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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 6 von 32
Datum: 07.10.2006
Umfang: 32
6 Sa/So 7./8.10.2006 Nr. 199 □IE NEUE SÜDTIROLER • SÜDTIROL Markenzeichen Ehrlichkeit Spatzenchef Norbert Rier hat eine mitreißende Autobiographie vorgelegt. In „Danke, Fans!“ zeigt der Kastelruther Sänger die Sonnen- und Schattenseiten des Starrummels, teilt dabei ordentlich aus und gibt sich durchaus auch selbstkritisch. von Christoph Franceschini I m ersten Kapitel des Buches steht das, was Norbert Rier, dann wiederholt, wenn man genauer nachfragt, wer das Buch denn eigentlich geschrieben

hat. Familie Rier: Ehrliche und offene Kritik der Kinder „Ich“, sagt der dann und fügt als eine All Beweis hinzu: „Ich habe schon in der Schule gerne Aufsätze geschrieben.“ Geholfen haben dem Chef der Kastelruther Spatzen da bei „einige Freunde aus der Plat tenfirma“. Doch in Wirklichkeit ist es absolut egal, wer das Buch „Danke, Fans!“ letztlich in die Schönschrift ge bracht hat. Denn mit der Autobio graphie hat Norbert Rier genau das getan, w 7 as die Kastelruther Spatzen seit Jahren erfolgreich

vormachen: ehrliches, sauberes Handwerk. Unprätentiös, aber mit Kopf, Herz und Seele. Das Buch ist so geschrieben, wie Norbert Rier redet. Vor allem aber ist es auf 184 Seiten die Fortschrei bung des Prinzips, das der neben Reinhold Messner bekannteste Südtiroler zu seinem Lebensmotto erhoben hat. Authentizität und Ehrlichkeit. „Diese Buch erhebt keinerlei Anspruch - außer den, ehrlich zu sein“, schreibt der Autor dann auch im Vorwort. Norbert Rier w 7 eiß natürlich, dass genau das ankommt. Trotzdem

und Klaus oder über das Feuer auf seinem Hei mathof. Norbert Rier hat auch keine Angst, sich bloßzustellen. Wenn er darüber schreibt, wie er mit 18 sei ne spätere Frau Isabella kennen und lieben gelernt hat, dann spielt er nicht den harten Macher. Son dern den eifersüchtigen Pechvogel, der erst durch einen Vespa-Unfall vor der Haustür seiner Angebete ten das Rennen der Gefühle für sich entscheiden konnte. Auch den Beginn seiner musikali schen Karriere als Schlagzeuger der Spatzen zeichnet Rier

, und die Schattenseiten eines Vaters, der ein Star ist. Aber auch Rier selbst leuchtet die Schatten seiten der Spatzen karriere durchaus aus. Wenn es um Treue, Frauenge schichten oder Flirts geht, klingt ein klein wenig jene Unsicher heit durch, die wir alle kennen. „Gefühle lassen sich nicht steuern wie ein Pferdegespann, da kann man schon mal ins Schleudern kommen“, sagt der Pferdenarr irgendwo. Beeindruckend sind auch die un guten Fanepisoden, die Norbert Rier in seiner Autobiographie er zählt. Auch hier macht

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 4 von 20
Datum: 17.02.2004
Umfang: 20
Di 17.2.2004 Nr. 33 Tag eszeitung S Ü D . T I R 0 L “i '1 Es gibt keine Zeller Clique „ Frauenfeindlichkeit , Unausgewogenheit und Postenschacher “ u „Kein abgekartetes Spiel" „Zeit für einen Kurswechsel" Der Macher im SVP-Bezirk Burggrafenamt, Karl Zeller, über die Wiederbestätigung von Bezirksobmann Norbert Schnitzer, seine Rolle dabei und den Konflikt zwischen Bezirksführung und den Landtagsabgeordneten. Die Meraner Landtagsabgeordnete Martina Ladurner Über das Duo Norbert Schnitzer-Karl

, konstruktiven Gespräch auseinandersetzen, wo alle diversen Positionen, die es gibt zur Sprache gebracht werden. Letztlich soll aber das Verbindende in den Vordergrund gestellt werden und nicht das TVennende. Ihre Gegner werfen Ihnen persönlich vor, die plötzliche Wiederbestätigung Norbert Schnitzers, vorab in Einzelge sprächen mit den Ortsobleuten gesi chert zu haben? Das stimmt überhaupt nicht Norbert Schnit zer hat zwei Stunden lang gekämpft, seinen Rücktritt durchzubringen. Es war überhaupt

keine abgekarterte Sache. Man kann zu Nor bert Schnitzer stehen, wie man will, aber dass er ein ehrlicher, gradliniger Mensch ist das wird ihm niemand absprechen. Denn der Tropfen der im Bezirk das Fass zum Überlaufen brachte, war nach den Landtagswahlen der besondere Einsatz von Karl Zeller und Norbert Schnitzer für Veronika Stimer-Brantsch, der dann im berühmten Organigramm seinen Höhe punkt fand. Wäre es deshalb jetzt nicht auch für Sie derZeitpunkt, das „mea cul pa“ zu rezitieren. Ich habe überhaupt

kein Problem damit mein Verhalten und auch das Verhalten des Bezirksobmannes in dieser Frage offen im Kreise der Ortsobmännern und der Man dataren noch einmal zu erklären. Aber wir müssen endlich zu den Sachthemen zurückkehren und weniger persönliche Reibereien in den Vordergrund stellen. Das will der Bezirk. Interview; Christoph Francesciuni Tageszeitin«: Frau iAtdumer, Be zirksobmann Norbert Schnitzer hat so fort nach seiner Bestätigung durch die Bezirksobleute einen verbalen Böller gegen Sie, Michl

Laimer und Julia Un terberger abgefeuert? Martina Ladurner: Das war eine weite re Aussage Norbert Schnitzers, die das politisches Niveau zeigt, auf welchem sich der Bezirksobmann bewegt Nicht nur diese Aussage ist mehr als ein deutliches Zeichen, das es höchste Zeit ist für einen Kurswechsel im SVP-Bezirk Burggrafen amt Norbert Schnitzer scheint ein besonde res Problem mit den weiblichen Mit gliedern im Bezirksausschuss zu haben. Ist es ein Streit Männer gegen Frauen? Nein, überhaupt nicht Es geht

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 16.12.2005
Umfang: 16
Fr 16.12.2005 Nr. 253 2 Tag eszeitung S Ü D T IRQ Der Präsident und seine Patronage Sparkassen präsident Norbert Plattner: 300.000 Euro aus eigener Tasche bezahlt Die Südtiroler Sparkasse ist in die absurde Situation gekommen, fast gegen ihren eigenen Präsidenten rechtlich Vorgehen zu müssen. Norbert Plattner hatte als Aktionär der inzwischen in Konkurs gegangenen „Laurin AG“ für einen 1,5 Millionen-Euro- Kredit mitgebürgt. Der Sparkassepräsident hat jetzt 300.000 Euro aus der eigenen Tasche

ist in die absurde Situation gekommen, fast gegen ihren eigenen Präsiden ten rechtlich Vorgehen zu müssen. Dass es dazu nicht gekommen ist, liegt einerseits an der verständli chen Zurückhaltung des Geldinsti tutes und andererseits an der Ent scheidung Norbert Plattners, die Sache von sich aus, im Stillen und einvernehmlich zu lösen. Der Bozner Wirtschaftsberater Norbert Plattner war lange Zeit Aktionär der „Laurin AG“. Die Gesellschaft, die mehrere Lifte am Karerpass und in Welschnofen be trieb, kam Ende

der neunziger Jahre immer mehr ins Wirtschaft- Einigkeit demonstrierten die Re gionen und Autonomen Provinzen gestern in Rom. Bei der Staat-Re- gionen-Konferenz protestierten sie geschlossen gegen die von der Regierung ins Auge gefasste Ver längerung der Konzessionen für die ENEL-Kraftwerke, „und zwar gegen die Form und den Inhalt der Regelung“, erklärt Landesrat liehe Tbudeln. Im November 2003 ging die Gesellschaft mit Ausstän den von rund fünf Millionen Euro in Konkurs. Norbert Plattner stieg als Aktionär

durch die Instanzen peitschen. „TVotz oder gerade wegen dieser Vorgangsweise ha ben wir heute eine Diskussion Norbert Plattner verbunden (etwa in der „Air Alps“), wollte den ehe maligen Präsidenten der „Banca di Trento und Bolzano“ (BTB) un bedingt auf den Thron der Spar kasse hieven. "Hätte Plattner indi rekt das „Laurin“-Desaster am Hals gehabt, wäre das nur sehr schwer möglich gewesen. Auch deshalb dürfte sich die Hypothe kenbank plötzlich im Liftgeschäft betätigt und die Gesellschaft er steigert

aber ist die Sparkasse über diesen Passus verlangt und unsere Stellungnahme abgege ben“, so Laimer. Hart ins Gericht ging man dabei mit der Regierung, sowohl was den Inhalt als auch was die Form der geplanten Konzessions-Verlänge rung angeht „Wir haben geschlos sen unseren Protest beim zustän digen Minister vorgebracht“, so kann das Geld bei den Unterzeich nern einfordern. Genau hier aber wird das Ganze zum größeren Pro blem. Unterschrieben wurde die Erklärung auch von einem gewis- . sen Norbert Plattner. Inzwischen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 07.07.1936
Umfang: 6
, wo bei er sich derart schwere Verletzungen am Kopf und am ganzen Körper zuzog, daß er bald darauf starb. Die Autoweihe am Arlberg findet nunmehr, wie vorgesehen, am 26. Juli in St. Christoph statt, nachdem Se. Exz. FUrsterzbischof Dr. Waitz es doch ermöglicht hat, an diesem Tage persönlich auf den Arl berg zu kommen. Das nähere Programm wird zeit- gerecht verlautbart werden. Promotion. Der Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Her mann Mumelter in Bozen, Norbert Mumelter, wurde in Padua zum Doktor der Rechtswissenschaft

sagen, vornehme Menschen. Je denfalls und unzweifelhaft Aristokraten unter den Ar tisten. Also sei so gut!" „Hast du besondere Wünsche, Julius?" fragte d-s alte Fräulein. „Nein, das überlasse ich dir. Um halb acht Uhr, bitte." „Gut. Norbert, kurz vorher war Elsa hier. Sie ha ben dich vermißt." „Es war mir nicht möglich," sprach Norbert Gerstner gleichmütig, „am Donnerstag war ich in Schönau und am Sonntag habe ich die Geschwister Bonadiman und Fräulein Tanner nach Bad Klamm gefahren." „Gehst

du am Mittwoch oder Donnerstag zu Meier- hofers?" Norbert Gerstner erhob sich. „Möglich, Tante, ich weiß es noch nicht. Papa, du verzeihst, ich gehe heute nicht ins Cafe, ich habe noch etwas zu erledigen. Nachmittag!" „Das Fräulein Bonadiman soll sehr schön sein," meinte Cäcilie Gerstner, als ihr Neffe das Zimmer verlassen hatte. „Das stimmt," sprach Herr Julius Gerstner fast be geistert, „ganz die Mutter. Und Henriette Türmer war eine der schönsten Frauen, die ich im Leben sah. Wer hat es dir gesagt? „Elsa

. Bekannte haben Norbert am Sonntag mit der Zirkusdame in Bad Klamm gesehen." Julius Gerstner sah seine Schwester scharf an und schüttelte dann mißbilligend den Kopf. „Cäcilie, du betonst das Wort ,Zirkusleute' so ge ringschätzig, doch ich sagte dir schon, es sind keine ge wöhnlichen Komödianten. Du wirst ja morgen sehen." „Um so schlimmer," sprach das alte Fräulein. „Wie meinst du?" „Elsa war sehr unglücklich. Norbert ist schon an zwei Abenden nicht mehr bei ihnen gewesen. Das Mädel hat mir leid getan

sich überall als Orgelbauer und Inhaber einer angesehenen Orgelbaufirma aus; er Da meinte der alte Herr beruhigend: „Ihr seht Ge spenster. Ich glaube nicht, daß da Gefahr ist. Norbert hat sich höflichkeitshalber der Menschen, die einen sehr trüben Winter hinter sich haben, ein wenig angenom men. Da ist nichts dabei. Und wenn es wäre! Cäcilie. du weißt, daß sich Norbert in Herzenssachen nichts einreden ließe. Da wären wir.machtlos." „Ich glaube, er ist jeden Abend draußen in Schö nau." Herr Gerstner erhob

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 12.07.1936
Umfang: 8
DIAMANT VON WOLFGANG K E M T E R (8. Fortsetzung.) „Dank dir, Lieb. Sei ohne Sorge; ich bin zu weit in der Welt herumgekommen, habe zu viel gesehen und gelesen, als daß ich nicht wüßte, wie verschieden das Leben fein kann, ohne an Anständigkeit zu ver lieren. Kommt gut hinüber mit Mann und Tier. Glück aus!" „Bub, lieber", in Noras Augen glänzte es feucht —, „auf Wiedersehen!" . . . Der Sonntag war ein herrlicher Frühlingstag. Gleich nach dem Frühstück fuhr Norbert Gerstner los und hatte gegen Mittag

das hübsch zwischen Wald und Fluß gebettete kleine Landstädtchen Feldstein erreicht. Am Marktplatze stand der Großgasthof zum „Elefan ten". Hier hielt Norbert an, versorgte seinen Wagen in der Garage, aß dann zu Mittag und ließ sich von der freundlichen Hebe den Weg zum Zirkus beschrei ben. Er trat dann aus den Marktplatz hinaus, zündete sich eine Zigarette an, schritt gemächlich seinem Ziele zu. Durch eine enge Straße zwischen uralten, hoch- giebeligen Häusern gelangte er zum Flusse, überschritt

ihn auf einer ganz modernen Eisenbetonbrücke und ließ sich nun von den hier reichlich angebrachten, bun ten. Zirkusplakaten führen. Zwischen hier herausgebauten, vereinzelten Land häusern war ein großer Anger, aus dem der Zirkus Bonadiman feine Zelte aufgeschlagen hatte. Norbert Gerstner staunte, als er das große, reich beflaggte Zweimastzelt und daneben die kleineren Tierzelte sah. Sie allein zeigten, welchen Umfang einst der Zirkus gehabt haben mußte. Erwachsene und Kinder in allen Größen umlager ten den Platz

, jetzt schon ungeduldig auf die Eröffnung der Nachmittagsvorstellung wartend. Als Norbert nun rascher den Zelten zuschritt, wurde er angerufen. „Hallo, Herr Gerstner!" Er wandte sich um und sah Erich Bonadiman von einem Seitenwege Herkommen. „Grüß Gott!" Sie reichten sich die Hand. „Kommen Sie", sprach der Hüne, „ich werde Sie führen. Nora wird sich freuen, sie hat noch Zeit, die Kassa wird um halb drei Uhr geöffnet." „Sie werden voll bekommen?" „Es ist schon der Vorverkauf für Nachmittag und abends gut

, mit einem Zeltdach überdeckt, war am Wagen eine ziemliche Veranda angebaut, auf der Nora saß. Als sie Norbert sah, erhob sie sich rasch, sprang die paar Stufen herab und kam ihm entgegen. „Willkommen! Erich, wir machen noch einen Gang durch den Zirkus und trinken dann nachher hier den Kaffee." „Gut, ich überlaste dir Herrn Gerstner, ich habe noch zu tun." Nora zeigte Norbert das große Zirkuszelt, das über sechshundert Personen faßte, mit seiner ebenfalls noch aus früheren Zeiten stammenden, jetzt freilich

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 19.07.1936
Umfang: 6
Sie, wie kommen Sie beide nach Liestal?" „Durch die Lust", antwortete Käthe Tanner ernst haft. Erich sah sie verständnislos an, da erklärte Norbert es ihm lachend. Dann ging er zu Hans Rautenkranz. „Und wie geht es Ihnen?" „Danke, Herr Gerstner, ich bin zufrieden, es hätte viel schlimmer werden können. Die Schmerzen haben nachgelassen." „Bravo. In zwei Wochen ist alles wieder in Ord nung." Der Wärter brachte Stühle, und da die Kranken Keiner weiteren Schonung bedurften, blieb der Be such. Es gab

viel zu bereden und zu bedenken, was zunächst getan werden mußte. Norbert Gerstner war bald unterrichtet; in seiner ruhigen, aber energischen Art nahm er es auf sich, die Interessen der Geschwister Bonadiman zu wahren. Er traf seine Anordnungen. Die Gesellschaft, bei der Bonadiman, allerdings be scheiden, versichert war, hatte in Basel ein Zweig geschäft. Nora hatte sie telegraphisch vom Brande ver ständigt. „Gut", sprach Norbert, „ich werde zuerst dem Herrn Gemeindepräsidenten einen Besuch

machen, am Nach mittag fahren Nora und ich nach Basel." Sowohl bei den Behörden wie auch bei der Ver sicherungsgesellschaft fanden Norbert und Nora das größte Entgegenkommen. Der Vorstand des Basler Büros teilte den beiden mit, ein Beamter hätte schon gestern einen Augenschein in Liestal ausgenommen, und er habe heute von seiner Direktion den Auftrag, die ganze Versicherungssumme ohne jeden Abzug aus- zuzahlen." Er übergab Norbert gegen Bestätigung einen Scheck auf eine Basler Bank. Dann kehrten die beiden

nach Liestal zurück. Eine Altwarensirma übernahm gegen einen Pauschalbetrag die Eisen- und Nolztrümmer des Zirkus und begann sogleich mit den" Aufräumungsarbeiten. Artisten und Arbeiter wurden abgelohnt — die Japaner und der Fakir fanden in einem Basler Varietee gleich eine An stellung — so war die Auflösung des Zirkus Bona diman in zwei Tagen durchgeführt. Gegen Abend war die ganze Gesellschaft wieder im Spitalszimmer versammelt. Norbert erstattete kurzen Bericht. Erich und Nora dankten ihm herzlich

mir gleich, wenn Sie von hier sortgehen und senden mir Ihre neue Adresse. Ihr Versprechen ist, mich bald einmal zu besuchen, viel leicht — trotz des Trennungsschmerzes brach der alte Clown wieder durch — vielleicht auf der Hochzeits reise!" Nora hielt ihm den Mund zu. „Herr Schwälble, Sie sind immer derselbe. Aber ich komme, allein oder — nicht allein . . Nora und Norbert gingen, nachdem der Zug abge fahren war, zum Friedhofe. Es war ein trüber Tag. Von den Bäumen gewehtes Laub säumte Weg und Steg

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 12.07.1936
Umfang: 8
in der Luft von Reck zu Reck, — dann setzte der Beifall ein. Un- zähligemale mußte sich das Geschwisterpaar nach allen Seiten verbeugen, bis es die Manege verlassen konnte. Während zur Erheiterung wieder der dumme Au gust in die Manege kugelte und seine neuesten Spässe anbrachte, kam Nora, die sich umgekleidet hatte, und ließ sich neben Norbert nieder. „Wie gefällt es dir?" raunte sie. „Prächtig ist das alles. Nora, ich bin überrascht. Das ist beste Zirkuskunst." Das Glockenzeichen ertönte abermals

. „Direktor Bonadiman mit seinen Dressuren." Die Musik begann, der alte Herr in schwarzem Frack mit weißer Weste betrat die Manege. Ihm folg ten die Doggen, die Ponnies und Jumbo, der Elefant. Als zweiter Teil dieser Nummer ein Pferdereigen. Zwei Rappen und ein Schimmel. Auch jetzt wollte der Beifall kein Ende nehmen, als sich Herr Bonadiman dankend verbeugte. Nora und Norberts Hände hatten sich heimlich ge funden. „Es ist wunderbar, Schatz", sprach Norbert. Livrierte Diener gingen durch die Reihen

in die Mitte der Manege, dankte für den zahlreichen Besuch und bat, falls die Darbietungen gefallen hätten, um weitere Empfehlung. Während sich der Zirkus leerte, schritten Nora und Norbert durch den Artistenausgang ins Freie. Es war halb sechs Uhr. „Papa, ich mache mit Herrn Norbert einen kleinen Spaziergang. Bis sechs Uhr sind wir zum Nachtmahl zurück." „Recht so, Kind, ich schaue zu den Tieren." Sie schlenderten nebeneinander zwischen Villengär ten und Wiesen einem niederen Hügelzuge zu. „Norbert

, nun hast du die Familie Bonadiman auch im Berufe gesehen." „Und weiß, Schatz, daß sich der Zirkus Bonadiman heute noch sehen lassen kann. Was ihr bietet, ist erst klassig an Ausstattung, Tiermaterial und Menschen kunst." „Auf das hat Papa stets gehalten. Nichts Mittel mäßiges fand bei uns Ausnahme. Wenig aber erlesen." Langsam stiegen sie auf mit Steinplatten belegtem Wege zwischen hohen Weißdornhecken zu einem Aus sichtspunkte empor. Auf diesem menschenleeren Wege fand Norbert reichlich Gelegenheit

, sich von süßen Lip pen den Lohn für seine lange Fahrt zu holen. Dann waren sie oben angelangt und ließen sich auf einer Bank nieder. „Nun kommt eine lange Woche. Sehe ich dich am nächsten Sonntag, Norbert?" „Wo werdet Ihr dann sein?" „In Neuburg. Bis Mittwoch bleiben wir hier." „Ich komme. Neuburg kann ich schon noch errei chen, vielleicht auch eine der nächsten Sonntagsstatio nen." „Du Lieber. Ich zähle die Tage, denn ich sehne mich nach dem Sonntag." „Nora, Lieb, und doch . . ." Sie verschloß

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 07.07.1936
Umfang: 6
!" Das Mädchen meinte schmollend: „Das ist wenig stens ein Mann!" Auch die Kellnerin konnte keine Auskunft geben. Sie hatte nur das Fräulein Tanner vom „Goldenen Hirschen" in Schönau erkannt. Inzwischen schritt Norbert wieder an Noras Seite den schmalen Waldpfad hinunter. Erich und Käthe waren schon voraus. „Fräulein Nora, hat es Ihnen gefallen" „Einzig. Das waren feit langer Zeit wieder meine schönsten Stunden. Ich danke Ihnen." „Das macht mich glücklich," sprach Norbert warm. „Wann fahren

wir wieder?" „Das liegt bei Ihnen, Herr Norbert. Ich habe ja Zeit in Hülle und Fülle. Bevor wir von Schönau Weggehen, möchte ich freilich noch einmal zum Schwarzsee." „Gerne, Fräulein Nora. Vielleicht nächste Woche einmal an einem Wochentage." „Das wäre nett. Können Sie sich freimachen?" „Ich habe durchaus verläßliche Angestellte und Papa steht mir immer zur Verfügung . . ." Im Schwarzseehof tranken die Herren noch ein Glas Bier, die Damen eine Limonade, dann holte Norbert den Wagen. Von den vieren unbemerkt

. Norbert Gerstner mußte zum Nachtessen natürlich im „Goldenen Hirschen" bleiben und ließ sich gerne halten. An diesem Abend brachte Nora ein großes Album. Es waren Lichtbilder vom Zirkus Bonadiman aus besseren Tagen. Bilder von Menschen und Tieren, vom Zirkus und der Manege. Nora erklärte Norbert und Käthe die Bilder, Erich und der alte Herr ergänzten ihre Ausführungen. Als dann Nora den Deckel des Albums wieder zuklappte, war es schon Mitternacht. Norbert verabschiedete sich — einen Augenblick wa ren

Nora und er allein aus dem großen Flur. „Auf Wiedersehen, Fräulein Nora!" Da traf ihn ein Blick aus den dunklen Augen, der ihm das Blut in die Schläfen trieb. „Morgen?" fragte Nora leise. „Morgen Abend. Gute Nacht!" „Gute Nacht! Wiedersehen!" Da kam Erich über den Gang daher und begleitete Norbert zum Wagen hinunter . . . Gegen Mittag des nächsten Tages saß Fräulein Cä- cilie Gerstner aus ihrem gewohnten Fensterplätze. Da sah sie Elsa Meierhoser rasch die Straße heraufkom men und in das Haus

, 9. ds., findet im Frühmesterwidum in Zirl Nr. 130 zwischen 12 und 1 Uhr die Mutterberatungsstunde der Landes kommission für Mutter- und Säuglingspflege statt. „Grüß dich, Kind. Schön, daß du dich auch wieder einmal sehen läßt. Nimm Platz. Was gibt es Neues?" Doch das Mädchen schien weder die Aufforderung noch die Frage gehört zu haben, denn mit erregter Stimme fragte es gleich: „Tante, was ist mit Nor bert?" „Mit Norbert? Ich verstehe dich nicht." „Am Donnerstag Abend war er nicht bei uns, und gestern

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 6 von 32
Datum: 26.08.2006
Umfang: 32
Sa/So 26./27.8.2006 Nr. 169 Die Spatzen-Stimmen SUDTIROL Das Duo Vincent & Fernando hat den zweiten Platz beim Grand Prix der Volksmusik den Kastelruther Spatzen, deren Fans und der Plattenfirma zu verdanken. Die Hintergründe eines Freunderldienstes. von Artur Oberhofer E twas kann Norbert Rier nicht: lügen. „Ja, ja“, so be kennt der Chef der Kastel ruther Spatzen, „es stimmt schon, dass die Plattenfirma an uns he rangetreten ist und uns gebeten hat, unsere Fanclubs für Vincent & Fernando

zu mobilisieren.“ Bereits seit Tagen pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Die Spatzen-Chef Norbert Rier: „Habe die Messner-Brüder entdeckt" Brüder Otto und Ulli Mess ner, alias Vincent & Fernan do, haben den zweiten Platz beim Grand Prix der Volks musik den Kastelruther Spatzen beziehungsweise de ren Fanclubs zu verdanken. Zwar bestreitet Norbert Rier, dass er selbst eine entsprechen de Weisung an die Fanclubs er teilt habe. Er räumt aber ein: „Unsere Fans wissen, dass wir voll hinter Vincent & Fernando

stehen, daher ergibt es sich au tomatisch, dass unsere Fans sie unterstützen.“ Die Stimmen der vielen Spat- zen-Fans waren denn wohl - I i, s. ■ Ausschlag gebend für das hervor ragende Abschneiden der Mess ner-Brüder, die übrigens heute ab 18.00 Uhr am Dorfplatz von Andrian den zweiten Platz feiern und die neue CD vorstellen. Die Allianz zwischen dem Spatzen- Chef Norbert Rier und den Mess ner-Brüder hat einen persönlichen, aber auch einen finanziellen Hin tergrund. Das Experten-Hearing Die Vierte

noch einmal zusammentreten, um über den Gesetzesentwurf abschließend zu beraten. Kommissionspräsidentin Martina Ladurner: Hearing zur Sanitätsreform Das Duo Vincent & Fernando: Dank der Spatzen-Stimmen auf Rang zwei gekommen Norbert Rier ist nämlich Vincent & Fernandos Geburtshelfer. „Ich habe die beiden Brüder vor Jahren auf einem unserer Konzerte in Kal tem erlebt und sie dann zu unserer Plattenfirma gebracht“, bestätigt der Spatzen-Boss. Die Plattenfirma „Koch“ hatte jetzt natürlich ein großes Interes ses daran, dass

Vincent & Fernan do beim Grand-Prix-Finale in München gut abschneiden. Da auch die Kastelruther Spatzen bei dieser Plattenfirma unter Vertrag stehen, wer es naheliegend, die ka pillar organisierten Spatzen-Fan- clubs zugunsten von Vincent & Fernando zu mobilisieren. Das ist denn auch geschehen. Um ja kein böses Blut aulkommen zu lassen, relativiert Norbert Rier den Freundschaftsdienst. Auch die anderen Finalteilnehmer hätten sich für die TED-Wahl organisiert. „Unsere Unterstützung war sicher

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 24.08.2000
Umfang: 16
ÜBERETSCH - UNTERLAND „Man hilft, wo man kann“ In Neumarkt soll der erst kürzlich verstorbene Präsident der Griesfeld Altersheim Stiftung, Adolf Pichler ersetzt werden. Man hat bereits einen 'potentiellen Nachfolger auserkoren: Der Gemeinderat Norbert Bertignoll. Die öffentliche Venvaltung hüllt sich darüber noch in Schweigen. Von Joachim Innerhofer I n Neumarkt hält man sich noch zugeknöpft. Niemand in Neumarkt oder in der öf fentlichen Verwaltung will etwas wissen, wer der neue Präsident

der Griesfeld Altersheim Stift ung Neumarkt werden könnte. Obwohl bereits jetzt einiges dafür spricht, dass man insge heim schon einen Kandidaten hat: Norbert Bertignoll, ehemali ger Assessor und ausgeschiede ner Gemeinderat von Neumarkt. Erst vor kurzem verstarb der langjährige Präsident der Gries feld-Stiftung, Adolf Pichler. Fast zwei Amtsperioden - alle fünf Jahre wird der Präsident neu ge wählt - stand er dem Altersheim vor. Im Jänner des kommenden Jahres hätte wieder ein neuer Präsident

vom Verwaltungsrat gewählt werden sollen. Nun muss für die noch verbleibenden fünf Monate bis zur Neuwahl ein neu er Präsident gewählt werden. Für die Neumarkter wäre dem nach Norbert Bertignoll der ge- Norbert Bertignoll: Wird er Präsident des Altersheims? eignete Präsidentschaftskandi dat. Bereits seit etlichen Verwalt ungsperioden in der Neumarkter Gemeinde als Assessor, hat er auch Ahnung in der Verwaltung. Ban sicheres Indiz dafür, dass Bertignoll bereits als möglicher Nachfolger des verstorbenen Al fons

Pichler gehandelt wird, könnte sein plötzlicher Rücktritt als Gemeinderat sein. Schließlich ist es unvereinbar, als Gemeinde rat gleichzeitig auch einer Stif tung als Präsident vorzustehen. Böse Zungen behaupten aller dings, Norbert Bertignoll sei we gen des schlechten Wahlergeb nisses als Gemeinderat zurückge treten. Er ist Stimmengleich, mit dem Kandidaten, der nicht in den Gemeinderat gewählt worden ist. Bertignoll konnte wegen eines glücklichen Umstandes - er ist nachgerückt

- wieder in den Ge meinderat aufriicken. Einen Po sten als Assessor konnte er aber nicht mehr für sich beanspru chen. Seine Kompetenzen, die er in der vergangenen Verwallungs- periode als Assessor inne hatte, wurden unter dem Bürgermeister Alfred Vcdnvclli und der Assesso rin Beatrix RalTeiner aufgeteilt. Allerdings muss derzeit noch mit dem Einverständnis der verblie benen vier Vorstandsmitglieder der Griesfeld Altersheim Stiftung Neumarkt abgewartet werden, ob sie überhaupt mit der Nominie rung des Norbert Bertignoll

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Seite 15 von 16
Datum: 31.01.2003
Umfang: 16
K U L T U R 15 „Wir werden nie ein Standardtrio sein“ Zehn Jahre „Jazz Fantasy“: Norbert Dalsass, Roman Hinteregger und Michele Giro über das Geheimnis ihrer langjährigen Zusammenarbeit, ihr treues Publikum und die Vorteile der Provinz. Tageszeitung: „Jazz Fantasy“ gibt es in dieser Besetzung seit fast zehn Jahren (November 1993). Sind eure Ziele immer noch die gleichen? Norbert Dalsass: Ja. Wir wollen noch immer gute Musik machen, die sich auf spannungsreiche We ge begibt und positive

Musik. Seid ihr euch in der Auswahl der Stücke immer einig? Giro: Ja, weü wir alle drei sehr ähnliche musikalische Vorbilder und Vorstellungen haben. Ich ha be auch eine klassische Ausbil dung genossen und Roman und Norbert haben ihrerseits auch Erfahrungen in anderen Berei chen gesammelt. Alle diese Er fahrungen fließen in die Band ein. Bleibt ihr bei der Trio-Forma tion? Giro: Mit Sicherheit. Als Ergän zung und Herausforderung laden wir immer wieder einen Gastmu siker ein, der mit uns spielt

, aber wir haben sehr wohl auch Stücke komponiert, wo jeder von uns FYeiraum für seine Improvisationen und musikali sche Entfaltung hat Wir wollen auf keinen Fall ein routiniertes Standardtrio sein, wo durch das Ausführen von präzisen Patterns die frische Neuentdeckung der Musik beeinträchtigt wird und die Emotionen gedämpft werden. Also gibt es keinen Boss, der al les entscheidet? Giro: Im Organisatorischen ist das sicher Norbert, aber im Musi kalischen sind wir alle drei die Zugpferde. Nach welchen Kriterien

werden Gastmusiker eingeladen? Roman Hinteregcer: Norbert und ich denken häufig darüber nach, wen wir als nächsten einla- den könnten und wenn wir uns ei nig sind, sagen wir es Michele, den wir oft regelrecht überra schen. Norbert hat einfach sehr viele persönliche Kontakte zu vie len Musikern. Wir laden aber im mer solche Musikpersönlichkeiten ein, die sich gut in unsere Musik idee involvieren lassen und bei de nen wir nicht als Begleitmusiker fungieren müssen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Wie schwierig

wundert das noch, wenn die Gruppe Jazz Fantasy heißt Auf dem Programm stan den Amerikanischer Standard von Michele Petruciani, Me Coy Tyner, Keith Garrett, Ralph Towner sowie Eigenkomposi tionen von Michele Giro. Es gab viele Soloeinlagen vom Pianis ten Michele Giro, vom Schlag zeuger Roman Hinteregger oder vom Bassisten Norbert Dalsass, die das Publikum rich- Giro: Um eine internationale Karriere zu starten, müsste man viel mehr Zeit investieren und es wäre dennoch irrsinnig riskant. Viele Musiker

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Seite 4 von 26
Datum: 22.06.2006
Umfang: 26
Norbert Lant- schner, „ist es nicht nur das größte Projekt, das das Land in den letz ten Jahren gemacht hat, sondern das ganze ist vor allem von natio naler und auch internationaler Be deutung“. Vor knapp vier Wochen wurde vor einem Bozner Notar die „Klima haus Agentur GmbH“ gegründet. Es ist ein Pionierprojekt und das Zwischenergebnis von jahrelanger Aufbauarbeit. Seit 2002 arbeitet die Landesumweltagentur am Pi lotprojekt „Klimahaus“. Das Prin zip ist relativ einfach. Beim Bau ei nes Hauses

werden nicht nur um weltfreundliche Materialen ver wendet, sondern es wird vor allem darauf geachtet, dass durch Wär medämmung der Energiever brauch bedeutend eingeschränkt wird. Damit verringert sich der C0 2 -Ausstoß deutlich, was wieder um den Richtlinien des Kli mabündnisses und den Protokolls von Kioto entspricht. Vorangetrieben vor allem vom Di rektor des Landesamtes für Luft und Lärm, Norbert Lantschner und politisch vom zuständigen Lan desrat Michl Laimer entwickelte sich das Klimahaus schnell zum Standard. Anfang 2005

das sprengte aber den Rahmen der Landesumweltagen tur. Das Landesamt darf per Defi nition nur innerhalb Südtirol tätig sein und keine kommerziellen Dienste anbieten. Auf diesem Hintergrund wurde die Idee einer Klimahaus-Agentur ge boren. Die Landesregierung be schloss Ende Dezember 2005 eine solche einzurichten. Leiter sollte der Vater des Projektes, Norbert Lantschner werden. Dabei sollte die Agentur vor allem drei Berei che abdecken. Die Zertifizierung des Klimahauses, Beratung und Geschäft Klimahaus

Lantschner. Es war der politische Wille, dass von Anfang an in dieses Projekt auch die Südtiroler Banken invol- Geschäftsführer Norbert Lantschner: Ärger über LVH-Direktor Hanspeter Munter viert werden. „Gerade in der Bau finanzierung spielen die Banken eine wichtige Rolle“, begründet Norbert Lantschner diese Ent scheidung. Ursprünglich sollten alle drei großen Südtiroler Lan desbanken als Gesellschafter in der Agentur sitzen. Die Volksbank hat sieh aber am Ende zurückgezo gen. So halten die Sparkasse

im Auge. Norbert Lantschner lässt sich ob der politischen Wirren nicht aus der Ruhe bringen. Denn seine Agentur hat längst Fahrt aufge nommen. Italienweit suchen Re gionen, Provinzen und Gemeinden die Beratung des neuen Südtiroler Unternehmens bei der Ausarbei tung ihrer Bauordnungen. Zudem ist das Interesse an Weiterbildung in diesem Bereich enorm. Im April startete an der Universität Bozen ein Klimahaus-Master. „Inzwi schen gibt es eine Art Schulungs tourismus aus ganz Italien zu unse ren Kursen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 05.07.1936
Umfang: 8
, bis zu welchem der Unterricht ge führt wird. Gleich benachbart an diese Abteilung ist die Uebersicht über die Bauhandwerkerschule, Nora bewunderte den schönen Wagen. „Auf Wiedersehen, meine Herren," rief sie mit der Hand dem davonfahrenden Auto nachwinkend . . . Am anderen Abend gegen neun Uhr fuhr der Daim ler wieder beim „Goldenen Hirschen" in Schönau vor. Bald saß Norbert Gerstner mit Nora und Erich Bona- diman und Käthe Tanner, nachdem der alte Herr sich zur Ruhe begeben hatte, bei einem fröhlichen Spiele

im gemütlichen Herrenzimmer. Aus der Bauernstube nebenan hörte man lautes Sprechen. Der Hirfchen- wirt unterhielt sich mit einigen Gästen über die wirt schaftliche Lage im allgemeinen und die Bauholzpreise im besonderen. Im Hause des Fabrikanten Meierhofer in der Stadt aber wartete man an diesem Abend vergebens auf Norbert Gerstner. Else Meierhofers Blicke gingen alle Minuten zur Uhr. Als es dann halb zehn schlug, glitt es wie tiefe Enttäuschung über ihr hübsches, aber etwas ausdruck loses Puppengesicht

. Frau Meierhoser hatte es wohl bemerkt, sagte aber nichts, ihr Mann dagegen rief überrascht: „Schon halb zehn, wo bleibt heute Nor bert?" „Er wird eine Vereinssitzung haben," meinte Frau Meierhofer. „Ach," rief Else unmutig, „diese ewigen Sitzungen. Ich gehe zu Bette. Gute Nacht!" Gustav Meierhofer und Julius Gerstner waren alte Freunde. Beide hätten es gerne gesehen, wenn aus ihren Kindern ein Paar geworden wäre. Norbert Gerstner gefiel die Jugendgespielin ganz gut, doch konnte

er sich noch nicht entschließen, seine Freiheit aufzugeben. Mit keinem Worte hatte er sich gebun den, doch war es immerhin eine alte Gewohnheit, daß er zwei Abende in der Woche bei Meierhafers ver brachte. Wenn es einmal so weit war, daß er eine Frau nahm. um das blühende Geschäft einst wieder einem Gerstner überlassen zu können, dann sollte gerne Else Meierhoser seine Gefährtin werden. Das hoffte die ganze Verwandtschaft, das dachte auch Norbert Gerstner bis — Nora Bonadiman in fein Leben trat — Der Sonntag kam

. Mit ihm die vereinbarte Fahrt ins Klammtal. Ein herrlicher Sonnentag mit wolken losem Himmel. Punkt ein Uhr stand Norbert Gerstner mit seinem Wagen vor dem „Goldenen Hirschen". Die Geschwister Bonadiman und Käthe Tanner waren schon bereit. Erich und Käthe nahmen auf dem Rück sitze Platz, Nora setzte sich zu Norbert. Eine kaum merkbare Berührung des Anlassers und schon setzte sich der Wagen in Bewegung und fuhr fast geräusch wobei die Notwendigkeit aufgezeigt wird, für welche sie eingerichtet wurde. Anschließend daran

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 17.07.1936
Umfang: 8
sein, denn das Kleine Wal gesetzt. Von Charles Gontards Tode erfuhren Bona- dimans erst nach Tagen. Da fchrisb Nora an Norbert. Von der Tragödie in Bingen und ihrer Rettung durch John, den Neger. Und von dem, was Charles Gontard im Fieber ver raten hatte, und davon, daß er mit einem frühen Tode alles gesühnt habe. „Liebster", schloß Nora, „Charles Gontard ruht in fremder Erde. Sie sei ihm leicht. Wir wollen seine letzte Ruhe nicht stören. So hat denn dein Unfall seine Aufklärung gefunden. Rätselhaft

. Daß ich mich aber so viel mit diesen Fragen beschäftige, ist Beweis genug dafür, wle sehr sich mein Inneres wan delte. Papa und Erich lassen euch grüßen. Leb wohl! Deine Nora!" Dieser Brief wirkte auf Norbert Gerstner wie ein Licht, das ihm den dunklen Weg voraus erhellte. Eine neue Hoffnung war in sein Herz gezogen. Nora war müde der Fahrt. Am Abend erzählte er seinem Freunde, wie sich sein Autounsall zugetragen und zugleich auch schon seine Sühne gefunden habe. Dr. Hartmann war nicht mehr überrascht. „So ähnlich

scheint doch nicht der rechte Boden für Herrn Elias gewesen zu sein. Und der Wiener Meierhofer ist ein sehr energischer Herr." Norbert lachte. „Ich kenne ihn nicht persönlich, Papa aber sagte mir dasselbe . . ." Herr Julius Gerstner war aber doch unterrichtet und erzählte beim Frühstücke seinem Sohne. „Herr Elias Reichenbach hat sich in der schönen Wiener Stadt zu viel in Bars und anderen Nachtloka len herumgetrieben und seine junge Frau schon nach kurzer Zeit in unbeschreiblicher Weise vernachlässigt

. Elsa wagte es nicht, sich dem Onkel anzuvertrauen und hoffte immer auf Besserung. Herr Oskar Meier- hofer erfuhr aber bald von anderer Seite davon. Die Folge war ein Riesenkrach, plötzliche Auflösung des Haushaltes und Abreise des jungen Paares in die Heimat. Nun wurde ihnen draußen in der Fabrik eine zufällig gerade leere Beamtenwohnung angewie sen und Papa Meierhoser hat die monatliche Zuwen dung sehr verringert." Der Zufall wollte es, daß Norbert schon am an deren Tage auf der Straße mit Elsa

zusammentras. Die junge Frau sah tatsächlich erbärmlich aus. Blaß und abgehärmt, ein schmales Gefichtchen und dunkle Ränder um die Augen. „Grüß Gott, Elsa!" rief Norbert — ein Ausweichen war nicht mehr möglich — „Papa sagte mir, daß Ihr wieder hieher gezogen seid." „Grüß dich, Norbert. In der Wiener Niederlage war keine so recht passende Arbeit für Elias. Nun arbeitet er im Büro. Euch geht es gut?" „Danke. Wir find gesund. Tante Cäcilie ist leider von uns gegangen." „Ach ja, es hat mir so leid getan

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 15.07.1936
Umfang: 6
. „Bub, jetzt muß ich gehen. Leb wohl! In zwei Wo chen. Ich warte mit Sehnsucht. Gute Heimfahrt und Gruß zu Hause!" Leichtfüßig eilte sie über die Wiese dem Zirkus zu. Norbert Gerstner ging zur Garage, gab dem Bur schen das Trinkgeld und stieg ein. Er fuhr auf die Straße hinaus, langsam seeauf- wärts, am Zirkus vorbei, der im Glanze seiner vielen Lampen erstrahlte. Die Töne der Musik begleiteten ihn noch geraume Zeit. Dann kam die mondbeschie nene, menschenleere Landstraße, da gab Norbert Voll gas

57 Jahre alte Hans Seebauer wollte ein oberhalb der großen Fässer aufgestapeltes kleineres Faß 'herabholen, wobei die Lei- Als Herr Julius Gerstner am Montag Morgen zum Frühstück kam, meldete ihm das Mädchen, daß Herr Norbert noch nicht zurück sei. „Noch nicht zurück!" rief der alte Herr erstaunt. Fast im selben Augenblicke klingelte das Haustele phon. Friedrich Mertens, der schon bald zwanzig Jahre in der Firma als erster Verkäufer tätig war, rief an. „Guten Morgen, Mertens, was gibt es?" „Herr

Gerstner, es ist ein Telegramm da!" „Gut, Norbert ist von einer Autotour noch nicht zurück, ich komme nachher gleich selbst hinunter." „Bitte?" Wenig später öffnete Herr Gerstner unten in der Schreibstube die Depesche und las: „Herr Norbert Gerstner gestern Nacht in der Nähe von Meersburg in Baden mit Auto verunglückt, liegt im hiesigen Spitale. Dr. Wendenbach." Der alte Herr wurde ganz blaß. Friedrich Mertens sah es und rief: „Was gibt es, Herr Gerstner?" „Des Rätsels Lösung, warum Norbert

noch nicht da ist. Er liegt im Spitale in Meersburg. Er ist mit sei nem Wagen verunglückt. Näheres steht nicht im Tele gramme. Während Herr Gerstner diese Antwort gab, hatte er schon das Telephon ergriffen. „Polizeidirektion bittet „Hallo, kann ich Herrn Dr. Hartmann sprechen!" „Herr Doktor hat heute dienstfrei. Ich werde Sie mit feiner Wohnung verbinden." Gleich nachher meldete sich Dr. Hartmann. „Morgen, Herr Hans. Soeben erhalte ich von Meers burg die telegraphische Meldung, daß Norbert — Sie wissen, daß er gestern

nach Ueberlingen fuhr — ein Autounglück hatte und nun im Spitale in Meersburg liege." „Donnerwetter. Papa Gerstner, es trifft sich gut, daß ich gerade heute dienstfrei bin. Wir nehmen un ser Auto und fahren zu Norbert, um dort nach dem rechten zu sehen. Halten Sie sich bereit, in einer hal ben Stunde hole ich Sie ab!" „Vielen Dank, Herr Hans, ich werde bereit sein." Dr. Hartmann war sehr pünktlich. Wenige Minuten später fuhren sie ab. Gegen Mittag hatten sie Bregenz erreicht, wo sie aßen, und um halb vier Uhr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 17.04.1954
Umfang: 16
hatte er die Fa brik verlassen: nun machte er sich langsam auf den Heimweg durch den menschenleeren Park. Seine Frau war vor vielen Jahren schon gestorben. Und Norbert, sein einziger Sohn, auf dessen Rückkehr aus der Gefangenschaft er jahelang vergeblich gehofft hatte? Auf seinem Schreibtisch lag ein Brief der Lagerleitung, eine kurze Mitteilung, daß Norbert Frank, wenige Wochen bevor er in die Heimat entlassen werden tollte, einem Lungenleiden erlegen war. Seitdem er diese Nachricht bekommen, war Ferdinand Frank

umhergegangen wie einer, der sein Ziel verloren hat. Gewiß, er hatte weiter gearbeitet wie bisher; war stets als erster und als letzter im Betrieb gewesen. Aber manchmal fragte er sich: Wozu das ganze noch? Denn hatte er nicht nur für je nen Tag gelebt, an dem sein Sohn zu ihm zu rückkehren sollte? Freilich, sie hatten einander nicht zum be sten verstanden; denn Ferdinand Frank hatte niemals Zeit für etwas anderes als sein Werk gehabt. Norbert aber, der von frühe ster Jugend auf sich selber überlassen

zurückgeblie ben war. Vielleicht war die Mutter aus dem Spital fortgelaufen, oder vielleicht war es auch wegen des Lammes, daß sie so plötz lich aufgebrochen waren und weiterfuhren über die weißen Landstraßen, durch Wälder hindurch, an Flüssen und Seen vorbei. Ich packte mein Zelt zusammen und ging heim — in meine Welt, wo Osterglocken läuten und Kinder keine Lämmer essen, deren weißes, weiches Fell sie vorher mit sachten Händen liebkost haben. Irene Gasser Als Norbert nach nahezu zwei Jahren ver wundet

, daß es ihm gelungen sei, den Sohn endlich für sein Werk zu in teressieren. Als Norbert endlich aus dem Lazarett nach Hause übersiedeln konnte, war es nur für die Dauer eines Urlaubs; denn sein rechter Arm, an dessen Heilung niemand mehr gelaübt, hatte die Beweglichkeit zurückerlangt, und nun war Norbert wieder einsatzfähig. Doch selbst in diesen Urlaubstagen kam er weiterhin in die Fabrik. Das machte seinen Vater stutzig; und dann entdeckte jener schließlich den Grund hiefür: An einem Tag nach Feierabend

, als die Belegschaft da* Fabriksgebäude längst verlassen hatte, ver nahm er Stimmen hinter einer Tür, die zu den Zeichenräumen führte, und als er Nach schau hielt, fand er in jenem Raum seinen Sohn im Gespräch mit Brigitte Birkner. In diesem Augenblick wußte Ferdinand Frank, was seinen Sohn veranlaßt hatte, seine Zeitt in der Fabrik zu verbringen. Der Jähzorn schlug wie eine heiße Welle über ihm zusammen. Norbert aber hätte nicht sein Sohn sein müssen, um ihm nicht mit gleicher Heftigkeit su antworten. EDITH

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 15.07.1936
Umfang: 6
DIAMANT VON WOLFGANG K E M T E R (10. Fortsetzung.) „Herr Gerstner, das ist aber nett, daß Sie uns be suchen." „Grüß Gott, Herr Schwälble! Wie es Ihnen geht, mutz ich nicht fragen. Ich freue mich, Sie wieder zu sehen." Der Reihe nach kamen auch die anderen. Charles Gontards Gesicht verfärbte sich, als er Norbert sah. Trotzdem kam er zum Tische heran und begrüßte ihn höflich. Seine Schwester setzte sich in ihrer ungenier ten Art neben Erich und beherrschte während des gan zen Essens fast allein

zu Norbert, ehe sie ging. „Ich warte im Gasthausgarten!" Vor dem Kassawagen drängten sich wieder die Men schen. Drei Musikanten spielten vor dem Eingänge, mehr mit Eifer als schön, aber das schadete nichts. Punkt drei Uhr war der Zirkus bis auf den letzten Platz besetzt. Norbert hatte sich eine Weile das bunte Bild beim Eingänge betrachtet, dann setzte er sich in den Son nengarten, zündete sich eine Zigarette an und trank ein Glas Bier. Nun klangen Lachsalven vom Zirkus herüber. Der dumme August

hatte auch in Ueberlingen mit seinem Schwein die Stimmung vorbereitet. Wie der Musik, dann rasendes Beifallsklatschen, wenig später stand Nora, schon wieder umgezogen, vor ihm. „Liebster, jetzt bin ich fertig!" Norbert rief der Kellnerin, griff in die äußere Rock tasche, in der er die Geldbörse hatte, da raschelte in seiner Hand ein Papier, das er nicht in die Tasche getan hatte. Er zahlte zuerst, erhob sich dann und ging mit Nora dem See zu. Dabei nahm er das Pa pier heraus und las mit einer sehr schlechten, offen bar

aufgefallen." Er zerriß den Zettel und warf die Teile weg. „Wir wollen von etwas anderem sprechen, Lieb, das ist eine zu dumme Sache." Von einem Bootsvermieter nahmen sie ein Boot. Mit kräftigen Ruderschlägen trieb Norbert das kleine Fahrzeug seeabwärts. Sie sprachen nicht viel, daß sie sich wieder so nahe waren, genügte ihnen. Lange fuhr Norbert dahin, bis sie die Stadt weit hinter sich hatten. Bei einem kleinen Gehölze, das bis ans Was ser reichte, gingen sie an Land und lagerten sich im Usergrase

. Kein Mensch — kein Menschenlärm war um sie, nur hoch im blauen Aether zog em Flieger seine Bahn, bald verklang auch sein Motorengeräusch. Jetzt war Sonntagsfrieden weit und breit. Ihr Blick ging über See und Land. In weiter Ferne sahen sie das Konstanzer Münster und schneebedeckte Berge. Da schlang Norbert seinen Arm um die Ge liebte und Nora wehrte seinen Liebkosungen nicht. . . Als sie wieder in Ueberlingen landeten, war die Nachmittagsvorstellung schon zu Ende. Nora blieb stehen. „Liebster, mußt

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Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 11.02.1922
Umfang: 8
es mir auch nicht, wenn mein Vater auf seine alten Tage noch Torheiten machte. Und Fräu lein Sundheim ist mir nun einmal unsympa thisch. Aber da ich j tzt ans dem Hanse komme, werde ich es zu ertra. en wissen. Aber du, Norbert? Ich glaube doch, dir geht das ziem lich tief — du bist so em unheimlich tiefgrün diger Menscb. Du könntest mir wirklich leid tun," sagte sie halb spöttisch, halb ernsthaft. Norbert wandte ihr sein blasses Ge sicht zu. „Es wäre mir sehr viel lieber, Mari anne, wenn du mich endlich mit dieser Ange

legenheit zufrieden ließest." Sie sah ihn nachdenklich an. „Du bist ein sonderbarer Heiliger," sagte sie und ließ ihn stehen. Norbert schien es gar nicht zu bemerken, daß sie ins Haus zurückging. Gr blickte noch immer die Allee hinab, wo Anni und Baron Hochberg gegangen waren. In wenigen Tagen würde der Baron mit Marianne nach Gckartsberge abreisen. Aber Norbert empfand keine Erleichterung bei diesem Gedankeni. Gr bildete sich ein, daß der Baron vor seiner Abreise Anni um ihre Hand bitten

, dann würde sie keinem andern ihre Hand rei- chen. Aber wußte er denn, ob sie ihn liebte? Deutete er sich nicht nur allerlei kleine Zeichen zu seinen Gunsten? In einer Stimmung, die an Verzweiflung streifte, hastete er vorwärts, feine suchenden Blicke weit vorausschickend. Und bald entdeckte er den Baron neben Anni auf einer Bank sitzend. Sie schienen sich sehr angeregt zu unter halten und als Norbert näher kam, sah er, wie der Baron Anni die Hand küßte. Sie blickte lächelnd zu ihw auf — mit dem lieben, son nigen Lächeln

, das er so sehr an ihr liebte. freundlich begrüßte ihn der Baron. „Komm, Norbert, setze dich zu uns, wir debattieren eben über eine frage, in der ich auf deine Unterstützung hoffe, fräulein Sund heim will mir auf meine Einladung, zu Ma riannes Hochzeit mit nach Gckartsberge zu kommen, schlankweg einen Korb geben. Das lasse ich aber nicht gelten. Ich hoffe, du re dest fräulein Sundheim ein wenig zu!" ^Mit einer gewaltsamen Anstrengung zwang Norbert sich zu einem leichten Ton. Koli-Urrkanf. DaS Glockenkomitee in Außervillgra

Sie auch, gnädiges fräulein?" fragte der Baron interessiert. „Gin wenig." „Und das erfahre ich erst jetzt? G, Sie müssen mir etwas Vorsingen, ehe ich abreife. Gleich heute abend, ja?" „Gern, wenn die anderen Herrschäften einverstanden sind." „Wir sind ja heute ganz unter uns. Au- ßer meinem Schwiegersohn wird kein Gast anwesend sein." Norbert lächelte. (Fortsetzung folgt.)

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 11.07.1936
Umfang: 10
: 20.45 Rossini-Konzert. Prag 638 : 22.30—23.30 Blaskonzert. Budapest 546 : 20 Gräfin Mariza, Oper. 19. Juli 8.00 Weckruf. Der Spruch. 8.05 Zeitzeichen, Wettervorhersage. 8.10 Eugen Baumgart: Turnen. 8.30 Ratgeber der Woche. 8.45 Frühkonzert (Schallplatten). — Mader: Rot-weitz-rot, Marsch. — Lehar: Potpourri aus der musikalischen Ko- DER GELBE DIAMANT VON WOLFGANG K E M T E R ( 7 . Fortsetzung.) „Herr Norbert," meinte der alte Herr, „heute habe ich noch eine Bitte an Sie. Uebermorgen

!" „Verzeihen Sie, Herr Bonadiman, ich habe heute noch eine Verabredung, ich komme morgen aber noch zum Abschiednehmen." „Das freut mich, doch ich hoffe, datz es kein Abschied für lange ist, denn unsere nächsten Aufenthalte sind nicht so weit weg." Norbert Gerstner meinte lächelnd; „Ich werde bald Gast im Zirkus Bonadiman sein." „Bravo! Nora, hole den Ring, Herr Norbert nimmt ihn mit." Nora erhob sich sofort und verlietz mit ein paar ent schuldigenden Worten gegen Gontards das Zimmer. „Ich komme zum Auto

," raunte sie Norbert zu. Dieser verabschiedete sich und ging zu seinem Wa gen hinunter. Er mutzte nicht lange warten, da kam Nora. „Hier, Norbert, meinen Ring, der nun bei dir bleibt." „Als unsichtbares Band zwischen uns bis zu dem Tage, dem meine ganze Hoffnung gilt." Kein Mensch war ringsum, da zog Norbert Nora an sich und kützte sie. „Gute Nacht, morgen abends komme ich noch ein mal!" . . . Als Nora oben wieder in das Gastzimmer trat, forschten zwei dunkle Augen in ihrem Gesichte

, ohne aber in den ruhigen, gelassenen Zügen etwas Autzer- ordentliches entdecken zu können. Dann satz man zusammen im lebhaftesten Gespräche, das freilich das Geschwisterpaar zum grötzten Teile bestritt. Auch der dumme August war nun dazugekommen: jetzt sprach man nur mehr von früheren Zeiten und gemeinsamen Bekannten vom Bau. Bonadimans konn ten über die einen, Gontards über die anderen Aus kunft geben, allen aber fast ohne Ausnahme ging es nicht besonders gut. Artistenlos. — Als Norbert Gerstner beim Frühstück

ich mich mit einer anderen versprochen habe." Da wurde das alte Fräulein rot wie ein Backfisch und wagte es nicht mehr, auszusehen. Norbert aber sprach von dieser Sache kein Wort mehr, und Tante Cäeilie war ihm dankbar dafür. Nach dem Nachtessen fuhr Norbert wieder den nun schon gewohnten Weg. Heute zum letzten Male. Die Sehnsucht, Nora wieder zu sehen, die ihm nun bald mehr und mehr entschwinden würde, teilte sich seiner Maschine mit. Mit achtzig Kilometer fuhr er durch die sinkende Nacht. Plötzlich sichtete er im Lichtkegel

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Lienzer Nachrichten
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Seite 7 von 12
Datum: 23.12.1921
Umfang: 12
» Lienz^ Tirol, Defreggerstraße Nr. 6. - Jedes Quantum Hub- «** Rosj’Sdweif- sowie Felle» Wolle und Altmetalle kauft wieder zu den besten Tagespreisen Raffeiner, Ullla Raffeiner, Lienr. Marianne hatte sich vorgenommen, auf dem gemeinsamen Ritt nach dem Vorwerk einen entscheidenden Coup auszuführen. , öie war in der Wahl ihrer Mittel durch ms nicht sehr ängstlich. Daß sie Norbert von Saßneck liebte, redete sie sich nur ein. Allerdings erregte er ihr Wohlgefallen, soweit dies bei ihrer küh len Natur

, den sie ernstlich haben wollte. Und ihr war jedes Mit- tel recht, das sie zum Ziele führte. Als sie nun am nächsten Morgen in ei nem sehr elegant und vorzüglich sitzenden Reit kleid neben Norbert die Allee hinabsprengte, sah sie sehr hübsch und vorteilhaft aus. Die heimliche Erregung leuchtete ihr aus den Au gen und gab ihrem sonst so kühlen Geficht einen neuen Reiz. Als sie vor dem Schloßportal von Nor bert in den Sattel gehoben worden war und mit ihm davon ritt, hatte sie fich selbst gesagt

: „wenn ich von diesem Ritt zurückkehre, will ich Braut sein." Anni hatte ihnen vom Fenster gus nach- gefeheru Wie beneidete che Marianne um die ses Alleinsein mit Norbert, Seite an Seite auf den edlen Tieren durch den stillen Wald, wenn sie gewußt hätte, welche Gedanken hinter Ma riannes Stirn kreuzten, wäre sie wohl noch viel unruhiger gewesen. „Sie gehört zu ihm, ist seinesgleichen," dachte sie schmerzlich. Aber Norbert Saßneck hatte so gar nicht das Empfinden, daß Marianne zu ihm ge hörte. Er empfand es lästig

, daß sie sich ihm wieder und wieder aufdrängte, und er hatte Mühe, den artigen Ton ihr gegenüber fest- zuhalten. Marianne dachte an ihren Vater, als sie neben Norbert dahinritt. Er hatte ihr, ehe er abreiste, eindringlich zugeredck, ihre Hoffnun gen auf eine Verbindung mit Norbert aufzu geben. Nun wollte sie ihm gerade beweisen, daß sie ihren willen durchsetzen würde. So steigerte sie sich immer mehr in ihren Eigen sinn hinein. Vorläufig begann sie ihre Taktik damit, daß sie besonders liebenswürdig und heiter war. Sie plauderte lustig

auf Norbert ein. Er war viel zu ritterlich, um nicht auf den angeschlagenen Ton einzugehen. So ritten sie scheinbar in fröhlichster Stimmung einträch- tig durch den Wald, der sich schon leise herbst lich zu färben begann. Mitten im Wald verlangte Marianne plötzlich Rast zu machen. „Laß uns absteigen und ein wenig da drüben ausruhen," bat sie. Norbert sah zwar keinen Grund zu einer Rast nach dem kurzen Ritt, aber er tat ihr den willen und sprang aus dem Sattel. Dann trat er zu ihr heran und hob

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 12 von 24
Datum: 11.10.2003
Umfang: 24
“ Italienisch: Wir sind da mit „Che bella la vita“ einmal ins Fettnäpfchen getreten., das reicht.“ Von Pete« Obexer Jeder Große war auch mal ein Kleiner. So auch Norbert. Rier von den Kastelruther Spatzen. Der Bub wollte Bauer werden! Er wurde zum volkstümlichen Schlagergott Sein Leben ist ein Märchen und Norbert der kleine Prinz. Er ist der Botschafter des Glücklichseins, sebie Berufung „Herzenssache “. Er erinnert uns an die kleinen, aber wesent lichen Dinge im Leben, die Zu- friedenheit

, die wir zu oft ver gessen! Norbert Rier ist ein Phänomen, Star, Vorbild, Her zensbrecher, Mensch, Glücks kind, Millionär, Bauer, Ehe mann, Vater, Pferdenarr und für viele Seelentröster. Ein sympa thischer Kerl ohne StaraUüren und arrogantes Gehabe. Ein Kumpel eben, wie wir Südtiroler sagen, einer wie du und ich. Er schlendert wie ein blonder Haf linger über die Bühne, vorbei an schunkelnden Alpenrosen, das Edelweiss stets in den Augen. Von zig tausenden wird er ange- himmelt - an die 40.000 Fans flippen

heute und morgen beim Spatzenfest in Kastelruth - nur die Kühe schauen weg und gra sen friedlich! Ein Hit der Spatzen heißt „Ich würde es wieder tun". Sind Sie nicht bald müde, es immer wieder zu tun? Norbert Rier: „Na, das Spat zenfest geht heuer zum 19. Mal übei- die Bühne. Es ist der abso lute Höhepunkt, jedes Jahr, auch heuer pilgern insgesamt an die 40.000 Besucher nach Kastel ruth. Man ist nach dem Wochen ende immer heilfroh, wenn alles gut gelaufen ist, denn es ist mit Sicherheit eine große

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