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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 20.02.1935
Umfang: 8
2)e>i Jtomau des Hages Qitgi, eine am ms Von JxuiQWtd JCem 13 Gilgi steht regungÄos. Der sagt schon du zu mir. Wie sicher der ist, wie genau der weiß ... Ist der sicher, werd' ich noch sicherer sein. Gilgi ist blaß bis an die Lippen, macht eine hochmütige, kleine Handbewegung: „Sie können sich das sparen. Sie brauchen mir nicht zu erzählen, daß Sie mich hergebracht haben, um mir ein interesiantes Buch zu zeigen oder um mir einen besonders alten schottischen Whisky vorzuführen . . ." Martin

schluckt die Worte wie eine sehr bittere Pille. „Kleine, ein bißchen muß man sich schon an die Spielregeln halten!" Mit schwankenden, klei nen Schritten kommt Gilgi zum Tisch, nimmt ein Glas — „Dummes, kleines Ding", sagt Martin leise, tritt hinter sie, streicht sanft und zärtlich über ihre Schulter — „kleines Mädchen, gib dir doch keine Mühe, deine Unsicherheit hinter Ruppigkeit zu verstecken, ich hab's so gern, wenn Frauen un sicher sind." Klirrrr — Gilgis Glas fällt zu Boden. Sie will die Hand

abstreisen, die über ihre Schulter streicht und hat .nicht einmal soviel Kraft, um den Arm zu heben — zu schnell das alles — zu schnell — Schnell? Wenn man fünf lange, lange Tage darauf gewartet hat? Planlos streift Martin Bruck durch die Straßen. Misti ges Wetter, klebrig naß. Guckt man nach oben: wolkiges, .schmuddliges Grau — guckt man nach unten: schwärzliches, feuchtglitschiges Pflaster. Mißvergnügt blinzeln die Licht reklamen auf dem Hohenzollernring durch den Nebel. Ur bans Gaststätten — Cafe Wien

. Nur ein hübscher, kleiner Zigarettenboy repräsen tiert unbeirrbar hochmütig und standesbewußt die Kurfür stendamm-Ambition der Kölner Ringstraße. Martin trinkt seinen Kaffee. Wirft dem Kellner ein Zweimarkstück auf den Tisch, verzichtet nach alter Gewohn heit. sich den lächerlichen Rest von achtzig Pfennigen raus geben zu lasten. Aufgeregt begleitet der Kellner den selt samen Gast bis auf die Straße, hält ihn hartnäckig für einen Amerikaner, verspricht ihm — in drängendem Bedürfnis nach Gegenleistung

— für nächste Woche besseres Wetter und empfiehlt Dahmens Autorundfahrt. Martin biegt in die Ehrenstraße. Dorado der Haus frauen. Geschäft neben Geschäft. Metzgerläden illuminieren reizvoll ihre sinnig arrangierten Auslagen. Zwischen blu tigen Fleischfetzen ängstigen sich blaste Narzistensträußchen. Wollige, kleine Hasen starren vorwurfsvoll aus toten ver glasten Augen. Aus Fischgeschäften strömt der Rachegestank silberbäuchiger Hechte und Schellfische. Damen mit Ein- holenetzen drängeln beutegierig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 30.05.1934
Umfang: 8
durch den Miltenberg zur Stadtgrenze und dieser entlang zum Inn. 5. Bezirk: Konzessionsinhaber: Karl Sagstetter: Fi- schergafse, Wiltenerplatz, Mentlgasse, Karmelitergassc, Bren nerbahngleis bis St. Bartlmä, in östlicher Richtung zum linken Sillufer, Sill bis zur Stadtgrenze, Stadtgrenze in westlicher Richtung, hernach die gleiche Grenzlinie wie Be zirk 4 bis zum Stubaibahntunnel, Brennerstraße, Neuhauser straße, Egger-Lienz-Straße bis zum städtischen Friedhof. 6. Bezirk: Konzessionsinhaber: Martin Hofer: Rech tes

. Famose Idee. Die Zeitungen werden darüber schreiben. Das be deutet eine gute Propaganda für uns. Das ist etwas Meues für die Blätter, wissen Sie. Dann, wenn Sie und Ihre Idee einmal bekannt sind, ganzseitige Annoncen. Und alles, was wir dann noch zu tun haben, ist, das Geld einzustreichen." Mr. Boler sprach immer weiter. Er redete Martin ganz schwindlig. Als es schließlich Zeit wurde, zum Lunch zu gehen, sah Martin die Dinge schon fast mit Bolers Au gen an. Beim Lunch trafen sie Alice Demaree

, die auf sie war tete, in Gesellschaft einer auffallend gekleideten jungen Dame, namens Mrs. Potter. Martin war zuerst zu über rascht, um zu sprechen, aber er bemerkte, daß Alice trotz ihrem herzlichen Willkommen ihm mit einem neuen Aus druck in die Augen sah. Als er umherblickte und sich selbst mit den gut angezogenen tadellosen jungen Leuten im Re staurant verglich, verstand er alles. Es wurde ihm klar, daß er aus dem Rahmen siel und daß seine Erscheinung sie verlegen machte. Er wurde rot und unsicher und vevbarg

seine Hände unter dem Tisch. Er fühlte sich äußerst un behaglich und wünschte sich fort, hinaus ins Freie. „Na, liebes Kind," sagte Boler schließlich zu Mrs. Pot ter, „jetzt müssen wir aufbrechen. Wir wollen uns heut abends um sechs wieder hier treffen. Ist Ihnen das recht. Calkins?" Als Boler und Mrs. Potter gegangen waren, saß Alice einen Augenblick schweigend da und spielte mit ihrem Löffel. „Nun, hast du mit Boler gesprochen?" „Er hat gesprochen." antwortete Martin. „Jetzt hast du deine Chance," sagte

sie eifrig. „Boler ist einer der gescheitesten Menschen, die ich kenne. Du darfst dir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Du wirst reich werden. Martin antwortete nicht. Als sie so sprach, schien ihm, als löste sich alles, was ihn bisher gefesselt hatte. Er sah sie jetzt mit neuen Augen. Sah sie als eine Fremde, als eine, die nichts mit ihm gemein hatte, eine, deren Leben gar nichts mit seinem zu tun hatte, die fast ein Gegner war. „Nun?" fragte sie. „Ich werde es mir überlegen," sagte er ruhig

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.08.1936
Umfang: 6
sind gegenwärtig so, daß die Maufelchen, der Brotfisch der Boden- seesischer, sich in Tiefen aufhalten, die weder mit dem Zuggarn noch mit Schwebenetz erreichbar sind. Die schlechten Fangergebnisse sind auch auf die schlechte Witterung und den hohen Wasserstand Zurückzuführen. Die Hoffnung auf einen guten Herbst dürften ebenfalls zunichte werden „Martin!" schrie Gina plötzlich auf und fuhr sich mit beiden Händen an den Kopf. „Komm, komm", begütigte er und klopfte ihr den Rücken, als wäre sie das Roß Ajax

; „was ist denn?" Gina packte seinen Arm. „Martin, woher weißt du, daß dieser Reichenbach kein Mädchenhändler ist? Das wäre ja entsetzlich! Gott, und das Kind ist ihm schutzlos ausgeliefert! Martin, ich werde wahnsinnig!" Ihr Gatte versuchte zu lächeln. „Ich glaube es nicht, Gina, er sah nicht so aus." „Hast du vielleicht schon einen gesehen?" fragte die besorgte Mutter. „Na, also! — Du glaubst es nicht — was Hilst mir das? Man kann sich doch täuschen! Ich habe auch geglaubt, daß er bloß hinter uns drein fährt

, weil . . . weil . . . o Gott, ich verblendete Frau! Ich habe gemeint, es gelte mir! Es hätte doch auch fein können . . . oder nicht, Martin, nicht?" Sie schluchzte fassungslos. „Nun, natürlich", begütigte Martin. „Es wäre durchaus begreiflich; wenn du dich erinnerst, so war ja gerade ich dieser Meinung, und wir haben uns sogar deswegen gestritten. Bist du jetzt zufrieden, ja?" „Ach, ach", wimmerte Gina, „wenn nur dem Kind nichts passiert!" Auch Martin wurde es unbehaglich. Hatte er dem Fremden vielleicht

weiter, und als sie einmal vorüber gehend in einer Arbeitspause angehängt wird, da tastet der Rüssel auch schon nach dem Haken, um von dem langweiligen Herumstehen freizukommen. Während die Verzollung und die Ausladearbeiten ihrem Ende entgegengehen, herrscht bereits reges Treiben auf der „Du solltest dich ein wenig hinlegen!" schlug Martin vor, als Gina sich gestärkt hatte. „Auf die Pritsche?" Sie schüttelte sich. „Niemals! Denke doch, wer da schon alles feine Spuren hinterlassen hat! Es ist sicher Ungeziefer drin." Wortlos

breitete Martin seinen Rock über das Kopfende des Lagers und führte Gina hinüber. Nach einigem Sträuben ge horchte sie, streckte sich aus und wurde bald etwas ruhiger. Aber die Zeit verging langsam — langsam. Auf dem Kirch turm schlug es sieben Uhr. Man hörte durchs offene Fenster, wie unten in den Amtsräumen Schränke und Türen abge schlossen wurden, die Polizisten brachen auf; der Herr Kom missär, der im Hause selbst wohnte, zog sich in seine Zimmer zurück. Es war ganz still. Die Minuten krochen

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.01.1939
Umfang: 6
zugesprochen. Die Arbeiten sind der zeit im Rathause ausgestellt. Außerseruer Meisterschaft tm Bmmergewebr. schießen In Lermoos fand im Saale des Gafthofes „Loisach" das von der Schützengilde Lermops veranstaltete Zimmerqewehr-Freischießen, ver bunden mit der Austragung der Außerferner Meisterschaft statt. Außer den einheimischen Schützen haben sich auch solche von auswärts be teiligt: Nachstehend die Ergebnisse: Meisterschaft 1. Klasse: Mair Martin, Hall, Mair Alois, Lermoos (144 Kreise); Pohler Joses

, Lermoos (142); Poberschnigg Karl Lermoos (138); Pattis Alois, Äoißenbach (137). — Meisterschaft 2. Klasse: Poberschnigg Otto, Lermoos (132 Kreise); Tabelander Anton, Lermoos, Sam Franz, Lermoos, Koch Martin, Lermoos, Hermann Nagele, Löhn (122 Kreise). — Die zwei besten Meistcrkarten: Martin Mair, Hall, Alois Mair, Lermoos. — Ehre n sch e i b e: 1. Pohler Josef (36 Tei ler); 2. Nagele Hermann, Löhn; 3. Göhring Georg, Garnnsch; 4. Guem WM, Chrwald; 5. Hojherr Theodor, Lermoos; 6. Fila Anton, Inns bruck

; 7. Mair Alois, Lermoos; 8. Berchtold Martin, Ettal; 9. Mikesch Alois. Lermoos; 10. Pattis Alois. Weißenbach (260). — Haupt- scheibe: 1. Poberschnigg Otto, Lermoos (42 Teiler); 2. Nagele Her mann. Lähn; 3. Hiller Wilhelm. Grieben: 4. Kerle Sebastian, Ler- moys; 5. Sam Franz, Lermops; 6. Tabelander Anton, Lermoos; 7. Mair Martin, Hall; 8. Haas Waller, Lermoos; 9. Berchtold Mar tin, Ettal; 10. Koch Martin, Lermoos; 11. Petz Anton, Lermoos; 12. Kühltrunk Josef, Heiterwang; 13. Vollmuth Rudolf, Ettal

; 14. Hundextvsund Alfred, Lermoos: 15. Staltmeier Nikolaus, Ettal. -Schlecker: 1. Pohler Josef (0 Teiler); 2. Mair Martin (0); 3. Stricker Franz (0); 4. Mair Alois (1); 5. Tabelander Anton; 6. Koch Martin; 7. Berchtold Martin; 8. Poberschnigg Otto; 9. Ostler Leon hard; 10. Hiller Wilhelm; 11. Poberschnigg Karl; 12. Gähring Georg; 13. Sam Albert; 14. Nagele Hermann: 15. Fila Anton; 16. Hosherr Theodor; 17. Vollmuth Rudolf; 18. Guem Willi (69). — 5er- Serie: 1. Mair Alois (52 Kreise); 2. Pohler Josef; 3. Nagele

Her mann; 4. Mair Martin; 6. Fila Anton; 6. Göhring Georg; 7. Berch told Martin; 8. Poberschnigg Karl; 9. Poberschnigg Otto; 10. Hiller Wilhelm; 11. Vollmuth Rudolf; 12. Pattis Alois (47). — Iber- Serie:!. Fila Altton (144 Kreise); 2. Mair Martin; 3. Mair Mois; 4. Pohler Josef; 5. Göhring Georg; 6. Hiller WUhelm; 7. Poberschnigg Karl; 8. Pattis Alois; 9. Berchtold Martin; 10. Pollmuth Rudolf; 11. Poberschnigg Otto; 12. Tabelander Anton (128). — Alt- schützenpreis: Sonnweber Engelbert, Lermoos

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 20.08.1936
Umfang: 6
. Wenigstens blieb ihr dann nicht der Triumph, daß sie seine Niederlage herbeigeführt hatte! Er setzte sich in den Wirts garten, ließ einen Schoppen Tiroler kommen und brütete vor sich hin. „Jetzt wird's aber Zeit, Martin!" hörte er bald darauf die Stimme seiner Frau, und ihre leichte Hand legte sich auf seine Schulter. „Komm und spanne ein. Wir haben längst alles fertiggemacht und müssen schnell aufbrechen, wenn wir zur Nacht noch in Fragsdorf sein wollen!" Martin rührte sich nicht. „Es ist gar

nicht gesagt, daß wir das wollen", knurrte er. „Ach was, Unsinn. Weil dich irgendwer oder -was geärgert hat, dürfen wir jetzt nicht die kostbare Zeit versäumen. Vor wärts! Und sie gab ihm einen freundschaftlichen Stoß, der in ihrer Ungeduld etwas unsanfter als beabsichtigt ausfiel. Martin fuhr wütend auf sie ein: „Das sage ich dir, ich bin kein Hanswurst, mit dem man gerade so nach Gutdünken um springen kann! Macht, was ihr wollt, von mir aus! Ich lege euch nichts in den Weg. Aber ich tue einfach

nicht mehr mit. Ich mag nicht." Gina sandte einen verzweifelten Blick zum Himmel. Diese Männer! Was war nun wieder in Martin gefahren? Und dabei drängte die Zeit... „Also komm, sei vernünftig", sagte sie, sich zur Sanftmut zwingend. „Wir warten nur noch auf dich!" „Ich will in Ruhe meinen Wein trinken", erklärte Martin störrisch. „August kann alles sehr gut ohne mich machen. Ein mal muß er es doch lernen. Ich habe es schon gesagt, ich rühre keinen Finger mehr!" wirkte auch die Stadtmusik Bregenz

. Wir müssen die Pferde schonen!" „Aber es eilt, es eilt!" rief Gina. „Wir kommen sonst nicht mehr bis Fragsdorf. Und dann können wir morgen unser Pen sum erst recht nicht schaffen." Und sie feuerte Thassilo und Liesl mit der Peitsche an. Eine Zeitlang ging es ganz flott. Dann kam die große Steigung. „Alles herunter vom Wagen", befahl Gina. Man ging zu Fuß, Martin blieb allein sitzen... Die Kinder fragten nicht. Sie fühlten, daß zwischen den Eltern ein ernstlicher (Streit schwebte, und halfen wortlos

, Ginas Anweisungen auszuführen; denn sie wußten alle, was vom Ergebnis der Reise abhing. Endlich war man auf der Paßhöhe und sah hinunter ins Tal. Die Pferde fielen von selbst in einen ganz fröhlichen Trab. „Vorsicht!" hätte Martin beinahe gerufen. Aber nein; er hatte sich vorgenommen, sich um nichts zu kümmern. Der Wagen ratterte und rollte — kaum gelang es Gina und August mehr, die Pferde, die dem drängenden Schwergewicht nach gaben, zu halten. Endlich war man glücklich unten. Die Sonne stand schon

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 05.10.1934
Umfang: 6
, aber nachlässigen hellblauen Schlafmantel der Nichte. „Ich fühle mich so schlecht", hauchte das ätherische Mädchen kraftlos. Cornelius v. Holst zuckte die Achseln. „Ich denke, die Aerzte haben nichts finden können . . ." „Sie verstehen mich alle nicht . . . niemand versteht mich!" Da rollten schon wieder die Tränen. „Laß das Heulen", sagte der Onkel barsch. Fassungs los starrte ihn das Mädchen an. „Gib mir erst mal Antwort! Stimmt's, daß Nora Martin verlassen hat und nach Kopenhagen gereist

ist? Daß sie weiterfah. ren will nach Schweden?" „Ja, das stimmt. Weshalb wollte auch Martin nicht . . .?" „Sei still! Kennst du ihre Adrefle?" „Ja. . ." „So. Dann telegraphiere ihr sofort. Eine wichtige Angelegenheit. Morgen abends kann sie hier sein. Telegraphiere ihr dabei, es hätte nichts mit Martin zu tun. Martin habe auch ihre Rückkehr nicht ver langt, sondern ich . . . es sei sehr wichtig. Unange nehme Neuigkeiten . . ." „Unangenehme Neuigkeiten? . . . Um Gottes wil len, Onkel Cornus

Martin Kerstens in die Halle. „Martin!" Einen Augenblick vergaß Nora, daß sie sich in tiefster Verstimmung von Martin getrennt hatte und allein auf Reisen gegangen war. „Martin, weißt du. weshalb Onkel Cornus uns so feierlich und dringend herbestellt hat?" „Keine Ahnung. Nora!" Angela, die sich inzwischen zu den Geschwistern ge sellt hatte, schluchzte hysterisch auf. „Unangenehme Neuigkeiten, hat er zu mir gesagt . . ." Ludwig v. Holst zuckte leichtfertig die Achseln. „Na, was wird es schon fein

mer im Geschmack der Achtzigerjahre. An den Wänden hingen mit Trauerfloren geschmückt die Bil der der Eltern, ernst u-nd mit stark gefurchten Zügen schaute Herbert v. Holsts Gesicht auf seine Kinder her ab. Lona v. Holst, in dunklem Kleid, lächelte still hernieder. Eine feierliche beklemmende Stille herrschte im Raum. „Seid ihr alle sieben da?" fragte Cornelius von Holst.. „Martin, du gehörst ja ganz zu uns, deshalb zähle ich dich mit. Eva, Manfred habe ich nicht errei chen können, es fiel

— nach den testamentarischen Be- stimmungen eures Vaters — im 30. Lebensjahre aus gezahlt und zur freien Verfügung übergeben werden sollte. Inzwischen standen euch ja die überaus reich lichen Einkünfte des Kapitals zur Verfügung. Nach dem Wunsch eures Vaters legte ich das Geld zur Hälfte in Montanaktien, zur Hälfte in der deutschen Filiale der Mexikobank an ..." „Mexiko-Bank" Mein Gott! Martin Kersten war blaß geworden. „Onkel Cornus, die hat ja betrügerisch falliert! Daß ich aber daran auch nicht gedacht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 15.05.1934
Umfang: 8
. Wie, wenn die ganze Sache zusammenbrechen sollte, ehe der Traktor bei ihnen vorfuhr? Martin war sich bald dar über klar, daß der Zusammenbruch in ungefähr einem Monat zu erwarten war. Darum verwendete er das Geld der Vereinigung nicht zum Abzahlen der Hypothek, die er zum Ankauf des Traktors ausgenommen hatte. Er hätte es gemäß der Übereinkunft tun können. Statt dessen ließ er die Maschine weiter auf seinem Gut lasten und ließ das Vermögen der Vereinigung unberührt. Er wußte, er würde es eines Tages brauchen

. Er hatte die vermutliche Dauer der Vereinigung auf etwa einen Monat geschätzt und dementsprechend seine Pläne gemacht. Drei Wochen später, als Shorty Dewar eines Nachts zum neuen Arbeitsplatz fuhr, sank der Trak tor durch sein großes Gewicht in dem weichen Weg über eine unterirdische Quelle ein. Die großen Räder versanken und die Maschine steckte bis zur Feuerungsanlage im Schlamm. „Ich brauche Leute, um einen Weg um die Quelle herum zu legen," sagte Martin ruhig, als er von dem Unglück erfuhr. „Kommt, steht

Mediziners werden im modernsten Zeitmilieu (München, Berlin, 1932) geschildert. Diesen Roman werden sogar eingefleischte Romangegner mit Interesse und Genuß lesen. Die Redaktion der „Volks-Zeitung". Er ging selbst mit gutem Beispiel voran und der rie senhafte Jud stand ihm zur Seite. Big Jud konnte sich für eine kurze Zeit mal wieder mit einer richtigen Arbeit be fassen, und unter Martins Führung hieb er heldenhaft in das Dickicht auf dem etwas höher gelegenen Boden neben dem Weg. „Shorty," sagte Martin

, „spring mal auf den Wagen und sag Jner Gunderson, daß er sofort Herkommen muß. Dann fahr zu mir . nach Hause, Simpson ist seit gestern abend da. Sag ihm, er soll anheizen und das, was gestern abend gekommen ist, herüberbringen. Jetzt schnell, wir haben alle Eile!" Noch bevor der junge Gunderson ankam, hatten die an dern mit der Arbeit begonnen. Sie waren von der Energie angesteckt, mit der Martin an seine Aufgabe heranging. Martins Kräfte schienen mit den Schwierigkeiten zu wach sen, und diesmal wußte

er, daß die Lage schlimmer war. als es bei oberflächlicher Betrachtung schien. Dies war eine Prüfung. Die Farmer würden nie Zusammenarbeiten, wenn ein Führer fehlte und solange sie kein Notfall dazu zwingen würde. Bald darauf kam es zu neuen Schwierig keiten. Einer der Männer hörte mit der Arbeit auf und forderte, daß der Weg an einer andern Stelle gelegt werde. „Du holzest jetzt ab, wo ich den Weg geplant habe, oder du kannst gehen," sagte Martin. Der Mann war ein jun ger Farmer. Er war gewöhnt, ein eigener

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Der Bote für Tirol
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Seite 10 von 10
Datum: 19.08.1899
Umfang: 10
1600 K. k. Bezirksgericht Passeier, am 3. August 1833. Delago. eingelöste EntschädigungSbetrag Post- Sir. Name und Wohnort der Besitzer Parzellen-Nr. Grund fläche in LÜKlft. kr. fl. I kr. I 1 Johann Königsrainer. Saltaus 2473/2, 2473>3, 247S, 410, 2467. 246S. 24K4. 2^50/1, 244«. 244S, 2443, 2483, 404/1. 2440, 2325 1835 I 303 — ?82 — 2 Johann Waldner, (Hannen), St. Martin 2207/3, 2207/2, 2207/1, 220«, 2205/3, 2210, 2212, 24S5 848 I 132 — 36 — 3 Alois Egger, St. Martin 2134/1, 2134/2. 2134/3 370

s 100 — 36 — I 4 Johann Waldner (Hanncn), St. Martin 2IS8, 2ISS, 22<10 I — — — — 5 Johann Schiefer, St. Martin 2168, 2170, 2172, 2436 388 ! 148 — 107 — 6 Pius Götsch, Bneschen, St. Martin 213S, 2140 185 I 18 50 54 — ! 7 Alois Tschöll, Bneschen, St. Martin 2132, 2128, 2I2S, 2125, 2120.2124. 2117,2117 313 I 133 St! 58 — 8 Georg Oettl, nun Paul Kostei, St. Martin ZI27, 2128, 2I2S, 2125, 2120. 2124, 2117, 2117 1155 I8V 8V 3K — 9 Alois Frick's Kinder mj. St Martin 2031, 2I1i»/l, 2076, 2088, 277/1 17SV

I 115 50 28 — >0 Joses Schiefer. Kalmbauer, St. Martin I68S/I, IK8K/I, 1687, 1673, IK48, 1630, IK4S, 1647 1060 526 — 1 >2 — 1 I Änton Nock, Untereggen- stein, St. Martin 16S1. I6S3/I, 1635 S00 I 108 — 115 — 12 llndrä Hoser, St. Martin t671, 1672, 1643, 1644 380 I 32 — ! 163 — 13 Philomena Pichler, nun Franz Lamprccht, St. Martin 1729, 1731, 163S 65 I 18 25 5 — 14 Sebastian Moosmair, St. Martin 1637 6 — 6V 2 4» 15 Anton Buchschwenler, St Martm 1615, 1622/1, 1616, 617, I6IS, 1621, 1611, 1607, 1604 833

l 514 130 — !6 Johann Nliich, St, Martin 1603, 1530, I58S, 1581/1 800 I 80 321 — ' 17 Josef Erl, S'. Martin 582, IS6S, I 570, 1571 2S5 s 211 25 46 — I 6 Lartlmä Erb. Sr. Martin 1575, I57K 150 I 120 — 50 — IS Johann ikerdorfer. St Ma'tin 1529, 1530, 152S 180 I 144 — 67 — 20 Josef Jlmer. St. Martin 1524 30 > 24 — 4 80 21 Geschwister Gögele, St. Martin 1523 115 S2 — ^ 30 — 22 Gerichtsbrilderhaue, St. Martin ISIS 100 ! 80 — 38 23 Brückenbanweisteramt 1516. 1515, 1514 20 s I — '— — 24 Iohanil/Schenk

, St. Martin 104, 105 186 s 223 20 112 — ° 23 Jakob Pichler, St. Martin 107 10 i 1V — ! — 26 Josef Haller, nun Benediki Koster, St. Martin 65, 54 23 11 so - — 27 Armenhaus, St. Martin 48 30 I 51 j — — 28 Anron Prünsier, St. Martin 4. 5 100 > 80 — 27 20 2S Johann Platter, St Martin 27, IS. .-5/2 65 I 110 50 2SS 20 3 V Antonie Hillebrand St. Martin 10, 11, 17 2S0 433 63 20 31 Alois Tschöll, nun Georx Dobler, St. Martin 16 7 7 - — 32 Agatha u. Maria Schwarz nun Georg Dobler. St. Martin

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 8
Datum: 20.11.1936
Umfang: 8
Huber; Stellvertreter Karl Sachsenmaier. Auslösch-Schiehen: Auslösch-Scheibe: Karl Sachsenmaier, Jgsch.; Hans Reder lechner: Adolf Leitner: Siegfr. Stafler; Ludwig Faller; Karl Fehringer; Ios. Mayerhofer; Karl Lanthaler; Willi Kohle; Josef Kurz; Paul Limpert; Thomas Sappl; Hans Ströber; Rudolf Bücher; Aegid Thaler; Andrä Dürnberger; Alois Schwitzer; Anton Dürnberger; Martin Hupfauf; Josef Wagner; Matth. Huber; Ant. Steinlechner; Hans Sachsenmaier; Michl Riedl; Aug. Roittner; Fritz Zanier; Alois

Seihl; Josef Petz: Josef Huber; Ludwig Romani: Martin Freisinger: Richard Huber; Anton Wieser; Hel- muth Zanger; Gustav Gärtner; Rudolf Paczofsky; Ioh. Iuffinger; Balthasar Holzner; Martin Gasser; Ludw. Kurz; Hans Mauracher; Ludw. Feiler; Heinr. Schickh, Gregor Stafler; Rudi Schirhakl; Anna Gruber. Hauptscheibe: Martin Hupfauf; Alois Schwitzer; Ludwig Faller: Richard Huber; August Roittner; Thomas Sappl; Josef Petz; Adolf Leitner; Karl Sachsenmaier; Rudolf Paczofsky; Paul Limpert. Schleckerscheibe

': Andrä Dürnberger; Karl Sachsenmaier: Hans Rederlechner; Ant. Steinlechner; Siegfr. Stafler; Karl Lan thaler: Karl Fehringer: Martin Gasser; Paul Limpert; Anton Dürnberger: Rudolf Bücher; Richard Ziegler; Anton Wieser; Aug. Roittner: Fritz Zanier; Alois Seihl; Iosef Wagner. 5er-Serie: Ludw. Faller; Martin Hupfauf; Adolf Leitner; Alois Schwitzer; Jos. Schwitzer; Michl Riedl; Aegid Thaler; Jos. Mayerhofer; Matthias Huber; Ludw. Romani; Thomas Sappl: Hans Sachsenmaier; Richard Huber; Ioh. Iuffinger

; Martin Freisinger: Iosef Kun; Paul Limpert. 15er-Serie: Adolf Leitner; Martin Hupfauf; Ludw. Faller; Aegid Thaler: Alois Schwitzer. Kompagnie-Schiehen: Silb. Schützenschnur: Ludw. Faller; Adolf Leitner. Grüne Schützenschnur: Alois Seitzl; Fritz Zanier; Alfr. Herbst; Siegfr. Stafler: Hans Rederlechner; Karl Fehringer; Hans Sachsenmaier; Willi Kohle; Rudi Bücher; Ios. Huber; Jos. Petz. Gedenkscheibe: Fritz Zanier; Willi Kohle; Adolf Leitner; Karl Fehringer: Michl Riedl; Georg Hödl; Ludw. Faller; Hans

genehmigt. Das Schotterwerk, bisher in der Verwaltung des Elek trizitätswerkes, geht mit 1. Jänner Z937 in die der Bauabteilung über. Forst- und Landwirtschaft. (Stadtrat Wör- getter.) Der Firma Egger wurden die Holzschlägerun gen am Winterkopf bewilligt. — Die Arbeiten für 3000 Festmeter Holz im Kaisertal wurden an 'den Be werber Martin Meier vergeben. — 232 Festmeter Brennholz wurden an Otto Nagele in Bregenz ver kauft. — An Hubert Hofer wurde der Gerichtsgarten um den jährlichen Pachtschilling

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 10
Datum: 25.01.1903
Umfang: 10
, Unterlangkampfen. 3. Kapfinger Martin, Thierberg. 4. Thomann Anton, Wörgl. 5. Margreiter Johann, Kirchbichl. Ehrenbeste: 1. Jäger Stefan, Kufstein. 2. Gasser Josef, Kufstein. 3. Kapfinger Martin, Thierberg. 4. Goldschmied Albert, Kiefers felden 5 Thomann Anton, Wörgl. 6. Kapfinger Jofef, Unter langkampfen. 7. Faller Ludwig, Kufstein. 9. Sandbichler Johann fen., Mariastein. Schleckerbeste: 1. Thomann Anton, Wörgl. 2. MUHlbichler Andrä jun., Unterlangkampfen. 3. Stainer Josef, Unterlangkampfen. 4. Gasser Josef

, Kufstein. 5. Kapfinger Martin, Thierberg. 6. Goldschmied Albert, Kiefersfelden. 7. Kapfinger Josef, Unterlangkampfen. 8. Faller Ludwig, Kufstein. Serien- beste: 1. Thomann Anton, Wörgl. 2. Kapfinger Martin, Thier berg. 3. Faller Ludwig, Kufstein. 4. Gruber Egyd, Oberlang kampfen. 5. Kapfinger Josef, Unterlangkampfen. Prämienbeste: Für die erste Nummer am 28. Dezember Josef Egger, Ober langkampfen ; für die meisten Ehrenschüsse am 28. Dez. Kapfinger Martin, Thierberg ; für die meisten Schleckerschüsse

am 28. Dez. Kapfinger Martin, Thierberg; Für die erste Nummer am 18. Jänner Faller Ludwig, Kufstein; Für die meisten Ehrenschüsse am am 18. Jänner Sailer Josef, Kufstein; für die meisten Schlecker schüsse am 18. Jänner Gasser Josef, Kufstein. Briefkasten der Redaktion. Nach hier. Der Bericht „Lokal-Patriotismus und Unterstützung auswärtiger Konkurrenz" kommt, sobald wir den Zeitpunkt geeignet halten, zum Abdruck; bitten um Geduld. Nunmehr könnten noch eine Reihe solcher Denkzettel angefügt

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 12 von 14
Datum: 02.06.1934
Umfang: 14
Lanseralm-Grüner Boden die Alpenrosen schon voll erblüht sind. » Ueber verschiedene Anfragen wird in Erinnerung ge bracht, daß der Fahrpreis auf der Patscherkofelbahn für Einheimische gegen Vorweis der Einheimischerllegitimation für die Bergfahrt 8 2.50, für die Berg- und Talfahrt 8 3.50 beträgt. was konnte man tun? Pahne wollte nun einmal nicht mehr ^zahlen, und es gab keine Möglichkeit, die Kartoffeln jemand anderem zu verkaufen. Martin erzählte ihnen von seinem Plan. Weil der . neu war, wollten

sie nicht recht darauf eingehen. „Aber sogar, wenn es möglich wäre," sagten sie, „so kann man sogar vor Ende November nicht mit Schlitten , fahren, und wir brauchen doch das Geld sofort." „Sawyer wird uns fünftausend Dollar leihen," ant wortete Martin. „Und ich garantiere für das Geld. Ich weiß, ich werde keinen Cent däbei verlieren." Das klang überzeugend. Die Farmer wußten, daß Martin beharrlich war, und wenn er so viel Vertrauen zu seinem Plan'hatte, daß er fünftausend Dollar riskierte, mußte etwas daran

sein. „Wir können die Kartoffeln nicht nach Lacclaire führen, , bevor es eine Schlittenbahn gibt. Aber wenn es soweit ist, könnten wir mit unseren Gespannen in die Wälder gehen und dort drei Dollar den Tag kriegen, hast du das be rechnet?" „Ja," sagte Martin. „Dann werden wir also nicht viel mehr verdienen, als wenn wir Stämme schleifen!" „Nein. Das ist richtig," war Martins Antwort. „Was hat das Ganze dann für einen Sinn? Der Weg wird unsere Pferde ganz auspumpen. Und sie wer den zur Waldarbeit unbrauchbar sein." „Das stimmt

," sagte Martin. „Wir müssen sie eine Woche ausruhen lassen und sie wieder herausfüttern, be vor sie Stämme ziehen können. Aber versteht Ihr denn nicht, was ich bezwecke? Pahne wird unsere Kartoffeln .nicht für achtunddreißig Cent bekommen, wir müssen sol- j chen Gaunern einmal klarmachen, daß wir uns nicht be trügen lassen und daß wir Energie genug haben, um uns ■ selbst zu helfen." „Es wird den halben Winter dauern, bis wir alles nach Lacclaire gebracht haben," beharrte Kurt. „Möglich!" sagte Martin

." Und er blickte auf den großen Damm, der nunmehr bei nahe vollendet war. Nur noch ein paar Wochen, und er konnte den Rainy River in seine Betonmauern schließen. 41 . An einem feuchten Frühlingstage suchte Martin Sa wyer auf. Er hatte von dem Bankier einen Brief erhalten, in dem er ihn aufsorderte, nach Lacclaire zu kommen. Als er in das Büro rrat, sah er noch einen Besucher und zögerte auf der Schwelle. „Kommen Sie nur. Martin." sagte Sawyer.

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 21.08.1936
Umfang: 6
der Firma Theodor Frank in Innsbruck, Zunftmeisterstellvertreter der Tiroler chemischen Zunft; Vorstandsmitglieder: Ida Brun- h ö l z l, Drogist in Hall, Ernst Glos, Drogist, St. Anton am Arlberg, Georg Ramminger, Drogist in Jenbach, Gustav Weigand, Drogist, Innsbruck; Ersatzmitglieder: Oskar Kasche, Drogist in Wörgl, Kommerzialrat Josef Schärf, Gesellschafter der Firma Martin Tschurtschenthaler, Innsbruck, Herzog-Friedrich-Straße 39, gerichtlich beeideter Sachverstän diger. Für den Landeshauptmann

werde ich dir da feierlich abbitten müssen", er widerte Martin etwas kleinlaut. „Könntest du das nicht vielleicht schon etwas früher tun?" fragte Gina, schüttelte die Locken und schielte zu Martin hin über, der gesenkten Kopfes neben ihr herging. „Ist es so dringend?" „Ungeheuer!" erwiderte sie — und ließ ihm die Wahl, wie er diesen Zwischenruf deuten wollte. Er reichte ihr stumm die Hand, sie griff zu und drückte sie hastig, wobei ihr die dummen Tränen kamen. „Alles wieder gut?" bat er demütig. „Schafskopf

!" — Sie atmeten beide freier. * Um acht Uhr kam man nach Töll, einem Weiler, der nach dem ursprünglichen Programm schon um fünf Uhr hätte erreicht werden sollen. Das beabsichtigte Nachtquartier lag noch zwei Stunden enfernt... „Am besten ist es, wir marschieren auch die Nacht hindurch", verfügte die Leiterin des Zuges. Martin fühlte sich zum Ein enthielt Schmucksachen im Werte von ungefähr 10.000 8. Der Koffer ist auf der Straße in der Nähe eines Hotels stehen gelassen worden; er wurde beim Abladen

. Deine Gesundheit ist mir wichtiger." „Na — und Theo???" Martin machte eine großzügig-geringschätzige Handbewegung. Gina knixte. „Dein Vertrauen ehrt mich ungemein — aber wer weiß, wie lange es vorhält. Es ist schon besser, wir gehen sicher und -kommen zur rechten Zeit. Oder bist du vielleicht zu faul? Was ich aushalte, kannst du wohl auch leisten. Ich habe einmal das Kommando übernommen und gebe es nicht mehr ab. Wir werden in Hinterschönau eintreffen, und wenn ich dich wie eines der berühmten Weiber

von Weinsberg selbst dort hin tragen müßte!" August fand den Gedanken der Nachtwanderung großartig. Gutrune in ihrer Pflichtversessenheit war zu allem bereit, Frie der schlief schon und sollte weiterschlafen. Martin wurde einfach überstimmt. An dem verblassenden Himmel blitzte ein Stern nach dem andern auf, über den östlichen Bergen stieg der Mond empor, die Straße lag einsam und still, bald zwischen dunklen Baumschatten untertauchend, bald wie ein silbernes Band durch den dunklen Samt der Wiesen

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 14
Datum: 17.07.1903
Umfang: 14
Johann, Hall. Bartl Eduard, Wiesing. Pallhuber Karl, Weer. Mumelter Josef, Gries bei Bozen. Platzer Jakob, Zell am Ziller. Schwarz Herman, Hall. Hupfauf Martin, Kiefersfelden. Etz- Ihaler Johann, Meran. Wagner Franz, Silz. Samer Jakob, Hopfgarten. Rapprechter Jos., Brandenberg. Waltl Ant., Hall. Puelacher Rudolf Oberhofen, v. Schmuck Josef, Dalaas. Schwaighofer Otto, Hall. Margreiter Anton, Hall. Ritzb Franz, Fügen. Mattevi Rudolf, Hall. Seeber Peter, Mauls. Kröll Johann, Fügen Steinlechner Georg

, Schwaz. Radinger Johann, Alpach. Schlecker: 55 Beste von 10 Dukaten bis 5 K. Ladurner Johann, Algund. Ladur ner Mathias, Algund. Meßner Michael, Schwaz. Seme- leder, Oskar Dr., Wien. Wurzer Martin, Rätters. Jnner- hofer Johann, Innsbruck. Radinger Johann. Alpach. Ritzl Jngenuin, Zell am Ziller. Mair Peter, Riederolang. Gei ger Anton, Rätters. Leitner Anton, Dalaas. Ragiller Martin, Aldrans. Steinlechner Georg, Schwaz. Schlechter Simon, St. Ulrich, Unterinnthal. Kiechl Karl, Schwaz. Villgrattner Anton

, Hötting. Kapfin- ger Martin, Thierberg. Furtner Josef, St. Margarethen. Kröll Johann, Fügen. Theuerl Josef, Aeling. Pawlik Franz, Hall. Schneider Franz, Milten. Paller Filipp, Buchenstein. Wittschwentner Balthasar, Fügen. Kreidl Alois, Steinach. Dr. Knoslach Hans, Innsbruck. Kuprian Gustav, Landeck, Hanser Max, Weer. Ritzl Franz, Fügen. Fröhlich Peter, Hötting. Auhuber Anton, Hötting. Geier Johann, Navis. Rhomberg Hubert, Matrei. Wurzer Josef, Rätters. Serien beste für 5 Schüsse: 35 Beste

von 80 bis 5 K. Prem Johann, Innsbruck, 21 Kreise. Schwarz Herman, Hall, 21 Kr. Lechner Karl, Hall, 21. Steinlechner Georg, Schwaz, 20. Straßer Josef, Zell am Ziller, 20. Ritzl Franz, Fügen, 20. Kapfinger Martin, Thierberg, 20. Hansperger Kasspar, Kufstein, 20. Rnetz Josef, Oberper fuß, 19. Kreidl Alois, Steinach, 19. Gaffer Josef, Kuf stein, 19. Pawlik Franz, Hall, 19. Adler Simon, Achen- kirch, 19. Bildstein Michael, Dornbirn, 19. v. Mersi Al., Innsbruck, 19. Ritzl Jngenuin, Zell am Ziller, 19. Hell Klemens

, Steinach, 17. Schneider Eugen, Dornbirn, 17. S e r i e n b e st e für 50ger Karlen von 80 bis 5 Kronen. Kapfinger Martin, Thierberg 164 Kreise. Ritzl Franz Fü gen 158 Kr. Kreidl Alois, Steinach 153. Prem Johann Mairhofen 151. Adler Simon, Achenkirch 151. Ritzl Franz, Fügen 150. Ritzl Jngenuin, Zell am Ziller 149. Adler Si mon, Achenkirch 148. Rhomberg Hubert, Matrei 148. Schwarz Herm. Hall 147. Pawlik Fr. 147. Hausperger Caspar, Kuf stein 146. Ruez Josef, Oberperfuß 145. Dr. Semeleder Os kar, Wien 145

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 10.06.1950
Umfang: 10
: „Ausgerechnet die muß einen Buben bekommen und noch dazu an einem Sonntag!" So also ward Martin Borges geboren, unter Glockengeläute und bei strahlendem Sonnen schein. Die Neider aber standen schon an seiner Wiege — häßlich in ihrer Art. Leute, die kein Glück-bei anderen sehen können . . . Zehn Jahre später! Der Borzugsschüler Mar tin Borges wird wegen seiner Leistungen vor allen Schülern belobt und darf die Stelle des Klassenältesten übernehmen Nach dem Unterricht liegt derselbe Martm mit zerschundenen

denn nicht?" „Das verstehen Sie nicht? — Damit niemand errät, wer der wirkliche Täter ist!" Prüfung mit so gutem Erfolg abgelegt zu haben. Jeder Zug um seinen Mund verkündet die Ent schlossenheit, in den kommenden Jahren etwas in seinem Berufe zu leisten. Im Nachbarhaus saß zur selben Stunde die Familie Kern, deren Sohn bei der Prüfling nicht bestehen konnte. „Auch den Martin wird und muß es einmal er wischen", preßte der junge Franz neidvoll zwi schen den Zähnen hervor. Die anderen nickten: «Er ist ein Sonntagskind

, das bisher nur unver schämtes Glück hatte." * Das «unverschämte Glück" war dem Martin aber auch in den folgenden Jahren treu Als jun ger Meister stand er eines Tages mit der schönen Tochter eines Kaufmannes vor dem Traualtar. Als das Paar die Kirche verließ, flüsterten die Leute untereinander: «Dem Martin ist dieses Glück von Herze,i zu gönnen — er war ein bra ver und fleißiger Bursche!" Ganz hinten aber standen die Ne-der und bemerkten bissig: „Eine reine Geldheirat ist dies, sonst nichts. Der Martin

ist ein Materialist, aber wartet nur . . . auch für ihn kommt noch einmal der Tag!" Diesmal sollten die Neider recht behalten! Ein Schatten fiel auf das junge Glück. Martin mußte, wie so viele seiner Altersgenossen, von seinen Lieben Abschied nehmen. «Krieg!" gellte es durch das Land und dieses schreckliche Wort über tönte die ersten Schreie des Mäderls, das einige Tage zuvor im Hause Borges geboren wurde. Vier Jahre hatte der Sensenmann Arbeit, Blut floß in Strömen, tausende Männer starben, Mar tin

er sich m die Arbeit, und es gab kaum jemanden, der vom fachlichen Können des Marttn nicht überzeugt gewesen wäre. Nur die ewigen Neider milrrten: „Der hat es ja leicht, dem ist ja alles in den Schoß gefallen!" Nun war der Martin tot und man stand an seinem offenen Grabe, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Verhältnismäßig jung war er gestorben und „so schön' , sagten die Leute. Er war nämlich am Abend ganz ohne Beschwerden eingeschlafen und am nächsten Morgen nicht mehr erwacht. Während Erde und Blumen

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Neueste Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 30.08.1936
Umfang: 10
, Reutte, 744 Teiler; 2. Alois Mair, Lermoos; 3. Saurer Franz, Elbigenalp; 4. Pfennig Josef, Heiterwang; 5. Hundertpfund Joses, Heiterwang; 6. Lob Rudolf, Vils; 7. Mair Martin, Innsbruck; 8. Knittel Oskar, Reutte; 9.. Friedle Franz, Häselgehr; 10. Häfele Karl, Reutte; 11. Weirather Franz, Heiterwang; 12. Kieltrunk Josef, Heiterwang; 13. Hornstein Josef, Reutte; 14. Singer Karl, Reutte; 15. Turri Emanuel, Reutte; 16. Somweber Joses, Höfen; 17. Martin Johann, Reutte. Schlecker: 1. Hornstein Josef, Reutte

, 85 Teiler; 2. Weirather Franz, Heiterwang; 3. Schretter Georg, Reutte; 4. Mair Martin, Innsbruck; 5. Turri Emanuel, Reutte; 6. Knittel Othmar, Reutte; 7. Hiebl Robert, Reutte; 8. Friedle Franz, Häselgehr; 9. Saurer Franz, Elbigenalp; 10. Hundertpfund Joses, Heiterwang; 11. Ginther Franz, Reutte; 12. Kieltrunk Joses, Heiterwang; 13. Pfennig Joses, Heiterwang; 14. Lob Rudolf, Bits; 15. Hornstein Hans, Reutte; 16. Mair Alois, Lermoos; 17. Direktor Schedle, Heiterwang; 18. Dok- „Ich sehe

nicht ein, was Ihnen das ausmacht. Uebrigens haben Sie auch gar nicht darnach gefragt. Das hätten Sie un bedingt tun müssen..." Van Dongern war von Ginas strengem .Ton zerknirscht. „Allerdings", stotterte er, „ich sehe, wenn Sie Kinder haben — ich bin daran schuld." „Nicht daß ich wüßte!" fiel Martin ein und kniff Gina in den Arm. Gutrune wurde dunkelrot. „Haben Sie auch Kinder?" fragte van Dongern sie ängstlich. „Ach, Unsinn!" schnitt Gina energisch ab. „Sie ist ja selbst eines davon." „Oh, sie macht nichts, gar

Karl, Reutte. Serie: 1. Mair Martin, Innsbruck, 43 Kreise; Hornstein Josef, Reutte; Saurer Franz, Elbigenalp; Hiebl Robert, Reutte; Friedle Franz, Häselgehr; Turri Emanuel, Reutte; Mair Alois, Lermoos; Ginther Franz, Reutte; Hornstein Hans, Reutte; Hundertpfund Josef, Heiterwang; Weirather Franz, Heiterwang; Kieltrunk Josef, Heiter wang; Häfele Karl, Reutte; Lob Rudolf, Vils; Ob. Somweber, Höfen. Meisterkarte: 1. Turri Emanuel 109 Kreise; Friedle Franz, Häselgehr; Saurer Franz; Mair Martin; Hiebl

in Feldkirch wegen des Verbrechens des Diebstahles verantworten. Franz König wurde be schuldigt, daß er in der Nacht auf den 10. August 1936 in Gesellschaft eines Diebsgenossen durch Einbruch dem Martin Renner in L u st e n a u eine zahme Rehgeiß gestohlen habe. Franz König wurde des Verbrechens des Diebstahles schuldig erkannt und zu zwei Monaten schweren Kerkers verurteilt. Um Kvo.vvo Schilling Bilder veruntreut. Wien, 29. August. Einer der bekanntesten Bilderhändler Wiens und auch Europas, Heinrich

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 11.08.1936
Umfang: 6
die bei den bekannten Wiener Fahrer Martin Schneeweiß und G a y e t Michael, die das Rennen dank ihrer hervorragenden Fahrkunst ge wannen. Der bekannte Vorarlberger Fahrer H ä f e l e Hans aus Hohenems konnte nicht gegen diese schwere Konkurrenz auskommen, wie auch die übrigen Vorarlberger Fahrer. Mühlemann Fritz mußte aufgeben und auch der Wiener Hans Walz, der sehr gut fuhr, blieb nicht erfolgreich. Häsele-Hohenems hatte sich anfangs an die Spitze gesetzt, wurde aber von dem ein mörderisches Tempo fahrenden

hatte. Und nun war das Verhängnis da. Achatz, der fixe, junge Wachtmeister von Fri- dolfing hatte Hollwecks Spur gefunden und mit einem Kol legen auf seinem Rad die Verfolgung ausgenommen. Jetzt stand er in dienstlicher Haltung vor dem streitenden Paar: „Sie sind verhaftet!" „Ich verbitte mir die schlechten Witze!" sagte Martin. „Mein Paß ist in Ordnung, und ich will meine Ruhe haben." „Das mit dem Paß", sagte der Gendarm würdevoll, „das wird sich dann schon ausweisen. Ich habe jetzt bloß den Auf trag, Sie und die Frau

nach Fridolfing einzuliefern." „Das ist ja Unsinn!" fiel Gina hitzig ein, „Sie irren sich in der Person. Was soll denn mit uns los fein?" „Sie werden's schon selber wissen, daß Sie wegen Gaukelei verfolgt werden, also machen Sie weiter keine Geschichten. Wo haben Sie die Gäul' her?" fragte er Martin ziemlich streng. „Die gehören mir!" „Von wem haben Sie sie gekauft?" „Ich Hab' sie gar nicht gekauft!" antwortete Martin patzig. „Sie sind mir aus einem Konkurs zugesallen!" „Der da wohl auch?" fragte

der hinterlistige Achatz und zeigte auf Ajax. „Der ist nämlich vor nicht langer Zeit ge stohlen worden!" Martin erbleichte. Eine furchtbare Ahnung dämmerte ihm. In größter Eile berichtete er von dem Tausch, den er vor genommen. „Wer sind denn die Leute, mit denen Sie getauscht haben?" von der Oesterreichischen Luftverkehrs-A.-G. 26 Landungen und 26 Aufstiege. Bon der Ostschweizerischen Luftverkehr 21 Lan dungen und 21 Aufstiege, insgesamt 149 Passagiere und 2400 Kilogramm Gepäck, Fracht und Post

in einem hin." Er legte Gina energisch die Hand aus die Schulter. „Lassen Sie meine Frau los!" brüllte Martin, zornrot im Gesicht. Gina warf sich aufschreiend an seinen Hals. Gutrune umklammerte ihn von der anderen Seite, Frieders Geschrei zerriß die Luft, und August versuchte mit seiner ganzen Kraft, den Wachtmeister wegzudrängen. Niemand hatte das laute Geknatter gehört, mit dem Kurt Reichenbachs Motorrad vor beifuhr, kehrt machte, sich wieder näherte und hielt. Mit einem Sprung war der junge Mann an der Stätte

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 08.08.1936
Umfang: 6
, die Sommerfrischler auf nehmen, ebenfalls auf ihre Rechnung kommen dürften. Im Nehmen Sie's nicht übel, wenn ich böse werde, aber es ist schon so." Gina und Martin wechselten einen Blick des Einverständ nisses. Das kannten sie beide. War es ihnen nicht oft schon ähnlich gegangen? Der alte Gegensatz zwischen fahrendem Volk und seßhaftem Wohlstand... Hier auf dem Dorfplatz prägt er sich stärker aus; aber zog er sich nicht wie ein roter Faden auch durch ihr Künstlerdasein? Für wie viele geheime Bitternisse

so viel, wie früher unser eigen war. Da drüben liegt so ein armer Teufel krank, zehrt seine Sparpfennige auf — man möchte ihm mit lumpigen 50 Mark beistehen, und man kann nicht, weil man's nicht hat. Ein Hundeleben, ein elendiges ist's!" Gina blieb mit einem Ruck stehen. „Man kann schon, Martin. Ich weiß wie. Die Leute können keine Vorstellung geben, sagst du, weil ihre Hauptnummern ausfallen müssen; springen wir doch dafür ein — das ist die einfachste Sache von der Welt!" Martin sah sie verständnislos

haben, der sich unter der Leitung Vanias gut ver bessert hat. Außer diesen Boxern werden noch drei Einleitungspaare den Ring betreten. Kartenvoroerkauf heute, Freitag, bis 19 Uhr im Sporthaus Peterlongo. Kassaeröffnung im Stadtsaal um 19.45 Uhr. Folgende Herren haben sich heute, Freitag, um 19.45 Uhr, im Stadtsaal pünktlich einzufinden: Nayer Richard, Unterkircher, Schuch- ter Martin, Strele Paul, Eichler Karl, Stadlmeir Max, Hatzl Pius, Schuchter Anton, Steininger, Schuchter Siggi, Strasnisky, Woldrich, Rinnenthaler

was zu tun, das ist sogar erzieherisch ungemein wichtig. Gutrune könnte tanzen, und August, das sagst du doch selbst immer, hätte ja ohnehin im Zirkus geboren werden sollen..." Sie bekam schon ganz rote Backen vor Eifer. Martin schüttelte lächelnd den Kopf. „Unsere häuslichen Künste in Ehren — aber für die Oeffentlichkeit reicht das doch nicht aus. Mit dem soliden Können der Phönixtruppe — denn ich bin überzeugt, daß diese ordentlichen Leute gut arbeiten — dürfen wir uns nicht messen." „Es wäre

ja nur Nothilfe — und die Bauern Hier verstehen sicher gar nichts davon. Wenn die nur was zu gaffen haben! Da sind sie schon zufrieden. Ich will doch mal schnell mit der Frau darüber sprechen!" Und ehe Martin etwas einwenden konnte, war sie.davon, klopfte an die braungestrichene Wagen tür und war bald in eifriger Unterhaltung mit Frau Mitter- wallner — so hieß die Phönixmutter. August hatte etwas enttäuscht zugesehen, wie der fremde Junge wortlos und gewissenhaft die Hunde versorgte, striegelte und fütterte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 07.11.1929
Umfang: 16
-ommen und er hielt den Namen Martin. Sein Grinnerungstag fällt auf den 11. November. Me Ueberlieferung weih zu <be- richten, daß et es gewesen sein soll, kr Me verräterische« Gänse am Capitol zuerst hörte. Dafür trägt die Dans kn Beinamen St. Martins vogel. In Gegenden, woselbst die Gänsehöltung eintrWch ist, -wie zum Beispiel in Mähren, Böhmen, Hern Viertel u. d. M. in Mederöster. reich, fehlt in keinem Bauernhause die Martinigans auf dem Mittagstische. Im Leben des -Bauern spielt der hl. Martin

eine nicht nnkkuienk Rolle. Auch er ist Schützer der Haustiere und Patron ks Wassers. Sein am Hause angebrachtes Bildnis soll das Haus vor Wassergefahren schützen. Als ganz besonderer Patron gilt der hl. Martin in MdtK-ol. Dort finden wir sein Bild sehr häufig an den Häusern angebracht. Auch die schöne Pfarrkirche in Wängl-e bei Reutte ist diesem Heiligen geweiht. Dis vor nicht langer Zeit opferten daselbst zu Martini die Bäuerinnen in Ermanglung von Gänsen ihre fettesten Hühner. Im Volksmunde ist der heilige

Martin immer noch lebendig. So fingt man in einigen Orten Oberbayerns: St. Martin! St. Martin! Du sitzft auf Deinem Roß Und schenkst an Ied'n Dein Mantel, Der nackt geht und bloß! In früheren Zeiten zogen im Zillertal -am Martins- t-age Sänger von Bauernhof zu Bauernhof und sangen: Heunt ischt St. Martinstag We-nnschr üns wos göb'n magscht Gib kua Salz Und Schmalz Und nit was alt's Und der heili Martin wird In beim Haus der Hirt, Das Mr kua Wassernot Sch>immelt Der Brot! Dafür erhielten die Sänger

gewöhnlich ein foae- n-cmntes Martinibrot, das eigens für b-iefen Tag geb-acken wurde. Es kft-an'b -aus Kleiemehl und Honig. Die Sag-e verbi-nd-et den heiligen Martin -auch mit Kaiser Max. Rach dem Glauben des Volkes soll er d-er Retter des Kaisers gewesen sein, weil d>er Namen der Wand mit dlem des Heiligen in Derbindung stand. Hans von der Trifanna. Glaubensblüte im Mittelafrika. Mfgr. Rogan, -d-er Aposto-lische Präfekt von Du-ea (Britisch Kamerun) b-errchtet d-er Petrus Tlavet>Soda- X'ität

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Neueste Zeitung
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Seite 8 von 10
Datum: 20.09.1936
Umfang: 10
verbessern wol len, schreiben unter An gabe ihres Lebenslaufes und Referenzen unter „Sachschadenversicherung 4106 k" an die Verw. 5 Für Landgasthof Nähe Innsbrucks wird jüngere, tüchtige Zahlkellnerin ge sucht. Zuschr. samt Licht bild unter „Sofort 3685" an die Verwaltung. 5 Das Mädchen atmete erleichtert auf und nickte. Mutter war doch manchmal wundervoll! Wie sie einen verstand! „Aber der Kniefall?" fragte der gründliche Martin. „Wie kam er denn dazu?" „Nun, das machte sich eben so", erläuterte

die erfahrene Mutter. „Das schadet weiter nicht, denn in dem Augenblick kam ja Frau Gaedecke dazu, also war das schon der Schluß." Wieder nickte Gutrune dankbar. Sie hätte die Geschichte selbst nie so knapp und folgerichtig erzählen können; und es war ihr eine wahre Befreiung, zu hören, wie harmlos sie war, wenn man sich an die Tatsachen hielt und die eigenen Bedenken und Aengste alle wegließ. Martin schmunzelte. „Nun, Gina, und deine eigene Ge schichte? Die bist du mir noch schuldig. Daß du Möbius

woll test, mußte ich nach dem Rechten sehen, und dann kam alles zusammen: die Gaedecke, der fremde Kerl, der Spuk und Möbius." „Halt, halt!" bat Martin. „Was sind das wieder für auf regende Neuigkeiten: ein fremder Kerl, der bei uns spukt?" „Er spukt doch nicht, er will bloß Chooolat umbringen, das ist ganz Nebensache, das erzähle ich nachher. Aber der Spuk ist wirklich und wahrhaftig wahr, ich habe ihn selbst am Fen ster der verschlossenen Kammer gesehen und mich so erschreckt. Du mußt heute

nachts wachen, Martin, und sehen, was es be deutet! Es ist doch im Grunde ein unheimliches Haus!" „Siehst du, das Hab' ich immer gesagt", lachte Martin. „An allem ist die verflixte Bude schuld. Wir hätten uns nie mit ihr einlassen sollen." Aber noch immer schlug Ginas Herz warm für das See haus. „Nein, Martin, wir dürfen die Flinte nicht ins Korn werfen. Wenn ein Geheimnis da ist, müssen wir es eben er gründen. Schließlich ist es mir viel lieber, wenn ab und zu etwas passiert, als wenn das Leben

Straßenbiegung den schilf umstandenen See zwischen Wiesen und Bäumen schimmern. Das Haus tauchte auf, und listig lugten unter der grünen Dachmütze die kleinen Fenster hervor. Unter der Tür trat ihnen das Fannerl entgegen, sah sich mißtrauisch nach rechts und links um und machte geheimnisvolle Zeichen. „Was ist denn los?" fragte ungeduldig Martin, der sich an die Art der schielenden Hausangestellten noch immer nicht gewöhnen konnte. Gina trat ängstlich näher heran. Kein Wunder, wenn man mit der Zeit nervös

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 03.10.1936
Umfang: 6
selbst einen Arm voll Papiere auf und brachte sie sorgfältig ins Freie, denn er wußte, daß sie wichtig fein mußten. Aber er kam nicht. Im Treppenhaus wälzte sich dich ter Qualm. Da kehrte Martin noch einmal um, und als fein Bitten und Mahnen wieder erfolglos blieb, machte er kurzen Prozeß, faßte mit beiden Armen in den Schrank, zog den schreienden und protestierenden Heinrich heraus und trug ihn einfach als ein zappelndes Bündel die Treppe hinab. Es war Zeit, denn von oben begann es nun Funken zu regnen, Kalk

löste sich polternd, und nach wenigen Minuten stürzte die Hälfte des Dachstuhles in sich zusammen. Die Bewohner des Seehauses, alle glücklich geborgen, saßen in sicherer Entfernung und sahen jetzt tatenlos der Zerstörung zu, der alle ihre Bemühungen nicht hatten steuern können. Nur Martin versuchte noch einmal, ins Haus einzudringen, mußte sich überzeugen, daß hier ohne Schlauch und Spritze nichts mehr zu machen mar. Man mußte der fortschreitenden Zerstörung ihren Lauf lassen. Schließlich

und ein neues Leben zu beginnen. bach hatte sich ihm zugesellt, stammelte einige etwas verlegene Trostworte und fragte ihn, ob er denn eine Ahnung habe, wie der Brand entstanden sei. Hollweck verneinte etwas ärgerlich. „Denkst du vielleicht, ich war dabei?" „Aber Martin! Du wirst doch nicht glauben, daß ich dich verdächtige! Wo du so tapfer gegen das Feuer angegangen bist! Ich bitte dich!" „Nun also! Was ist denn dabei zu lachen?" Hollweck be- obachtete mißtrauisch, wie sich innige Heiterkeit über Reichen

bachs Gesicht verbreitete. „Zu lachen? Gar nichts. Du hast ganz recht. Es tut mir ja so leid um euch. Aber weißt du, ich habe Glück gehabt; ich kann nicht anders. Ich bin vergnügt!" Und er rieb sich schmun zelnd die Hände. Wieder einmal fühlte Martin Zweifel in sich aufsteigen: War der Mann eigentlich normal? „Für den Schaden, den ihr erleidet, komme ich selbstver ständlich auf", fuhr Reichenbach immer noch lächelnd fort. „Unsinn, Konrad, was redest du denn da?" wehrte sich der Hausherr

. „Ja, ich habe ihr freilich versprochen zu schweigen. Aber dir muß ich es doch sagen, du erzählst es bestimmt nicht weiter. Es ist nämlich im Grunde großartig: sie ist schuld!" und sein Dau men deutete nach rückwärts, wo, ein kleines Stück von den anderen entfernt, Frau Manschen Reichenbach sichtbar ver nichtet saß. Martin starrte ihn mit offenem Munde an. „Ja, sie, mit ihrem Ordnungsdrang! Und weil sie sich überall einmischen muß, sogar in fremde Oefen. Weil sie eben alles besser versteht! Aber das hat jetzt ein Ende

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Seite 8 von 14
Datum: 09.06.1934
Umfang: 14
hat!" Dann erfaßte sie die Gewalt der Strömung und riß sie stromabwärts. Sie kämpften schweigend, und doch schien die Strömung sie besiegen zu wollen, da sing Keener an zu fluchen. „Stoßt zu!" rief Martin jetzt. „Da ist ein Vorsprung." , _ Die Blätter einer Weide peitschten über sein Gesicht. Er griff in die Dunkelheit und erfaßte einen Zweig. Der Zweig brach, und das Boot wurde weiter stromabwärts ge trieben. „Halt s Maul!" brüllte Jud, als Keener wieder zu flu chen begann. „Maul halten, damit man hören

kann, wie man ertrinkt!" Sie wurden in eine andere Richtung getrieben. „Jud!" rief Martin, der im Bug kauerte, .kannst du sehen, wo wir sind?" „Tamarack. Keener, das ist unsere letzte Chance. Dann gibt s weiterhin nur Felsen. Betet, Gott helf euch, betet!" „Stoß zu!" rief wieder Martin. Juds Riesenkräfte trieben den Bug ans Land, Mar tin warf wieder seine Arme blindlings in die Dunkelheit, und seine Hände ergriffen die Wurzeln des alten Lärchen baumes an der Spitze der Halbinsel. Einen Augenblick schien

es. als würden ihm die Arme aus den Gelenken ge rissen. „Halt fest. Marth!" Jud Hart stieß mächtig mit seiner Stange zu. Martin spürte, wie der Bug schrammte, und sprang aus dem Boot. Einen Augenblick lang glaubte er, der Fluß würde das schwere Boot aus seinen Armen reißen oder ihn mit in den Strom zerren. Dann stieß Jud Hart noch einmal zu, und Martin glitt aus, fiel hin und fühlte, wie Keener ihm auf die Brust trat, als er fluchend ans Land stieg. Und dann, als er in Sicherheit war. wandte sich Keener zu Martin

und drohte ihm tobend mit seinen dicken Fäusten. „Dafür wirst du mir bezahlen. Calkins! Du Bettler, du Verbrecher, ich werd schon mit dir abrechnen. Du kommst ins Gefängnis! Ich werd dafür sorgen!" Martin schlug ihn mit einem Faustschlag aus den Mund und zu Boden. 50 . Am Morgen konnte man über die Ereignisse der Nacht bereits zusammenhängende Berichte hören. Eine Gruppe maskierter Männer waren kurz nach Mitternacht auf den Damm gestürmt, hatten die beiden Nachtwächter nieder geschlagen. ebenso

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