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Bozner Nachrichten
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Seite 10 von 12
Datum: 14.03.1915
Umfang: 12
„Bozner Nachrichten', Sonntag, 14. März 1915 Tagesueuigleitell. Ferdinand Knrg f. In München ist vorgestern, 11. ds., der ehemalige Erzherzog Ferdinand Karl, der jüngste Sohn des Erzherzogs Karl Lud wig und dessen zweiter Gemahlin Erzherzogin Maria Annunziata, gestorben. Der letzte der drei Brüder Franz Ferdinand, Otto und Ferdinand Karl ist mit Ferdinand Burg aus dem Leben geschieden. Im November des Jahres 1911 wurde durch eine Verlautbarung der „Wiener Abendpost' dem schon längst

in der großen Öffentlich keit verbreiteten Gerücht die Bestätigung, daß Erzherzog Ferdinand Karl sich entschlossen habe, auf die Würden eines Mitgliedes des kaiserlichen Hauses zu verzichten. Das halbamtliche Blatt teilte mit, daß der Erzherzog „vor einiger Zeit im Auslande ohne allerhöchste Bewilligung eine Ehe eingegangen ist und daß Se. k, u. k. Aposto lische Majestät sohin höchstdessen Bitte, auf den Titel und den Rang eines Erzherzogs sowie auf seine Stellung in der Armee verzichten zu dürfen

, zu genehmigen geruht habe.' Hinzugefügt wurde, daß der Verzichtende fortan den Namen Ferdinand Burg führen werde. Erzherzog Ferdinand Karl hatte schon Jahre vorher eine tieje und aufrichtige Neigung zu Fräulein Berta Czuber, der im Jahre 1881 geborenen älteren Tochter des hervorragenden Gelehrten Hof rates Professor Emanuel Ezuber, gefaßt und trotz aller Widerstände, die sich seinem Plane entgegensetzten, daran festgehalten, die junge, hochgebildete Dame als seine rechtmäßige Gemcchlin heimzuführen. Bereits

im Jahre 1904 wollte er seine eheliche Verbindung mit Frl. Ezuber durchsetzen; aber damals war die Affäre Leopold Wölflings, des ehemalige!: Erzherzogs Leopold Ferdinand, dessen Verzicht auf die erzherzoglichen Würden im Jahre 1902 erfolgt war, noch voll kommen frisch und unvergessen, und die Bemühungen des Erzherzogs Ferdinand Karl blieben erfolglos. Wiederholt machte der Erzher zog in den folgenden Jahren Versuche, eine Einwilligung zur morga natischen Eheschließung zu erlangen, und als all

, Kenntnis erlangten, war der Bruder Ferdinand Karls, Erzherzog Otto. Erzherzog Otto zeigte sich den Absichten seines Bruders geneigt und unternahm es, die Stimmung der maßgebenden Kreise zu sondieren. Er stieß aber überall auf Widerstand. Ein Projekt des Erzherzogs, mit seiner Braut ins Ausland zu reisen und sich dort trauen zu lassen, wurde vereitelt, und Ferdinand Karl kehrte nach Prag zurück, wo kurze Zeit später seine. Enthebung vom Dienste aus Gesundheitsrücksichten er folgte. Fräulein Czuber

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 12
Datum: 17.11.1886
Umfang: 12
Ferdinand I. erbaut, der wie sein Großvater, der ritterliche Kaiser Max I., recht gerne in Tirol wohnte und sie Ordens leuten übergeben wollte, welche ganz besonders gegen den Protestantismus, der gerade damals in schönster Blüthe stand und leider auch Früchte trug, kämpfen sollten. Der gute Kaiser starb ein Jahr nach Erbauung der Kirche 1564 und und im Jahre 1580 zogen deutsche Franziskaner in das vom Kaiser aufgeführte st a t t l i ch e K l o st e r ein. Sie kamen der ihnen über tragenen Aufgabe

des genannten Kaiser Ferdinand I., bauen und herstellen. Verweilen wir einige Augen blicke bei diesem edlen, großmüthigen Fürsten. Kaiser Ferdinand l., der eigentliche Begründer des Kaiserthums Oesterreich, theilte die ganze Monarchie in drei Theile und Übergab seinem zweiten Sohne Ferdinand Tirol zur Verwaltung. Ferdinand war ein echter Sohn des Vaters und trat in die Fußstapfen desselben vollständig ein. Sein Hauptaugenmerk richtete er daraus den Protestantismus aus dem Lande zu verdrängen

auf Kleidung den M i n i st e r vom Schneiderlehr ling zu unterscheiden vermöchte oder eine Kom tesse von einem Stubenmädl bei einer sog. „gnädigen' Frau. In seinem sonst so glän zenden Hofstaat wollte der Erzherzog die schönste Ordnung haben: alle Beamten mußten Katho liken sein, sich brav und redlich aufführen und mit gutem Beispiele vorangehen. Mit Recht sagt Egger in seiner Geschichte Tirols über Erz herzog Ferdinand, daß er als Graf von Tirol „die Glaubenseinheit herstellte.' Bereits der erste Erlaß

, die vorarlbergischen Klö ster zu visitiren, bestimmte für Uebertretnng der kirchlichen Vorschriften z. B. für Nichteinhaltung der Sonn- und Feiertage eine Strafe von 5 fl. u. s. w., kurz that Alles, um den Katholizis mus zu retten. Was er von andern verlangte, that er selb st mit größtem Eifer. Erzher zog Ferdinand hörte täglich die hl. Messe an, wie er auch immer gerne in Gesellschaft von Priestern war, ließ seine Wohnung in Verbin dung mit seiner Hofkapelle setzen und unternahm oft Wallfahrten nach Seefelv

und Altötting. Dieser wahre Landesvater hatte aber auch ein recht frommes und anferbauliches Fami- l i e n l e b e n geführt — denn die Familie ist die Grundlage des Staates. Er verheirathele sich mit der edlen und schönen Philippine Weiser, einer Tochter eines sehr reichen und frommen Bürgerhauses in Augsburg. Aller dings machte diese Ehe sehr großes Aufsehen und wurde vom Vater des Erherzogs, Kaiser Ferdinand I. nicht anerkannt, weil Sprößlinge kaiserlichen Geblütes nur Fürstinen ihre Hand reichen sollen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 26.06.1938
Umfang: 8
„Wanderers Nachtlied' oertont und bei der Stelle: „Die Löglein schweigen Im Walde' die schlafenden Vög lein -lustig zu tirilieren anfangen. Em Witz ist es auch, wenn Frohberger seinen verstorbenen Fürsten Ferdinand lV. auf einer nach oben führenden Ton leiter gen Himmel rasen läßt und die Höchsten Töne .mit Wolken und Engeln ummalt, um jeden Zweifel auszuschließen. Doppelt komisch aber wirkt diese Trauer musik, weil der letzte Teil wiederholt wird, der selige Monarch also ein zweites Mal

', meinte Ferdinand. „Wer ist es?' „Annemarie!' — „Was? Die dünne Latte?' „Wo die Liebe hinfällt!' erwiderte Julius gekränkt. „Es genügt, wenn einer schön in der Familie ist! Außerdem finde ich sie gar nicht dünn und dürr, sie ist schlank und rank.' „Viel Vergnügen!' „Das werde ich auch haben. Ich will sie nämlich heiraten.' Ferdinand machte ein komisches Ge sicht. „Heiraten? — Ach so, damit du ihre Portionen mitessen kannst?' „Unsinn! Aber das Essen macht mir Sorge.' — „Warum Julius?' „Sie wird wenig

essen, und ich muß viel essen', seufzte Julius. „Wie sieht es aber aus, wenn ich viel esse und sie nichts? Nach dazu, wo ich Freitag bei ihrer Mut ter eingeladen bin und mich verloben möchte!' Ferdinand dachte »ach. „Freitags gibt es dort harte Eier mit Mayonnaise', sagte er dann. „Weißt du das bestimmt?' „Ich kenne die Familie seit Jahren. „Das ist mein Unglück!' stöhnte Julius verzweifelt. „Magst du keine harten Eier?' „Im Gegenteil! Bei Eiern kann ich nicht widerstehen. Das ist meine Leib speise

. Da schlucke ich dreißig hinunter. Sie aber wird an einem Ei herumstochern, und ihr wird schlecht werden, wenn sie Mich essen sieht.' „Nichts einfacher als das', erwiderte Ferdinand vergnügt, „ich lade dich zuvor zu harten Eiern mit Mayonnaise bei mir ein.' Da schlägst' du dir den Wanst or dentlich voll, und dann gehst du zu An nemaries Mutter, wo du nur zwei be scheidene Eier ißt.' „Ferdinand, das ist eine glänzende Jdeel' jubelte Julius. Und sie war es auch. Und Julius kam -A Der Freitag kam. Ferdinand

. „Wo sind die harten Eier? Ich habe einen Bärenhunger!' „Genügen dreißig Stück?' „Mit Ach und Krachl' Die dreißig Eier oerschwanden ini Hand- .umdrehen. Ebenso die zwei Pfund Mayonnaise. Da brachte Ferdinand noch zwanzig Wück. „Du sollst sehen, was ich für ein guter Freund bin', sagte er. j Julius zögerte ein wenig mit der >Ga-! bel. „Eigentlich —' ! „Unsinn. Julius! Denke an Annema rie!' „Du Hast recht. Sonst überwältigt mich vielleicht der Hunger.' ^ Und Julius verschlang die .neuen zwan-ì zig Eier

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Dolomiten
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Seite 3 von 6
Datum: 07.10.1936
Umfang: 6
über die Stvaßenoöfchung fort und landete nach ungefähr 20 Meter Inmitten einer Wiese. b Waldgries. Torggl. Rencio, täglich Original Wiener Schrammeln. 1189c Pelze Reiche Auswahl zu allen Preisen KInlser, Kürschnerei, Lauben 37 Snes und 6er Zremöe Heimkehrerroman von A. v. Sazenhofen Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. (Nachdruck verboten.) <13. Fortsetzung) Ferdinand ist entschlossen, hier reinen Tisch' zu machen. ' Der Wald ist passiert. Die Straße macht eine Kurve und läuft dann hart

an einer Schlucht hin. Zur Seite links ist ein wal diger Berg. Die beiden Rassigen da vorn an der Deichsel sind ja heute wie die Teufel. Die eiserne Faust Richters zwingt sie meisterhaft, aber plötzlich hört der in Ge danken versunkene Ferdinand den scharfen Knall der Peitsche, sieht sie in der Hand Rich ters noch einen Kreis über die Ohren der Pferde beschreiben... die Pferde fangen an zu galoppieren, der leichte Wagen schwingt wie eine windbewegte Feder hinten nach, immer haarscharf am Abhang hin. Ferdinand

sieht senkrecht hinunter. Da schleudert er die Decke von den Knien, faßt mit der Hand die Lehne des Vordersitzes und reißt sich empor. „Sind Sie eigentlich verrückt? Was trei ben Sie denn? Glauben Sie, daß mir mein Leben nicht lieb ist?' Da zieht Richter die Zügel so fest an, daß die Pferde sofort in Trab fallen und lenkt in die Mitte der Straße zurück. ‘ Der Mond fällt grell in sein Gesicht, das dem Ferdinand so nahe ist wie noch nie. Die großen, grauen Augen treffen

in die keinen. Es ist nur eine Sekunda. Ferdinand wirft sich zurück, auf den Sitz und zieht die herabgerutschte Decke bis fast zur Brust herauf. Ihn schaudert bis ins Mark. So hatte Dieter schauen können. . . gerade so . . . wenn er in stummem Zorn geflammt hatte ... so hatte er geschaut, wenn ihm ein Unrecht widerfahren war von ihm . . . dem jüngeren, aber damals körperlich überlegenen Bruder. Und immer hatte er so schauen können. Auf jede seiner Gewalttätigkeiten war immer dieser Blick wie eine stumme Gewalt

den Gesicht wiederholen . . . Als jetzt die Pferde dampfend vor dem Schloßhof halten, haj sich Ferdinand wieder beruhigt. „Ich danke Ihnen, Herr Inspektor. Mama ist unpäßlich und meine Braut wird auch nicht zu Tisch erscheinen. Jch^werde mir ein kaltes Nachtmahl in meinem Zimmer ser vieren lassen. Tun Sie das Gleiche!' Richter nickt und verbeugt sich schweigend. * Der Sommer ist da. Mary ist unglücklich und gereizt. Sie weiß nicht, was sie will. Sie schiebt die Hochzeit noch immer hinaus. Dann ärgert

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 15.12.1940
Umfang: 6
tiefer hinein, als Ferdinand Grane,, ursprünglich beabsichtigt haben dürfte. Und das kam so: Sie wollte unbedingt nach varna Grauey mar bei der Kriminalpolizei von Sofia beschäftigt und hatte sich als tüchtiger Beamter bewährt. Und zum Schluß hatte er sogar noch ein großes Glück. Den» er fand als Gattin eines der schönsten Mädchen von Sofia. Aber wie das mit den schönen Mädchen nun ein mal so ist: Gerda war recht anspruchs voll. Und die Hochzeitsreise wollte sie un bedingt nach Varna

. dem bekanntesten Kur- und Ausflugsort von Bulgarien unternehmen. Ferdinand Grane,, rechnete hin und rechnete her und kam zu keinem Schluß. Denn die Kasse hielt derartige Strapazen einfach nicht aus. Nachdem er die Möbel und alles bezahlt hatte blieb ihm nichts mehr. Die Pension in Varna hätte er vielllleicht mit Mühe und Not noch aus gebracht, aber die Reise war zu teuer. Nein, die Fahrt konnte er sich mit seiner Gattin nicht leisten. Schade — aber unabänderlich. Gerda hat einen bösen Einfall.. Gerda

auch!' »Dienstreise? —Aber warum machen wir denn keine Dienstreise. Du kannst mich doch amtlich nach Varna bringen. Dann kostet es nichts.' Das verhängsnisvolle Wort war ge fallen. Gerda hatte einen Einfall ge habt und ließ nicht mehr locker. Heimlich besorgte sich Ferdinand ein Formular, wie es für einen Gefangenentransport ausgefertigt werden mußte. Er unter schrieb selbst — und überschritt damit seine Befugnisse. Und dann kam der ent scheidende Tag. Aneinander gefesselt In einer dunklen Ecke des Bahnhofs

von Sofia klirrten zwei Handschellen. Und damit war Gerda an Ferdinand ge fesselt. Er schob sie durch die Sperre hin durch und flüsterte dem Beamten zu „Gefangenentransport!' Gerda errötete als sie sah, daß die ganzen Leute auf dem Bahnhof erkannten um was es sich han delte oder genauer gesagt — handeln sollte. Ein Gefangenen-Transport! Was konnte das nette junge Mädchen nur aus gefressen haben? Gerda errötete im Ge danken daran, was man ihr vielleicht noch alles nachsagte. Sie hätte etwas darum gegeben

, wenn sie alles hätte rück gängig machen können. Aber nun war die Geschichte einmal in Gang gekommen und mußte durchge kostet werden. Im Zug ging alles eini germaßen gut. Die Zugkontrolle hielt das Schreiben für den Transport offenbar für richtig. Man kümmerte sich nicht wei ter um die Beiden, die sich in ein leeres Abteil zurückgezogen hatten. Pur ab und zu kam ein Beamter vorüber und schielte in das Abteil hinein. Ferdinand wurde jedesmal heiß und kalt. Aber sonst ging alles gut. Gerda wurde müde und lehnte

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 13.07.1930
Umfang: 8
Matt Die Manschettenknöpfe Humoreske von Alfred Manns Nun war er da, der lang erwartet Onkel Ferdinand aus Transvaal. Die Verwandten muhten wußte» nicht viel von ihm, aber er genoß ein hohes Ansehen in der Familie: denn Onkel Ferdinand sollte irgendwo am Orangefluß eine Farm, gehabt haben-, jedenfalls in einer Gegend, in deren Nähe hier und da Diamanten gefunden werden. Dieser Umstand beeinflußte in günstigstem L>iine das Gefühl der Liebs für den Onkel! und das war gut; denn von anderen guten

Eigen- »chaften konnte bei ihm nicht die Rede sein. Doch da gab cs noch eine: Die Manschettenknöpfe. Diese Knüpfe hatten an der einen Seite einen Haken und an der anderen je eine» mächtigen Stein. Als Onkel Ferdinand sie mir gab, machte er ein Gesicht als ob er sagen wollte: Mein lieb stes vertraue ich Euch an, und der Teufel soll Euch lotweise holen. wenn Ihr die knöpfe nicht sorglich hütet. Er sagte nichts, der liebe Onkel, und ich wagte ivcgen seiner grimmigen Miene gar nicht zu fragen

das innige Male heftig schluckte und dann wieder normale Färbung erhielt. Aussmicken tat Toti la die Kugel nicht, sie mußte also den anderen KZeg gegangen sein und mar nicht ohne weites „ehr zu erreichen. Nun gut. dachte ich. wenn Nattenkugeln auch kaum Nahrungsmittel sind, ziftig sind sa wohl nicht. Nack dieler Erwägung ivollte Ich mich wieder Onkel Ferdinand und der Süßkartosfelfrage zuwenden, doch der Onkel war an Begriffe, empört das Zimmer zu verlassen. »Wenn Dich meine Erzählungen nicht interes

Ferdinand sagen, wenn die Knöpfe, die er so schätzte ver schwunden waren! Verschwunden konnte man allerdings nicht sagen, den ich wußte ja, wo sich die Wertstücke befanden, aber ob und wie sic wie. der ans Tageslicht kommen würden, das wußte der Himmel. Ich rief nunmehr meine Frau und bereitete sie schonend vor, so daß sie nur eine hacke Stunde long ohnmäcktig wurde, wonach wir die zu er greifenden Maßnahmen durchsprachen und be schlossen. Das unschuldige Kind hatte botanisclxn Stndien beendet

und wandte sich der Chemie zu: es nahm.eine Kognakflasche aus dem Ständer und entkorkte sie, doch es warf sie achtlos zur Seite, denn sie war leer. „Mathilde', sagte ich zu meiner Frau, „Mei erlei ist setzt die Losung: Rizinusöl, was Totila und Schwelgen, was Onkel Ferdinand angehl. Meine Frau schluchzte herzbrecliend. und mir standen ebenfalls die Tränen in den Augen Ich schämte micb ihrer nicht, denn die Not war »''irk- lich groß. Wir griffe» uns nun Totila und ga ben ihm reichlich Ricinus

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.04.1926
Umfang: 8
, eine Grundlage zu schaffen, auf. der sich eine gedeihliche Zusammenarbeit hätte ermöglichen lassen. Alber auch noch etwas anderes km hinzu. König Ferdinand mag nur zn sehr ge fürchtet haben, daß die schon ohnedies unbe queme Kleinbauernpartei die schwersten inner politischen Konflikte herausbeschwören könnte, memi sie echt einmal das Staatsruder in Hän den Halden würde. >So kam man aus den Aus weg, den General Averescu mit oer Regie rungsbildung zu betrauen. Diese Tatsache mußte umso mehr überraschen

könne. Ich beruhigte sie. Wir bestellten Tunfisch In Oel und fabelhaften, echten Muskateller. Dann Spaghetti mit Parmesan. Schinken mit süßen Erbsen. Kotelettes mit Parmesan. Das zweite Gläschen Refosco mun dete ihr ausgezeichiNet. Anny erinnerte sich, im Vorjahre in Florenz gewesen zu sein. Zärtlich sprach sie das Wort Firenze aus. Nach dem fünften — der Muskateller «war vergessen ' Sleonora l. Gonzaga — Kaiserin von Deutschland 1SS8 bis 16SS. Von O. F. T e n c a j o l i. Kaiser Ferdinand

Ii., Witwer seit 1616 nach dem Ableben seiner ersten Gattin Marianna von Bayern, entschloß sich endlich Im Jahre, 1621 «und über Rat seiner Angehörigen, eine zweite Ehe einzugehen. Dieser Monarch, der von In tra ein Philipp II. non Deutschland genannt wird, wurde von den Jesuiten erzogen und wünschte «ine Gattin, die -nicht nur reich, son dern auch sehr religiös sein sollte. Nachdem aus verschiedenen Grmìden einige Partien ausge schaltet waren, begab man sich an den Hos von Mantua, um für Ferdinand

der hl. Ursula in Mantua unter der Leitung der strengen und frommen! Tante M-argherita, Herzogin witwe von Ferrara. Am Hofe konnte sie nicht leben; ihr noch lediger Bruder Ferdinand, der damals die Mantovanischen Staaten regierte, -unterhielt eine Liebschaft mit der schönen C a- m I l l a F e à r> o n B ru no, die durch eine falsche Ehe getäuscht und dann in niedriger Weise verlassen wurde, da der Herzog dann Ka therine de'Medici heiratete. Die Prinzessin hatte eine bereits an den Her zog von Lothringen

, als er erfuhr, daß in Wien der Kaiser Ferdinand ll. seine Augen aus Eleonore gelenkt hatte, um sie zur Kaiserin zu machen. Mehr brauchte es nun nicht, nm alle Gonzaga vor Freude zu berau schen und den Neid der kleinen italienischen Hälfe zu erwecken, die innner ans ber Suche nach hoch gestellten! Ehen waren. , Die Freude und Genugtuung wurde noch größer, als Baron Eccheniibergi, kaiserlicher Minister, nach Mantua kam, um über den. Ehe- abschlug zu verhandeln. Es wurde alles In Eile gemacht und ani

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 04.11.1942
Umfang: 6
, ab, die außerordentlich starken Besuch fanden. Al lein der Kreis Krainburg zählte etwa 83 00Z Versammlungsteilnehmer. In Krainvurg sprach der Kreisleiter von Klagenfurt, Dr. Po tot sehnig. Er teilte unter anderem mit, daß die NSV. heute in Oberkräin be reits 400(10 Mitglieder zählt und vierzig Kindergärten und 88 Hilfsstellen „Mutter und Kind' unterhält. Verdunklungszeit. Laut amtlicher Verfü gung ist gegenwärtig im Gau Kärnten von 18 bis 6 Uhr zu verdunkeln. Direktor ferdinand ttl gestorben Zum lade des großen

varstellers und Gründers der txlbichne Innsbruck, 3. November In Innsbruck ist Direktor Ferdinand Exl, der Gründer und Leiter der nach ihm benannten Exl-Bühne, nach langem Leiden im 68. Lebenswahre verschieden. Eine Rück schau auf dieses nun vollendete schöpferische Leben läßt uns die Grundkräfte klar erken nen, die den Menschen und Künstler Ferdi nand Exl geformt haben: ein stahlharter Wille und unbeirrbare Treue zu sich selbst und zum Ideal einer neuen volkhaften« alpenländifchen Menschendarstellung

. Blut und Boden haben fich selten so bildnerisch ausgeprägt wie in dem Postbeamtensohn Ferdinand Exl, der, am 30. Mai 1875 zu Innsbruck geboren, von früher Jugend an den angeborenen Trieb zum Theater spürte und ihm, allen Hindernissen zum Trotz, eine lebenformende Richtung gab. Aus den Rei hen des Deutschen Männergesangvereins Innsbruck wählte sich Exl einige gleichge sinnt und begabte Gefährten und wagte mit ihnen, nur im Vertrauen auf die eigenen Kräfte, den Sprung in die künstlerische

Selbständigkeit. Der 31. März 1902 wurde zum Geburtstag der Exl-Bühne, zugleich der bedeutungsvollste Augenblick im Leben Pres Gründers, der von diesem Zeitpunkt an nur ein Ziel kannte: die Ausgestaltung einer alpenländifchen Volksbühne, der die künstlerische Darstellung des dichterischen Volksstückes zur höchsten Pflicht wurde. Was uns heute besonders deutlich wird, ist die Gemeinschaftsidee, welche Ferdinand Exl in seinem künstlerischen Schaffen zu einer Zeit verwirklicht hat, da auch im Theaterleben

der letzten Jahr zehnte zu einer künstlerischen Höhe aufge stiegen, die sie zu den bedeutendsten DarsteD lern alpenländischer Bühnendichtung ern ster und heiterer Art reisen ließ. Daß die gegenseitige künstlerische Anre gung zwischen Exl-Bühne und Dichtung, be sonders auf das tirolische Drama, auch be fruchtend wirkte, ist aus dem zeitgenössischen Schaffen eines Krane witter, Schön herr, Brix, Renz u. a. unverkennbar. Bis an die Schwelle des 40. Spieljahres leitete Ferdinand Exl seine Bühne

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 08.05.1906
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 55. Dienstag, „Brixener Chronik.' 8. Mai 1906. XIX Jahrg k>. Ferdinand o. Äcila. Ueber den unerwarteten Tod dieses begabten Dichters und glühenden Patrioten, der auch ein eifriger Mitarbeiter unseres Blattes gewesen, find uns mehrere Berichte zugegangen, aus welchen wir voch folgendes nachtragen, es einer be rufenen Feder überlassend, dem edlen Toten einen verdienten Nachruf zu widmen. Aus Innsbruck schreibt uns ein einfacher Bürger: Ein edles Priesterherz hörte zu schlagen

auf. Wer Ferdinand kannte, gewann ihn auch lieb. Sein leutseliges, treuherziges Wesen öffnete ihm die Stätten der Armut sowie die Salons des Adels. Es war ihm eigen, den Patriotismus bei der Jungmannschaft wieder wachzurufen. Schützen und Veteranen waren seine liebste Umgebung. Die Veteranenvereine Innsbruck und Bozen er nannten den Verstorbenen zu ihrem Ehrenmit glied. Eifrig arbeitete er an der Gründung des Veteranenheims; er war die Seele desselben. Durch seinen Opfermut erstanden die Hoferkapelle

in Rinn verdankt ?. Ferdinand seine Erweiterung. In den nächsten Tagen sollte das Eröffnungsschießen stattfinden; Ferdinand sollte es eröffnen. Wir sahen den schlichten Kapuziner voller Begeisterung bei den patriotischen Festen zu Pontlatz, Rattenberg, Rinn, Zirl, Sistrans usw. Als Sekretär der indischen Mission legte er die sehr besuchenswerte und mit gutem Ver ständnis aufgestellte ethnographische Sammlung im Kapuzinerkloster zu Innsbruck an, welche Heuer zu Ostern wieder bedeutend erweitert wurde

Material nicht verloren gehen! Auf die Frage eines Freundes vor wenigen Tagen, wie es ihm gehe, entgegnete?. Ferdinand: „Ich fühle mich wobl, wenn's nur nicht das letzte Wohlsein ist.' Er hatte recht. Am Sonn tag, 29. April, las er noch in der Kapuzinerkirche die heilige Messe; Donnerstag, 3. Mai, übergab er seine Seele dem Schöpfer. q- -i- Von anderer Seite wird uns geschrieben: Der leider zu früh Dahingeschiedene war am 28. Mai 1866 zu Bozen geboren, wo er auch das Gymnasium besuchte. Im Jahre 1883

, am 27. August, trat er zu Klausen in den Kapuziner orden und wurde 1888 zum Priester geweiht. ?. Ferdinand hatte von Gott besondere Geistes gaben für schriftstellerische Betätigung auf religiösem und vaterländischem Gebiete erhalten. Aus seiner Feder stammen: „Der hl. Fidelis'; die vater ländischen Schauspiele: „Andreas Hofer', „Peter Mayr', „Speckbacher- und verschiedene kleinere Werke. Dem Verstorbenen gebührt das Verdienst, daß die Verehrung des hl. Fidelis in Feld kirch, in Vorarlberg und in der Schweiz

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 12.07.1906
Umfang: 8
sie ist es nicht. Ist die Regierung dafür, so muß sie auch voll und entschieden dafür eintreten. Ist sie nicht dafür, dann soll sie es offen sagen und wir werden wissen, was wir ihr gegenüber zu tun haben, wir werden > AerDatriot un dAicht: r im Franzis- ku5.kteid?. Ferdinand v.Scata. lÄ>. Forlieyuilg.i Andreas Hoser lind der Mahrwirt. Ihr habt im Leben kräftig euch verbunden, Ter armeu ,5>eimat?erde Trost zu bringen Und unverzagt zu steh'u im Mäunerriugen In wildbewegten, heißen Kampfe-stunden, Was ihr gewollt

des Pater! Ferdinand. Mau fand es endlich anch der ' Mühe wert, wieder auf diesen Mann und seine Taren zu blicken nnd eigentümlich, was das verkommene ^ungtirol von ihm geschrieben, daS leugneten die Alten der Geschichte. Nach ^ einem Jahrhundert erscheint endlich Peter Mayr wieder als das, was er im Satire !>>><) war. als der Mann von Wahrheit nnd nichl als der Fanatiker von Tirol. Nun erhoben sich ' wieder edle Stimmen und schließlich glanbte man, auch diesem Maun ein Erinnerungszeichen > aus Bvzener

Erde spenden zu sollen. Ein Ko ^ mitee trat zusammen nnd ein Mahrwirt Tenk ' mal sollte die Talferstadt zieren. ?. Ferdinand hat sein Möglichstes getan' zur Verwirklichung dann sofvr: in die Opposition, :n den schärfe slen Kampf treten. Aber sich das Wohlwollen ganzer Gruppen dadurch zu erhallen, indem man sie im Un klaren läßt, was die Regierung will, finde tch nicht am Platze. Ich erkläre nolimals.' Wir verlangen von der Regierung, daß si' endlich voll und entschieden in dieser Frage eingreift

, daß dies nur durch eine Verständigung von Volk zu Volk mi: Beiseiteschiebung der politischen Giftmischer möglich ist. Tas ist einer der Gründe, warum ich in Oesterreich sür daS allgemeine und gleiche Wahlrecht bin dieses Planes. Es dürste vielleicht Ferdinand den größten Beitrag znm Denkmal zusammen gebracht haben - soviel er erzählte, hat er über ^l>n Gutdeu nach Bozen geschickt. Dafür hatte das Komitee die Güte, ihn zur Enthüluug des Denkmals am .'50. April !W<> nicht einmal einzuladen und als er trotzdem aus Einladung

des VeleranenvereineS erschien, wollte er nicht als genehm erscheinen. Tie Bonner aber waren dankbarer als das Kvmitee. Ter länger vom Peter Mai?r hat an diesem Tage einen Trinmph erlebt, wie kaum ein zweiter seineu ^ebenSvsad erleuchtete. Am Abeud war grvßeS Thealer im damals noch bestehenden Stadttheater. Ter Znschanerraum war vollbesetzt, sv daß Ferdinand nur dnrch Güle einer Frau aus deu höchsten Aristvkratenkreisen Bozens einen Platz in den ^ogen erhielt. Gespielt wnrde das ^ied von Peter Manr, des Wirtes

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Dolomiten
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Seite 8 von 12
Datum: 31.10.1936
Umfang: 12
Dieter auch den Leuten.im Schloß schon aufzufallen beginnt. Ferdinand hat sich daraufhin nochmals Richters Papiere vorgenommen und sie genau durchgesehen. Cs fehlen darin auf fallenderweise die Eiiüragungen seit den Kriegsjahrep. Ihm ist, als weiche der Boden unter feinen Füßen. Ist das jetzt alles nur ein tückischer Zufall, der ihm immer wiyder diesen Namen und diese Erinnerung an Dieter vor die Füße wirst? Cr wird ja noch daran verrückt werden, wenn er sich nicht in die Gewalt nimmt. Da strafft

wird denn dann gelehrt, wenn Horst sich bereits im Hof tummelt?' »Ferdinand' sagt Ines ruhig, »du sollst mich nicht beleidigen wollen! Das tut kein Gentleman.' Dann beißt sich Ferdinand auf die Lippen, wendet sich von chr weg. zieht die Papiere Richters aus seiner Brusüasche. „Hier haben Sie Ihre Dokumente zurück, Herr Richter. Ich danke Ihnen. Sie sind aller dings nicht ohne einige Lücken. Wo waren Sie denn in den Krkegsjahren nach 1914, wenn ich fragen darf.' Richter nimmt die Paviere an sich, sieht dem Fragenden

ins Gesicht und sagt: „In ... russischer Gefangenschaft.' Da wendet sich Ferdinand rasch um. „Also Mary ... so kommt doch endlich! Du läßt immer warten!' * Horst hat die Tante Ines an der rechten und seinen geliebten Instruktor an der linken 'Hand und schlittert zwischen chnen lachend und übermütig die Schleifen hinunter, die sich die Dorfjungen auf dem Weg zum Schloß verbotenerweise gemacht hatten. Sie kommen alle drei vom Schlittschuh laufen. Cs ist vier Uhr nachmittag. Die Sonne ist schon unten

. Der Himmel verschleiert sich ganz, vereinzeste Schneeflocken tanzen. Sie haben alle Drei frische und selige Ge sichter. Den Hut mit dem Gamsstoß auf dem Kopf, im kurzen Iagdrock steht Ferdinand an seinem Fenster, das Gewehr schon über der Schulter, und sieht sie kommen. Wie der Klopfer ans Tor fällt, ist er bereits unten. „Laß nur, Anton! Ich mache schon selber aus, da ich ohnehin fortgehe.' „Onkel!' sagt Horst, „es war . . . wunder schön!' „Das kann ich mir denken!' Der Ton ist scharf

. „Ich habe meine Jagdtasche vergessen. . Ferdinand kehrt mit chnen um. Er läßt Richter und Horst vorausgehen, die ebenerdig ihr Zimmer haben, steigt neben Ines die breiten Stufen zum ersten Stock hinauf, stößt plötzlich eine Türe auf — es ist fein? Himmer- türe — und vertritt chr den Weg. „Bitte, komm hier herein! Ich muß mit dir reden!' „Das kann ich nicht.' „Das kannst du wohl. Ich bin dein künf tiger Schwager! Wenn du im Lernzimmer sitzen kannst, stundenlang ... ich bitte dich, komm herein! Was fürchtest

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.02.1889
Umfang: 8
nach des gnädigen Herrn Begehr. „Kennt Sie mich denn nicht, Mamsell Hanna. Ich bin der Bettler von heute Morgen.' Die Jungfer sah ihn starr an und schüttelte den Kopf. „Was hatte denn der junge Männerscherz zn bedeuten?' „DaS will ich Ihr auf der Stelle erklären,' sprach Gras Ferdinand, stieg ab, trat in die Stube und explicirte dem hübschen klugen Mädchen kurz und soldatisch seine ganze Geschichte. „Sie sind aber doch ein ganz leichtfertiger Herr,' rief endlich Hanna. „Ich war eS, Mädchen,' explieirte Gras

Ferdinand, und kam curirt aus dem Kriege heim, da warf mich die Treu losigkeit der Geliebten vom Neuen in den Strudel. Jetzt soll eS aber anders werden, sobald Sie nur will, Jungfer König,' „WaS soll ich vermögen?' „Alles, Hanna. Ich habe Ihr nicht die Wahrheit gesagt, als ich Ihr au der Kirchenthür antwortete, ich sei nicht blessirt, Jungfer, hier im Herzen.' „Herr Graf, ich . . .' „So laß Sie mich doch ausreden. Ich bin gekoinuien, um Sie von Jhreni Vater zur Fran zn begehren, sobald Sie mich nämlich

Stephan seine Einwilligung znr Helrath mit der Goldschniiedstochter verweigerte nnd wiederum erklärte, seine Hand von seinein Sohne ganz abziehen z» wollen, wenn er nicht eine schrist- liche Teclaration gebe, mit l'-role «Ikon,',«»--, niemals eine solche Mesalliance eiiizngehen. Doch Graf Ferdinand ninsite sich wiederum zu helfen und schon am nächsten Tage sah man ihn in Hemdärmeln, den Schurz vorgebunden, in der Werkstatt des Goldschmieds als Geselle arbeiten. Da sagte sich doch endlich der Herr Graf

, wie wenn ein fache Bürgersleute getränt werden, nur rasi der jnnge Graf, in seiner Unisonn, unter den Anderen adelig nnd galant her vorstach. Dann nahm das junge Paar seine Residenz in dem Jagdschloß an der böhmischen Seite mit geringer Dienerschaft. Da lebte es nicht anders, denn ein paar Tnrteltänbchen im Forst, denn der Gras Ferdinand war snbitement wie umge wandelt und die jnnge Gräfin Hanna sührte ihn wie ei» Lamm an einem Bündchen. Dagegen wurde Gräfin Wlasta, als sie zurückkehrte, uoch herrischer nnd

stolzer und nahm brutale Sitten an. Sie glich wohl einer skithischen Amazone, wenn sie sich zu Pferde ein- hertrieb oder das Wild in den Wäldern jagte, so daß das Volk sie nicht anders nannte, denn die „wilde Jägerin.' ^ Bei solch einer Hetzjagd vernngliickte Gras Stephan, tanm zwei Jahre nach der Hochzeit seines Sohnes. Graf Ferdinand konnte aber noch herbeieilen, nm den Pardon und den Segen des Baters zn empfangen sammt seine: jungen Gemahlin und seinem Söhnchen, dem jüngsten Grafen Franz

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 6
Datum: 18.03.1896
Umfang: 6
R. v. Rinaldini sowie zahlreicher anderer Hörer und Hörerinnen hielt kürzlich Herr Gymnasial-Director Dr. Swida im „Schiller- Vereine zu Trieft einen fesselnden Vortrag über die schöne Augs- burgerin Philippine Welser in Geschichte und Sage. AuS der Zeit der späteren Renaissance klingt die liebliche Mähr die der schönen Philippine Welser, jenes Augsburger Bürgerkindes, das den Kaisersohn Erzherzog Ferdinand für ein Leben an sich zu fesseln vermochte, gar traut bis auf unsere Tage herüber. Dieses anziehenden

jener Zeit bedeckte die Häuser; die schönste Zier aber boten die blühenden Frauen und Mädchen, die neugierig von den Erkern und Fenstern herab lugten. Am Erker eines Patricierhauses stand eine herrliche Mädchengestalt, das anmuthige Gesicht vom reichsten blonden Haare umflossen. Und als der Sohn des Kaisers, er hieß Ferdinand, wie sein Vater — vorüberritt, da drang ein Strahl aus den leuchtenden Augen der Maid tief in das Herz des Jünglings.' „Dies Mädchen war Philippine Welser. Trotz des riesigen

Abstandes zwischen Kaiserthron und Bürgerhaus, erhob Erzherzog Ferdinand das heißgeliebte Mädchen zu seiner Gattin. In aller Heimlichkeit fand die Vcrmälnng statt, ohne Borwissen der kaiser lichen Eltern des Bräutigams. Ferdinand hoffte, der Kaiser werde verzeihen, wenn er sehe, daß sein Sohn dauernd glücklich geworden sei. Aber obschon die Ehe, welcher zwei Kinder ent sprossen, thatsächlich eine musterhafte war, ließ sich der Vater nicht erweichen.' ^.Da geschah es einst, daß Kaiser Ferdinand

nicht auf dem Reichstage zu Augsburg statt, weil Erzherzog Ferdinand im Jahre 1548 gar nicht in Augsburg erschienen war. Wohl mag der Erzherzog Philippinen drei Jahre später in Augsburg gesehen haben, aber seine innigen Beziehungen zur schönen Bürgerstochter traten erst nach fünf weiteren Jahren ein, als dieselbe sich bei ihrer Tante Katharina von Loxon, der Mutter des BurghauPt- mattnes von Bresnie in Böhmen, aufhielt. Erzhe^og Ferdinand, damals Statthalter von Böhmen, traf die schöne Welserin aus Bresnic

unterrichtet sind. Der Kaiser nahm darnach Ferdinand und Philippinen, welche gestanden, sich schwer gegen ihn vekgangen Hü haben, w Gna auf und erkannte ihre Ehe, welche indeß in das tiefste Geheim« ?

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.07.1875
Umfang: 4
u- «». in tira-ilftitt a. M üiudois Moll-iu Wien. Äeriin u. Mmichen- itnqel u.lla,i»i> pudücift. «ureim. Wien, «anhenßeingasse 7 : AuSgade b' lr. «epellunge» Iranco UC 14L^. Nlonlag dm 5. guti 1^7Z Kaiser Ferdinand. Als Delegirter deS Ministeliums des kaiserlicher! HauseS bei der Uebernahme der etwaigen letztwilligeu Verfügungen weiland Sr. Majestät des Kaisers Fei' dinond hat sich der Hof- und Mimstenalscketär Riedl Ritter v. Riedenau nach Prag begeben. — Ihre Majestät die Kaiserin wird an dem Lei

chenbegängnisse theilnehmen und ist bereits den 2. d. Früh von Jschl nach Wien abgereist. Auch fast sämmtliche Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses werden dem Trauerakte beiwohnen. Se. kaiserliche Hoheit der Herr Erzherzog Franz Karl trifft eben falls auS Jschl ein. Dem erlauchten Prinzen wurde die Trauerbotschaft von dem Ableben Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand. höchstseineS Bruders in sehr schonender Weise mitgetheilt, als er DienStog Abends von einem AuSslnge, den er in der reizenden Um gebung

der Bahn in Galla erscheinen. Die Leiche wird in jenem Trauerwagen ruhen, der seinerzeit bei Ueber führung der Leiche Kaiser Maximilians gebaut wurde. Die Maschine „Ferdinand der Erste' wird dem Trauerzug vorgespannt. Vom Wiener Nordbahnhofe aus wird die Leiche auf einem von Mauleseln gezogenen, eigens zu die sem Anlaß in Verwendung kommenden Wagen in die Hofburgkapelle gebracht werden und dort bi» Dienstag Mittags ausgestellt. DaS LeichenbegSngaiß soll Dienstag Nachmittags um 5 Uhr stattstudeu

- Mittwoch werden Dann die Bigilien abgehalten, Donnerstag, Freitag und Samstag die Seelenmessen grlejeu. In der Gruft bei den Kapuzinern in Wien weiden bereits Vorbereitungen süc die Beisetzung der Leiche des Kaisers Ferdinand getroffen. Am 2. d. Bormit tags wurde mit der Aufstellung des Kastrums, aus welches der Sarg zur letzen Einsegnung in der Gruft zu stehen kommt, begonnen. Bekanntlich hat Kaiser Ferdinand selbst einen Trakt zur Gruft hinzubauen lassen, welcher sich an die .Kaiser Franz-Gruft

' anschließt, und »Kaiser Ferdinand-Grusl' heißt. Ja dieser Gruft steht dermalen der Sarg weiland de» Kaisers Maximilian und der Erzherzogin Sophie. Zwischen di sen ' eiden Särgen in der Längenaxe wird der Sarg des Kaisers Ferdinand seinen Platz finden, so daß derselbe m der Mille der Grust ruhen wird. Oberhalb dieser Stelle wird die Kuppel der Grube durchbrochen werden, um ein Oberlicht herzustellen, wie ein solches auch die „Kaiser Franz-Grust' hat. Zu diesem Ende werden einige O»puvillt>ruill delogirt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.07.1903
Umfang: 8
dieselbe ausschlaggebende Rolle spielt wie in Serbien» so kann man wohl sagen, daß, was in Bulgarien die Armee will, auch das Volk will. Wie steht es nun mit dem Fürsten Ferdinand? Seine Brust ist geschwellt von kühnen Plänen. Wie Chamberlain von einem größeren Britannien, so träumt Fürst Ferdinand von einem größeren Bulgarien mit Einschluß Mazedoniens und das Endziel seiner Träume ist die Königskrone von Großbulgarien — wenn aber in Bulgarien irgendwie Verwick lungen oder kritische Tage anbrachen, dann wurde

er unfehlbar von — „Gesundheitsrücksichten' be fallen, welche ihn zwangen, an der Riviera oder sonst einem gesundheitszuträglichen Orte die weitere Entwicklung der Dinge abzuwarten. Aus dieser Charaktereigentümlichkeit heraus ist Ferdinand ein begeisterter Gegner kriegerischer Verwicklungen, und so wird auch jetzt seine Friedensliebe sich als stärker erweisen, denn seine hochfliegenden Pläne. ES frägt sich nur, inwieweit Fürst Ferdinand in Bulgarien noch das Heft in der Hand hat? Der Fürst ersteut

sich in Bulgarien einer wachsenden und aufrichtigen Unbeliebtheit. Insbesondere die Armee und die Kriegspartet im Lande überhaupt ist mit dem Fürsten, der ihren großbulgarischen Plänen zu wenig Rechnung trägt, der, dem Drängen der Mächte nachgebend, gegen die mazedonischen Komitees vorgegangen ist, und der sich weigert, dem Sultan gegenüber den starken Mann zu spielen, im höchsten Maße unzufrieden. So unzufrieden, daß Fürst Ferdinand sich mit ernsten Sorgen tragen soll, die durch die blutigen Vorkommnisse

in dem benachbarten Serbien eine begreifliche Verstärkung erfahren haben. Dazu kommt, daß das derzeitige Kabinett Petrow bekanntlich zur Stambulowisten- Partei gehört. Da aber dem Fürsten Ferdinand mindestens die moralische Mitschuld an der noch immer ungesühnten Ermordung Stambulows zu fällt, so ist es begreiflich, daß Ferdinand sich angesichts der wachsenden Mißstimmung in Bub garien in seiner Haut nicht mehr wohl fühlt und Bedenken trägt, sich der kriegerischen Volksstimmung zu widersetzen. Trotzdem

wird diese kriegerische Stimmung wahr scheinlich ohne kriegerische Folgen bleiben, da Oester reich-Ungarn und Rußland die bulgarische Regierung nicht in Zweifel darüber gelassen haben, daß sie den Strauß mit der militärisch überlegenen Türkei allein würde ausfechten müssen. So werden denn wohl die kriegerisch gezogenen Degen in Bälde friedlich eingesteckt werden; Ferdinand der Vorsichtige aber wird vielleicht wieder „erholungshalber' an die Riviera reisen ! Dom Politischen IchüHliche. Inland. Pensionsversicherung

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 24
Datum: 10.07.1914
Umfang: 24
Zweiter Bogen zum „Pustertaler Bote' Nr. 28, Bruneck. Freitag, den 10. Juli 1S14. — 64. Jahrgang. Erzherzog Franz Ferdinand und Gemahlin f. Die Leichenfeier i» Wie». Donnerstag am 2. Juli abend 10 Uhr traf der Sonderzng mit den Leichen des Erzherzog- Paares auf de« trauergeschmückten Südbahn- Hofe in Wien ein. Erzherzog Karl Franz Joseph, die Hofwürdenträger und die Offiziere der Wiener Garnison erwarteten die irdischen Hüllen des Erzherzogpaares. Die Särge wurden von Ulanenwachtmeistern

eingetroffen und begaben sich um i/z8 Uhr abends in die Hofburgpfarrkirche, um au des Särgen ihrer jäh entrissenen Eltern Gebete zu verrichten. Die Szene des Wieder sehens der Kiuder des ThronsolgerpaareS mit den toten Eltern iu der Hofkapelle war herz zerreißend. — Der jüngste und einzige über lebende Bruder des Erzherzogs, der frühere ^Herzog Ferdinand Karl, der bekanntlich auf alle Würden verzichtet hat und jetzt unter dem Namen Ferdinand Barg in Meran lebt, ist uach dem feierlichen Requiem

. Die Pforten der Gruft habeu sich am 4. Juli hinter den Särgen des Erzherzogs Franz Fer dinand und seiner Gemahlin geschlossen, und der hastende Tag geht weiter. An unserem Kaiserthronefiadeu aber alle Völker der Monarchie nach wie vor Halt und Anschluß. Nach dem Tode deS Erzherzogs Ferdinand. Der Kaiser hat am 4. ds. um 3 Uhr nach- mittag die Kinder des Erzherzogs Franz Ferdinand nach ihrer Rückkehr von der Beerdigung in Art stetten in besonderer Audienz in Schönbruuu empfangen. Die Audienz währte geraume

, daß sich Erzherzog Karl Frauz Joseph jetzt schon bereit erklärte, diese Apanage auch dauu weiter zu führen, falls er auf deu Thron kommen würde. — DaS zweite Testament Erzherzogs Franz Ferdinand regelt die Nachfolge in de« Esteschen Nachlaß. DaS Estesche Erbe hat einen W-rt von 25,000.000 Kr. Zu« Erben desselben hat Erzherzog Franz Ferdinand den neueu Thronfolger Karl Franz Josef eingesetzt, mit der Verpflichtung, da» Wappen von Modena und deu Titel eines Erz» Herzogs von Oesterreich-Este zu führen. Der Dank

Sie, allen, die in diesen kummervollen Tagen in be währter Treue und Ergebenheit sich um meinen Thron geschart haben, meinen tief empfundenen Dank kund zutun. Franz Joseph. Armee- und Flottenbefehl des Kaisers. Kaiser Franz Joseph hat folgenden Armee- uud Flottenbesehl erlassen: „Seine K. u. K. Hoheit der General der Kavallerie und Admiral Erzherzog Franz Ferdinand, General inspektor der gesamten bewaffneten Macht, ist einem verabscheuungswürdigen Attentate auf sein Leben er legen, und in tiefstgefühiter Trauer beklage

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 03.01.1944
Umfang: 4
, wenn auch hundertmal in Neimen oder Versen, von Mord und Totschlag. Ehe bruch und aller Art Schamlosigkeit oorzu- führen und dafür noch ein Sündengeld zu beanspruchen? Und wie die Leute le ben, wenn du davon erst eine Ahnung hättestl' Und dabei war es verblieben, obwohl ihn Ferdinand daran erinnerte, daß man fein „Auwedl. Auwedl'. als er es als Sechsjähriger dem alten La Roche, dem letzten Kasperl, nachgemacht, so spaßig gefunden hatte, daß er sich damit bei je dem Besuch, den die Familie erhielt oder machte

machen konnte, hatten dort ihr allerhöchstes Hoflager. Zum Glück mar der Bater mit anderem beschäftigt, Ferdinand konnte das statt liche Gebäude mit Liebe betrachten. Wie gerne wäre er einen Augenblick nur stehengeblieben, bei den Arbeitern dort, die rechts vor dem Bühneneingang eine Ruhebank hatten, um in den Paulen fri sche Luft zu schöpfen. Er mußte weiter, schon hatten sie ja das. Bürgerfpitalhaus vor sich, das sich vom Lobkowitzplatz bis zur Kärntner straße ausdehnte, und gerade am Spital- platz beim

Hofoperntheater waren zwei große Fahrtore, durch deren zweites sie einfuhren. Nun war die wohlige und zeitweise erregende Träumerei des kleinen Phan tasten endgültig beendet. Zwar warteten an Ort , und Stelle, im Dreizehnerbof. zwei Packer, die zum Abladen der Mö bel und zum Transport über die engen Stiegen gedungen waren, aber Anna und Ferdinand halfen trotzdem fleißig mit, um die leichteren Gegenstände und vor allem Spiegel und Bilder, die ja nicht beschädigt werden durften, möglichst rasch in-die neuen

Wohnräume zu schaffen und den Eltern in Handnähe zu bringen. Es war eine emsige Arbeit, und da sie gut oonstatten ging, spendete Vater Nai- mann etliche Krügel Mayländer Bier, das Krügel zu neun Kreuzer, wovon auch Ferdinand einen Schluck bekam, der das nächste Gasthaus hastig ausfindig machen muffen. Das Diirgerspitalhaus sollte den omi nösen Klang, den Mutter Raimann in ihrer ängstlichen Seele teile anschlagen gehört, bald traurig bewahrheiten. Die Frau siechte unaufhaltsam dahin. Meister Naimann

ae- sehlt. Lilles war knapp geworden, jeder mußte irgendwie mithslfen.'und jeder litt unter dieser Knappheit, die durch die Krankheit der Mutter verursacht war. Man beredete.es nicht, aber bis auf Ge sellen und Lehrbuben herab war jedem. als hätte jeder etwas dazu beigetragen. als ging die Rechnung damit restlos auf. Man war mit der Toten quitt. Ferdinand lernte eifrig, der Tod der Mutter, ihr stilles Leiden und die Dürf tigkeit der Berhältnisir geben Ihm zu denken. Er ahnte die Unverläsfigkeit

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 06.01.1944
Umfang: 4
von Eduard Paul Danszky 5 Copyright i Bi4cfio/*Verlag* Wh* Ferdinand ging es während dieser Lehrjahre verhältnismäßig gut. Da er geschickt und zu allem anstellig war. da er vor allem >m Theater die meisten Por- tiouen des köstlichen „Llrlechino'. wie das beliebte Wiener Miichaefrorene aus Zi trone. Vanille und Hjmbser hieß, am meisten Limonaden mit oder ohne Man delmilch und ungezählte Bonbons an den Monn brockte, war er vom Lehrmeister richtig eingeickätzt und Im ganzen Haus ivohlgclitten. Natürlich

der Hauptschule bereit», neben der Realschule, Unterricht in der Schauspielkunst nehmen durfte um sich später ganz der Bühnenlaus- bahn widmen zu können. Es verstörte Ferdinand geradezu. So handelte Ma xime Kindler. War es nicht mehr als leltlam? Der Vater Drechsler fand seinen Sohn-für den Schauspielerberuf zu gut und die Mama Beamtensaattin war st'lz aul dir Begabung und Liebe ihres Kindes für das Thea»er. Ferdinand war einaebildet aenug. die Frage, wer van beiden der B»aabtere sei, zu seinen Gunsten

bekommen da schrieb er aach vollbrachter Arbeit auf ein Stück Vergamentpapier. wie man es zum Verschließen der Einliedealäser brauchte mit einem Galgenhumor, der an die Pnpilloten mit ihren komilchsn Sprü.- chmn erinnerte. ..Diese vierzig Nuß sind meine letzte Buß'. Und fort war er. Meister Jung hüte te sich. »Numero eins' ,u ersetzen, ihm war bewußt, daß dieser phantastische halb bewunderns-. halb bedauernswerte Jüngling eine Nummer für sich war. Es war ein feftr gewagter Schritt, den Ferdinand

sein Glück zu versuchen. Der Herr Direktor wollte Ihn zunächst überhaupt nickt empfangen, aber das hübsche Ding, das ibm anlchelnenk Sekretärin und Freundin in einer Per son war und der Ferdinand sein Anlie gen in gewählter Rede vortrua. ermun terte ihn. Freilich mit einer Wenduna die ihn ein wenig aus dem mühsam er wordenen Gleichgewicht brachte. „War- ten S' nur. wir werden gleich so weit lein. Sie sind doch der Rumoro eins vom Herrn Jung?' Er errötete zunächst, dann war er so gar sroh daß 'hm di« eben

abgelegte Livree «och einen letzten Dienst erwies „Wenn darf ich denn melden?' fragte das Mädchen als er ihr lein Ausschei den aus dem Iungschen Unternehmen dekanntgab. Er iuhr zusammen. Sollte er leinen nck^g-n Namen nennen? Was sagte die ser Name? Hatte er überhaupt ein Rech' daraus? Hatte ihn Baker Naimann nickt oerslucht? Hatte er ihm in der Todes- stunde nicht zuaerulen: „Verflucht lel dein Name!?' Blitzschnell überleqte er „Sagen Sie Ferdinand Raimund oerehrte Demoiselle.' Er wunderte lick

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 23.08.1906
Umfang: 8
. <3i>. Forlsexuiig und Schlujz.) Ferdinand aber hatte dafür viele Gegner und Feinde. Tie Gegner wollten seine Pläne zerstören, die Feinde ihn vernichten. Gegen den Feind nahm er stelS mutig den Llcnnpf auf, beim Gegner aber versuchte er alles, um ihn vom Unrecht zu überzeugen und wenn das nicht gelang, bestrebte er sich, wenigstens keinen Anlas; zum Hader zu geben. Tiefer Widerstand der Menschen gegen seine Pläne machte aber ans Ferdinand oft einen gewaltigen Eindruck und Gott suchte ihn auch da heim

. Seine einzigartige Stellung im ZDrden und in der Welt brachte wie von selbst die Frage mit sich: Bin ich wohl auf richtiger Fährte, auf richtigem Weg? Es gab Stunden, wo Ferdinand klar einsah, das; er nur der inneren Stimme folge, der höheren Aufforderung Folge leiste; es gab aber auch Stunden, wo sich alles um ihn her verfinsterte, wo er verzweifelnd halbe Nächte schlaflos ver brachte mit der bangen Frage.- Bin ich wohl auf richtiger Bahn? Es ging ihm eben wie feinem Hofer vor dem letzten Angriff

als jener, der in sich > selbst diesen Kampf gekämpft. Am schlimmsten > war es sür Ferdinand, wenn einer seiner Freunde ^ an ihm zweifelte. Von einem solchen Augenblick ^ stammen folgende Verse: ! Es war nur ein Stachel, ein Ileiner, s Ten du mir ins Hrrze gesenkt, Es war nur ein WSnlein, ein kurzes. > Toch hat es mich biller gekränkt. — Es war nur ein Lachen, ein grelles, Tech hat's mir so wehe getan, AIS Hütt' ich den Schandfchwg ins Arntitz Mit wuchtigem Arme empsah'n! Tis Rose, die letzte, im Garten, Es hat sie der Heibstwmd

angemessen, er lernte immer mehr die Volksseele mit ihren einfachen, aber doch so herrlichen 'Anschauungen verstehen. Einst ging er mit dem französischen <^eneraldesiuiwr des KapuzinervrdenS, I< Ludwig Anwn, durch Jims-- brück uud als die Leute allerseits den Pater Ferdinand begrüßteil, meinte der Geueraldefini- tvr: .Sie scheinen in Innsbruck gut bekannt zu sein.' „ )a, Paternität', erwiderte Ferdinand, „ich halte mich eben an den «^ruudsatz, man muß die Leute sucheu, Ivo man sie findet, findet

man sie nicht in der Kirche, sucht mau sie aus der Straße.' Daraus sprach dcr'ttcueraldefiuitvr: ..Ferdinand, bleiben Zie bei diesem Grundsatz und befolgen sie ihn. Hätten die Kapuziner in Frankreich nach diesem Grnndsatze gehandelt, dann wären sie heule nvch dvrl. man hätte sie nicht austreiben können!'' Tie schönste Eharakterseite Ferdinands aber ist unbestritten seine gute Absicht in seinen Handlungen. „Ich hab'S ja gut geuieiut', so konnte man vvm armen, verfolgten Pater gar oft unter Trauen seinen Freunden gegennber

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 28.04.1911
Umfang: 8
: Zn Feldmarschallentnants: den Herr»! General major Erzherzog Josef Ferdinand, Kom mandanten der 3. Jnf.--Trnppendiv. und den Herr»r Generalmajor Erzherzog Joses, Kom mandanten der 31. Jnf.-Truppendiv.; znm Generalmajor den .Herrn Obersten Erz herzog Peter Ferdinand, nberkoinpl. im 32. Jnf.-Reg., Kommandanten der 4!1. Jnf.- Brigade; fcruer zu Feldmarschallentnants: die General majore Ferdinand Fidler v. Jsarborn, zu geteilt dem 10. Korpskoinmando, Johann Frei herr»! v. Kirch dach auf Lanterbach, Koni mandanten der L. Jnf

: im Generalstabskorps: den Oberstleutnant Ferdinand v. Kaltenhörn, eingeteilt zur Truppendienstleistung beim 2. Tir. Kaiserj.-Reg.; in der Infanterie- u»»d Jä- gertrnp^pc: die Oberstleutnants: Änton Graf Vcrchtold, Freiherr« vou und zn Unger-- schütz, FrÄtting und Pnllütz deS 88. Jnf.-Reg., bei Eruenuuug znm Kommandanten dieses Regiments, Rafael Ritter Eoncinibou Conein des 2. Tir. Kaiserj.-Reg., 'Otto B a r- tnsch des 36. Jnf.-Reg., bei Ernennung znm Kommandanten dieses Regiments; in der Ge birgsartillerie

des I. Fest.-Art.-Bat.; in der Traintruppe Albrecht Walz, Koin,naiü>anten der 14. Traindiv.; zn Majoren die Hanptlente: in der Infanterie, Jäger- nnd Pioniertruppe: Johann Weiskopf des 3. beim 1. Tir. Kaiserj.-Reg., Ferdinand Korb des 4. beim 6. Pionierbat., Vinzenz Zipser des 3. Tir. Kaiserj.-Reg. beim 1(1. Jnf.-Reg., Angnst Preindls berger des 4. Feldj.-Bat. beim I. Tir. Kaiserj.-Reg., Rudolf Strosse Edlen v. Hoflvehr des 67. beim 36. Jnf.-Reg.; in der Kavallerie den Ritt meister: Ernst Grafen

an der Jitfanteriekadettenschnle in Innsbruck; zu Oberleutnants die Lcntnants: Felix Bnch. des 3. Tir. Kaiserj.-Reg., Rndolf Schmid des 36. Jnf.-Reg., Rudolf Autetz kl) des 10. Feld- jäger-Bat., Ferdiuaud Bendel des 1.. und Richard Mirtl des 4. Tir. Kaiserj.-Reg., Kark Ritter v. Kvepf'des 87. und Ferdinand Fol- tin des 55. Jnf.-Reg., Iindolf Schmied des 3. Tir. Kaiserj.-Reg., Hnbert Aschau-er von und zu Achenrain und L i ch t e n t n r n des 12. Pionierbat., Emil Grivicic des 76. Jnf.- Rcg., Nordio v. Nordis des 1. Tir. Kaiserj. Reg

des 36. Juf.-Reg., Ferdinand Weinwnrm des ^1. beim 10. Pionierbat., Eugen Primavesi des» 89. Jnf.-Reg., Johann HalHammer des 3. Tir. Kaiserj.-Reg., Jaroflav Pour dos 28. Jnf.-Reg., Gustav Weiss des 12. Pionierbat., Hermann Grasen Taxis des 4. und Theodor Hermann des 1. Tir. Kaiserj.-Reg., Viktor

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