mit Sillianerberg, Arnbach, Außer- und Jnnervillg raten, Strassen, Panzendorf, Tessettberg, Hollbruck, Ober- und Untertilliach einen eigenen Trachtenbezirk. Es ist die feu rige Villgratner Tracht mit den roten Röcklen, roten Westen und grünen Hosenträgern und den gelben Hüten mit den grünen Bändern, die schon vor mehr als hundert Jahren in dieser Gegend überall getragen wurde. Leider war das Material, die Trachten sind meistens in den letzten Jahrzehnten erneuert worden, nicht einwandfrei, meistens viel zu fein
mit den langen und kurzen Haftelröcken und den charakteristischen schwarzen Kegelstumpfhüten bildet einen eigenen Typ unter den nordtirolischen Taltrachten, der zu den früher genannten eine sehr schöne und eigen artige Bereicherung bilden würde. Diese Einheitlichkeit wurde sehr vermißt und kann durch die verschiedenen Land-- sturmgruppen nicht wettgemacht werden. Im Oberinntal gibt es leider nirgends größere Trachteneinheiten. Vieles davon ist erst in den letzten zwei Jahrzehnten angeschafft worden, wobei
es vielfach an der sachgemäßen Beratung gefehlt hat. Das meiste wurde erst zur Jahrhundertfeier von 1909 geschaffen. Zu den altertümlichsten Gruppen ge hörte unstreitig Ried, deffen Vorbild von einigen weit auseinanderliegenden Gemeinden nicht sehr glücklich nach- gecchmt wurde. Leider mußte daS trachtentundlich geschulte A rge in vielen Fällen feststellen, daß statt einer ordentlichen Bauerntracht, die doch ein Spiegelbild bäuerlichen Empfin dens und Fuhlens sein sollte, der sichtbarste Ansdruck
. Was man hier noch Zimmer zu sehen bekommt, ist manchmal höchst Peinlich. Wenn wir uns dagegen wchren, daß die Trachten immer wieder für reklamesüchtige Zwecke ausgenützt werden, wenn die Tiroler Trachten in Varietees und Zirkussen zu Ulken und von Tiroler Sängern zu die Fremden anlocken den Maskeraden mißbraucht werden, wenn man sich da gegen mit Recht wehrt, dann dürfen eben die berufenen Träger der Tracht nicht das schlechteste Beispiel geben. Leider hat es auch an solchen Gschnasdirndln nicht gefehlt, die so 'ganz
'in sehr vorgerückter Stunde, im Riesensaal der Hofburg stattfand, vereinigte etwa 260 Paare, die sich in ihrem malerischen Schmucke ganz glänzend in den künstlerischen 'Rahmen dieses fest lichen Raumes einfügten und im krassen Gegensatz standen zur blasierten Modenschau, die voriges Jahr in diesem Raume stattfand. Leider hat die Trachtenschau nicht das erstrebte wissenschaftliche Ergebnis gezeitigt, da die Kürze der Zeit eine genaue sachliche Bewertung und Bestands aufnahme nicht zuließ und noch viel Gutes