, Frankfurt, Berlin Lasel«, Zürich, Leipzig, Ha« bürg. A.Oppeltk inWien. Prag Berlin, Hamburg, Frankfurt Leipzig, Paris, .Florenz, PeterL« bürg. Havas Lafitte a. Comp« in Paris. G.L.Daabe in Krank, furt, Stuttzarl, München,Ham« bürg, Brüssel. Nudolf Müsst io Berlin, Wien, München, St. Gallen. Rotier o.Co. in Wien, Philipp Löb in Wie«. M 83 Dienstag 11. April', Die Ultramontanen in Frankreich. ABC. Die französische Republik hat seit ihrer Proklamirung j im September 1870 einen Entwicklungsgang genommen
, der nur } von demjenigen vorausgesehen werden konnte, welcher einen ge- i nauen Einblick in die Korruption besaß, die während des zweiten Kaiserreichs über Frankreich gekommen war. Der Aufstand der Kommunards, die Furcht vor dem rothen Gespenst gab nach dem Friedensschlüsse mit dem deutschen Reich zunächst allen reaktio nären Bestrebungen ein bedenkliches Uebergewicht. An der Spitze der Staatsgewalt befand sich freilich ein Mann, der es vortreff lich verstand, als vermittelndes Element zu wirken und der dabei
zu können. In dieser Situation blieb nur eine Partei in entschiedenem 1 Vortheil: die Ultramontanen, die allerdings auch für das König- i thum eintraten, denen das Letztere aber nur Mittel zum Zweck j sein sollte, und die deswegen auch die Republik ganz bereitwillig - bestehen ließen, solange sie Aussicht hatten, dabei ihren speziellen - Zwecken mit Erfolg dienen zu können. Das Losungswort der j neuerdings in Frankreich enteeckten, seit mehreren Jahren be- { stehenden geheimen Gesellschaft „Soci6td secrete de Jesus Roi
u j lerntet: „Gott und der König; Gott zuerst, dann der König" •; und dieser Wahlspruch bezeichnet vortrefflich die Stellung des \ Ultramontanismus in Frankreich, der sich schließlich jede äußere j Staatssorm gefallen läßt, solange er selbst — „Gott" — der i wahre Herrscher ist. Der Ultramontanismus begann in Frankreich Blüthen zu treiben, wie seit lange in keinem Staate. Er wußte es dahin zu bringen, daß der Widerstand gegen die Forderungen der Ultra montanen , und trat er selbst in der mildesten Form
Christenversolgung" wurde nun Frankreich von den Ultramontanen als die Heimat der wahren Gottseligkeit, des irdischen Glücks gepriesen. Die Ultramontanen bezeichneten den wirthschastlichen Aufschwung Frankreichs nach 1871 als eine Belohnung des Himmels dafür, daß das Volk sich mit voller Hingebung in die Arme der allein seligmachenden Mutter Kirche geworfen habe. Ein nicht unbedeutender Theil der Ration war entrüstet über dieses Treiben, indessen man schwieg dazu, weil sich momentan Niemand zur Fehde