. Hennix Pelle, Schweden, 55.6

67. 9. Burkert Rudolf, Tschechoslowakei (H.D.W.), 54.5 61. 10. Reindl Harald. Oesterreich 57 60.5. 11. Maier Markus, Oesterreich, 58 67. 12. Gumpold Josef, Oesterreich 50 64. 13. Marusarz Stanislaus, Poln. S.V.. 60 64.5. 14. F«tg Ernst, Schweiz, 55.6 89. 15. Hauser Max, Oester, reich. 81 68. 16. Reiser Franz, Deutschland, 48.6 81. 17. Do« tensky I.. Tschechoslowakei (Svgz), 52 54, 18. Bosto Harald, Oester reich 53 60, 19. Zardini Ernesto. Italien, 53 54. 30. Barton An tonin. Tschechoslowakei (Svog), 48.6

56.5. Kombination im Lang- und öMUgianf: 1. Eriksen S„ Schweden 2. Bar ton A., Tschechoslowakei (Svaz). |8. Bosio Harald, Oesterreich. 4. Müller Gustl, Deukschlanö. 5. Feuz .Ernst, Schweiz. 6. Marusarz Stanislaus, Polen. 7. Stoll Alfred, Deutschland. 8. Burkert Rudolf, Tschechoslowakei (H.DW.) 9. Maier jMarkus, Oesterreich. 16 . Reiser Franz, Deutschland. 11. Faistauer .Jaroslaw, Tschechoslowakei. 12. Steinhäuser Franz. Deutschland. ,13. Pugl Hubert, Oesterreich. 14. MöhwaW Willy. Tschechöslo

- .water (H.D.W.). 15. Leupolb Herbert. Deutschland. 16. Bogner W'lly, Deutschland. 17. Gmnpold Josef. Oesterreich 18, Hauser ,Hans, Oesterreich. 19. Hartmamr Edwin. Oesterreich. 20 Prager Walter, Schweiz. 21. Rein! Harald, Oesterreich. 22. Zardini Er- pesio, Italien. 23. Fischer Max, Deutschland. 24. Hüll Gregor, .Oesterreich 25. Hennix Pelle, Schweden. 26. Warg Otto. Deuksch- lmN>. 27. Dalago Ino, Italien. Ser TpeM-Spnmglanf Innsbruck, 12. Februar. (CB.) Der Spezial-Sprung lauf wurde wiederum

. SS 70. 5. Müller Gustl. Deutschland, 60 68.5. 6. Gumpold Joses. Oesterreich. 89,5 70.5. 7. Oute Josef, Oesterreich, 59.5 66.5. 9. Galleitner Eduard Oester- reich, 59,5 64. 10. Hrabie Rudolf, Oesterreich 61 62. 10ü. Kratzer ÄloiS, Deutschland. 57 62. 12. Krausz Franz, Tschechosiowakei (H.DW.), 60.5 58. 13. Meinl Harald, Oesterreich 59 5 66.5. ISa. Hein Walter, Tschchofiowatei (H.D.W.), 53.5 64.5. 15. Dietl Karl, Deuffchland, 69.8 63.5. 16. Delle Karlh Waller. Oesterreich. 56.5 64. 17. Gasperl Leo, Oesterreich

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 11.05.1934
Umfang: 4
" vom 5. d. M. zufolge, eine französische Reporterin, Odette Arnaut, die dafür seitens einer gewissen mauschelnden Presse, die wir alle kennen, als „gewissenhafte, scharfsinnige Frau" gefeiert worden ist, über Oesterreich „geplaudert". Sie schrieb unter anderem folgendes: „Hundertfünfzig Jahre sind es her, daß Andreas Hofer die Bergbewohner Tirols zum Ver- teidigungskampf gegen die bayrische Invasion aufries. Was heute geschieht, ist ein Gegenstück zu jener großen Zeit: Oester reich kämpft für seine Unabhängigkeit

Oesterreich" erschienen. Nach der einleitenden Feststellung, daß die österreichisch-deutsche Auseinandersetzung nunmehr ein Niveau ereicht habe, das für jeden Angehörigen unseres Volkes — gleichgültig welcher weltanschaulichen Einstellung — immer unerträglicher werden müsie, wird eine neue Schrift des Haupt mannes a. D. Dr. Vodo Kaltenboeck* besprochen. Ohne sich mit dem allen einverstanden zu erklären, was dieser Autor, ein gebürtiger Württemberger, bereits bekannt durch sein Werk „Armee im Schatten

", das eine Ehrenrettung der alten Armee Oesterreichs darstellt, in deren Reihen er sich im Weltkrieg die Goldene Tapferkeitsmedaille errungen hat, über das uns allen so nahegehende Problem „Deutschland-Oesterreich" aus führt, zitiert das besagte Blatt besonders eine Stelle aus ge nanntem Buch, worin es heißt: „Oesterreich hat eine deutsche Aufgabe. Seine alte Aufgabe aber, sich des gesamtdeutschen Schicksals, derzeit also sich des großen Reichsgedankens anzu nehmen, wird viel zu wenig erfaßt. Außerordentliche Zeiten

erfordern außerordentliche ÄZege und Mittel. Im Reiche, dem Oesterreich noch vor 70 Jahren angehörte, kämpft eine Revo- lution um ein neues Deutschland, um den ewigen Sinn der deutschen Sendung, um die Frage „Reich" oder „Staat". * „Deutschland — Oesterreich!" Irrtum und Richtung. Alfred- Luser-Verlag, Wien 1934. Oe st erreich aber schweigt und spricht von den Auf gaben der „Ostmark"! Kaum ein politisches Schlagwort hat im Oesterreich unserer Tage größeres Unheil angerichtet

als dieses: Das verhängnisvolle Wort führt dazu, die Stellung des alten und des neuen Oesterreich in der Erfüllung einer östlichen und südöstlichen Aufgabe allein zu sehen und aus dieser eine abseits der Reichsausgabe liegende Spezialaufgabe für sich abzuleiten. Heute, wo Oesterreichs eine große deutsche Aufgabe harrt, wäre das Ostmarkbekenntnis nachgerade der Beweis dafür, daß der Oesterreicher selbst in einer Zeit vaterländischen Aufschwun ges i m H a l b e n st e ck e n b l e i b e n und sich damit absinden wolle

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 20.09.1932
Umfang: 6
, sämtliche in Innsbruck. Diener Lüro: Wien, L. Elisabethstraße 9/D., Fernruf 5 22 - 4 - 29 . / Postsparkassen-Konto 52.677. / Entgeltliche Ankündigungen im Textteile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemach». Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Oesterreichifche Anzeigrn.Gefellfchaft A^G.. Wien. 1* Brandstätte Fernruf v LS-L-SL. Nr. 216. Innsbruck, Dienstag, <Ien 20. September 1932. 20. Jahrg. Kann Stresa sür Oesterreich eine Besserung bringen? Wien, 18 . September. Die österreichische

Delegation ist mit der allergrößten Skep sis nach S t r e s a gefahren. Man war sich in Wien von vorn herein vollständig darüber im klaren, daß diese Konferenz aus schließlich für die osteuropäischen Staaten, in erster Linie für Iugoslavien und Rumänien, und dann aber auch für Polen veranstaltet wurde und daß Oesterreich speziell von dieser agrarisch orientierten Versammlung wenige oder gar keine Vorteile zu erhoffen habe. Einer ge schlossenen Front von landwirtschaftlichen Interessentenver tretern

standen die österreichischen Delegierten mit ihren vorwiegend industriellen Präferenzwünschen ver loren gegenüber und die Beschickung der Konferenz erfolgte vielleicht überhaupt nur aus dem Grunde, weil man nicht die Meinung aufkommen lassen wollte, als ob Oesterreich eine An näherung in Osteuropa verhindern wolle. Wenn nunmehr d o ch die Beratungen in Stresa positiver zu verlaufen scheinen, als man ursprünglich angenommen hatte, so sind damit die Befürchtungen der österreichi schen Delegierten

noch keineswegs zerstreut. Denn die Ergebnisse, die nunmehr in Aussicht stehen, zei- gen zwar mit ziemlicher Sicherheit einen Weg für die agrarischen Präferenzen und für eine Kredithilfe für die Ost- staaten, ohne aber Oesterreich irgendwelche praktische Gegen gaben zu sichern. Wohl ist von den österreichischen Delegierten stets mit der größten Energie darauf verwiesen worden, daß eine Gewäh rung von Präferenzen an die Agrarstaaten von der Bewilli gung von Gegenpräferenzen für österreichische

sein wird. Für Oesterreich wird daher zunächst der unmittelbare prak- ttsche Effekt nur darin bestehen, daß es den osteuropäischen Agrarstaaten Präferenzen zubilligen muß und die Hoffnung behalten kann, daß dieser erste Anfang in der Präferenz stage späterhin auch Oesterreich zugutekommen werde. Allerdings könnte ein zweiter Beratungskomplex wenigstens bedingt eine unmittelbare Auswirkung auf Oesterreich zei tigen. Zu den Hilfsmaßnahmen für die osteuropäischen Staa ten gehört auch die Schaffung eines sogenannten Stär

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 28.05.1932
Umfang: 8
fahren... Der Habsburser Rummel. Als vor etwa einem halben Jahre von verschiedenen Zeitungen gemeldet wurde, daß 50 Tiroler Ge meinden den Sohn des letzten Kaisers von Oesterreich, Otto von Habsburg, zum Ehrenbürger er nennen würden, da wurde von zuständiger Seite diese Nachricht als Unsinn hingestellt. Nun sind die Ehren bürgerernennungen doch erfolgt. Wenn man boshaft sein wollte, könnte man sagen, der Unsinn ist e i n g e - tr eten. Wir wollen aber nicht so boshaft sein. Fragen

System. Wir haben ja eine bürgerliche Regierung, deren stärkste Säule die Christlichsozialen sind. Warum beantragt sie nicht, die angefochtenen sogenannten Habsburger - Ge setze aufzuheben? Weil sie nicht den Mut dazu hat? Vielleicht! Wohl aber auch deswegen, weil sie sich mit Recht sagt, daß es derzeit größere Sorgen in Oesterreich gibt. Damit gibt sie zu, daß man sich von der Lösung der Habsburgerfrage im geforderten Sinne keinen Nutzen für unser Vaterland versprechen kann. Damit dürfte

aus der Welt ge schafft werden. Sind die Habsburger - Gesetze wirklich ein Unrecht? Wenn ja. dann ist das Unrecht jedenfalls unter Mitwirkung der heute regierenden Parteien zustande gekommen. Man verlangt Aufhebung der Aus weisung der Familie des verstorbenen Kaisers aus Oesterreich und Rückerstattung des Privatver mög es der Habsburger. Bleiben wir bei letzterem! Wo ist dieses Privatvermögen? Hat der Staat Oester reich heute überhaupt irgendwelches Vermögen, daß er davon

, denn der Staat ist ja auch geblieben, das Vermögen besitzt er als Rechtsnachfolger. Doch wäre das österr. Volk gewiß so nobel, der er- kaiserlichen Familie ein ehemals kaiserliches Schloß in Oesterreich zur Verfügung zu stellen, wenn die Familie es nicht vorzöge, im Auslande zu wohnen. Sie könnte ruhig nach Oesterreich ziehen, müßte allerdings wie jeder Staatsbürger, sich auf den Boden dieses Staates stellen. Eine besondere Erklärung wäre aber nicht notwendig

, da man diese auch von keinem anderen Staatsbürger verlangt. Besondere Ansprüche könnten allerdings nicht erhoben werden. An dere Familien des Habsburgergeschlechtes haben sich mit diesen Dingen abgefunden, und ihnen wird in Oesterreich kein Haar gekrümmt. Aber gewisse Kreise hoffen offenbar immer noch auf eine Rückkehr der Habsburger auf den kaiserlichen Thron in Oesterreich. Zu denen, die das hoffen, gehört die Familie der Witwe des verstorbenen Kaisers Karl. Diese Hoffnung ist eitel. Diejenigen, die das hoffen, vergessen ganz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.04.1922
Umfang: 8
Obrigkeitssystems aus dem Leben geschieden, mit ihm sinkt auch der personifizierte Anlaß zur karlistischen Restaura tion ins Grab. Karl Habsburg, oder bester: seine Umgebung und die spärlichen Anhänger der Habsburgerclique in Oesterreich und insbe sondere in Ungarn, glaubten noch immer nicht an den Spruch der Geschichte, daß die Monarchie in Oesterreich-Nugar n zur Liquidierung reif fei, sie meinten, es sei lediglich eine unselige Verknüp fung von Umstünden gewesen, die im November 1918 den Sturz

die Kalkulation der legiti-mistischeu Propheten war falsch. .Herr Habsburg ist zweimal auf höchst abentemrliche und für einen „sehnsüchtig erwar teten" Landesvater unwürdige Weise in Umgarn gelandet, von wo aus die „Liebe" der ehemaligen Untertanen auch in Oesterreich mit Feuer und Schwert wieder zurückerworben lverden sollte. Er mußte jedoch das erstemal unter dem Schutze österreichischer republikanischer Gendarmerie und Reichswehr sowie sozialdemokratischer Vertrau ensmänner den Boden seines „heißgeliebten

un garischen Vaterlandes" unrühmlich verlassen und durch Oesterreich ins Schweizer Exil zurück kehren. Das zweiternal, von seiner ränkesüchtigen fV.rti-fJv» irn hoHf* i»? nvlb We niger Glück, denn siehe, selbst die ihm angeblich Getreuen, vor allem fein „Platzhalter" Hort'hy, zwangen den Abenteurer mit Waffengewalt zum Abzug. Allerdings war nicht zuletzt die unzwei deutige Haltung der Kleinen Entente daran schuld, daß sich die monarchistischen Machthaber in Budapest entschlossen, den „König" anstatt

werden. Es ist ganz selbstverständlich, daß die Kinder große Freude hatten, endgültig, zu ihren Eltern zu kommen. Nur dem elfjährigen' Kronprinzen fiel der Abschied von der Schweiz schwer. Trotz seines kindlichen Alters verstoß es der weit über sein Alter kluge und ein sichtsvolle Junge sehr wohl, daß die Reise eine Reise in die Verbannung sei, aus der es, weiß Gott wenn, eine Rettung gebe. Schwer wurde ihm der Abschied von der Schweiz, rmrso mehr, als derselbe ein Scheiden von Oesterreich bedeutete

, an dem der Kron prinz mit ganzem Herzen hängt. Dar über entnehmen wir einem uns zur Verfügung gestellten Privatbriefe folgende wahrheitsgetreue, wahrhaft rührende Schilderung. Es heißt da: „Er (der Kronprinz) ist mit einem solchen Heimweh nach seinem geliebten Oesterreich fort, daß es einem das Herz zerrissen hat. „Einmal lassen Sie mich noch Oesterreich sehen!" — er bat es nicht, er flehte es, und als hätte ich ihm das ersehnteste, das größte Geschenk gemacht, flog er mir um den Hals, als ich es zusagte

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Neueste Zeitung
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Seite 12 von 12
Datum: 05.03.1933
Umfang: 12
An den Bundesführer des Österreichischen Heimatschußes Fürsten E. R. Starhemberg Im Mitteilungsblatt Nr. 3 Ihrer Bundesführung vom Februar 1933, das in einem von Ihnen eigenhändig gezeich neten amtlichen Nachsatz als „verbindliche Richt linie für alle Führer und vor allem für die Redner des Heimatschutzes" erklärt wird, nehmen Sie Stellung zum Regierungswechsel in Deutschland und stel len dabei im Hinblick auf Oesterreich Vergleiche an und Be hauptungen auf, die bewußte Irreführungen

wird auch die tatsächliche Führung des Kabinetts liegen Beide Auslastungen können bei ernsthaften und mit der tat sächlichen Sachlage vertrauten Politikern — also auch bei Herrn v. Papen selbst — nur ein Lächeln Hervorrufen. Nicht hinweggehen aber kann ich über die Art, in der Sie versuchen, eine Parallele zu ziehen zwischen der politischen Lage im Reich und jener in Oesterreich. Ihre Darstellung, als ob das Kabinett Dollfuß in Oesterreich dem Wesen und der Bedeutung nach dasselbe sei wie das Kabinett Hitler im Reich

, nämlich eine Regie- rungdernationalenErhebung, der staatlichen und völkischen Erneuerung. IhreBehauptung. der Heimatschutz habe durch seinen Eintritt in die Regierung Dollfuß nicht nur „fast gewiß eine große demokrattsche Koalition" und damit „ein Auseinander- stteben der Entwicklung im Reich und in Oesterreich" ver hindert, sondern habe eigentlich erst der nationalen Er hebung im Reich den Weg zur Machtergreifung gewiesen, und schließlich Ihre Schlutzforderungen

: Die nattonalsozialisttschen Parteiführer in Oesterreich werden sich beeilen müssen, ihre Taktik nach dem Vorbild ihres obersten Parteiführers umzustellen und die Priorität des Heimatschutzes als österreichische Erneuerungsbewegung anzuerkennen, wenn sie bei der in Oesterreich zu gewär- tigenden weiteren Entwicklung, die nach dem Willen des Heimatschutzes in einer autorttären Präsidialregierung einen vorläufigen Abschluß finden wird, nicht vollkommen aus geschaltet bleiben wollen...." sind von einer so unerhörten Kühnheit

dürfen mit dem Oesterreich des Herrn Dr. Dollfuß, denn indem Sie das taten und w i e Sie das taten, haben Sie selber die Handhabe zu der unwider- leglichen Feststellung gegeben, daß zwischen beiden in allen grundsätzlichen Fragen nichtnurkeineUeberein st im mun g, sondern im Gegenteil eine unüber brückbare Kluft besteht. Ihr Versuch, die Regierung Dollfuß als eine Regierung der nationalen Erhebung und der völkischen Erneuerung hinzu- stellen, ist ein ebenso dreistes wie lächerliches Unterfangen

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 03.09.1921
Umfang: 4
zn- rttcktreten werde. Er würde dann durch Loucheur ersetzt werden, es sei aber auch möglich, daß das ganze Kabinett zurücktrete, doch werde es sich nur uw eine kurze Krise handeln, die wahrscheinlich au einem Tage ge löst wird. Ungarn hat sich, wie Oesterreich, dem FriedenSdrrrate der siegreichen Ententestaaten uMerworfen. Es hat den Friedensvertrag von Trianon unterzeichnet und ratifi ziert und damit die Verpflichtung übernommen,- den Teil Deutschwestungarns, der durch den Friedensvertrag von St. Germain

Oesterreich zugesprochen wurde, an Oesterreich zu übergeben. Die Art der Uebergabe wurde zwischen der Entente, Oesterreich und Ungarn genau ver einbart. Nicht unmittelbar an Oesterreich war darnach das Burgenland von Ungarn zu übergeben, sondern an die Entente, und aus den Händen der Entente hatte das Burgenland in die österreichische Verwaltung übergeben zu werden. Die Uebergabe des Burgenlandes an die En tente vollzog sich in vollster Ordnung. Allem Anscheine nach sollte auch die Uebergabe

an Oesterreich sich ord nungsgemäß vollziehen. Damit konnte umsomehr gerech net werden, als Ungarn seinen diplomatisch-politischen Kaurpf um das Burgenland, in dem es ersichtlich die Un terstützung Frankreichs genossen hat — wenigstens bis zum Osterabenteuer des gewesenen Kaisers Karl in Ungarn ließ sich diese Unterstützung deutlich erkennen — in aller Form verloren hatte. Die Entente blieb bei den Bestimmungen des Frie- densvertrageL über das Burgenland, sitr deren Inhalt seinerzeit nicht etwa

ein Wohlwollen der Entente für die von ihr geschafsene, lebensunfähige Republik Oesterreich ausschlaggebend war, sondern die Erwägung, daß politische und wirtschaftliche Gründe allzusehr dage gen waren, die tschechoslowakischen und südslawischen Wünsche hinsichtlich des Aufteilens des Burgenlandes auf diese beiden Staaten zu erfüllen. Man weiß, daß zur Zeit der Verhandlungen über den Friedensvertrag von St. Germain der Gedanke eines Korridors, der die Tschechoslowakei mit dem Südslawenstaate un mittelbar

verbinden sollte, stark im Vordergründe der Erörterungen stand. Die Gefahr, daß das Burgenlanö den wesentlichen Teil dieses tschechoslowakisch-südslawi schen Korridors bilden könnte, war nicht gering. Sie be weist, daß das Burgenlanö, wenn es schon Oesterreich nicht zugesprochen werden sollte, auf keinem Fall unga rischer Besitz geblieben wäre. Die Tatsache, die nieman dem Vesser bekannt ist, als den politischen Kreisen Un garns, wäre durchaus geeignet gewesen, Ungarn das Ab finden mit dem Abtreten

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Alpenland
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Seite 10 von 12
Datum: 12.05.1922
Umfang: 12
auch die Sowjetregierung Feindin jeder Religion, das liege mm einmal im Wesen des jüdisch materialistischen Marxismus. , .... ^ Tie „Vrflkszcitung" widmet dem scheidenden Finanzminister Gürtler einen Nachruf. Zunächst wird festgestellt, daß jedermann, der die ganze aussichtslose Aufgabe übernimmt, unseren Staat Oesterreich zu sanieren und sein zerrüttetes Geldwesen, in Ordnung w bringen, scheitern muß. Trotzdem müsie der Rücktritt Doktor Gürtlers begrüßt werden, denn er habe furchtbare Verwirrung zu- stände gebracht

aus diesen schwer bedrängten Gebieten zur Tagung erschienen, um von ihrer Not .zu erzählen, aber auch vou der unerschütterlichen Treue zum Deutschtum und zum deutschen Pfadfindergedanlen. Auch die deutsch-österreichi schen Pfadfinder haben sich vor längerer Zeit dem Deutschen Pfadfinderbundc angeschlossen und waren auf der Tagung unter anderen auch durch ihren Bundesfeldrsieister von Oesterreich, Kurt Mair-Innsbruck, vertretend «zwei, Beschlüße Lex h?? binnen «besonders hervor- ^ gehoben

gesinnten Männer Deutschlands und Oesterreichs noch näher zusammen. Stein und Scharnhorst mahnen Oesterreich ans, und Erzherzog Karl und Andreas Hofer werden allenthalben in Deutsch land, selbst im Norden, als die Vorläufer der Befreiung gefei-wt. Damals ist auch Tirol für Deutschland miss neue entdeckt worden. Der Freiheitskampf der schlichten Bauern aus den Bergtälern ist .für ganz Deutschland im Herzen mit,gekämpft worden. Wurde er auch mit unzulänglichen Mitteln gekämpft, er gab doch die erste

und damit die Verbin dung zwischen Oesterreich und Deutschland gelöst, im Deutschen Bundes doch wieder an die Spitze Deutschlands mit einem Einfluß, der größer tvar als der, den er im allen Reiche hatte üben können. Tie Verbindung mit dem neuen österreichischen .Kaiserstaat wird dein Gleich dadurch erneuert. Aber trotzdein verändert sich von nun uö das Verhältnis der Habsburgischen Länder zum Reiche ernstlich zum Schaden der alten Zusammenhänge. Die Regie'rlng Franz s. und Metternichs, geschreckt

Spitze einzutreten be gehrt. Diese dynastische österreichische Gesamtpolitik, der die Deut schen iu Oesterreich durchaus nicht mehr die Hauptsache sind, treibt das Wasser aus die Mühlen des rivalisierenden Preußen und berei tet das hohenzollernsche Erbkaisertum vor. iveun dieses vorläufig auch noch an der Bedenklichkeit Friedrich Wilhelms IV. scheitert. Aber der Gegensatz zwischen 'den beiden Dynastien wird sck>on jetzt offenkundig und entscheidet über das künftige Verhältnis Deutsch lands

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 01.04.1921
Umfang: 8
der österreichischen Regie rung hiezu einzuholen. Der Schweizer Gesandte Burcart habe-die Mitteiilung gemacht, daß die Schweiz mit der Rückreise einverstanden sei. Die Rückreise werde im Einvernehmen mit der ungarischen und der schweizerischen Regierung in der nächsten Zeit unter den entsprechenden Vorsichtsmaßregeln durchgeführt werden. Der Bundeskanzler be tonte des Weiteren die Sicherungsmaßnahmen, die getroffen worden seien, um eine Rückwirkung der Vorgänge in Ungarn auf Oesterreich zu ver meiden. Die Debatte

werde für 20 Jahre aufgehoben. Die Lösung der w e st u n g a r i- s ch e n Frage betrachte die Regierung als natio nales Problem. DieFortsetzung der österreichisch- ungarischen Besprechungen in Wien werde für die nächste Zeit angeregt werden. Der Bundes kanzler erwähnte, daß gewisse der von uns an gestrebten Losung der bürgen ländischen Frage gegnerische Kreise mit dem Versuche operieren, die Anschlußbewegung in Oesterreich auszunützen, um den Anfall des Durgenlandes cm Oesterreich zu verhindern

. Er habe hier ziemlich sichere Beweise in Händen. In Besprechung der Stellung der Regierung in der Anschlußftage verwies Herr Mayr aus seine Besprechungen mit dem Minister des Aeu- ßern Lord Cuckzon und dem Präsidenten Mille rand und erklärte, sowohl in England als auch in Frankreich halte man die gegenwärtige An- schlußbewegung in Oesterreich für einen poli tischen Fehler. Die politische Lage Euro pas verlange nach Ansicht insbesondere der maß gebenden Persönlichkeiten in Paris «ein selb ständiges und unabhängiges

noch an. An derselben beteiligten sich insbesondere der Vorsitzende S t r a k o s ch, der Berichterstat ter A v e n o l, Sir Drirrrmond Fraser, Direk tor des Manchester und Liverpooler Distriktes der Panking Comp, und Erweiterer und Orga nisator des Ter Meulenschen Projektes, 'ferner Ter Meuten selbst, sowie der Vertreter des englischen Schatzamtes N i e m e y e r. Der ur sprüngliche Plan, gesonderte Memoranden an die Alliierten und an Oesterreich zu richten, wurde fallen gelassen Es soll eine einheit liche Note abgesaßt

werden, die Punkt für Punkt alle Voraussetzungen anführt, die von den Alliierten einerseits und Oesterreich an dererseits zu schaffen wären, um eine Grundlage für die vorn Finanzkomitee des Völkerbunds einzuleitende Kreditaktion zu bieten. Die 9tote wird voraussichtlich schon, heute mit tags fertig-gestellt sein und sogleich den Alliier ten und Oesterreich wie dem Völkerbunde mit- geteilt werden. Die Note hat als Grundlage für die ganze weitere Aktion zu gelten. Die wichtigste Forderung, die an Oesterreich

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