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Bozner Nachrichten
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Seite 10 von 12
Datum: 14.03.1915
Umfang: 12
„Bozner Nachrichten', Sonntag, 14. März 1915 Tagesueuigleitell. Ferdinand Knrg f. In München ist vorgestern, 11. ds., der ehemalige Erzherzog Ferdinand Karl, der jüngste Sohn des Erzherzogs Karl Lud wig und dessen zweiter Gemahlin Erzherzogin Maria Annunziata, gestorben. Der letzte der drei Brüder Franz Ferdinand, Otto und Ferdinand Karl ist mit Ferdinand Burg aus dem Leben geschieden. Im November des Jahres 1911 wurde durch eine Verlautbarung der „Wiener Abendpost' dem schon längst

in der großen Öffentlich keit verbreiteten Gerücht die Bestätigung, daß Erzherzog Ferdinand Karl sich entschlossen habe, auf die Würden eines Mitgliedes des kaiserlichen Hauses zu verzichten. Das halbamtliche Blatt teilte mit, daß der Erzherzog „vor einiger Zeit im Auslande ohne allerhöchste Bewilligung eine Ehe eingegangen ist und daß Se. k, u. k. Aposto lische Majestät sohin höchstdessen Bitte, auf den Titel und den Rang eines Erzherzogs sowie auf seine Stellung in der Armee verzichten zu dürfen

, zu genehmigen geruht habe.' Hinzugefügt wurde, daß der Verzichtende fortan den Namen Ferdinand Burg führen werde. Erzherzog Ferdinand Karl hatte schon Jahre vorher eine tieje und aufrichtige Neigung zu Fräulein Berta Czuber, der im Jahre 1881 geborenen älteren Tochter des hervorragenden Gelehrten Hof rates Professor Emanuel Ezuber, gefaßt und trotz aller Widerstände, die sich seinem Plane entgegensetzten, daran festgehalten, die junge, hochgebildete Dame als seine rechtmäßige Gemcchlin heimzuführen. Bereits

im Jahre 1904 wollte er seine eheliche Verbindung mit Frl. Ezuber durchsetzen; aber damals war die Affäre Leopold Wölflings, des ehemalige!: Erzherzogs Leopold Ferdinand, dessen Verzicht auf die erzherzoglichen Würden im Jahre 1902 erfolgt war, noch voll kommen frisch und unvergessen, und die Bemühungen des Erzherzogs Ferdinand Karl blieben erfolglos. Wiederholt machte der Erzher zog in den folgenden Jahren Versuche, eine Einwilligung zur morga natischen Eheschließung zu erlangen, und als all

, Kenntnis erlangten, war der Bruder Ferdinand Karls, Erzherzog Otto. Erzherzog Otto zeigte sich den Absichten seines Bruders geneigt und unternahm es, die Stimmung der maßgebenden Kreise zu sondieren. Er stieß aber überall auf Widerstand. Ein Projekt des Erzherzogs, mit seiner Braut ins Ausland zu reisen und sich dort trauen zu lassen, wurde vereitelt, und Ferdinand Karl kehrte nach Prag zurück, wo kurze Zeit später seine. Enthebung vom Dienste aus Gesundheitsrücksichten er folgte. Fräulein Czuber

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 26.06.1938
Umfang: 8
„Wanderers Nachtlied' oertont und bei der Stelle: „Die Löglein schweigen Im Walde' die schlafenden Vög lein -lustig zu tirilieren anfangen. Em Witz ist es auch, wenn Frohberger seinen verstorbenen Fürsten Ferdinand lV. auf einer nach oben führenden Ton leiter gen Himmel rasen läßt und die Höchsten Töne .mit Wolken und Engeln ummalt, um jeden Zweifel auszuschließen. Doppelt komisch aber wirkt diese Trauer musik, weil der letzte Teil wiederholt wird, der selige Monarch also ein zweites Mal

', meinte Ferdinand. „Wer ist es?' „Annemarie!' — „Was? Die dünne Latte?' „Wo die Liebe hinfällt!' erwiderte Julius gekränkt. „Es genügt, wenn einer schön in der Familie ist! Außerdem finde ich sie gar nicht dünn und dürr, sie ist schlank und rank.' „Viel Vergnügen!' „Das werde ich auch haben. Ich will sie nämlich heiraten.' Ferdinand machte ein komisches Ge sicht. „Heiraten? — Ach so, damit du ihre Portionen mitessen kannst?' „Unsinn! Aber das Essen macht mir Sorge.' — „Warum Julius?' „Sie wird wenig

essen, und ich muß viel essen', seufzte Julius. „Wie sieht es aber aus, wenn ich viel esse und sie nichts? Nach dazu, wo ich Freitag bei ihrer Mut ter eingeladen bin und mich verloben möchte!' Ferdinand dachte »ach. „Freitags gibt es dort harte Eier mit Mayonnaise', sagte er dann. „Weißt du das bestimmt?' „Ich kenne die Familie seit Jahren. „Das ist mein Unglück!' stöhnte Julius verzweifelt. „Magst du keine harten Eier?' „Im Gegenteil! Bei Eiern kann ich nicht widerstehen. Das ist meine Leib speise

. Da schlucke ich dreißig hinunter. Sie aber wird an einem Ei herumstochern, und ihr wird schlecht werden, wenn sie Mich essen sieht.' „Nichts einfacher als das', erwiderte Ferdinand vergnügt, „ich lade dich zuvor zu harten Eiern mit Mayonnaise bei mir ein.' Da schlägst' du dir den Wanst or dentlich voll, und dann gehst du zu An nemaries Mutter, wo du nur zwei be scheidene Eier ißt.' „Ferdinand, das ist eine glänzende Jdeel' jubelte Julius. Und sie war es auch. Und Julius kam -A Der Freitag kam. Ferdinand

. „Wo sind die harten Eier? Ich habe einen Bärenhunger!' „Genügen dreißig Stück?' „Mit Ach und Krachl' Die dreißig Eier oerschwanden ini Hand- .umdrehen. Ebenso die zwei Pfund Mayonnaise. Da brachte Ferdinand noch zwanzig Wück. „Du sollst sehen, was ich für ein guter Freund bin', sagte er. j Julius zögerte ein wenig mit der >Ga-! bel. „Eigentlich —' ! „Unsinn. Julius! Denke an Annema rie!' „Du Hast recht. Sonst überwältigt mich vielleicht der Hunger.' ^ Und Julius verschlang die .neuen zwan-ì zig Eier

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 15.12.1940
Umfang: 6
tiefer hinein, als Ferdinand Grane,, ursprünglich beabsichtigt haben dürfte. Und das kam so: Sie wollte unbedingt nach varna Grauey mar bei der Kriminalpolizei von Sofia beschäftigt und hatte sich als tüchtiger Beamter bewährt. Und zum Schluß hatte er sogar noch ein großes Glück. Den» er fand als Gattin eines der schönsten Mädchen von Sofia. Aber wie das mit den schönen Mädchen nun ein mal so ist: Gerda war recht anspruchs voll. Und die Hochzeitsreise wollte sie un bedingt nach Varna

. dem bekanntesten Kur- und Ausflugsort von Bulgarien unternehmen. Ferdinand Grane,, rechnete hin und rechnete her und kam zu keinem Schluß. Denn die Kasse hielt derartige Strapazen einfach nicht aus. Nachdem er die Möbel und alles bezahlt hatte blieb ihm nichts mehr. Die Pension in Varna hätte er vielllleicht mit Mühe und Not noch aus gebracht, aber die Reise war zu teuer. Nein, die Fahrt konnte er sich mit seiner Gattin nicht leisten. Schade — aber unabänderlich. Gerda hat einen bösen Einfall.. Gerda

auch!' »Dienstreise? —Aber warum machen wir denn keine Dienstreise. Du kannst mich doch amtlich nach Varna bringen. Dann kostet es nichts.' Das verhängsnisvolle Wort war ge fallen. Gerda hatte einen Einfall ge habt und ließ nicht mehr locker. Heimlich besorgte sich Ferdinand ein Formular, wie es für einen Gefangenentransport ausgefertigt werden mußte. Er unter schrieb selbst — und überschritt damit seine Befugnisse. Und dann kam der ent scheidende Tag. Aneinander gefesselt In einer dunklen Ecke des Bahnhofs

von Sofia klirrten zwei Handschellen. Und damit war Gerda an Ferdinand ge fesselt. Er schob sie durch die Sperre hin durch und flüsterte dem Beamten zu „Gefangenentransport!' Gerda errötete als sie sah, daß die ganzen Leute auf dem Bahnhof erkannten um was es sich han delte oder genauer gesagt — handeln sollte. Ein Gefangenen-Transport! Was konnte das nette junge Mädchen nur aus gefressen haben? Gerda errötete im Ge danken daran, was man ihr vielleicht noch alles nachsagte. Sie hätte etwas darum gegeben

, wenn sie alles hätte rück gängig machen können. Aber nun war die Geschichte einmal in Gang gekommen und mußte durchge kostet werden. Im Zug ging alles eini germaßen gut. Die Zugkontrolle hielt das Schreiben für den Transport offenbar für richtig. Man kümmerte sich nicht wei ter um die Beiden, die sich in ein leeres Abteil zurückgezogen hatten. Pur ab und zu kam ein Beamter vorüber und schielte in das Abteil hinein. Ferdinand wurde jedesmal heiß und kalt. Aber sonst ging alles gut. Gerda wurde müde und lehnte

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 13.07.1930
Umfang: 8
Matt Die Manschettenknöpfe Humoreske von Alfred Manns Nun war er da, der lang erwartet Onkel Ferdinand aus Transvaal. Die Verwandten muhten wußte» nicht viel von ihm, aber er genoß ein hohes Ansehen in der Familie: denn Onkel Ferdinand sollte irgendwo am Orangefluß eine Farm, gehabt haben-, jedenfalls in einer Gegend, in deren Nähe hier und da Diamanten gefunden werden. Dieser Umstand beeinflußte in günstigstem L>iine das Gefühl der Liebs für den Onkel! und das war gut; denn von anderen guten

Eigen- »chaften konnte bei ihm nicht die Rede sein. Doch da gab cs noch eine: Die Manschettenknöpfe. Diese Knüpfe hatten an der einen Seite einen Haken und an der anderen je eine» mächtigen Stein. Als Onkel Ferdinand sie mir gab, machte er ein Gesicht als ob er sagen wollte: Mein lieb stes vertraue ich Euch an, und der Teufel soll Euch lotweise holen. wenn Ihr die knöpfe nicht sorglich hütet. Er sagte nichts, der liebe Onkel, und ich wagte ivcgen seiner grimmigen Miene gar nicht zu fragen

das innige Male heftig schluckte und dann wieder normale Färbung erhielt. Aussmicken tat Toti la die Kugel nicht, sie mußte also den anderen KZeg gegangen sein und mar nicht ohne weites „ehr zu erreichen. Nun gut. dachte ich. wenn Nattenkugeln auch kaum Nahrungsmittel sind, ziftig sind sa wohl nicht. Nack dieler Erwägung ivollte Ich mich wieder Onkel Ferdinand und der Süßkartosfelfrage zuwenden, doch der Onkel war an Begriffe, empört das Zimmer zu verlassen. »Wenn Dich meine Erzählungen nicht interes

Ferdinand sagen, wenn die Knöpfe, die er so schätzte ver schwunden waren! Verschwunden konnte man allerdings nicht sagen, den ich wußte ja, wo sich die Wertstücke befanden, aber ob und wie sic wie. der ans Tageslicht kommen würden, das wußte der Himmel. Ich rief nunmehr meine Frau und bereitete sie schonend vor, so daß sie nur eine hacke Stunde long ohnmäcktig wurde, wonach wir die zu er greifenden Maßnahmen durchsprachen und be schlossen. Das unschuldige Kind hatte botanisclxn Stndien beendet

und wandte sich der Chemie zu: es nahm.eine Kognakflasche aus dem Ständer und entkorkte sie, doch es warf sie achtlos zur Seite, denn sie war leer. „Mathilde', sagte ich zu meiner Frau, „Mei erlei ist setzt die Losung: Rizinusöl, was Totila und Schwelgen, was Onkel Ferdinand angehl. Meine Frau schluchzte herzbrecliend. und mir standen ebenfalls die Tränen in den Augen Ich schämte micb ihrer nicht, denn die Not war »''irk- lich groß. Wir griffe» uns nun Totila und ga ben ihm reichlich Ricinus

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.04.1926
Umfang: 8
, eine Grundlage zu schaffen, auf. der sich eine gedeihliche Zusammenarbeit hätte ermöglichen lassen. Alber auch noch etwas anderes km hinzu. König Ferdinand mag nur zn sehr ge fürchtet haben, daß die schon ohnedies unbe queme Kleinbauernpartei die schwersten inner politischen Konflikte herausbeschwören könnte, memi sie echt einmal das Staatsruder in Hän den Halden würde. >So kam man aus den Aus weg, den General Averescu mit oer Regie rungsbildung zu betrauen. Diese Tatsache mußte umso mehr überraschen

könne. Ich beruhigte sie. Wir bestellten Tunfisch In Oel und fabelhaften, echten Muskateller. Dann Spaghetti mit Parmesan. Schinken mit süßen Erbsen. Kotelettes mit Parmesan. Das zweite Gläschen Refosco mun dete ihr ausgezeichiNet. Anny erinnerte sich, im Vorjahre in Florenz gewesen zu sein. Zärtlich sprach sie das Wort Firenze aus. Nach dem fünften — der Muskateller «war vergessen ' Sleonora l. Gonzaga — Kaiserin von Deutschland 1SS8 bis 16SS. Von O. F. T e n c a j o l i. Kaiser Ferdinand

Ii., Witwer seit 1616 nach dem Ableben seiner ersten Gattin Marianna von Bayern, entschloß sich endlich Im Jahre, 1621 «und über Rat seiner Angehörigen, eine zweite Ehe einzugehen. Dieser Monarch, der von In tra ein Philipp II. non Deutschland genannt wird, wurde von den Jesuiten erzogen und wünschte «ine Gattin, die -nicht nur reich, son dern auch sehr religiös sein sollte. Nachdem aus verschiedenen Grmìden einige Partien ausge schaltet waren, begab man sich an den Hos von Mantua, um für Ferdinand

der hl. Ursula in Mantua unter der Leitung der strengen und frommen! Tante M-argherita, Herzogin witwe von Ferrara. Am Hofe konnte sie nicht leben; ihr noch lediger Bruder Ferdinand, der damals die Mantovanischen Staaten regierte, -unterhielt eine Liebschaft mit der schönen C a- m I l l a F e à r> o n B ru no, die durch eine falsche Ehe getäuscht und dann in niedriger Weise verlassen wurde, da der Herzog dann Ka therine de'Medici heiratete. Die Prinzessin hatte eine bereits an den Her zog von Lothringen

, als er erfuhr, daß in Wien der Kaiser Ferdinand ll. seine Augen aus Eleonore gelenkt hatte, um sie zur Kaiserin zu machen. Mehr brauchte es nun nicht, nm alle Gonzaga vor Freude zu berau schen und den Neid der kleinen italienischen Hälfe zu erwecken, die innner ans ber Suche nach hoch gestellten! Ehen waren. , Die Freude und Genugtuung wurde noch größer, als Baron Eccheniibergi, kaiserlicher Minister, nach Mantua kam, um über den. Ehe- abschlug zu verhandeln. Es wurde alles In Eile gemacht und ani

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Dolomiten
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Seite 8 von 12
Datum: 31.10.1936
Umfang: 12
Dieter auch den Leuten.im Schloß schon aufzufallen beginnt. Ferdinand hat sich daraufhin nochmals Richters Papiere vorgenommen und sie genau durchgesehen. Cs fehlen darin auf fallenderweise die Eiiüragungen seit den Kriegsjahrep. Ihm ist, als weiche der Boden unter feinen Füßen. Ist das jetzt alles nur ein tückischer Zufall, der ihm immer wiyder diesen Namen und diese Erinnerung an Dieter vor die Füße wirst? Cr wird ja noch daran verrückt werden, wenn er sich nicht in die Gewalt nimmt. Da strafft

wird denn dann gelehrt, wenn Horst sich bereits im Hof tummelt?' »Ferdinand' sagt Ines ruhig, »du sollst mich nicht beleidigen wollen! Das tut kein Gentleman.' Dann beißt sich Ferdinand auf die Lippen, wendet sich von chr weg. zieht die Papiere Richters aus seiner Brusüasche. „Hier haben Sie Ihre Dokumente zurück, Herr Richter. Ich danke Ihnen. Sie sind aller dings nicht ohne einige Lücken. Wo waren Sie denn in den Krkegsjahren nach 1914, wenn ich fragen darf.' Richter nimmt die Paviere an sich, sieht dem Fragenden

ins Gesicht und sagt: „In ... russischer Gefangenschaft.' Da wendet sich Ferdinand rasch um. „Also Mary ... so kommt doch endlich! Du läßt immer warten!' * Horst hat die Tante Ines an der rechten und seinen geliebten Instruktor an der linken 'Hand und schlittert zwischen chnen lachend und übermütig die Schleifen hinunter, die sich die Dorfjungen auf dem Weg zum Schloß verbotenerweise gemacht hatten. Sie kommen alle drei vom Schlittschuh laufen. Cs ist vier Uhr nachmittag. Die Sonne ist schon unten

. Der Himmel verschleiert sich ganz, vereinzeste Schneeflocken tanzen. Sie haben alle Drei frische und selige Ge sichter. Den Hut mit dem Gamsstoß auf dem Kopf, im kurzen Iagdrock steht Ferdinand an seinem Fenster, das Gewehr schon über der Schulter, und sieht sie kommen. Wie der Klopfer ans Tor fällt, ist er bereits unten. „Laß nur, Anton! Ich mache schon selber aus, da ich ohnehin fortgehe.' „Onkel!' sagt Horst, „es war . . . wunder schön!' „Das kann ich mir denken!' Der Ton ist scharf

. „Ich habe meine Jagdtasche vergessen. . Ferdinand kehrt mit chnen um. Er läßt Richter und Horst vorausgehen, die ebenerdig ihr Zimmer haben, steigt neben Ines die breiten Stufen zum ersten Stock hinauf, stößt plötzlich eine Türe auf — es ist fein? Himmer- türe — und vertritt chr den Weg. „Bitte, komm hier herein! Ich muß mit dir reden!' „Das kann ich nicht.' „Das kannst du wohl. Ich bin dein künf tiger Schwager! Wenn du im Lernzimmer sitzen kannst, stundenlang ... ich bitte dich, komm herein! Was fürchtest

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.02.1889
Umfang: 8
nach des gnädigen Herrn Begehr. „Kennt Sie mich denn nicht, Mamsell Hanna. Ich bin der Bettler von heute Morgen.' Die Jungfer sah ihn starr an und schüttelte den Kopf. „Was hatte denn der junge Männerscherz zn bedeuten?' „DaS will ich Ihr auf der Stelle erklären,' sprach Gras Ferdinand, stieg ab, trat in die Stube und explicirte dem hübschen klugen Mädchen kurz und soldatisch seine ganze Geschichte. „Sie sind aber doch ein ganz leichtfertiger Herr,' rief endlich Hanna. „Ich war eS, Mädchen,' explieirte Gras

Ferdinand, und kam curirt aus dem Kriege heim, da warf mich die Treu losigkeit der Geliebten vom Neuen in den Strudel. Jetzt soll eS aber anders werden, sobald Sie nur will, Jungfer König,' „WaS soll ich vermögen?' „Alles, Hanna. Ich habe Ihr nicht die Wahrheit gesagt, als ich Ihr au der Kirchenthür antwortete, ich sei nicht blessirt, Jungfer, hier im Herzen.' „Herr Graf, ich . . .' „So laß Sie mich doch ausreden. Ich bin gekoinuien, um Sie von Jhreni Vater zur Fran zn begehren, sobald Sie mich nämlich

Stephan seine Einwilligung znr Helrath mit der Goldschniiedstochter verweigerte nnd wiederum erklärte, seine Hand von seinein Sohne ganz abziehen z» wollen, wenn er nicht eine schrist- liche Teclaration gebe, mit l'-role «Ikon,',«»--, niemals eine solche Mesalliance eiiizngehen. Doch Graf Ferdinand ninsite sich wiederum zu helfen und schon am nächsten Tage sah man ihn in Hemdärmeln, den Schurz vorgebunden, in der Werkstatt des Goldschmieds als Geselle arbeiten. Da sagte sich doch endlich der Herr Graf

, wie wenn ein fache Bürgersleute getränt werden, nur rasi der jnnge Graf, in seiner Unisonn, unter den Anderen adelig nnd galant her vorstach. Dann nahm das junge Paar seine Residenz in dem Jagdschloß an der böhmischen Seite mit geringer Dienerschaft. Da lebte es nicht anders, denn ein paar Tnrteltänbchen im Forst, denn der Gras Ferdinand war snbitement wie umge wandelt und die jnnge Gräfin Hanna sührte ihn wie ei» Lamm an einem Bündchen. Dagegen wurde Gräfin Wlasta, als sie zurückkehrte, uoch herrischer nnd

stolzer und nahm brutale Sitten an. Sie glich wohl einer skithischen Amazone, wenn sie sich zu Pferde ein- hertrieb oder das Wild in den Wäldern jagte, so daß das Volk sie nicht anders nannte, denn die „wilde Jägerin.' ^ Bei solch einer Hetzjagd vernngliickte Gras Stephan, tanm zwei Jahre nach der Hochzeit seines Sohnes. Graf Ferdinand konnte aber noch herbeieilen, nm den Pardon und den Segen des Baters zn empfangen sammt seine: jungen Gemahlin und seinem Söhnchen, dem jüngsten Grafen Franz

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 6
Datum: 18.03.1896
Umfang: 6
R. v. Rinaldini sowie zahlreicher anderer Hörer und Hörerinnen hielt kürzlich Herr Gymnasial-Director Dr. Swida im „Schiller- Vereine zu Trieft einen fesselnden Vortrag über die schöne Augs- burgerin Philippine Welser in Geschichte und Sage. AuS der Zeit der späteren Renaissance klingt die liebliche Mähr die der schönen Philippine Welser, jenes Augsburger Bürgerkindes, das den Kaisersohn Erzherzog Ferdinand für ein Leben an sich zu fesseln vermochte, gar traut bis auf unsere Tage herüber. Dieses anziehenden

jener Zeit bedeckte die Häuser; die schönste Zier aber boten die blühenden Frauen und Mädchen, die neugierig von den Erkern und Fenstern herab lugten. Am Erker eines Patricierhauses stand eine herrliche Mädchengestalt, das anmuthige Gesicht vom reichsten blonden Haare umflossen. Und als der Sohn des Kaisers, er hieß Ferdinand, wie sein Vater — vorüberritt, da drang ein Strahl aus den leuchtenden Augen der Maid tief in das Herz des Jünglings.' „Dies Mädchen war Philippine Welser. Trotz des riesigen

Abstandes zwischen Kaiserthron und Bürgerhaus, erhob Erzherzog Ferdinand das heißgeliebte Mädchen zu seiner Gattin. In aller Heimlichkeit fand die Vcrmälnng statt, ohne Borwissen der kaiser lichen Eltern des Bräutigams. Ferdinand hoffte, der Kaiser werde verzeihen, wenn er sehe, daß sein Sohn dauernd glücklich geworden sei. Aber obschon die Ehe, welcher zwei Kinder ent sprossen, thatsächlich eine musterhafte war, ließ sich der Vater nicht erweichen.' ^.Da geschah es einst, daß Kaiser Ferdinand

nicht auf dem Reichstage zu Augsburg statt, weil Erzherzog Ferdinand im Jahre 1548 gar nicht in Augsburg erschienen war. Wohl mag der Erzherzog Philippinen drei Jahre später in Augsburg gesehen haben, aber seine innigen Beziehungen zur schönen Bürgerstochter traten erst nach fünf weiteren Jahren ein, als dieselbe sich bei ihrer Tante Katharina von Loxon, der Mutter des BurghauPt- mattnes von Bresnie in Böhmen, aufhielt. Erzhe^og Ferdinand, damals Statthalter von Böhmen, traf die schöne Welserin aus Bresnic

unterrichtet sind. Der Kaiser nahm darnach Ferdinand und Philippinen, welche gestanden, sich schwer gegen ihn vekgangen Hü haben, w Gna auf und erkannte ihre Ehe, welche indeß in das tiefste Geheim« ?

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.07.1875
Umfang: 4
u- «». in tira-ilftitt a. M üiudois Moll-iu Wien. Äeriin u. Mmichen- itnqel u.lla,i»i> pudücift. «ureim. Wien, «anhenßeingasse 7 : AuSgade b' lr. «epellunge» Iranco UC 14L^. Nlonlag dm 5. guti 1^7Z Kaiser Ferdinand. Als Delegirter deS Ministeliums des kaiserlicher! HauseS bei der Uebernahme der etwaigen letztwilligeu Verfügungen weiland Sr. Majestät des Kaisers Fei' dinond hat sich der Hof- und Mimstenalscketär Riedl Ritter v. Riedenau nach Prag begeben. — Ihre Majestät die Kaiserin wird an dem Lei

chenbegängnisse theilnehmen und ist bereits den 2. d. Früh von Jschl nach Wien abgereist. Auch fast sämmtliche Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses werden dem Trauerakte beiwohnen. Se. kaiserliche Hoheit der Herr Erzherzog Franz Karl trifft eben falls auS Jschl ein. Dem erlauchten Prinzen wurde die Trauerbotschaft von dem Ableben Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand. höchstseineS Bruders in sehr schonender Weise mitgetheilt, als er DienStog Abends von einem AuSslnge, den er in der reizenden Um gebung

der Bahn in Galla erscheinen. Die Leiche wird in jenem Trauerwagen ruhen, der seinerzeit bei Ueber führung der Leiche Kaiser Maximilians gebaut wurde. Die Maschine „Ferdinand der Erste' wird dem Trauerzug vorgespannt. Vom Wiener Nordbahnhofe aus wird die Leiche auf einem von Mauleseln gezogenen, eigens zu die sem Anlaß in Verwendung kommenden Wagen in die Hofburgkapelle gebracht werden und dort bi» Dienstag Mittags ausgestellt. DaS LeichenbegSngaiß soll Dienstag Nachmittags um 5 Uhr stattstudeu

- Mittwoch werden Dann die Bigilien abgehalten, Donnerstag, Freitag und Samstag die Seelenmessen grlejeu. In der Gruft bei den Kapuzinern in Wien weiden bereits Vorbereitungen süc die Beisetzung der Leiche des Kaisers Ferdinand getroffen. Am 2. d. Bormit tags wurde mit der Aufstellung des Kastrums, aus welches der Sarg zur letzen Einsegnung in der Gruft zu stehen kommt, begonnen. Bekanntlich hat Kaiser Ferdinand selbst einen Trakt zur Gruft hinzubauen lassen, welcher sich an die .Kaiser Franz-Gruft

' anschließt, und »Kaiser Ferdinand-Grusl' heißt. Ja dieser Gruft steht dermalen der Sarg weiland de» Kaisers Maximilian und der Erzherzogin Sophie. Zwischen di sen ' eiden Särgen in der Längenaxe wird der Sarg des Kaisers Ferdinand seinen Platz finden, so daß derselbe m der Mille der Grust ruhen wird. Oberhalb dieser Stelle wird die Kuppel der Grube durchbrochen werden, um ein Oberlicht herzustellen, wie ein solches auch die „Kaiser Franz-Grust' hat. Zu diesem Ende werden einige O»puvillt>ruill delogirt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.07.1903
Umfang: 8
dieselbe ausschlaggebende Rolle spielt wie in Serbien» so kann man wohl sagen, daß, was in Bulgarien die Armee will, auch das Volk will. Wie steht es nun mit dem Fürsten Ferdinand? Seine Brust ist geschwellt von kühnen Plänen. Wie Chamberlain von einem größeren Britannien, so träumt Fürst Ferdinand von einem größeren Bulgarien mit Einschluß Mazedoniens und das Endziel seiner Träume ist die Königskrone von Großbulgarien — wenn aber in Bulgarien irgendwie Verwick lungen oder kritische Tage anbrachen, dann wurde

er unfehlbar von — „Gesundheitsrücksichten' be fallen, welche ihn zwangen, an der Riviera oder sonst einem gesundheitszuträglichen Orte die weitere Entwicklung der Dinge abzuwarten. Aus dieser Charaktereigentümlichkeit heraus ist Ferdinand ein begeisterter Gegner kriegerischer Verwicklungen, und so wird auch jetzt seine Friedensliebe sich als stärker erweisen, denn seine hochfliegenden Pläne. ES frägt sich nur, inwieweit Fürst Ferdinand in Bulgarien noch das Heft in der Hand hat? Der Fürst ersteut

sich in Bulgarien einer wachsenden und aufrichtigen Unbeliebtheit. Insbesondere die Armee und die Kriegspartet im Lande überhaupt ist mit dem Fürsten, der ihren großbulgarischen Plänen zu wenig Rechnung trägt, der, dem Drängen der Mächte nachgebend, gegen die mazedonischen Komitees vorgegangen ist, und der sich weigert, dem Sultan gegenüber den starken Mann zu spielen, im höchsten Maße unzufrieden. So unzufrieden, daß Fürst Ferdinand sich mit ernsten Sorgen tragen soll, die durch die blutigen Vorkommnisse

in dem benachbarten Serbien eine begreifliche Verstärkung erfahren haben. Dazu kommt, daß das derzeitige Kabinett Petrow bekanntlich zur Stambulowisten- Partei gehört. Da aber dem Fürsten Ferdinand mindestens die moralische Mitschuld an der noch immer ungesühnten Ermordung Stambulows zu fällt, so ist es begreiflich, daß Ferdinand sich angesichts der wachsenden Mißstimmung in Bub garien in seiner Haut nicht mehr wohl fühlt und Bedenken trägt, sich der kriegerischen Volksstimmung zu widersetzen. Trotzdem

wird diese kriegerische Stimmung wahr scheinlich ohne kriegerische Folgen bleiben, da Oester reich-Ungarn und Rußland die bulgarische Regierung nicht in Zweifel darüber gelassen haben, daß sie den Strauß mit der militärisch überlegenen Türkei allein würde ausfechten müssen. So werden denn wohl die kriegerisch gezogenen Degen in Bälde friedlich eingesteckt werden; Ferdinand der Vorsichtige aber wird vielleicht wieder „erholungshalber' an die Riviera reisen ! Dom Politischen IchüHliche. Inland. Pensionsversicherung

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 24
Datum: 10.07.1914
Umfang: 24
Zweiter Bogen zum „Pustertaler Bote' Nr. 28, Bruneck. Freitag, den 10. Juli 1S14. — 64. Jahrgang. Erzherzog Franz Ferdinand und Gemahlin f. Die Leichenfeier i» Wie». Donnerstag am 2. Juli abend 10 Uhr traf der Sonderzng mit den Leichen des Erzherzog- Paares auf de« trauergeschmückten Südbahn- Hofe in Wien ein. Erzherzog Karl Franz Joseph, die Hofwürdenträger und die Offiziere der Wiener Garnison erwarteten die irdischen Hüllen des Erzherzogpaares. Die Särge wurden von Ulanenwachtmeistern

eingetroffen und begaben sich um i/z8 Uhr abends in die Hofburgpfarrkirche, um au des Särgen ihrer jäh entrissenen Eltern Gebete zu verrichten. Die Szene des Wieder sehens der Kiuder des ThronsolgerpaareS mit den toten Eltern iu der Hofkapelle war herz zerreißend. — Der jüngste und einzige über lebende Bruder des Erzherzogs, der frühere ^Herzog Ferdinand Karl, der bekanntlich auf alle Würden verzichtet hat und jetzt unter dem Namen Ferdinand Barg in Meran lebt, ist uach dem feierlichen Requiem

. Die Pforten der Gruft habeu sich am 4. Juli hinter den Särgen des Erzherzogs Franz Fer dinand und seiner Gemahlin geschlossen, und der hastende Tag geht weiter. An unserem Kaiserthronefiadeu aber alle Völker der Monarchie nach wie vor Halt und Anschluß. Nach dem Tode deS Erzherzogs Ferdinand. Der Kaiser hat am 4. ds. um 3 Uhr nach- mittag die Kinder des Erzherzogs Franz Ferdinand nach ihrer Rückkehr von der Beerdigung in Art stetten in besonderer Audienz in Schönbruuu empfangen. Die Audienz währte geraume

, daß sich Erzherzog Karl Frauz Joseph jetzt schon bereit erklärte, diese Apanage auch dauu weiter zu führen, falls er auf deu Thron kommen würde. — DaS zweite Testament Erzherzogs Franz Ferdinand regelt die Nachfolge in de« Esteschen Nachlaß. DaS Estesche Erbe hat einen W-rt von 25,000.000 Kr. Zu« Erben desselben hat Erzherzog Franz Ferdinand den neueu Thronfolger Karl Franz Josef eingesetzt, mit der Verpflichtung, da» Wappen von Modena und deu Titel eines Erz» Herzogs von Oesterreich-Este zu führen. Der Dank

Sie, allen, die in diesen kummervollen Tagen in be währter Treue und Ergebenheit sich um meinen Thron geschart haben, meinen tief empfundenen Dank kund zutun. Franz Joseph. Armee- und Flottenbefehl des Kaisers. Kaiser Franz Joseph hat folgenden Armee- uud Flottenbesehl erlassen: „Seine K. u. K. Hoheit der General der Kavallerie und Admiral Erzherzog Franz Ferdinand, General inspektor der gesamten bewaffneten Macht, ist einem verabscheuungswürdigen Attentate auf sein Leben er legen, und in tiefstgefühiter Trauer beklage

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 15.08.1897
Umfang: 18
Ferdinand in eine pein liche Lage zu bringen. Wie dem auch sei, eine lange Verschleppung der Affaire ist nun wohl aus geschlossen. Das Entweder-Oder ist gestellt, und man wird sich in Sophia binnen kürzester Zeit entscheiden müssen. Man muß wohl annehmen, daß Fürst Ferdinand die Provokation seines Ministers billigt, sonst hätte er längst Ge legenheit genonn^'s, i^::k eine Nevokation anzu befehlen. Was der Kobnr-i-'r a'-cc mit seiner Haltung gegenüber OesterrcichUngarn im Schilde sührt

, ist nicht zu verstehen. Doch ist dieses Vorgehen des Fürsten Fer dinand nicht das einzige Unklare; vergebens be schäftigen sich die politischen Kreise auch mit der Beantwortung der Frage, was dessen Reise an den Hof nach Konstantinopel bezwecke. Am 12. ds. abends hat der Fürst Konstantinopel wieder ver lassen. nachdem er tagsvorher zweimal eine längere Unterredung mit dem Sultan hatte, welch letzter auch Ministerpräsident Stoilow bei wohnte. Fürst Ferdinand hat in der Abschieds audienz dem Sultan das Kollier in Bril

lanten zum Alexanderorden überreicht und dem Großvezier Rifat Pascha den Großkordon des Alexanderordens mit Brillanten verliehen. Der Sultan machte dem Fürsten Ferdinand einen kost baren Ring, sowie Uhr und Kette zum Geschenk. Stoilow, Kriegsminister Iwanow und der bul garische diplomatische Agent Martow erhielten Ordensauszeichnungen. Das Telegraphenbureau in Konstantinopel, auf dessen widersprechende Meldungen allerdings nicht viel zu geben ist, erklärt die Gerüchte, Fürst Ferdinand sei

in politischen Angelegen heiten nach Konstantinopel gekommen, für f a lf ch. Fürst Ferdinand habe schon in Rom den Wunsch geäußert, dem Sultan seine Ergebenheit auszu drücken; es sei nicht zu verwundern, daß Persönlichkeiten, die unter ottomanischer Suzeränetät stehen, zeitweise Konstantinopel besuchen, wie Fürst Ferdinand, welcher komme, um über Bulgarien und das Vilajet Ostrumelien Bericht zu erstatten. Wie man dem „Berl. Tagebl.' meldet, ist in der Dienstagsitzung der Botschafter in Konstanti nopel

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.04.1937
Umfang: 8
, war mich nicht in England und Irland ge wesen, bevor er' eines Tages am spanischen Hofe erschien, eine Audienz nachsuchte und dort einen äußerst frostigen Empfang erlebte. Die Sache spielte sich nach Ansicht unseres Dan- kees wesentlich harmloser und einfacher ab. Co lombo wurde dem Herrscherpaar vorgeführt. „Was will der Mann?' fragte König Ferdinand seine Umgebung beim Anblick des Kleiderhändlers. — „Einen kürzeren Seeweg nach Indien entdecken, Ew. Majestät', lautete die Antwort. — „So ist er also ein Seefahrer

?' — „Nein, Ew. Majestät, aber ein Kleiderhändler.' Da lachte Ferdinand, daß sein Thron wackelte, und die ganze Hofgesellschaft stimmte fröhlich in das königliche Gelächter ein. Eine huldreiche Handbeweaung zu Colombo, dann fielen diese Worte zum Abschied: „Ich wünsche ihm auch weiterhin gute Geschäfte. Kleider machen Leute.' Damit mar der Wunschtraum des ruhm süchtigen Genuesers für immer ausgeträumt. Denn es gab zu jener Zeit in der ganzen abendländischen Welt nichts Peinlicheres, als mit Grandezza

, einen so weltberühmt?-!, Main» bei sich zu sehen, hieß Ferdinand den Caballero herzlich willkommen. Auch auf Königin Isabella machte das sichere Auftreten des Berüchtigten ein engewissen Eindruck. Daß sie ihm später nur drei unbedeutende Fahrzeuge mit 12V Mann Be-' satzung zuwies, hält Mister Means für ausge schlossen. Gewiß hatte der Caballero auch spanische Handelsschiffe auf hoher See gekapert und ihrer wertvollen Ladung beraubt, aber war das etwa ein Grund, den Gast mit weniger ausgesuchter Höflichkeit

zu empfangen? Welch kühner Mut sprach nicht schon aus dem Kommen des Mannes, den man hätte verhaften, rädern und vierteilen können wie einen gemeinen Verbrecherl Nichts von alledem geschah. Ferdinand erkun digte sich aufgeräumt nach den Bedingungen, die Colom für die spanische Unterstützung seiner ver kürzten Indienfahrt stellte. Der begehrte ohne viel Umschweife den Purpur des Pizekönigs aller für die Krone Spaniens neuentdeckten Länder mit einem staatlichen Anteil an den Einkünften aus diesen Gebieten

. Und dann den Titel „Admiral über Ozeanien.' Ferdinand gewährte ihm alles und entließ ihn mit den besten Glückwünschen zu der gefahrvollen Reise. Wenn später der Caballero mit der spani schen Krone hart zusammenstieß, so nur deshalb — nach Ansicht Mister Means —, weil seine Ge winnsucht noch größer als die Langmut des Kö- nigspaares war. Der Seeräuber kam immer wie der zum Vorschein und setzte sich über alle Rechte und Abmachungen kühn hinweg. Daher angeblich auch die Meutereien auf der Amerikafahrt

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 25.04.1900
Umfang: 10
25. April luvv „^iroier Zvousomn' ^seile s dass Fürst Ferdinand von Bulgarien in der That seinen Glauben wechseln wird, um die Tochter des i russischen Großfür st en Wladimir, die ehe- ! malige Braut des Prinzen Max v o n Baden, die j jetzt 18 Jahre alte Großfürstin Helene, heiraten zu können. Der Regent, ein abgesagter Feind jedes Glaubenswechsels, war von Anfang an nicht für eine Verbindung einer Wittelsbacherin mit einem Koburg- Cobary. Wenn es nun heißt, Fürst Ferdinand habe seine Zusage

, zur Hochzeit am 1. Mai in München zu erscheinen, in einem herzlichen Schreiben an den Brautvater, Prinzen Ludwig, zurückgezogen, weil seine, des Fürsten, Kinder nicht ganz wohl seien, so ent spricht das jedoch nicht den Thatsachen. Der trotz der Krankheit seiner Kinder fern von diesen weilende und auf Freiersfüßen wandelnde Fürst Ferdinand darf ganz einfach nicht mehr an den Münchner Hof kommen. Um der Etikette zu genügen, wird das derzeitige Haupt der Koburger, Herzog Alfred, am Hochzeitstage früh

, durch einen mächtigen Gegner vom Lande aus bedroht wird. Bulgarien. (Fürst Ferdinands Aspi- z rationen.) Immer bestimmter treten die Nachrichten auf, dass Fürst Ferdinand zur russisch-orthodoxen Kirche übertreten werde. Bon Russland aus ist ihm nämlich bedeutet worden, dass man in St. Petersburg nur an einem „Könige' von Bulgarien Interesse habe, der sich zur russischen orthodoxen Kirche bekenne. Fürst Ferdinand hat bereits seinen ältesten Sohn geopfert, und sür den Fall einer eigenen Apostasie, hat er bereits

die Kroninsignien in Leipzig in Arbeit gegeben. Jetzt aber tritt das Gerücht auf, Ferdinand wolle so lange nicht zum orthodoxen Glauben übertreten, als seine Mutter Prinzessin Clementine lebt. Türkei. (Die Pforte rührt sich.) Ueber wichtige Pläne der türkischen Regierung wird aus Constantinopel berichtet: Die Regierung hat beschlossen, sofort an den Bau einer Telegraphenlinie von Syien nach Hedjas zu gehen, die dem alten Pilgerwege, den auch die heilige Karawane nimmt, folgt. Der Haupt- Lord Beauville biss

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 28
Datum: 26.03.1846
Umfang: 28
und Unterwerfung unter dieselben sie zu befestigen verstehet. Wien, den 12. März 1346. Ferdinand in. p.' Obiges ist, dem Allerhöchsten Befehle gemäß, von Sr. königl. Hoheit dem Erzherzoge Ferdinand von Oesterreich- Este , Militär - und Civilgonvernenr von Galizien , nnterm 16. März anS Tarnow kund gemacht worden. Se. k. k. Maje stät haben ferner unterm 12. März nachstehende zwei Aller höchste Handschreiben an Se. königl. Hoheit den Erzherzog Ferdinand, General - Gouverneur von Galizien , zu erlassen geruht

: „Lieber Herr Vetter, Erzherzog Ferdinand! Die nnter Euer Liebden Befehlen in Meinein Kö nigreiche Galizien stehenden Truppen haben während der drangvollen Tage dei^ neuesten Zeit in fester Pflichttreue so schöne Beweise inannhafter Entschlossenheit zur Ertragnng jeder.Beschwerde und zum Kampfe mit jeder Gefahr an den Tag gelegt, und sehen dieses musterhafte Betragen so beharr lich fort, daß Ich eS Mir nicht versagen will, denselben hie- uut durch Euer Liebden Meine ganze Anerkennung

einer so ausgezeichneten Haltung und einer so ehrenvollen Pflichter füllung aussprechen zu la>ien. Von der erfolgten Publikation haben Ew. Liebden Meinem Hofkriegsraths Präsidenten un gesäumt Kenntniß zu geben, damit in seinem Wege die übri ge Armee davon verständiget werde.' Wien, den 12. März 1346. Ferd i n and. in. p. »Lieber Herr Vetter, Erzherzog Ferdinand ! In der letzten bedrängnißvollcn Zeit in Galizien hat der größte Theil Mei ner Beamten und Diener dieses Landes durch Geistesgegen wart und mehrfältig

gefahrvolle Erfüllung derDienstpflichten sich besonders ausgezeichnet und deshalb Ansprüche anfMciiie volle Zufriedenheit sich erworben, welche Ich denselben hiemit zu erkennen gebe.' Wien, den 12. März 1546. Ferdi nand w. p. Galizien» Se. königl. Hoheit der Erzherzog Ferdinand von Oester reich-Este, Generalgouvcrneur von Galizien, haben, nachdem Sie Ihre Inspektionsreise nach den westlichen Kreisen dieser Provinz, welche Sie zur vollkommensten Nuhe zurück gekehrt fanden, beendigt hatten, am 18. März

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Dolomiten
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Seite 2 von 8
Datum: 22.12.1937
Umfang: 8
. Es waren chrer mehrere, die einander halfen, durch das zirka 3 Meter über dem Vordach befindliche Dachfenster ein» zudrmgen. Die Einbrecher wurden von 7>ncm Manne bemerkt, wie sie aus dem Haufe heraus kamen. Leider wurden sie zu spät ver scheucht. Ein Böwohner von Fie klopfte an -die Haustür und da hörte er einen „Raffler' und dann nichts mehr. Die leere Schatulle, wo der gestohlene Schmuck aufbewahrt war. ließen die Langfinger zurück. b BeeerdigRng de« Ferdinand Mledenhofer. Nova Levante, 21. Dezember

. Heute um ssg Uhr früh trugen wir das letzte Opfer des Lawinenunglückes am Pordoi. Herrn Ferdinand Wiedenhofer, zu Grabe. Neben der schmerz- gebeugten Mutter, die auch ihren Mann auf so tragisch« Wels« verloren hat und für die Fer dinand immer so liebevoll sorgte, nnd den Ge schwistern nnd Verwandten gab eine wirklich grosse Zahl Leidtragender dem guten Ferdinand das letzte Geleit«. Man ist nicht nur vom Unglück ergriffen, sondern man hat Ferdinand auch wirk lich gern gehabt. Dag Begräbnis

war der schönste Beweis dafür und auch die Menge der Berer, die sich am Sarge des Toten täglich einfand. Alle Behörden waren vertreten und eine Abteilung Schwarzhemden folgte dem Sarge. Bergkamera den des Ferdinand trugen die Leiche. Ski. Eis pickel und Kletterseil schmückten den Sarg. Unter den Trägern war auch einer, der selbst mit Fer dinand unter der Lawine war und der andere, an dem beim Unglück der Tod vorbeigcgangen war, trug einen Kranz. Der dritte aus unserer Ge meinde. der 18 Stunden unter dem Schnee

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Dolomiten
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Seite 9 von 16
Datum: 01.02.1930
Umfang: 16
,'um sich für ihr Tun zu verantwor ten. Die Anklage umfaßte die Mutter, Fran Witwe Anna Nüsser, und deren Kinder Wilhelm, Ferdinand, Josef, Ste fan. M a r i a, K a r l. L e o p o ld und B i n- zenz, sowie Joses Trenkwalder aus Balle di Giovo. Letzterer war des Ankaufes und der Verheimlichung von Schmuggelware <mge klagt. Die Brüder Karl, Leopold und Ferdinand waren nicht erschienen, weil ihnen mit knapper Not die Flucht über die Grenze gelang. Die Anklage legte den Beschuldigten zur Last, aus Oesterreich 64.7

umstellen zu tosten. Tatsächlich kamen die vier Bruder arrch am 15. September kurz nach Mittag zurück. Zuerst kamen Ferdinand und Wilhelm und hinterlegten ihre Schnrug- gelwore in einem Stadel neben dem Haus, in dem sie dann bald darauf verhaftet wurden. Später kamen auch die zwei anderen Brüder zurück, die jedoch von der Mutter durch ein Zeichen gewarnt wurden, ihre Lasten weg- warfen und flohen. Bei der Hausdnrch- suchrmg fand man z. B. auf dem Tisch der Küche Sacharin, das die Mutter nicht mehr

rechtzeitig verstecken konnte. Das Verhör ergab die Mitschuld aller Angeklagten, weshalb sie verhaftet wurden. Die anderen Zeugen. Fimmzsoldaten und Gren,zrniliz, sagten KeiMouiend aus. Staatsanwalt 2R». Macchia verlangte die Freifpreckimg von Maria, Karl, Leopold und Vinzenz Nuffer und die Berurteikung von Anna, Wilhelm. Ferdinand und Stefan Nus ser zu je 4 Jahren 2 Monaten Gefängnis und 32.650 Lire Geldstrafe. Josef Nusser sollte 3 Jahre Gefängnis und 32.650 Lire Geldstrafe bekoinmen. Trenkwalder

dagegen sollte zu 1599 Lire Geldstrafe verurteilt werden. Die von den Advokaten Macola, Lins und Rofsi verteidigten Angeklagten wurden fchKeß- lich verurteilt: AnnaNusserzu6Mona- tenGefängnis und 32.500 L i r e G e l d- straf«, Wilhelm, Ferdinand und Stefan Nusser zu 1 Jahr Gefäng nis und je 32.500 Lire Geldstrafe und Trenkwalder zu 1599 Lire Geld strafe. Die übrigen Angeklagten wurden wegen Mangels an Beweisen f rei- gesprochen. _ Kirchliche Nachrichten Pfarrkirche Bolzano. Am Sonntag. 2. Fe bruar

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 28.10.1930
Umfang: 8
àit^ìig, den 5-v Vkivdsr, tprn « e ì» na Uns dem IN- und Auslrmd Der neuen Heimat entgegen Abschied des bulgarischen KSnigspaares von Ztalie» ^ . Brindisi. 27. Oktober. teilnähme die rührende Abschiedszeremönie an Bord des bulgarischen Schiffes. Um 1V.1V Uhr verlieft der „Aar Ferdinand', nachdem die An ker gelichtet morden waren, langsam und maje stätisch die Hafeneinfahrt, begrüßt von den üb- Schon feit Tagen wurde in Brindisi fieber haft an der Verschönerung der Stadt und be sonders

zurückkehrten. Der „Zar Ferdinand' wird von vier Torpe dobooten der italienischen Flotte bis Vania, dein bulgarischen Hafen am Schwarzen Meer, eskortiert werden. Im Verlaufe des gestrigen Nachmittags hatte der Kapitän des „Zar Fer - In einer derartigen Lage, die paneuropäische. oder panbalkannche Solidarität anzurufen, ohne, die notwendigen Voraussetzungen der inorali- - scheu Gleichheit unter den Nationen, ist mehr als eine bloße utopistische Illusion, es ist ein 'macchiavellistisches Manöver

sammelte Menge in laute Hoch- und Jubelrufe ausbrach. Schlag acht Uhr lief der Hofzug in welchem iftch das bulgarische Königspaar befand, im Bahnhofe ein, wo es vom Kronprinzenpaar, den Prinzen von Hessen und den übrigen Auto ritäten empfangen wurde. Das hohe Paar schiffte sjch sogleich auf dein „Zar 'Ferdinand' ein, währsitd die anwesende Menge nicht müde wurde der Königin und ihrem Gemahl zuzu jubeln. , Abfahrk auf dem «Zar Ferdinand' Um 1l) Uhr verließ der Prinz von Piemonte und die Pronprinzessin

, sowie die Prinzen von Hessen den „Zar Ferdinand', um sich auf dem Torpedojäger „Quarto' einzuschrlffen. Me Menge am Ufer verfolgte mit stürmischer An- Haseiikommàndo einen Besuch abgestattet, der von den beiden Persönlichkeiten an Bord erwi dert wurde. > , , Telegramm des bulgarischen MnWtpriWenten an den italienischen Regierungschef Roma. 27. Oktober. Anläßlich der Hochzeit der italienischeil Prin zessin Giovanna mit dem König von Bulgarien hatte der bulgarische Ministerpräsident Buroff folgende

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Dolomiten
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Seite 3 von 8
Datum: 26.05.1931
Umfang: 8
in Bolzano nach langem schwe ren Leiden hochw.* Herr Dr. Ferdinand Posch, Theologieprofefsor am feb. Priester seminar in Trento. im Alter von 46 Jahren. Geboren in Caldaro als Sohn des Ge- richts-Oberofsizials Gottlieb Posch und dessen Gattin Margareth Fledersbacher, beschritt der begabte Knabe gleich seinen Brüdern die Studienlaufbahn. Er absolvierte mit großem Fleiße und ausgezeichnetem Erfolge das Franziskanergymnasium in Bolzano und entschied sich dann für den geistlichen Stand. Er wurde

, wo sein verdienstllches Wirken noch in segensreicher Erinnerung steht. Wegen Kränklichkeit des Herrn Pfarrers war er zeitweilig «ich Provisor. Im September 1911 als Nachfolger feines geistlichen Bruders hochw. Julius Posch als Stadtpfarrkooperator nach Bolzano be rufen, fand er hier das richtige Feld für eifrig« Betätigung in der Seelsorge. Sein Eifer in der Kirche, in der Schule und beson ders am Krankenbett ist noch in dankbarem Gedächtnis. In der Kriegszeit übernahm Dr. Ferdinand Posch trotz der übrigen gs häuften

dem Derblichenen besonderen Dank» nämlich Oktri sarco, wo er die Fundamente einer geordne ten Seelsorge legte, was eine allseits aner kannte Notwendigkeit war. Wie oft Hai er die Strecke von der Pfarrkirche bis Oltrifarev zu Fuß oder Rad zurückgelegt, um den dor tigen Bewohnern feelforgkich beizustehen. Dr. Ferdinand Posch war auch 8 Jahre hindurch Vizepräses des hiesigen kath. Ge- fellenvereines. Im Herbst 1622 wurde er durch das Ver trauen unseres Obcrhirten als Professor für Altes Testament ans

der große Dulder seine Seele aus und wurde von seinem Leiden erlöst. Mit Dr. Ferdinand Posch ist ein edler Priester und Mensch von uns geschieden, der niemandem eine Bitte abschlagen konnte und allzeit hilfsbereit war. In Anbetracht seines kränklichen Zustandes hat er gewiß manch mal zuviel Arbeit übernommen und diese Ueberbürdung mag wohl auch zu seinem frühen Tode beigetragen haben. Gott möge fein Anteil und Lohn sein! Zwei Brüder des Berstorbenen sind Prie ster: hochw. Julius in Bolzano und Pater

Othmar, Dominikaner in Graz. Der dritte Bruder, Dr. Josef, ist Arzt In Caldaro. * Das Leichenbegängnis erfolgt am Mitt woch, 27. Mai, uin halb 5 Uhr abends, von der Leichenkapelle aus auf dem Militär- Veteranenfriedhof in S. Giacomo. * Wir werden ersucht mitzuteilen, die Kin der der Pfarrschule mögen sich am Leichen begängnis des einstigen langjährigen Kate cheten hochw. Dr. Ferdinand Posch beteiligen. Zusammenkunft Mittwoch, 27. ds.. kurz vor halb 5 Uhr abends vor der alten Pfarr kirche. Gin

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Dolomiten
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Seite 2 von 6
Datum: 14.10.1936
Umfang: 6
zieht er sich wieder, so daß die Spitzen der schwarzen Tannen aus ihm herausstechen wie Lanzen. Ferdinand geht rasch. In einem Abstand folgt ihm Max Richter. In einem weiten Bogen kommen sie auf den Kreuzberq. Unter ihnen liegt die Hütte und Ferdinand ärgert sich, daß er sie verkauft hat. Endlich sind sie im herrschaftlichen Revier und Ferdinand sucht sich einen Platz, wo er die Lichtung übersehen kann. Dicht hinter ihm steht Richter. Er hält das geladene Gewehr gesenkt. Da . . . ein Reh kommt

er ihn wieder auf. Reglos hinter ihm steht Richter. Cs vergeht eine Biertelstunde, eine halbe, nichts rührt sich mehr. Ferdinand aber hat das Gefühl, als dringe von rückwärts etwas auf ihn ein. Warum er nur immerfort an Dieter den ken muß! Warum sieht er m jedem Menschen, besonders aber in dem da hinten seinen Bru der? Du hast mich tot gesagt. Du hast einen unbekannten Soldaten in die Gruft unterer Boreltern gesenkt. Du willst meine Braut zu deiner Frau machen. Darum hast du das getan . . . und weil du Majoratsherr

stehen doch nicht mehr auf. Wenn es nicht das seine war, das Grab mit dem Kreuz, auf dem die verwischte Schrift war, so ist eben unter andern Soldatengräbern auf irgend einem anderen Soldatenfriedhof auch das des Dieter Bontink. Was will ich denn eigentlich? Was ist denn das überhaupt, daß es mir keine Ruh mehr läßt? Da lacht es irgendwo. Ferdinand fährt zu sammen. Eine Holztaube muß das gewesen sein. Es reißt ihn herum, er schaut Richter in das Gesicht. „Was war das?' „Eine Holztaube.' Da beruhigt

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